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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Abscheidung eines festen Films auf einem Substrat.
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Für Werkstofffilme,
insbesondere Keramikfilme, finden sich weitreichende strukturelle
und funktionelle Anwendungsmöglichkeiten.
Zwar werden für diese
unterschiedlichen Anwendungsfälle
häufig
Filme unterschiedlicher Stärke
benötigt,
dennoch gibt es keine einzige aus kommerzieller Sicht kosteneffiziente
Film- oder Überzugsabscheidungstechnik
zur Abscheidung sowohl dünner
Filme, im typischen Fall Filme mit einer Stärke unter 1 μm, als auch
dicker Filme, im typischen Fall Filme mit einer Stärke über 10 μm.
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Zur
Erzeugung dünner
Filme wurden bislang Bedampfungstechniken eingesetzt, einschließlich der
chemischen Abscheidung aus der Gasphase (engl. chemical vapour deposition,
CVD) und der physikalischen Abscheidung aus der Gasphase (engl.
physical vapour deposition, PVD), jedoch sind diese aufgrund der
langsamen Abscheidungsrate und der kostenintensiven Geräte nicht
für die
Abscheidung großflächiger dicker
Filme geeignet. Überdies
gestaltet sich der Überzug
komplex geformter Substrate bei Verwendung einer PVD-Technik besonders
schwierig.
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Sol-Gel-Verarbeitungstechniken
wurden ebenfalls zur Abscheidung dünner Filme eingesetzt. Während sich
damit dünne
Filme in einem einzigen Überzugsdurchlauf
erzielen lassen, erweisen sich aus nur einem Überzug gebildete dickere Filme
als rissig, weshalb dicke feste Filme unter Durchführung mehrerer
aufeinanderfolgender Überzugsabläufe aufgebaut
werden müssen.
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Eine
neuartige Abscheidungstechnik, die als elektrostatisches Sprayunterstützte Abscheidung aus
der Gasphase (engl. electrostatic spray assisted vapour deposition,
ESAVD) bezeichnet wird und in der WO-A-97/21848 offenbart ist, wurde
ebenfalls insbesondere zur Dünnschichtabscheidung
eingesetzt. Bei dieser ESAVD-Technik wird ein Aerosol elektrostatisch
aus einer Düsenbaugruppe
erzeugt und ein Temperaturgradient sowie ein elektrisches Feld zwischen
dem Substrat und der Düsenbaugruppe
bereitgestellt, so dass eine Verbrennung und/oder eine chemische
Reaktion der Aerosoltröpfchen
in der Gasphase nahe an der Substratoberfläche stattfindet. Zwar lassen
sich mit dieser Abscheidungstechnik feste Filme mit exzellenter
Substrathaftung erzeugen; jedoch sind dieser Technik aufgrund der
elektrostatischen Aerosolerzeugung auch Grenzen gesetzt, beispielsweise
hinsichtlich der Natur der verwendbaren Präkursorlösungen, der Abscheidungsrate
und der Tröpfchengrößenverteilung
der Aerosole.
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Die
Sprühpyrolyse,
bei der ein Film unter Zuführung
eines durch Ultraschallzerstäubung
erzeugten Aerosols auf ein erwärmtes
Substrat abgeschieden wird, wurde bereits zur Abscheidung sowohl
dünner
als auch dicker Filme eingesetzt, wie es beispielsweise in der EP-A-0103505
und der GB-A-1362803 offenbart ist. Dabei ist jedoch die Abscheidungseffizienz
aufgrund des sehr hohen Aerosolverlusts an die Umgebung üblicherweise
sehr gering, und ein derartiger Verlust ist sowohl aus Umweltschutz-
wie auch aus Kostengründen
unannehmbar, wenn es sich um teure Präkursorwerkstoffe handelt und
die Abscheidungsrate sehr niedrig ausfällt. Des weiteren ist es schwierig,
sehr dicke Filme, typischerweise Filme mit einer Dicke über 150 μm, mittels
Sprühpyrolyse
abzuscheiden. In veröffentlichten Artikeln
mit dem Titel „Corona
Spray Pyrolysis",
Thin Solid Films, 121 (1984), Seiten 267 bis 274, und „Properties
of Thin In2O3 and
SnO2 Films Prepared by Corona Spray Pyrolysis
and a Discussion of the Spray Pyrolysis Process", Thin Solid Films, 121 (1984), Seiten
275 bis 282, wurde die Dünnfilmabscheidung
von dotiertem In2O3 und
SnO2 durch Korona-Sprühpyrolyse mit einer beanspruchten
Abscheidungseffizienz von bis zu 80 % diskutiert; diese Abscheidungstechnik
erfordert jedoch im Wesentlichen die Verwendung einer organischen
Präkursorlösung, die
Zufuhr des Aerosols vertikal nach unten zur Ausnutzung der Schwerkrafteinwirkung
auf die Aerosoltröpfchen
sowie eine spezifische Elektrodenkonfiguration, die zwei Elektroden
umfasst, von denen jede unter einem Winkel von 40° bis 45° bezüglich des
vertikal nach unten verlaufenden Aerosolströmungswegs angeordnet ist.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
und eine verbesserte Vorrichtung zur Abscheidung eines festen Films,
vorzugsweise entweder dünner
oder dicker Filme, auf einem Substrat anzugeben, was als elektrostatisch
unterstützte
Aerosolstrahlabscheidung (engl. electrostatic assisted aerosol jet
deposition, EAAJD) bezeichnet wird, das insbesondere kostengünstig ist und
eine hohe Abscheidungseffizienz aufweist.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur In-Situ-Abscheidung eines festen
Films auf einem Substrat zur Verfügung, das folgende Schritte
umfasst: Bereitstellen eines Substrats; Erhitzen des Substrats derart,
dass ein fester Film abgeschieden werden kann; Bereitstellen einer Düsenbaugruppe
für die
Abgabe eines Aerosols an das Substrat; wobei die Düsenbaugruppe
mindestens einen Auslass, durch den ein gerichteter Strom des Aerosols
abgegeben wird, und mindestens eine Elektrode aufweist; Erzeugen
eines Aerosols, das Tröpfchen
einer Materiallösung
umfasst, stromaufwärts
von der Düsenbaugruppe;
Bereitstellen eines Durchflusses des Aerosols durch die Düsenbaugruppe
derart, dass ein gerichteter Aerosolstrom aus dem mindestens einen
Auslass abgegeben wird; und Erzeugen eines elektrischen Feldes zwischen
dem Substrat und der mindestens einen Elektrode derart, dass die
Aerosoltröpfchen
mit einer positiven oder negativen Ladung geladen werden und der
gerichtete Aerosolstrom zum Substrat hin angezogen wird.
