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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Latices mit hohem Feststoffgehalt
und niedriger Viskosität
und insbesondere der Latices mit Polymerteilchen, die gemäß einer
bimodalen granulometrischen Verteilung dispergiert sind. Sie betrifft
ein Syntheseverfahren für
diese Latices.
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Unter
Latex mit hohem Feststoffgehalt versteht man erfindungsgemäß wässrige Dispersionen
von Polymerteilchen, die mindestens 55 Gew.-% dieser Teilchen enthalten.
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Die
Synthese von Latex mit hohem Feststoffgehalt bereitet oft Viskositätsprobleme.
Tatsächlich
erreicht die Viskosität
bei diesen Feststoffgehalten sehr hohe Werte, wodurch es zu Rührproblemen
während des
Syntheseverfahrens sowie zu Anwendungsproblemen kommt.
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Es
ist bekannt, dass die Granulometrie der Latices bestimmten Regeln
folgen muss, damit gleichzeitig hohe Feststoffgehalte und niedrige
Viskositäten
erhalten werden (siehe zu diesem Thema insbesondere Woods, M.E.,
Krieger, I.M., J. Colloid Interface Sci., 34, 91 (1970), Johnson,
P.H., Kesley, R.H., Rubber World, 138, 877 (1958), England, D.,
Kay, M., J. Colloid and Interface Sci., 34, 249 (1970)), wie beispielsweise:
- – Bei
gleichem Feststoffgehalt ist ein Latex mit großen Teilchen flüssiger als
ein Latex mit kleinen Teilchen
- – Ein
aus einem Gemisch von zwei Teilchenpopulationen bestehender Latex
ist flüssiger
als ein aus einer einzigen Teilchenpopulation bestehender Latex,
vorausgesetzt, dass die kleinen Teilchen nicht mehr als 30 bis 20%
der Teilchenvolumenfraktion ausmachen und das Größenverhältnis zwischen den großen Teilchen und
den kleinen Teilchen ausreichend hoch ist.
- – Ein
aus zwei Teilchenpopulationen bestehender Latex ist viskoser als
ein aus drei Populationen bestehender Latex, vorausgesetzt, dass
die zuvor beschriebenen Konzentrations- und Größenunterschiedskriterien erfüllt sind.
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Zusammengefasst
lässt sich
sagen, dass die Herstellung eines Latex mit gleichzeitig einem hohem Feststoffgehalt
und einer kleinen Viskosität
ein schwieriges Problem bleibt. Zahlreiche Dokumente haben es jedoch
zu lösen
versucht. So beschreiben
EP
568834A1 ,
EP
814103A2 ,
EP
818471A1 und WO 9816560 die Verwendung von Keimbildungsdispersionen
unterschiedlicher Granulometrie, die beim Start oder während der Synthese
eingebracht werden, wobei diese Keime während des Zugießens von
Monomeren und wasserlöslichen
Initiatoren wachsen, so dass endgültige Granulometrien erhalten
werden können,
die zu einem guten Kompromiss zwischen Feststoffgehalt und Viskosität führen.
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In
der Anmeldung
EP 814096 werden
Produkte mit erhöhtem
Feststoffgehalt und niedriger Viskosität durch ein Verfahren in einem
einzigen Schritt mittels Verwendung eines mit Wasser mischbaren
Co-Lösungsmittels
erhalten, das in die Monomerenpräemulsion
eingebracht wird.
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In
der Anmeldung WO 9807767 werden Produkte mit erhöhtem Feststoffgehalt und niedriger
Viskosität
durch ein Verfahren in einem einzigen Schritt mittels einer sehr
kleinen Menge Inhibitor im Verhältnis
zu den Monomeren (< 50
ppm) und mit der Zeit allmählich
erhöhten
Durchsätzen
beim Einbringen der Monomerenpräemulsion
erhalten.
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DE 19727060 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung wässriger
Polymerdispersionen mit einer im Wesentlichen monomodalen granulometrischen
Verteilung und einem Durchmesser von mehr als 400 nm durch Emulsionspolymerisation
mithilfe von zwei Initiatorsystemen, von denen das erste ein Redoxsystem
ist, in Gegenwart von 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
von Keimen und Monomeren, von Keimen mit einem Durchmesser zwischen
10 und 100 nm.
