DE60013599T2 - Herstellung von inogatran-agglomeraten und die verbindung inogatran-anhydrid - Google Patents

Herstellung von inogatran-agglomeraten und die verbindung inogatran-anhydrid Download PDF

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Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung kompakter, kugelförmiger Agglomerate von Inogatran mit einer engen Größenverteilung und Inogatran-Anhydrat.
  • Bei Inogatran handelt es sich um einen niedermolekularen Thrombininhibitor mit oraler Bioverfügbarkeit, geringer Variabilität und begrenzter Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln. Der vollständige chemische Name von Inogatran lautet [2R-[2S]]-N-[2-[2-[[[3-[(Aminoiminomethyl)amino]propyl]amino]carbonyl]-1-piperidinyl]-1-(cyclohexylmethyl)-2-oxoethyl]glycin, und die Verbindung ist in WO 93/11152 (Beispiel 67) offenbart.
  • Inogatran ist eine langsam kristallisierende Substanz mit vier Polymorphen, von denen die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte wasserfrei, nicht hygroskopisch und stabil ist.
  • Stand der Technik
  • Ein kristalliner Arzneimittelwirkstoff wird normalerweise, bevor er für die Verabreichung an einen Menschen geeignet ist, mehreren Verarbeitungsschritten unterzogen. Bei diesen Schritten handelt es sich beispielsweise um trockenes Vermischen mit einem Füllstoff und einem Sprengmittel und die anschließende Zugabe eines Bindemittels zur Bildung eines Granulats, sowie das Trocknen, Vermahlen und/oder Mischen des Granulats mit einem oder mehreren weiteren Zusatzstoffen, bevor ein Überzug aufgetragen oder tablettiert wird. Ein einfacheres Verfahren zur Herstellung von Tabletten ist durch direktes Komprimieren, wobei die Tabletten direkt nach dem trockenen Vermischen von Arzneimittelwirkstoff und dem/den Zusatzstoff (en) gebildet werden. Damit das Verfahren der trockenen Komprimierung angewendet werden kann, ist es jedoch notwendig, daß der kristalline Arzneimittelwirkstoff über eine gute Fließfähigkeit und Komprimierbarkeit verfügt. Dies läßt sich durch die Zugabe eines oder mehrerer weiterer Zusatzstoffe erzielen; diese weiteren Zusatzstoffe sind jedoch häufig teuer.
  • Es wurde ein Agglomerationsverfahren entwickelt, bei dem Kristalle eines Arzneimittelwirkstoffs während des Kristallisationsverfahrens direkt in Mikrogranulat umgewandelt werden können (siehe beispielsweise J. Pharm. Sci., Band 42, Nr. 11, November 1985). Bei Anwendung dieses Verfahrens werden die Fließfähigkeit und Komprimierbarkeit des Arzneimittelwirkstoffs verbessert, und der Arzneimittelwirkstoff kann zur Bildung von Tabletten direkt komprimiert werden.
  • In der japanischen Patentanmeldung JP 58 143 832 wird die Herstellung von kugelförmigen Kristallen einer kristallisierbaren hydrophoben Verbindung (I) offenbart, das die folgenden Schritte umfaßt:
    • i. das Auflösen von (I) in einem Lösungsmittelgemisch, das aus 7,0–9,0 Gew.-Teilen Wasser, 2–10 Gew.-Teilen eines oder mehrerer nicht mit Wasser mischbarer Lösungsmittel (II) und 10–35 Gew.-Teilen eines sowohl mit Wasser als auch mit (II) mischbaren Lösungsmittels besteht, und
    • ii. das Rühren der Lösung.
  • In der japanischen Patentanmeldung JP 01 279 869 wird die Herstellung von kugelförmigen Kristallen bestimmter heterocyclischer Carbonsäuren offenbart. Die Kristalle werden hergestellt, indem man die heterocyclische Carbonsäure in wäßriger Ammoniaklösung löst und ein nicht mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel und ein sowohl mit Wasser als auch dem nicht mischbaren organischen Lösungsmittelgemisch mischbares organisches Lösungsmittel zusetzt.
  • In der japanischen Patentanmeldung JP 04 077 422 wird die Herstellung eines kugelförmigen Granulats von Clorprenalin-hydrochlorid durch Auflösen von Clorprenalin-hydrochlorid in einem guten Lösungsmittel, Dispergieren der Lösung in einem schlechten Lösungsmittel und Eindampfen offenbart.
