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Die
Cyclodextrine sind cyclische Oligomeren, die aufgebaut sind aus α-D-Glucopyranosyleinheiten
in Sesselform, die durch 1-4-Bindungen verbunden sind und hiernach
auch als Cyclodextrinyl-Rest(e) bezeichnet sind.
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Die
Cyclodextrine können
durch die folgende allgemeine Formel I wiedergegeben werden:
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Die α-, β- und γ-Cyclodextrine
bestehen aus 6, 7 und 8 dieser Einheiten, was in der Formel I n gleich
6, 7 oder 8 entspricht:
- – die α-Cyclodextrine enthalten 6 primäre Hydroxylgruppen
in Position 1 und 12 sekundäre
Hydroxylgruppen in Position 2 und 3;
- – die β-Cyclodextrine
enthalten 7 primäre
Hydroxylgruppen in Position 1 und 14 sekundäre Hydroxylgruppen in Position
2 und 3;
- – die γ-Cyclodextrine
enthalten 8 primäre
Hydroxylgruppen in Position 1 und 24 sekundäre Hydroxylgruppen in Position
2 und 3;
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Die
Cyclodextrine haben als Raumform einen Kegelstumpf. Die primären Alkoholfunktionen sind
an der kleinen Basis und die sekundären Alkoholfunktionen an der
großen
Basis, was den hydrophilen Charakter an der Außenseite der Cyclodextrine
lokalisiert. Der innere Hohlraum ist ausgekleidet von Wasserstoffbindungen,
die mit den Kohlenstoffatomen 3 und 5 und den glycosidischen Sauerstoffatomen
verbunden sind, was dem Hohlraum der Cyclodextrine einen verhältnismäßig hydrophoben
Charakter verleiht.
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Die α-, β-, γ-Cyclodextrine
und deren zahlreiche Derivate sind seit langem beschrieben als Moleküle, die
bestimmte kleine Moleküle
von hydrophober oder hydrophiler Art ein fangen können. Besonders ist die Verwendung
von Cyclodextrinen zum Einfangen und Schützen lipophiler Vitamine, von
Aromen und bestimmten sehr empfindlichen aktiven Prinzipien der
Gegenstand zahlreicher Patente und Veröffentlichungen. So berichtet
das Japanische Patent JP 52/130904 die Stabilisierung des Vitamins
D3 durch Einschluß in β-Cyclodextrin, das
Patent JP 56/139409 beschreibt den Einschluß von Vitamin E in Cyclodextrine,
das Belgische Patent BE 888736 betrifft die Stabilisierung eines
Medikaments, des Indometacins in einem Methylderivat von β-Cyclodextrin.
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Jedoch
bereitet die industrielle Verwendung dieser Cyclodextrin/Wirkstoffkomplexe
mehrere Schwierigkeiten, die besonders mit ihrem raschen Abbau in
biologischen Milieus und mit der schwachen Wechselwirkung der Cyclodextrine
mit biologischen Membranen wegen ihrer Hydrophilie zusammenhängen.
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Das
Dokument US-A-5 739 121 beschreibt fluorierte Cyclodextrinderivate
und deren Arzneimittel einschließende Komplexe. Das Dokument
JP-A-9 241 303 beschreibt fluorierte Cyclodextrinderivate mit einer
Perfluorooxyalkylkette, die als Oberflächenmodifizierungsmittel auf
dem Gebiet von Magnetbändern
verwendet werden, wobei der Verbindungsarm X ausgewählt werden
kann unter -O-CO- oder -NH-CO- und der Substituent RF eine Perfluorooxyalkyl-
oder Perfluoroalkylkette ist.
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Die
von den Erfindern an Cyclodextrinderivaten durchgeführten Untersuchungen
ermöglichten
ihnen den Nachweis, daß bestimmte
fluorierte Cyclodextrinderivate amphiphile Eigenschaften zeigen,
wodurch sie ohne Unterschied in wäßrigen Milieus oder lipiden
Milieus und sogar in amphiphilen Umgebungen wie den Membranen von
Liposomen eingebaut werden können.
Ganz besonders erhöht
die Anwesenheit von Fluoroalkylketten an diesen fluorierten Cyclodextrinderivaten
in bemerkenswerter Weise ihre Halbwertszeit in biologischen Milieus,
was ihre viel breitere Verwendung ermöglicht und das Anwendungsgebiet
von Cyclodextrinen als Käfigmoleküle erweitert.
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Die
erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivate
sind Cyclodextrine, die an den Hydroxylgruppen in der Position 2
und/oder 3 (sekundäre
Stellen) durch eine oder mehrere gleiche oder verschiedene Fluoroalkylgruppen
mono- bis persubstituiert sind. Diese erfindungsgemäßen Cyclodextrnderivate
bestehen aus 6 bis 8 gleichen oder verschiedenen Cyclodextrinylresten
der folgenden Formel IV:
worin mindestens eine der
Gruppen Y von mindestens einem der 6 bis 8 Cyclodextrinylreste eine
Gruppe der Formel -(X)-RF bedeutet und Y, wenn es keine Gruppe der
Formel -(X)-RF ist, eine Gruppe -OH- bedeutet, wobei RF und X die
für die
folgende Formel II angegebene Bedeutung haben.
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In
dieser Klasse von erfindungsgemäßen Derivaten
enthalten die α-Cyclodextrinderivate
1 bis 12 RF-Reste, die β-Cyclodextrinderivate
1 bis 14 RF-Reste, die γ-Cyclodextrinderivate
1 bis 16 RF-Reste.
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Unter
den zu dieser Klasse gehörenden
Cyclodextrinderivaten werden besonders bevorzugt diejenigen, bei
denen X-CO-O- oder -O-CO- ist und RF C3F7 bis C14F29 ist.
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Die
erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivate
können
auf folgende Weise hergestellt werden: Man schützt in einem Schritt primäre OH-Gruppen durch
Chlorosilan, führt
dann eine Perfluorierung der sekundären OH durch und legt die primären OH wieder
frei.
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Als
Beispiel eines Verfahrens zur Herstellung von erfindungsgemäßen Derivaten
wird im folgenden experimentellen Teil die Synthese eines Per-2,3-di-O-pentadecafluoro-octanoyl-β-cyclodextrins im einzelnen
beschrieben.
