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Technischer Bereich
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Die
Erfindung befasst sich mit einer Vorrichtung zum Ankleben des rückwärtigen Endes
einer auf eine Rolle aufgewickelten Bahnmaterials, beispielsweise
einer Rolle aus Papier, Toilettenpapier, Allzwecktrockenpapier und
dergleichen. Die Erfindung beschäftigt
sich ferner mit einem Verfahren zum Ankleben des rückwärtigen Endes
von Rollen aus aufgewickeltem Bahnmaterial.
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Stand der Technik
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In
den papierbehandelnden Betrieben, die beispielsweise Rollen aus
Toilettenpapier, Allzwecktrockenpapier, Druckpapier und dergleichen
herstellen, werden Rollen oder sogenannte Stämme aus Bahnmaterial häufig von
Spulen großen
Durchmessers, die aus der Papiermühle angeliefert werden, produziert.
Die Rollen oder Stämme
werden in Aufwickelmaschinen gebildet und dann zu einer Anklebvorrichtung
abgeladen, welche zwischen dem rückwärtigen Ende
des Bahnmaterials und der Oberfläche
der Rolle Klebstoff aufträgt,
um zu bewirken, dass das rückwärtige Ende
an der Rolle anhängt.
Die Rolle wird dann an andere Verarbeitungsstationen übergeben,
speziell einer Schneidmaschine, die die Rolle in kleine Rollen kleinerer
Länge schneiden,
wie sie für
die Verpackung und für
den Vertrieb erforderlich sind.
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Das
Dokument US-A-5681421 beschreibt eine Anklebvorrichtung, welche
einen Rollenzuführweg
aufweist, welcher längs
seiner Erstreckung eine Station besitzt, in der das Positionieren
des freien rückwärtigen Endes
des Bahnmaterials derart ausgeführt
wird, dass das nachfolgende Ankleben ermöglicht wird. In der Positionierstation
wird die Rolle mit zwei beweglichen Bauteilen in Berührung gebracht, die
beispielsweise aus einer Walze und einem Gurt bestehen. Durch Steuern
der Bewegung dieser Bauteile wird die Rolle vorübergehend in der Positionierstation
angehalten und das rückwärtige Ende
des Bahnmaterials wird in eine Ausnehmung oder Vertiefung gesaugt,
die sich unter dem Rollenzuführweg befindet.
Auf der Abstromseite der Positionierstation befindet sich ein Spender,
der in einer von beschriebenen Ausführungsformen ein bewegliches
Element aufweist, welches Klebstoff aus einem Tank entnimmt und
ihn bis zu einer Höhe
einer Fläche
für das
Rollen der Rolle fördert,
in Entsprechung mit einem Schlitz.
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Durch
Steuern der Geschwindigkeit der beweglichen Bauteile, die mit der
Rolle in der Positionierstation in Kontakt gelangen, wird die Rolle
zu dem Klebstoffspenderschlitz gefördert, rollt über ihn hinweg
und nimmt den Klebstoff auf einem Teil der Rollenoberfläche auf,
beispielsweise längs
einer Mantellinie. Durch Fortsetzen der Rollbewegung wird das rückwärtige Ende
veranlasst, an der Oberfläche der
Rolle, wo Klebstoff aufgetragen worden ist, anzuhängen.
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Das
Dokument EP-A-0742169 beschreibt ein im Wesentlichen identisches
Anklebverfahren, bei welchem die Positionierstation mit zwei beabstandeten
Walzen versehen ist, die die beweglichen Bauteile bilden, die den
Kontakt mit der Rolle herstellen. Die Bewegung dieser beiden Walzen
wird so gesteuert, dass ein korrektes Positionieren des freien rückwärtigen Endes
und das nachfolgende Ausgeben der Rolle auf eine Rampe durchgeführt wird,
auf welcher sie den Klebstoff in der beschriebenen Weise aufnimmt.
Eine weitere Vorrichtung für
das Versiegeln des Endes ist in den Dokumenten US-A-5573615 sowie
US-A-3393105 beschrieben.
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In
diesen bekannten Vorrichtungen und nach den genannten Verfahren
wird der Klebstoff auf die Außenfläche der
Rolle aufgetragen, nachdem das rückwärtige Ende
angehoben und teilweise abgewickelt worden ist.