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Vorzugsweise
wird das Substrat auf eine Temperatur von weniger als ungefähr 1050°C, noch bevorzugter
weniger als ungefähr
800°C, erhitzt.
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Vorzugsweise
wird das Substrat während der
Abscheidung erhitzt.
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Noch
bevorzugter ist die thermische Umgebung derart, dass ein abnehmender
Temperaturgradient in einer Richtung vom Substrat weg und auf die Düsenbaugruppe
zu aufrechterhalten wird.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die Materiallösung
eine wässrige
Lösung.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist die Materiallösung
eine nichtwässrige
Lösung.
Bevorzugte nichtwässrige
Lösungsmittel
sind unter anderem Acetylaceton, Methanol und 2-Methoxyethanol.
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Bei
einer Ausführungsform
sind die Aerosoltröpfchen
vor ihrem Austritt aus dem mindestens einen Auslass zumindest teilweise
geladen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
sind die Aerosoltröpfchen
vor ihrem Austritt aus dem mindestens einen Auslass geladen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
sind die Aerosoltröpfchen
nach ihrem Austritt aus dem mindestens einen Auslass zumindest teilweise
geladen.
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Vorzugsweise
werden die Aerosoltröpfchen von
der mindestens einen Elektrode geladen.
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Vorzugsweise
ist die mindestens eine Elektrode zumindest teilweise in jedem Aerosolstrom
angeordnet.
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Vorzugsweise
erstreckt sich die mindestens eine Elektrode stromaufwärts von
dem mindestens einen Auslass.
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Vorzugsweise
umfasst die mindestens eine Elektrode ein längliches Element.
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Vorzugsweise
sitzt das distale Ende der mindestens einen Elektrode im Wesentlichen
im Zentrum des mindestens einen Auslasses.
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Gemäss einer
Ausführungsform
weist das distale Ende der mindestens einen Elektrode eine einzige
Spitze auf.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform weist
das distale Ende der mindestens einen Elektrode mehrere Spitzen
auf.
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Vorzugsweise
weist die Düsenbaugruppe
einen rohrförmigen
Abschnitt stromaufwärts
von jedem Auslass auf.
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Noch
bevorzugter ist der rohrförmige
Abschnitt ein länglicher
Abschnitt.
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Noch
bevorzugter ist der rohrförmige
Abschnitt ein gerader Abschnitt.
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Noch
bevorzugter ist der rohrförmige
Abschnitt im Wesentlichen zylinderförmig.
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Noch
bevorzugter erstreckt sich die mindestens eine Elektrode im Wesentlichen
vollständig durch
den zugehörigen
rohrförmigen
Abschnitt.
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Noch
bevorzugter erstreckt sich die mindestens eine Elektrode im Wesentlichen
entlang der Mittelachse des zugehörigen rohrförmigen Abschnitts.
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Noch
bevorzugter besteht mindestens die innere Oberfläche des rohrförmigen Abschnitts
aus einem isolierenden Material.
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Gemäss einer
Ausführungsform
wird der Aerosolstrom bereitgestellt, indem das Aerosol in einem der
Düsenbaugruppe
zugeführten
Strom von Trägergas
mitgeführt
wird.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform wird
der Aerosolstrom bereitgestellt, indem ein Unterdruck an den mindestens
einen Auslass angelegt wird, so dass das Aerosol in einem durch
die Düsenbaugruppe
gesaugten Strom des Trägergases
mitgeführt
wird.
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Gemäss einer
Ausführungsform
ist das Trägergas
ein mit der Materiallösung
reagierendes Gas.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform
ist das Trägergas
ein mit der Materiallösung
nicht reagierendes Gas.
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Vorzugsweise
wird der Trägergasstrom
derart bereitgestellt, im typischen Fall durch Regelung von Durchflussgeschwindigkeit,
Temperatur, und/oder Richtung, dass der abnehmende Temperaturgradient
aufrechterhalten wird.
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Vorzugsweise
wird das Aerosol derart an das Substrat abgegeben, dass eine Filmwachstumsrate von
mindestens 0,2 μm
pro Minute erzielt wird.
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Noch
bevorzugter wird das Aerosol derart an das Substrat abgegeben, dass
eine Filmwachstumsrate von mindestens 1 μm pro Minute erzielt wird.
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Noch
bevorzugter wird das Aerosol derart an das Substrat abgegeben, dass
eine Filmwachstumsrate von mindestens 2 μm pro Minute erzielt wird.
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Vorzugsweise
beträgt
die Durchflussgeschwindigkeit durch den mindestens einen Auslass mindestens
5 ml pro Minute, noch bevorzugter mindestens 50 ml pro Minute.
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Vorzugsweise
ist die Düsenbaugruppe
derart konfiguriert, dass der Aerosolstrom aus dem mindestens einen
Auslass nach oben, noch bevorzugter im Wesentlichen senkrecht nach
oben, gerichtet ist.
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Vorzugsweise
weist die Düsenbaugruppe
ein gelochtes Teil stromaufwärts
von dem mindestens einen Auslass auf. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das gelochte Teil ein Gitternetz.