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Das
Hauptproblem, das die Erfindung zu lösen versucht, ist die Gewinnung
eines Latex mit angemessener bimodaler Verteilung durch ein einfaches
und leicht zu kontrollierendes Polymerisationsverfahren.
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Tatsächlich hat
die Anmelderin gefunden, dass ein Latex mit zwei Populationen einen
guten Kompromiss zwischen Feststoffgehalt und Viskosität darstellen
kann, wenn er aus einer Population von groben Teilchen mit einer
Größe von mehr
als 500 nm und einer Population von kleinen Teilchen mit einer Größe von weniger
als 250 nm besteht. Der Kompromiss zwischen Feststoffgehalt und
Viskosität
ist noch besser, wenn das Verhältnis
des mittleren Durchmessers der groben Teilchen zum mittleren Durchmesser
der kleinen Teilchen mehr als 3, vorzugsweise mehr als 4 beträgt.
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Dem
Fachmann ist jedoch bekannt, dass es bei der Emulsionspolymerisation
schwierig ist, große
Teilchengrößen (> 450 nm) bei kurzen
Herstellungszeiten und insbesondere in Gegenwart kleinerer Teilchen
zu erhalten. Die vorliegende Erfindung schlägt eine Lösung für dieses Problem vor, die auf
dem Einsatz spezifischer Initiatorsysteme basiert, die wasserlösliche Initiatoren
und öllösliche Initiatoren
kombinieren.
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Die
Anmelderin hat gefunden, dass die zuvor genannten Probleme durch
Emulsionspolymerisation in Gegenwart von Keimen mit gut definiertem
mittleren Durchmesser gelöst
werden können.
Die Polymerisation wird durch ein Gemisch von zwei Initiatorsystemen,
einem wasserlöslichen
und einem öllöslichen,
gestartet.
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Der
Vorteil dieser Erfindung verglichen mit dem Stand der Technik bei
Verwendung von Keimen ist, dass aufgrund der Verwendung gemischter
wasserlöslicher/öllöslicher
Initiatorsysteme das Wachstum von Populationen unterschiedlicher
Größe, die
aus Keimen hervorgehen, leichter kontrollierbar wird. Dazu reicht
es aus, den öllöslichen
Initiator in einer der Populationen zu solubilisieren, um sein Wachstum
auf Kosten der anderen zu fördern.
Dies ist besonders vorteilhaft, weil es im Fall eines Gemischs von
kleinen und großen
Teilchen mit wasserlöslicher
Initiation, wie bei der Emulsionspolymerisation üblich, schwierig ist, die großen Teilchen
wachsen zu lassen. In diesem Fall wird tatsächlich der Großteil der
Monomere durch die kleinen Teilchen verbraucht, weil sie eine größere Abfangoberfläche besitzen.
Dieses Phänomen
ist umso hinderlicher, als zum Erhalt einer sehr niedrigen Viskosität bei erhöhtem Feststoffgehalt
eine Volumenkonzentration an großen Teilchen von mehr als 75%
und noch besser mehr als 80% benötigt
wird (siehe oben).
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Ferner
erfordert die von der Anmelderin vorgeschlagene Lösung keinen
Einsatz eines Co-Lösungsmittels,
das bei der Verwendung des Latex flüchtige Substanzen erzeugt,
und sie erfordert auch kein Vorhandensein eines Inhibitors in den
Monomeren, was sie unter Sicherheitsgesichtspunkten für eine Industrieanlage sehr
viel interessanter macht.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist ein Latex, der aus einer wässrigen
Dispersion mit mindestens 55 Gew.-% Polymerteilchen besteht, die
folgendermaßen
verteilt sind:
- A – 5 bis 30 Gew.-% mit einem
mittleren Durchmesser zwischen 100 und 250 nm,
- B – 75
bis 95 Gew.-% mit einem mittleren Durchmesser über 500 nm,
- C – 0
bis 5 Gew.-% mit einem mittleren Durchmesser zwischen 250 und 500
nm,
- D – 0
bis 5 Gew.-% mit einem mittleren Durchmesser unter 100 nm.
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Das
Verhältnis
des mittleren Durchmessers der Teilchen B (dB) zum mittleren Durchmesser
der Teilchen A (dA) beträgt
zwischen 3 und 10 und ist vorzugsweise größer als 4.