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In
gewissen Fällen
muss der Klebstoff jedoch auf das rückwärtige Ende statt auf das noch
aufgewickelte Material aufgebracht werden. Diese Anforderung kann
je nach der Art des anzuklebenden Materials auftreten und speziell
dann, wenn das Bahnmaterial aus einem zweilagigen stark absorbierenden Papier
besteht. Wenn Klebstoff auf die Oberfläche der Rolle aufgetragen wird,
kann ungenügendes
Ankleben des rückwärtigen Endes
auftreten, weil lediglich die innerste Lage des rückwärtigen Endes
an der Rollenoberfläche
anhängt.
Weiterhin kann eine exzessive Klebstoffmenge durch die inneren aufgewickelten
Windungen des Bahnmaterials aufgenommen werden. In anderen Fällen, nämlich dann,
wenn das Material nicht stark absorbierend ist und zwei (oder mehrere)
Lagen aufweist, kann es notwendig werden, den Klebstoff mit einem
gewissen Druck aufzubringen, um zu veranlassen, dass er durch die zweite
Lage, das heißt
die äußerste Lage,
hindurch gelangt.
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Das
Dokument JP-50035562 beschreibt eine Anklebvorrichtung und ein Verfahren,
wobei die zu beklebende Rolle in einem Paar von rotierenden, einen
Rahmen definierenden Walzen positioniert wird, auf welchem die Rolle
gehalten und durch Drehung der beiden Walzen zur Drehung veranlasst
wird. Die beiden Walzen haben unter ihnen einen Klebstoffspender,
der in einer der beschriebenen Ausführungsformen eine Art beweglicher
Balken ist, der den Klebstoff aus einem darunter befindlichen Reservoir aufwärts fördert. Der
Balken wird mit der auf den beiden Walzen ruhenden Rolle in Kontakt
gebracht, nachdem die Drehung der Rolle in einer geeigneten Winkelposition
angehalten wird, wobei das rückwärtige Ende
zwischen den beiden Walzen angeordnet ist. Wenn das Ankleben abgeschlossen
ist, wird die Rolle wieder aufgewickelt und von dem Rahmen der beiden
Walzen durch einen Ausstoßen
ausgegeben.
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In
dieser bekannten Vorrichtung wird das Ankleben ebenfalls durch das
notwendige Aufbringen des Klebstoffes auf die Rollenoberfläche statt
auf das freie Ende durchgeführt.
Weiterhin ist in dieser Vorrichtung die Zeitspanne des Anklebens
besonders lang.
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Wenn
die zu beklebenden Rollen einen großen Durchmesser haben, kann
in Vorrichtungen, bei denen das rückwärtige Ende durch Rollen versiegelt wird,
der Nachteil auftreten, dass ein außerordentlich langer Rollweg
erforderlich ist, um das Wiederaufwickeln des rückwärtigen Endes und das Aufbringen geeigneten
Kleberdruckes auf die den Kleber aufgenommene Zone zu bewirken.
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Aufgaben der Erfindung
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Der
Erfindung liegt zunächst
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ankleben,
das heißt
Versiegeln des rückwärtigen Endes von
Rollen aus Bahnmaterial anzugeben, wobei Mittel selbst bei Rollen
großen
Durchmessers ein leichtes Bekleben erlauben.
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Insbesondere
ist die Erfindung darauf gerichtet, eine Vorrichtung und ein Verfahren
anzugeben, bei denen es möglich
ist, das rückwärtige Ende
von Rollen großen
Durchmessers anzukleben, ohne dass der Rollenzuführweg außerordentlich lang ist.
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Weiterhin
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein
Verfahren anzugeben, welches in einfacher und wirksamer Weise, insbesondere
im Hinblick auf die Produktionsgeschwindigkeit, an die Behandlung
auch von Rollen mit in weiten Grenzen variablem Durchmesser angepasst werden
können.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung liegt ihr die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, die ein schnelles und
zuverlässiges
Ankleben auch in dem Fall erlauben, dass der Klebstoff auf das rückwärtige Ende statt
auf die Rollenoberfläche
aufgetragen werden muss, während
die Möglichkeit
erhalten bleiben soll, dass das Ankleben durch Auftrag des Klebers
auf die Rollenoberfläche
erfolgen soll, falls dies erforderlich ist.