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Vorzugsweise
beträgt
die angelegte Spannung weniger als ungefähr 35 kV, noch bevorzugter weniger
als ungefähr
20 kV.
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Vorzugsweise
beträgt
der Abstand zwischen dem mindestens einen Auslass und dem Substrat weniger
als ungefähr
100 mm, noch bevorzugter weniger als ungefähr 50 mm.
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Gemäss einer
Ausführungsform
wird das Substrat bezüglich
der Düsenbaugruppe
unbeweglich gehalten.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform umfasst
das Verfahren des weiteren den Schritt des Bewegens der Düsenbaugruppe
relativ zum Substrat.
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Vorzugsweise
wird das Substrat relativ zur Düsenbaugruppe
gedreht, gekippt und/oder gegenüber
dieser verschoben.
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Gemäss einer
Ausführungsform
erfolgt die Abscheidung bei atmosphärischem Druck.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform
erfolgt die Abscheidung bei weniger als atmosphärischem Druck.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform
erfolgt die Abscheidung bei mehr als atmosphärischem Druck.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ferner den Schritt, während der Abscheidung entweder
die Zusammensetzung oder die Konzentration der Materiallösung oder
beides zu verändern.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ferner den Schritt, während der Abscheidung in Intervallen die
Polarität
zwischen dem Substrat und der mindestens einen Elektrode umzukehren.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ferner den Schritt, mindestens einen Bereich
des Substrats lokal zu erhitzen.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ferner den Schritt, die Aerosoltröpfchen bei
deren Verlauf von der Düsenbaugruppe
zum Substrat entweder elektrisch oder magnetisch oder auf beiderlei
Art zu lenken.
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Vorzugsweise
ist der Film entweder ein struktureller oder ein funktioneller Film
oder beides; im typischen Fall für
den Einsatz in technischen und medizinischen Anwendungen.
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Vorzugsweise
ist der Film entweder ein dichter oder ein poröser Film.
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Vorzugsweise
ist der Film entweder ein amorpher oder ein kristalliner Film.
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Vorzugsweise
ist der Film entweder ein einfacher Film, ein dotierter Film oder
ein Mehrkomponentenfilm; im typischen Fall Nichtoxid- oder Oxidfilme.
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Vorzugsweise
ist der Film ein Kompositfilm.
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Vorzugsweise
ist der Film ein Film mit einem Gradienten in der Zusammensetzung.
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Vorzugsweise
ist der Film ein Mehrschichtenfilm.
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Gemäss einer
Ausführungsform
ist der Film ein anorganischer Film.
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Vorzugsweise
ist der Film ein Keramikfilm, noch bevorzugter ein elektrokeramischer
Film.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform
ist der Film ein organischer Film.
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Vorzugsweise
ist der Film ein Polymerfilm.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform
ist der Film ein Hybridfilm, beispielsweise ein organischer/anorganischer
Film.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls eine Vorrichtung zur In-Situ-Abscheidung eines
festen Films auf einem Substrat bereit, welche folgendes umfasst:
einen Substrathalter zum Halten eines Substrats; eine Heizung zum
Erhitzen des Substrats derart, dass ein fester Film abgeschieden
werden kann; einen Aerosolerzeuger zur Erzeugung eines Aerosols,
das Tröpfchen
einer Materiallösung
umfasst; eine Düsenbaugruppe,
die mit dem Aerosolerzeuger in Verbindung steht und stromabwärts von diesem
angeordnet ist, zur Abgabe des Aerosols an das Substrat; wobei die
Düsenbaugruppe
mindestens einen Auslass, durch den hindurch im Gebrauch die Abgabe
eines gerichteten Aerosolstroms erfolgt, und mindestens eine Elektrode
aufweist; und eine Hochspannungsversorgung zur Erzeugung eines elektrischen
Felds zwischen dem Substrat und der mindestens einen Elektrode,
so dass die Aerosoltröpfchen
mit einer positiven oder negativen Ladung geladen werden, und der
gerichtete Aerosolstrom zum Substrat hin angezogen wird.
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Vorzugsweise
ist die Vorrichtung derart konfiguriert, dass ein abnehmender Temperaturgradient in
der Richtung vom Substrat weg und auf die Düsenbaugruppe zu aufrechterhalten
wird.
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Vorzugsweise
erstreckt sich die mindestens eine Elektrode stromaufwärts von
dem mindestens einen Auslass.
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Vorzugsweise
umfasst die mindestens eine Elektrode ein längliches Element.
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Vorzugsweise
sitzt das distale Ende der mindestens einen Elektrode im Wesentlichen
im Zentrum des mindestens einen Auslasses.
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Gemäss einer
Ausführungsform
weist das distale Ende der mindestens einen Elektrode eine einzige
Spitze auf.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform weist
das distale Ende der mindestens einen Elektrode mehrere Spitzen
auf.
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Vorzugsweise
weist die Düsenbaugruppe
einen rohrförmigen
Abschnitt stromaufwärts
von jedem Auslass auf.
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Noch
bevorzugter ist der rohrförmige
Abschnitt ein länglicher
Abschnitt.
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Noch
bevorzugter ist der rohrförmige
Abschnitt ein gerader Abschnitt.
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Noch
bevorzugter ist der rohrförmige
Abschnitt im Wesentlichen zylinderförmig.
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Noch
bevorzugter erstreckt sich die mindestens eine Elektrode im Wesentlichen
vollständig durch
den zugehörigen
rohrförmigen
Abschnitt.
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Noch
bevorzugter erstreckt sich die mindestens eine Elektrode im Wesentlichen
entlang der Mittelachse des zugehörigen rohrförmigen Abschnitts.
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Noch
bevorzugter besteht mindestens die innere Oberfläche des rohrförmigen Abschnittes
aus einem isolierenden Material.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung ferner eine mit dem Aerosolerzeuger in Verbindung
stehende Gasversorgung zur Bereitstellung eines Trägergasstroms,
um das Aerosol mitzuführen
und dieses durch die Düsenbaugruppe
hindurch abzugeben.