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Gemäß einer
bevorzugten Form enthält
der erfindungsgemäße Latex
10 bis 25 Gew.-% Teilchen (A) und 75 bis 90 Gew.-% Teilchen (B).
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Indem
die Menge der Teilchen A, C und D auf ein Minimum reduziert wird,
wird der erfindungsgemäße Latex
zu einem im Wesentlichen monomodalen Latex mit einem mittleren Durchmesser über 500
nm.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von
Latex, wie vorstehend beschrieben, auf Basis des kontrollierten
Wachstums von einer oder einem Gemisch von Teilchenpopulationen, die
entweder durch Einbringen von Keimen oder durch aufeinanderfolgende
erneute Keimbildung im Verlauf der gleichen Herstellungsabfolge
erhalten werden. Durch die erneute Keimbildung können auf verschiedenen Stufen
der Polymerisation kleine Polymerteilchen hergestellt werden.
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Somit
werden die Teilchenpopulationen entweder durch Zugabe von Keimen
mit unterschiedlichen Größen beim
Start und/oder während
des Polymerisationsverfahrens in wässriger Dispersion oder durch
zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Syntheseverfahrens hervorgerufene
mizelläre
oder koagulative Keimbildung je nach den Mengen und der Art der
eingebrachten Tenside, aber auch von der Art der Monomere, wie dem
Fachmann bekannt, erhalten.
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Die
Polymerisation wird durch ein gemischtes System aus wasserlöslichen/öllöslichen
Initiatoren gewährleistet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
erfolgt mittels Emulsionspolymerisation mindestens eines ethylenisch
ungesättigten
Monomers bei einer Temperatur zwischen 30 und 90°C in Gegenwart von mindestens
einem Tensid und 5 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Polymere, Keimen, die aus Polymerteilchen mit einem mittleren
Durchmesser zwischen 200 und 450 nm bestehen.
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Die
Keime können
zu Beginn der Polymerisation oder im Verlauf der Polymerisation,
jedoch vor der Polymerisation von 80% der zu polymerisierenden Monomere,
eingebracht werden.
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Die
Keime können
entweder in Form eines Latex oder in Form eines redispergierbaren
Pulvers eingebracht oder auch durch Emulsionspolymerisation in situ
hergestellt werden.
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Die
gewählten
gemischten Initiatorsysteme gestatten anschließend das Wachstum der Teilchen,
so dass die endgültige
Granulometrie des Latex erhalten wird, die zu den gewünschten
Rheologie- und Anwendungseigenschaften führt.
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Die
gemischten Initiatorsysteme bestehen aus einem oder mehreren Systemen
von wasserlöslichen Initiatoren und
einem oder mehreren öllöslichen
Initiatoren, die gleichzeitig im Verlauf des Syntheseverfahrens oder
gemäß gut definierten
Reihenfolgen eingebracht werden können. Das gemischte System
kann ein Molverhältnis
zwischen wasserlöslichem
Initiator und öllöslichem
Initiator zwischen 0,01/1 und 1/0,01 umfassen.
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Die
wasserlöslichen
Initiatoren sind die zurzeit zur Emulsionspolymerisation verwendeten
Initiatoren, unter denen man Folgende nennen kann:
Natrium-,
Kalium- und Ammoniumpersulfat,
wasserlösliche Azoderivate, wie beispielsweise
4,4'-Azobis-4-cyanovaleriansäure oder
2,2'-Azobis-2-amidinopropandihydrochlorid.
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Die
Systeme verwenden ein Reduktionsmittel, ein Oxidationsmittel und
gegebenenfalls auch einen Aktivator. Die Oxidationsmittel sind am
häufigsten
Hydroperoxide, wie Wasserstoffperoxid, tert.-Butylhydroperoxid,
tert.-Amylhydroperoxid, Cumylhydroperoxid, das Natriumsalz der Mischung
von m- und p-Diisopropylbenzoldihydroperoxid.
Die am häufigsten
eingesetzten Reduktionsmittel sind Natriumformaldehydsulfoxylat,
Natriummetabisulfit, Ascorbinsäure.
Die Aktivatoren sind am häufigsten
Metallsalze, wie Eisensulfat, Kupfersulfat oder Kobaltacetat.
