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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf kationische elektrolytisch
abscheidbare Beschichtungszusammensetzungen, die ein kationisches
Harz, ein Härtungsmittel
und ein abgeblättertes
Silicatmaterial enthalten. Die Erfindung bezieht sich auch auf ein
Verfahren zur elektrophoretischen Beschichtung leitfähiger Substrate
unter Verwendung von Zusammensetzungen, welche die abgeblätterten
Silicatmaterialien enthaften.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
elektrolytische Abscheidung als Verfahren zur Beschichtungsaufbringung
umfasst das Abscheiden einer filmbildenden Zusammensetzung auf einem
leitfähigen
Substrat unter dem Einfluss eines angelegten elektrischen Potenzials.
Die elektrolytische Abscheidung ist immer wichtiger in der Beschichtungsindustrie geworden,
da im Vergleich mit nicht elektrophoretischen Beschichtungseinrichtungen
die elektrolytische Abscheidung eine erhöhte Ausnutzung des Anstrichs,
einen verbesserten Korrosionsschutz und eine niedrige Umweltverunreinigung
bietet.
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Anfänglich wurde
die elektrolytische Abscheidung so durchgeführt, dass das zu beschichtende
Werkstück
als Anode diente. Dies wurde gewohnterweise als anionische elektrolytische
Abscheidung bezeichnet. Im Jahre 1972 wurde jedoch die kationische
elektrolytische Abscheidung industriell eingeführt. Seit dieser Zeit hat die
kationische elektrolytische Abscheidung ständig an Popularität gewonnen
und ist heute bei weitem das vorherrschendste Verfahren der elektrolytischen
Abscheidung. In der ganzen Welt werden mehr als 80 Prozent aller
hergestellten Motorfahrzeuge mit einer Grundierbeschichtung durch
kationische elektrolytische Abscheidung versehen.
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Obwohl
Oberflächenbeschichtungen
von ausgezeichneter Qualität
mittels kationischer elektrolytischer Abscheidung erreicht werden
können,
ist ein mit diesem Abscheidungsverfahren verbundenes Problem die Entwicklung
von Oberflächenfehlern
beim Härten, insbesondere
Krater. Der Grund für
solche Fehler kann ein Ergebnis der Natur der elektrophoretischen
Beschichtungszusammensetzungskomponenten, d.h. in dem System inhärente Ursachen,
sein. Typischerweise verursachen jedoch Verunreinigungen, die mit
dem Werkstück in
das elektrophoretische Beschichtungsbad getragen werden, solche
Oberflächenfehler.
Beispiele solcher Verunreinigungen umfassen Schmieröl, Antikorrosionsfett,
Fugendichtungsverbindung und Ähnliches.
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Wenn
die elektrophoretische Beschichtungszusammensetzung auf dem leitfähigen Substrat
abgeschieden wird, werden die Verunreinigungen zusammen mit der
Beschichtungszusammensetzung transportiert und werden ebenfalls
abgeschieden. Wenn das beschichtete Substrat gehärtet wird, werden Krater aufgrund
der Unverträglichkeit
zwischen der Verunreinigung und der Harzphase der elektrophoretischen
Beschichtungszusammensetzung gebildet.
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Aufgrund
ihrer niedrigen Kosten und ihrer industriellen Erhältlichkeit
ist die Verwendung von Mineralien als Viskositätsveränderer und/oder Füllstoffe
in Beschichtungszusammensetzungen üblich. Herkömmlicherweise haben diese solche
Mineralien, wie Wollastonit, Attapulgit, Kaolin, Talkum, Glimmer
und Calciumcarbonat, umfasst. Diese Materialien sind sowohl in behandelten
als auch unbehandelten Formen eingearbeitet worden, wobei die üblichste
Behandlung die Silanisierung ist, um die hydrophile Mineraloberfläche mit
dem Wirtspolymer verträglich
zu machen. Mineralien, wie Glimmer und Talkum, welche Schichtsilicatmaterialien
sind, haben eine plattenartige Morphologie mit Aspektverhältnissen
(Aspektverhältnis
= Verhältnis
der Teilchenbreite zu der Teilchendicke) von typischerweise weniger
als 50. Diese Materialien sind gewöhnlich zur Verwendung in Beschichtungen
als Viskositätsveränderer und
Füllstoffe
bekannt und können
zusätzlich
aufgrund der parallelen Interlamination der Silicatschichten Sperreigenschaften
verbessern.
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Um
eine adäquate
Kraterkontrolle in elektrophoretischen Beschichtungszusammensetzungen
unter Verwendung dieser üblichen
Tonmineralien zu bewirken, wird ein hoher Gehalt benötigt, z.B.
2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtfeststoffe in dem elektrolytischen
Abscheidungsbad. Bei diesen Gehalten können andere Eigenschaften der
flüssigen
Beschichtung, z.B. die Verarbeitungsviskosität und die Stabilität, und Eigenschaften
der gehärteten
Beschichtung, wie das Aussehen, nachteilig beeinflusst wer den. Tone,
die allgemein zur Verwendung in Beschichtungen bekannt sind, sind
typischerweise ebenfalls nicht erwünscht zur Verwendung in elektrophoretischen
Beschichtungszusammensetzungen, da in diesen Materialien enthaltene
ionische Verunreinigungen dazu neigen, die elektrolytischen Abscheidungsbäder zu destabilisieren
und ein Absetzen hervorzurufen.
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In
der Technik ist auch die Herstellung von wässrigen Dispersionen von abgeblätterten
Schichtmaterialien, wie Vermiculit und Bentonittone, bekannt. Allgemein
werden die Tonteilchen mit einer ionischen Lösung in Berührung gebracht, um einen Kationenaustausch
in dem Zwischenschichtraum zu bewirken, wodurch eine Quellung des
Zwischenraums ermöglicht
wird, um schließlich
eine Delamination ("Abblätterung") beim Eintauchen
in wässrige
Medien hervorzurufen. Diese ionischen Lösungen enthalten typischerweise
Lithium-, Alkylammonium- und/oder Ammoniumcarbonsäurekationen.
Die abgeblätterten
Teilchen werden dann unter hoher Scherung dispergiert. Diese Dispersionen
können
verwendet werden, um Filme durch Sink- oder Sprühtechniken, gefolgt von einer
Verdampfung der wässrigen
Phase, zu bilden oder zu gießen.
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Zusätzlich ist
es bekannt, Fetttonmineralien, insbesondere Montmorillonittone,
in Kunststoffverbundmaterialien zu verwenden. Diese Materialien
sind eine Familie von Tonen mit einer 2 : 1-Schichtstruktur und typischerweise
Aspektverhältnissen
im Bereich von etwa 200 bis 2000, welche Größenordnungen größer sind als
für herkömmliche
Füllstoffe,
wie Glimmer und Talkum. Die Tone werden mit Polymeren behandelt,
die funktionelle Gruppen, z.B. Hydroxyl-, Amin und Amidgruppen,
enthalten, um den Zwischenschichtabstand derart zu vergrößern, dass
ein Einbau und eine ionische Bindung von organischen Molekülen an die
Plättchenoberflächen eintreten
kann (ein Verfahren, das als "Intercalation" bekannt ist, wobei
das dadurch gebildete Produkt als "Intercalat" bekannt ist). Während eines nachfolgenden Polymerisations-/Vermischungsschritts
bei der Verbundbildung delaminieren einzelne Plättchen oder "blättern ab" und werden in der
gesamten Polymermatrix eingebettet. Solche Polymer-Ton-Verbundmaterialien
sind in der US-Patentschrift 5,853,886 beschrieben, worin ein protonausgetauschtes
Schichtsilicat mit einer eine basische Gruppe enthaltenden polymerisierenden Komponente
intercaliert ist. Das Intercalat wird dann mit einem wärmehärtenden
oder einem thermoplastischen Harzsystem in Berührung gebracht, welches mit
der polymerisierenden Komponente reagiert, wodurch das Intercalat
abblättert
und einen Hybrid-Polymer-Ton-Verbund bildet.
