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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Polycarbonatharzzusammensetzung
mit hoher Schlagzähigkeit. Genauer
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung eine Polycarbonatharzzusammensetzung
mit hohem Schlagwiderstand und geringem Verlust des Schlagwiderstands
beim Recyceln. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine
Polycarbonatharzzusammensetzung mit hoher Schlagzähigkeit,
umfassend ein Polycarbonatharz, ein Pfropfcopolymer oder ein Olefincopolymer
als Schlagmodifikatoren, ein thermoplastisches Harz und ein Polyolefin
mit einem niedrigen zahlenmittleren Molekulargewicht von 1.000 bis
20.000 g/mol.
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Hintergrund
der Erfindung
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Polycarbonatharz
wurde bisher häufig
als technischer Kunststoff für
Automobile und elektrische Anwendungen verwendet, da das Harz eine
hohe Schlagzähigkeit,
eine selbstlöschende
Eigenschaft, Formbeständigkeit,
Transparenz, mechanische Stärke
und Wärmebeständigkeit
aufweist. Im Gegensatz zu anderen, konventionellen schlagwiderstandsfähigen Harzen
ist die Schlagzähigkeit
von Polycarbonatharzen jedoch empfindlich in Bezug auf das Molekulargewicht
des Polycarbonats, die Begleitumstände der Verwendung, die Anwesenheit
von Einkerbungen im Polymer, sowie verbleibende Restspannung, welche
unter bestimmten Anlässen
eine starke Verringerung der Schlagzähigkeit des Polycarbonatharzes
hervorrufen. Da ein Polycarbonatharz außerdem eine geringere Fließfähigkeit
als andere thermoplastische Harze aufweist, benötigt man während des Schmelzprozesses
hohe Schmelztemperaturen. Die hohe Temperatur verursacht entsprechend einen
thermischen Abbau des Polycarbonatharzes, was eine Reduktion des
Molekulargewichts zur Folge hat. Um außerdem die geringere Fließfähigkeit
zu kompensieren, wurden während
des Injektionsschmelzverfahrens hohe Einspritzdrücke und hohe Einspritzgeschwindigkeiten
auf das Harz angewandt. Dieses Verfahren stellt einen speziellen
Teil eines Formkörpers
mit erheblicher verbleibender Restspannung dar. Solch thermischer
Abbau und verbleibende Restspannung kann die Schlagzähigkeit
des Formkörpers
verschlechtern. Zusätzlich
hängt die
Schlagzähigkeit
von Umständen
wie der Verwendung des Formkörpers
bei hohen Temperaturen sowie Aussetzung des Formteils an Chemikalien
ab. Anders gesagt verschlechtert sich unter diesen Umständen die
Schlagzähigkeit.
Entsprechend ist die praktische Verwendung von Polycarbonatharzen
eng limitiert.
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Es
wurden intensive Forschungen durchgeführt, um den thermischen Abbau,
die verbleibende Restspannung und den Einfluss der Umstände bei
der Verwendung des Formkörpers
zu verringern, welche als Nachteile des Polycarbonatharzes gelten.
Eines der konventionellen Verfahren zur Erhöhung der Schlagzähigkeit
von Polycarbonatharz ist die Einführung von Schlagzähigkeitsmodifikatoren
in das Polycarbonatharz.
US-A-3,431,224 offenbart eine Harzmischung,
umfassend (1) ein Polycarbonat und (2) einen Schlagzähigkeitsmodifikator,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Polyethylen, Polypropylen, Ethylen-Propylencopolymer,
Polyurethan usw. Die Harzmischung hatte eine erhöhte Schlagzähigkeit und Widerstand gegenüber Chemikalien.
Wenn das Polyolefin, wie Polyethylen und Polypropylen, jedoch in
mehr als einer gewissen Menge verwendet wird, ist die Schweißstärke extrem
beeinträchtigt,
und es tritt eine Delaminierung des Polycarbonats und des Polyolefins
auf Grund der geringen Kompatibilität zwischen diesen auf. Der
Schwerpunkt der Forschungen lag auf dem Effekt der Menge an Polyolefin
und der Kompatibilität.