  • Bei den in diesen japanischen Patentanmeldungen offenbarten Verfahren ist ausgiebiges Rühren erforderlich, was beim Ausführen dieser Verfahren in größerem Maßstab zu Schwierigkeiten führen würde. Weiterhin ist, um ein Zusammenfließen der Tröpfchen zu verhindern, der Zusatz eines Emulgators erforderlich. Diese Verfahren aus dem Stand der Technik lassen sich nur auf schnell kristallisierende Substanzen anwenden.
  • Werden diese Agglomerisationstechniken auf Substanzen mit einer langsamen Kristallisationskinetik angewendet, so bildet sich ein pastenartiger Niederschlag mit ungeeigneten Eigenschaften. Bei der Herstellung im Großmaßstab würde es darüber hinaus schwierig sein, die extrem hohen Rührgeschwindigkeiten zu erzielen, die für die auf diesen Verfahren beruhenden Anwendungen erforderlich wären.
  • Im Dokument WO 97/49 681 ist ein Verfahren zur Isolierung der kristallinen Form B von Fluvastatin-Natrium offenbart, bei dem man: (a) Fluvastatin-Natrium in einem ersten organischen Lösungsmittel oder einer Mischung eines ersten organischen Lösungsmittels und Wasser löst; (b) Wasser (falls erforderlich) und ein polares organisches Lösungsmittel zur Ausfällung zusetzt, so daß es, gegebenenfalls nach dem Animpfen mit der kristallinen Form B von Fluvastatin-Natrium, zur Kristallisierung der Form B von Fluvastatin-Natrium kommt,; und (c) Isolieren und Trocknen der so erhaltenen kristallinen Form B von Fluvastatin-Natrium. Dieses Verfahren liefert nadelähnliche Kristalle der Form B von Fluvastatin-Natrium.
  • Keines der oben erwähnten Verfahren eignet sich zur Herstellung von kompakten, kugelförmigen Aggregaten mit enger Größenverteilung, die sich anschließend in einem Beschichtungsverfahren einsetzen lassen.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Es wurde nun ein Verfahren gefunden, mit dem sich kompakte, kugelförmige Agglomerate von Inogatran mit enger Größenverteilung (von 30 bis 110 μm, insbesondere von 30 bis 100 μm) bilden lassen.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung kugelförmiger Agglomerate von Inogatran (beispielsweise Inogatran-Anhydrat) bereit, bei dem man nacheinander:
    • a) Inogatran in einer seiner instabilen hygroskopischen Hydratformen (beispielsweise Inogatran-Monohydrat) in einer Mischung eines guten Lösungsmittels für Inogatran (L1) und eines schlechten Lösungsmittels für Inogatran (L3) unter Bildung einer konzentrierten Lösung löst,
    • b) die Lösung gegebenenfalls filtriert,
    • c) die eingeengte Lösung weiter einengt,
    • d) zur Übersättigung ein Nichtlösungsmittel für Inogatran (L2) zusetzt und
    • e) nach Einsetzen der Kernbildung weiteres (L2) zusetzt.
  • An die Schritte (a) bis (e) können sich Maßnahmen zur Isolierung des Produkts anschließen.
  • Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist kein spezielles Rühren erforderlich, und es ist einfach, den Maßstab des Verfahrens zu vergrößern. Zur Verbesserung ihrer Fließfähigkeit oder Komprimierbarkeit vor dem Tablettieren durch ein Trockenkompressionsverfahren sind für die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten kugelförmigen Inogatran-Agglomerate keine Zusatzstoffe erforderlich.
  • In der vorliegenden Beschreibung ist ein gutes Lösungsmittel als eine Flüssigkeit definiert, in der Inogatran sehr löslich ist (d.h. mehr als etwa 0,03 g Inogatran/g Lösungsmittel); ein schlechtes Lösungsmittel ist eine Flüssigkeit, in der Inogatran kaum bis in sehr geringem Maße löslich ist (d.h. etwa 0,0001–0,03 g Inogatran/g Lösungsmittel); und ein Nichtlösungsmittel ist eine Flüssigkeit, in der Inogatran praktisch unlöslich ist (d.h. weniger als etwa 0,0001 g Inogatran/g Lösungsmittel).