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Vorzugsweise
ist der mindestens eine Auslass nach oben, vorzugsweise im Wesentlichen
senkrecht nach oben, gerichtet.
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Vorzugsweise
beträgt
der Abstand zwischen dem mindestens einen Auslass und dem Substrat weniger
als ungefähr
100 mm, noch bevorzugter weniger als ungefähr 50 mm.
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Gemäss einer
Ausführungsform
werden die Düsenbaugruppe
und das Substrat fest zueinander ausgerichtet gehalten.
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Gemäss einer
weiteren Ausführungsform sind
die Düsenbaugruppe
und das Substrat derart konfiguriert, dass sie gegeneinander bewegt
werden können.
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Noch
bevorzugter kann der Substrathalter bezüglich der Düsenbaugruppe gedreht, gekippt und/oder
verschoben werden.
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Vorzugsweise
weist die Düsenbaugruppe
ein gelochtes Teil stromaufwärts
von dem mindestens einen Auslass auf. Gemäss einer Ausführungsform umfasst
das gelochte Teil ein Gitternetz.
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Im
Gegensatz zu der in der WO-A-97/21848 offenbarten ESAVD-Technik
können
bei der vorliegenden Erfindung sowohl wässrige als auch nichtwässrige Präkursorlösungen und
insbesondere kolloidale Sol-Lösungen
verwendet werden, und sie ermöglicht
weitaus höhere
Abscheidungsraten, im typischen Fall mindestens eine doppelt so
hohe Rate wie sie mittels der ESAVD-Technik erzielt werden kann. Des
weiteren lassen sich dabei im Gegensatz zu der Abscheidungstechnik
gemäss
EP-A-0103505 kristalline, insbesondere dichte Filme in einem einzigen Durchlauf
erzeugen, ohne das Erfordernis einer nach der Abscheidung stattfindenden
Wärmebehandlung. Des
weiteren ist im Gegensatz zu der voranstehend erwähnten Korona-Sprühpyrolyseabscheidungstechnik
eine organische Präkursorlösung nicht
unbedingt erforderlich und bei der nach oben, vorzugsweise im Wesentlichen
senkrecht nach oben, gerichteten Aerosolzuführung auf ein nach unten gerichtetes
Substrat kann eine stabilere thermische Umgebung an der Oberfläche des
Substrats aufrechterhalten werden, um eine präzisere Regelung der Filmabscheidung
zu ermöglichen
und damit einen verbesserten Film bereitzustellen.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wurde eine Abscheidungseffizienz von
mindestens 90 % erzielt, was die Produktkosten senkt und den Verlust
der möglicherweise schädlichen
Präkursormaterialien
an die Umwelt minimiert.
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Es
folgt nunmehr eine lediglich beispielhafte Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Filmabscheidungsvorrichtung gemäss einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Schnittansicht des Auslassendes der Düsenbaugruppe der Filmabscheidungsvorrichtung
von 1;
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3 eine
Schnittansicht des Einlassendes der Düsenbaugruppe der Filmabscheidungsvorrichtung
von 1;
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4 eine
Endansicht des Einlassendes der Düsenbaugruppe der Filmabscheidungsvorrichtung von 1;
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5 eine
Schnittansicht des Auslassendes einer modifizierten Düsenbaugruppe
für die
Filmabscheidungsvorrichtung von 1;
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6 eine
schematische Darstellung einer Filmabscheidungsvorrichtung gemäss einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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7 ein
Röntgenbeugungsdiagramm
eines gemäss
Beispiel 1 hergestellten BaZrO3-Films;
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8(a) und (b) Oberflächen-rasterelektronenmikroskopisch
erstellte Mikrographien von Oberfläche und Querschnitt eines gemäss Beispiel
2 hergestellten CdS-Films; und
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9(a) und (b) Oberflächen-rasterelektronenmikroskopisch
erstellte Mikrographien von Oberfläche und Querschnitt eines gemäss Beispiel
3 hergestellten porösen
SiO2-Films.
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1 zeigt
eine Filmabscheidungsvorrichtung gemäss einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst eine Heizung 1, bei
dieser Ausführungsform
einen Röhrenofen,
zur Bereitstellung einer geheizten Zone sowie einen Substrathalter 3 zum
Halten eines Substrats 5 in der geheizten Zone, um einen
abnehmenden Temperaturgradienten in einer Richtung weg von der Oberfläche des
zu beschichtenden Substrats 5 zu erhalten. Der Substrathalter 3 ist
bezüglich
der Heizung beweglich angeordnet, um eine Änderung sowohl der Temperatur
als auch des Temperaturgradienten an der Oberfläche des zu beschichtenden Substrats 5 zu
ermöglichen.
Bei dieser Ausführungsform
ist der Substrathalter 3 auch entlang der Längsachse
der Heizung 1 drehbar angeordnet, um einem Ende der Heizung 1 eine
bewegliche Oberfläche
des zu beschichtenden Substrats 5 zu präsentieren und somit eine einheitlichere
Filmabscheidung zu ermöglichen.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst des weiteren eine Motoreinheit 7,
welche derart mit dem Substrathalter 3 gekoppelt ist, dass
dieser bei deren Betrieb gedreht wird, und einen Rechner 9 zur Steuerung
des Betriebs der Motoreinheit 7.
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Wie
insbesondere anhand der 2 bis 4 zu erkennen
ist, umfasst die Filmabscheidungsvorrichtung des weiteren eine Düsenbaugruppe 11 zur
Abgabe eines gerichteten Aerosolstroms an das zu beschichtende Substrat 5.