Obwohl intensive Forschungen betrieben wurden, um diesen Nachteil
zu verbessern, wurde kein bevorzugtes Resultat erhalten.
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US-A-4,358,563 offenbart
eine Harzzusammensetzung, umfassend 100 Gewichtsteile eines Polymers mit
hohem Molekulargewicht und einer Wiederholungseinheit eines aromatischen
Carbonats und ungefähr
1 bis 10 Teile eines Polyolefins, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Polyethylen und Polypropylen. In der Harzzusammensetzung war
die Kompatibilität
zwischen Polycarbonat und Polyolefin durch Endcappen des Polycarbonats
mit einer aliphatischen Kette, deren Struktur ähnlich der des Polyolefins
war, verbessert.
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US-A-4,496,693 offenbart
eine Harzzusammensetzung, umfassend ein Polycarbonat, ein Polyolefin oder
ein modifiziertes Polyolefin, und einen Katalysator, welcher die
Kompatibilität
zwischen dem Polycarbonat und dem Polyolefin verbessert. Der Katalysator
ist ein Hydrid oder Oxid eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls,
und dieser Katalysator resultiert in einer Verbesserung der Schweißstärke sowie
Ablösung
durch Verbesserung der Kompatibilität zwischen dem Polycarbonat
und Polyolefin.
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US-A-4,245,058 offenbart
eine Polycarbonatharzzusammensetzung, umfassend ein aromatisches Polycarbonat
mit hohem Molekulargewicht, welches auf einem zweiwertigen Phenol
basiert, ungefähr
2 bis 6 Gewichtsteile eines Acrylatcopolymers, und ungefähr 0,5 bis
4 Teile eines aromatischen Polycarbonats eines Polyolefins. Die
Polycarbonatharzzusammensetzung hat durch die Einführung eines
Acrylatcopolymers eine gute Schlagzähigkeit bei hohen Temperaturen
sowie bei niedrigen Temperaturen, obwohl die Menge an Polyolefin
reduziert wurde. Weil die Harzzusammensetzung jedoch ein Polyolefin
mit hohem Molekulargewicht enthält,
wie kommerziell erhältliches
Polyethylen oder Polypropylen, ist die Dispersion dennoch schlecht,
und es werden weiterhin große
Mengen an Polyolefin benötigt,
um eine entsprechende Schlagzähigkeit
zu erreichen.
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US-A-4,384,076 offenbart
eine Harzzusammensetzung, umfassend 100 Gewichtsteile eines Polycarbonatharzes,
0,3 bis 10 Gewichtsteile eines Polyethylenharzes, 0,3 bis 10 Gewichtsteile
eines elastomeren Acrylpfropfcopolymers und 0,3 bis 10 Gew.-Teile
eines Isobutylencopolymergummis. Die Harzzusammensetzung hat eine
gute Schlagzähigkeit
und chemischen Widerstand gegenüber
Benzin. Es werden jedoch große Mengen
an Polyethylen benötigt,
um die Schlagzähigkeit
zu verbessern, da ein Polyethylen mit hohem Molekulargewicht verwendet
wird.
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Entsprechend
haben die Erfinder eine neue Polycarbonatharzzusammensetzung mit
guten Dispersionseigenschaften und hoher Schlagzähigkeit bei deutlich geringerer
Menge an Polyolefin mit niedrigem Molekulargewicht entwickelt, anstatt
ein Polyolefin mit hohem Molekulargewicht zu verwenden. Im Besonderen
ist die Schlagzähigkeit
ohne Verlust beim Recyceln erhalten worden. Es wird ein Polyolefin
mit niedrigem Molekulargewicht mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht
von 1.000 bis 20.000 g/mol in der Polycarbonatharzzusammensetzung
verwendet.
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Aufgaben der
Erfindung
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Ein
Merkmal der vorliegenden Erfindung ist das zur Verfügung stellen
einer Polycarbonatharzzusammensetzung mit hoher Schlagzähigkeit
durch Einführen
eines Polyolefins mit niedrigem Molekulargewicht von 1.000 bis 20.000
g/mol.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Merkmal
ist das zur Verfügung
stellen einer Polycarbonatharzzusammensetzung mit einem geringen
Verlust an Schlagzähigkeit
beim Recyceln durch Einführen
eines Polyolefins mit niedrigem Molekulargewicht.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Merkmal
ist das zur Verfügung
stellen einer Polycarbonatharzzusammensetzung mit einer guten Dispersionseigenschaft
durch Einführen
eines Polyolefins mit niedrigem Molekulargewicht.