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Obwohl – wie vorstehend
diskutiert – der
Stand der Technik sowohl Dispersionen von Schichtsilicatmaterialien
in wässrigen
Medien als auch die Verwendung solcher Dispersionen zur Bildung
von Filmen von abgeblätterten
Schichtsilicatmaterialien beschreibt, beschreibt der Stand der Technik
nicht die Verwendung solcher Dispersionen in Beschichtungszusammensetzungen,
insbesondere in elektrophoretischen Beschichtungszusammensetzungen.
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Obwohl
die Technik die Intercalation von Schichtsilicatmaterialien mit
einem funktionelle Gruppen enthaltenden Polymer mit anschließender Abblätterung
in Anwesenheit eines Wirtspolymers zur Bildung von Plättchen/Polymer-Verbundmaterialien
lehrt, gibt es darüber
hinaus im Stand der Technik keine Lehre der Verwendung von Silicatmaterialien,
die von Schichtsilicatmaterialien abgeleitet sind, die abgeblättert sind
mit einem kationische Gruppen enthaltenden Polymer oder einem Polymer,
das funktionelle Gruppen enthält,
die zur Bildung kationischer Gruppen in Beschichtungszusammensetzungen,
insbesondere in elektrolytisch abscheidbaren Beschichtungszusammensetzungen,
nachumgesetzt werden können.
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Es
ist festgestellt worden, dass der Einschluss in elektrophoretischen
Zusammensetzungen von Silicatmaterialien, die von Schichtsilicaten,
wie Montmorillonit-Tonen, abgeleitet sind, die abgeblättert worden
sind mit einem kationische Gruppen enthaltenden Polymer oder einem
Polymer, das funktionelle Gruppen enthält, die zur Bildung kationischer
Gruppen nachumgesetzt werden können,
eine verbesserte Beständigkeit
gegen Kraterbildung ergibt. Darüber
hinaus ist festgestellt worden, dass diese Silicatmaterialien eine
verbesserte Beständigkeit
gegen Kraterbildung bei Gehalten ergeben, die viel niedriger sind
als solche Gehalte, die für
herkömmlichere
Tonmaterialien benötigt
werden, und dass daher Eigenschaften der Flüssigbeschichtung, wie die Stabilität des elektrolytischen
Abscheidungsbades und die Verarbeitungsviskosität, und Eigenschaften der gehärteten Beschichtung,
wie Haftung und Aussehen, nicht nachteilig beeinflusst werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine elektrolytisch abscheidbare Zusammensetzung
bereitgestellt, die eine angesäuerte
wässrige
Dispersion der folgenden Komponenten umfasst:
- (a)
ein nicht geliertes kationisches Harz;
- (b) ein Härtungsmittel
mit wenigstens zwei funktionellen Gruppen, die mit (a) reaktiv sind,
und
- (c) ein abgeblättertes
Silicat.
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Darüber hinaus
wird ein Verfahren zur elektrophoretischen Beschichtung eines leitfähigen Substrats, das
als Kathode dient, mit der vorstehend beschriebenen Zusammensetzung
bereitgestellt.
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Die
Zusammensetzungen, welche das abgeblätterte Silicat enthalten, weisen
eine verbesserte Beständigkeit
gegen die Bildung von Oberflächenfehlern,
wie Krater, auf, ohne die Verarbeitungsviskosität und die Stabilität und das
Aussehen der Beschichtung und/oder die Haftung von anschließend aufgebrachten Grundierschichten
und/oder Deckschichten nachteilig zu beeinflussen.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet in der Beschreibung und in den Patentansprüchen der
Ausdruck "Polymer", dass er Oligomere
umfasst.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Schichtsilicatmaterialien,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
umfassen jedes Tonmaterial mit einer plattenartigen Morphologie,
die durch eine Schichtgitterstruktur gekennzeichnet ist, in welcher
die Silicatschichteinheiten eine Dicke von bis zu 25 Å, bevorzugt
5 bis 15 Å,
bevorzugter 5 bis 10 Å, und
einen Zwischenschichtabstand haben, der zur Ausdehnung auf wenigstens
5 Å befähigt ist.
Gewöhnlich sind
die Schichten durch austauschbare Kationen, die mit Wassermolekülen assoziiert
sind, getrennt. Verwendbare Schichtsilicate umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf Phyllosilicate, wie Fetttonmineralien, z.B. Montmorillonit,
insbesondere Natriummontmo rillonit, Calciummontmorillonit und/oder
Magnesiummontmorillonit, Nontronit, Biedellit, Volkonskonit, Hectorit,
Saponit, Sauconit, Sobockit, Stevensit, Svinfordit, Vermiculit und Ähnliche.
Andere verwendbare Schichtmaterialien umfassen Glimmermineralien,
wie Illit, und gemischte Illit-/Fettton-Schichtmineralien.
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Bevorzugt
haben die in den elektrolytisch abscheidbaren Beschichtungszusammensetzungen
der Erfindung verwendeten Schichtsilicate ein Kationenaustauschvermögen (ein
Maß der
Ladungsdichte auf der Oberfläche
des Tonteilchens) von 30 bis 200 Milliäquivalenten Kation pro 100
Gramm Schichtsilicat.
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Bevorzugte
Schichtsilicatmaterialien sind Phyllosilicate des 2 : 1-Typs mit
einer negativen Ladung auf den Schichten und einer entsprechenden
Zahl von austauschbaren Kationen in den Zwischenschichträumen. Bevorzugter
sind die Schichtsilicatmaterialien Fetttonmineralien, wie Montmorillonit,
Nontronit, Biedellit, Volkonskonit, Hectorit, Saponit, Sauconit,
Sobockit, Stevensit und Svinfordit. Die bevorzugtesten von diesen
sind Montmorillonitmaterialien, die in dem Zwischenschichtabstand
austauschbare Kationen, bevorzugt Ca+2 und Na+ enthalten, die mit Wassermolekülen assoziiert
sind.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck "Zwischenschichtabstand" auf den Abstand
zwischen den inneren Flächen
der benachbarten Schichten, wie sie natürlich in dem Schichtmaterial
vor der Abblätterung
der einzelnen Schichten angeordnet sind. Es wird darauf hingewiesen,
dass in diesem Zustand diese Materialien nicht leicht abblättern, unabhängig von
dem Grad der angewandten Scherung, da die Zwischenschicht-Kohäsivkräfte relativ
stark sind.
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Der
Ausdruck "intercalieren" oder "Intercalation" bedeutet die Bildung
eines diskreten Komplexes zwischen einem Schichtsilicat und einem
organischen Molekül
(einschließlich
Polymere), der einen definierten Zwischenschichtabstand aufweist,
der durch Röntgenbeugungstechniken
charakterisiert werden kann. Der Ausdruck "Abblättern" oder "Abblätterung" bedeutet die Delaminierung
einzelner Plättchen
eines intercalierten Schichtmaterials, d.h. die Delaminierung von
einzelnen Plättchen
ist im Wesentlichen vollständig.
Die Trennung zwischen einzelnen Schichten in einem Abblätterungsprodukt
ist derart, dass keine kohärente
Röntgenbeugung
eintritt.
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Diese
bevorzugten Schichtsilicatmaterialien haben typischerweise Aspektverhältnisse
von wenigstens 200, bevorzugt wenigstens 500. Die Schichtsilicatmaterialien
haben typischerweise ebenfalls Aspektverhältnisse von weniger als 2000.
Die Aspektverhältnisse
der Schichtsilicatmaterialien können
im Bereich zwischen jeder Kombination dieser Werte, einschließlich der
genannten Werte, liegen.
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Wie
vorstehend erwähnt,
wird das Schichtsilicatmaterial abgeblättert mit einem kationische
Gruppen enthaltenden Polymer oder einem Polymer, welches funktionelle
Gruppen, wie Aminogruppen oder Epoxygruppen, enthält, die
zur Bildung kationischer Gruppen nachumgesetzt werden können. Bevorzugt
wird das Schichtsilicatmaterial mit einem Aminogruppen enthaltenden
Polymer abgeblättert.
Geeignete kationische Gruppen enthaltende Polymere umfassen solche,
welche Aminsalzgruppen und Oniumsalzgruppen, z.B. Sulfoniumsalzgruppen
und Phosphoniumsalzgruppen, enthalten.
