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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft rotierbare Handgriffe zum Betätigen von Vorrichtungen, welche
an mit Lenkstangen gesteuerten Fahrzeugen verwendet werden. Insbesondere
betrifft sie längliche,
rotierbare Handgriffe, welche von einer außenseitigen Handposition auf
der Lenkstange leicht ergreibar sind.
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BESCHREIBUNG DER VERWANDTEN
TECHNIK
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Rotierbare
Handgriffe werden typischerweise bei Fahrrädern, um sowohl innenliegende
als auch außenliegende
Gangschaltmechanismen, wie Naben beziehungsweise Kettenschaltwerk,
zu betätigen, oder
bei Motorrädern
verwendet, um Vergaserdrosselklappen zu betätigen. Bei Fahrrädern werden auch
Daumen und Zeigefinger betätigte
Schaltvorrichtungen mit Hebeln, welche an der Lenkstange angebracht
sind, häufig
eingesetzt. Solche Hebelvorrichtungen erfordern jedoch das Abheben
von einem oder mehreren Fingern vom Handgriff, um die Hebel zum
Wechseln der Gänge
zu betätigen.
Dies kann natürlich
zum Verlust an Lenkkontrolle über
das Fahrrad beitragen. Mit dem Aufkommen der drehbaren Handgriffschalter
oder Drehschalter sind die Fahrer nun in der Lage, die Gänge zu wechseln,
ohne ihre Finger vom Handgriff lösen
zu müssen,
wodurch sie eine verbesserte Lenkkontrolle des Fahrrades beibehalten.
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Fahrraddrehschalter
können
entweder rotierbare Handgriffe über
die volle Länge, ähnlich den Motorradgasgriffen,
oder rotierbare Handgriffe über einen
Teil der Länge
einsetzen, welche innerhalb von feststehenden Griffen angeordnet
sind. Ein solches innenliegendes Schaltstellglied ist in der US-Patentschrift
Nr. 4,900,291, erteilt am 13. Februar 1990 und allgemein an die
SRAM Corporation übertragen,
offenbart. Dieses US-Patent
4,900,291 offenbart einen feststehenden Handgriff und einen von
Hand rotierbaren Griff, beide ausgebildet, um koaxial um eine Lenkstange
mit einer Zentralachse angebracht zu werden, wobei der von Hand
rotierbare Griff ausgebildet ist, um innerhalb des feststehenden
Griffs angeordnet zu werden. Andere allgemein übertragene Patente, welche
rotierbare Schaltstellglieder offenbaren, die auf einer Lenkstange
innerhalb von feststehenden Handgriffen angebracht sind, umfassen
die US-Patentschrift
Nr. 4,938,733, erteilt am 3. Juli 1990, die US-Patentschrift Nr.
5,102,372, erteilt am 7. April 1992, die US-Patentschrift Nr. 5,197,927,
erteilt am 30. März
1993, die US-Patentschrift Nr. 5,564,316, erteilt am 15. Oktober
1996, und die US-Patentschrift Nr. 5,584,213, erteilt am 17. Dezember
1996. Ein rotierbarer Schalter, welcher einen Handgriff über die
volle Länge
umfasst, der sich bis zum Ende der Lenkstange erstreckt, wird in
der US-Patentschrift Nr. 2,874,587, erteilt am 24. Februar 1959,
gezeigt.
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Drehschalter,
die herkömmliche
innenliegende und rotierbare Griffe über die volle Länge einsetzen,
weisen jedoch funktionale Nachteile auf. Drehschalter mit Griffen über die
volle Länge
können
zum Kontrollverlust des Fahrers auf Grund unbeabsichtigten Schaltens
beim harten Bremsen oder Beschleunigen oder durch Stöße, wenn
auf unebenen Oberflächen
gefahren wird, führen.
Innenliegende Drehschalter haben die Lenkkontrolle des Fahrers durch das
Vorsehen feststehender Griffe, die symmetrisch außerhalb
der rotierbaren Griffe positioniert werden, deutlich verbessert.