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Die
erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivate
sind dadurch bemerkenswert, daß sie
den Erfordern ermöglichten,
ein neues System zum Transport von sehr verschiedenen Wirkstoffen
zu schaffen. Tatsächlich
weisen die erfindungsgemäßen perfluorierten
Cyclodextrine zahlreiche Vorteile in bezug insbesondere auf Acrylderivate
auf, die zur Herstellung von Submikronpartikeln verwendet werden,
die ein aktives Molekül
enthalten. Ihr Hauptvorteil liegt darin, daß im Gegensatz zu anderen Acrylderivaten,
deren Polymerisation eine Energiezufuhr erfordert, welche schädlich für die Stabilität des eingebauten
Wirkprinzips sein kann, die perfluorierten Cyclodextrine sich nicht
polymerisieren um die Transportsysteme zu bilden.
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Außerdem ermöglichen
die erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivate
den Einbau einer sehr hohen Menge eines Wirkstoffs. Das beruht auf
der Möglichkeit
der dreifachen Ladung, an ersten Stelle einer Ladung im Netz, an
zweiter Stelle im Hohlraum des Cyclodextrins, vorausgesetzt, daß das eingekapselte Molekül eine mit
Bezug auf den Hohlraum geeignete Ge stalt hat und an dritter Stelle
eine Ladung, die an der Oberfläche
des vom erfindungsgemäßen Cyclodextrin
gebildeten Partikels adsorbiert wird.
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Schließlich weisen
die erfindungsgemäßen perfluorierten
Cyclodextrine den Vorteil auf, Gase in Lösung zu bringen (zu solubilisieren).
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Die
von den Erfindern ausgehend von den erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivaten
geschaffenen Transportsysteme finden Anwendungen in zahlreichen
technischen Gebieten. Tatsächlich
ermöglichen
die erfindungsgemäßen Cyclodextrine
die Herstellung von Partikeln, welche sehr verschiedene Substanzen
transportieren oder vektorisieren können, wie Sauerstoff oder anderes
Gas, wegen der großen
Kapazität
von Fluorverbindungen, die Gase zu lösen, und zeigen infolgedessen
zahlreiche Anwendungen wie beispielsweise temporäre oder andere Substitute für Blut,
präoperative
Hämodilution, Behandlung
von myocard- und cerebralen Ischemien, Cardioplegie, Perfusion,
Verstärkung
der Radio- und Chemotherapie von Krebs, Schutz (Präservation)
von Organen und Diagnostik.
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Die
erfindungsgemäßen Partikel
ermöglichen
die Vektorisierung von in der Human- und Tiermedizin nützlichen Wirkstoffen. Besonders
ermöglicht
ihre Verwendung:
- – neue Wirkstellen zu erreichen,
besonders intrazellulare wie auch intralysomiale Stellen,
- – neue
Verabreichungswege zu schaffen durch Erhöhung der Stabilität und/oder
der Absorption von Wirkstoffen oder indem die Realisierung von intravaskulär injizierbaren
Formen von unlöslichen
Wirkstoffen ermöglicht
wird,
- – die
Modifizierung der Wirkstoffe im Gewebe durch eine bessere Zielrichtung
auf günstige Wirkplätze und/oder
eine Abdrängung
von unerwünschten
oder sogar toxischen Wirkungsplätzen (Verbesserung
des therapeutischen Index).
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Ganz
besonders ermöglichen
die erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivate
die Herstellung von kolloidalen Dispersionen, die nützlich sind
zur Herstellung von injizierbaren Formen von unlöslichen Medikamenten oder zum
Stabilisieren eines als Medikament wirksamen Prinzips.
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Die
erfindungsgemäßen Partikel
finden auch Anwendungen in anderen Gebieten, als die Medizin, wie
beispielsweise in der Phytopharmazie, wo sie die Beförderung
von Insektiziden oder Pestiziden ermöglichen. Wegen ihrer Größen dringen
die erfindungsgemäßen Partikel
leicht durch das Cuticulum. Die geringe Viskosität der Dispersion ermöglicht eine
sehr leichte Zerstäubung
in Form von Tröpfchen
von sehr kleiner Größe, die
wirksamer, da stärker
bedeckend sind.
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Auf
dem Gebiet der Kosmetik und Dermatologie können die erfindungsgemäßen Partikel
Radikalfängerstoffe
oder Sauerstoff auf dem Niveau der Haut transportieren.
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Die
erfindungsgemäßen Partikel
finden ebenfalls Anwendungen auf dem Gebiet der aeroben Kulturen,
der Fermentierung und Konservierung von Organen wegen ihrer Fähigkeit,
in einer inerten flüssigen
Matrix reaktive Gase (O2, Wasserstoff, Kohlenmonoxid
oder – dioxid)
oder nicht reaktive Gasen (Stickstoff oder Edelgase) zu transportieren.
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In
industriellen Bereichen, wie den Lacken, Farben und Oberflächenbehandlungen
allgemein ermöglichen
die erfindungsgemäßen Partikel
nützliche Dispersionen
zu schaffen, um Pigmente, Wirkstoffe, Abbeizmittel in Form einer
wäßrigen Dispersion
mit sehr geringer Viskosität
und damit leicht zu zerstäuben
oder anzuwenden herzustellen, die, falls erforderlich, viskos oder
sogar haftend gestellt werden können
(Resuspendieren der Partikel in einem geeigneten Vehikel). Die kleine
Größe der Partikel
zu einer sehr großen
Feinheit der Abscheidung und einer sehr großen Homogenität, beispielsweise
der Pigmentierung, was ihre Verwendung in der Druckerei, der Reprographie,
der Oberflächenbehandlung
von Textilien und Fasern, in der Photographie, der Schmierung, der
Landwirtschaft ermöglicht.
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Die
Erfindung betrifft daher ebenfalls Nanopartikel mit einer Größe unter
etwa 1000 nm, die aus den oben beschriebenen Cyclodextrinderivaten
und gegebenenfalls einer oder mehreren Wirkstoffen bestehen.
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Die
Cyclodextrinderivate, die zur Herstellung von Nanopartikeln mit
einer Größe unter
1000 nm verwendet werden, welche eine oder mehrere Wirkstoffe einkapseln
können,
bestehen erfindungsgemäß aus 6
bis 8 gleichen oder verschiedenen Cyclodextrinylresten der folgenden
Formel II:
worin mindestens eine der
Gruppen Y mindestens einer der 6 bis 8 Cyclodextrinylreste eine
Gruppe der Formel -(X)-RF bedeutet und Y, wenn es keine Gruppe der
Formel -(X)-RF ist, eine Gruppe -OH ist, wobei RF ein Fluoroalkylrest
von 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder mehr ist, dessen Kohlenstoffkette
gegebenenfalls durch ein oder mehrere Heteroatome wie Sauerstoff
oder Schwefel unterbrochen ist, die geradkettig oder verzweigt durch
eine gesättigte
oder ungesättigte
Alkyl- oder Fluoroalkylgruppe mit 1 bis 20 oder mehr Kohlenstoffatomen ist,
neutral, zwitterionisch, funktionalisiert beladen ist, beispielsweise
mit einer oder mehreren Gruppen -COOH, -OH, -CH
3, und
X einen Verbindungsarm zwischen einem Kohlenstoffatom und der Gruppe
der Formel RF bedeutet.
