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Technisches Gebiet:
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Die
vorliegenden Erfindung bezieht sich auf einen Immunassay mittels
einer Antigen-Antikörper-Reaktion
zur spezifischen und hoch sensitiven Messung von PIVKA-II (Protein,
induziert durch Vitamin-K-Abwesenheit oder durch Antagonist-II)
in Serum oder Plasma durch Hinzugabe von Thrombin und/oder eines
Antikörpers,
der mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen reagiert, zu den
Reagenzien, wobei ein anti-Fibrinogen-Antikörper und/oder ein anti-Fibrin-Antikörper als
der Antikörper
verwendet wird, der mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen
reagiert.
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Stand der Technik:
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Gemeinsam
mit AFP (α-Fetoprotein)
wird PIVKA-II (Protein, induziert durch Vitamin-K-Abwesenheit oder
durch Antagonist-II) in klinischen Untersuchungslaboratorien weithin
als ein Marker zur Detektion von Leberzelltumoren erfasst, der bei
Leberzellkrebspatienten spezifisch erhöht ist. Im Allgemeinen werden
magnetische Kügelchen,
Glaskügelchen,
Kunststoffplatten, Latexe oder ähnliches,
auf denen PIVKA-II-spezifische, monoklonale oder polyklonale Antikörper adsorbiert
sind, einer ersten Reaktion mit Serum oder Plasma unterzogen, dann
wird, nachdem sie zur B/F-Trennung gewaschen wurden, eine zweite
Reaktion durchgeführt,
bei der mit einem Enzym, einem fluoreszierenden Material, einem
Radioisotop, einem Ru-Komplex oder ähnlichem markierte, für humanes
Prothrombin spezifische, polyklonale oder monoklonale Antikörper hinzugegeben
werden, und weiter wird, nachdem sie zur B/F-Trennung gewaschen
wurden, die Absorption oder die Lumineszenz des Enzyms, des fluoreszierenden
Materials, des Radioisotops oder des Ru, die an den durch die Antigen-Antikörper-Reaktion
gebildeten Immunkomplex gebunden sind, gemessen, um PIVKA-II im
Serum oder im Plasma zu bestimmen (U.S. 4,780,410).
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Bis
jetzt wurde PIVKA-II durch einen Enzymimmunassay (EIA) gemessen,
aber der EIA ist schwach in der Sensitivität mit einem niedrigen Positivsignalanteil
für ein
relativ kleines Hepatom, so dass ein Elektrochemilumineszenz-Immunassay
(ECLIA), bei dem ein Antigen oder ein Antikörper mit einem Ru-Komplex markiert
wird, unlängst
für die
weitere, hoch sensitive Messung entwickelt wurde (WO 87/06706, WO
90/05301, U.S. 5,641,623). Die Anwendung des Elektrochemilumineszenz-Immunassays
führte
erfolgreich zu einer höheren
Sensitivität
bei der PIVKA-II-Messung. Um eine höhere Sensitivität nicht
nur in dem ECLIA, sondern auch in einem Enzymimmunassay, einem Chemilumineszenzassay,
einem Radioisotopassay, in der Latex-Turbidimetrie oder ähnlichem
zu erzielen, sollte der Einfluss einer unspezifischen Reaktion in
einer Probe berücksichtigt
werden.
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Im
Verlauf von Studien zur Beseitigung des Einflusses der unspezifischen
Reaktion in einer Probe bei der PIVKA-II-Messung wurde herausgefunden,
dass die Empfindlichkeit und Spezifität der Messung dadurch verbessert
werden konnten, dass zu den Reagenzien Thrombin und/oder ein Antikörper, der
hoch sensitiv mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen reagiert,
hinzugegeben wird/werden, wobei ein anti-Fibrinogen-Antikörper und/oder
ein anti-Fibrin-Antikörper
als der Antikörper
verwendet wird, der mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen
reagiert. Bei den Substanzen, die einer solchen unspezifischen Reaktion
in der Probe zurechenbar sind, richtete sich die Aufmerksamkeit
zunächst
auf Fibrin und seine verwandten Substanzen in der Probe und zweitens
auf Thrombin, das an Fibrin oder seine verwandten Substanzen gebunden
ist. Insbesondere, wenn ein polyklonaler Antikörper gegen humanes Prothrombin
als ein zweiter Antikörper
oder ein markierter Antikörper
verwendet wird, kann er der Beeinflussung durch diese Substanzen
mit der unspezifischen Reaktion unterliegen, so dass er falsch positive
Signale bei der Messung von PIVKA-II verursacht. Es wird berichtet,
dass die Proteinstruktur von Prothrombin sich aus einem F1-Fragment, einem F2-Fragment
und aus Thrombin zusammensetzt. Der für die Messung von PIVKA-II
verwendete, markierte Antikörper
kann nicht nur ein anti-Prothrombin-Antikörper, sondern auch ein anti-F1-Antikörper,
ein anti-F2-Antikörper oder ein anti-(F1 +
F2)-Antikörper sein. Jedoch können in
Anbetracht der Reinheit dieser Antikörper oder der Ähnlichkeit von
Thrombin zum Antigen diese Antikörper
auch mit gebundenem oder freiem Thrombin in einer Probe reagieren.