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Aminogruppen
enthaltende Polymere können
durch Umsetzen eines Polyepoxidpolymers oder eines Epoxygruppen
enthaltenden Acrylpolymers mit einem primären und/oder sekundären Amin
zur Einführung
von Aminfunktionalität
hergestellt werden.
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Die
zur Verwendung in der Praxis der vorliegenden Erfindung geeigneten
Polyepoxide können
gesättigt
oder ungesättigt,
cyclisch oder acyclisch, aliphatisch, alicyclisch, aromatisch oder
heterocyclisch sein, wie sie dem Fachmann bekannt sind. Die Polyepoxide
können
auch Substituenten enthalten, wie Halogen-, Hydroxyl- und Ethergruppen.
Beispiele von Polyepoxiden sind solche Polymere mit einer 1,2-Epoxyäquivalenz größer als
1 und bevorzugt etwa 2, d.h. Polyepoxide, die durchschnittlich zwei
Epoxygruppen pro Molekül
haben, wie sie in der Technik bekannt sind. Bevorzugte Polyepoxide
sind Polyglycidylether von cyclischen Polyolen. Besonders bevorzugt
sind Polyglycidylether von mehrwertigen Phenolen, wie Bisphenol
A. Diese Polyepoxide können
durch Veretherung von mehrwertigen Phenolen mit Epihalohydrin oder
Dihalohydrin, wie Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin, in Gegenwart
von Alkali hergestellt werden. Beispiele von mehrwertigen Phenolen
sind 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan,
2-Methyl-1,1-bis(4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-t-butylphenyl)propan,
Bis-(2-hydroxynaphthyl)methan, 1,5-Dihydroxy-3-naphthalin oder Ähnliche.
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Neben
mehrwertigen Phenolen können
andere cyclische Polyole bei der Herstellung von Polyglycidylethern
von cyclischen Polyolderivaten verwendet werden. Beispiele von anderen
cyclischen Polyolen sind alicyclische Polyole, insbesondere cycloaliphatische
Polyole, wie 1,2-Cyclohexandiol, 1,4-Cyclohexandiol, 1,2-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan,
1,3-Bis(hydroxymethyl)cyclohexan und hydriertes Bisphenol A.
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Weitere
Beispiele der Polyepoxidpolymere sind allgemein in den US-Patentschriften
4,711,917 (Spalten 5 – 8),
4,031,050 (Spalten 3 – 5)
und 3,922,253 (Spalten 1 – 2)
gezeigt. Das Epoxid-Äquivalentgewicht
des Polyepoxids liegt gewöhnlich
im Bereich von 100 bis etwa 2000 und bevorzugt von etwa 180 bis
500. Epoxygruppen enthaltende Acrylpolymere, wie diejenigen, die
in der US-Patentschrift 4,001,156 (Spalten 3 – 6) beschrieben sind, können ebenfalls
verwendet werden.
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Kettenverlängerte Polyepoxidpolymere
können
ebenfalls verwendet werden und sind bevorzugt. Gewöhnlich kann
eine Kettenverlängerung
durchgeführt
werden durch Umsetzen eines Polyepoxids mit einem Polyhydroxylgruppen
enthaltenden Material, ausgewählt
aus alkoholische Hydroxylgruppen enthaltenden Materialien und phenolische
Hydroxylgruppen enthaltenden Materialien, um das Molekulargewicht
des Polyepoxids kettenzuverlängern
oder aufzubauen.
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Beispiele
von Polyhydroxylgruppen enthaltenden Materialien, die zur Kettenverlängerung
oder zur Erhöhung
des Molekulargewichts des Polyepoxids (d.h. durch Hydroxyl-Epoxy-Reaktion) verwendet
werden, umfassen alkoholische Hydroxylgruppen enthaltende Materialien
und phenolische Hydroxylgruppen enthaltende Materialien. Beispiele
von alkoholische Hydroxylgruppen enthaltenden Materialien sind einfache
Polyole, wie Neopentylglycol, Polyesterpolyole, wie diejenigen,
die in der US-Patentschrift 4,148,772 beschrieben sind, Polyetherpolyole,
wie diejenigen, die in der US-Patentschrift 4,468,307 beschrieben
sind, und Urethandiole, wie diejenigen, die in der US-Patentschrift
4,931,157 beschrieben sind. Beispiele von phenolische Hydroxylgruppen
enthaltenden Materialien sind mehrwertige Phenole, wie Bisphenol
A, Phloroglucin, Brenzcatechin und Resorcin. Mischungen von alkoholische
Hydroxylgruppen enthaltenden Materialien und phenolische Hydroxylgruppen
enthaltenden Materialien können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
Kettenverlängerung
der Polyepoxide kann ebenfalls optional mit einem Polycarbonsäurematerial, bevorzugt
einer Dicarbonsäure,
erfolgen. Verwendbare Dicarbonsäuren
umfassen Säuren
der allgemeinen Formel HOOC-R-COOH, worin R eine zweiwertige Gruppe
ist, die im Wesentlichen nicht reaktiv mit dem Polyepoxid ist. R
kann eine geradkettige oder eine verzweigte Alkylen- oder Alkylidengruppe
sein, die normalerweise 2 bis 42 Kohlenstoffatome enthält. Einige
Beispiele von geeigneten Dicarbonsäuren umfassen Adipinsäure, 3,3-Dimethylpentandisäure, Benzoldicarbonsäure, Phenylendiethansäure, Naphthalindicarbonsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure und Ähnliche.
Zusätzliche
geeignete Dicarbonsäuren
umfassen im Wesentlichen gesättigte
acyclische aliphatische Dimersäuren,
gebildet durch die Dimerisationsreaktion von Fettsäuren mit
4 bis 22 Kohlenstoffatomen und einer endständigen Carboxylgruppe (was
Dimersäuren
mit 8 bis 44 Kohlenstoffatomen ergibt). Dimersäuren sind in der Technik bekannt.
Ein Beispiel einer solchen Disäure
sind die sog. "Dimersäuren" und "Trimersäuren", die unter der Bezeichnung
EMPOL® durch Henkel
Corporation, Emery Group, Cincinnati, Ohio, vertrieben werden.
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Die
Acrylpolymere sind Copolymere von eine oder mehrere Epoxygruppen
enthaltenden, ethylenisch ungesättigten
Monomeren und einem oder mehreren Alkylestern von Acrylsäure oder
Methacrylsäure,
optional zusammen mit einem oder mehreren anderen polymerisierbaren
ethylenisch ungesättigten
Monomeren. Diese Polymere können
entweder vom thermoplastischen Typ oder vom wärmehärtenden Vernetzungstyp sein.
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Geeignete
Epoxygruppen enthaltende, ethylenisch ungesättigte Monomere sind solche,
die 1,2-Epoxygruppen enthalten und umfassen Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat
und Allylglycidylether.
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Geeignete
Alkylester von Acrylsäure
oder Methacrylsäure
umfassen Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Butylmethacrylat,
Ethylacrylat, Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat.
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Geeignete
andere coplymerisierbare ethylenisch ungesättigte Monomere umfassen vinylaromatische Verbindungen,
wie Styrol und Vinyltoluol, Nitrile, wie Acrylnitril und Methacrylnitril,
Vinyl- und Vinylidenhalogenide, wie Vinylchlorid und Vinylidenfluorid,
und Vinylester, wie Vinylacetat. Es können auch geeignete Hydroxylgruppen
enthaltende ethylenisch ungesättigte
Monomere verwendet werden, die Hydroxyethylacrylat, Hydro xyethylmethacrylat,
Hydroxypropylacrylat und Hydroxypropylmethacrylat einschließen. Es
können
auch Allylalkohol oder oxyalkylierte Monomere, wie oxyalkylierte
Acryl- und Methacrylsäure,
verwendet werden. Zusätzlich
können
auch mit Caprolacton kettenverlängerte
Hydroxymonomere verwendet werden.
