-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Soltam- und Sulton-Oxazolidinon-Derivate
und insbesondere Verbindungen der im folgenden beschriebenen Formel
(I) bereit. Diese Verbindungen sind als antibiotische Mittel verwendbar.
-
Die
Oxazolidinon-antibakteriellen Mittel sind eine neue synthetische
Klasse von antimikrobiellen Mitteln mit starker Aktivität gegenüber einer
Zahl von humanen und veterinärmedizinischen
Pathogenen, die grampositive aerobe Bakterien, wie mehrfachresistente
Staphylokokken und Streptokokken, gramnegative aerobe Bakterien,
wie H. influenzae und M. catarrhalis, sowie anaerobe Organismen,
wie Bacteroidesund Clostridia-Arten, säurefeste Organismen, wie Mycobacterium
tuberculosis und Mycobacterium avium, umfassen.
-
OFFENBARTE INFORMATION
-
Die
internationale Veröffentlichung
Nr. WO 97/09328 offenbart Phenyloxazolidinone mit einer C-C-Bindung
zu 4-8-gliedrigen
heterocyclischen Ringen, die als antimikrobielle Mittel verwendbar
sind.
-
Das
US-Patent Nr. 4 709 026 offenbart Ketosultame, die als Sensibilisierungsmittel
oder Farbstoffe verwendbar sind.
-
J.
Org. Chem. 1991, 56, 3549–3556
offenbart Vinylsulfonylester und -amide bei der Synthese von substituierten δ-Sultamen
und δ-Sultonen.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Durch
die vorliegende Erfindung erfolgt die Bereitstellung einer Verbindung
der Formel I:
oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes derselben,
- worin
- W die Struktur i oder ii ist;
- R1
- (a) H,
- (b) C1-8Alkyl, das optional mit einem
bis drei Resten von F, Cl, OH, OC(=O)-C1-4-Alkyl
oder O-C1-4-Alkyl substituiert ist,
- (c) C3-6-Cycloalkyl,
- (d) Amino,
- (e) C1-8-Alkylamino,
- (f) C1-8-Dialkylamino oder
- (g) O-C1-8-Alkyl bedeutet;
- R2 H oder F bedeutet;
- X O oder NR3 bedeutet;
- R3
- (a) H,
- (b) C1-8-Akyl, das optional mit einem
bis drei Resten von F, Cl, OH, CN, NH2,
OC(=O)-C1-4-Alkyl oder O-C1-4-Alkyl
substituiert ist,
- (c) C3-8-Alken oder
- (d) C(=O) NR4R5 bedeutet;
- R4 und R5 unabhängig voneinander
- (a) H oder
- (b) C1-8-Alkyl, das optional mit einem
bis drei Resten von F, Cl, OH, CN oder NH2 substituiert
ist, bedeuten;
- Y O der S bedeutet; und
- n 0 oder 1 bedeutet.
-
In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ferner bereit:
- eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine Verbindung der
Formel I oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz derselben und
ein pharmazeutisch akzeptables Streckmittel umfasst (die Zusammensetzung
umfasst vorzugsweise eine wirksame Menge der Verbindung oder des
Salzes),
- die Verwendung zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
oder Prävention
mikrobieller Infektionen bei einem Säuger einschließlich von
Haut- und Augeninfektionen, die das Verabreichen einer Verbindung
der Formel (I) oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes derselben
an den eine derartige Behandlung benötigenden Säuger umfasst, und
- eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz derselben zur Verwendung bei einer medizinischen Behandlung
(beispielsweise der Behandlung oder Prävention einer mikrobiellen
Infektion).
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden allge mein nach dem
IUPAC- oder CAS-Nomenklatursystem benannt. Einem Fachmann üblicher
Erfahrung bekannte Abkürzungen
können
verwendet werden (beispielsweise "Ph" für Phenyl, "Me" für Methyl, "Et" für Ethyl, "h" für
Stunde oder Stunden und "RT" für Raumtemperatur).