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Einer
verbesserten Ausführung
der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die das Bekleben von Rollen durch Auftragen von Klebstoff entweder
auf die Außenfläche der Rolle
oder auf die Innenfläche
des rückwärtigen Endes
des Bahnmaterials gestattet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
und weitere Aufgaben und Vorteile, die dem Fachmann nach der Lektüre des folgenden
Textes deutlich werden, werden durch eine Verbesserung der Anklebvorrichtung
erreicht, die aufweist: einen Zuführweg für die zu beklebende Rolle;
eine Station zum Abwickeln und Positionieren des rückwärtigen Endes
der Rolle; ein erstes bewegliches Bauteil und ein zweites bewegliches
Bauteil in der Abwickel- und Positionierstation, welches mit der
Rolle während
des Abwickelns in Kontakt gelangt und das rückwärtige Ende der Rolle positioniert,
und welches die Rollenposition definiert, in der das Abwickeln und
Positionieren des rückwärtigen Endes
durchgeführt wird,
wobei sich der Zuführweg
zwischen dem ersten und dem zweiten beweglichen Bauteil erstreckt
und durch einen zwischen beiden definierten Spalt verläuft, wobei
ein Klebstoffspender mit eine Vorratsbehälter und einem Spenderelement
vorgesehen ist, welches längs
eines Spenderpfades beweglich ist, und das in den Klebstoff eingetaucht
wird und aus dem Klebstoff hervor gelangt, um Klebstoff auf das Bahnmaterial
aufzutragen.
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Erfindungsgemäß ist an
einer Vorrichtung dieser Art vorgesehen, dass der Spenderweg, längs welchem
das bewegliche Spenderelement sich bewegt, wie auch das erste und
das zweite bewegliche Bauteil in der Positionier- und Abwickelstation
so angeordnet sind, dass der Spenderweg die Oberfäche der
Rolle kreuzt, wenn letztere sich in dem Zustand befindet, in welchem
sie in Kontakt mit dem ersten und dem zweiten beweglichen Bauteil
der Positionier- und Abwickelstation sich befindet.
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Wie
aus der ins Einzelne gehenden nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung klar hervorgeht, ist es als Ergebnis dieser Anordnung
möglich,
den Klebstoff (durch das bewegliche Spenderelement) auf die Oberfläche der Rolle
abzugeben, wobei letztere zwischen dem ersten und dem zweiten beweglichen
Bauteil gehalten wird, und dann die Rolle aus der Positionier- und Abwickelstation
heraus zu bringen und sie zu veranlassen, dass sie zwischen die
beiden beweglichen Bauteile läuft.
Das Versiegeln des rückwärtigen Endes kann
in diesem Fall entweder durch das Rollen längs eines Rollweges auf der
Abstromseite der Positionierstation oder durch ein vorübergehendes
Halten der Rolle in der Positionierstation in Kontakt mit den beiden
beweglichen Bauteilen erreicht werden, wobei die Bewegung des letzteren
bewirkt, dass die Rolle sich um ihre Achse dreht.
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Um
ein geeignetes Positionieren der Rolle zwecks Vereinfachung des
Weges zu erreichen, welchem das bewegliche Spenderelement folgen
muss, sind das erste und das zweite bewegliche Bauteil der Positionier-
und Abwickelstation vorzugsweise eng benachbart zueinander angeordnet.
Um es folglich zu ermöglichen,
nacheinander das Zuführen
der Rolle und deren Abgabe aus der Positionierstation zu erreichen,
sind das erste und das zweite Bauteil der Positionierstation relativ
zueinander beweglich, so dass sie voneinander zyklisch weg bewegt
werden können,
wenn eine Rolle hindurchläuft.
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Das
erste und/oder das zweite bewegliche Bauteil kann bevorzugt als
angetriebene Walzen ausgeführt
werden, obgleich es möglich
ist, dass eine oder beide unterschiedlich ausgeführt sind, beispielsweise in
der Form von endlosen flexiblen Bauteilen, wie etwa Gurte oder dergleichen.
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Um
eine Bewegung des ersten und des zweiten beweglichen Bauteiles weg
voneinander zu ermöglichen,
kann das zweite Bauteil auf einem Schwingarm befestigt sein, der
vorteilhafterweise mit einem Gewichtsausgleichsmittel, beispielsweise
einer Feder, zweckmäßig mit
einer Luftfeder oder dergleichen, ausgerüstet sein kann.