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Ein
Fluoroalkylrest RF, der mehr als 20 Kohlenstoffatome enthält, liegt
ebenfalls im Rahmen der Erfindung. Ebenso kann der Fluoroalkylrest
RF geradkettig oder durch eine gesättigte oder ungesättigte Alkyl-
oder Fluoroalkylkette mit 1 bis 20 oder mehr Kohlenstoffatomen verzweigt,
neutral, zwitterionisch, funktionalisiert beladen sein im Bereich
der Kette oder an mindestens einem ihrer Enden. Als Beispiel einer
erfindungsgemäßen Fluoroalkylkette
sei erwähnt
die folgende Gruppe: -CF2-CF2-O-CF2-CF2-O-CF3.
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Der
Verbindungsarm X kann eine kovalente Bindung oder ein Atom oder
eine Gruppe sein, welche das Kohlenstoffatom des Cyclodextrinylrestes und
den Fluoroalkylrest RF verbindet, wie beispielsweise: -NH-, -CO-O-,
-O-CO-, -CO-NH-, -NH-CO-, -O-, -O-(CH2)n-, -(CH2)n-CO-O-, -O-CO-NH-, PO4 – oder
S.
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Bevorzugt
werden unter den erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivaten
diejenigen, worin
- – RF CF3 bis
C14F29 bedeutet,
- – X
-CO-O-, -CO-,Amin oder Amid bedeutet.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Nanopartikel
sphärisch
vom Typ Vesikel. Diese Nanopartikel ermöglichten die Herstellung eines
neuen kolloidalen dispergierbaren Nanovesikelsystems.
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Entsprechend
den Arbeitsbedingungen kann man sphärische Nanokapseln vom Vesikeltyp
erhalten, deren Durchmesser von einigen zehn bis einigen hundert
Nanometern variiert. Die Herstellung von Nanokapseln hat den Vorteil,
daß sie
reversibel ist. Es ist möglich,
die Nanokapseln zu solubilisieren und sie ausgehend von dieser Lösung entsprechend
dem Arbeitsmodus herzustellen.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Herstellung von Nanopartikeln vom Vesikeltyp umfaßt die folgenden
Schritte:
- i) Man stellt eine flüssige Phase
her, die im wesentlichen aus einer Lösung von modifiziertem Cyclodextrin
und einem Öl
in einem Lösungsmittel oder
einem Lösungsmittelgemisch
besteht, das ein oberflächenaktives
Mittel enthält
oder nicht enthält
und dem ein aktives Molekül
zugesetzt sein kann.
- ii) Man stellt eine zweite flüssige Phase her, die im wesentlichen
aus Wasser oder einer wäßrigen Mischung
besteht und ein oberflächenaktives
Mittel enthält
oder nicht enthält
und der ein aktives Molekül
zugesetzt sein kann.
- iii) Man fügt
unter mäßigem Rühren eine
der in (i) oder (ii) erhaltenen flüssigen Phasen zur anderen so
zu, daß praktisch
sofort eine kolloidale Suspension von Nanokapseln von modifiziertem
Cyclodextrin erhalten wird.
- iv) Gegebenenfalls trennt man das gesamte Lösungsmittel oder das Lösungsmittelgemisch
oder einen Teil davon und das Nicht-Lösungsmittel oder Gemisch von
Nicht-Lösungsmitteln
oder einen Teil davon ab, um eine kolloidale Suspension der gewünschten
Konzentration an Nanokapseln oder ein Nanokapselpulver zu erhalten.
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Das
modifizierte Cyclodextrin ist besonders ein natürliches oder modifiziertes,
auf chemischem, biochemischem, enzymatisch oder anders durch Addition
der aliphatischen Kette modifiziertes Cyclodextrin, das eine oder
mehrere funktionelle Gruppen auf dem Niveau der primären oder
sekundären
Kohlenstoffe enthalten kann, wie ein β-Cyclodextrin mit 3, 12, 14
oder mehr oder weniger Kohlenstoffatomen. Das aktive Molekül kann ein
pharmazeutisches Prinzip oder eine Medikamentvorstufe, ein biologisches Reagens
oder kosmetisches Prinzip sein. Die Erfindung ermöglicht es,
Nanokapseln von modifiziertem Cyclodextrin allein (als solche verwendbar)
oder mit dem aktiven Molekül
zu erhalten.
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Das
Lösungsmittel
in der Phase (i), das Aceton oder ein Gemisch von Lösungsmitteln
ist, hat besonders eine Temperatur von 0° bis 50°C, beispielsweise Raumtemperatur.
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Das Öl kann ein
pflanzliches oder mineralisches Öl
oder jede ölige
Substanz sein, beispielsweise Olivenöl, Benzylbenzoat, Isopropylmyristat,
Fettsäureglyceride
(z.B. ein Miglyol®) oder andere.
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Das
Nicht-Lösungsmittel
in der Phase (ii), das Wasser oder eine wäßrige Mischung ist, hat besonders
eine Temperatur von 0° bis
100°C oder
mehr (unter Atmosphärendruck)
beispielsweise etwa Siedetemperatur.
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Die
Konzentration des modifizierten Cyclodextrins in der Phase (i) kann
variieren. Das Volumenverhältnis
Phase (i)/Phase (ii) kann von 0,1 bis 1 variieren, vorzugsweise
von 0,2 bis 0,6 variieren.
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Schließlich kann
die kolloidale Suspension von Nanokapseln nach Belieben konzentriert,
sterilisiert, gepuffert (beispielsweise auf physiologischen pH),
lyophilisiert werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, Nanokapseln von perfluorierten Cyclodextrinen besonders von
150 bis 300 nm zu erhalten.
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Diese
Nanokapseln können
ein oder mehrere aktive Prinzipien enthalten. Unter aktivem Prinzip versteht
man besonders pharmazeutische, kosmetische, dermatologische Mittel
oder sogar Nahrungsmittel, jedoch kann es sich um verschiedene aktive Substanzen
handeln, die für
die oben angegebenen zahlreichen Anwendungen nützlich sind.