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Wie
vorstehend ausgeführt
wurde, werden die Epoxy enthaltenden Materialien mit einem primären und/oder
sekundären
Amin, bevorzugt einem sekundären
Amin, zur Bildung eines Addukts umgesetzt. Beispiele von geeigneten
Aminen umfassen Mono- und Dialkylamine, wie Methylamin, Ethylamin,
Propylamin, Butylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin,
Dibutylamin, Methylbutylamin, Benzyldimethylamin und Ähnliche.
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Die
mit dem Epoxygruppen enthaltenden Material umgesetzte Aminmenge
ist wenigstens diejenige Menge, die ausreichend ist, um dem Polymer
einen ionischen Charakter zu verleihen, wenn es säuresolubilisiert
wird. In einigen Fällen
werden im Wesentlichen sämtliche
Epoxygruppen des Polymers mit Amin umgesetzt. Es können jedoch überschüssige Epoxygruppen
zurückbleiben,
die beim Kontakt mit Wasser unter Bildung von Hydroxylgruppen hydrolysieren.
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Alternativ
kann das Aminogruppen enthaltende Polymer ein Acrylcopolymer aus
einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten, radikalisch polymerisierbaren
Monomeren und wenigstens einen sekundären Stickstoff enthaltenden
Aminoalkylmonomeren mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe,
wie Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, und/oder tertiären Stickstoff
enthaltenden Aminoalkylmonomeren mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen in
der Alkylgruppe, wie tert-Butylaminoethyl(meth)acrylat, sein. Bevorzugt
ist das Aminogruppen enthaltende Polymer das Addukt eines primären und/oder
sekundären
Amins mit einem Polyepoxidharz.
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Nach
der Polymerisation kann die Aminfunktionalität des Polymers wenigstens teilweise
mit Säure
zur Bildung von kationischen Aminsalzgruppen neutralisiert werden.
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Die
Schichtsilicatmaterialien können
auch mit Polymeren, die Oniumsalzgruppen enthalten, oder mit Polymeren,
die funktionelle Gruppen enthalten, die in Oniumsalzgruppen umgewandelt
werden können,
abgeblättert
werden. Das Abblätterungspolymer
kann ein epoxyfunktionelle Gruppen enthaltendes Polymer sein, welches
nach der Abblätterung mit
einem Aminsalz zur Bildung eines quaternären Ammoniumsalzes oder alternativ
mit einem Sulfid in Gegenwart einer Säure zur Bildung eines ternären Sulfoniumsalzes
nachumgesetzt werden kann. Beispiele von epoxyfunktionellen Polymeren,
die zur Verwendung als Polymere der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, umfassen diejenigen, die vorstehend für Aminsalzgruppen enthaltende
Polymere beschrieben wurden.
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Beispiele
von Aminsäuresalzen,
die zur Verwendung bei der Herstellung der Oniumsalzgruppen enthaltenden
Polymere, welche quaternäre
Ammoniumsalzgruppen enthalten, geeignet sind, sind diejenigen, die in
der US-Patentschrift Nr. 3,975,346 in Spalte 10, Zeile 43 bis Spalte
13, Zeile 12 und in der US-Patentschrift Nr. 3,962,165 in Spalte
7, Zeile 24 bis Spalte 9, Zeile 53 beschrieben sind. Beispiele von
Sulfiden und Säuren, die
zur Verwendung bei der Herstellung der aktive Wasserstoffgruppen
enthaltenden Polymere, die ternäre Sulfoniumsalzgruppen
enthalten, geeignet sind, sind diejenigen, die in der US-Patentschrift
Nr. 4,038,166 in Spalte 13, Zeile 57 bis Spalte 14, Zeile 11 beschrieben
sind.
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Das
kationische Gruppen enthaltende Polymer oder das Polymer mit funktionellen
Gruppen, die zur Bildung kationischer Gruppen nachumgesetzt werden
können,
hat typischerweise ein Molekulargewicht-Zahlenmittel (Mn) von wenigstens
500, bevorzugt wenigstens 5000. Das funktionelle Gruppen enthaltende
Polymer hat ebenfalls typischerweise ein Mn von weniger als 100000,
bevorzugt weniger als 50000 und bevorzugter weniger als 30000. Das
Mn des Polymers kann zwischen jeder Kombination dieser Werte, einschließlich der
genannten Werte, liegen. Falls nicht anders angegeben, werden sämtliche
Molekulargewichte, die in der Beschreibung und den Patentansprüchen beschrieben
sind, durch Gelpermeationschromatografie unter Verwendung von Polystyrolstandards
bestimmt.
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Mit
Bezug auf das kationische Gruppen enthaltende Polymer oder das Polymer
mit funktionellen Gruppen, die zur Bildung kationischer Gruppen
nachumgesetzt werden können,
enthält
das Polymer typischerweise ebenfalls wenigstens 5 Milliäquivalente
Base pro Gramm, bevorzugt wenigstens 1 Milliäquivalent Base pro Gramm. Das
Polymer enthält
ebenfalls typischerweise mehr als 0,1 Milliäquivalent Base pro Gramm, bevorzugt
mehr als 0,2 Milliäquivalent
Base pro Gramm und bevorzugter mehr als 0,4 Milliäquivalent
Base pro Gramm. Die Milliäquivalente
der Base pro Gramm des Polymers können im Bereich zwischen jeder
Kombination dieser Werte, einschließlich der genannten Werte,
liegen. Wie hierin und in den Patentansprüchen verwendet, werden die
Werte für
Milliäquivalente
Base pro Gramm gemäß ASTM D-4370
bestimmt.
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Wie
vorstehend angegeben, ist die Abblätterung das Verfahren, durch
welches die einzelnen Schichten oder Plättchen des Schichtsilicatmaterials
in ausreichender Weise von dem Tonteilchen delaminiert werden, um
eine gleichmäßige und
stabile Dispersion des Silicatmaterials in wässrigen Medien zu bilden. Mit
Bezug auf die Dispersion des abgeblätterten Silicats in einem wässrigen
Medium bedeutet hierin eine "stabile
Dispersion", dass
die delaminierten Plättchen
gleichmäßig in der
wässrigen
Phase suspendiert bleiben, wobei angenommen wird, dass dies durch
Ladungsstabilisierung über
die kationischen Gruppen des die Abblätterung bewirkenden Polymers
erfolgt. Beim Stehen bei Umgebungsbedingungen von Temperatur und
Druck flocken die Dispersionen nicht aus oder bilden kein hartes
Sediment. Falls mit der Zeit eine gewisse Sedimentation eintritt,
kann sie in einfacher Weise mit niedrigem Scherrühren wieder dispergiert werden.
Wie sie im natürlichen
Zustand vorliegen, blättern
die Schichtsilicatmaterialien unter Schereinwirkung nicht leicht
ab. Der Zwischenschichtabstand muss zuerst erhöht oder intercaliert werden,
um die Zwischenschicht-Kohäsivkräfte aufzubrechen,
bei welcher Zeit eine Abblätterung
erreicht werden kann, gewöhnlich
durch Anwendung von Bewegung oder durch Scherung.
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Gewöhnlich wird
in den Zusammensetzungen der Erfindung das Schichtsilicatmaterial
mit einer Säure oder
einer Säurelösung behandelt,
um die Zwischenschichtkationen, z.B. Na+ und
Ca+2, durch ein saures Proton auszutauschen.
Die Intercalation und die Abblätterung
können
dann erreicht werden, indem das angesäuerte Schichtsilicatmaterial
mit dem kationische Gruppen enthaltenden Polymer oder dem Polymer
mit funktionellen Gruppen, die in kationische Gruppen umgewandelt
werden können,
unter Scherung oder Bewegung kontaktiert wird. Wenn das Polymer
mit funktionellen Gruppen, die in kationische Gruppen umgewandelt
werden können,
eingeführt
wird, um den Zwischenschichtabstand zu vergrößern, kann eine Reaktion mit
den funktionellen Gruppen oder eine Neutralisation der funktionellen
Gruppen des Polymers durch die in dem Zwischenschichtabstand vorhandene
Säure eintreten,
wodurch kationische Salzgruppen und/oder eine Verankerung des Polymers
auf den Plättchenoberflächen gebildet
werden. Mit fortgesetzter Bewegung oder Scherung werden die Abblätterung
und die Dis persion erreicht. Die Bewegung oder Scherung kann durch
jede Einrichtung, die herkömmlicherweise
in der Technik bekannt ist, z.B. Kolloidmühlen, Hochgeschwindigkeitsmischer, Homogenisatoren
und Ähnliches,
durchgeführt
werden. Eine wirksame Dispersion des abgeblätterten Schichtsilicatmaterials
in wässrigen
Medien wird durch die Anwesenheit der kationischen Salzgruppen erleichtert.
