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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die katalytische Reinigung von Kohlendioxid
und Wasserkondensat, die mit gesättigten,
ungesättigten
und chlorierten Kohlenwasserstoffen aus Ethylenglykolanlagen verunreinigt sind.
Die Erfindung findet Anwendung, wo CO2-Abgas,
das von Ethylenglykolanlagen erzeugt wird, in Anwendungen verwendet
werden soll, die hochreines CO2 erfordern,
wie etwa in der Methanolproduktion, wo es eine Spezifikation an
insgesamt erlaubbaren Chloriden von 0,01 ppm erfüllen muß, und in mit Kohlensäure versetzten
Getränken.
Zusätzlich
ermöglicht
die Erfindung, daß rückgewonnenes
Abwasser als Kesselspeisewasser (BFW) recycelt wird.
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Chlor
als HCl kann aus vielen Abgasen mit herkömmlichen Adsorptionsmitteln
entfernt werden. Die Entfernung organischer Chloride ist jedoch
problematisch gewesen. Eine kleine Menge CO2 für Lebensmittelverwendungen
wird gegenwärtig
durch Adsorption auf verschiedenen Arten von Kohlebetten gereinigt;
es ist jedoch kein lebensfähiges
Schema verfügbar
gewesen, chlorierte Kohlenwasserstoffe katalytisch in HCl umzuwandeln,
gefolgt von Adsorption. Die vorliegende Erfindung betrifft ein kombiniertes
Verfahren zur vollständigen
katalytischen Verbrennung von gesättigten, ungesättigten
und chlorierten Kohlenwasserstoffen und Monoethylenglykol (MEG)
zu CO2, H2O und
HCl. Das erfinderische Verfahren bietet die Reinigung von CO2-Abgas, das von Ethylenglykolanlagen erzeugt
wird, durch Oxidation gesättigter,
ungesättigter
und chlorierter Kohlenwasserstoffe über Katalysator auf Edelmetall-Basis,
z.B. Platin, in Gegenwart von überschüssigem Sauerstoff;
Kondensation von reinem Sättigungswasser;
Entfernung von HCl auf einem Adsorptionsmittel, gefolgt von schließlicher
Entfernung von überschüssigem Sauerstoff
durch Reaktion mit Wasserstoff auf einem kommerziellen Deoxo-Katalysator.
Der resultierende CO2-Strom erfüllt die
Spezifikationen der Lebensmittel-, Oxyalkohol- und Methanol-Industrien, und das
erzeugte Wasserkonzentrat erfüllt
BFW-Anforderungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
gibt gegenwärtig
keine verfügbare
Technologie für
die kombinierte Umwandlung gesättigter,
ungesättigter
und chlorierter Kohlenwasserstoffe, wie sie durch diese Erfindung
bereitgestellt wird. Einige Arbeiten sind jedoch an einzelnen Schemata
durchgeführt
worden, wie etwa Oxidation von gesättigten und ungesättigten
Kohlenwasserstoffen allein über
Katalysator auf Edelmetallbasis, d.h. Palladium oder Platin. In
einigen Ethylenglykol-Industrien
ist es auch Praxis, Kohlenwasserstoffe im Kohlendioxid-Abgas in
CO2 und H2O umzuwandeln,
gefolgt von Kohlendioxid-Abgabe an die Atmosphäre oder weitere Reinigung eines
kleinen Stromes von CO2 mit guter Qualität durch
Adsorption auf Kohle. Relevante Patente und veröffentlichte Anmeldungen werden
unten diskutiert.
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Das
Dokument US-A-5059405 lehrt ein Verfahren zur Reinigung eines CO2-Stromes mit Entfernung von Halogen und
halogenierten Kohlenwasserstoffen vor Oxidation des CO2 umfassenden
Gasstromes.
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Deutsches
Patent Nr.