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Der
Spenderweg, dem das bewegliche Spenderelement folgt, ist vorzugsweise
wenigstens teilweise geradlinig. Er ist vorzugsweise bezüglich der
Vertikalen geneigt und zu der Station zum Positionieren des rückwärtigen Endes
orientiert.
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Entsprechend
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
der Rollenzuführweg
auf der Abstromseite des ersten beweglichen Bauteils der Positionierstation
in einer an sich bekannten Weise mit einer Ansaugvertiefung ausgerüstet sein,
die unterhalb des Zuführweges
angeordnet ist und ein Maul aufweist, in welches das rückwärtige Ende
des Bahnmaterials eingesogen wird. In diesem Fall können Mittel
in der Nachbarschaft des Mauls der Ansaugvertiefung vorgesehen sein,
die einen Teilbalken zum Unterstützen
des rückwärtigen Endes
der Rolle aufweisen. Dieser Teilbalken, der entnehmbar sein kann,
erstreckt sich derart, dass er den Spendenweg des beweglichen Spendenelements
kreuzt. Auf diese Weise kann dann, wenn es erforderlich ist, den
Klebstoff auf die Innenfläche
des freien Endes statt auf die Außenfläche der Rolle aufzutragen,
der stützende
Teilbalken in dieser Betriebsposition so angeordnet sein, dass die
freie Kante auf ihm ruht. Die Bewegung des beweglichen Spendenelements
trägt in
diesem Fall den Klebstoff auf die Innenfläche der rückwärtigen Kante auf. "Innenfläche" bedeutet die Fläche, die
während
des Aufwickelns auf der Oberfläche
der Rolle anhängt.
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Wenn
die Vorrichtung mit einer Ansaugvertiefung ausgerüstet ist,
ist das erste bewegliche Bauteil der Positionierstation vorteilhafterweise
auf der Aufstromseite der Ansaugvertiefung bezüglich der Vorschubrichtung
der Rolle angeordnet, während das
zweite bewegliche Bauteil sich vorteilhafterweise auf der Abstromseite
der Ansaugvertiefung erstreckt. Wenn das zweite bewegliche Bauteil
aus einer Walze besteht, ist sie vorteilhafterweise auf der Abstromseite
der Ansaugvertiefung lokalisiert. Wenn das zweite bewegliche Bauteil
aus einem endlosen Gurt besteht, kann er insgesamt auf der Abstromseite
der Ansaugvertiefung oder teilweise auf der Aufstromseite und teilweise
auf deren Abstromseite angeordnet sein.
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Die
Ansaugvertiefung kann zwei Ansaugsyteme umfassen, die unabhängig voneinander
sind und jeweils auf dem Boden der Vertiefung und an einer Seitenwand
derselben angeordnet sind, um den Betriebsablauf des Positionierens
und des Festhaltens des rückwärtigen Endes
während
des Auftrags des Klebstoffes zu erleichtern und zu verhindern, dass
der erzeugte Unterdruck den Klebstoff aufsaugt.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der erfindungsgemäßen Anklebvorrichtung und des
zugehörigen
Verfahrens sind in den beigefügten
Ansprüchen angegeben.
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Kurze Angabe der Figuren
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Die
Erfindung wird voll verstanden werden, wenn Bezug genommen wird
auf die Beschreibung und die beigefügten Zeichnungen, die praktische, nicht
beschränkende
Ausführungsformen
der Erfindung erläutern.
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Im
Einzelnen zeigen:
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1:
Eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung;
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1A:
Eine vergrößerte Einzelheit
aus 1;
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2–7:
Aufeinander folgende Anklebschritte in einer ersten Ausführungsform;
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8–11:
Aufeinander folgende Anklebschritte in einer zweiten Ausführungsform;
und
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12–14:
Aufeinander folgende Anklebschritte in einer dritten Ausführungsform.
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Ins Einzelne gehende Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung
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Anhand
der 1 und 1A wird die gesamte Vorrichtung
beschrieben, und die mit ihr möglichen
Anklebverfahren werden in den nachfolgenden Figuren erläutert.
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Das
Bezugszeichen 1 bezeichnet eine Einlaufrutsche, auf welcher
die Rollen oder Stämme
aus einem Speicher einer Wickelmaschine auf der Aufstromseite der
Anklebvorrichtung rollen. R1 und R2 bezeichnen beispielsweise zwei
Rollen unterschiedlicher Durchmesser, die mit der Vorrichtung beklebt werden
können.