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Die öllöslichen
Initiatoren werden je nach ihrer Löslichkeit in dem zu polymerisierenden
Monomerengemisch und dem entsprechenden Polymer ausgewählt. Es
handelt sich um Peroxide, in Wasser unlösliche Hydroeroxide, Peroxyester,
Peroxydicarbonate oder auch öllösliche Azoderivate,
wie Azobisisobutyronitril, Azobisisobutyrodi-methylester oder Azobisisobutyrodiethylester.
Letztere werden außerdem
bevorzugt zur Polymerisation eines Monomerengemischs mit einem hohen
Anteil an Acryl- oder Methacrylderivaten aufgrund ihrer großen Löslichkeit
in diesen Monomerengemischen und in deren Polymer verwendet. Unter
den Azoinitiatoren wird häufig
Azobisisobutyrodiethylester aufgrund seines flüssigen Zustands bei Umgebungstemperatur,
was seine Handhabung erleichtert, gewählt.
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Im
Fall von öllöslichen
Initiatoren mit höheren
Zersetzungstemperaturen kann es auch notwendig sein, Reduktionsmittel,
wie im Fall der wasserlöslichen
Initiatoren beschrieben, zur Aktivierung der Polymerisationsreaktion
zu verwenden. Eine Metallverbindung kann die Initiationsgeschwindigkeiten
vorteilhaft erhöhen.
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Die
anderen wichtigen Bestandteile der Formulierung sind, wie bei jeder
Polymerisation in wässriger Dispersion,
Tenside und Monomere.
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Die
Art der Tenside und ihr Anteil müssen
je nach der gewünschten
Granulometrie und ferner der Art der zu polymerisierenden Monomere
optimiert werden. Allgemein ist die Verwendung eines Gemischs von
anionischen und nichtionischen Tensiden bevorzugt. Die anionischen
werden beispielsweise unter Alkylarylethersulfat und Alkylethersulfat
ausgewählt.
Die nichtionischen werden unter Ethoxyalkylphenol und Ethoxyfettalkoholen
ausgewählt.
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Die
verwendeten Tensidanteile hängen
vom Verfahren ab. Wenn bereits vorhandene Teilchen vergrößert werden
müssen,
ist es tatsächlich
im Allgemeinen vorteilhafter, hauptsächlich ein nichtionisches Tensid zu
verwenden. Handelt es sich dagegen um die Keimbildung einer Teilchenpopulation,
ist die Verwendung des anionischen Tensids von Interesse.
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Zwar
ist das Prinzip dieser Erfindung allgemein, aber die Keime von großen Teilchen
oder die in situ hergestellten großen Teilchen bestehen hauptsächlich aus
Acryl- oder Methacrylmonomeren wegen der guten Löslichkeit des größten Teils
der öllöslichen
Initiatoren in diesen Monomeren und ihren Polymeren. Für den abschließenden Teilchenwachstumsschritt
und den Schritt der Keimbildung einer oder mehrerer kleinerer Teilchenpopulationen
sind die verwendeten Monomere nicht notwendigerweise die gleichen,
wie zur Herstellung der Keime verwendet, und können ebenso gut die Acryl-
und Methacrylfamilie wie Vinylmonomere, wie beispielsweise Vinylchlorid,
Vinylidenfluorid, Vinylacetat, oder Styrolmonomere sein.
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Beim
Polymerisationsverfahren, ob in Gegenwart von Keimen durchgeführt oder
nicht, werden die Monomere in den Reaktor kontinuierlich mit einer
Zugabegeschwindigkeit nahe ihrer Verbrauchsgeschwindigkeit eingebracht.
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Das
bevorzugte Verfahren umfasst das Herstellen von Keimen großer, hauptsächlich acrylischer
Teilchen in situ oder ex situ, deren Vergrößerung durch ein Gemisch von
Monomeren und öllöslichem
Initiator, Fortsetzen des Wachstums dieser großen Teilchen durch kontinuierliche
Zugabe einer Monomerenpräemulsion
und eines oder mehrerer wasser- und öllöslicher Initiatoren, Herstellen
einer oder mehrerer Populationen kleiner Teilchen durch erneute
Keimbildung in Gegenwart von Tensid oder durch Einspritzen von zweiten,
kleinen Keimen.