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Spezieller
kann die Intercalation, die Abblätterung
und die Dispersion des Schichtsilicatmaterials in einer Anzahl von
Wegen erreicht werden. Das Polymer mit funktionellen Gruppen, die
in kationische Gruppen umgewandelt werden können, kann mit einer Säure vor
der Intercalation und Abblätterung
des Schichtsilicatmaterials vorbehandelt werden, um kationische
Salzgruppen zu ergeben, welche zum Verankern des Polymers an die
Schichtoberflächen
(zum Bewirken der Intercalation und der Abblätterung) wirken, und um anschließend die
Dispersion in wässrigen
Medien zu erleichtern. Alternativ kann das Schichtsilicatmaterial
mit Säure
vorbehandelt werden vor der Intercalation und der Abblätterung
mit dem Polymer mit funktionellen Gruppen, die in kationische Gruppen
umgewandelt werden können,
um die Zwischenschichtkationen für
saure Protonen auszutauschen, und um anschließend die funktionellen Gruppen
des Polymers bei der Intercalation und der Abblätterung zu neutralisieren.
Das Schichtsilicatmaterial kann mit einer Säure vor der Intercalation und der
Abblätterung
vorbehandelt werden, um die Zwischenschichtkationen gegen saure
Protonen auszutauschen. Die Tonteilchen werden dann mit dem Polymer
in Berührung
gebracht, und die Intercalation, die Abblätterung und die Dispersion
werden durchgeführt,
wobei das Intercalat, während
es sich in Bewegung befindet, einer zusätzlichen Säurebehandlung unterworfen wird,
um die funktionellen Gruppen des Polymers zu neutralisieren, wodurch
kationische Salzgruppen gebildet werden, welche die Dispersion in
wässrigen
Medien erleichtern. Alternativ kann die Intercalation, die Abblätterung
und die Dispersion des Schichtsilicatmaterials bewirkt werden, indem
die Tonteilchen unter Scherung direkt mit einem kationische Gruppen
enthaltenden Polymer, z.B. einem Aminsalzgruppen enthaltenden Polymer
oder einem Sulfoniumsalzgruppen enthaltenden Polymer, in Gegenwart
von Wasser in Berührung
gebracht werden.
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Jede
Säure,
welche die Bildung von kationischen Gruppen bewirken kann, kann
in dem vorstehend beschriebenen Verfahren verwendet werden. Beispiele
von Säuren,
die zur Verwendung in den Zusammensetzungen der Erfindung geeignet
sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Carbonsäure, Phosphor
enthaltende Säuren,
Schwefel enthaltende Säuren
und Ähnliches.
Bevorzugte Säuren
sind solche, die ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Sulfaminsäure, Milchsäure, Essigsäure, Oxalsäure und Ameisensäure.
-
Wie
vorstehend genannt, werden die Schichtsilicatmaterialien, die, wie
vorstehend beschrieben, abgeblättert
werden, in den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet,
welche eine angesäuerte
wässrige
Dispersion der folgenden Komponenten enthalten:
- (a)
ein nicht geliertes kationisches Harz,
- (b) ein Härtungsmittel
mit wenigstens zwei funktionellen Gruppen, die reaktiv mit (a) sind,
und
- (c) ein von einem Schichtsilicat abgeleitetes Silicatmaterial.
Bevorzugt ist das Schichtsilicat mit einem kationische Gruppen enthaltenden
Polymer oder einem Polymer mit funktionellen Gruppen, die zur Bildung kationischer
Gruppen nachumgesetzt werden können,
abgeblättert
worden.
-
"Nicht geliert" bedeutet, dass das
Polymer im Wesentlichen frei von Vernetzungen ist und eine innere Viskosität hat, wenn
es in einem geeigneten Lösemittel
aufgelöst
wird. Die innere Viskosität
eines Polymers ist eine Kennzeichnung seines Molekulargewichts.
Ein geliertes Polymer hat andererseits eine innere Viskosität, die zu
hoch zum Messen ist, da es im Wesentlichen ein unendlich hohes Molekulargewicht
hat.
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Mit
Bezug auf das kationische Harz (a) ist eine große Vielzahl von kationischen
Polymeren bekannt und kann in den Zusammensetzungen der Erfindung
verwendet werden, solange die Polymere "in Wasser dispergierbar", d.h. adaptiert,
sind, um in Wasser aufgelöst,
dispergiert oder emulgiert zu werden. Das in Wasser dispergierbare
Harz ist von Natur aus kationisch, d.h. das Polymer enthält kationische
funktionelle Gruppen, um eine positive Ladung zu verleihen. Bevorzugt
enthält
das kationische Harz (a) auch aktive Wasserstoffgruppen.
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Beispiele
von kationischen Harzen, die zur Verwendung in den Zusammensetzungen
der Erfindung geeignet sind, umfassen Aminsalzgruppen enthaltende
Harze, wie die säuresolubilisierten
Reaktionsprodukte von Polyepoxiden und primären oder sekundä ren Aminen,
wie diejenigen, die in den US-Patentschriften Nr. 3,663,389, 3,984,299,
3,947,338 und 3,947,339 beschrieben sind. Gewöhnlich werden diese Aminsalzgruppen
enthaltenden Harze in Kombination mit einem blockierten Isocyanat-Härtungsmittel
verwendet. Das Isocyanat kann vollständig blockiert sein, wie in
der vorstehend genannten US-Patentschrift Nr. 3,984,299 beschrieben,
oder das Isocyanat kann teilweise blockiert und mit dem Harzgrundgerüst umgesetzt
sein, wie in der US-Patentschrift Nr. 3,947,338 beschrieben. Als
kationisches Harz (a) können
auch Einkomponenten-Zusammensetzungen verwendet werden, wie in der
US-Patentschrift Nr. 4,134,866 und in der DE-OS Nr. 2,707,405 beschrieben.
Neben den Epoxy-Amin-Reaktionsprodukten können auch Harze aus kationischen Acrylharzen
ausgewählt
werden, wie diejenigen, die in den US-Patentschriften Nr. 3,455,806
und 3,928,157 beschrieben sind.
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Neben
Aminsalzgruppen enthaltenden Harzen können auch quaternäre Ammoniumsalzgruppen
enthaltenden Harze verwendet werden. Beispiele dieser Harze sind
solche, die durch Umsetzen eines organischen Polyepoxids mit einem
tertiären
Aminsalz gebildet sind. Solche Harze sind in den US-Patentschriften Nr.
3,962,165, 3,975,346 und 4,001,101 beschrieben. Beispiele von anderen
kationischen Harzen sind ternäre Sulfoniumsalzgruppen
enthaltende Harze und quaternäre
Phosphoniumsalzgruppen enthaltende Harze, wie diejenigen, die in
den US-Patentschriften Nr. 3,793,278 und 3,984,922 beschrieben sind.
Es können
auch kationische Harze, die durch Umesterung härten, wie in der europäischen Patentanmeldung
Nr. 12463 beschrieben, verwendet werden. Ferner können kationische
Zusammensetzungen, hergestellt aus Mannich-Basen, wie in der US-Patentschrift
Nr. 4,134,932 beschrieben, verwendet werden.
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Die
Harze, für
welche die vorliegende Erfindung besonders wirksam ist, sind diejenigen
positiv geladenen Harze, die primäre und/oder sekundäre Amingruppen
enthalten. Solche Harze sind in den US-Patentschriften Nr. 3,663,389,
3,947,339 und 4,115,900 beschrieben. In der US-Patentschrift Nr.
3,947,339 werden ein Polyketiminderivat eines Polyamins, wie Diethylentriamin
oder Triethylentetraamin, und das überschüssige Polyamin unter vermindertem
Druck aus der Reaktionsmischung abgestreift. Solche Produkte sind
in den US-Patentschriften Nr. 3,663,389 und 4,116,900 beschrieben.