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Der
Verkapselungsgrad ist stets sehr hoch im Fall von lipophilen Produkten:
200 mg modifiziertes Cyclodextrin können beispielsweise 3 ml Benzylbenzoatöl oder 230
mg Progesteron und 0,6 ml von als Träger verwendetem Öl verkapseln.
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Die
in den organischen Lösungsmitteln
unlöslichen
und in Wasser löslichen
aktiven Substanzen können
ebenfalls verkapselt werden. Es genügt, daß sie eine gewisse Affinität für die lipophile
Phase haben; das Verfahren der Herstellung von Nanokapseln ist entsprechend.
Es genügt
die aktive Substanz in der die Cyclodextrinderivate enthaltenden
wäßrigen Phase
zu solubilisieren. Der Verkapselungsgrad hängt vom Verteilungskoeffizienten
des aktiven Stoffes und seiner Lipophilie ab.
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Die
ein Öl
enthaltenden erfindungsgemäßen Nanokapseln
sind im Autoklaven während
mehr als 15 Minuten bei 120°C
unter einem Druck von 1 bar stabil.
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Die
erfindungsgemäßen Nanokapseln
sind beim Ultrazentrifugieren stabil. Nach einem Ultrazentrifugieren
bei 220 000 g während
2 Stunden 30 Minuten kann der größte Teil
der Nanokapseln leicht in Wasser redispergiert werden.
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Die
obigen Ergebnisse lassen sich nur erklären durch das Vorhandensein
einer Wand, die das verkapselte Material umgibt, und durch die vollständige Verkapselung
des aktiven Prinzips.
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Der
aktive Stoff, der in den erfindungsgemäßen Nanokapseln enthalten ist,
ist besonders ein Arzneimittelmolekül für Human- oder Veterinärgebrauch oder
ein Produkt für
die Diagnose. Als Arzneimittelmoleküle seien besonders erwähnt die
chemischen Produkte, die pharmakologische Eigenschaften haben, und
beispielsweise die antimitotischen oder antineoplastischen Substanzen,
wie Methotrexat, Actinomycin D, Adriamycin, Daunorubicin, Bleomycin und
Vincristin, oder die antibiotischen Substanzen wie die Penicilline,
die Cephalosporine und die Nalidixinsäure, die Antibiotika vom Typ
Aminoglycoside und diejenigen der Familie von Virginiamycin und
die Hormonsubstanzen, besonders die Steroidhormone. Diese Arzneimittelmoleküle können besonders
chemische Verbindungen mit hohem Molekulargewicht sein, wie Insulin
und Heparin. Es kann sich auch um biologische Produkte, wie Antigene,
Enzyme, Proteine, Viren oder Bestandteile von Viren, Bakterien oder Zellen
handeln. Die erfindungsgemäßen Nanopartikel
können
auch ein Produkt für
die Diagnose enthalten, wie beispielsweise Fluorescein und radioaktives Human-Seralbumin.
Die erfindungsgemäßen Nanopartikel
können
auch ein Produkt für
die Diagnose enthalten, insbesondere lipophile radio-opake Produkte, wie
die jodierten Öle.
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In
der Human- oder Tiermedizin können
die erfindungsgemäßen Nanopartikel
mit oder ohne geeignetem Exzipiens oral, subkutan, intradermisch,
intramuskulär
oder intravenös verabreicht
werden, und ihre Diffusion in den Geweben macht sie besonders interessant
für die
Behandlungen durch allgemeine Verabreichung.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Nanopartikel
sphärisch
vom Matrixtyp. Diese Nanopartikel haben wie die vorangehenden eine
Größe unter
1000 nm und werden daher auch als Nanosphären bezeichnet. Sie enthalten oder
enthalten nicht eine oder mehrere aktive Substanzen.
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Diese
sphärischen
Partikel vom Matrixtyp bilden ein Transportsystem, dessen Herstellung
den Vorteil der Reversibilität
hat. Es ist tatsächlich
möglich,
die Transportsysteme zu solubilisieren und die Transportsysteme
aus dieser Lösung
gemäß der Arbeitsweise
herzustellen. Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung dieser sphärischen
Partikel vom Matrixtyp weist die folgenden Stufen auf:
- a) Man stellt eine flüssige
Phase her, die im wesentlichen aus einer Lösung von erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivaten
in einem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
besteht, die ein oberflächenaktives
Mittel enthält
oder nicht enthält
und der ein aktives Molekül
zugesetzt sein kann,
- b) man stellt eine zweite flüssige
Phase her, die im wesentlichen aus Wasser oder einer wäßrigen Mischung
besteht, die ein oberflächenaktives
Mittel enthält
oder nicht enthält
und der ein aktives Molekül
zugesetzt sein kann,
- c) man fügt
unter mäßigem Rühren eine
der in den vorangehenden Stufen hergestellten flüssigen Phasen der anderen zu,
um so praktisch sofort eine kolloidale Suspension zu erhalten,
- d) gegebenenfalls trennt man das gesamte Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
und das Nicht-Lösungsmittel
oder Nicht-Lösungsmittelgemisch
oder einen Teil derselben ab, um eine kolloidale Suspension der
gewünschten
Konzentration oder ein Pulver zu erhalten.
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Das
Lösungsmittel
der Phase der Stufe (a), das Aceton oder ein Lösungsmittelgemisch ist, hat vorteilhafterweise
eine Temperatur von 0° bis
50°C, beispielsweise
Raumtemperatur.
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Das
Nicht-Lösungsmittel
in der Phase der Stufe (b), das Wasser oder eine wäßrige Mischung ist,
hat vorteilhafterweise eine Temperatur von 0 bis 100°C oder höher (unter
Atmosphärendruck),
beispielsweise Siedetemperatur.
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Die
Konzentration der Cyclodextrinderivate in der Phase der Stufe (a)
kann variieren.
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Das
Volumenverhältnis
der Phase der Stufe (a)/Phase der Stufe (b) kann von 0,1 bis 1 variieren, vorzugsweise
von 0,2 bis 0,6.
