DE1645386A1 - Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat-Acrylamid-Mischpolymerisat-Emulsionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat-Acrylamid-Mischpolymerisat-EmulsionenInfo
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Description
64 5386
Shawinigan Chemicals Limited in Montreal, P.Qu/Canada
Verfahren zur Herstellung von Vinylacetat-Acrylamid-Mischpolymerisat-Emulsionen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von beständigen Vinylacetat-Acrylamid-Mischpolymerisat-Dispersionen
oder -Emulsionen, insbesondere von Randora-Mischpolymerisaten des Vinylacetats mit Acrylamid.
. . , .
Mischpolymerisate auf der Basia von Vinylacetat und
Acrylamid sind bekannt. Derartige Mischpolymerisate können
in einem wässrigen Medium hergestellt werden, wobei
ooaaai/tesi
Mischpolymerisat-Dispersionen, die üblicherweise als
Emulsionen bezeichnet werden, erhalten werden. Derartige Mischpolymerisate haben als Klebstoffe zahlreiche
Anwendungen gefunden, beispielsweise als Klebstoffe für Holz. Dabei erhöht das Acrylamid im Mischpolymerisat
-j
die Festigkeit der Verbindung, wobei es gleichzeitig
auch zu einer Vernetzung führt, die weiter die Festigkeit
der Klebung verbessert. Jedoch infolge der Wasserlöslichkeit von Polyacrylamid sind vorgenannte Mischpolymerisate
von Acrylamid, die in der Strukturkette zahlreiche Acrylamideinheiten aufweisen, stark wasserlöslich.
Aus diesem Grunde besitzen vorgenannte Dispersionen derartiger
Mischpolymerisate eine hohe Viskosität.
Die Mischpolymerisation von Vinylacetat mit Acrylamid kann nach mehreren Methoden erfolgen und zwar:
1. Nach dem Blockraischpolymerisationsverfahren, in welchem die Monomere Blöcke von Monomereinheiten bilden, die
sich in polymeren Ketten homogener Blöcke oder Ketten von
Monomereinheiten binden.
2. Nach dem Pfropfmischpolymerisationsverfahren, in welehern
ein Monomer als eine wachsende Kette auf der polymeren
Kette des anderen Monomers polymerlsiert.
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3. Nach dem Random-Mlschpolymerisationsverfahren, in
welchem sich die Monomereinheiten beliebig bis zum Anwachsen
der Mischpolymerisatketten hauptsächlich im Verhältnis zu ihrer relativen Konzentration als Monomere
aneinanderreihen, so" daß die Monomereinheiten, die in
einer kleineren Menge vorhanden sind, hauptsächlich in
gleichmäßigem Abstand entlang der Mischpolymerisatkette
angeordnet sind.
■ ■ ■...
Infolge des hydrophilen Charakters der Polymerisatketten von Acrylamideinheiten führt die Block- und Pfropfmischpolymerisation
zu Mischpolymerisaten von Vinylacetat und Acrylamid, die starke hydrophile Eigenschaften
aufweisen. Aus diesem Grunde können Emulsionen derartiger Mischpolymerisate mit einem Gehalt an festen Stoffen
von 50 bis 60 % als handelsübliche Harzemulsionen nur
mit einem Acrylamidgehalt von höchstens 5 Gew.-%, auf
das Vinylacetat bezogen, verwendet werden. Versuche zur Herstellung derartiger Mischpolymerisatemulsionen, die
einen Acrylamidgehalt von mehr als 5 Gew.-ji, auf Vinylacetat
bezogen, aufweisen, wurden durchgeführt. Die so gewonnenen Mischpolymerisate ergaben jedoch einerseits
ungeeignete hochviskose Emulsionen, andererseits führten sie während der Polymerisation zu festen Gelen.
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Es konnte jedoch festgestellt werden, daß im Gegensatz
zu den Block- und Pfropfmischpolymerisaten von Vinyl acetat
und Acrylamid die Random-Mischpolymerisate derselben
6 bis 15 Gew.-% Acrylamideinheiten, auf Polyvinylacetat bezogen., enthalten, können, ohne einen starken hydrophilen Charakter aufzuweisen, und ohne hochviskose Massen,
oder feste Gele in einer Was serdispers ion zu bilden.
Ein Ziel der Erfindung ist die Herstellung von Wasseremulsionen
von Vinylaeetat-Acrylamid-Mischpolymerisaten mit einem relativ hohen Acrylamidgehalt im Mischpolymerisat,
d. h. zwischen 6 und 15 Gew.-Ji, auf Vinylacetat
bezogen, die. gleichzeitig eine ausreichend niedrige Viskosität
zur üblichen Anwendung als Emulsionen, insbesondere als Klebstoff und zur Papierbeschichtung, besitzen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Mischpolymerisation von bestimmten Vinylacetat- und Acrylamidmengen
in einem wässrigen Medium, in Gegenwart eines speziellen Katalysatorensystems, bei einem geeigneten pH-Wert
und in einem bestimmten Temperaturbereich, unter Zusatz von Ingredienzien zum Polymerisationsgemisch durchgeführt,
so daS eine unerwünschte Homopolymerisation jeder Monomere ausgeschlossen ist. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es möglich, Vinylacetat-Acrylamid-
■"■ -5-
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-5-Mischpolymerisat-Emulsionen mit einem Gehalt von bis zu 70 %
an festen Stoffen zu erhalten»
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer beständigen
Wasseremulsion eines Random-Mischpolymerisats von Vi- ' nylacetat und Acrylamid mit einem Acrylamidgehalt von β bis
Gew.-%, bezogen auf das Vinylacetat, mit einer vollständigen
Löslichkeit in einem Gemisch von 75 Gew.-% Aceton und 25 Gew.-^
Wasser ist dadurch gekennzeichnet, daß als erste Charge ein
wässriges Anfangsmischpolymerisationsmedium zubereitet wird,
welches
a) den größten Teijzil der zur Herstellung der wässrigen
Emulsion erforderlichen Wassermenge,
b) eine. Menge von 0 bis 25 % der gesamten zu kopolymerisierenden
Acrylamidmenge» und zwar in einem Verhältnis von 6 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
zu kopolymerisierende Vinylacetat,
c) eine Menge von höchstens 10 % der gesamten zu kopolymerisierenden
Polyvinylacetatmenge, in welcher ein organischer Hydroperoxydinitlator eines Redox-Polymerisations-iKatalysatoren-Siystems
aufgelöst ist.