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Das
kationische Harz (a), das unmittelbar vorstehend beschrieben ist,
ist typischerweise in den Zusammensetzungen in Mengen von 1 bis
60 Gew.-%, bevorzugt von 5 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, vorhanden.
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Wie
früher
angegeben, umfasst die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
weiter ein Härtungsmittel
(b), welches wenigstens zwei funktionelle Gruppen enthält, die
mit dem kationischen Harz (a) reaktiv sind. Die bevorzugten Härtungsmittel
zur Verwendung in den Zusammensetzungen der Erfindung sind blockierte
organische Polyisocyanate. Die Polyisocyanate können vollständig blockiert, wie in der
US-Patentschrift Nr. 3,984,299, Spalte 1, Zeilen 1 bis 68, Spalte
2 und Spalte 3, Zeilen 1 bis 15 beschrieben, oder teilweise blockiert
und mit dem Polymergrundgerüst
umgesetzt sein, wie in der US-Patentschrift
Nr. 3,947,338, Spalte 2, Zeilen 65 bis 68, Spalte 3 und Spalte 4,
Zeilen 1 bis 30 beschrieben. "Blockiert" bedeutet, dass die Isocyanatgruppen
mit einer Verbindung umgesetzt worden sind, so dass die erhaltene
blockierte Isocyanatgruppe stabil gegen aktive Wasserstoffatome
bei Umgebungstemperatur, aber reaktiv mit aktiven Wasserstoffatomen
in dem filmbildenden Polymer bei erhöhten Temperaturen, gewöhnlich zwischen
90°C und
200°C, ist.
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Geeignete
Polyisocyanate umfassen aromatische und aliphatische Polyisocyanate,
einschließlich
cycloaliphatische Polyisocyanate, und repräsentative Beispiele umfassen
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat (MDI),
2,4- oder 2,6-Toluoldiisocyanat (TDI) einschließlich Mischungen davon, p-Phenylendiisocyanat,
Tetramethylen- und Hexamethylendiisocyanate, Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat, Isophorondiisocyanat,
Mischungen von Phenylmethan-4,4'-diisocyanat
und Polymethylenpolyphenylisocyanat. Höhere Polyisocyanate, wie Triisocyanate,
können
verwendet werden. Ein Beispiel umfasst Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat. Isocyanat-O-Präpolymere
mit Polyolen, wie Neopentylglycol und Trimethylolpropan, und mit
polymeren Polyolen, wie Polycaprolactondiole und -triole (NCO/OH-Äquivalentverhältnis größer als
1) können
ebenfalls verwendet werden.
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Die
Polyisocyanat-Härtungsmittel
werden typischerweise in Verbindung mit dem kationischen Harz in Mengen
von 1 Gew.-% bis 65 Gew.-%, bevorzugt von 5 Gew.-% bis 45 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, verwendet.
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Der
Feststoffgehalt der Komponente (c) in der Zusammensetzung liegt
typischerweise unter 50 Gew.-%, bevorzugt unter 10 Gew.-%, bezogen
auf den Gesamtfeststoffgehalt der Zusammensetzung. Der Feststoffgehalt
der Komponente (c) in der Zusammensetzung beträgt typischerweise ebenfalls
wenigstens 1 Gew.-%, bevorzugt mindestens 3 Gew.-% und bevorzugter
wenigstens 5 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt der Zusammensetzung.
Der Feststoffgehalt der Komponente (c) in der Zusammensetzung kann im
Bereich zwischen jeder Kombination dieser Werte, einschließlich der
genannten Werte, liegen. In den Zusammensetzungen der Erfindung
beträgt
in der Komponente (c) das Gewichtsverhältnis des Schichtsilicatmaterials
zu dem kationische Gruppen enthaltenden Polymer 0,01 bis 1 : 1,
bevorzugt 0,05 bis 0,5 : 1.
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Ebenfalls
mit Bezug auf die Komponente (c) kann das Polymer, mit welchem das
Schichtsilicatmateriai abgeblättert
wird, das gleiche wie das kationische Harz (a) oder verschieden
davon sein, vorausgesetzt, dass das Polymer (c) mit dem kationischen
Harz (a) verträglich
ist. "Verträglich" bedeutet, dass das
kationische Gruppen enthaltende Polymer weder die Zusammensetzung
durch zu rasches Reagieren mit (a) und/oder (b) geliert noch die
Härtung
der Zusammensetzung durch Behinderung der Härtungsreaktion zwischen (a)
und (b) nachteilig beeinflusst. Darüber hinaus sollten das kationische
Harz (a) und das zum Abblättern
des Schichtsilicats verwendete Polymer (c) physikalisch verträglich sein,
d.h. wenn sie zusammen vermischt werden, bilden die beiden Polymere
eine klare homogene Mischung oder Lösung.
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Die
elektrolytisch abscheidbaren Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung liegen in Form einer wässrigen
Dispersion vor. Mit Bezug auf die elektrolytisch abscheidbaren Zusammensetzungen
bedeutet der Ausdruck "Dispersion", wie hierin verwendet,
ein transparentes, transluzentes oder opakes Harzsystem, in welchem
das Harz in der dispergierten Phase und Wasser in der kontinuierlichen
Phase vorliegen. Die mittlere Teilchengröße der Harzphase ist allgemein
kleiner als 1,0 und gewöhnlich
kleiner als 0,5 Mikron, bevorzugt kleiner als 0,15 Mikron.
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Die
Konzentration der Harzphase in dem wässrigen Medium beträgt wenigstens
1 und gewöhnlich etwa
2 bis etwa 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der wässrigen
Dispersion. Wenn die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
in Form von Harzkonzentraten vorliegen, haben sie allgemein einen Harzfeststoffgehalt
von etwa 20 bis etwa 60 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der wässrigen
Dispersion.
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Elektrolytisch
abscheidbare Beschichtungszusammensetzungen der Erfindung werden
typischerweise als zwei Komponenten geliefert: (1) eine klare Harzbeschickung,
welche allgemein das kationische Harz (a), d.h. das hauptfilmbildende
Polymer, das Härtungsmittel
(b) und zusätzliche,
in Wasser dispergierbare nicht pigmentierte Komponenten umfasst,
und (2) eine Pigmentpaste, die allgemein eines oder mehrere Pigmente, ein
in Wasser dispergierbares gemahlenes Harz, welches das gleiche wie
das hauptfilmbildende Harz sein oder davon verschieden sein kann,
und optional Zusätze,
wie Netz- oder Dispergierhilfsmittel.
Die Komponenten (1) und (2) der elektrolytisch abscheidbaren Beschichtungszusammensetzung
werden in einem wässrigen Medium
dispergiert, welches Wasser und gewöhnlich koaleszierende Lösemittel
umfasst, um ein elektrolytisch abscheidbares Bad zu bilden.
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Es
sollte beachtet werden, dass es zahlreiche Verfahren gibt, durch
welche das Schichtsilicatmaterial, welches mit einem kationische
Gruppen enthaltenden Polymer oder einem Polymer mit funktionellen
Gruppen; die zur Bildung von kationischen Gruppen nachumgesetzt
werden können,
Komponente (c), abgeblättert
worden ist, in das elektrolytische Abscheidungsbad eingebracht werden
kann. Die Komponente (c) kann in "reiner Form" zugesetzt werden, d.h. direkt zu dem
Bad ohne vorheriges Vermischen oder Umsetzen mit anderen Komponenten
zugesetzt werden. Alternativ kann die Komponente (c) zu der vordispergierten
klaren Harzbeschickung zugesetzt werden, welche das kationische
Harz (a), das Härtungsmittel
(b) und/oder jede andere nicht pigmentierte Komponente umfassen
kann. Darüber
hinaus kann das von einem Schichtsilicat, welches mit einem kationische
Gruppen enthaltenden Polymer (c) abgeblättert worden ist, abgeleitete
Silicatmaterial mit der Pigmentpastenkomponente vor der Einarbeitung
der Paste in das elektrolytische Abscheidungsbad vorgemischt werden.