-
Der
Kohlenstoffatomgehalt verschiedener kohlenwasserstoffhaltiger Einheiten
wird durch ein Präfix, das
die minimale und maximale Zahl von Kohlenstoffatomen in der Einheit
bezeichnet, angegeben, d.h. das Präfix Ci-j gibt
eine Einheit von der ganzen Zahl "i" bis
einschließlich
der ganzen Zahl von "j" an Kohlenstoffatomen
an. Daher bezeichnet beispielsweise C1-7-Alkyl
Alkyl mit einem bis einschließlich
sieben Kohlenstoffatomen.
-
Im
folgenden aufgelistete spezielle und bevorzugte Werte für Reste,
Substituenten und Bereiche dienen lediglich der Erläuterung;
sie schließen
andere definierte Werte oder andere Werte innerhalb definierter Bereiche
für die
Reste und Substituenten nicht aus.
-
Die
folgenden Definitionen werden, falls nicht anders beschrieben, verwendet.
-
Alkyl
bezeichnet sowohl gerade als auch verzweigte Gruppen; jedoch umfasst
der Verweis auf einen individuellen Rest, wie "Propyl", nur den geradkettigen Rest, wobei
ein verzweigtkettiges Isomer, wie "Isopropyl", speziell angegeben wird. Insbesondere
kann C1-8-Alkyl Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, sek-Butyl, Pentyl, 3-Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl
und die isomeren Formen derselben sein. Insbesondere kann C1-4-Alkyl Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, sek-Butyl und die isomeren Formen derselben sein.
-
Alken
bezeichnet sowohl gerade als auch verzweigte Gruppen mit mindestens
einer Doppelbindung. Insbesondere kann C3-8-Alken Allyl, Butenyl,
Pentenyl, Hexenyl, Heptenyl, Octenyl und die isomeren Formen derselben
sein.
-
C3-6-Cycloalkyl bezeichnet ein Cycloalkyl
mit drei bis sechs Kohlenstoffatomen. Insbesondere kann C3-6-Cycloalkyl Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl
oder Cyclohexyl sein.
-
Säuger bezeichnet
einen Menschen und andere Warmblüter.
-
Pharmazeutisch
akzeptable Salze bezeichnen die Salze, die zum Verabreichen der
Verbindungen dieser Erfindung verwendbar sind, und sie umfassen
ein Hydrochlorid-, Hydrobromid-, Hydroiodid-, Sulfat-, Phosphat-,
Acetat-, Propionat-, Lactat-, Mesylat-, Maleat-, Malat-, Succinat-,
Tartrat-, Citronensäure-,
2-Hydroxyethylsulfonat-, Fumarat-, Methansulfonsäuresalz und dgl.
-
Verbindungen
der vorliegenden Erfindung können
in der Form pharmazeutisch akzeptabler Salze vorhanden sein.
-
Es
ist klar, dass die vorliegende Erfindung alle racemischen, optisch
aktiven, polymorphen, tautomeren oder stereoisomeren Formen oder
ein Gemisch derselben umfasst.
-
Ein
spezieller Wert für
R1 ist H.
-
Ein
spezieller Wert für
R1 ist C1-8-Alkyl,
das optional mit einem bis drei Resten von F, Cl, OH, OC(=O)-C1-4-Alkyl oder O-C1-4-Alkyl
substituiert ist.
-
Ein
spezieller Wert für
R1 ist C3-6-Cycloalkyl.
-
Ein
spezieller Wert für
R1 ist Amino, C1-8-Alkylamino,
C1-8-Dialkylamino.
-
Ein
spezieller Wert für
R1 ist O-C1-8-Alkyl.
-
Ein
bevorzugter Wert für
R1 ist Methyl.
-
Ein
spezieller Wert für
R2 ist F.
-
Ein
spezieller Wert für
X ist O.
-
Ein
spezieller Wert für
X ist NR3, wobei R3 H
ist.