  • Gemäß einem Aspekt der Erfindung liegt das Verhältnis der Mischung von (L1) und (L3) im Bereich von 0,97-0,90:0, 03–0,10 (w/w).
  • Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung liegt die Menge an (L1), (L2) und (L3), bezogen auf das Gewicht von Inogatran, im Bereich von 7 bis 15 ml pro g Inogatran.
  • Gemäß noch einem anderen Aspekt der Erfindung beträgt das Verhältnis [(L1) + (L3)]:(2) vorzugsweise 1:1,5 bis 1:4 (v/v).
  • In Schritt (a) ist eine konzentrierte Lösung eine Lösung, die beispielsweise mehr als 10 g Inogatran pro 100 ml Lösungsmittel (wie z.B. mehr als 20 g Inogatran pro 100 ml Lösungsmittel) aufweist.
  • Als fakultativer Schritt kann zwischen Schritten (b) und (c) ein weiterer Schritt eingefügt werden, bei dem man Gerät und Filterplatte mit (L1) wäscht, um Verluste an Inogatran möglichst gering zu halten.
  • Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung löst man eine entsprechende Menge an Inogatran unter Bildung einer hochkonzentrierten Lösung in einer Mischung aus L1 und L3. Die Lösung wird gegebenenfalls filtriert. Dann versetzt man die hochkonzentrierte Lösung unter langsamem Rühren langsam mit dem Nichtlösungsmittel L2, so daß sich (was optisch durch das erste Auftreten von Opaleszieren festgestellt werden kann) in Form kleiner Tröpfen einer Quasiemulsion von Inogatran/L1/L3 in dem Dispersionsmedium L2 bilden können. Die Lösung wird vorzugsweise zum Starten der Kernbildung angeimpft, und nach Eintritt der Kernbildung wird weiteres L2 zugegeben. Dann läßt man die Kristallisation fortschreiten, bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat. Vorzugsweise filtriert und trocknet man das erhaltene Produkt nach dem Einstellen des Gleichgewichts.
  • Die Größe der durch das Verfahren produzierten kugelförmigen Agglomerate von Inogatran hängt hauptsächlich von der Größe der Tröpfchen der Quasiemulsion ab, wobei Rühren auf die Größe der Tröpfchen der Quasiemulsion einen nur marginalen Einfluß hat.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren kann man sich eines beliebigen Lösungsmitteltyps bedienen. Als Lösungsmittel für Inogatran eignen sich: L1 = Ethanol; L2 = Essigsäureethylester; L3 = Wasser, man kann jedoch auch andere wählen.
  • Die Größe der Tröpfchen der Quasiemulsion (und somit die Größe der produzierten Agglomerate) läßt sich durch die bei dem Verfahren verwendete Temperatur, die Arzneimittelkonzentration und Volumenverhältnisse der Flüssigkeiten steuern.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich kompakte, kugelförmige Agglomerate von Inogatran mit einer engen Größenverteilung (30 bis 110 μm) erhalten. Mit einer Erhöhung der Temperatur vermindert sich die Größe der Agglomerate, während eine Temperaturabsenkung zu einer Vergrößerung der Größe der Agglomerate führt. Weiterhin kommt es bei einer höheren Inogatrankonzentration in der L1/L3-Mischung (wie z.B. der Ethanol-Wasser-Mischung) zu größeren Agglomeraten. Ist die Menge an Wasser zu groß, so tendiert das Verfahren dazu, andere Polymorphe von Inogatran zu liefern, die die Anforderungen hinsichtlich Kompaktheit und Kugelförmigkeit nicht erfüllen. Statt dessen erhält man weiche, poröse und kugelförmige Agglomerate. Auch führt zu viel Ethanol zu schwankenden Größenverteilungen. Mit zu viel Essigsäureethylester erhält man Agglomerate, die an der Becherwand kleben bleiben. Schließlich wurde gefunden, daß sich, wenn die bei der letzten Zugabe verwendete Menge an Essigsäureethylester zu groß war, ein emulsionsähnliches System bildete, das keine Agglomerate mit den gewünschten Eigenschaften lieferte. Die Feststellung, daß sich nach der vorliegenden Erfindung kompakte, kugelförmige Teilchen erhalten lassen, war daher recht überraschend.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
  • Beispiel 1
  • Dieses Beispiel erläutert die Herstellung von Inogatran-Monohydrat.