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Die
Düsenbaugruppe 11 umfasst
einen rohrförmigen
Abschnitt 15, bei dieser Ausführungsform einen länglichen
zylinderförmigen
Abschnitt, mit einer Einlassöffnung 17 an
seinem einen Ende, durch die ein Aerosolstrom eingeleitet wird,
und einer Auslassöffnung 18 an
seinem anderen Ende, durch die ein gerichteter Aerosolstrom auf
das zu beschichtende Substrat 5 geleitet wird, wobei die
innere Geometrie des rohrförmigen
Abschnitts 15 derart ist, dass der Aerosolstrom eine Bündelung
erfährt.
Der Abstand zwischen der Auslassöffnung 18 der
Düsenbaugruppe 11 und
dem Substrat 5 beträgt
vorzugsweise weniger als 100 mm, noch bevorzugter weniger als 50
mm, und noch bevorzugter nicht mehr als 20 mm. Der rohrförmige Abschnitt 15 besteht
aus einem nichtleitenden, isolierenden Material, beispielsweise
Keramik, Glas oder Quarz, das den von der Heizung 1 erzeugten
hohen Temperaturen standhalten kann. Die Düsenbaugruppe 11 umfasst
des weiteren ein gelochtes Element 19, das an der Einlassöffnung 17 des
rohrförmigen
Abschnitts 15 angeordnet ist, wobei die Strombahn durch
den rohrförmigen Abschnitt 15 hindurch
durch die Lochungen 20 in dem gelochten Element 19 verläuft. Das
gelochte Element 19 ist ein leitendes Element, vorzugsweise aus
Aluminium, Edelstahl oder einer mit Indiumzinnoxid beschichteten
Platte. Die Düsenbaugruppe 11 umfasst
des weiteren eine Elektrode 21, bei dieser Ausführungsform
ein längliches
Element, beispielsweise ein Draht, mit einer einzigen scharf zulaufenden
Spitze, die am gelochten Element 19 befestigt ist und koaxial
durch die Länge
des rohrförmigen
Abschnitt 15 hindurch verläuft, wobei sich bei dieser Ausführungsform
dessen Spitze stromabwärts
von der Auslassöffnung 18 befindet.
Die Elektrode 21 kann aus jedwedem leitfähigen Material
hergestellt sein, bevorzugt besteht sie jedoch aus Aluminium, Edelstahl
oder Wolfram. Bei der modifizierten Düsenbaugruppe 11, wie
sie in 5 dargestellt ist, kann die Elektrode 21 mit
mehreren Spitzen versehen sein.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst des weiteren einen Aerosolerzeuger 25 zur
Bereitstellung eines Aerosolstroms an die Einlassöffnung 17 der
Düsenbaugruppe 11.
Der Aerosolerzeuger 25 umfasst eine Kammer 27 mit
einer ersten und einer zweiten Einlassöffnung 29, 31 und
einer Auslassöffnung 33,
die an der Einlassöffnung 17 der
Düsenbaugruppe 11 angeschlossen
ist, und bildet einen Behälter 35 zur
Aufnahme einer zu einem Aerosol zu vernebelnden Präkursorlösung 37 und
einen oberen Raum 39, in dem sich ein Aerosol bei dessen
Erzeugung sammelt. Der Aerosolerzeuger 25 umfasst ferner
einen Flüssigkeitsstandsregler 41,
der über
eine Leitung 42 an der ersten Einlassöffnung 29 der Kammer 27 angeschlossen
ist, um ein konstantes Volumen der Präkursorlösung 37 im Behälter 35 aufrechtzuerhalten.
Der Aerosolerzeuger 25 umfasst des weiteren einen piezoelektrischen
Wandler 43, der von einer Stromquelle 44 betrieben
wird und über
ein Transfermedium 45, beispielsweise Wasser, das von der
Präkursorlösung 37 separat
aufbewahrt wird, mit dem Behälter 35 in
Verbindung steht, so dass bei Betrieb des piezoelektrischen Wandlers 43 eine
Ultraschallanregung der flüssigen
Präkursorlösung 37 zur Bildung
eines Aerosols im oberen Raum 39 stattfindet. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
wird der piezoelektrische Wandler 43 mit einer Frequenz
im Bereich von 1,7 bis 3 MHz betrieben, wodurch sich Aerosole mit
einem Durchfluss von mehr als 5 ml pro Minute mit einer Tröpfchengröße von unter
2 μm und einer
engen Größenverteilung
ergeben. Der Aerosolerzeuger 25 umfasst ferner eine Gasversorgung 47,
die über
eine Zuführleitung 49 an
die zweite Einlassöffnung 31 der
Kammer 27 angeschlossen ist, um einen Trägergasstrom
durch die Kammer 27 hindurch bereitzustellen, damit das
im oberen Raum 39 befindliche Aerosol mitgeführt und über die
Düsenbaugruppe 11 zum
Substrat 5 befördert
wird. Bei dieser Ausführungsform
weist die Zuführleitung 49 ein Flussregelventil 51 zur
Regelung der Durchflussrate des Aerosols an das Substrat 5 auf.
Vorzugsweise umfasst das Trägergas
mindestens ein Element aus der Gruppe Luft, Ar, H2S,
N2, NH3 und O2. Bei einer alternativen Ausführungsform
könnte
anstelle von oder zusätzlich
zu der Gasversorgung 47 ein Druckverringerungsmittel, beispielsweise
eine Vakuumpumpe, zum Anlegen eines Unterdrucks an die Auslassöffnung 18 des
rohrförmigen
Abschnitts 15 vorgesehen sein, um das Aerosol als Strom
durch diesen hindurch zu ziehen.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst des weiteren eine zwischen der
Elektrode 21 und dem Substrat 5 geschaltete Hochspannungs-Gleichstromversorgung 53 zur
Bildung eines elektrischen Felds zwischen diesen beiden Teilen,
wobei durch dieses elektrische Feld die Aerosoltröpfchen bei
deren Verlauf an der Elektrode 21 vorbei geladen werden
und die geladenen Tröpfchen
beim Austritt aus der Auslassöffnung 18 der
Düsenbaugruppe 11 zum Substrat 5 hin
angezogen werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die zwischen
der Elektrode 21 und dem Substrat 5 angelegte
Spannung 10 kV bis 30 kV.