-
Ein
spezieller Wert für
X ist NR3, wobei R3 C1-8-Alkyl ist, das optional mit einem bis
drei Resten von F, Cl, OH, CN, NH2, OC(=O)-C1-4-Alkyl oder O-C1-4-Alkyl
substituiert ist.
-
Ein
spezieller Wert für
X ist NR3, wobei R3 C3-8-Alken ist.
-
Ein
spezieller Wert für
X ist NR3, wobei R3 C(=O)NR4R5 ist, wobei R4 und R5 unabhängig voneinander H
oder C1-8-Alkyl, das optional mit einem
bis drei Resten von F, Cl, OH, CN oder NH2 substituiert
ist, bedeuten.
-
Ein
bevorzugter Wert für
X ist O.
-
Ein
weiterer bevorzugter Wert für
X ist NH. Ein weiterer bevorzugter Wert für X ist NCH3.
-
Ein
spezieller Wert für
Y ist O.
-
Ein
spezieller Wert für
Y ist S.
-
Ein
spezieller Wert für
n ist 0 oder 1.
-
Ein
bevorzugter Wert für
n ist 1.
-
Eine
bevorzugte Struktur ist die Struktur I-A
-
-
Beispiele
der vorliegenden Erfindung umfassen:
- a) N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]phenyl]-2-oxo-5-oxazoli dinyl]methyl]acetamid,
- b) N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid,
- c) N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]ethanthioamid,
- d) N-[[(5S)-3-[Fluor-4-(tetrahydro-2-methyl-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]ethanthioamid,
- e) N-[[(5S)-3-[4-(2,2-Dioxido-1,2-oxathian-5-yl)-3-fluorphenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]ethanthioamid,
- f) N-[[(5S)-3-[4-(1,1-Dioxido-4-isothiazolidinyl)-3-fluorphenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]ethanthioamid
oder
- g) N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-2-methyl-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid.
-
Die
folgenden Reaktionsschemata beschreiben die Herstellung von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung. Alle Ausgangsmaterialien sind im Handel
erhältlich
oder werden durch in diesen Reaktionsschemata beschriebene Verfahren
oder Verfahren, die einem Fachmann üblicher Erfahrung auf dem Gebiet
der organischen Chemie bekannt sind, hergestellt. Die in den Reaktionsschemata
verwendeten Variablen sind wie oben oder wie in den Ansprüchen definiert.
-
Die
Sultame mit einem 6-gliedrigen Ring (n = 1, X = NR3,
R3 ist gleich der obigen Definition) können wie
in Reaktionsschema 1 angegeben hergestellt werden. Siehe auch Morris
et al., J. Org. Chem., 1991, 56, 3549.
-
Die
Addition des Arylessigsäureesters
2 an das Vinylsulfon amid 3 in Gegenwart einer Base ergibt das Addukt
4. Das Entfernen der Schutzgruppen von 4 mit Trifluoressigsäure ergibt
5. Der Ringschluss von 5 mit Natriumhydrid ergibt 6, das wiederum
mit Natriumborhydrid-trifluoressigsäure reduziert werden kann,
wobei das Sultam 7 erhalten wird. Das Stickstoffatom des Sultamrings
kann mit einer Allylgruppe geschützt
werden, wobei 8 erhalten wird, und die Nitrogruppe von 8 kann anschließend mit
einem Natriumborhydridkupfer(I)-bromid:Dimethylsulfid-Komplex reduziert
werden, wobei das Amin 9 erhalten wird.
-
Das
Amin 9 kann als ein CBZ-Derivat 10 geschützt werden, das wiederum mit
dem Amidoepoxid 11 in Gegenwart einer Base umgesetzt werden kann,
wobei das Oxazolidinon 12 erhalten wird. Das Entfernen der N-Allylgruppe
kann mit Palladium-auf-Kohle
in Gegenwart von Bortrifluorid-etherat in Ethanol bewirkt werden, wobei
13 erhalten wird. Das Ersetzen von H durch R3 unter
Verwendung von einem Fachmann bekannten Verfahren ergibt die Verbindung
14. Schließlich
kann das Thioamid 15 durch Behandeln des Amids 14 mit Lawesson-Reagens
hergestellt werden.