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Man
hat vorstehend gesehen, dass die Auswahl der Initiatoren ein Schlüsselelement
der Erfindung ist, wobei der Zeitpunkt und die Art ihrer Zugabe
ebenfalls wichtige Parameter darstellen.
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Tatsächlich wird
das Einbringen des öllöslichen
Initiators auf einmal oder durch Gießen zu den Zeitpunkten des
Verfahrens gewählt,
an denen man ein Wachstum der großen Teilchen ohne erneute Keimbildung der
kleinen Teilchen wünscht.
Dagegen kann der wasserlösliche
Initiator vorzugsweise eingebracht werden, wenn man eine erneute
Keimbildung der kleinen Teilchen wünscht oder diese auf Kosten
der größeren wachsen
lassen möchte.
Man bringt den wasserlöslichen
Initiator und den öllöslichen
Initiator parallel ein, wenn man ein Gemisch von großen und
kleinen Teilchen mit gleichen Geschwindigkeiten wachsen lassen möchte.
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Der öllösliche Initiator
kann auf mehrerlei Weisen eingebracht werden; vorzugsweise wird
er in den Keimen der großen
Teilchen solubilisiert, es ist jedoch ebenfalls möglich, ihn
beim Verfahren kontinuierlich durch Lösen in der Monomerenpräemulsion
oder in Form einer durch ein Gemisch von schützenden Tensiden und/oder Kolloiden
stabilisierten Emulsion oder Dispersion, wie in den Patenten
FR 7412907 ,
EP 010986 ,
FR 7607124 beschrieben, einzubringen.
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Der
wasserlösliche
Initiator wird in Form einer wässrigen
Lösung
auf einmal oder durch Gießen
eingebracht, wie dem Fachmann bekannt ist.
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Die
Polymerisationstemperaturen betragen zwischen 30 und 90°C, je nach
dem gewählten
Initiationssystem. Ein Schritt zur Beseitigung der restlichen Monomere
kann am Ende der Monomerzugabe entweder durch eine Temperaturstufe
oder durch Einbringen von Polymerisationsinitiatoren durchgeführt werden.
Die Latices, die gemäß dem vorstehend
definierten Verfahren erhalten werden können, können als Klebstoffe angewendet
werden, beispielsweise als druckempfindliche Klebstoffe, die zum
Kleben von Etiketten verwendet werden, oder als Solbeschichtungsklebstoffe.
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Beispiele:
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Die
Teilchengrößen werden
mittels separativer Kapillarflüssigkeitschromatographie
mithilfe einer von Matec Applied Science bezogenen CHDF-2000-Apparatur
gemessen.
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Die
Brookfield-Viskosität
wird gemäß der Norm
ISO 2555 gemessen.
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Beispiel 1: Synthese der
Keimbildungsdispersion
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In
einen doppelwandigen, mit einem mechanischen Ankerrührwerk ausgestatteten
Glasreaktor werden 1358,4 g Wasser, 10,0 g einer 30%igen wässrigen
Lösung
von Nonylphenolethoxysulfat mit 32 EO, 10,0 g einer 65%igen wässrigen
Lösung
von Nonylphenolethoxylat mit 30 EO und 41,5 g Natriumacetattrihydrat
eingebracht. Der Inhalt wird unter Rühren auf 80°C gebracht. Bei dieser Temperatur
werden 327,3 g der Monomerenpräemulsion
und 7,6 g der Natriumpersulfatlösung
auf einmal zugegeben. 10 Minuten später wird der Rest der Präemulsion
kontinuierlich in einem Zeitraum von 5 Std. bei 80°C eingebracht,
während
der Rest der Natriumpersulfatlösung
getrennt in 5 Std. 30 eingebracht wird. Monomerenpräemulsion:
Wasser | 2567,6
g |
30%
Nonylphenolethoxysulfat in Wasser | 376,7
g |
65%
Nonylphenolethoxylat in Wasser | 145,7
g |
Methylmethacrylat | 800,0
g |
2-Ethylhexylacrylat | 8100,0
g |
Vinylacetat | 800,0
g |
Acrylsäure | 300,0
g |
Natriumpersulfatlösung:
Wasser | 272,0
g |
Natriumpersulfat | 35,0
g |
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Die
bei diesem Beispiel erhaltenen Keime haben einen Feststoffgehalt
von 65,6% und eine Teilchengröße von 410
nm.