Die auf die Rutsche 1 gegebenen Rollen werden in einer
Verteilvorrichtung 3 positioniert, der ein Zylinder-/Kolbenbetätiger 6 zugeordnet ist,
welcher deren Schwenkung um eine Achse A bewirkt. 1 zeigt
in ausgezogenen Linien sowie in gestrichelten Linien zwei Positionen
der Verteilvorrichtung 3; in der ersten kann eine Rolle
von der Verteilvorrichtung 3 aufgenommen werden, und in
der zweiten wird die Rolle in eine Station 5 zum Positionieren
des rückwärtigen Endes übergeben.
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Die
Positionierstation 5 umfasst ein erstes bewegliches, aus
einer Walze 7 bestehendes Bauteil, die mit Hilfe eines
nicht dargestellten Antriebsystems um die Achse A drehbar ist. Die
Positionierstation 5 weist ferner ein zweites bewegliches
aus einer zweiten Walze 9 bestehendes Bauteil auf, welche
um eine Achse B drehbar ist. Ein Motor 11 bewirkt mittels
eines Gurtes 13 eine Drehung der Walze 9. Die
Walze 9 und der Motor 11 sind in einer Schwinggruppe 15 befestigt,
die im Wesentlichen aus einem Paar von Armen besteht, die um eine
Schwingachse C aufgehängt
sind. Die Arme sind mit einem Torsionsbalken 17 verbunden.
Ein Zylinder-/Kolbensystem 19, das eine Luftfeder bildet,
besitzt die Funktion eines Gegengewichtes für die Walze 9 und
den Motor 11. Der Zylinder des Zylinder-/Kolbensystems 19 ist
bei 21 an eine Stange 23 angelenkt, die in Richtung
des Pfeiles f vertikal beweglich ist, und zwar mittels einer Hebevorrichtung 25.
Die Hebevorrichtung 25 besitzt die Funktion, die Position
der Anlenkstelle 21 und daher im Wesentlichen die umfangsmäßige Arbeitsposition der
Schwinggruppe 15 einzustellen.
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Die
Walzen 7 und 9 bilden zwei bewegliche Bauteile,
die die Funktion haben, die Rolle derart zu drehen, dass eine Positionierung
des rückwärtigen Endes
vor dem Bekleben erreicht wird und dass die Rolle nach dem Bekleben
weitergegeben wird, wie nachstehend noch im Einzelnen erläutert wird.
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1 zeigt
schematisch Rollen mit in großem
Ausmaß variierendem
Durchmesser, die auf die Positionierstation 5 gegeben werden
können.
Die Position der Schwinggruppe 15 und der Walze 9 sind
in 1 in ausgezogenen Linien dargestellt und entspricht
der Position, die angenommen wird, wenn die zu beklebenden Rollen
einen großen
Durchmesser besitzen. 9X bezeichnet in gestrichelten Linien die Position,
die die Rolle 9 annimmt, wenn Rollen mit einem kleinen
Durchmesser verarbeitet werden. Wenn von einem Durchmesser zu einem
anderen übergegangen
werden soll, dient die Hebevorrichtung 25 zu Einstellung
der Position der Anlenkstelle 21, wenn notwendig. Wenn
eine wesentliche Veränderung
des Durchmessers der Rollen auftritt, kann die Anlenkstelle der
Schwinggruppe 15 gegebenenfalls derart verändert werden,
dass sie von der mit C bezeichneten Position in die mit C' bezeichnete Position übergeht.
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Die
Schwinggruppe 15 umfasst eine Reihe von Blasdüsen 27,
die abwärts
gerichtet sind und einen Luftstrom S erzeugen.
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Auf
der Abstromseite der Walze 7 erstreckt sich ein Weg zum
Zuführen
der Rolle längs
Rollflächen,
die von einem Teilbalken 31 und durch eine Rutsche 33 gebildet
werden, die im dargestellten Beispiel aus drei aufeinanderfolgenden
Teilen besteht. Der Trennbalken 31 ist mittels Schrauben 34 auf
einer Stütze 35 befestigt,
die gleichzeitig die erste Wand der Ansaugvertiefung 37 definiert.