DE 4305386 von
H. Meye et al. beschreibt die Katalysatorentwicklung in der oxidativen
Reinigung von gesättigtem
Kohlenwasserstoff aus CO
2 mit einem Katalysator
auf Platin- oder Palladiumbasis, geträgert auf alpha-Al
2O
3, mit einer spezifischen Oberfläche von
weniger als 50 m
2/g. Der Gehalt an Platin
ist spezifiziert, daß er
unter 0,2 Gew.-% liegt. Die in diesem Patent beschriebene Technologie
wurde für Lebensmittelreinigung
von CO
2 entwickelt und ist unterschiedlich
von der vorliegenden Erfindung, weil
DE 4305386 sich
nur mit der Entwicklung eines Katalysators zur Entfernung organischer
Verunreinigungen beschäftigt,
insbesondere gesättigten
Kohlenwasserstoffen aus einem CO
2-Strom.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht
die Entfernung chlorierter und ungesättigter Kohlenwasserstoffe
durch eine Kombination von Oxidations-, Kondensations-, Adsorptions-
und Deoxidationsschritten, um CO
2 mit hoher
Reinheit zu erhalten.
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Japanisches
Patent Nr. 60086015 von H.J. Ishikawajima beschreibt ein Verfahren
zur Reinigung von CO2 durch physikalische
Trennung. Da in diesem Patent keine chemische Reaktion involviert
ist, ist es vollständig
verschieden von der vorliegenden Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung unterscheidet sich vom Stand der Technik auch
insofern, als die Erfindung, zusammen mit der Oxidation ungesättigter
Kohlenwasserstoffe über
einem Katalysator auf Platinbasis, sich auch mit der katalytischen
Umwandlung chlorierter Kohlenwasserstoffe in HCl, der Adsorption
des HCl und der Oxidation von MEG zu CO2 und
H2O beschäftigt, um nicht nur Kohlendioxid
mit hoher Reinheit zu erzeugen, sondern auch Wasser, das die Spezifikation
von Kesselspeisewasser (BFW) erfüllt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein vollständiges Verfahren zum Reinigen
von CO2-Abgas aus Ethylenglykolanlagen zur
Verfügung,
um hochreines Kohlendioxid durch katalytische Umwandlung zu erzeugen. Dieses
hochreine Kohlendioxid kann in Lebensmittelanwendungen oder in der
Herstellung von Methanol, Harnstoff, Oxyalkoholen, etc. verwendet
werden, und das Kondensatwasser aus dem Verfahren kann als Kesselspeisewasser
(BFW) verwendet werden.
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Kohlendioxid-Abgas
aus Ethylenglykolanlagen ist mit gesättigten, ungesättigten
und chlorierten Kohlenwasserstoffen verunreinigt. Spuren dieser
Chloride werden üblicherweise,
zusammen mit Ethylen, Sauerstoff und anderen Verunreinigungen, im
Lösemittel
gelöst,
das im System zur Entfernung von Kohlendioxid eingesetzt wird. Herkömmlicherweise
werden die letzten Spuren, nach Zwischenflash, gestrippt und mit
dem CO2-Abgas, das mit Wasser gesättigt ist,
bei 93°C
abgegeben. Daher wird Kohlendioxid, das fast 100 Gew.-% Wasser enthält, produziert
durch viele Ethylenglykolanlagen in der ganzen Welt, gegenwärtig an
die Umwelt abgegeben. Einige Glykolanlagen kondensieren das CO2-Abgas-Wasser jedoch vor der Oxidation und
führen dann
aus Umweltschutzgründen
eine individuelle Oxidation von Kohlenwasserstoffen, die im Abgas
vorhanden sind, in Gegenwart von überschüssigem Sauerstoff durch. Andere
Glykolanlagen reinigen einen kleinen Strom von CO2-Abgas,
durch Kohleadsorption, um Lebensmittel-CO2 für die Getränkeindustrie
bereitzustellen. Wasserkondensat, das während der Abgasabkühlung erzeugt
wird, wird üblicherweise
vor Abwasserentsorgung zu einem biologischen Behandlungssystem geleitet,
da es so viel wie 2.000–3.000
ppm Monoethylenglykol (MEG) enthält.
Man glaubt, daß die
katalytische Eliminierung organischer Chloride und die Reinigung
von Abwasser aus Ethylenglykolanlagen-Abgas gegenwärtig nicht
praktiziert wird. Daher glauben wir, daß ein Bedürfnis nach einem Verfahren
besteht, daß dieses
Abgas und sein Sättigungswasser
reinigen könnte,
so daß diese
kommerziell eingesetzt werden könnten,
statt abgelassen zu werden. Der erforderliche Reinigungsgrad hängt vom Typ
der Endverwendung für
dieses Abgas und assoziierte Kondensat ab.