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Die
oben genannten sowie andere Aufgaben und Vorteile dieser Erfindung
werden durch die folgende Beschreibung und die anhängenden
Ansprüche
deutlich.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Polycarbonatharzzusammensetzung
mit hoher Schlagzähigkeit
umfasst (A) 100 Gewichtsanteile eines Polycarbonatharzes, (B) 0
bis 10 Gewichtsanteile eines Pfropfcopolymers oder Olefincopolymers,
(C) 0 bis 10 Gewichtsanteile eines thermoplastischen Harzes, erhalten
durch Polymerisieren von mindestens einem Monomer ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Styrol, einem α-Methylstyrol, einem halogen- oder alkylsubstituierten
Styrol, einem Acrylonitril, einem Methacrylonitril, einem C1–C8-Alkylacrylat, einem C1–C8-Alkylmethacrylat, einem Maleinsäureanhydrid,
einem alkyl- oder phenylsubstituierten C1–C4-Maleimid, und Mischungen davon, und (D)
0,1 bis 4 Gewichtsanteile eines Polyolefins mit einem niedrigen
zahlenmittleren Molekulargewicht von 1.000 bis 20.000 g/mol.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Polycarbonatharzzusammensetzung,
umfassend (A) ein Polycarbonatharz, (B) ein Pfropfcopolymer oder
ein Olefincopolymerharz, (C) ein thermoplastisches Harz und (D) ein
Polyolefin mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 1.000
bis 20.000 g/mol. Jede Komponente wird im Folgenden detailliert
beschrieben.
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(A) Polycarbonatharz
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Das
erfindungsgemäße Polycarbonatharz
(A) wird hergestellt durch Reaktion eines Diphenols, dargestellt
durch die folgende Formel (I), mit einem Phosgen, einem Halogenformat
oder einem Carboxyldiester: worin A ein C1~C5-Alkylen, C1~C5-Alkyliden, C5~C6-Cycloalkyliden, S oder SO2 ist,
konjugiert durch eine Einfachbindung.
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Die
durch die Formel (I) repräsentierten
Diphenole beinhalten Hydrochinon, Resorcinol, 4,4'-Dihydroxydiphenyl,
2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)propan, 2,4-bis(4-Hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1,1-bis(4-Hydroxyphenyl)cyclohexan,
2,2-bis(3-Chlor-4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-bis(3,5-Dichlor-4-hydroxyphenyl)propan usw. Bisphenole wie 2,2'-bis(4-Hydroxyphenyl)propan,
1,1-bis(4-Hydroxyphenyl)cyclohexan und 2,2-bis(3,5-Dichlor-4-hydroxyphenyl)propan
sind bevorzugt. 2,2-bis(4-Hydroxyphenyl)propan, genannt "Bisphenol A", ist noch bevorzugter.
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Ein
Polycarbonat wird üblicherweise
durch Reaktion eines Diphenols mit einem Phosgen über ein
Interfaceverfahren oder ein homogenes Phasengemisch hergestellt.
Das Molekulargewicht des Polycarbonats wird durch die Menge an bekannten
Kettenterminatoren, wie Phenol, para-Kresol und para-Isooctylphenol, kontrolliert.
Das gewichtsmittlere durchschnittliche Molekulargewicht des Polycarbonatharzes
(A) der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt von 10.000 bis 200.000,
und noch bevorzugter von 15.000 bis 80.000.
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In
der vorliegenden Erfindung kann das Polycarbonatharz als Homopolymer
oder Copolymer von Diphenolen sowie Mischungen davon bestehen.