■' ■■ ' -6-009831/1654
d) zum Emulgieren des Vinylacetats im wässrigen. Medium eine Menge von 0 bis 1 Gew.-% eines
Emulgators, auf das Vinylacetat bezogen, enthält,
daß die erste Charge ständig gerührt wird und das Reaktionsgemisch
bei einer Temperatur von mindestens 10 C unter der Rückflußtemperatur desselben dadurch gehalten
wird, daß dem Reaktionsgemisch gleichzeitig und allmählich
a) eine wässrige Lösung des restlichen zu kopolymerisierenden
Acrylamide,
b) die restliche Vinylacetatmenge, in welcher eine
zusätzliche Menge des organischen Hydroperoxydinitiators aufgelöst ist, und
ausreichende Menge eines
c) eine andere wässrige Lösung, die eine/ Aktivatorsfeines
Redox-Polymerisations-Katalysatoren-Systems
zur Aktivierung der Polymerisation von Vinylacetat mit Acrylamid in Gegenwart des Initiators sowie eine ausreichende Menge eines beständigen
Puffersalzes zum Erhalten des pH-Wertes des Pölymerisationsgeraisches zwischen 5 und
enthält, zugesetzt werden,
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daß durch die Zusatzgeschwindigkeit von Vinylacetat die Mischpolymerisation unterstützt und das Erhalten
der Temperatur des Polymerisationsgemisches bei mindestens 10° C unter der Rückflußtemperatur desselben
geregelt wird, daß der Zusatz der Acrylamidlösung und
der Puffersalzlösung in« Abhängigkeit des Zusatzes von
Vinylacetat erfolgt, so daß sich diese Zusätze ergänzen und hauptsächlich gleichzeitig erfolgen, daß die
Gesamtmenge des beigegebenen Vinylacetats und Acrylamids
50 bis 70 Gew.-% der gebildeten Emulsion beträgt, daß das Rühren des Polymerisationsgemisches bis
zur Vervollständigung der Mischpolymerisation der Monomere durchgeführt und daß die Emulsion bei Zimmertemperatur
abgekühlt wird.
Wie schon erwähnt, enthalten die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Vinylacetat-Acrylamid-Mischpolymerisat-Emulsionen
6 bis 15 Gew.-% Acrylamideinheiten,
auf Vinylacetat bezogen. Sollte jedoch die Acrylamidmenge
eine kleinere sein, so weisen die wässrigen Emulsionen des Mischpolymerisates keine hydrophilen Eigenschaften und keine Beständigkeit auf, wobei keine fremde
Emulsionsstabilisatoren den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Emulsionen zugesetzt werden. Derartige
Emulsionen mit einem zu niedrigen Acrylamidgehalt
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sind, nieht nur durch eine unzulässige Unbeständigkeit
sondern auch durch das Vorkommen von sandigen Körnchen
gekennzeichnet.
Sollte jedoch die Acrylmenge eine größere sein, so ist der hydrophile Charakter der so hergestellten Emulsionen
so stark, daß Emulsionen mit einem Gehalt von 50 bis 70 Gew.~# des Mischpolymerisates zu viskos für die
üblichen Anwendungen derartiger Emulsionen sind.
Für die handelsüblichen Emulsionen ist ein Mindestgehalt
von 50 Gew.-# des Mischpolymerisates erforderlich. Gewöhnlich weisen die handelsüblichen Emulsionen einen
Gehalt von etwa 55 Gew.-% an festen Stoffen auf.Die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mischpolymerisatemulsionen haben einen Wassergehalt, der einem Gehalt an festen Stoffen des Mischpolymerisates von 50 bis
70 % entspricht.
Das in Stufen durchgeführte erfindungsgemäße Misch
polymerisationsverfahren stellt eine "verzögerte" Emulsionspolyraerisationsmethode dar, welche vorher bei der
Mischpolymerisation von Acrylamid und Vinylacetat nicht
angewendet wurde. Ebenfalls war die Anwendung des erfindungsgemäßen Bedox-Katalysatorensystems nicht bekannt.
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Die "verzögerte" Polymerisation geht anfänglich mit einer bestimmten Monomermenge vor sich, die als Anfangscharge in einem Reaktor polymerisiert wird, wo
bei anschließend der Monomerausgleich im Polymerisationsmedium während des Fortscrfeitens der Polymerisation allmählich
erfolgt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bildet das zur Herstellung der wässrigen Emulsion notwendige
Wasser bei der ersten-Charge üblicherweise 50
bis 70 % der gesamten »assermenge, welcher 0 bis 25 % (|
der zu kopolymerisierenden Vinylacetatmenge, zugesetzt
werden. Ebenfalls wird dem Heäktionsgemiseh in der
ersten Stufe ein Emulgator zur Erleichterung der Emulgierung
von Vinylacetat im wässrigen Medium beigegeben, obgleich er nicht unbedingt notwendig ist. Sollte jedoch
ein Emulgator zur Anwendung kommen, so wird eine Menge von höchstens 1 Gew.-#, auf das zu emulgierende
Vinylacetat bezogen, der Lösung zugesetzt. Der Wasserausgleich für die herzustellende Emulsion erfolgt allmählich *
im Polymerisationsrifeium während des Fortschreitens der
Polymerisation. Dabei bildet das Wasser das Lösungemittel für die zwei Lösungen von wasserlöslichen Ingredienzien,
die der Anfangscharge während des Fortschreitene der
Polymerisation beigegeben werden*
-10-
ίο -
Das im erfindungsgemäSen Verfahren verwendete Katalysatorensystem
ist ein typisches Beispiel eines Redox-Katalysatorensystems.
Es wird jedoch hervorgehoben, daß das für das erfindungsgemäße Verfahren notwendige
Redox-Katalysatorensystem aus zwei Ingredienzien besteht,
und zwar aus einem organischen Hydroperoxydinitiator, der vorzugsweise in Vinylacetat löslich ist und aus einem
Aktivator der vorzugsweise wasserlöslich ist. Das in Vinylacetat
lösliche Ingredienz des Katalysatorensystems wird in dem zu !copolymer!sierenden Vinylacetat aufgelöst, wobei es einen Bestandteil der ersten Charge bildet. Das
restliche Vinylacetat, dem ebenfalls eine Aktivatormenge
beigegeben wird, wird allmählich in das zu polymer!sierende
Medium während des Fortschreitens der verzögerten Polymerisation eingeführt. Als organische Hydroxyperοxyd-Initiatoren
dös Katalysatorensystems können beispielsweise Guraolhydroperoxyd, Diisopropylbenzolhydroperoxyd, tert-Butylhydroperoxyd,
Transdecalinhydroperoxyd, Tetralinhydroperoxyd, p-Menthenthydroperoxyd usw. zur Anwendung
kommen. Das wasserlösliche Ingredienz des Katlysatorensystems
ist ein Reduktionsmittel wie Natriumbisulfit,
Natrium-formaldehyd-sulfoxylat und Natriummetabisulfit.