Außerdem
sind bei der Messung von PIVKA-II Fibrin oder seine unlöslichen,
verwandten Substanzen in einer Probe physikalisch auf Träger wie
magnetische Kügelchen,
Glaskügelchen,
Latexe, Plastikplatten oder ähnlichem
physikalisch adsorbiert, so dass sie das Phänomen von falsch positiven
Signalen bei der Messung ansteigen lassen.
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Um
die Beeinflussung, die den fibrinartigen verwandten Substanzen zurechenbar
ist, und die Beeinflussung, die Thrombin zurechenbar ist, zu vermeiden,
werden Antikörper,
die mit den humanfibrinartigen verwandten Substanzen reagieren,
z. B. anti-Fibrinogen-Antikörper oder
anti-Fibrin-Antikörper
und/oder Thrombin, zu den Reagenzien hinzugegeben, wodurch es gelingt,
eine sehr kleine Menge an PIVKA-II genau zu bestimmen, während die
unspezifische Reaktion effektiv inhibiert wird, was zum Erreichen
der vorliegenden Erfindung führt.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Immunassay mittels
einer Antigen-Antikörper-Reaktion
zur spezifischen und hoch sensitiven Messung von PIVKA-II in Serum
oder Plasma dadurch bereitzustellen, dass Thrombin und/oder ein
Antikörper,
der mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen reagiert, zu den
Reagenzien hinzugegeben wird, wobei ein anti-Fibrinogen-Antikörper und/oder
ein anti-Fibrin-Antikörper als
der Antikörper
verwendet wird, der mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen
reagiert.
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Offenbarung der Erfindung:
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Um
die oben beschriebenen Probleme zu lösen, umfasst ein Immunassay
für PIVKA-II
gemäß der vorliegenden
Erfindung die Schritte der Zugabe von Thrombin und/oder eines Antikörpers, der
mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen reagiert, zu den Reagenzien,
und der Messung von PIVKA-II in Serum oder Plasma, wobei ein anti-Fibrinogen-Antikörper und/oder
ein anti-Fibrin-Antikörper
als der Antikörper
verwendet wird, der mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen
reagiert.
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Das
oben beschriebene Thrombin ist vorzugsweise ein thrombinhaltiges,
tierisches Serum und/oder aufgereinigtes Thrombin, das erhitzt oder
nicht erhitzt sein kann.
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In
der vorliegenden Erfindung umfassen die Antikörper, die mit humanfibrinartigen
verwandten Substanzen reagieren, beispielsweise anti-Fibrinogen-Antikörper, anti-Fibrin-Antikörper oder ähnliche,
welche vorzugsweise polyklonale Antikörper sind, insbesondere diejenigen,
die nicht nur mit Fibrinogen oder Fibrin, sondern auch mit fibrinartigen
verwandten Substanzen wie FDP, Fibrinopeptid A oder Fibrinopeptid
B stark reagieren. Als das Thrombin werden aufgereinigte Präparationen
von jenen verwendet, die aus Menschen oder Tieren wie Kühen, Schweinen,
Schafen, Pferden, Kaninchen oder Hühnern gewonnen wurden. Außerdem kann
die Verwendung einer breiten Auswahl von thrombinhaltigen tierischen
Seren wie Rinderserum, Schafserum, Schweineserum, Pferdeserum, Hühnerserum
und Kaninchenserum, die aus anderen Tieren als den Tierarten gewonnen
wurden, die zur Gewinnung der markierten Antikörper oder der zweiten Antikörper immunisiert wurden,
zu einer Reaktionsinhibierung der anti-Thrombin-Antikörper führen, die
als Verunreinigungen in den markierten Antikörpern auftreten.