-
Die
Sultone mit 6-gliedrigem Ring (n = 1, X = O) können analog zu den Sultamen
hergestellt werden, und die Synthesen sind in Reaktionsschema II
angegeben. Die Addition des Methylarylacetats 2 an Vinylsulfonat
in Gegenwart einer Base ergibt das Addukt 16. Die Reduktion des
Esters von 16 mit DIBAL ergibt den Alkohol 17, der in Gegenwart
von Natriumhydrid zu dem Sulton 18 cyclisiert werden kann. Eine
den für
das Sultam in Reaktionsschema I angegebenen ähnliche Folge von Stufen wandelt
18 in die Sulton-oxazolidinone 19 um.
-
Die
Herstellung eines Sultams mit 5-gliedrigem Ring ist in Reaktionsschema
III angegeben. Die Alkylierung des Methyl arylacetats 2 mit Brommethylsulfonamid
20 ergibt das Addukt 21, das in Gegenwart einer Base zu 22 cyclisiert
werden kann. Eine der in Reaktionsschema 1 angegebenen ähnliche
Folge von Stufen wandelt 22 in die Sultam-oxazolidinone 23 um. Siehe
DuPriest et al.,,J. Med. Chem. 1991, 34, 3229 und Morris et al.,
J. Org. Chem , 1991, 56, 3549.
-
-
-
-
Die
Verbindungen und deren Herstellungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
werden im Zusammenhang mit den folgenden Beispielen besser verstanden,
wobei diese eine Erläuterung
und keine Beschränkung
des Umfangs der Erfindung sein sollen.
-
BEISPIELE Beispiel
1: Herstellung von N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
-
Stufe 1: Herstellung von
Methyl-alpha-[2-[[bis[(4-methoxyphenyl)methyl]amino]sulfonyl]ethyl]-2-fluor-4-nitrobenzolacetat
-
Methyl-2-(2-fluor-4-nitrophenyl)acetat
(25,0 g, 117,4 mmol), Vinylsulfonamid (35,0 g, 100,9 mmol), kristallwasserfreies
Kaliumcarbonat (10,0 g, 72,5 mmol) und 18-Krone-6 (2,64 g, 10,0
mmol) werden 3 h unter Rückflusskühlung in
Toluol (250 ml) erhitzt. Nach dem Abkühlen werden Ethylacetat (500
ml) und Wasser (300 ml) zugegeben. Die organische Schicht wird mit
Kochsalzlösung
(200 ml) gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft.
Das gebildete Öl
wird über
Silicagel (1 kg) unter Elution mit 25–50 Ethylacetat-Hexan chromatographiert.
Die Titelverbindung wird als weiße Kristalle erhalten (45,8
g, 81 %) Fp 79 °.
-
Stufe 2: Herstellung von
Methyl-alpha-[2-(aminosulfonyl)ethyl]-2-fluor-4-nitrobenzolacetat
-
Methyl-alpha-[2-[[bis[(4-methoxyphenyl)methyl]amino]sulfonyl]ethyl]-2-fluor-4-nitrobenzolacetat
(41,6 g, 74,3 mmol) wird in Methylenchlorid (200 ml) und Trifluoressigsäure (50
ml) gelöst.
Die Lösung
wird 2 Tage gerührt
und dann werden die Lösemittel
abgedampft. Der Rückstand
wird in Ethylacetat (750 ml) gelöst
und mit einer Natriumbicarbonatlösung
(200 ml) und einer Kochsalzlösung
(100 ml) gewaschen. Nach dem Trocknen (MgSO4),
der Filtration und dem Eindampfen wird die Titelverbindung als Feststoff
erhalten (20,5 g, 86 %) Fp 99–101 °.