-U-
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Die für das erfindungsgemäße Mischpolymerisationsverfahren
erforderliche Katalysatorenmenge befindet sich im üblichen Verhältnis der in der Emulsionspolymerisationsreaktionen
angewendeten Katalysatorenmenge und liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und 1 Gew.-^, auf die zu polymer!-
sierende Monomermenge bezogen, und zwar 0,1 bis 1 Gew.-%
Gew. des Initiators und 0,1 bis 1/% des Aktivators.
Wie schon erwähnt, soll die dem Polymerisationsgemisch
beigefügte Puffersalzmenge einen pH-Wert des Polymerisationsgemisches
von 5 bis 7 erhalten, üblicherweise kommt eine Menge von 0,1 bis 0,75 %>
auf das Gewicht des Polymerisationsgemisches bezogen, zur Anwendung.
Ein ausschlaggebendes Merkmal des erfindungsgemäßen
Verfahrens liegt darin, daß weniger als 25 % äes zu kopolymerisierenden
Acrylamide zur Anwendung kommen. Die zu kopolymerisierende Acrylmenge in der ersten Charge kann
auch Null betragen. Es konnte festgestellt werden, daß unter dem Einfluß des Redox-Katalysatorensystems nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren Acrylamid ein viel aktiveres Monomer al*'Vinylacetat ist und zu einer schnelleren PoIymerisation
neigt. Da Acrylamid nur in einer kleineren Menge im Endmischpolymerisat vorkommt, wird es beliebig
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und gleichmäßig entlang der Mischpolymerisatkette verteilt,
jedoch unter der Bedingung, daß es dem Polymerisationsmedium mit fortschreitender Polymerisation nur allmählich
zugesetzt wird. Jedoch kann eine Menge bis zu 25 % der Gesamtmenge des zu kopolyraerisierenden Acrylamide in
der ersten Charge beigegeben werden, nur unter der Bedingung,
daß eine kleine Menge der zwei Ingredienzien des Katalysatorensystems vorhanden ist. Sollte jedoch die zu
kopolymerisierende Acrylamidmenge in der ersten Stufe mehr als 25 % betragen, so erfolgt teilweise eine Block- oder
Pfropfmischpolymerisation derselben. Das Block- oder Pfropfmischpolymerisat
besitzt derartige hydrophile Eigenschaften, daß das Polymerisationsmedium zu dick und viskos ausfällt,
so daß eine beständige und entsprechende Mischpolymerisatemulsion nicht gebildet werden kann. Vorzugsweise soll in
der ersten Stufe eine Menge von0 bis 5 % des zur Anwendung
kommenden Acrylamide verwendet werden.
Ein anderes ausschlaggebendes Merkmal des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß eine Menge von höchstens
10 % des zu kopolymerisierenden Vinylacetats in der
ersten Charge zur Anwendung kommt. Es ist erforderlich, daß der ersten Charge ein Teil des Vinylacetats zugesetzt
wird, damit die Polymerisation sofort bei der vorgesehenen
■ -13-
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Temperatur nach Zusetzen dös wassierlöslichen Ingredienz
des Katalysatorensystems Müm zu polymerisierenden Medium
beginnen kann* Sollte eine Menge von etwa mehr als iö %
der Gesamtmenge des zu kopolymerisierenden Vinylacetats
in der ersten Stufe dem Heafctionsgemlsch beigegeben werden,
so ist zu Beginn der Polymerisation die Menge des
zu polymerisierenden Monomers zu hoch t so daß die Temperatur
plötzlich über die vorgesehenen Grenzen ansteigt. Dabei
wird eine unbeständige Emulsion mit einem hohen Gehalt an unerwünschten sandigen Körnchen erhalten. Vorzugsweise soll eine Menge von 5 bis 10 % des gesamten zu
kopolymerisierenden Vinylaeetats bei "der ersten Charge
zur Anwendung kommen.
Ein weiteres ausschlaggebendes Merkmal des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Temperatur, bei welcher die \
Mischpolymerisation durchgeführt wird. Wie schon erwähnt, muß die Temperatur mindestens 10° G unter der Rückfluß- ™
temperatur des Polymerisationsgemisches liegen, wobei die
Bückflüßtemperatur von Wasser-Vinylacetat-Gemisehen etwa
65 C beträgt. Aus diesem Grunde soll die Temperatur
während der Mischpolymerisatiori bei etwa 55° G gehalten
werden, vorzugsweise im Bereich von 40 bis 45° G, und zwar
deshalb, weil eine Bildung von sandigen Körnchen bei höheren Temperaturen erfolgt. Niedrigere Temperaturen als
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ik - -
40° C wären vorteilhaft} sie sind jedah ziemlich
schwierig mit üblichem Kühlwasser § welches zum Regeln
der Pölymerisätiöristemperätüf gebraucht wird, zu erreichen. Die Abkühlung könnte auch mit anderen Kühlmitteln
durchgeführt werden* Eine derartige Abkühlung ist jedoch kostspielig und unnötig, weil übliches Kühlwasser
das Polymerisationsgemisch im Bereich von kö bis
^5° 0 leicht abkühlen kann. Die ·*verzögerte" Zusatzgeschwindigkeit
der Monomere wird zur Unterstützung der Mischpolymerisation und zum Erhalt der Polymerisationstemperatur
im vorgenannten Bereich so geregelt, daß die Reaktion unter Abkühlung mit Wasser vor sich gehen kann»
Beim Erhöhen (Let Zusatzgeschwindigkeit der Monomere neigt
die Temperatur im Polymerisatioi^emisch zum Ansteigen, wobei
die exotherme Wärme der Mischpolymerisation mit einer höheren Geschwindigkeit frei wird. Beim Verringern der
Zusatzgeschwindigkeit der Monomere neigt jedoch die Temperatur zürn Absinken, wie es nach den Methoden des "verzögerten"
Zusatzes der Monomere bei Emulsionspolymerisationen bereits bekannt ist*
Noch ein anderes ausschlaggebendes Merkmal des erfindungsgemaßen
Verfahrens besteht darin, daß das wässrige zu polymer!sierende Medium einen beständigen wasserlöslichen
Puffer, der das Medium auf dem pH-Wert von 5 ■ bis 7 hält, enthält. Als Puffersalze ergeben Borax und
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sek. Natriumphosphat die besten Resultate, andere beständige
Puffersalze können jedoch auch zur Anwendung kommen. Natriumbicarbonat ist kein beständiges Puffersalz,
weil es Kohlensäure bildet, so daß es teilweise für das zu polymerisierende Medium verlorengeht und somit
die puffernde Wirkung unterbrochen wird.