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Erfindungsgemäß geeignete
Polycarbonate können
in bekannter Weise verzweigt sein, nämlich durch Einbau von 0,05
bis 2 mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge an verwendeten Diphenolen,
von trifunktionellen oder höheren
als trifunktionellen Verbindungen, beispielsweise solche Verbindungen
mit drei oder mehr Phenolgruppen. Weiterhin kann ein aromatisches
Polyestercarbonatharz, hergestellt durch Polymerisation in Gegenwart
eines Estervorläufers,
beispielsweise eines bifunktionellen Carboxylats, an Stelle eines
Teils oder des gesamten Polycarbonatharzes eingesetzt werden.
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(B) Pfropfcopolymerharz
oder Olefincopolymerharz
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Zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Polycarbonatharzes
kann optional ein Pfropfcopolymer oder ein Olefincopolymer als Schlagzähigkeitsmodifikator
eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß geeignete
Pfropfcopolymere werden durch Pfropfen von Vinylmonomeren auf die Kernstruktur
eines Gummis hergestellt, um eine harte Hülle herzustellen. Das erfindungsgemäße Kern-Hüllencopolymer
wird hergestellt durch Polymerisation von mindestens einem Monomer
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem C4~C6-Diengummi, einem C4~C6-Acrylatgummi und einem Silikongummi, und
dann durch Pfropfen mindestens eines Monomers ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Styrol, einem α-Methylstyrol, einem halogen-
oder alkylsubstituierten Styrol, einem Acrylonitril, einem Methacrylonitril,
einem C1–C8-Alkylacrylat,
einem C1–C4-Alkylmethacrylat,
einem Maleinsäureanhydrid
und einem C1–C4-alkyl-
oder phenylsubstituierten Maleimid. Die Menge des Gummis ist bevorzugt
von 20 bis 90 Gewichtsteilen pro Pfropfcopolymer.
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Geeignete
Beispiele des Acrylatgummis beinhalten Acrylatmonomere wie Methylacrylat,
Ethylacrylat, n-Propylacrylat, n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
Hexylmethacrylat und 2-Ethylhexylmethacrylat.
Im Acrylgummi kann ein Vernetzungsmittel, wie Ethylenglykoldimethylacrylat,
Propylenglykoldimethacrylat, 1,3-Butylenglykoldimethacrylat,
1,4-Butylenglykoldimethacrylat, Allylmethacrylat und Triallylcyanurat
verwendet werden.
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Der
erfindungsgemäße Silikongummi
wird aus einem Cyclosiloxan hergestellt, welches Hexamethylcyclotrisiloxan,
Octamethylcyclotetrasiloxan, Dekamethylcyclopentasiloxan, Dodekamethylcyclohexasiloxan, Trimethyltriphenylcyclotrisiloxan,
Tetramethyltetraphenylcyclotetrasiloxan und Octaphenylcyclotetrasiloxan beinhaltet.
Zur Herstellung des Silikongummis kann ein Vernetzungsmittel verwendet
werden, wie Trimethoxymethylsilan, Triethoxyphenylsilan, Tetramethoxysilan
und Tetraethoxysilan.
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Ein
erfindungsgemäß geeignetes
Olefincopolymer wird durch mindestens ein Olefinmonomer hergestellt,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ethylen, Propylen, Isopropylen, Butylen
und Isobutylen. Das Olefincopolymer wird unter Verwendung eines
Ziegler-Natta-Katalysators oder eines Metallocenkatalysators hergestellt.
Zur Herstellung eines Olefincopolymers mit einer gewünschten
Struktur ist es bevorzugt, einen Metallocenkatalysator zu verwenden.
Zur Verbesserung der Dispersionseigenschaft des Olefincopolymers
im Polycarbonat können
funktionelle Monomere auf das Olefincopolymer gepfropft werden,
um funktionelle Gruppen zu bilden. Ein Maleinsäureanhydrid wird bevorzugt
als funktionelles Monomer verwendet.
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Es
wird bevorzugt, bis zu 10 Gewichtsanteile des Schlagzähigkeitsmodifikators
pro 100 Teile des Polycarbonatharzes in der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
zu verwenden. Wenn der Schlagzähigkeitsmodifikators
in einem Überschuss
von mehr als 10 Gewichtsteilen verwendet wird, verschlechtern sich
die physikalischen Eigenschaften wie Bruchfestigkeit, Biegefestigkeit
und das Biegemodul drastisch.