  • [2R-[2S]]-N-[2-[2-[[[3-[(Aminoiminomethyl)amino]propyl]amino]carbonyl]-1-piperidinyl]-1-(cyclohexylmethyl)-2-oxoethyl]glycinbenzylester (siehe WO 9311152, 88 kg) wurde bei 18°C in Ethanol (792 l, 99,5%) gelöst. Anschließend wurde Palladium-auf-Aktivkohle (4,4 kg) als Suspension in Ethanol (99 l) zugegeben. Nach dreimaligem Evakuieren mit Stickstoff wurden bei einer Innentemperatur von 25°C insgesamt 10,4 m3 Wasserstoff zugesetzt. Nach 4 Stunden war die Umsetzung beendet (99,3%). Der Katalysator wurde abfiltriert und mit Ethanol (82 l) und Wasser (82 l) gewaschen. Die Lösung wurde dann durch Abdampfen des Lösungsmittels auf ein Endvolumen von 200 l eingeengt. Dann wurden Wasser (330 l) und 1 Äquivalent konzentrierte HCl (12,6 kg) zugegeben. Anschließend wurden 175 kg Lösungsmittel abgedampft, bis die Inogatrankonzentration in der Lösung 21 Gew.-% betrug. Die Lösung wurde über Nacht stehengelassen und dann mit 0,5 Äquivalenten HCl (6,3 kg) versetzt, um einige Kristalle in Lösung zu bringen. Die Lösung wurde dann auf 30°C erwärmt. Anschließend wurden 105 kg Lösungsmittel abgedampft. Absolutes Ethanol (15 l) wurde zugesetzt, und die Lösung wurde dann bei 20°C zweimal mit Essigsäureethylester (118 kg bzw. 100 kg) extrahiert. Die verbliebene wäßrige Lösung wurde mit 53 kg Essigsäureethylester versetzt. Die Innentemperatur wurde dann auf 25°C eingestellt, und 1,52 Äq. NaOH wurden in Form einer 20%igen wäßrigen Lösung (41 kg) zugefügt. Dann wurde der pH-Wert durch Zugabe von 0,25 kg 50%iger NaOH auf 10 eingestellt. Die Lösung wurde dann im Verlauf von 6 Stunden auf 15°C heruntergekühlt. Die Kristallisation setzte bei einer Innentemperatur von 23°C spontan ein. Die Suspension wurde zentrifugiert, und die Kristalle wurden zweimal mit 50 l Wasser gewaschen. Die Kristalle wurden bei 40°C im Vakuum getrocknet, worauf Inogatran-Monohydrat (49 kg) zurückblieb.
  • Beispiel 2
  • Dieses Beispiel erläutert die Herstellung von Inogatran-Anhydrat.
  • Inogatran-Monohydrat (Beispiel 1, 49 kg) und 4,6 l Wasser wurden bei 18°C zu absolutem Ethanol (260 l) gegeben. Die so erhaltene Lösung wurde zum Klären filtriert, und der Filter wurde mit 50 l absolutem Ethanol gewaschen. Die Lösung wurde dann durch Eindampfen auf ein Volumen von 100 l eingeengt. Anschließend wurden Ethanol (15 kg) und Wasser (6,7 kg) zugesetzt, die Lösung wurde dann auf 40°C erhitzt und schließlich wurde im Verlauf von 3 Stunden Essigsäureethylester (330 kg) zugefügt. Nach Zugabe von ungefähr 300 kg Essigsäureethylester setzte spontan die Kristallisation ein. Die Suspension wurde über Nacht (11 h) bei 40°C stehengelassen. Die Suspension wurde dann zentrifugiert und zweimal mit 50 1 einer Mischung von Essigsäureethylester und Ethanol (4:1) gewaschen. Die so erhaltenen Kristalle wurden bei 40°C getrocknet, worauf Inogatran-Anhydrat (46 kg) zurückblieb.
  • Beispiel 3
  • Dieses Beispiel erläutert die Herstellung von Inogatran-Anhydrat.