Wahlweise kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Netzmittel dem wässrigen Medium beigegeben werden. Λ
Der Zusatz eines Netzmittels bei der ersten Charge erhöht den Dispersionsgrad des Vinylacetats im wässrigen Medium
der ersten Stufe, wobei sich die Durchschnittsgröße der Vinylacetatmonomertröpfchen und der gebildeten Mischpolymersatteilchen
verringert. Durch Zusatz eines Netzmittels erfolgt jedoch eine Erhöhung der Viskosität der Emulsion
im Vergleich mit den Emulsionen ohne Netzmittelzusatz.
Nachstehend werden einige entsprechende Netzmittel aufgeführt: Phosphorsäure-polyäthylenoxyester, die unter
der Handelsbezeichnung "Gafac" bekannt sind, ein 98#iges,
gereinigtes Dodecilbenzolnatriumsulfonatpulver, welches als anionisches Netzmittel unter der Handelsbezeichnung
"Siponate DSlO" bekannt ist, eine 3Q#-ige wässrige Losung
eines Alkylarylnatriumsulfonats, das als anionisches Netzmittel unter der HandelsbezeMining "Santomerse S" bekannt
"Υ" -16-009831/1654
ist und eine 35#-ige Lösung von T -Stearamidopropyldimethyl-ß-hydroxy-monoammoniumphosphat
in einer Isopropanol-Wasserlösung, welches als kationisches Netzmittel
unter der Handelsbezeichnung "Cationic SP" bekannt ist usw.
Der Zusatz'einer Menge von 0,1 bis 0,75 Gew*-# vorgenannter
Netzmittel, auf Vinylacetat bezogen, ist vorzuziehen,
wenn nur eines derselben zur Anwendung kommt. Eine Menge bis zu 1 Gew.-% ist zufriedenstellend. Eine
größere Netzmittelmenge ist nicht notwendig, sogar unerwünscht,
da einige derselben die Viskosität des Emul-.
sionsprodüktes beeinträchtigen.
Zur nähtferen Erläuterung der Erfindung dienen folgende
Beispiele. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt:
In einen 200-Liter-Emulsionskessel, der mit einem
Kühlmantel, einem ankerförmigen Rührer mit verstellbarer Geschwindigkeit, mit Leitungen zum Durchblasen eines inerten
Gases und Leitungen für die flüssigen Ingredienzien, die mit Flüssigkeitszuführungspiimpen verbunden waren, versehen
war, wurde eine Anfangscharge von 42,7 kg Wasser, 0,173 kg
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"GafacPE-5iO" (Phosphorsäurepölyäthylenoxyester) als
Emulgator und 5,13 kg Vinylacetat, in welchem 81,6 g
tert.-Butylhydro-peroxyd aufgelöst waren, eingeführt.
Der Kessel wurde mit einem Stickstoffstrom ausgespült,
wobei anschließend ein kontinuierlicher Strom desselben
im Kessel während der ganzen Polymerisationsdauer aufrechterhalten wurde* Die Anfangsscharge wurde durch Rühren
mit einer Geschwindigkeit von 225 U/min dispergiert, wobei die Rührgeschwindigkeit gleichfalls während der Polymerisation
beibehalten wurde. Die Temperatür der Anfangscharge wurde auf 40° C erhöht, anschließend wurden gleichzeitig
und allmählich drei Lösungen mittels 3Pumpen eingeführt,
und zwar;
a) eine Lösung von 5,13 kg Acrylamid in 11,96 kg Wasser,
b) eine Lösung von 0,26 kg tert.Butylhydro--peroxyd in
61,2 kg Vinylacetat und
c) eine Lösung von 0,34 kg Natriumbisulfit und 0,34 kg
sek. Natriumphosphat in 8>57 kg Wasser.
Die Temperatur im Kessel wurde zwischen 38 und 42° C mittels
des Kühlwassers gehalten, wobei die Zusatzgeschwindigkeit vorgenannter Lösungen für einen gleichmässigen Fluß
so geregelt war, daß das allmähliche Zusetzen der Acrylamidlösung
in 3 Stunden und 20 Minuten erfolgte. Das all-
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mähliche Zusdzen der Vinylacetatlösung wurde 15 Minuten später beendet und das Beigeben der Lösung vorgenannter
Salze nach weiteren 15 Minttten abgeschlossen.
Der Kessel wurde noch eine Stunde lang auf vorgenannter Temperatur gehalten, wobei das Rühren ebenfalls
eine Stunde lang weiter durchgeführt wurde. Anschließend wurde die Emulsion bei Zimmertemperatur abgekühlt und
die Eigenschaften der Emulsion festgestellt. Sie war weich, kremig und beständig und bestand aus einer wässrigen
Dispersion eines Acrylamid-Vinylacetat-MischpoJ.yffierisates
mit einem Acrylamidgehalt von 7,73 Gew.-^, auf das
Vinylacetat bezogen. Die Emulsion wies einen Gehalt an
festen Stoffen von 51,8 Ge\n.-%f auf die Emulsion bezogen,
auf sowie einen verbleibenden Vinylacetatmonomergehalt von
0,099$, einen pH-Wert von 6,1 und eine Viskosität von *K>
Poise bei 20° C* Die Durchschnittsgröße der Mischpolymerisatteilchen
in der Emulsion, mit dem Elektronenmikroskop gemessen, betrug 0,07 Mikron.