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(C) Thermoplastisches
Harz
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Ein
thermoplastisches Harz wird optional zur Herstellung der Polycarbonatharzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verwendet. Das thermoplastische Harz
wird durch Polymerisation mindestens eines ungesättigten Monomers hergestellt,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Styrol, einem α-Methylstyrol,
einem halogen- oder einem alkylsubstituierten Styrol, einem Acrylonitril,
einem Methacrylonitril, einem C1–C8-Alkylacrylat, einem C1–C8-Alkylmethacrylat, einem Maleinsäureanhydrid,
einem alkyl- oder phenylsubstituierten C1–C4-Maleimid und Mischungen davon. Es ist bevorzugt,
mindestens ein Monomer ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Styrol, einem Methacrylatmethylester
und einem Acrylnitril zu polymerisieren.
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Das
erfindungsgemäß geeignete
thermoplastische Harz wird durch Emulsionspolymerisation, Suspensionspolymerisation,
Lösungspolymerisation
oder Schmelzpolymerisation hergestellt. Es ist außerdem bevorzugt,
thermoplastische Harze mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht
von 15.000 bis 200.000 zu verwenden.
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Das
thermoplastische Harz kann allein oder als Mischung aus mindestens
zwei Harzen bestehen. Das thermoplastische Harz wird in einer Menge
von bis zu 10 Gewichtsteilen pro 100 Teile eines Polycarbonatharzes
in der Zusammensetzung verwendet.
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(D) Polyolefin mit niedrigen
Molekulargewicht
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Ein
Polyolefin mit niedrigem Molekulargewicht wird für die Herstellung der erfindungsgemäßen Polycarbonatharzzusammensetzung
verwendet, um die Schlagzähigkeit
zu verbessern. Das zahlenmittlere durchschnittliche Molekulargewicht
des erfindungsgemäßen Olefins
mit niedrigem Molekulargewicht ist bevorzugt im Bereich von 1.000
bis 20.000 g/mol. Das Olefin mit niedrigem Molekulargewicht wird
aus mindestens einem Olefinmonomer ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Ethylen, Propylen, Isopropylen, Butylen und Isobutylen hergestellt.
Das Olefin mit niedrigem Molekulargewicht wird außerdem durch
Spalten eines Polyolefins mit hohem Molekulargewicht hergestellt.
Wenn das zahlenmittlere Molekulargwicht des Olefins mit niedrigem Molekulargewicht
mehr als 20.000 g/mol beträgt,
ist die Schlagzähigkeit
der Harzzusammensetzung nicht gut.
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Ein
Polyolefin mit niedrigem Molekulargewicht kann unter Verwendung
eines Ziegler-Natta-Katalysators,
welcher der übliche
Katalysator für
Olefinpolymerisation ist, oder mit einem Metallocenkatalysator hergestellt
werden. Zur Herstellung eines Olefincopolymers mit gewünschter
Struktur ist es bevorzugt, einen Metallocenkatalysator zu verwenden.
Außerdem
kann das Polyolefin mit niedrigem Molekulargewicht durch Pyrolyse
oder chemisches Spalten eines Polyolefins mit hohem Molekulargewicht,
beispielsweise Polyethylen mit hoher Dichte, Polyethylen mit niedriger
Dichte, Polypropylen, hergestellt werden.
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Zur
Verbesserung der Dispersionseigenschaft des Polyolefins mit niedrigem
Molekulargewicht im Polycarbonat kann ein funktionelles Monomer
auf das Polyolefin gepfropft werden, um funktionelle Gruppen zu bilden.
Ein Maleinsäureanhydrid
wird bevorzugt als funktionelles Monomer verwendet. Alternativ kann
das Polyolefin in ein Pfropfcopolymer modifiziert werden, in dem
ein drittes Harz, wie Polystyrol, auf das Polyolefin gepfropft wird,
welches als Rückgrat
fungiert. In dieser Struktur fungiert das dritte Harz als verzweigte
Ketten.