-
Stufe 3: Herstellung von
4-(2-Fluor-4-nitrophenyl)dihydro-2H-1,2-thiazin-3(4H)-on-1,1-dioxid
-
Eine
60%-ige Natriumhydrid-Öldispersion
(520 mg, 13,0 mmol) wird mit Hexan (3 × 5 ml) gewaschen und dann
mit trockenem Tetrahydrofuran (30 ml) versetzt. Zu diesem gerührten eisgekühlten Gemisch
wird eine Lösung
von Methyl-alpha-[2-(aminosulfonyl)ethyl]-2-fluor-4-nitrobenzolacetat
(3,20 g, 10,0 mmol) in trockenem Tetrahydrofuran (30 ml) gegeben.
Nach 3-stündigem
Rühren
wird weiteres Natriumhydrid (300 mg, 7,5 mmol) zugegeben. Methanol
(5 ml) wird nach weiteren 20 h zugegeben, und das Reaktionsgemisch
wird zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird zwischen 5 % Methanol-Chloroform (150 ml)
und 1 N HCl (50 ml) verteilt, und der braune Feststoff wird abfiltriert.
Dieser Feststoff wird über
Silicagel (150 g) unter Elution mit 50 % Aceton-Hexan chromatographiert.
Umkristallisieren aus Aceton-Hexan ergibt die Titelverbindung als Feststoff.
Fp 218–219 °.
-
Stufe 4: Herstellung von
4-(2-Fluor-4-nitrophenyl)tetrahydro-2H-1,2-thiazin-1,1-dioxid
-
4-(2-Fluor-4-nitrophenyl)dihydro-2H-1,2-thiazin-3(4H)-on- 1,1-dioxid (2,43
g, 8,44 mmol) und Natriumborhydrid (3,83 g, 101,3 mmol) werden unter
Stickstoff gesetzt und trockenes THF (70 ml) wird zugegeben. Zu der
eisgekühlten
Suspension wird Trifluoressigsäure
(7,8 ml, 101,3 mmol) während
5 min gegeben. Nach 16-stündigem
Rühren
wird weitere Trifluoressigsäure
(20,0 ml, 260 mmol) und anschließend Methanol (20 ml) zugegeben.
Die Lösung
wird eingedampft, und der Rückstand
wird in Ethylacetat (150 ml) gelöst
und mit einer Natriumbicarbonatlösung
(3 × 100
ml) und einer Kochsalzlösung
(50 ml) gewaschen. Eindampfen ergibt einen gelben Gummi, der über Silicagel
(90 g) unter Elution mit 1-3 % Methanol-Chloroform chromatographiert
wird. Die Titelverbindung wird als Gummi erhalten (1,99 g, 86 %):
Berechnet für
C10H11FN2O4S: C, 43, 79;
H, 4, 04; N, 10, 21. Gefunden: C, 43,72; H, 4,07; N, 10,11.
-
Stufe 5: Herstellung von
4-(2-Fluor-4-nitrophenyl)tetrahydro-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-1,1-dioxid
-
Kristallwasserfreies
Kaliumcarbonat (3,6 g, 26,1 mmol) wird zu einer Lösung von
4-(2-Fluor-4-nitrophenyl)tetrahydro-2H-1,2-thiazin-1,1-dioxid (1,795 g, 6,54
mmol) und Allylbromid (2,0 ml, 23,1 mmol) in trockenem Acetonitril
(25 ml) gegeben. Das Gemisch wird 5 min unter Rückflusskühlung erhitzt und dann gekühlt. Nach
dem Filtrieren und Eindampfen wird der Rückstand über Silicagel (150 g) unter
Elution mit 0–1
% Methanol-Chloroform chromatographiert. Die Titelverbindung wird
als Flocken erhalten (1,70 g, 83 %) Fp 121 °.
-
Stufe 6: Herstellung von
3-Fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]benzolamin
-
4-(2-Fluor-4-nitrophenyl)tetrahydro-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-1,1-dioxid
(1,303 g, 4,15 mmol) und Kupfer(I)-bromid: Dimethylsulfid-Komplex
(0,855 g, 4,15 mmol) werden bei Eistemperatur in trockenem THF (30
ml) gerührt.