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Als
die in der vorliegenden Erfindung verwendeten markierten Antikörper oder
sekundären
Antikörper können nicht
nur humane, polyklonale Antikörper
gegen Prothrombin, F1, F2 oder
F1 + F2 verwendet
werden, sondern auch humane, monoklonale Antikörper gegen Prothrombin, F1, F2 oder F1 + F2. F1 und F2 sind hier Peptide,
die Prothrombin bilden. Es können
auch polyklonale oder monoklonale Antikörper verwendet werden, die
durch Immunisierung mit synthetischen Peptiden hergestellt wurden,
welche die Antigenität
von Prothrombin aufweisen.
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Die
Beispiele der vorliegenden Beschreibung zeigen die Anwendung auf
einen Elektrochemilumineszenz-Immunassay. Die vorliegende Erfindung
ist auch in der Erprobung eines Chemilumineszenzassays, eines Radioisotopassays
oder ähnlichem
nützlich,
um eine höhere
Empfindlichkeit zu erzielen. In der vorliegenden Erfindung werden
Antikörper
wie anti-Fibrinogen-Antikörper
und anti-Fibrin-Antikörper,
die mit fibrinartigen verwandten Substanzen wie Fibrinogen, Fibrin,
FDP, Fibrinopeptid A und Fibrinopeptid B reagieren, vorzugsweise
durch Immunisierung mit vom Menschen stammenden, fibrinartigen verwandten
Substanzen erhalten, aber es können
auch Antikörper
verwendet werden, die durch Immunisierung mit fibrinartigen verwandten
Substanzen wie von Tieren stammenden Fibrinogen, Fibrin oder ähnlichem
erhalten wurden und die mit vom Menschen stammenden fibrinartigen
verwandten Substanzen kreuzreagieren. Die Antikörper wie anti-Fibrinogen-Antikörper oder
anti-Fibrin-Antikörper,
die für
fibrinartige verwandte Substanzen spezifisch sind, werden vorzugsweise
bei der ersten Reaktion des Zwei-Schritt-Sandwich-Verfahrens zu
einer Reaktionslösung
hinzugegeben. Andererseits wird Thrombin vorzugsweise bei der zweiten
Reaktion zu der Lösung
mit dem markierten Antikörper
oder zur Lösung
mit dem sekundären
Antikörper
hinzugegeben, wobei dessen hinzugegebene Menge vorzugsweise zwischen
1 und 50 NIH/ml beträgt.
Jene Antikörper,
die spezifisch für
fibrinartige verwandte Substanzen sind, wie anti-Fibrinogen-Antikörper oder
anti-Fibrin-Antikörper,
ein aufgereinigtes Thrombin und ein Thrombin-haltiges tierisches
Serum, können
einzeln oder gemeinsam verwendet werden, wie die Gelegenheit es
erfordert.
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Die
thrombinhaltigen tierischen Seren, wie Rinderserum, Schafserum,
Schweineserum, Pferdeserum, Hühnerserum
und Kaninchenserum, die von anderen Tieren als den Tierarten erhalten
wurden, die zum Erhalt der markierten Antikörper oder der sekundären Antikörper immunisiert
wurden, können
vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 20% hinzugegeben. Diese Tierseren,
die von anderen Tierarten erhalten wurden, können, wenn nötig, mit
Tierseren gemischt werden, die von den gleichen Tieren erhalten
wurden, wie die Tierarten, die zum Erhalt des markierten Antikörpers oder
des sekundären
Antikörpers
immunisiert wurden.
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Falls
die Enzymaktivität
des Thrombins stark ist, wenn das Thrombin zu den Reagenzien hinzugegeben
wird, kann die Immunreaktion nachteilig beeinflusst werden, während, wenn
die tierischen Seren zu jenen Reagenzien hinzugegeben werden, die
die markierten Antikörper
oder die sekundären
Antikörper
enthalten, die Stabilität
der Reagenzien nachteilig beeinflusst werden kann, und daher wird
vorzugsweise ein Proteaseinhibitor zur Inhibierung der Enzymaktivität des Thrombins
zu den Reagenzien hinzugegeben, zu denen Thrombin oder die Tierseren
hinzugegeben werden.