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Es
ist bevorzugt, erfindungsgemäß 0,1 bis
4 Gewichtsanteile des Polyolefins mit niedrigem Molekulargewicht
oder des modifizierten Olefins mit niedrigem Molekulargewicht pro
100 Gewichtsanteile des Polycarbonats zu verwenden. Es ist noch
bevorzugter, 0,1 bis 2 Gewichtsanteile des Polyolefins mit niedrigem
Molekulargewicht zu verwenden.
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Wenn
das Polyolefin mit niedrigem Molekulargewicht oder das modifizierte
Polyolefin mit niedrigem Molekulargewicht in mehr als 4 Gewichtsanteilen
pro 100 Teile Polycarbonat verwendet wird, verschlechtern sich die
physikalischen Eigenschaften wie Bruchstärke, Biegungsstärke und
Biegungsmodul drastisch.
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Die
erfindungsgemäße Polycarbonatharzzusammensetzung
kann weitere Additive beinhalten, beispielsweise anorganische Füllstoffe,
einen UV-Stabilisator, einen Wärmestabilisator,
ein Antioxidanz, ein Flammschutzmittel, ein Schmiermittel, ein Pigment,
ein Farbstoff und Mischungen davon. Bevorzugte Beispiele des anorganischen
Füllstoffs
sind Glasfasern, Karbonfasern, Talk, Siliziumoxid, Glimmer, Aluminiumoxid.
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Die
erfindungsgemäße Harzzusammensetzung
wird in Form von Pellets durch Extrudieren der Mischung mit einem
konventionellen Extruder hergestellt.
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Die
Erfindung kann besser durch Bezug auf die folgenden Beispiele verstanden
werden, welche dazu gedacht sind, die Erfindung zu illustrieren.
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Beispiele
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(A)
Ein Polycarbonatharz, (B) ein Pfropfcopolymerharz, (C) ein Styrolacrylonitrilcopolymer,
(D1) ein Polyethylen mit niedrigem Molekulargewicht
und (D2) ein kommerziell erhältliches
Polyethylen mit hoher Dichte in den Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichbeispielen
1 bis 2 werden wie folgt beschrieben:
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(A) Polycarbonatharz
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Es
wurden linearer Polycarbonate vom "Bisphenol A"-Typ verwendet. Das gewichtsmittlere
Molekulargewicht ist ungefähr
von 20.000 bis 30.000.
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(B) Pfropfcopolymerharz
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Ein
Copolymer vom Kern-Hülle-Typ,
in welchem 20 bis 30 Gewichtsteile Methacrylatmethylestermonomer
auf 70 bis 80 Gewichtsteile eines Butadiengummis gepfropft wurden,
mit ungefähr
0,1 μm gewichtsmittleren
Partikeldurchmesser, wurde als Schlagzähigkeitsmodifikator in den
erfindungsgemäßen Harzzusammensetzungen
verwendet.
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(C) Styrol-Acrylonitrilcopolymer
(SAN Copolymer)
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70
Gewichtsteile Styrol und 30 Gewichtsteile Acrylonitril wurden in
120 Gewichtsteile deionisiertes Wasser gegeben, und zu der Lösung wurden
0,2 Gewichtsteile Azobisisobutyronitril und 0,5 Gewichtsteile Tricalciumphosphat
als Additive gegeben. Das Styrolacrylonitrilcopolymer wurde durch
Suspensionspolymerisation hergestellt, gefolgt von Waschen, Dehydrieren
und Trocknen. Das Styrolacrylonitrilcopolymer wurde in Pulverform
erhalten.
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(D1)
Polyethylen mit niedrigem Molekulargewicht
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Ein
Polyethylen mit niedrigem Molekulargewicht wurde durch Pyrolyse
eines Polyethylens mit hoher Dichte hergestellt. Das zahlenmittlere
Molekulargewicht des Polyethylens mit niedrigem Molekulargewicht
ist ungefähr
4.000.
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(D2)
Polyethylen mit hoher Dichte
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Das
zahlenmittlere Molekulargewicht des kommerziell erhältlichen
Polyethylens mit hoher Dichte war ungefähr 50.000.