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Die
elektrophoretische Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung hat einen Harzfeststoffgehalt gewöhnlich im Bereich von 5 bis
25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der elektrophoretischen
Beschichtungszusammensetzung.
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Wie
vorstehend genannt, kann das wässrige
Medium neben Wasser ein koaleszierendes Lösemittel enthalten. Verwendbare
koaleszierende Lösemittel
umfassen Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ester, Ether und Ketone.
Die bevorzugten koaleszierenden Lösemittelumfassen Alkohole,
Polyole und Ketone. Spezielle koaleszierende Lösemittel umfassen Isopropanol,
Butanol, 2-Ethylhexanol, Isophoron, 2-Methoxypentanon, Ethylen-
und Propylenglycol und die Monoethyl-, Monobutyl- und Monohexylether
von Ethylenglycol. Die Menge des koaleszierenden Lösemittels
liegt allgemein zwischen etwa 0,01 und 25 Gew.-%, und wenn es verwendet wird,
beträgt
sie bevorzugt etwa 0,05 bis etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des wässrigen
Mediums.
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Wie
vorstehend diskutiert, können
eine Pigmentzusammensetzung und, falls erwünscht, verschiedene Zusätze, wie
oberflächenaktive
Mittel, Netzmittel oder ein Katalysator in der Dispersion enthalten
sein. Die Pigmentzusammensetzung kann vom herkömmlichen Typ sein, umfassend
sowohl Pigmente, z.B. Eisenoxide, Strontiumchromat, Ruß, Kohlenstaub,
Titandioxid, Talkum, Bariumsulfat als auch Farbpigmente, wie Cadmiumgelb,
Cadmiumrot, Chromgelb und Ähnliches.
Der Pigmentgehalt der Dispersion wird gewöhnlich als das Verhältnis von
Pigment zu Harz ausgedrückt.
Wenn Pigment verwendet wird, liegt in der Praxis der Erfindung das
Verhältnis
von Pigment zu Harz gewöhnlich
im Bereich von etwa 0,02 bis 1 : 1. Die anderen vorstehend genannten
Zusätze
liegen gewöhnlich
in der Dispersion in Mengen von etwa 0,01 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Harzfeststoffe, vor.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können durch elektrolytische
Abscheidung auf eine Vielzahl von elektrisch leitenden Substraten,
insbesondere Metalle, wie unbehandelter Stahl, galvanisierter Stahl,
Aluminium, Kupfer, Magnesium oder leitfähige, mit Kohlenstoff überzogene
Materialien, aufgebracht werden. Die angelegte Spannung für die elektrolytische
Abscheidung kann variiert werden und kann z.B. so niedrig wie 1
Volt bis so hoch wie mehrere tausend Volt sein, liegt aber typischerweise
zwischen 50 und 500 Volt. Die Stromdichte liegt gewöhnlich zwischen
0,5 Ampere und 5 Ampere pro Quadratfuß und neigt zur Abnahme während der
elektrolytischen Abscheidung, was die Bildung eines Isolierfilms
anzeigt.
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Nachdem
die Beschichtung durch elektrolytische Abscheidung aufgebracht worden
ist, wird sie gehärtet,
gewöhnlich
durch Erwärmen
auf erhöhte
Temperaturen, wie etwa 90°C
bis etwa 260°C
für etwa
1 bis etwa 40 Minuten.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung, wobei sie jedoch nicht als die Erfindung auf ihre
Einzelheiten beschränkend
anzusehen sind. Sämtliche
Teile und Prozentangaben sowohl in den folgenden Beispielen als
auch in der Beschreibung beziehen sich auf das Gewicht, falls nicht
anders angegeben.
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BEISPIELE
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Beispiel
1 beschreibt die Herstellung eines in Wasser dispergierbaren Epoxyharzes
zur Verwendung in den wässrigen
Dispersionen der Erfindung. Beispiel 1-A beschreibt die Herstellung
einer nicht pigmentierten wässrigen
Dispersion des in Wasser dispergierbaren Epoxyharzes von Beispiel
1. Beispiel 2-A beschreibt die Herstellung einer wässrigen
Dispersion der Erfindung, die ein Schichtsilicatmaterial, PGV5,
erhältlich
von Nanocor, Inc., enthält.
Beispiel 3-A beschreibt die Herstellung einer wässrigen Dispersion eines herkömmlichen Aluminiumsilicattons,
ASP-200. Beispiel 4-A beschreibt die Herstellung einer wässrigen
Dispersion eines herkömmlichen
Talkumpigments, d.h. Magnesiumsilicat. Das Vergleichsbeispiel AA
beschreibt die Herstellung einer elektrolytisch abscheidbaren Badzusammensetzung,
welche die nicht pigmentierte wässrige
Dispersion des Beispiels 1-A enthält. Die Beispiele BB, CC und
DD beschreiben die Herstellung von elektrolytisch abscheidbaren
Badzusammensetzungen, welche die pigmentierten wässrigen Dispersionen der Beispiele
2-A, 3-A bzw. 4-A enthalten.
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BEISPIEL 1
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Ein
in Wasser dispergierbares Epoxyharz wurde aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt:
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Die
Charge I wurde in einen geeigneten Behälter eingebracht, der mit einem
mechanischen Rührer, einem
Rückflusskühler und
einem Stickstoffeinlaß ausgerüstet war,
und auf 130°C
unter mildem Rühren
erwärmt.
Die Charge II wurde dann zugesetzt, und die Reaktionsmischung wurde
exotherm reagieren gelassen, bis sie eine Temperatur von 135°C erreichte.
Diese Temperatur wurde etwa 2 Stunden aufrechtgehalten, bis die
Reaktionsmischung ein Epoxyäquivalentgewicht
von 1220, bezogen auf Harzfeststoffe, hatte. Die Charge III und
die Charge IV wurden nacheinander zu der Reaktionsmischung zugesetzt,
die auf 90°C
abkühlte,
und sie wurde bei dieser Temperatur für eine Zeit von 4,5 Stunden
gehalten. Die Reaktionsmischung hatte eine Viskosität von J/K
(bestimmt durch ein Gardner-Holt-Blasenviskositätsrohr, wobei die Probe auf
50 % Feststoffe in 1-Methoxy-2-propanol verringert wurde). Die Charge
V wurde dann zugesetzt, und die Reaktionsmischung wurde 1,5 Stunden
bei 90°C
gehalten. Das so hergestellte Epoxyharz hatte eine Gardner-Holt-Blasenviskosität von P.
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VERGLEICHSBEISPIEL 1-A
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Eine
wässrige
Dispersion des Epoxyharzes von Beispiel 1 wurde aus einer Mischung
der folgenden Bestandteile hergestellt:
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Die
Charge I wurde in einen geeigneten Behälter eingebracht, der mit einem
Rührer
ausgerüstet
war. Die Charge II wurde unter Rühren
zugesetzt, und die Mischung wurde dann etwa 1,5 Stunden gerührt. Dann wurde
die Charge III zugesetzt. Die erhaltene Dispersion hatte einen theoretischen
Harzfeststoffgehalt von 35 % und eine Brookfield-Viskosität von 5800 Centistoke pro Sekunde
(cps) (Spindel #3 bei 12 Upm).
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BEISPIEL 2-A
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde eine wässrige
Dispersion des Epoxyharzes von Beispiel 2 und ein Schichtsilicatmaterial
aus einer Mischung der folgenden Bestandteile hergestellt:
-
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Die
Charge I wurde in einen geeigneten Behälter eingebracht, der mit einem
Rührer
ausgerüstet
war. Die Charge II wurde zum Sieden erhitzt und dann unter Rühren zugesetzt.
Die Charge III wurde unter Rühren zugesetzt,
und die Mischung wurde 1,5 Stunden gerührt. Röntgenbeugungsergebnisse zeigen
an, dass der PGV5-Ton in der Dispersion abgeblättert ist, wobei keine beobachtbare
d001-Beugungsspitze vorliegt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 3-A
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Eine
wässrige
Dispersion des Epoxyharzes von Beispiel 1 und ein herkömmlicher
Aluminiumsilicat-Ton wurde aus einer Mischung der folgenden Bestandteile
hergestellt:
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Die
Charge I wurde in einen geeigneten Behälter eingebracht, der mit einem
Rührer
ausgerüstet
war. Die Charge II wurde zum Sieden erhitzt und dann unter Rühren zugesetzt.