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Eine
typische Analyse des Abgases aus Ethylenglykolanlagen ist wie folgt: TABELLE
1
a Zusammensetzung
O2 | 0,24
ppmv |
Ar
(weniger als) | 0,05'' |
CH4 | 0,07'' |
C2H4 | 0,13'' |
C2H6 (weniger als) | 0,05'' |
CO2 | 99,46'' |
EO
(Ethylenoxid) (weniger als) | 0,05'' |
H2O | gesättigt bei
93°C |
Chloride
Methylchlorid | <0,1 ppmv |
Vinylchlorid | <0,1'' |
Ethylchlorid | 2,5'' |
Allylchlorid | 0,1'' |
Ethylendichlorid | <0,1'' |
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Abgas zunächst
mit Sauerstoff im Überschuß der Menge, die
für vollständige Verbrennung
erforderlich ist, vermischt und auf ungefähr 300°C erhitzt, dann zur Oxidation über einen
Katalysator auf Platinbasis geleitet. In diesem Schritt werden das
gesamte MEG und alle ungesättigten
Kohlenwasserstoffe, die im Abgas vorhanden sind, zu CO2 und
H2O oxidiert und die chlorierten Kohlenwasserstoffe
in HCl umgewandelt. Der Auslaßstrom
aus der Oxidation wird dann auf etwa 45°C abgekühlt, um im wesentlichen das
gesamte Wasser im Strom zu kondensieren, und das übrige Gas
durch ein Adsorptionsmittelbett geleitet, wie etwa Aluminiumoxid,
das mit Natrium imprägniert
ist, um HCl abzutrennen, gefolgt von der katalytischen Reaktion
von überschüssigem Sauerstoff
mit Wasserstoff.
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Obgleich
einige der einzelnen Schritte, die in der vorliegenden Erfindung
vorgeschlagen werden, wie etwa Oxidation gesättigter und ungesättigter
Kohlenwasserstoffe mit überschüssigem Sauerstoff über einem Katalysator
auf Platinbasis, bereits vorher belegt sind, ist ein lebensfähiges Verfahren
zur Reinigung von Ethylenglykol-CO2-Abgas
und all die spezifizierten Spurenverunreinigungen darin zur Herstellung
von hochreinem CO2 und Kondensat von BFW-Qualität vorher
nicht belegt worden.
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Die
vorliegende Erfindung wurde in einer Einheit getestet, die on-line
in einer Ethylenglykol-Produktionseinheit
installiert war. Ergebnisse dieses Tests wurden kontinuierlich analysiert
und der Gehalt an Gesamtchloriden in der CO
2-Abgascharge
zwischen 3 bis 6 ppm geschätzt.
Am Auslaß der
CO
2-Abgas-Reinigungseinheit lagen die analysierten
Gesamtchloride bei weniger als 0,01 ppm. Chloride im Auslaßstrom wurden
wie folgt analysiert: TABELLE
2
Methylchlorid | <0,01 (ppmv) |
Vinylchlorid | <0,01'' |
Ethylchlorid | <0,01'' |
Allylchlorid | <0,01'' |
Ethylendichlorid | <0,01'' |
Gesamtchloride | <0,01'' |
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Kohlendioxid-Abgas,
das von einer Ethylenglykolanlage erzeugt wird, ist im allgemeinen
mit Wasser bei 93°C
gesättigt
und enthält
MEG im Bereich von 3.000 bis 11.000 ppm, gewichtsbezogen, in Abhängigkeit vom
Anlagenbetrieb. Die Abkühlung
dieses Abgases vor der Oxidation führt zur Kondensation von Wasser
und MEG, da MEG in Wasser hochlöslich
ist. Die Entfernung von MEG aus Wasser ist jedoch sehr schwierig.