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Das
Polyethylen mit niedrigem Molekulargewicht wurde in Beispielen 1
bis 3 verwendet, während
das kommerziell erhältliche
Polyethylen mit hoher Dichte in dem Vergleichsbeispiel 2 verwendet
wurde. Die Komponenten (D1) und (D2) wurden im Vergleichsbeispiel 1 nicht verwendet.
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Die
Mengen der Komponenten, welche in den Beispielen 1 bis 3 und den
Vergleichsbeispielen 1 und 2 verwendet wurden, sind in Tabelle 1
gezeigt. Tabelle
1
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt, wurden die Komponenten vermischt und ein Antioxidanz
sowie ein Wärmestabilisator
zu der Mischung zugegeben und vermischt. Das Gemisch wurde in einen
Zwillingsschrauben-Extruder mit L/D 29 und c = 45 mm gegeben. Die
Harzzusammensetzungen wurden in Pelletform durch Extrudieren des
Gemischs mit einem Extruder hergestellt. Die resultierenden Pellets
wurden bei 110°C
für über drei Stunden
getrocknet und anschließend
bei einer Schmelztemperatur von 280 bis 320°C spritzgeformt, um Testteile
zu erhalten. Testteile (64 mm × 12.7
mm × 3.2
mm) zur Messung der Izod Schlagzähigkeit
und Testteile (127 mm × 127
mm × 2
mm) zur Beobachtung der sinkenden Schlagzähigkeit wurden hergestellt.
Um die Veränderung
der Schlagzähigkeit
der recycelten Polycarbonatharze zu messen, wurden die Testteile
gemahlen und recycelt, um neue Testteile herzustellen. Das Recyceln
wurde einmal, zweimal und dreimal für jedes Beispiel und Vergleichsbeispiel
wiederholt.
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Die
Notched Izod Schlagzähigkeit,
abhängig
von der Anzahl an Recyclingschritten für jedes Beispiel und jedes
Vergleichsbeispiel, wurde in Übereinstimmung
mit ASTM D256 gemessen. Die sinkende Schlagzähigkeit wurde in Übereinstimmung
mit ASTM D3029 getestet, ausgeführt
durch Fallen lassen eines Gewichtes von 2 kg auf die Testteile aus
Höhen von
600, 800 und 1.000 mm. Die Notched Izod Schlagzähigkeit und sinkende Schlagzähigkeit
für jedes
Beispiel und Vergleichsbeispiel sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
2
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Formbare
Zerstörung
bedeutet, dass, wenn ein Gewicht von 2 kg fällt, das Testteil nicht gespalten
wurde, sondern durch den Aufprall verformt wurde, während brüchige Zerstörung bedeutet,
dass das Testteil gespalten wurde.
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Wie
in Tabelle 2 gezeigt, wenn ein Polycarbonatharz ein Polyolefin mit
niedrigem Molekulargewicht und einem Schlagzähmodifikator als optionale
Komponenten beinhaltet, war das Ergebnis der Testteile immer "formbar", und die Izod Schlagzähigkeit
wurde nicht drastisch verringert, obwohl das Harz einmal, zweimal oder
dreimal recycelt wurde.
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Wie
in Tabelle 2 gezeigt, zeigt das Vergleichsbeispiel 1, in welchem
nur das Polycarbonatharz allein verwendet wurde, dass die Izod Schlagzähigkeit
des ersten Testteils hoch ist, aber nach dem Recyceln ein schneller Übergang
von "formbar" zu "brüchig" zu beobachten war,
und dass die Izod Schlagzähigkeit
schlecht war. Vergleichsbeispiel 2, in welchem ein konventionelles
Polyethylen mit hoher Dichte verwendet wurde, welches ein hohes
Molekulargewicht hat, zeigt, dass die Schlagzähigkeit des Polycarbonatharzes
verbessert ist. In dem Vergleichsbeispiel ist die Schlagzähigkeit
jedoch nur gering verbessert, wenn die Testteile recycelt werden,
im Vergleich zu den Zusammensetzungen aus Beispielen 1 bis 3. Zusätzlich zeigt
die Zusammensetzung aus Vergleichsbeispiel 2 eine Delamination auf
Grund der niedrigen Dispersion des Polyethylens mit hoher Dichte
im Polycarbonat.