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Es
ist möglich,
als Proteaseinhibitor Inhibitoren zu verwenden, die auf Seite 452
in „Rinsho
Koso Handbook (Clinical Enzyme Handbook)" (1. Auflage, herausgegeben von Kitamura,
Baba et al. und erschienen am 10. September 1982 bei Kodansha Scientific
Co.), d. h. proteinöse
Plasmainhibitoren, Hirudin, Benzamidin und synthetische Inhibitoren
wie PMSF (Phenylmethylsulfonylfluorid), NPGB und/oder ähnliche.
Jedoch sind diese Inhibitoren nicht ausreichend zur Inhibierung
der Enzymaktivität
von Thrombin, und folglich wurde gefunden, dass, sogar wenn eine
aufgereinigte Thrombinpräparation
einer Hitzebehandlung, z. B. bei ungefähr 40 bis 65°C, unterzogen
wird, die Enzymaktivität
wesentlich verringert wird, ohne seine Antigenität zu verlieren.
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Eine
kommerzielle, aufgereinigte Präparation
von Thrombin sollte in erster Linie in gekühlter oder gefrorener Form
gelagert werden und sollte nicht einer hohen Temperatur ausgesetzt
werden. Die in der vorliegenden Erfindung verwendete Heiztemperatur
für Thrombin
beträgt
30 bis 70°C,
besonders bevorzugt 40 bis 60°C,
so dass die Heizzeit auf 15 bis 60 Minuten verringert werden kann.
Selbstverständlich
zielt dieses Erhitzen darauf, die Enzymaktivität des Thrombins zu inaktivieren,
und daher sind, insoweit das Enzym ohne Verlust einer Antigenität inaktiviert
werden kann, die Heiztemperatur und die Heizzeit nicht auf die obigen
Bereiche beschränkt.
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Wenn
das tierische Serum, das von anderen Tierarten erhalten wurde als
den Tieren, die zum Erhalt des markierten Antikörpers immunisiert wurden, im
Voraus zur Verwendung als Thrombin erhitzt wurde, beträgt die Heiztemperatur
vorzugsweise 50 bis 65°C
und die Heizzeit vorzugsweise 15 bis 60 Minuten. Jedoch können die
Heizzeit und die Heiztemperatur selbstverständlich im Bedarfsfall ohne
besondere Einschränkung reguliert
werden. Weiterhin kann das tierische Serum, wenn nötig, ohne
Erhitzen verwendet werden.
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Die beste Art und Weise
zum Ausführen
der Erfindung:
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Im
Nachfolgenden wird die vorliegende Erfindung durch Bezugnahme auf
Beispiele beschrieben, aber diese Beispiele sind nur zu erläuternden
Zwecken gezeigt und sollen nicht als einschränkend ausgelegt werden.
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Beispiel 1
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Ein Beispiel zur Messung
mit einem Elektrochemilumineszenz-Immunassay in einem automatischen
Analysegerät
Picolumi 8220
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Nachdem
50 μl einer
Probe zu 150 μl
einer Reaktionslösung
gegeben wurden, wurden 25 μl
magnetische Kügelchen
mit darauf immobilisiertem, monoklonalem anti-PIVKA-II-Antikörper hinzugegeben.
Nachdem sie für
9 Minuten bei 30°C
umgesetzt wurden, wurden 350 μl
einer Picolumi-BF-Waschlösung
(10 mM Tris-Puffer) hinzugegeben und die mit einem Magneten festgehaltenen
magnetischen Kügelchen
wurden dreimal gewaschen. Zu den so der ersten Reaktion unterzogenen
magnetischen Kügelchen
wurden 200 μl
einer Lösung mit
Ru-markiertem Antikörper,
die 1 μg/ml
eines Ru-markierten anti-Humanprothrombin-Antikörpers (erhalten aus
Kaninchen) enthielt, hinzugegeben, und diese wurden für 9 Minuten
bei 30°C
reagieren gelassen. Die mit einem Magneten festgehaltenen magnetischen
Kügelchen
wurden in gleicher Weise dreimal mit der Picolumi-BF-Waschlösung gewaschen.
Nach Zugabe von 300 μl
einer lumineszierenden Picolumi-Elektrolytlösung, die 0,1 M Tripropylamin
enthielt, wurden die magnetischen Kügelchen auf die Oberfläche einer
Elektrode befördert,
und die Lumineszenz des an die magnetischen Kügelchen gebundenen Ru wurde
gemessen, und die Menge an PIVKA-II in der Probe wurde bestimmt.