Dies erlaubt es dem Fahrer, den rotierbaren Griff mit den innenliegenden
Fingern zu schalten, während
er einen sicheren Griff auf dem feststehenden Griff mit dem Rest
der Hand aufrecht erhalten kann. Nichtsdestoweniger können herkömmliche
innenliegende Drehschalter bei Ausnahmelenkbedingungen, beispielsweise,
wenn das Vorderrad des Fahrrads auf ein Hindernis trifft oder sich in
einer Spur im Gelände
verfängt,
nachteilig sein. Unter solchen Umständen rutscht der Fahrer instinktiv
mit seinen Händen
in eine stabilere außenliegende
Position auf der Lenkstange, um eine bessere Lenkkontrolle zu haben,
auch wenn dies weg vom rotierbaren Handgriff führt. Dies ist ein besonders
häufiges
Ereignis, wenn ein Mountainbike bei Geländebedingungen gefahren wird,
bei denen, auch wenn keine Ausnahmebedingungen herrschen, ein Fahrer, welcher
das Fahrrad über
Felsen und liegende Bäume
hinwegfährt,
seine Hände
lieber weiter nach außen
schiebt, um eine bessere Lenkkontrolle zu besitzen. Lenkerhörnchen,
welche an den äußeren Enden der
Lenkstangen befestigt sind und allgemein an Mountainbikes Verwendung
finden, bieten guten Halt, wenn die Hände nach außen oder weg vom Rahmen des
Fahrrads geschoben werden. Indem er dies tut, verliert der Fahrer
vorübergehend
die Möglichkeit,
die Gänge
zu schalten, und muss bis zum Ende des Manövers warten, bevor er zuerst
seine Hände
neu nach innen über
die rotierbaren Griffe positionieren und dann in den richtigen Gang
schalten kann. Dies führt
zu einer potentiell gefährlichen
Fahrsituation, in welcher der Fahrer gezwungen ist, ein Hindernis
im falschen Gang zu überwinden,
oder schlimmer noch versucht, während
des Manövers selbst
seine Hände
nach innen zu rutschen und die Gänge
zu schalten. Demgemäß kann dieses
unnötige
Risiko vermieden werden, indem dem Fahrer die Möglichkeit geboten wird, unabhängig von
der Handposition des Fahrers auf der Lenkstange und in allen Fahrsituationen
die Gänge
wirkungsvoll und instinktiv zu schalten.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, einen rotierbaren Handgriff bereitzustellen,
welcher es einem Fahrer erlaubt, einen Steuermechanismus von einer
weiter außerhalb
liegenden Handposition auf der Griffoberfläche einer Lenkstange leicht
zu betätigen.
Es ist eine andere Aufgabe dieser Erfindung, einen rotierbaren Handgriff
bereitzustellen, welcher von jeder Handposition auf der Griffoberfläche der Lenkstange
leicht ergreibar ist.
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Gemäß dieser
Erfindung, definiert durch Anspruch 1 oder durch Anspruch 4, wird
eine Betätigungsvorrichtung,
umfassend einen länglichen,
rotierbaren Handgriff, bereitgestellt, welcher sich ausreichend
weiter nach außen
in Richtung des Endes der Lenkstange erstreckt, um es einem Fahrer
zu erlauben, einen Reaktionsmechanismus mit seinen Händen, welche
weiter außen
auf der Lenkstange positioniert sind, zu betätigen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Weitere
Aspekte der Erfindung und ihre Vorteile werden mit Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen erkennbar sein, in welchen gleiche
Zeichen gleiche Teile bezeichnen, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Steuerzusammenbaus auf der rechten
Seite einer Fahrradlenkstange ist, welcher ein Gangschaltstellglied
umfasst, das einen länglichen,
rotierbaren Handgriff gemäß der Erfindung
aufweist;
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2 eine
Draufsicht des Lenkstangenzusammenbaus aus 1 ist;
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3 eine
Draufsicht eines Lenkstangenzusammenbaus gemäß der Erfindung ist, wie er
ein Lenkerhörnchen
umfasst und wie er eine Fahrerhand in einer inneren Position zeigt;
und
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4 eine
perspektivische Ansicht eines länglichen,
rotierbaren Handgriffs gemäß der Erfindung
ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER DARGESTELLTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Mit
Bezugnahme auf 1 und 2 wird ein
länglicher,
rotierbarer Griff für
die Betätigung
eines Fahrradgangschaltsystems gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
dieser Erfindung beschrieben. Ein Fahrradsteuerzusammenbau wird
allgemein bei 2 gezeigt. Angebracht am Ende einer Lenkstange 4 mit
einer Zentralachse A ist ein herkömmlicher Handgriff 6,
welcher relativ zur Lenkstange vollständig feststehend ist. Ebenfalls
ist ein Bremsenbetätigungsmechanismus 8 an
der Lenkstange 4 angebracht und befestigt, welcher einen
drehbar angebrachten Betätigungshebel 10 umfasst.