Die letztere wird begrenzt von einer zweiten Seitenwand 39 und von
einem Boden 41. Ansaugöffnungen 43,
die mit einer Ansaugkammer 45 verbunden sind, sind in dem Boden 41 ausgebildet.
Die erste Wand 35 ist mit kleinen Ansaugöffnungen 47 versehen,
die ebenfalls mit einer Unterdruckquelle unabhängig von der Unterdruckkammer 45 verbunden
sind.
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Die
Ansaugvertiefung 37 besitzt einen ersten oberen Abschnitt,
der zur Vertikalen geneigt ist und ein Maul aufweist, welches zum
Zuführpfad
der Rolle R öffnet.
Der Trennbalken 31 steht in das Maul der Ansaugvertiefung 37 vor.
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Gegenüber dem
Trennbalken 31 befindet sich in Entsprechung zum Maul der
Ansaugvertiefung 37 eine Öffnung 51, die mit
einem bis zum Pegel CL mit Klebstoff gefüllten Vorratsbehälter 53 außen verbunden
ist. Ein bewegliches Spenderelement 55, das eine alternierende
Bewegung in Richtung des Doppelpfeiles f55 ausführt, ist im Inneren des Behälters 53 angeordnet.
Bei dieser Bewegung bewegt sich das Spenderelement 55 längs eines
Spenderweges, der im dargestellten Beispiel geradlinig ist, und
der bezüglich
der Vertikalen geneigt ist und gegen das Maul der Unterdruckvertiefung 37 konvergiert.
Der Trennbalken 31 schneidet den Spendenweg des Spenderelements 55.
Das Spenderelement 55 kann aus einem Balken, einem Draht,
einer Platte oder dergleichen bestehen. Die Bewegung kann mit irgend
einem Mechanismus erreicht werden, beispielsweise mit einer Reihe
von Schwenkarmen, ein Traktionsteil, das das Spenderelement in eine
Richtung zieht, die senkrecht zur Ebene der Figuren liegt, während das
Element mit einem System von Stiften, Rollen oder Rädern an
einer festen Struktur angeordnet ist, welche in schrägen in dem
Spenderelement 55 ausgebildeten Augen eingreifen, so dass
das letztere angehoben wird, wenn es sich quer zur Figur bewegt,
oder dergleichen.
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Der
Trennbalken 31 kann von seiner Position durch Entfernen
der Schrauben 34 abgenommen werden. Wenn der Trennbalken 31 nicht
vorhanden ist, kann das Spenderelement 55 eine Bewegung längs des
Spenderweges ausführen,
bis es mit der Oberfläche
der Rolle in Kontakt kommt, die in der Positionierstation in Kontakt
mit den Walzen 7 und 9 steht. Andererseits kann
das Spenderelement 55 in eine Zwischenposition zwischen
derjenigen Position, bei der es gegen den Trennbalken 31 anliegt,
und der Position, bei der es mit der Oberfläche der Rolle R in der Positionierstation
Kontakt hat, gebracht werden.
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Das
Abwickeln und Positionieren der freien Kante der Rolle, die in der
Positionierstation 5 lokalisiert ist, tritt im Wesentlichen
in der gleichen Weise ein, wie in dem Dokument US-A-5681421 beschrieben
ist. Weitere Einzelheiten zu den Verfahren zum Positionieren der
freien Kante werden bei der Beschreibung der Arbeitsweisen der Vorrichtung
mitgeteilt werden.
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Der
Trennbalken 31 ermöglicht
gemäß nachstehenden
Angaben es der Vorrichtung, in anderer Weise als die übliche Vorrichtung
zu arbeiten, und könnte
alternativ auf einem beweglichen Stützsystem befestigt sein, das
den Trennbalken alternativ in eine Arbeitsposition bringt, entsprechend
demjenigen, was in 1 und 1A dargestellt
ist, sowie in eine verlagerte Position, in welcher er den Weg des
Spenderelements 55 nicht schneidet.