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Reagenzienzusammensetzung
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- Reaktionslösung:
50 mM Tris-Puffer (pH 7,8), 0,150 M NaCl, 0,01% Tween 20, 0,1% NaN3, 5% Kaninchenserum (erhitzt).
- Lösung
mit Ru-markiertem Antikörper:
50 mM Trispuffer (pH 7,8), 0,150 M NaCl, 0,01% Tween 20, 0,1% NaN3, 1 mM PMSF, 1 μg/ml Ru-markierter anti-Humanprothrombin-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen), 5% Kaninchenserum (erhitzt).
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Herstellung von Festphasenmagnetkügelchen
mit monoklonalem anti-PIVKA-II-Antikörper
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1
ml an 30 mg/ml magnetischen Kügelchen
(4,5 Micron) wurden in ein Teströhrchen
gegeben und mit einem Magneten festgehalten, und nachdem der Überstand
verworfen wurde, wurde 1 ml an 0,5 mg/ml monoklonalem anti-PIVKA-II-Antikörper (in
150 mM Phosphatpuffer, pH 7,8) zu den Magnetkügelchen hinzugegeben, und diese
wurden unter Rühren
einen Tag lang bei Raumtemperatur reagieren gelassen. Nachdem die magnetischen
Kügelchen
gewaschen wurden, wurden 2 ml 1% BSA-Phosphatpuffer dazu hinzugegeben,
und die magnetischen Kügelchen
wurden unter Rühren
einen Tag lang bei Raumtemperatur geblockt. Im Falle der Verwendung
wurden die magnetischen Kügelchen
mit dem 1%-igen BSA-Phosphatpuffer auf 1 mg/ml verdünnt.
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Herstellung
eines Ru-markierten anti-Humanprothrombin-Antikörpers
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68 μl einer Ru-Komplexverbindung
aus mit einer Succinimidgruppe modifiziertem Ruthenium-tri-dipyridyl
wurden zu 1 ml an 1 mg/ml anti-Humanprothrombin-Antikörper hinzugegeben,
der aus einer Immunisierung von Kaninchen stammte, und diese wurden
unter Rühren
bei Raumtemperatur für
30 Minuten reagieren gelassen, und dann wurde die Reaktion durch
Zugabe von 50 μl
2 M Glycin beendet, und die Probe wurde unter Rühren bei Raumtemperatur für 10 Minuten
weiter reagieren gelassen. Schließlich wurde die Probe auf Sephadex
G-25 (zuvor mit 10 mM Phosphatpuffer äquilibriert) aufgetragen, und
Fraktionen mit Ru-gebundenem Protein wurden gesammelt. Der so erhaltene
Ru-markierte anti-Humanprothrombin-Antikörper wurde im Fall der Verwendung
auf 1 μg/ml
verdünnt.
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180 μg/ml an anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) wurde zu jeder Reaktionslösung hinzugegeben, eine Kontrolllösung ohne
den anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) und 8 Humanseren wurden verwendet, um ihre Spezifität zu vergleichen.
Jedes Serum wurde mit n = 3 gemessen, und die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 gezeigt. Jene Reagenzien mit dem anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) weisen eine niedrige Streuung in den gemessenen Werten
und die Abwesenheit einer unspezifischen Reaktion auf. Tabelle
1
- K.V.
- kritische Varianz
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel wurde die gleiche Reagenzienzusammensetzung wie
in Beispiel 1 verwendet, mit der Ausnahme, dass 10 NIH/ml einer
aufgereinigten Präparation
an Rinderthrombin oder menschlichem Thrombin zu der Lösung mit
Ru-markiertem Antikörper
hinzugegeben wurden. Diese Probe, welche besonders hohe unspezifische
Reaktionen zeigte, wurde ausgewählt
und gleichzeitig für
PIVKA-II mit n = 10 gemessen. Die Ergebnisse dieser Probe und einer
Kontrollprobe, bei der weder das Rinderthrombin noch das menschliche Thrombin
hinzugegeben wurden, sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Wenn
die aufgereinigte Präparation
von Rinder- oder menschlichem Thrombin zu dem Reagenz hinzugegeben
wurden, verbesserte sich die Spezifität der Probe im Vergleich mit
der Kontrollprobe. Dieses Probeserum wurde für 10 Minuten bei 3.000 Upm
zentrifugiert und ein daraus erhaltener Überstand zeigte 80 mAU/ml.