Die Charge III wurde unter Rühren zugesetzt,
und die Mischung wurde 1,5 Stunden gerührt.
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VERGLEICHSBEISPIEL 4-A
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Eine
wässrige
Dispersion des Epoxyharzes von Beispiel 1 und ein herkömmliches
Talkum, d.h. Magnesiumsilicat, wurde aus einer Mischung der folgenden
Bestandteile hergestellt:
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Die
Charge I wurde in einen geeigneten Behälter eingebracht, der mit einem
Rührer
ausgerüstet
war. Die Charge II wurde zum Sieden erhitzt und dann unter Rühren zugesetzt.
Die Charge III wurde unter Rühren zugesetzt,
und die Mischung wurde 1,5 Stunden gerührt.
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VERGLEICHSBEISPIEL AA
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Ein
nicht pigmentiertes kationisches elektrolytisch abscheidbares Vergleichsbad,
enthaltend die wässrige
Dispersion von Beispiel 1-A, wurde aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt:
-
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Die
Bestandteile wurden nacheinander in einen geeigneten Behälter unter
mildem Rühren
eingebracht. Der Endfeststoffgehalt des Bades betrug 14,7 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht von Harzfeststoffen des elektrolytisch
abscheidbaren Bades.
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BEISPIEL BB
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Eine
kationisch elektrolytisch abscheidbare Badzusammensetzung, enthaltend
die wässrige
Dispersion von Beispiel 2-A, wurde aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt:
-
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Die
Bestandteile wurden nacheinander in einen geeigneten Behälter unter
mildem Rühren
eingebracht. Der Feststoffgehalt des Bades betrug 14,7 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht von Feststoffen des elektrolytisch abscheidbaren
Bades. Der Feststoffgehalt von PGV5-Ton betrug 0,94 %, bezogen auf
das Gesamtgewicht von Badfeststoffen.
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VERGLEICHSBEISPIEL
CC
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Eine
kationisch elektrolytisch abscheidbare Badzusammensetzung, welche
die wässrige
Dispersion von Beispiel 3-A enthält,
wurde aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
-
-
Die
Bestandteile wurden nacheinander in einen geeigneten Behälter unter
mildem Rühren
eingebracht. Der Endfeststoffgehalt des Bades betrug 14,7 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht von Feststoffen in dem elektrolytisch
abscheidbaren Bad. Der Feststoffgehalt von ASP-200-Aluminiumsilicat
betrug 0,94 %, bezogen auf das Gesamtgewicht von Badfeststoffen.
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VERGLEICHSBEISPIEL
DD
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Eine
kationisch elektrolytisch abscheidbare Badzusammensetzung, enthaltend
die wässrige
Dispersion von Beispiel 4-A, wurde aus den folgenden Bestandteilen
hergestellt:
-
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Die
Bestandteile wurden nacheinander in einen geeigneten Behälter unter
mildem Rühren
eingebracht. Der Endfeststoffgehalt des Bades betrug 14,7 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht von Feststoffen in dem elektrolytisch
abscheidbaren Bad. Der Feststoffgehalt von Magnesiumsilicat betrug
0,94 %, bezogen auf das Gesamtgewicht von Badfeststoffen.
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Die
elektrolytisch abscheidbaren Badzusammensetzungen der unmittelbar
vorstehend beschriebenen Beispiele AA, BB, CC und DD wurden ultrafiltriert,
wodurch 20 % des Gesamtgewichts des Bades als Ultrafiltrat entfernt
wurden. Das Ultrafiltrat wurde anschließend durch entionisiertes Wasser
ersetzt.
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Elektrophoretisches Beschichtungsverfahren:
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Jede
der, wie unmittelbar vorstehend beschrieben, hergestellten elektrophoretischen
Beschichtungsbadzusammensetzungen wurden elektrolytisch auf kaltgewalztes
Stahlsubstrat abgeschieden, das mit einer Zinkphosphatvorbehandlung,
gefolgt von einer Chromspülung
(im Handel erhältlich
als B952/P60 von ACT Laboratories), vorbehandelt worden war. Die
Badtemperatur während
des elektrophoretischen Beschichtungsverfahrens betrug 90°F (32,2°C), und die
Beschichtungszeit betrug 2 Minuten für sämtliche Badzusammensetzungen.
Die Spannung wurde für
jede Zusammensetzung variiert, um eine gehärtete Filmdicke von etwa 0,8 mil
(20 Mikrometer) zu erreichen. Die für jede Zusammensetzung erforderliche
Spannung ist in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt. Nach einer Spülung mit
entionisiertem Wasser wurden die elektrophoretisch beschichteten
Prüfplatten
anschließend
in einem Elektroofen bei 340°F
(171,1°C)
30 Minuten gehärtet.
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Prüfverfahren:
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Die
gehärteten
elektrophoretischen Beschichtungsfilme wurden auf die Filmglätte, die
Kraterzahl und die Beständigkeit
gegen Ölflecken
bewertet. Die Filmdicke wurde unter Verwendung eines Fischer-Permascopes
gemessen. Die wiedergegebene Filmdicke basiert auf einem Durchschnitt
von vier Messungen. Die Filmglätte
wurde unter Verwendung eines Taylor-Hobson Surtronic 3+ Profilometers
gemessen. Die wiedergegebene Filmdicke ist der Durchschnitt von
drei Messungen. Die Ergebnisse für
sowohl die Filmdicke als auch die Filmglätte sind in der folgenden Tabelle
1 wiedergegeben.
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Die
Kraterzahl bewertet die Beständigkeit
von Beschichtungen gegen Kraterbildung, die von den Beschichtungsverfahrensbedingungen
herrühren
kann. Die Vorderseite von 4 Inch × 6 Inch (10,16 cm × 15,25 cm)
beschichteten und gehärteten
B952/P60-Prüfplatten
wurden visuell auf die Anwesenheit von Kratern untersucht. Die in
der folgenden Tabelle 1 wiedergegebenen Ergebnisse repräsentieren
die tatsächliche
Kraterzahl, die bei der Untersuchung beobachtet wurde.
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Die
Beständigkeit
gegen Verunreinigung durch Ölflecken
bewertet die Fähigkeit
einer elektrolytisch abgeschiedenen Beschichtung nach der Härtung, einer
Kraterbildung aufgrund von Verunreinigungen, die mit dem Substrat
in das Bad eingetragen werden, zu widerstehen, wie vorstehend diskutiert.
Platten wurden auf die Beständigkeit
gegen Ölflecken
geprüft,
indem die obere Hälfte
einer B952/P60-Prüfplatte
mit Flecken von mittlerem TRIBOLICO-Öl und die untere Hälfte mit
Flecken von LUBECON ATS-Öl
versehen wurden. Diese Öle
sind repräsentativ
für solche,
die zur Kettenschmierung in Automobil-Montieranlagen verwendet werden. Die
mit Ölflecken
versehenen Prüfplatten
wurden dann elektrophoretisch beschichtet und gehärtet, wie
vorstehend beschrieben, wodurch eine gehärtete Filmdicke von etwa 0,8
mil (20 Mikrometer) erhalten wurde. Die Bewertungen für die Beständigkeit
gegen Verunreinigung durch Ölflecken
sind in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
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Die
Ergebnisse in der Tabelle 1 erläutern,
dass die elektrolytisch abscheidbaren Beschichtungsbadzusammensetzungen,
die PGV5-Ton enthalten, eine verbesserte Kraterzahl und eine verbesserte
Beständigkeit gegen
Verunreinigung durch Ölflecken
gegenüber
der nicht pigmentierten Vergleichszusammensetzung und den Zusammensetzungen
aufweisen, die herkömmlichen
Aluminiumsilicat-Ton (ASP-200) oder Magnesiumsilicat (A-5-Talkum)
enthalten. Darüber
hinaus wurde die Filmglätte
durch die Zugabe des PGV5-Tons bei der geprüften Konzentration nicht nachteilig
beeinflusst.