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Gemäß 2 bis 7 wird
jetzt ein erster Betriebsmodus beschrieben, bei welchem das Bekleben
des rückwärtigen Endes
ausgeführt
wird, während
die Rolle in der Positionierstation verbleibt. Gemäß 2 ist
eine zu beklebende Rolle R auf der Verteilvorrichtung 3 lokalisiert,
die veranlasst wird, um die Achse A in Richtung des Pfeiles f3 zu
schwenken, bis sie die Rolle in die Positionierstation 5 übergeben
hat. Hier steht die Rolle in Kontakt mit den Walzen 7 und 9 in
der in 3 dargestellten Position. Die Rolle wird in der
in 3 dargestellten Position gehalten, während die
Walzen 7 und 9 drehen. Die Umfangsgeschwindigkeiten
der Walzen 7 und 9 sind identisch, so dass die
Rolle R um ihre Achse dreht, die stationär bleibt. Die Walzen 7 und 9 drehen
in Gegenrichtung des Uhrzeigers gemäß den Pfeilen in 3 und 4 derart,
dass die Rolle R um ihre Achse im Uhrzeigersinn dreht, das heißt in Aufwickelrichtung
entsprechend der Richtung des Pfeiles fR. Dann wird das rückwärtige Ende
L gegenüber
die Düsen 27 und
vor das Maul der Ansaugvertiefung 37 gemäß 4 gebracht.
In der Ansaugvertiefung 37 wird jetzt über die Löcher 43 auf dem Boden
der Vertiefung Unterdruck erzeugt. Die in der Ansaugvertiefung 37 erzeugte
Ansaugwirkung und die von den Düsen 27 erzeugten
Luftstrahlen stellen sicher, dass das rückwärtige Ende L in die Ansaugvertiefung 37 eingeführt wird,
welches sich längs
deren Länge
als Ergebnis der Ansaugwirkung erstreckt.
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Bei
fortgesetzter Drehung der Rolle R wird das rückwärtige Ende L schrittweise aufgewickelt,
bis es eine vorbestimmte Position im Inneren der Ansaugvertiefung 37 angenommen
hat, welche durch eine Fotozelle 61 erfasst wird. Wenn
die Fotozelle von dem rückwärtigen Ende
L bedeckt ist, gibt sie ein Signal ab, das die Drehung der Walzen 7 und 9 anhält. Die
Rolle R mit ihrem rückwärtigen Ende
L ist teilweise abgewickelt und in der in 5 dargestellten
Lage positioniert. In diesem Zustand wird die Ansaugwirkung über die
Löcher 43 unterbrochen,
während
die Ansaugwirkung durch die Löcher 47 aktiv bleibt,
so dass das rückwärtige Ende
L weiterhin an der Wand 35 der Ansaugvertiefung 37 anhängen bleibt.
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Das
bewegliche Spenderelement 55 wird dann angehoben, bis es
mit der äußeren Zylinderoberfläche der
Rolle R in Kontakt kommt, wo der durch das bewegliche Element aus
dem Behälter 53 entnommene
Klebstoff aufgetragen wird.
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Wenn
der Klebstoff auf die Zylinderfläche
der Rolle R übertragen
worden ist, wird das bewegliche Spenderelement 55 zurückgezogen
und die Walzen 7 und 9 beginnen erneut zu drehen
mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit, um die Rolle R zu veranlassen,
um ihre Achse (die stationär
bleibt) zu drehen, bis das Versiegeln des rückwärtigen Endes L eintritt und
das Ende auf die Außenfläche der
Rolle gepresst wird, auf welche der Klebstoff als Ergebnis des zwischen
der Rolle und der Walze 7 (vgl. 6) erzeugten
Druckes aufgebracht worden ist.
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Wenn
das Aufwickeln des freien Endes L abgeschlossen ist, wird die Drehgeschwindigkeit
der Walzen 7 und 9 so verändert, dass die Umfangsgeschwindigkeit
der Walze 9 größer ist
als die Umfangsgeschwindigkeit der Walze 7. Tatsächlich kann
in Betracht kommen, dass die Walze 7 angehalten wird, während die
Walze 9 mit der gleichen Geschwindigkeit weiter dreht.
Dies bewirkt eine Rollbewegung der Rolle R auf der Rutsche 33 gemäß 7.
Jetzt bewirkt die gleiche Drehung der Walze 9 und der Rolle R
und die Vorschubbewegung der letzteren längs der Rutsche 33 ein
Anheben der Schwinggruppe 15, so dass die Rolle R durch
sie laufen kann. Das Aufwickeln und Versiegeln des rückwärtigen Endes
kann insgesamt oder teilweise durch Rollen der Rolle R längs der
Ausgabefläche
erreicht werden, statt zwischen den Walzen 7 und 9.