In einen l-Liter-Polymerisatiofts-Glaskolben, der mit
einem großen Plügelrührer, einem Thermometer, einem Wasserkondensator, einem Tropftrichter, zwei kleinen Mess-
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pumpen, Leitungen zum Zusetzen der Lösungen sowie einen Einlaß und einem Auslaß für einen inerten Gasstrom versehen
war, wurden 200 g Wasser und eine Lösung von 0,5 ecm
Cumolhydroperoxyd in 30 g Vinylacetat eingeführt. Die Ingredienzien wurden durch Rühren dispergiert, wobei ein
kontinuierlicher Stickstoffstrom durch den Kessel durchgeblasen
wurde. Die Temperatur des Gemisches wurde auf 40° C gebracht. Anschließend erfolgte ein gleichzeitiges
und allmähliches Zusetzen von drei verschiedenen Lösungen Λ
im Glaskolben und zwar:
a) eine Lösung von 30 g Acrylamid in 70 g Wasser,
b) eine Lösung von 1,5 ecm Cumolhydroperoxyd in 358 g
Vinylacetat (dieser Zusatz wurde in den Kessel mit
dem Tropftrichter eingeführt), und
c) eine Lösung von 2 g Dinatriumphosphat und 2 g Natriumbisulf
it in 100 g Wasser.
Die Temperatur im Glaskolben wurde zwischen .40 und 43° C
gehalten, wobei die Abkühlung des Reaktionsgemisches in
Abhängigkeit von den allmählichen Zusätzen und des Fortsehreitens
der Polymerisation vor sich ging.
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der
Das allmähliche Zusetzen/ersten und der zweiten
Das allmähliche Zusetzen/ersten und der zweiten
vorgenannten Lösungen wurde in zwei Stunden beendet und das Beigeben der dritten Lösung war nach weiteren
5 Minuten abgeschlossen.
Der Glaskolben wurde noch 30 Minuten lang auf vorgenannter
Temperatur gehalten, wobei das Rühren ebenfalls 30 Minuten lang vorgenommen wurde. Anschließend wurde
die Emulsion bei Zimmertemperatur abgekühlt und die Eigenschaften der Emulsion wurden festgestellt. Sie stellte eine weiche, beständige Dispersion des Mischpolymerisates
Acrylamid-Vinylacetat mit einem Gehalt von 7,7 Gew.-%
Acrylamid, auf Vinylacetat bezogen, dar. Die Emulsion wies einen Gehalt an festen Stoffen von 5^,05 Gew.-^, auf die
Emulsion bezogen auf sowie einen verbleibenden Vinylacetalmonomergehalt
von 0,30 %, einen pH-Wert von 6,4 und eine Viskosität von 1,3 Poise bei 20° C.
In einen l^Liter-Polyraerisations-Glaskolben, welcher
mit den gleichen Vorrichtungen, wie der im Beispiel 2 beschriebene Glaskolben, versehen war, wurden 200 g Wasser
und «ine Lösung von 0,5 ecm tert.Butylhydroperoxyd in 30 g
Vinylacetat eingeführt. Vorgenannte Ingredienzien wurden
durch Rühren und Erhitzen bei 40° C dispergiert. Anschließend
erfolgte ein gleichzeitiges allmähliches Zusetzen
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21 - '
von drei verschiedenen Losungen im Glaskolben und zwar:
a) eine Losung von 50 g Actylamid in 70 g Wasser,
b) eine Lösung von 1,5 g tert. Buty!hydro--peroxyd
in 338 g Vinylacetat, und
c) eine Lösung von 2g sek. Natriumphosphat und 2 g
Natriumbisulfit in 100 g Wasser,
Die Temperatur im Glaskolben wurde zwischen 4-0 und kz° C
gehalten, wobei die Zusätze:-allmählich beigegeben wurden
und die Polymerisation fortschritt. Das allmähliche Zusetzen
der Acrylamidlösung erfolgte in einer Stunde und
55 Minuten, das Zusetzen der Vinylacetatlösung wurde 5
Minuten später beendet und die Beigabe der Phosphat- und Bisulfitlösung nach weiteren 10 Minuten abgeschlossen.
Der Glaskolben wurde noch 30 Minuten lang auf vorgenannter Temperatur gehalten, wobei das Rühren ebenfalls noch
30 Minuten vorgenommen wurde. Anschließend wurde die Emul- ä
sion bei Zimmertemperatur abgekühlt und die Eigenschaften der Emulsion wurden festgestellt, Sie stellte eine weiche,
von sandigen Körnchen freie, beständige Dispersion eines Mischpolymerisates mit einem Gehalt an 13,6 Gew.-% Acrylamid,
auf das Vinylacetat bezogen. Die Emulsion wies einen
Gehalt an festen Stoffen von 54,02 Gew,-#, auf die Emulsion
bezogen, auf sowie einen verbleibenden Vinylacetatmonomergehalt
von 0,11 #, einen pH-Wert von 6,7 und eine Viskosität
von 71,0 Poise bei 2O0G,
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In einen 1-Liter-Polymerisations-Glaskorben, welcher
mit den gleichen Vorrichtungen wie derjenige im Beispiel 2 versehen war, wurden 135 g Wasser und eine Lösung von
0,5 ecm tert-Butylhydroperoxyd in 30 g Vinylacetat eingeführt.
.Die Ingredienzien wurden durch Rühren und Erhitzen
auf 40° G dispergiert. Anschließend erfolgte ein gleichzeitiges und allmähliches Zusetzen von drei verschiedenen
Lösungen im Glaskolben und zwar:
a) eine Lösung von 36,7 g Acrylamid in 70 g Wasser,
b) : eine Lösung von 1,5 ecm tert-Butylhydro—peroxyd
in 5^8,3 g Vinylacetat, und
c) eine Lösung von 2g sek. Natriumphosphat und 2 g
Natriumbisulfit in 100 g Wasser.
Die Temperatur im Glaskolben wurde bei etwa 40°C gehalten,
während die Zusätze allmählich erfolgten und die Polymerisation fortschritt. Das allmähliche Zusetzen der Acrylamidlösung
erfolgte in 2 Stunden und 55 Minuten, das Zusetzen der Vinylacetatlösung war 3 Minuten später beendet
und die Beigabe der Phosphat! und Bisulfitlösung nach weiteren
12 Minuten abgeschlossen. Der Glaskolben wurde noch 30 Minuten lang auf vorgenannter Temperatur gehalten, wobei
das Rühren ebenfalls noch 30 Minuten vorgenommen wurde,
-23-009831/1654
Anschließend wurde die Emulsion bei Zimmertemperatur abgekühlt und die Eigenschaften der Emulsion wurden
festgestellt. Sie stellte eine weiche, von sandigen Körnchen freie, beständige Dispersion eines Acrylämid-Vinylacetat-Mischpolymerisates
mit einem Acrylamidgehalt von 6,35 Gew. -%, auf das Vinylacetat bezogen dar. Die
Emulsion wies einen Gehalt an. festen Stoffen von 65,0
Gew. -%, auf die Emulsion bezogen, auf sowie einen verbleibenden
Vinylacetatmonomergehalt von 0,25 #, einen
pH-wert von 7,0 und eine Viskosität von 408 Poise bei
20° C.