Natriumborhydrid (1,25 g, 33,07 mmol) wird zugegeben, und das Gemisch
wird 20 min gerührt. Methanol
(10 ml) wird vorsichtig während
30 min zugegeben, und dann wird eine Ammoniumchloridlösung (50 ml)
zugegeben. Das Gemisch wird mit Methylenchlorid (2 × 100 ml)
extrahiert, mit Wasser (50 ml) und Kochsalzlösung (50 ml) gewaschen, getrocknet
(MgSO4) und eingedampft, wobei das Produkt
als cremefarbener Feststoff erhalten wird (1,178 g, 100 %) Fp 96 °.
-
Stufe 7: Herstellung von
Phenylmethyl-[3-fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]phenyl]carbamat
-
3-Fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]benzolamin
(1,154 g, 4,06 mmol) wird in THF (15 ml) gelöst, worauf Benzylchlorformiat
(765 mg, 4,48 mmol) und anschließend eine Lösung von Natriumbicarbonat
(700 mg, 8,33 mmol) in Wasser (10 ml) zugegeben werden. Nach 2-stündigem Rühren wird der
größte Teil
des THF abgedampft und der Rückstand
mit Ethylacetat (100 ml) extrahiert. Nach dem Waschen mit Wasser
(25 ml) und Kochsalzlösung
wird die Lösung
getrocknet (MgSO4) und eingedampft, wobei die
Titelverbindung als weiße
Kristalle erhalten wird (1,70 g, 100 %) Fp 138–140 °.
-
Stufe 8: Herstellung von
N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
-
Phenylmethyl-[3-fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]phenyl]carbamat (1,70
g, 4,07 mmol) wird in trockenem THF (18 ml) unter Stickstoff gelöst und auf –78 ° gekühlt. Eine
1,6 M Lösung
von n-Butyllithium (2,7 ml, 4,32 mmol) in Hexan wird zugegeben und
es wird 1 h gerührt.
Eine Lösung von
N-[(2S)Oxiranylmethyl]acetamid 11 (960 mg, 8,35 mmol) in trockenem
THF (6,5 ml) wird zugegeben, und das gerührte Gemisch wird über Nacht
auf 25 ° kommen
gelassen. Das Lösemittel
wird abgedampft und der Rückstand
wird zwischen Chloroform (100 ml) und einer Ammoniumchloridlösung (50
ml) verteilt. Die organische Schicht wird mit Kochsalzlösung (40
ml) gewaschen, getrocknet (MgSO4) und eingedampft.
Der Rückstand
wird über
Silicagel (150 g) unter Elution mit 2–4 % Methanol-Chloroform chromatographiert,
wobei das Oxazolidinon als weißer
Schaum erhalten wird (1,275 g, 73 %).
HRMS (FAB) berechnet
für m+H
= 426,1499; gefunden: 426,1506.
-
Beispiel
2: Herstellung von N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
-
N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-[tetrahydro-1,1-dioxido-2-(2-propenyl)-2H-1,2-thiazin-4-yl]phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
(350 mg, 0,82 mmol), 10 % Palladium-auf-Kohle (500 mg), Bortrifluorid-etherat
(179 mg, 1,26 mmol) und absolutes Ethanol (8 ml) werden 5 h unter
Rückflusskühlung erhitzt.
Nach dem Abkühlen wird
die Suspension filtriert und eingedampft. Eine Chromatographie über Silicagel
(55 g) unter Elution mit 2–6 %
Methanol-Chloroform ergibt die Titelverbindung als Schaum (186 mg,
59 %).
HRMS (FAB) berechnet für m+H = 386, 1186; gefunden: 386,1194.
-
Beispiel
3: Herstellung von N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]ethanthioamid
-
N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
(180 mg, 0,47 mmol), Lawesson-Reagens (310 mg, 0,77 mmol) und Dioxan
(10 ml) werden 1 h unter Rückflusskühlung erhitzt.