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Im
Gebrauch wird der Aerosolerzeuger 25 derart betrieben,
dass ein Gasstrom entsteht, der Aerosoltröpfchen durch die Düsenbaugruppe 11 hindurch
mit sich führt,
wobei dieser durch die Düsenbaugruppe 11 hindurch
verlaufende Strom einen gerichteten Aerosolstrom von der Auslassöffnung 18 des
rohrförmigen
Abschnitts 15 bereitstellt und bewirkt, dass die Aerosoltröpfchen bei
deren Verlauf an der Elektrode 21 vorbei geladen werden.
Beim Austritt aus der Auslassöffnung 18 der
Düsenbaugruppe 11 werden
die geladenen Aerosoltröpfchen
zum Substrat 5 hin angezogen, wobei die Flussrate des Aerosols
und die Temperatur und der Temperaturgradient an der Oberfläche des
Substrats 5 optimal eingestellt sind, so dass sich die
gewünschten
Filmeigenschaften ergeben, im typischen Fall entweder ein poröser oder
ein dichter fester Film. Bei bevorzugten Ausführungsformen können die
thermische Umgebung und die Geschwindigkeit des gerichteten Aerosolstroms derart
konfiguriert bzw. gewählt
werden, dass die Aerosoltröpfchen
nahe an der Oberfläche
des Substrats 5 verdampft/zersetzt werden oder vor der
Verdampfung/Zersetzung auf der Oberfläche des Substrats 5 aufschlagen.
Dieser Prozess läuft
weiter, bis ein Film der erforderlichen Dicke auf dem Substrat 5 erhalten wurde.
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6 zeigt
eine Filmabscheidungsvorrichtung gemäss einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die besondere Anwendung bei der Abscheidung
von Filmen auf großflächigen Substraten
findet.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst eine Heizung 101, bei
dieser Ausführungsform
eine Widerstandsheizung, und einen Substrathalter 103 zum
Halten eines an der Heizung 101 angebrachten Substrats 105,
um einen abnehmenden Temperaturgradienten in von der Oberfläche des
zu beschichtenden Substrats 105 wegverlaufender Richtung
zu erhalten. Bei dieser Ausführungsform
weist der Substrathalter 103 ein isolierendes Element 106 auf,
das nach vorne um die Peripherie des Substrats 105 herum
verläuft
und derart konfiguriert ist, dass eine gleichförmige Temperatur und ein gleichförmiger Temperaturgradient
an der Oberfläche
des zu beschichtenden Substrats 105 aufrechterhalten wird. Obwohl
bei dieser Ausführungsform
das Substrat 105 durch Kontaktheizung erhitzt wird, könnten in diesem
Fall auch Widerstandsheizung, kontaktfreie Heizung, beispielsweise
mittels eines Infrarotstrahlers, zur Erhitzung des Substrats 105 eingesetzt
werden.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst des weiteren eine Düsenbaugruppe 111 zur
Abgabe eines gerichteten Aerosolstroms an das zu beschichtende Substrat 105.
Die Düsenbaugruppe 111 ist
von der selben Art, wie sie bei der Filmabscheidungsvorrichtung
der voranstehend beschriebenen ersten Ausführungsform verwendet wurde,
wobei entsprechende Bezugsziffern zur Bezeichnung gleicher Teile verwendet
werden. Die Düsenbaugruppe 111 umfasst
einen rohrförmigen
Abschnitt 115, bei dieser Ausführungsform einen länglichen
zylinderförmigen Abschnitt,
mit einer Einlassöffnung 117 an
dessen einem Ende, durch die ein Aerosolstrom eingeleitet wird,
sowie einer Auslassöffnung 118 an
dessen anderem Ende, durch die ein gerichteter Aerosolstrom an das
zu beschichtende Substrat 105 geleitet wird, wobei die
innere Geometrie des rohrförmigen
Abschnitts 115 derart ist, dass der Aerosolstrom eine Bündelung
erfährt.
Der Abstand zwischen der Auslassöffnung 118 der
Düsenbaugruppe 111 und
dem Substrat 105 beträgt
dabei vorzugsweise weniger als 100 mm, bevorzugter weniger als 50
mm, und noch bevorzugter nicht mehr als 20 mm. Der rohrförmige Abschnitt 115 besteht
aus einem nichtleitenden, isolierendem Material, beispielsweise
Keramik, Glas oder Quarz, das den von der Heizung 101 erzeugten hohen
Temperaturen standhalten kann. Die Düsenbaugruppe 111 umfasst
des weiteren ein gelochtes Element 119, das an der Einlassöffnung 117 des rohrförmigen Abschnitts 115 angeordnet
ist, wobei die Strombahn durch den rohrförmigen Abschnitt 115 hindurch
durch die Lochungen 120 in dem gelochten Element 119 verläuft. Das
gelochte Element 119 ist ein leitendes Element, vorzugsweise
aus Aluminium, Edelstahl, Wolfram oder einer mit Indiumzinnoxid
beschichteten Platte. Die Düsenbaugruppe 111 umfasst des
weiteren eine Elektrode 121, bei dieser Ausführungsform
ein längliches
Element, beispielsweise ein Draht, mit einer einzigen scharf zulaufenden
Spitze, die am gelochten Element 119 befestigt ist und
koaxial durch die Länge
des rohrförmigen
Abschnitts 115 hindurch verläuft, wobei sich bei dieser
Ausführungsform
dessen Spitze stromabwärts
von der Auslassöffnung 118 befindet.