Vorgenannte Beispiele weisen verschiedene Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Acrylamid-Vinylacetat-Mischpolymerisat-Emulsionen
mit besonderen Eigenschaften auf, die sich wesentlich von den bekannten Emulsionen derselben Mischpolymerisate unterscheiden.
Um die nach dem erfindungsgemäSen Verfahren hergestellten
Emulsionen mit den bekannten Emulsionen zu vergleichen, wurde eine Emulsion eines Acrylamid-Vinylacetat-Mischpolymerisates
nach einem bekannten Verfahren in einer 1-Liter-Polymerisationsyorrichtung
hergestellt.
In einen 1-Liter-Polymerisations-Glaskölben wurden
300 g wasser, 15 g Acrylamid, 100 ecm (93s»#jg) Vinylacetat
sowie 0,8 g Kaliumpersulfat als Katal^iator eingeführt. Das
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Re'aktionsgemisch wurde unter Rühren und Rückfluß bei 630C erwärmt,
wobei eine Dispersion erhalten wurde. Das Rühren und Erhitzen wurden anschließend noch 50 Minuten zur Unterstützung
des Rückflusses fortgesetzt, wobei die Temperatur auf 80°C anstieg. Das Reaktionsgemisch wurde auf dieser Temperatur eine
weitere Stunde gehalten. Dabei wurden dem Reaktionsgemisch im Glaskolben 200 ecm (186,8 g) Vinylacetat gleichmäßig und allmählich zugesetzt, so daß die Zusatzgeschwindigkeit desselben
den Rückfluß leicht unterstützte. Die so erhaltene Emulsion wurde bei Zimmertemperatur abgekühlt. Darauf wurden die Eigenschaften
der Emulsion festgestellt. Diese bestand dennoch aus
einer beständigen Dispersion eines Acrylamid-Vinylacetat-Mischpolymerisats
mit einem Acrylamidgehalt von 5,34 Gew.-%, bezogen auf das Vinylacetat. Die Emulsion wies einen Gehalt an festen
Stoffen von 54,0 Gew.-^, bezogen auf die Emulsion, auf sowie
einen verbleibenden Vinylacetatmonomergehalt von 0,14 %t einen
pH-Wert von 2,6 und eine Viskosität von 155 Poise. Die so hergestellte
Emulsion stellte ein typisches Beispiel einer nach den bekannten. Verfahren hergestellten Emulsionen dar, beispielsweise
nach der kanadischen Patentschrift 673 896 und wird
im nachstehenden als PA-Emulsion bezeichnet. .
Es konrfe festgestellt werden, daß die IR-Spektren der
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Aerylamid-Vinylacetat-MischpQlytnerisat-Emulsionen
von denjenigen der PA-Emulsionen Vntcht unterschieden werden können» Sie sind größten·
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teils identisch, Bis zu einem Gehalt an Aerylamidgruppen im
Mischpolymerisat von 15 Gew,-$, bezogen auf das Vinylacetat,
sind die IR-Spektren dieselben, gleichgültig, ob es sich um · Pfropfmischpolymerisate, Blockmischpolymerisate oder Random-Mischpolymerisate
handelt. Es besteht also keine Möglichkeit, Random-Mischpolymerisate nach ihren IR-Spektren von den anderen
ähnlichen Mischpolymerisaten zu unterscheiden. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Vinylacetat-Acrylamid-Mischpolymerisate
können jedoch von den bekannten ^ ähnlichen Mischpolymerisaten unterschieden werden und zwar
dadurch, daß erstere eine gewisse Löslichkeit in geeigneten
Lösungsmitteln und insbesondere in einem Gemisch yon 25 Gew.-%
Wasser mit 75 Gew.-^ Aceton aufweisen.
Die nach der kanadischen Patentschrift 673 896 hergestellten
Äcrylamid-Vinylacetat-Mischpolymerisate sind wasser- , ~ unlöslich.
Dies wurde dadurch bewiesen, daß eine Probe der
PA-Emulsion mit Wasser in einem Soxhletapparat extrahiert wur- g
de, wobei sie wesentlich wasserunlöslich war. Es konnte festgestellt
werden, daß die Mischpolymerisate der PA-Emulsion ebenfalls hauptsächlich in einem Gemisch von 75 Gew.-^ Aceton
und 25 Gew.-^ Wasser unlöslich sind. Im Gegensatz dazu weisen
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Acrylamid-Vinylacetat-Mischpolymerisate
eine wesentliche, obwohl beschränkte, Löslichkeit in Wasser-.und Acetongemischen auf, so
-26«
wie es in einem Soxhletapparat festgestellt werden konrte. Die
beschränkte Löslichkeit ist leicht erkennbar und zwar deshalb,
weil man beim im Kreislauf Zurückfüh9en des Lösungsmittels im
GlaskcLben das anfangs lösliche Mischpolymerisat durch Abdampfen
des Lösungsmittels ausfällt, so daß die Lösung trüb wird.