Nach dem Abkühlen
wird das Lösemittel
abgedampft und der Rückstand über Silicagel
(40 g) unter Elution mit 2–4
% Methanol-Chloroform chromatographiert, wobei die Titelverbindung
als Schaum erhalten wird (173 mg, 92 %).
HRMS (FAB) berechnet
für m+H
= 402,0957; gefunden: 402,0954.
-
Beispiel
4: Herstellung von N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-2-methyl-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
-
N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid (200
mg, 0,52 mmol), pulverförmiges
Kaliumcarbonat (85 mg, 0,62 mmol) und Methyliodid (88 mg, 0,62 mmol)
wurden unter Stickstoff in trockenem DMF (1 ml) 24 h gerührt. Nach
dem Abdampfen des Lösemittels
wird der Rückstand
zwischen Chloroform (65 ml) und Wasser (15 ml) verteilt. Das Chloroform
wird getrocknet (MgSO4), filtriert und abgedampft.
Der Rückstand
wird über
Silicagel unter Elution mit 2–6
% Methanol-Chloroform chromatographiert. Das Produkt wird als weißer Schaum
erhalten (156 mg, 75 %).
HRMS (FAB) berechnet für m+H =
400,1342; gefunden: 400,1343.
-
Beispiel
5: Herstellung von N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-2-methyl-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]ethanthioamid
-
N-[[(5S)-3-[3-Fluor-4-(tetrahydro-2-methyl-1,1-dioxido-2H-1,2-thiazin-4-yl)phenyl]-2-oxo-5-oxazolidinyl]methyl]acetamid
(100 mg, 0,25 mmol) und Lawesson-Reagens (122 mg, 0,30 mmol) wurden
in Dioxan (10 ml) unter Stickstoff gelöst. Das Reaktionsgemisch wird
20 min auf 100 °C
erhitzt, dann auf Umgebungstemperatur gekühlt und eingedampft. Der Rückstand
wird zwischen Ethylacetat (150 ml) und Wasser (50 ml) verteilt. Die
organische Phase wird 3-mal
mit Wasser (50 ml) und Kochsalzlösung
(50 ml) gewaschen, dann über MgSO4 getrocknet, filtriert und zu einem nahezu
farblosen Glas eingedampft. Das Produkt wird durch Radialchromatographie über Silicagel
unter Elution mit 0–10
% Methanol-Methyzlenchlorid gereinigt, wobei ein weißer fes ter
Schaum erhalten wird (89 mg, 85 %). Fp = 95–98 °C, Zersetzung.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen dieser Erfindung können durch
Kombinieren der Verbindungen der Formel I dieser Erfindung mit einem
festen oder flüssigen
pharmazeutisch akzeptablen Träger
und optional mit pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoffen und einem
Streckmittel unter Verwendung von Standardverfahren und herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden. Zusammensetzungen fester Form umfassen
Pulver, Tabletten, dispergierbare Granulate, Kapseln, Cachets und
Suppositorien. Ein fester Träger
kann mindestens eine Substanz, die auch als Verdünnungsmittel, Aromatisierungsmittel,
Solubilisierungsmittel, Gleitmittel, Suspendiermittel, Bindemittel,
den Tablettenzerfall förderndes
Mittel und Verkapselungsmittel fungieren kann, sein. Inerte feste
Träger
umfassen Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Talkum, Zucker, Lactose,
Pektin, Dextrin, Stärke,
Gelatine, Cellulosematerialien, ein niedrigschmelzendes Wachs, Kakaobutter
und dgl. Zusammensetzungen flüssiger
Form umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Beispielsweise können Lösungen der Verbindungen dieser
Erfindung in Wasser und Wasser-Propylenglykol- und Wasser-Polyethylenglykol-Systemen gelöst, die
optional geeignete herkömmliche
Farbmittel, Aromatisierungsmittel, Stabilisierungsmittel und Dickungsmittel
enthalten, bereitgestellt werden.