Folglich finden es Ethylenglykolanlagen gegenwärtig sehr schwierig, dieses
Wasser zu behandeln. Mit existierender Technologie wird das Abgaskondensat
mit teurer biologischer Reinigung behandelt. Die durchschnittliche Analyse
des nicht-behandelten Abgaskondensats aus Ethylenglykolanlagen ist
wie folgt: TABELLE
3
Ethylenoxid | 2,5
ppmw |
Gesamtaldehyd | 22'' |
MEG | 8.500'' |
TOCs | 3.800'' |
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird, statt der Kondensation von Wasser
vor der Oxidation, zunächst
MEG zusammen mit anderen Kohlenwasserstoffen in einem Oxidationsreaktor
oxidiert. Wasser, das das CO2-Abgas sättigt, wird
aus dem Abgas erst nach dieser Oxidation kondensiert. Das resultierende
Kondensat ist von hoher Reinheit und erfüllt die Spezifikationen für Trinkwasser oder
BFW.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Blockdiagramm der Hauptschritte in einem Reinigungsverfahren
gemäß der vorliegenden Erfindung
für hochreines
CO2;
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2 ist
ein Blockdiagramm der Hauptschritte in einem Reinigungsverfahren
gemäß der vorliegenden Erfindung
für hochreines
CO2 und hochreines Wasserkondensat.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Ethylenoxid
ist ein Vorläufer
für die
Ethylenglykolproduktion. In Ethylenoxidanlagen werden kleine Mengen
organischer Chloride für
die Kontrolle der Katalysatoraktivität eingespritzt. Spuren dieser
Chloride erscheinen, zusammen mit Ethylen, Sauerstoff und anderen
Abgasen, im CO
2-Abgas aus Ethylenglykolanlagen. Der
durchschnittliche Wert dieser Verunreinigungen im CO
2-Abgas
auf einer Trockenbasis ist wie folgt: TABELLE
4
Methan | 650
ppmw |
Ethan | 2–3'' |
Ethylen | 1.250'' |
MEG | 6.000'' |
Chlorierte
Kohlenwasserstoffe | 1
bis 5'' |
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Wenn
der Kohlendioxid-Abgasstrom in Lebensmittelprodukten oder in der
Produktion von Methanol, Harnstoff, Ethylhexanol oder vielen anderen
nützlichen
Produkten verwendet werden soll, müssen organische Chloride und
Kohlenwasserstoffe entfernt werden. Die Entfernung organischer Chloride
ist schwierig und bisher ist kein belegtes Schema für diese
Entfernung verfügbar
gewesen.
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Überraschenderweise
erfüllt
das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Reinigung von Ethylenglykolanlagen-CO2-Abgas die Anforderungen an hochgereinigtes
CO2 und Wasser. Das Verfahren wurde in einer on-line-Testeinheit
für 2,5
NM3/HRCO2-Abgaskapazität am Ort
einer Ethylenglykolanlage demonstriert.
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Für Lebensmittel-CO2 sollen Kohlenwasserstoffe bis unter 5 ppmv
entfernt werden. Diese Spezifikation wird auch auf Methan angewendet,
das sehr unreaktiv ist, sogar noch unreaktiver als die organischen
Chloride, die in Ethylenglykol-Abgas enthalten sind. Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden diese Kohlenwasserstoffe durch katalytische Verbrennung
mit Sauerstoff bei einer Temperatur zwischen 300°C und 450°C, um CO2 und
H2O zu bilden, entfernt. Repräsentative
Katalysatoren, die für
diesen Oxidationsschritt verwendet werden können, schließen z.B.
Palladium und Platin ein. Die erforderliche Menge an überschüssigem Sauerstoff
und die Verbrennungstemperatur hängen
von der Art und dem Umfang der zu entfernenden Kohlenwasserstoffe
ab. Im beschriebenen on-line-Test wurde festgestellt, daß etwa 0,05%
bis etwa 1,5% Überschuß Sauerstoff
bei einer Verbrennungstemperatur von maximal 450°C hervorragende Ergebnisse lieferte.
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Die
on-line-Testeinheit reinigte CO2-Abgas,
wobei Spuren von chlorierten organischen Verbindungen und anderen
Kohlenwasserstoffen entfernt wurden, indem sie in einer Verbrennungskammer
zu CO2, H2O und HCl
oxidiert wurden, gefolgt von Adsorption von HCl auf einem Adsorptionsmittel.
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Kohlendioxid-Abgas
aus einer Ethylenglykolanlage wird normalerweise bei niedrigem Druck
erhalten und enthält
nahezu 100 Gew.-% Wasserdampf. In einer Ausführungsform des erfinderischen
Verfahrens wird dieses Abgas komprimiert, dann erhitzt und über Edelmetall-Oxidationskatalysator
zur katalytischen Umwandlung von gesättigtem und ungesättigtem
Kohlenwasserstoff und chlorierten Kohlenwasserstoffen in Gegenwart von überschüssigem Sauerstoff
geleitet. Restlicher Sauerstoff wird dann durch Reaktion mit Wasserstoff
deoxidiert, um die Reinigung des CO2-Abgases
zu vervollständigen.