Die Elektrode 121 kann aus jedwedem leitfähigen Material
hergestellt sein, bevorzugt besteht sie jedoch aus Aluminium, Edelstahl oder
Wolfram. Bei einer modifizierten Düsenbaugruppe 111,
wie sie in 5 dargestellt ist, kann die
Elektrode 121 mit mehreren Spitzen versehen sein.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst des weiteren einen Aerosolerzeuger 125 zur
Bereitstellung eines Aerosolstroms an die Einlassöffnung 117 der
Düsenbaugruppe 111.
Der Aerosolerzeuger 125 umfasst eine Kammer 127 mit
einer ersten und einer zweiten Einlassöffnung 129, 131 und
einer Auslassöffnung 133,
die über
ein flexibles rohrförmiges Element 134 an
der Einlassöffnung 117 der
Düsenbaugruppe 111 angeschlossen
ist, und bildet einen Behälter 135 zur
Aufnahme einer zu einem Aerosol zu vernebelnden Präkursorlösung 137 und
einen oberen Raum 139, in dem sich ein Aerosol bei dessen
Erzeugung sammelt. Der Aerosolerzeuger 125 umfasst ferner
einen Flüssigkeitsstandregler 141,
der über
eine Leitung 142 an der ersten Einlassöffnung 129 der Kammer 127 angeschlossen
ist, um ein konstantes Volumen der Präkursorlösung 137 im Behälter 135 aufrechtzuerhalten.
Der Aerosolerzeuger 125 umfasst des weiteren einen piezoelektrischen
Wandler 143, der von einer Stromquelle 144 betrieben
wird und über
ein Transfermedium 145, beispielsweise Wasser, das von
der Präkursorlösung 137 separat aufbewahrt
wird, mit dem Behälter 135 in
Verbindung steht, so dass bei Betrieb des piezoelektrischen Wandlers 143 eine
Ultraschallanregung der flüssigen Präkursorlösung 137 zur
Erzeugung eines Aerosols im oberen Raum 139 erfolgt. Der
Aerosolerzeuger 125 umfasst ferner eine Gasversorgung 147,
die über eine
Zuführleitung 149 mit
der zweiten Einlassöffnung 131 der
Kammer 127 verbunden ist, um einen Strom eines Trägergases
durch die Kammer 127 hindurch bereitzustellen, durch den
das im oberen Raum 139 befindliche Aerosol mitgeführt und über die
Düsenbaugruppe 111 zum
Substrat 105 befördert wird.
Bei dieser Ausführungsform
weist die Zuführleitung 149 ein
Durchflussregelventil 151 zur Regelung der Durchflussmenge
des an das Substrat 105 zugeführten Aerosols auf. Vorzugsweise
umfasst das Trägergas
mindestens ein Element aus der Gruppe Luft, Ar, H2S,
N2, NH3 und O2. Bei einer alternativen Ausführungsform
könnte
anstelle von oder zusätzlich
zu der Gasversorgung 147 ein Druckverringerungsmittel,
beispielsweise eine Vakuumpumpe, zum Anlegen eines Unterdrucks an
der Auslassöffnung 118 des rohrförmigen Abschnitts 115 vorgesehen
sein, um das Aerosol als Strom durch diesen hindurch zu ziehen.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst des weiteren eine zwischen der
Elektrode 121 und dem Substrat 105 geschaltete
Hochspannungs-Gleichstromversorgung 153 zur
Erzeugung eines elektrischen Feldes zwischen diesen beiden Elementen,
durch welches die Aerosoltröpfchen
bei deren Verlauf an der Elektrode 121 vorbei geladen werden
und die geladenen Tröpfchen
beim deren Austritt aus der Auslassöffnung 118 der Düsenbaugruppe 111 zum
Substrat 105 hin angezogen werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
beträgt
die zwischen der Elektrode 121 und dem Substrat 105 angelegte
Spannung 10 kV bis 30 kV.
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Die
Filmabscheidungsvorrichtung umfasst ferner einen mit der Düsenbaugruppe 111 verbundenen
XYZ-Tisch 155 zur Ermöglichung
einer Bewegung der Düsenbaugruppe 111 relativ
zum Substrat 105 bei der Beschichtung großflächiger und
nichtebener Substrate, und einen Rechner 157 zur Steuerung
des XYZ-Tischs 155. Im Falle eben geformter Substrate 105 könnte der
XYZ-Tisch 155 durch
einen XY-Tisch ersetzt werden.
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Im
Gebrauch wird der Aerosolerzeuger 125 derart betrieben,
dass ein Gasstrom entsteht, der Aerosoltröpfchen durch die Düsenbaugruppe 111 hindurch
mit sich führt,
wobei dieser Strom durch die Düsenbaugruppe 111 hindurch
einen gerichteten Aerosolstrom von der Auslassöffnung 118 des rohrförmigen Abschnitts 115 bereitstellt
und bewirkt, dass die Aerosoltröpfchen
bei deren Verlauf an der Elektrode 121 vorbei geladen werden.
Beim Austritt aus der Auslassöffnung 118 der
Düsenbaugruppe 111 werden
die geladenen Aerosoltröpfchen
zum Substrat 105 hin angezogen, wobei die Aerosoldurchflussrate und
die Temperatur und der Temperaturgradient an der Oberfläche des
Substrats 105 optimal eingestellt sind, so dass sich die
gewünschten
Filmeigenschaften ergeben, im typischen Fall entweder ein poröser oder
ein dichter fester Film. Bei bevorzugten Ausführungsformen können die
thermische Umgebung und die Geschwindigkeit des gerichteten Aerosolstroms derart
konfiguriert bzw. gewählt
werden, dass die Aerosoltröpfchen
nahe an der Oberfläche
des Substrats 105 verdampft/zersetzt werden oder vor der
Verdampfung/Zersetzung auf der Oberfläche des Substrats 105 aufschlagen.
Dieser Prozess läuft
weiter, bis ein Film der erforderlichen Dicke auf dem Substrat 105 erhalten
wurde.