-
Vorzugsweise
wird die pharmazeutische Zusammensetzung unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren in Einheitsdosisform, die wirksame oder passende Mengen
der aktiven Komponente, d.h. der Verbindungen der Formel I gemäß dieser
Erfindung enthält,
bereitgestellt.
-
Die
Menge der aktiven Komponente, d.h. der Verbindung der Formel I gemäß dieser
Erfindung, in der pharmazeutischen Zusammensetzung und Einheitdosisform
derselben kann in weitem Umfang in Abhängigkeit von der speziellen
Anwendung, der Wirksamkeit der speziellen Verbindung und der gewünschten
Konzentration variiert oder eingestellt werden. Allgemein wird die
Menge der aktiven Komponente im Bereich von 0,5 bis 90 Gew.-% der
Zusammensetzung liegen.
-
Bei
der therapeutischen Verwendung zur Behandlung oder Bekämpfung bakterieller
Infektionen bei Menschen und anderen Warmblütern werden die Verbindungen
oder pharmazeutischen Zusammensetzungen derselben oral, topisch,
transdermal und/oder parenteral in einer Dosierung, mit der eine
Konzentration, eine Menge oder der Blutspiegel der aktiven Komponente
in den einer Behandlung unterzogenen Säugern erhalten und beibehalten
wird, die bzw. der antibakteriell wirksam ist, verabreicht. Allgemein
liegt eine derartige antibakteriell wirksame Dosierungsmenge einer
aktiven Komponente im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 100, vorzugsweise
etwa 3,0 bis etwa 50 mg/kg Körpergewicht/Tag.
Es ist auch klar, dass die Dosierungen in Abhängigkeit von den Bedürfnissen
des Patienten, der Schwere der behandelten bakteriellen Infektion
und der verwendeten speziellen Verbindung variieren kann. Es ist
auch klar, dass die verabreichte Anfangsdosierung über die
obige Obergrenze hinaus erhöht
werden kann, um rasch den gewünschten
Blutspiegel zu erreichen, oder die Anfangsdosierung kleiner als
die optimale Dosierung sein kann und die Tagesdosis im Laufe der
Behandlung in Abhängigkeit
von der speziellen Situation fortschreitend erhöht werden kann. Falls gewünscht, kann
die Tagesdosis auch in Mehrfachdosen zur beispielsweise zwei- bis
viermaligen Verabreichung pro Tag aufgeteilt werden.
-
Die
Verbindungen der Formel I gemäß dieser
Erfindung werden auch parenteral, d.h. durch Injektion, beispielsweise
durch intravenöse
Injektion oder auf anderen parenteralen Verabreichungswegen verabreicht. Pharmazeutische
Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung enthalten allgemein
eine pharmazeutisch akzeptable Menge der Verbindung gemäß der Formel
I als ein lösliches
Salz (Säureadditionssalz
oder Basesalz), das in einem pharmazeutisch akzeptablen flüssigen Träger, beispielsweise
Wasser zu Injektionszwecken, und einem Puffer gelöst ist,
zur Bereitstellung einer geeignet gepufferten isotonischen Lösung, die beispielsweise
einen pH-Wert von etwa 3,5–6
aufweist. Geeignete Puffermittel umfassen beispielsweise Trinatriumorthophosphat,
Natriumbicarbonat, Natriumcitrat, N-Methylglucamin, L(+)-Lysin und
L(+)-Arginin, um nur einige wenige repräsentative Puffermittel zu nennen.
Die Verbindungen gemäß der Formel
I werden allgemein in dem Träger
in einer Menge, die zur Bereitstellung einer pharmazeutisch akzeptablen
injizierbaren Konzentration im Bereich von etwa 1 mg/ml bis etwa
400 mg/ml Lösung
ausreicht, gelöst.
Die gebildete flüssige pharmazeutische
Zusammensetzung wird so verabreicht, dass die im vorhergehenden
genannte antibakteriell wirksame Dosierungsmenge erhalten wird.
Die Verbindungen der Formel I gemäß dieser Erfindung werden vorteilhafterweise
oral in festen und flüssigen
Dosierungsformen verabreicht.