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Die
Erfindung betrifft also auch eine kolloidale Suspension von sphärischen
Nanopartikeln vom Matrixtyp. Diese bildet ein Transportsystem von
Derivaten von perfluorierten Cyclodextrin allein oder mit einem
oder mehreren aktiven Agenzien assoziiert. Diese kolloidale Suspension
kann nach Belieben konzentriert, sterilisiert, gepuffert (beispielsweise
auf physiologischen pH) und lyophilisiert werden. Die erfindungsgemäßen Nanopartikel
in dieser kolloidalen Suspension haben eine Abmessung in der Größenordnung
von 150 bis 300 nm.
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Die
Art der in die sphärischen
Nanopartikel vom Typ Matrix eingebauten aktiven Prinzipien und ihre
Verabreichungsart sind die gleichen wie oben für die sphärischen Nanopartikel vom Vesikeltyp
beschrieben. Besonders enthalten die erfindungsgemäßen sphärischen
Nanopartikel vom Matrixtyp im Bereich ihres Netzes ein aktives Molekül, beispielsweise
ein Arzneimittelmolekül
für Human-
oder Veterinärverwendung
oder ein Produkt für
die Diagnose. Als Arzneimittelmolekül seien besonders genannt die mit
pharmakologischen Eigenschaften ausgestatteten chemischen Produkte
und beispielsweise die antimitotischen oder antineoplastischen Stoffe,
wie Methotrexat, Actinomycin D, Adriamycin, Daunorubicin, Bleomycin
und Vincristin oder die antibiotischen Stoffe wie die Penicilline,
Cephalosporine und Nalidixinsäure,
die Antibiotika vom Typ Aminoglycoside, die der Familie von Virginiamycin
und die hormonalen Stoffe, besonders die Steroidhormone. Die Arzneimittelmoleküle können insbesondere
chemische Verbindungen mit hohem Molekulargewicht sein, wie Insulin
und Heparin und der Ausdruck "Arzneimittelmolekül" umfaßt auch
biologische Produkte, wie die Antigene, Enzyme, Proteine, Viren
oder Bestandteile von Virus, Bakterien oder Zellen. Die erfindungsgemäßen Transportsysteme
können
auch ein Produkt für
die Diagnose enthalten, wie beispielsweise Fluorescein und radioaktives
humanes Seralbumin.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden erläutert durch
die folgende Beschreibung, welche Beispiele der Herstellung der
erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivate
und deren Verwendung zur Herstellung von sphärischen Partikeln vom Vesikeltyp
oder Matrixtyp mit einer Größe unter 1000
nm mit oder ohne Gehalt an einem aktiven Molekül betrifft.
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Beispiel I: Synthese eines
Per-2,3-di-O-pentadecafluoro-octanoyl-per-6-O-tert-butyldimethylsilyl-β-cyclodextrins
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1) Synthese von Heptakis-6-O-tert-butyldimethylsilyl-β-cyclodextrin
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a) Ausgangsstoffe der
Reaktion
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6
g β-CD in
150 ml Pyridin + 3 g Imidazol + 6 g CITBDMS (leichter Überschuß) in 50
ml Pyridin.
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b) Vorbereitungen
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- – Das
Pyridin ist über
CaH2 destilliert
- – das β-CD ist getrocknet
durch azeotrope Destillation mit dem Pyridin oder durch längeres Erwärmen im
Vakuumtrockenschrank,
- – das
Chlorosilan und Imidazol sind reine Handelsprodukte (Acros Organics
France oder Sigma-Aldrich).
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c) Geräteausrüstung
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500
ml-Dreihalskolben mit flachem Boden ausgerüstet mit einem Zulaufgefäß, einen
Feuchtigkeitsschutz, einem Septum mit Stickstoffeinleitung. Magnetrührung mit
einem Magnetstab.
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d) Arbeitsweise
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Zu
dem β-CD
gelöst
in Pyridin fügt
man das Imidazol unter Rühren
zu bis zur vollständigen
Lösung.
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Dann
wird das in 45 ml Pyridin gelöste
Chlorosilan tropfenweise bei Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre zugesetzt
und während
4 Stunden weitergerührt.
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Das
Reaktionsmilieu wird dann in 400 ml Eiswasser gekippt, dann filtriert
und mit dem Minimum Wasser (50 ml) gewaschen.
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Das
so isolierte feste Produkt wird in 100 ml CHCl3 aufgenommen
und mit 50 ml 3 %-iger HCl, 50 ml gesättigter NaHCO3-Lösung und
50 ml Wasser gewaschen.
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Die
so behandelte organische Phase wird über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft.
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Der
so erhaltene weiße
pulverförmige
Feststoff wird mit einer mittleren Ausbeute von 85 bis 90 % gebildet.
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2. Synthese
des Fluor-Reagenzes
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Es
handelt sich hier um eines der Aktivierungsmittel, die ausgehend
von der entsprechenden im Handel verfügbaren Säure für eine besser kontrollierte
Einführung
des perfluorierten Teils gewählt
wurden.
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a) Ausgangsstoffe der
Reaktion
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1
g Carbonyl- Imidazol in 5 ml THF + 5,11 g Perfluorsäure (2 Äquivalente)
in 4 ml THF.
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b) Voraussetzungen
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- – Das
THF ist über
CaH2 destilliert und die Glasausrüstung im
Trockenschrank getrocknet.
- – Die
Perfluorsäure
und das Diimidazol-Carbonyl sind im Handel verfügbare reine Reagenzien (Fluka).
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c) Geräteausrüstung
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25
ml Kolben ausgerüstet
mit einem Feuchtigkeitsschutz, magnetisches Rühren mit einem Magnetstab und
Vorrichtung zum Einleiten von Inertgas (Stickstoff oder Argon).
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d) Arbeitsweise
-
Zu
dem in THF suspendierten Carbonyl-Imidazol setzt man die Säure gelöst in THF
zu;
das Milieu wird homogen und nimmt gelbe Farbe an.
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Nach
einer Nacht Rühren
bei Raumtemperatur wird das THF verdampft und man erhält ein weißes Pulver,
das keiner besonderen Behandlung unterworfen wird, jedoch vor Luft
und Feuchtigkeit geschützt
werden muß.
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3) Synthese des 2,3-perfluorierten β-Cyclodextrins
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a Ausgangsstoffe der Reaktion
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5
g TBDMS + 1 g NaH, dann 19,2 g perfluoriertes Derivat, d.h. ein
geringer Überschuß von Reagenzien
(16 Äquivalente)
zur Einführung
von zwei perfluorierten Gruppen pro Zuckereinheit in das Cyclodextrin.
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b) Voraussestzung
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- – NaH
wird mehrere Male mit Hexan und CH2Cl2 entfettet und über CaH2 destilliert.