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Beispiel 3
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In
diesem Beispiel wurde die gleiche Reagenzienzusammensetzung wie
in Beispiel 1 verwendet, mit der Ausnahme, dass 180 μg/ml anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) zu der Reaktionslösung
hinzugegeben wurden und dass 10 NIH/ml Rinderthrombin zu der Lösung mit
dem Ru-markierten Antikörper
hinzugegeben wurden. Diese Probe, die eine hoch unspezifische Reaktion
aufwies, wurde gleichzeitig für
PIVKA-II mit n = 10 gemessen. Die Ergebnisse dieser Probe und einer
Kontrollprobe, zu der weder der anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) noch das Rinderthrombin hinzugegeben wurden, sind in
Tabelle 2 mit den Ergebnissen aus Beispiel 2 gezeigt. Die Zugabe
von sowohl dem anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) als auch dem Rinderthrombin führt zu einer viel größeren Zunahme in
der Spezifität
für PIVKA-II
im Vergleich zu der Zugabe von Rinderthrombin allein.
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Beispiel 4
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500
NIH einer aufgereinigten Präparation
von Rinderthrombin wurden zu 1 ml 50 mM Tris-Puffer (0,15 M NaCl,
pH 7,8) hinzugegeben und für
30 Minuten in einem thermostatisierten Wasserbad bei 50°C erhitzt.
In diesem Beispiel wurde die gleiche Reagenzienzusammensetzung wie
in Beispiel 1 verwendet, mit der Ausnahme, dass 180 μg/ml anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) zu der Reaktionslösung
hinzugegeben wurden und dass die hitzebehandelte, aufgereinigte
Präparation
des Rinderthrombins bei einer Konzentration von 5 NIH/ml zu der
Lösung mit
dem Ru-markierten Antikörper
hinzugegeben wurde. PIVKA-II wurde gemessen, wobei diese Probe mit
einer hohen unspezifischen Reaktion verwendet wurde. Die Ergebnisse dieser
Probe und einer Kontrollprobe, zu der weder der anti-Humanfibrinogen-Antikörper (erhalten
aus Kaninchen) noch das erhitzte Rinderthrombin hinzugegeben wurden,
sind in Tabelle 3 gezeigt. Wie aus den Ergebnissen in Tabelle 3
offensichtlich ist, zeigte sich in diesem Beispiel die inhibitorische
Wirkung der Probelösungen
gegen die unspezifische Reaktion in gleicher Weise wie in Beispiel
3. Die Enzymaktivität
dieses erhitzten Thrombins, wie es unter Verwendung von Chromozyme
TH (Boehringer) gemessen wurde, reduzierte sich auf 1/5 im Vergleich
mit derjenigen des nicht erhitzten Thrombins.
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Beispiele 5 und 6
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In
diesem Beispiel wurde die gleiche Reagenzienzusammensetzung wie
in Beispiel 1 verwendet, mit der Ausnahme, dass 5% nicht erhitztes
Kaninchenserum (eine Kontrolle, bei der die finale Konzentration
des Kaninchenserums 10% betrug), 5% nicht erhitztes Pferdeserum
(Beispiel 5) bzw. 5% nicht erhitztes Schafserum (Beispiel 6) zu
der Lösung
mit dem Ru-markierten Antikörper
hinzugegeben wurden. Diese Probe, die eine hoch unspezifische Reaktion
aufwies, wurde auf seine inhibierende Wirkung gegen die unspezifische
Reaktion gemessen, und die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Im
Vergleich zur Kontrolle wurde die unspezifische Reaktion in der
Probe, zu der Pferdeserum oder Schafserum hinzugegeben wurde, inhibiert.
Diese Probe, die eine hoch unspezifische Reaktion aufwies, wurde für 10 Minuten
bei 3.000 Upm zentrifugiert, und ein daraus erhaltener Überstand
zeigte 74 mAU/ml.
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Gewerbliche Anwendbarkeit:
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Wie
oben beschrieben, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung PIVKA-II in Serum oder Plasma spezifisch und hoch sensitiv
durch Zugabe von Thrombin und/oder eines Antikörpers, der mit humanfibrinartigen verwandten
Substanzen reagiert, zu den Reagenzien gemessen werden, wobei ein
anti-Fibrinogen-Antikörper und/oder
ein anti-Fibrin-Antikörper als
der Antikörper
verwendet wird, der mit humanfibrinartigen verwandten Substanzen
reagiert.