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Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr unter Bezugnahme auf die nachfolgenden,
nicht einschränkenden
Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1
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Es
wurde zunächst
wie folgt eine nichtwässrige
Präkursorlösung für die Abscheidung
eines BaZro3-Films hergestellt. (Von der
Firma Aldrich erhältliches)
Bariummetall wurde in einem Volumen von 2-Methoxyethanol (von der
Firma Aldrich bezogen) durch Rühren
bei Zimmertemperatur unter Bildung einer Bariumalkoxidlösung vollkommen
aufgelöst.
Eine stöchiometrische
Menge Zirkonium-n-Propoxid, eine Lösung mit 70 Gew.-% in n-Propanol
(von der Firma Aldrich erhältlich)
wurde dann der Barium-Methoxyoxidlösung zugegeben und über einen Zeitraum
von fünf
Stunden bei 124°C,
dem Siedepunkt von 2-Methoxyethanol,
zurückfließen gelassen.
Anschließend
wurde der zurückgeflossenen
Lösung
ein Volumen von 2-Methoxyethanol zugegeben, um eine 0,05 M Präkursorlösung zu
erhalten. Unter Verwendung der Vorrichtung gemäss der als erstes beschriebenen
Ausführungsform
und der derart hergestellten Lösung
wurde ein BaZrO3-Film auf einem Silbersubstrat 5 abgeschieden,
mit einer Substrattemperatur von 600°C, einem Abstand von 30 mm zwischen
Substrat 5 und Düsenbaugruppe 11,
einer elektrischen Feldspannung von 10 kV, wobei der piezoelektrische
Wandler 43 des Aerosolerzeugers 25 mit einer Frequenz
von 1,7 MHz und einer Leistung von 50 W betrieben wurde, und unter
Zuführung
von Stickstoff in einer Menge von 30 ml pro Minute als Trägergas.
Stickstoff wurde als Trägergas
eingesetzt, um die Reaktion zwischen dem Barium und dem Kohlenstoffdioxid
in der Luft zu minimieren. Der entstandene Film, der in einem einzigen
Durchlauf ohne das Erfordernis einer Wärmebehandlung nach Abscheidung
gebildet wurde, war ein kristalliner BaZrO3-Film,
wie er durch das in 7 dargestellte Röntgenbeugungsdiagramm
gekennzeichnet ist.
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Beispiel 2
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Es
wurde zunächst
unter Verwendung von Cadmiumchlorid und Thioharnstoff eine 0,01
M wässrige
Präkursorlösung für die Abscheidung
eines CdS-Films hergestellt. Unter Verwendung der Vorrichtung gemäss der als
zweites beschriebenen Ausführungsform
und der derart hergestellten Lösung wurde
ein CdS-Film auf einem Glassubstrat 105 abgeschieden, mit
einer Substrattemperatur von 450°C, einem
Abstand von 20 mm zwischen Substrat 105 und Düsenbaugruppe 111,
einer elektrischen Feldspannung von 10 kV, wobei der piezoelektrische Wandler 143 des
Aerosolerzeugers 125 mit einer Frequenz von 1,7 MHz und
einer Leistung von 50 W betrieben wurde, einer Abscheidungszeit
von fünf
Minuten, und unter Zuführung
von Luft in einer Menge von 50 ml pro Minute als Trägergas.
Der entstandene Film, der in einem einzigen Durchlauf ohne das Erfordernis
einer Wärmebehandlung
nach Abscheidung gebildet wurde, war ein dichter, kristalliner CdS-Film mit
einer Dicke von ca. 1 μm,
mit säulenartiger
Struktur und einer glatten und gleichmäßigen Oberfläche. Oberflächen-rasterelektronenmikroskopisch
erzeugte Mikrographien des entstandenen Films sind in den 8(a) und (b) gezeigt.
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Beispiel 3
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Zur
Herstellung einer wässrigen
Präkursorlösung mit
einer Konzentration von 0,1 g/ml für die Abscheidung eines SiO2-Films wurde eine kolloidale Kieselsäurelösung (LudoxTM, erhältlich
von DuPont) mit destilliertem Wasser verdünnt. Unter Verwendung der Vorrichtung
gemäss
der als zweites beschriebenen Ausführungsform und der derart hergestellten Lösung wurde
ein SiO2-Film auf einem Glassubstrat 105 abgeschieden,
mit einer Substrattemperatur von 200°C, einem Abstand von 20 mm zwischen
Substrat 105 und Düsenbaugruppe 111,
einer elektrischen Feldspannung von 10 kV, wobei der piezoelektrische Wandler 143 des
Aerosolerzeugers 125 mit einer Frequenz von 1,7 MHz und
einer Leistung von 20 W betrieben wurde, einer Abscheidungszeit
von einer Minute, und unter Zuführung
von Luft in einer Menge von 50 ml pro Minute als Trägergas.
Der entstandene Film, der in einem einzigen Durchlauf ohne das Erfordernis
einer Wärmebehandlung
nach Abscheidung gebildet wurde, war ein poröser SiO2-Film
mit netzartiger Struktur. Oberflächen-rasterelektronenmikroskopisch
erzeugte Mikrographien des entstandenen Films sind in den 9(a) und (b) gezeigt.
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Abschließend wird
noch darauf verwiesen, dass die vorliegende Erfindung anhand ihrer
bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde und sie im Umfang der Erfindung – wie in
den nachfolgenden Ansprüche
definiert – auf
vielerlei unterschiedliche Weisen modifiziert werden kann. Zum Beispiel könnten zur
Beschichtung großflächiger oder
komplex geometrisch geformter Substrate 5, 105 die
Düsenbaugruppen 11, 111 derart
modifiziert werden, dass sie mehrere Auslassöffnungen 18, 118 aufweisen,
oder es könnte
die Filmabscheidungsvorrichtung derart modifiziert werden, dass
sie mehrere Düsenbaugruppen 11, 111 aufweist.