Koaxial um die Lenkstange 4 zwischen dem feststehenden
Griff 6 und dem Bremsenbetätigungsmechanismus 8 ist ein
rotierbarer Handgriffbetätigungsmechanismus 12 für eine Fahrradschaltvorrichtung
(nicht gezeigt) aufgenommen.
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Der
rotierbare Griffbetätigungsmechanismus 12 umfasst
ein Gehäuse 14,
welches an der Lenkstange 4 befestigt ist, und einen rotierbaren
Handgriff 20, welcher betriebsmäßig mit einer Bowdenzug-Anordnung 18 zur
Betätigung
des Gangschaltsystems verbunden ist, wobei der Handgriff 20 zwischen
dem feststehenden Griff 6 und dem Gehäuse 14 angeordnet
ist. Wie des Weiteren in 4 gezeigt, ist der rotierbare
Griff 20 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
als ein hohles, zylindrisches Element eines etwas elastischen Materials,
welches einen weichen Griff aufweist, ausgebildet. Ein bevorzugtes
Material zum Ausbilden des Griffes 20 ist ein thermoplastisches
Elastomer wie KRATON®, hergestellt von Shell.
Das Material, aus welchem der Griff 20 ausgebildet ist,
ist so gedehnt, dass der Griff über
einem steifen zylindrischen Element 24 angeordnet werden kann,
welches koaxial um die Lenkstange 4 angebracht und relativ
zu dieser rotiert wird, um den Bowdenzug zu betätigen. Wenn freigegeben, umschließt das Elastomermaterial
des Griffes 20 fest die Oberfläche des steifen Elements 24.
Wie in 1 – 4 gezeigt,
umfasst die äußere Oberfläche des
rotierbaren Griffes 20 aufragende verformbare Merkmale 22, welche
mit den Krümmungen
einer Fahrerhand in Eingriff gelangen, um die Übertragung der Verdrehung zu
verbessern.
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Wiederum
mit Bezugnahme auf 2 wird eine Handgriffanordnung 26,
welche rotierbare und feststehende Griffe 20 beziehungsweise 6 umfasst, beschrieben.
Eine Länge
Lr des rotierbaren Griffes 20 ist entlang der Lenkstangenzentralachse
A von einem innenliegenden Ende 28, wo der Griff 20 an
das Gehäuse 14 stößt, zu einem
außenliegenden
Ende 30 definiert, wo der Griff 20 den feststehenden
Griff 6 trifft. Eine Länge
Ls des feststehenden Griffes 6 ist gleichermaßen entlang
der Lenkstangenachse A definiert, aber vom außenliegenden Ende 30 des
Griffes 20 zu einem außenliegenden
Ende 32 des Griffes 6, wobei Ende 32 in 2 mit
einem außenliegenden Ende 36 der
Lenkstange 4 zusammenfällt.
Man beachte, dass beide Handgriffe 20 und 6 durch
einen Bereich einer Fahrerhand 34 entlang ihrer jeweiligen Längen Lr
und Ls ergreifbar sein müssen.
Typischerweise liegt für
die meisten Fahrräder
die gesamte greifbare Handgrifflänge
Lr + Ls im Bereich von 5 bis 5 ¾ Inch.
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In
herkömmlichen
innenliegenden Drehschaltern jedoch ist der rotierbare Griff 20 typischerweise
viel kürzer
als der feststehende Griff 6. Zum Beispiel ist mit Bezug
auf 2 in einem herkömmlichen innenliegenden Drehschalter
das außenliegende
Ende des rotierbaren Griffes 20 typischerweise an der Linie 38 angeordnet
und nicht am Ende 30, wie dies in dieser Erfindung der
Fall ist. Mit anderen Worten würde
in einem herkömmlichen
innenliegenden Drehschalter der Abschnitt des rotierbaren Griffes 20 mit
den "GRIPSHIFT"-Markierungen Teil
des feststehenden Griffes 6 sein. So konfiguriert, würde ein
Fahrer, welcher seine Hände
in einer außenliegenden Position
positioniert hat, wie in 2 gezeigt, nicht in der Lage
sein, Gänge
zu wechseln, ohne zuerst seine Hände
nach innen zu verrutschen, bis sie über einem Abschnitt des schrägkegeligen
rotierbaren Griffes 20 zu liegen kämen. Gemäß dieser Erfindung jedoch ist
das Verhältnis
Lr/Ls größer als
eins. So konfiguriert, erstreckt sich die Länge des rotierbaren Griffes 20 so,
dass ein Fahrer in der Lage ist, mit seinen Händen, die weiter außen positioniert
sind, zu schalten. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung, wie in 2 gezeigt, sind wenigstens der
Zeigefinger 40 und der Daumen 42 des Fahrers über dem
rotierbaren Griff 20 positioniert, wobei eine außenliegende
Kante 44 der Hand 34 des Fahrers am außenliegenden
Ende 32 des feststehenden Griffes 6 positioniert
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beträgt
unter der Annahme einer gesamten Greifoberflächenlänge Lr + Ls von 5 ¾ Inch
Lr ungefähr
3 Inch, was ein Lr/Ls-Verhältnis von
1,1 ergibt.