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c) Geräteausrüstung
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- – 250
ml Dreihalskolben mit Kühler,
Feuchtigkeitsschutz und Zulaufgefäß. Magnetrührer mit Magnetstab, Wasserbad.
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d) Arbeitsweise
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Das
entfettete Natriumhydrid wird in 25 ml Dichlormethan suspendiert,
und das in 25 ml Dichlormethan gelöste β-CD PTBDMS wird tropfenweise
zugesetzt.
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Das
Reaktionsmilieu wird dann während
30 Minuten zum Rückfluß des Lösungsmittels
gebracht und das fluorierte Derivat gelöst in 25 ml Dichlormethan wird
dann zugesetzt (grünliche
Färbung
der Mischung).
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Das
Erhitzen des Lösungsmittels
am Rückfluß wird eine
Stunde lang aufrechterhalten (starkes Schäumen im Reaktionskolben).
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Nach
dem Kühlen
wird das Gemisch in Eiswasser gekippt, mehrere Male mit dem Chloroform extrahiert
und über
Na2SO4 getrocknet.
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Die Überwachung
der Arbeitsgänge
erfolgt mittels Analysen des Reaktionsmilieus (Dünnschichtchromatographie und
HPLC). Die Reinigung erfolgt über
Silicagel mit einer mobilen Phase und einem Lösungsmittelgradienten CH2Cl2/MeOH/AcOEt.
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Die
Reinheit des Endproduktes wird kontrolliert durch HPLC (C18-gepfropfte
Kieselsäure,
inverse Phase Methanol-Wasser) und seine strukturellen Eigenschaften
werden nachgewiesen mit Hilfe der Massenspektrometrie (Bestimmung
der molekularen Masse und Fraktionierung MALDI TOF und FAB), durch
IRFT (im wesentlichen Anwesenheit des Carbonylrestes des Esters
und der perfluorierten Ketten) und der RMN 300 oder 500 MHz (Verhältnis der
Integration von H Anomeren und Signalen der Gruppen, die vom Silicium
getragen sind, das mit dem Sauerstoff in Position 6 verbunden ist,
charakteristische Werte von Carbonylen in Positionen 2 und 3 in
den 13C-Spektren, Messung der Kernkupplungen,
Fluorspektren).
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Beispiel II: Herstellung
eines dispergierbaren nanovesikularen kolloidalen Systems auf der
Grundlage von perfluorierten Cyclodextrinen und dessen Verwendung
zum Vektorisieren von aktiven Prinzipien.
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Die
erfindungsgemäßen Cyclodextrinderivate
ermöglichen
die Herstellung von sphärischen
Partikeln vom Vesikeltyp mit einer Größe unter 1000 nm (Nanokapseln),
die ein aktives Molekül
enthalten oder nicht enthalten.
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1) Verfahren zur Herstellung
von sphärischen
Nanokapseln vom Vesikeltyp von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8
Kohlenstoffatomen
-
Phase 1:
-
- – Perfluoriertes β-Cyclodextrin
mit 8 Kohlenstoffatomen: 50 mg
- – Aceton:
50 ml
- – Benzylbenzoat:
2 ml
-
Phase 2:
-
- – Pluronic® F68:
62,5 mg
- – entmineralisiertes
oder destilliertes Wasser: 25 ml
-
Die
Phase 1 wird unter magnetischem Rühren der Phase 2 zugesetzt.
Das Milieu wird sofort trübe
durch Bildung von Nanokapseln von modifiziertem Cyclodextrin.
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Die
mittlere Größe der Nanokapseln
gemessen mit einem Diffraktometer mit einem Laserstrahl (Nanosizer® von
Coultronics) beträgt
300 nm mit einem mittleren Dispersionsindex von 0,08. Die Suspension
kann unter verringertem Druck auf das gewünschte Volumen, beispielsweise
5 ml oder mehr oder weniger, konzentriert werden.
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Nach
einer längeren
Ruhezeit (6 Monate) bleibt das Aussehen der Suspension von Nanokapseln
unverändert
und man beobachtet insbesondere keinerlei irreversible Ablagerung
und keine Veränderung
der Größe der Nanokapseln.
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Dieses
Verfahren ermöglicht
mehrere Varianten, wie im folgenden beschrieben.
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2) Verfahren zur Herstellung
von Nanokapseln von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
-
Man
verfährt
wie im Verfahren des Punktes 1), fügt jedoch die wäßrige Phase
zur Acetonphase hinzu. Die erhaltenen Nanokapseln zeigen die gleichen
Eigenschaften wie im Verfahren des Punkts 1).
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3) Verfahren zur Herstellung
von Nanokapseln von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), jedoch ohne ein oberflächenaktives
Mittel zur wäßrigen Phase
zuzusetzen. Die erhaltenen Nanokapseln haben eine mittlere Größe von 500
nm mit einem mittleren Dispersionsindex von 0,6.
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5) Blindverfahren
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) beschrieben, jedoch ohne das perfluorierte
Cyclodextrin und stellt fest, daß 99 % der Menge des verwendeten Öls sich
am Boden des Bechers absetzt. Dieser Versuch zeigt die fundamentale
Rolle des modifizierten Cyclodextrins.
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6) Sterile Herstellung
von Nanokapseln von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Dann wird die Suspension im Autoklaven
bei 134°C während 15
Minuten sterilisiert. Die mittlere Größe der Partikel bleibt nach
der Sterilisation praktisch unverändert.
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7) Herstellung von lyophilisierten
Nanokapseln von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Dann wird die Suspension lyophilisiert.
Der Zusatz eines Cryoprotektors (Maltose oder Trehalose) ist nicht unbedingt
erforderlich. Die mittlere Größe der Partikel
bleibt nach der Lyophilisierung unverändert.
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8) Stabilität von Nanokapseln
von Cyclodextrin in Gegenwart von variablen Ionenkräften
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben. Nach Konzentration der
Suspension der Nanokapseln von Cyclodextrin bis zu einem Volumen von
10 ml fügt
man allmählich
steigende Mengen von Natriumchlorid zu. Die Suspension von Nanokapseln ist
voll kommen stabil, wenn die Konzentration an Natriumchlorid der
Isotonie mit Blut entspricht und bleibt so bis zu einer Konzentration
von mehr als dem Dreifachen der isotonischen Konzentration.