Dazu genügt
es, die zeitliche Steuerung des Antriebsystems für die Walzen 7 und 9 zu
verändern.
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In
der Zwischenzeit wurde eine neue Rolle R' auf der Verteilvorrichtung 3 (8)
positioniert und erfährt
die gleichen Ankleboperationen.
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9, 10 und 11 zeigen
drei aufeinander folgende Schritte eines anderen Betriebsmodus der
Vorrichtung, bei welchem das Ankleben durch Rotieren der Rolle R
auf dem beweglichen Spenderelement 55 bewirkt wird, das
in eine Zwischenposition gebracht worden ist. Im Einzelnen zeigt 9 den
Schritt, der das Positionieren des rückwärtigen Endes L ähnlich zu
demjenigen gemäß 4 und 5 umfasst. 10 zeigt
den Zustand, bei welchem das rückwärtige Ende
positioniert ist und das bewegliche Spenderelement 55 vor
das Maul der Ansaugvertiefung 37 gebracht worden ist. Während der
nächsten
Stufe (11) wird die Rolle R veranlasst,
auf die Rutsche 33 zu rollen, wobei ihre Zylinderfläche in Kontakt
mit dem beweglichen Spenderelement 55 gelangt und von diesem
Klebstoff aufnimmt. Dieser Betriebsmodus ist der gleiche, wie der bekannter
Anklebvorrichtungen und kann für
Rollen kleinen Durchmessers benutzt werden, wenn es erforderlich
ist, die Prozesszeit so weit wie möglich zu reduzieren.
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12, 13 und 14 zeigen
einen dritten Betriebsmodus der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die in diesem
Fall mit dem Trennbalken ausgerüstet
ist, der in der Nähe
des Mauls der Unterdruckvertiefung 37 befestigt ist. 12 zeigt
den Schritt, bei welchem die Rolle R zwischen den Walzen 7 und 9 positioniert
wird. 13 zeigt den Schritt, bei welchem
das rückwärtige Ende
L ähnlich zu
dem Schritt gemäß 4 positioniert
wird. Das Vorhandensein des Trennbalkens 31 stellt jedoch
sicher, dass das rückwärtige Ende
L auf dem Trennbalken ruht und gegen die Fläche des Trennbalkens durch
Unterdruckwirkung durch die Öffnungen 47 gehalten
wird. Während
des nächsten
Schrittes gemäß 14 wird
das bewegliche Spenderelement angehoben, bis es in Kontakt mit der
Innenfläche
des rückwärtigen Endes
L kommt, welches auf dem Trennbalken 31 ruht. Wenn der
Klebstoff aufgetragen worden ist, wird das bewegliche Spenderelement 55 zurückgezogen,
das rückwärtige Ende
L wird durch Drehung der beiden Walzen 7 und 9 mit
der gleichen Umfangsgeschwindigkeit aufgewickelt und die Rolle wird dann
durch Anhalten der Walze 7 ausgegeben, wobei die Walze 9 ihre
Drehung fortsetzt, oder jedenfalls die Umfangsgeschwindigkeit eine
der Walzen bezüglich
der anderen verändert
wird.
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Alternativ
kann das Ausgeben der Rolle R ohne vorheriges Aufwickeln des rückwärtigen Endes L
dadurch ausgeführt
werden, dass nur ein teilweises Aufwickeln erfolgt. In diesem Fall
wird das Versiegeln während
des Rollens der Rolle R auf der Rutsche 33 erreicht, wenn
die letztere genügend
lang ist bezüglich
des Durchmessers der Walzen. Das gleiche Versiegelverfahren kann
auch in dem Betriebsmodus gemäß 2–8 eingesetzt
werden.
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Selbstverständlich zeigt
die Zeichnung nur eine mögliche
Ausführungsform
der Erfindung, deren Konfigurationen und Anordnungen beliebig variiert werden
können,
ohne das dadurch von dem Schutzbereich des Konzepts abgewichen wird,
auf welchem die Erfindung basiert. Das Vorhandensein von Bezugszeichen in
den Ansprüchen
dient lediglich dem Erleichtern des Verständnisses, wobei auf die vorstehende
Beschreibung und die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen werden sollte, und dienen jedenfalls
nicht zur Beschränkung
des Schutzbereichs der Ansprüche.