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Der
rotierbare Griff 20 weist drei Bereiche auf, welche unterschiedliche
Radien zum Ergriffen-Werden durch unterschiedliche Finger der Fahrerhand
besitzen, wenn die Fahrerhand sich in einer am meisten innenliegenden
Position befindet. Ein erster Bereich 50 (siehe 3)
weist eine Länge
Lr1 im Bereich von 0,45 bis 0,80 Inch, vorzugsweise etwa 0,65 Inch
und einen Radius r1 im Bereich von 0,45
bis 0,80 und vorzugsweise 0,65 Inch auf. Der Bereich 50 ist
so angepasst, um den Zeigefinger 40 der Fahrerhand aufzunehmen,
und der Radius r1 ist so gewählt, um
bequem zu dem Bogen zu passen, welcher vom Zeigefinger 40 gebildet
wird, wenn er den Bereich 50 ergreift. Ein zweiter Bereich 52 weist
eine Länge
Lr2 im Bereich von 0,60 bis 1,10 Inch, vorzugsweise
0,85 Inch, und einen Radius r2 im Bereich
von 0,60 bis 0,85 und vorzugsweise 0,75 Inch auf. Der Bereich 52 ist
vorgesehen, um den Mittelfinger 54 der Fahrerhand aufzunehmen,
welcher länger
als der Zeigefinger 40 ist. Der Radius r2 ist
daher größer als
der Radius r1 gewählt, so dass der Bogen, welcher
durch den Mittelfinger 54 gebildet wird, sich bequemer
an diese Oberfläche
anpasst.
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Ein
dritter Bereich 56 schließt an Bereich 52 an
dessen Außenende
an, wobei die Linie 38 die ungefähre Grenze bildet. Der Bereich 56 weist
eine Länge
Lr3 im Bereich von 1,00 bis 2,25 Inch, vorzugsweise
etwa 1,55 Inch, und einen Radius r3 im Bereich von
0,45 bis 0,80 und vorzugsweise etwa 0,65 Inch auf. Der Bereich 56 ist
im Wesentlichen länger
als jeder der Bereiche 50 oder 52, da er den Ringfinger und
den kleinen Finger 58 und 60 der Fahrerhand aufnehmen
soll. Da der Ringfinger 58 etwas kürzer als der Mittelfinger 54 ist
und da der kleine Finger 60 beträchtlich kürzer ist, ist der Radius r3 so gewählt, dass
er kleiner als Radius r2 ist, so dass die
Bögen, welche
durch die Finger 58 und 60 gebildet werden, sich
bequemer an diese Oberfläche
des Bereichs 56 anpassen. Allgemein gilt, je größer der
Bogen des Griffes 20, der von einem Finger ergriffen werden kann,
desto mehr entgegenwirkende Klemmkraft, die durch jenen Finger ausgeübt werden
kann, besteht, und folglich kann umso mehr Drehmoment als eine Funktion
dieser Klemmkraft und dem Reibungskoeffizienten der Griffoberfläche übertragen
werden.
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3 zeigt
auch eine gewöhnliche
Lenkstangenkonfiguration, in welcher ein Lenkerhörnchen 7 am Ende 36 der
Lenkstange 4 angebracht ist. Das Lenkerhörnchen 7 ist
typischerweise ein zylindrisches Element, welches sich orthogonal
von der Lenkstange 4 wegerstreckt und sich dann nach innen krümmt. Das
Lenkerhörnchen 7 ergibt
einen äußeren Anschlag
für die
Fahrerhand 34.
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Während die
vorliegende Erfindung in Bezug auf Gangschalt- und Gasgriffanwendungen
beschrieben wurde, kann sie auch als eine Betätigungsvorrichtung für andere
mechanisch oder hydraulisch gesteuerte Vorrichtungen dienen. Demgmäß ist die
vorliegende Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsformen
beschränkt,
sondern durch den Umfang der folgenden Ansprüchehe folgen.