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9) Stabilität der Nanokapseln
von Cyclodextrin in Gegenwart eines sauren oder basischen Milieus
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben. Nach Konzentration der
Suspension von Nanokapseln von Cyclodextrin bis auf ein Volumen von
10 ml fügt
man allmählich
wachsende Mengen von Chlorwasserstoffsäure (1N) oder Natriumcarbonat
(1N) hinzu. Die Suspension der Nanokapseln ist vollkommen stabil.
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10) Temperaturstabilität der Nanokapseln
von Cyclodextrin
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben. Nach Konzentration der
Suspension der Nanokapseln von Cyclodextrin bis auf ein Volumen von
10 ml bringt man jede Charge auf 4°C, 25°C und 40°C.
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Die
Suspensionen bleiben im Verlauf der Zeit stabil und zeigen nach
5 Monaten Lagerung weder irreversible Ablagerung noch Veränderung
der Größe der Nanokapseln.
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11) Herstellung von Nanokapseln
in Gegenwart eines Salzes
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben, jedoch sind der wäßrigen Phase
90 mg Natriumchlorid zugesetzt. Nach Konzentration der Suspension
der Nanokapseln bis auf ein Volumen von 10 ml, was unter Berücksichtigung
des Natriumchlorids der Isotonie mit Blut entspricht, haben die Nanokapseln
eine mittlere Größe von 320
nm mit einem mittleren Dispersionsindex von 1.
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Die
Suspension bleibt im Zeitverlauf stabil und zeigt nach 5 Monaten
Lagerung weder irreversible Abscheidung noch Veränderung der Größe der Nanokapseln.
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12) Zugabe von Nicht-Lösungsmittel
in die Phase des Lösungsmittels
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben, jedoch wird das Cyclodextrin
in einem Gemisch Aceton/Wasser (90/10 v/v) statt in reinem Aceton
gelöst.
Die Gegenwart eines kleinen Anteils von Nicht-Lösungsmittel des Cyclodextrins
in seinem Lösungsmittel
führt zu
Nanokapseln mit einer mittleren Größe von 380 nm mit einem mittleren
Dispersionsindex von 0,5.
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13) Stabilität der Nanokapseln
von Cyclodextrin gegen Ultraschall
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Nach Konzentration der Suspension
von Nanokapseln von Cyclodextrin bis auf ein Volumen von 10 ml stellt
man die Suspension der Nanokapseln von Cyclodextrin während 3
Stunden in ein Ultraschallbad.
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Die
Suspension bleibt im Verlauf der Zeit stabil und zeigt nach 5 Monaten
Lagerung weder irreversiblen Niederschlag noch Veränderung
der Größe der Nanokapseln.
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14) Herstellung von Nanokapseln
in Gegenwart eines hydrophilen aktiven Prinzips
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben, gibt jedoch 10 mg Doxorubicin
in die wäßrige Phase.
In der Phase 2 verwendet man Ethanol und 0,5 ml Benzylbenzoat. Die
erhaltenen Nanokapseln haben eine mittlere Größe von 300 nm und einen mittleren
Dispersionsindex von 1. Nach Ultrazentrifugieren und Bestimmung
der Menge des Doxorubicins in der dispergierenden Phase beträgt die Menge
von in den Nanokapseln eingebautem aktivem Prinzip 66 % der Anfangsmenge.
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15) Herstellung von Nanokapseln
in Gegenwart eines lipophilen aktiven Prinzips
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben, gibt jedoch 30 mg Indometacin
und 0,3 ml Benzylbenzoat in die Acetonphase. Die erhaltenen Nanokapseln
haben eine mittlere Größe von 320 nm
mit einem Dispersionsindex von 0,5. Nach Ultrazentrifugieren und
Bestimmung der Menge des Indometacins in der dispergierenden Phase
beträgt
die Menge des in die Nanokapseln eingebauten aktiven Prinzips 90
% der Anfangsmenge.
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16) Herstellung von Nanokapseln,
die Progesteron enthalten
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben, gibt jedoch 200 mg Progesteron
und 0,6 ml Benzylbenzoat in die Phase 1. Die erhaltenen Nanokapseln
haben eine mittlere Größe von 120
nm und einen Dispersionsindex von 0,2. Nach Ultrazentrifugieren
und Messung der Menge des Progesterons in der dispergierenden Phase
beträgt
die Menge des in die Nanokapseln eingebauten aktiven Prinzips 90 %
der Anfangsmenge.
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17) Herstellung von Nanokapseln,
die einen lipophilen Farbstoff (Sudan III enthalten
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) angegeben, gibt jedoch in die Phase
1 5 mg Sudan III. Eine geringe Menge wird ausgefällt und bleibt auf dem Filter.
Die erhaltenen Nanokapseln haben eine mittlere Größe von 130
nm und einen Dispersionsindex von 0,2.
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Beispiel III: Herstellung
einer kolloidalen Suspension auf der Grundlage von perfluorierten
Cyclodextrinen und deren Verwendung zum Transportieren von aktiven
Prinzipien
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1) Verfahren zur Herstellung
von sphärischen
Nanosphären
vom Matrixtyp von perfluortertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
-
Phase 1:
-
- – perfluortertes β-Cyclodextrin
mit 8 Kohlenstoffatomen: 50 mg
- – Aceton:
50 ml
-
Phase 2:
-
- – Pluronic® F68:
62,5 mg
- – entmineralisiertes
oder destilliertes Wasser: 25 ml
-
Die
Phase 1 wird unter magnetischem Rühren zur Phase 2 gegeben. Das
Milieu wird sofort trübe
durch Bildung von Nanopartikeln auf der Grundlage von modifiziertem
Cyclodextrin. Die mittlere Größe der Transportsysteme
gemessen mittels eines Laserstrahls-Diffraktometers (Nanosizer® von
Coultronics) beträgt
180 nm mit einem mittleren Dispersionsindex von 0,08.
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Die
Suspension kann unter verringertem Druck auf das gewünschte Volumen
beispielsweise 5 ml konzentriert werden.
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Nach
einer längeren
Lagerzeit (6 Monate) bleibt das Aussehen der Suspension von Nanopartikeln
unverändert
und man beobachtet besonders keine irreversible Abscheidung noch
Veränderung der
Größe der Transportsysteme.
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Dieses
Verfahren ermöglicht
mehrere Varianten, darunter die im folgenden beschriebenen.
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2) Verfahren zur Herstellung
von Nanosphären
von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), gibt jedoch die Aceton-Phase zur
wäßrigen Phase. Die
erhaltenen Nanopartikel zeigen die gleichen Eigenschaften wie im
obigen Verfahren von Punkt 1).