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BEISPIEL 1
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Details
des Verfahrensschemas für
hochreines CO2 sind in dem Flußdiagramm
angegeben, das in 1 dargestellt ist.
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Das
CO2-Abgas aus einer Ethylenglykolanlage,
zugeführt
bei einer Temperatur von 93°C
und Umgebungsdruck und mit der im Detail in Tabelle 1 dargestellten
Zusammensetzung, wird in einen Wärmetauscher 10 eingebracht,
wo es mit gekühltem
Wasser bei 16°C
auf 45°C
abgekühlt
wird. Das gebildete Kondensatwasser wird in einem Abscheider 20 abgetrennt.
Der Druck im Abscheider 20 ist niedriger als der Umgebungsdruck,
so daß eine
Kondensatwasser-Abgabeeinheit 21 eingesetzt
wird, um den Eintritt von Luft in das System zu verhindern. Gas,
das aus dem Abscheider 20 austritt, wird durch Kondensatfalle 30 geleitet,
um mitgerissenes Kondensat zu entfernen, und dann in Kompressor 40 komprimiert.
Der Saugdruck von Kompressor 40 beträgt ungefähr 0,8 bar. Ein Ventil (nicht
dargestellt) ist vorgesehen, um die Durchflußrate einzustellen. Kompressor 40 hat
einen Austrittsdruck von etwa 2,3 bar.
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Komprimiertes
CO2-Abgas, das aus Kompressor 40 austritt,
wird zu Heizeinrichtung 50 geleitet und auf 400°C erhitzt,
bevor es in Verbrennungsreaktor 60 für die Oxidation über Katalysator
geleitet wird. Eine kontrollierte Menge Sauerstoff für die Oxidation
wurde in das beheizte Gas stromaufwärts des Reaktors eingeführt. Die
Menge Sauerstoff wurde bei 1,5 Vol.-% gehalten. Die Menge Sauerstoff
kann so eingestellt werden, daß der
Sauerstoffgehalt im Bereich von 0,8 bis 1,5 Vol.-% gehalten wird.
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Verbrennungsreaktor 60 enthält einen
Katalysator auf Pt-Basis auf einem Al2O3-Trägertyp.
Der in der Testeinheit eingesetzte Katalysator war 7718R LEUNA,
bezogen von Linde AG, Deutschland. Reaktor 60 oxidiert
die Kohlenwasserstoffe und chlorierten Kohlenwasserstoffe zu CO2, H2O und HCl. Der
Prozeßstrom
verläßt Reaktor 60 mit
einer Austrittstemperatur von ungefähr 425°C und wird zu Luftkühler 70 geleitet,
der die Temperatur des Prozeßstroms
auf ungefähr
65°C senkt,
d.h. etwa 30°C
oberhalb des Taupunktes, um Kondensation in Adsorber 80 zu
verhindern, der Salzsäure
entfernt, die in Reaktor 60 gebildet ist. Adsorber 80 setzt
Aluminiumoxid, das mit Natrium imprägniert ist, als ein Adsorptionsmittel
ein (LA-5711, Linde AG, Deutschland).
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Austrittsgas
aus Adsorber 80 wird zu Deoxo-Reaktor 90 geleitet,
der Katalysator 7748 R statt 7718R LEUNA enthält, der der oben in Zusammenhang
mit Reaktor 60 beschriebene Katalysator auf Platinbasis
ist, um den restlichen Sauerstoff im Austrittsgas in Wasser umzuwandeln.
Wasserstoff wird zum Gasstrom vor Eintritt in den Deoxo-Reaktor 90 zugegeben.
Der Deoxo-Reaktor wird mit einer Austrittstemperatur von etwa 230°C und einem Austrittsdruck
von wenigstens 1,2 bar betrieben. Gereinigtes CO2-Abgas
tritt aus Deoxo-Reaktor 90 aus.
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Die
beschriebenen on-line-Tests erreichten überraschend gute CO2-Reinheit von 0,003 ppm Chloriden bzw. unter
1 ppm Ethylen.