Die nach dem erf ijidungs gemäßen Verfahren" hergestellten Mischpolymerisate
sind vollständig wasserlöslich in einem Gemisch von 75 Gew.-% Aceton und 25 Gew.-^ Wasser, wobei klare Lösungen
erhalten werden. Dabei erfolgt die Auflösung so schnell, daß die beigegebene Lösungsmittelmenge aus einer Bürette zugesetzt werden kann. Die Löslichkeit von Mischpolymerisaten
wird im nachstehäSen aufgezeigt und als "Löslichkeitsversuch"
bezeichnet, ■
Eine Probe einer Acrylamid-Vinylacetat-Mischpolymerisat-Emulsion
mit einem bekannten Gehalt an festen Stoffen wurde in
einen Glaskolben eingeführt, wobei das Gewicht der Probe so angepaßt
wurde, daß dieselbe einen Gehalt an festen Stoffen von
5 g aufwies. Der Probe wurde Wasser aus einer Bürette zugesetzt
und zwar in einer solchen Menge, daß der gesamte Wassergehalt der Probe 25 g betrug. Aus einer Bürette wurden 25 g Aceton
in Kolben eingeführt, dabei wurde die Probe während des Zusatzes der zwei Lösungsmittel leicht geschüttelt und die Auflösung
der Probe aufgezeichnet, ·
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Die mit den nach den Beispielen 1 bis 4 gewonnenen Emulsionen,
die nach dem örfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Mischpolymerisate darstellten, waren im Aceton-Wassergemisch
schnell und vollständig löslich, wobei klare wässrige Lösungen
nach vorgenanntem Löslichkeitsversuch erhalten wurden.
Bei der Durchführung des Löslichkeitsversuehes mit einer
PA-Emulsion wurde jedoch eine viskose gelatineartige undurchsichtige
Masse erhalten. Somit konnten die gänzlich verschie- λ
denen Löslichkeitsmerkmale und daher die offensichtliche verschiedenartige Struktur des Mischpolymerisates festgestellt
werden, obwohl es die gleichen Monomereinheiten in nicht wesentlich
verschiedenen Größenverhältnissen in bezug auf die Löslichkeit des Mischpolymerisats enthielt.
Ein praktischer Vorteil der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Emulsionen im Vergleich mit den ähnlichen bekannten Emulsionen besteht darin, daß beim Kleben des
Holzes mit den ersteren eine höhere Festigkeit erzielt wird. ™
Die Festigkeit der Holzverklebung mit den verschiedenen Emulsionen
wurde nach nachstehendem Vergleichsverfahren gemessen,
Zwei fein abgehobelte Ahornholzstücke von 2,5 χ 3*1 x
1*25" cm wurden auf einer Oberfläche von 2,5 X 2,5 ons mit der
zu prüfenden Emulsion überzogen. Die zwei Holzstücke wurden so
in Berührung gebracht, daß die Kontaktflashyrzwischen ihnen
■:>■': -28-
€09831
ο
etwa 6,5 cm betrug. Die Verbindung wurde unter Pingerdruck so zusammengedrückt, daß der Emulsionsüberschuß aus der Kontaktfläche herausgedrückt wurde, anschließend wurde derselbe mit einer Spachtel entfernt. Die Verklebungen wurden bei Zimmertemperatur drei Tage lang stehengelassen, darauf wurde die Scherfestigkeit mit einer hydraulischen Presse am Rande der Verklebungen auf der Ebene entlang der Verbindungsstelle festgestellt. Der gesamte Druck zum Scheren der Verklebungen
etwa 6,5 cm betrug. Die Verbindung wurde unter Pingerdruck so zusammengedrückt, daß der Emulsionsüberschuß aus der Kontaktfläche herausgedrückt wurde, anschließend wurde derselbe mit einer Spachtel entfernt. Die Verklebungen wurden bei Zimmertemperatur drei Tage lang stehengelassen, darauf wurde die Scherfestigkeit mit einer hydraulischen Presse am Rande der Verklebungen auf der Ebene entlang der Verbindungsstelle festgestellt. Der gesamte Druck zum Scheren der Verklebungen
• 2
wurde als Holzklebefestigkeit bezeichnet und in kg/cm ausgedrückt.
Zehn verschiedene Versuche wurden für jede Emulsion durchgeführt, wobei die erhaltenen Durchschnittswerte als
durchschnittliche Holzklebefestigkeit der Emulsion bezeichnet wurden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.hergestellten
Emulsionen ergaben weitaus bessere Resultate als die bekannten
Emulsionen. Die Verklebungen, die mit der Emulsion nach Bei-A
spiel 1 erhalten wurden, ergaben eine Klebefestigkeit von 207*2 kg/cm , wobei die anderen Proben der gleichen Emulsion,
die jedoch mit einer Menge von 3 Gew.-% Dibutylphthalät zur Erreichung einer optimalen Adhäsion plastifiziert wurden, einen
Klebefestigkeitswert von 306,4 kg/cm aufwiesen. Bei den mit
PA-Emulsion erhaltenen Holzverbindungen wurde eine durchschnitt·
liehe Klebefestigkeit von 242,97 kg/cm erreicht, wobei beim
Plastifizieren der Emulsion mit einer Menge von 5 Gew.-^ Dibu-
-29-009831/1654
tylphthalat die durchschnittliche Klebefestigkeit nur 220,5
•2 ·
kg/cm betrug, d.h. daß bei der plastifizlerten. PA-Emulsion
die Klebefestigkeit wesentlich geringer als bei der unplastifizierten
Emulsion war. Diese vorgenannten Eigenschaften weisen einen wesentlichen Unterschied zwischen den bekannten
Aerylamid-Vinylacetat-Mischpolymerisaten und den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mischpolymerisaten
auf, d.h. daß die Plastifizierung bei den bekannten Mischpolymerisaten zu einer Verringerung der Klebefestigkeit führt,
während bei den,, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Emulsionen die Plastifizierung die Klebefestigkeit wesentlich erhöht.
Wie schon erwähnt, ermöglüit der "Löslichk&itsversuch",
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mischpolymerisatemulsionen
von den ähnlichen bekannten Emulsionen leicht zu unterscheiden. Ein anderes wesentliches unterschiedliches
Merkmal zwischen den nach dem erfindüngsgemäßen Verfahren
hergestellten Emulsionen und den bekannten Emulsionen Ist die Viskosität derselben. Beispielswelse wies eine PA-Emulsion
mit einem Acrylamidgehalt von 2,75 $ eine Viskosität von 155
Poise auf, während eine Emulsion nach Beispiel 2 jedoch mit einem Acrylamidgehalt von 3*86 % eine Viskosität von nur 1,j5
Poise tfeaß. Dabei hatte eine Emulsion nach Beispiel 3 mit einem
Acrylamidgehalt von 6,46 % eine Viskosität von nur 71*0
Poise. Jede der vorgenannten Emulsionen hatte einen Gehalt
009831/165 4 -30-
von 54 % an festen Stoffen und war frei von fremden Stabilisatoren
und oberflächenaktiven Substanzen (Netzmittel), so daß die unterschiedlichen Viskositäten der bekannten Emulsionen
und der nach dem erfinüungsgemäßen Verfahren hergestellten
Emulsionen der Menge des Acrylamide in den Mischpolymerisaten und der Art der Einverleibung desselben in den·Mischpolymerisaten
zuzuschreiben sind.