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3) Verfahren zur Herstellung
von Nanosphären
von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), gibt jedoch die Aceton-Phase zur
wäßrigen Phase ohne
Rühren
des Milieus. Die erhaltenen Nanopartikel haben eine Größe von 200
nm mit einem mittleren Dispersionsindex von 0,5.
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4) Verfahren zur Herstellung
von Nanosphären
von perfluorierten Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), jedoch ohne Zugabe des oberflächenaktiven
Mittels zur wäßrigen Phase.
Die erhaltenen Nanopartikel haben eine mittlere Größe von 200
nm mit einem mittleren Dispersionindex von 0,6.
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5) Sterile Herstellung
von Nanosphären
auf der Grundlage von perfluoriertem Cylodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Jedoch wird dann die Suspension im
Autoklaven während
15 Minuten bei 134°C
sterilisiert. Die mittlere Partikelgröße bleibt praktisch unverändert nach der
Sterilisation.
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6) Herstellung von lyophilisierten
Nanosphären
auf der Grundlage von perfluoriertem Cyclodextrin mit 8 Kohlenstoffatomen
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1) und lyophilisiert anschließend die
Suspension. Die Zugabe eines Cryoprotektors (Maltose oder Trehalose)
ist nicht unbedingt erforderlich. Die mittlere Partikelgröße bleibt
unverändert
nach der Lyophilisierung.
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7) Stabilität von Nanosphären auf
der Grundlage von Cyclodextrin in Gegenwart von variablen ionischen Kräften
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Nach Konzentration der Suspension
von Nanosphären
bis auf ein Volumen von 10 ml fügt
man allmählich
steigende Mengen von Natriumchlorid hinzu. Die Suspension von Nanosphären ist
vollkommen stabil, wenn die Konzentration an Natriumchlorid der
Isotonie mit Blut entspricht und bleibt so bis zu einer Konzentration über dem
Dreifachen der isotonischen Konzentration.
-
8) Stabilität von Nanosphären auf
der Grundlage von Cyclodextrin in Gegenwart eines sauren oder basischen
Milieus
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Nach Konzentration der Suspension
von Nanosphären
bis auf ein Volumen von 10 ml fügt
man allmählich
steigende Mengen von Chlorwasserstoffsäure (1N) oder Natriumcarbonat
(1N) hinzu. Die Suspension von Nanosphären ist vollkommen stabil.
-
9) Temperaturstabilität von Nanosphären
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Nach Konzentration der Suspension
von Nanosphären
bis auf ein Volumen von 10 ml bringt man jede Charge auf 4°C, 25°C und 40°C.
-
Die
Suspensionen bleiben im Zeitverlauf stabil und zeigen nach 5 Monaten
Lagerung weder irreversible Abscheidung noch Veränderung der Größe der Nanosphären.
-
10) Herstellung von Nanosphären in Gegenwart
eines Salzes
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Jedoch werden zur wäßrigen Phase
90 mg Natriumchlorid zugesetzt. Nach Konzentration der Suspension
von Nanosphären
bis auf ein Volumen von 10 ml, was unter Berücksichtigung des Gehalts an
Natriumchlorid der Isotonie mit Blut entspricht, haben die Nanosphären eine
mittlere Größe von 200
nm mit einem mittleren Dispersionsindex von 1.
-
Die
Suspension bleibt im Verlauf der Zeit stabil und zeigt nach 5 Monaten
Lagerung weder irreversible Ausfällung
noch Veränderung
der Größe der Nanosphären.
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11) Zugabe von Nicht-Lösungsmittel
in die Lösungsmittelphase
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Das Cyclodextrin wird in einem Gemisch
Aceton/Wasser (90/10, v/v) aufgelöst statt in reinem Aceton.
Die Gegenwart eines geringen Anteils von Nicht-Lösungsmittel des Cyclodextrins
in seinem Lösungsmittel
führt zu
Nanosphären,
deren mittlere Größe 180 nm
ist mit einem mittleren Dispersionsindex von 0,5.
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12) Stabilität der Nanosphären gegen
Ultraschall
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1). Nach Konzentration der Suspension
von Nanosphären
bis auf ein Volumen von 10 ml stellt man die Suspension während 3
Stunden in ein Ultraschallbad.
-
Die
Suspension bleibt im Verlauf der Zeit stabil und zeigt nach 5 Monaten
Lagerung weder irreversible Ausfällung
noch Veränderung
der Größe der Nanosphären.
-
13) Herstellung von Nanosphären in Gegenwart
eines hydrophilen aktiven Prinzips
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), dem obigen Punkt 4) oder 5), jedoch
in Gegenwart von 50 mg Adenosin-5'-triphosphat (ATP) gelöst in der
Phase 2.
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Die
mittlere Größe der Nanosphären ist
150 nm mit einem mittleren Dispersionsindex von 0,08. Der Einkapselungsgrad
von ATP, gemessen nach Ultrazentrifugieren, liegt nahe bei 100 %
der eingesetzten Menge.
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14) Herstellung von Nanosphären in Gegenwart
eines lipophilen aktiven Prinzips
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), gibt jedoch 20 mg Indometacin in
die Acetonphase. Die erhaltenen Nanosphären haben eine mittlere Größe von 200
nm mit einem Dispersionsindex von 0,5. Nach Ultrazentrifugieren
und Bestimmung der Menge des Indometacins in der dispergierenden Phase
beträgt
die Menge des in die Nanosphären eingebauten
aktiven Prinzips 70 % der Anfangsmenge.
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15) Herstellung von Nanosphären, die
Doxorubicin enthalten
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Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), gibt jedoch 5 mg Doxorubicin in die
wäßrige Phase. Die
erhaltenen Nanosphären
haben eine mittlere Größe von 200
nm und einen mittleren Dispersionsindex von 1. Nach Ultrazentrifugieren
und Bestimmung der Menge des Doxorubicins in der dispergierenden
Phase beträgt
die Menge des in die Nanosphären
eingebauten aktiven Prinzips 60 % der Anfangsmenge.
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16) Herstellung von Nanosphären, die
Progesteron enthalten
-
Man
verfährt
wie im Verfahren von Punkt 1), gibt jedoch 150 mg Progesteron in
die Phase 1. Die erhaltenen Nanosphären haben eine mittlere Größe von 120
nm und einen Dispersionsindex von 0,2. Nach Ultrazentrifugieren
und Bestimmung der Menge des Progesterons in der dispergierenden
Phase beträgt
die Menge des in die Nanosphären
eingebauten aktiven Prinzips 90 % der Anfangsmenge.