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Proben
aus dem katalytischen Verbrennungsreaktor 60 und aus dem
Adsorber 80 zeigten kein Durchrutschen von Chloriden, weil
alle Chloride oxidiert wurden. Die Chloridgehalte am Auslaß von Reaktor 60 wurden
als weniger als 0,003 ppm gemessen, was unterhalb der 0,01 ppm-Chargenspezifikation
für den
Katalysator eines Methanolreaktors liegt.
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Durchschnittliche
Betriebsergebnisse für
8-monatigen Betrieb des beschriebenen Tests sind unten in Tabelle
6 zusammengefaßt.
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BEISPIEL 2
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Um
den Betrieb des Verfahrensschemas von 1 bei unterschiedlichen
Bedingungen in Reaktor 60 zu zeigen, wurde das Verfahren
von Beispiel 1 wiederholt, wobei aber Reaktor 60 bei einer
Verbrennungstemperatur zwischen 280°C–300°C und mit 0,05% Überschuß Sauerstoffeintrag
betrieben wurde. Bei diesen Reaktionsbedingungen zeigten die analytischen
Testergebnisse, daß alle
niedrigreaktiven Kohlenwasserstoffe auf unter 1 ppm oxidiert wurden
und chlorierte Kohlenwasserstoffe durch Umwandlung in Salzsäure weit
unter dem Zielgehalt von 0,01 ppm eliminiert wurden. Die gesättigten
Kohlenwasserstoffe, wie etwa Methan und Ethan, verblieben jedoch
auf dem durchschnittlichen Gehalt von 600 bzw. 3 ppm. Um die niedrigreaktiven
Kohlenwasserstoffe zu eliminieren, mußte die Temperatur des Chargengases
zu Reaktor 60 auf 400°C
erhöht
und die Überschußsauerstoffkonzentration
in der Beschickung zu Reaktor 60 auf etwa 2% erhöht werden.
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Es
wurde geschlossen, daß es
nur eine geringe Anforderung für
Deoxo-Reaktor 90 im Reinigungssystem gibt, da der überschüssige Sauerstoff
im Austrittsgas aus Reaktor 60 minimal war. Weil das HCl
aus Reaktor 60 unter 0,01 ppm lag, ist auch der Adsorptionsschritt
für bestimmte
gereinigte CO2-Endverwendungen nicht erforderlich.
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BEISPIEL 3
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Das
Oxidieren von MEG zusammen mit Kohlenwasserstoffen in Reaktor 60 durch
Anheben der Einlaßtemperatur
des Beschickungsstromes wurde ebenfalls untersucht. Anstelle des
Kondensierens von Wasser stromaufwärts von Reaktor 60 wurde
das CO2-Abgas abgekühlt und am Auslaß von Reaktor 60 kondensiert. Es
wurde festgestellt, daß MEG
oxidiert wurde und nicht im kondensierten Wasser erschien. Dieses
Schema ist in 2 angegeben, wo gleiche Einheiten
dieselben Nummern wie in 1 tragen.
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Es
wurde gezeigt, daß MEG
in Reaktor 60, zusammen mit den ungesättigten Kohlenwasserstoffen
und chlorierten Verbindungen, wirtschaftlich oxidiert werden konnte,
um ultrareines Wasser zu erzeugen, bei Betriebsbedingungen, die
denjenigen von Beispiel 1 entsprechen. In diesem Schema wird CO2-Abgas bei 2,4 bar auf 400°C erhitzt
und zu 1,5% O2 zudosiert, bevor es in den
katalytischen Verbrennungsreaktor 60 eingeführt wird.
Auslaßgas
aus Reaktor 60 wird auf 45°C abgekühlt und sein mitgerissenes
Kondensat wird entfernt, bevor das Gas in den HCl-Adsorber 80 eingebracht
wird. Deoxo-Reaktor 90 wird bei einer Austrittstemperatur von
etwa 230°C
und einem Austrittsdruck von wenigstens 1,2 bar betrieben. Ultrareine
Wasserqualität,
die aus dieser Ausführungsform
der Erfindung produziert wurde, ist detailliert in Tabelle 7 dargestellt.
Dieselben Ergebnisse wurden erreicht, wenn das CO2-Abgas
auf 300°C
erhitzt und zu 1,5% O2 zudosiert wurde,
bevor es in Reaktor 60 eingebracht wurde.
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