  • Inogatran (Monohydrat; 5,5% Wasser; 26,6 kg) wurde bei 30°C in 140 l Ethanol (99,5) und 1,13 l Wasser gelöst. Die Lösung wurde zum Erhalt einer klaren Lösung filtriert und mit 20 l Ethanol gewaschen. Die Lösung wurde durch Abdampfen von etwa 105 l Ethanol im Vakuum eingeengt, und die Temperatur wurde auf 25°C eingestellt. Diese Lösung wurde im Verlauf von 20 Minuten mit 90 l Essigsäureethylester versetzt, und die so erhaltene Mischung wurde mit Inogatran-Anhydrat (3–5 g) angeimpft. Nach etwa 1 Stunde setzte die Kernbildung ein, und nachdem visuell ein Auftreten von Opaleszenz festgestellt worden war, wurden weitere 80 l Essigsäureethylester zugegeben. Das System wurde über Nacht stehengelassen, so daß sich ein Gleichgewicht einstellen konnte. Das Produkt wurde zentrifugiert, mit einer Mischung von 12 l Ethanol und 47 l Essigsäureethylester gewaschen und bei 40°C im Vakuum getrocknet. Durch Filtrieren erhielt man Inogatran-Anhydrat (24,05 kg; Ausbeute 96%, Reinheit (HPLC) 99,8%) als kompakte, kugelförmige Agglomerate mit einer engen Größenverteilung und einer mittleren Teilchengröße von 103 μm (Malvern).
  • Beispiel 4
  • Dieses Beispiel erläutert die Umkristallisierung von Inogatran-Anhydrat.
  • Inogatran (-Anhydrat) wurde unter Rückfluß (etwa 78°C) in Ethanol:Wasser (90:10 Gew.-%) (Konzentration 5–6 ml/g Inogatran) gelöst, und die so erhaltene Lösung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt. Das System wurde filtriert, um eine klare Lösung zu erhalten, und durch azeotropes Abdampfen von Ethanol/Wasser (96/4 Gew.-%) auf ein Volumen von 2,53 ml/g Inogatran eingeengt. Die erhaltene Lösung wurde nach dem Karl-Fischer-Verfahren auf den Wassergehalt untersucht. Lag der Wassergehalt über 0,2 g Wasser/g Inogatran, so wurden 3–5 ml Ethanol (99,5%)/g Inogatran zugegeben, und das Eindampfen wurde wiederholt, bis der Wassergehalt im Bereich von 0,1–0,2 g Wasser/g Inogatran lag.
  • Die Temperatur der Lösung wurde auf 20–40°C eingestellt, und es wurde mit Essigsäureethylester (3,5–4 ml/g Inogatran) versetzt. Nach etwa 1 Stunde kam es zur Kernbildung, und weiterer Essigsäureethylester (2,5–4 ml/g Inogatran) wurde zugegeben. Das System wurde zum Einstellen des Gleichgewichts wenigstens 3 Stunden lang stehengelassen, und das Produkt wurde dann abfiltriert und getrocknet.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Herstellung kugelförmiger Agglomerate von Inogatran, bei dem man nacheinander: a) Inogatran in einer seiner instabilen hygroskopischen Hydratformen in einer Mischung eines guten Lösungsmittels für Inogatran (mehr als 0,03 g Inogatran/g Lösungsmittel) (L1) und eines schlechten Lösungsmittels für Inogatran (0,0001 – 0,03 g Inogatran/g Lösungsmittel) (L3) unter Bildung einer konzentrierten Lösung löst, b) die Lösung gegebenenfalls filtriert, c) die eingeengte Lösung weiter einengt, d) zur Übersättigung ein Nichtlösungsmittel für Inogatran (weniger als 0,0001 g Inogatran/g Lösungsmittel) (L2) zusetzt und e) nach Einsetzen der Kernbildung weiteres (L2) zusetzt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man das erhaltene Produkt aufarbeitet.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis der Mischung von (L1) und (L3) im Bereich von 0,97–0,90:0,03–0,10 (w/w) liegt.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Menge an (L1), (L2) und (L3), bezogen auf das Gewicht von Inogatran, im Bereich von 7 bis 15 ml pro g Inogatran liegt.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verhältnis [ (L1) + (L3) ] : (L2) 1:1,5 bis 1:4 (v/v) beträgt.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich in Schritt a) bei einer konzentrierten Lösung um eine Lösung handelt, die mehr als 10 g Inogatran pro 100 ml Lösungsmittel, vorzugsweise mehr als 20 g Inogatran pro 100 ml Lösungsmittel, enthält.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei L1 um Ethanol handelt.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei L2 um Essigsäureethylester handelt.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei L3 um Wasser handelt.
  10. Inogatran-Anhydrat.
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