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Beispiel 2: Synthese von
Latex mit zwei Teilchenpopulationen in Gegenwart von gemischter
Initiation: Persulfat/DEAB
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Das
DEAB ist Azobisisobutyrodiethylester.
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In
einen doppelwandigen, mit einem mechanischen Ankerrührwerk ausgestatteten
Glasreaktor werden 207,4 g Wasser, 376,0 g der im Beispiel I-1 synthetisierten
Keime und 30,0 g einer Lösung
von Monomeren und öllöslichem
Initiator eingebracht. Der Inhalt wird unter Rühren auf 80°C gebracht. Die gesamte Monomerenpräemulsion
wird kontinuierlich in einem Zeitraum von 4 Std. bei 80°C eingebracht,
während
der Rest der Natriumpersulfatlösung
in 4 Std. 30 eingebracht wird.
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2
Std. 30 nach Beginn des Zugießens
der Monomerenpräemulsion
werden 51,9 g einer Tensidlösung auf
einmal in den Reaktor gegeben. Lösung von
Monomeren und öllöslichem
Initiator:
Methylmethacrylat | 2,2
g |
Vinylacetat | 2,2
g |
2-Ethylhexylacrylat | 22,4
g |
Acrylsäure | 0,8
g |
DEAB | 2,4
g |
Monomerenpräemulsion:
Wasser | 168,3
g |
30%
Nonylphenolethoxysulfat in Wasser | 23,4
g |
65%
Nonylphenolethoxylat in Wasser | 14,0
g |
Methylmethacrylat | 74,6
g |
Vinylacetat | 74,6
g |
2-Ethylhexylacrylat | 755,2
g |
Acrylsäure | 28,0
g |
DEAB | 2,4
g |
Natriumpersulfatlösung:
Wasser | 36,0
g |
Natriumpersulfat | 4,0
g |
Tensidlösung:
Wasser | 23,5
g |
30%
Nonylphenolethoxysulfat in Wasser | 25,0
g |
65%
Nonylphenolethoxylat in Wasser | 3,4
g |
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Der
aus diesem Beispiel hervorgegangene Latex hat einen Feststoffgehalt
von 67,0% und eine Brookfield-Viskosität von 250
mPa·s.
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Beispiel 3: Synthese von
Vergleichslatex mit zwei Teilchenpopulationen in Gegenwart von einfacher
Initiation: Natriumpersulfat
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In
einen doppelwandigen, mit einem mechanischen Ankerrührwerk ausgestatteten
Glasreaktor werden 207,4 g Wasser, 376,0 g der im Beispiel 1 synthetisierten
Keime, 1,20 g Natriumpersulfat und 27,6 g einer Monomerenlösung eingebracht.
Der Inhalt wird unter Rühren
auf 80°C
gebracht. Die gesamte Monomerenprä emulsion wird kontinuierlich
in einem Zeitraum von 4 Std. bei 80°C eingebracht, während der
Rest der Natriumpersulfatlösung
in 4 Std. 30 eingebracht wird.
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2
Std. 30 nach Beginn des Zugießens
der Monomerenpräemulsion
werden 51,9 g einer Tensidlösung auf
einmal in den Reaktor gegeben. Lösung von
Monomeren und öllöslichem
Initiator:
Methylmethacrylat | 2,2
g |
Vinylacetat | 2,2
g |
2-Ethylhexylacrylat | 22,4
g |
Acrylsäure | 0,8
g |
Monomerenpräemulsion:
Wasser | 168,3
g |
30%
Nonylphenolethoxysulfat in Wasser | 23,4
g |
65%
Nonylphenolethoxylat in Wasser | 14,0
g |
Methylmethacrylat | 74,6
g |
Vinylacetat | 74,6
g |
2-Ethylhexylacrylat | 28,0
g |
DEAB | 2,4
g |
Natriumpersulfatlösung:
Wasser | 40,5
g |
Natriumpersulfat | 4,4
g |
Tensidlösung:
Wasser | 23,5
g |
30%
Nonylphenolethoxysulfat in Wasser | 25,0
g |
65%
Nonylphenolethoxylat in Wasser | 3,4
g |
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Der
aus diesem Beispiel hervorgegangene Latex hat einen Feststoffgehalt
von 66,3% und eine Brookfield-Viskosität von 2200
mPa·s.
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