Zahlreiche Änderungen können vorgenommen werden, ohne daß damit der Erfindungsbereich überschritten würde. Beispielsweise
kann ein plastifiziertes Mischpolymerisat so hergestellt werden, daß der Weichmacher zur bereits gebildeten Emulsion
oder auch zum Polymerisationsgemisch zugesetzt werden kann. Im letztgenannten Fall wird der Weichmacher im Vinylacetatmonome.r
aufgelöst, wobei das Mischpolymerisat während der Mischpolymerisation
so schnell plastifiziert wird, daß eine Emulsion eines plastifizieren Mischpolymerisats direkt erhalten wird.Da
der Weichmacher nichtflüchtig ist, wird die Menge an festen Stoffen in der Emulsion durch Zusatz desselben erhöht. Dabei
konnte festgestellt werden, daß eine Erhöhung des Gehaltes an festen Stoffen in der Emulsion ohne Zunahme der Viskosität
stattfindet, wobei auf diese Wöise ein Gehalt an festen Stoffen
bis zu 70 % ohne Schwierigkelten erreicht werden kann.
-31-
009831/1654
Claims (1)
- -P at β η t a η s ρ r ü ο h e1. Verfahren zur Herstellung einer beständigen Wasseremulsion eines Random-Mischpolymerisat.s von Vinylacetat und Acrylamid mit einem Ac^lamidgehalt von 6 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Vinylacetat, mit einer vollständigen Löslichkeit in einem Gemisch von 75 Gew.-^ Aceton und 25 Gew.-^ Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß als ersteCharge ein wässriges Anfangsmischpolymerisationsmedium zubereitet wird, welches ™a) den größten Teil der zur Herstellung der wässrigen Emulsion erforderlichen Wassermenge,b) eine Menge von 0 bis 25 % der gesamten zu kopolymerisierenden Acrylamidmenge und zwar in einem Verhältnis von β bis %5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte zu kopolymerisierende Vinylacetat,c) eine Menge von höchstens 10$ der gesamten zu kopolymerisierenden Polyvinylacetatmenge, in welcher ein organischer Hycroperoxydinitiator eines Redox-Polymerisationskatalysatarensystems aufgelöst ist undd) zum Emulgieren des Vinylacetats im wässrigen Medium eine Menge von 0 bis 1 Gew.-^ eines Emulgators, bezogen auf das Vinylacetat,009831/165 4 -32-ORiGlNAL-52-enthält, daß die erste Charge ständig gerührt wird und das Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von mindestens 10° C unter der Rückflußtemperatur desselben dadurch gehalten wird, daß dem Reaktionsgemisch gleichzeitig und allmählicha) eine wässrige Lösung des restlichen zu kopolymerisierenden Acrylamids,b) die restliche Vinylacetatmenge, in welcher ©ine zusätzliche Menge des organischen Hydroperoxydinitiatqrs aufgelöst ist undc) eine andere wässrige Lösung, die eine ausreichende Menge eines Aktivators eines Redox-Polymerisationskatälysatorensystems zur Aktivierung der Polymerisation von Vinylacetat mit Acrylamid in Gegenwart des Initiators sowie eine ausreichende Menge eines beständigen Puffersalzes zum Erhalten des pH-Wertes des Polymerisationsgemisches zwischen 5 und 7 enthält,zugesetzt werden, daß durch die Zusatzgeschwindigkeit von Vinyl· acetat die Mischpolymerisation unterstützt und das Erhalten der Temperatur des Polymerisationsgemisches bei mindestens 10C unter der Rückflußtemperatur desselben geregelt wird, daß der Zusatz der Acrylamidlösung und der Puffersalzlösung in Abhängigkeit des Zusatzes von Vinylacetat erfolgt, so daß sichdiese Zusätze ergänzen und hauptsächlich gleichzeitig erfolgen, daß die Gesamtmenge des beigegebenen Vinylacetats und Acrylamids009831/1654 "3>50 bis 70 Gew.-^ der gebildeten Emulsion beträgt, daß das Rühren des Polymerisationsgemisches bis zur Vervollständigung der Mischpolymerisation der Monomere durchgeführt und daß die Emulsion bei Zimmertemperatur abgekühlt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t, daß das Anfangspolymerisationsmedium 50 bis 70 $ der gesamten Wassermenge der herzustellenden Emulsion und 5 bis 10 % des zu kopolymerisierenden Vinylacetats enthält .5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß das Anfangspolymerisationsmedium 0 bis 5 % des zu kopolymerisierenden Acrylamide enthält.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ■ -. ' zeichnet, daß dem Anfangspolymerisationsmedium ein Netzmittel in einer Menge von 0,1 bis 0,75 Gew.-^, bezogen auf die zu kopolymerisierende Vinylacetatmenge, beigegebaa wird.5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch g e k e η η zeichnet, daß das Netzmittel ein Phosphorsäurepolyäthylenoxyester ist*31/166. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet, daß im Vinylacetat Oj 1 bis 1 Gew.-^ eines organischen Hydroperoxydinitiators, bezogen auf die Gesamtmenge von Vinylacetat und Acrylamid, aufgelöst wird.7· Verfahren nach Anspruch 1,■dadurch =g e k e η η - ' zeichnet, daß der Aktivator des Katalysatorensystems in einer Menge von 0,1 bis 1 Gew.-^, bezogen auf die Gesamtmenge von Vinylacetat und Acrylamid, zugesetzt wird.8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch g e k e η η zeichne t, daß der Aktivator Natriumbisulfit, Natriumformaldehydsulfoxylat oder Natriummetabisulfit ist.9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichne t, daß die Puffersalzmenge 0,1 bis 0,75 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Emulsion, beträgt.10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch g e k e η η zeichnet, daß das Puffersalz Borax oder Sek.Natriumphosphat ist. ■ -■11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die kopolymerisierenden Monomere und die Ingredienzien in einer derartigen-35-009831/165 4Menge zugegeben werden* daß das Random-Mischpolymerisat einen Gehalt an festen Stoffen von 50 bis 70 Gew.'-%12, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ζ e 1 ο h η e t, daß die Temperatur in einem Bereich zwischen 40 und 45°C gehalten wird.00 9831/1654
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