DE60013463T2 - Pharmazeutische produkte und verfahren zu deren herstellung - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf oral verabreichbare pharmazeutische Produkte, die poröses und/oder polykristallines Silicium umfassen, und auf Suppositorien, die poröses und/ oder polykristallines Silicium umfassen. Die Erfindung bezieht sich ferner auf Verfahren zur Herstellung von solchen oral verabreichbaren Produkten und Suppositorien.
  • Arzneimittel werden von einem Patienten häufig oral aufgenommen, wobei das Arzneimittel durch das Verdauungssystem des Patienten absorbiert wird. Oral verabreichte pharmazeutische Produkte umfassen Tabletten, Pellets, Kapseln, Pulver, Suspensionen und Lösungen. Kapseln umfassen eine Schale, die das Arzneimittel enthält; die Größe und Form der Kapsel sind so, dass der Patient die Kapsel schlucken kann. Kapseln können verwendet werden, um andere günstige Substanzen als Arzneimittel, z.B. Nährstoffe und Mineralien, zuzuführen. Üblicherweise umfasst die Schale Gelatine und wird aus zwei Hälften gebildet, wobei die Hälften verbunden werden. Die Gelatine wird im Verdauungstrakt schnell zersetzt, wodurch es möglich wird, dass Verdauungsflüssigkeiten die Schale durchdringen und das Arzneimittel erreichen.
  • Tabletten und Pellets umfassen eine Probe festen Materials mit einer Form und Größe, die es dem Patienten erlaubt, die Tablette oder das Pellet zu schlucken. Tabletten und Pellets des Standes der Technik werden typischerweise durch Pressen oder Formen des festen Materials hergestellt; das Material kann eine Wirksubstanz, kombiniert mit einem oder mehreren der folgenden Mittel umfassen: ein Verdünnungsmittel, ein Überzug, ein Färbemittel und ein Zerfallsmittel. Verdünnungsmittel sind Füllstoffe, die bei der Herstellung von Tabletten oder Pellets der geeigneten Größe und Konsistenz verwendet werden; Zerfallsmittel werden zum Aufbrechen und zur Trennung der komprimierten Ingredienzien der Tablette oder des Pellets verwendet.
  • Es gibt mehrere unterschiedliche Typen eines Tabletten- und Pellet-Überzugs bzw. einer Tabletten- und Pellet-Beschichtung. Excipiensüberzüge werden verwendet, um die Wirksubstanz oder anderes Material, aus dem die Tablette oder das Pellet besteht, für den Patienten schmackhafter zu haben. Beispielsweise kann die Wirksubstanz einen unangenehmen oder bitteren Geschmack haben, der durch die Beschichtung kaschiert werden könnte.
  • Ein weiterer Beschichtungstyp schützt die Wirksubstanz, wenn sie durch den Verdauungstrakt geht und bricht im Dünndarm unter Freisetzung der Wirksubstanz auf. Diese Beschichtungen bzw. Überzüge werden enterische bzw. magensaftresistente Beschichtungen genannt und sind wertvoll, wenn der Dünndarm die Stelle ist, an der das Arzneimittel abgegeben werden soll. Beispiele für solche Arzneimittel sind die, die bei der Behandlung der Crohns-Krankheit, ulcerativer Cholitis, Konstipation, Dickdarmkrebs, spastischem Dickdarm und Reizdarmsyndrom verwendet werden, die alle am besten im Darm abgegeben werden. Zu Zwecken dieser Beschreibung wird dieser Arzneimitteltyp als Dickdarmarzneimittel bezeichnet. Enterische Beschichtungen sind oft erforderlich, da viele Wirksubstanzen in der gastrischen Umgebung angegriffen werden.
  • Der pH des gastrointestinalen Trakts ist im Magen niedrigen und steigt entlang seiner Länge an. Ein Typ einer enterischen Beschichtung des Standes der Technik umfasst daher Methacrylsäureharze, die bei niedrigem pH unlöslich sind und bei hohem pH löslich sind. Das Harz löst sich im Darm, so dass die Wirksubstanz freigesetzt wird. Unglücklicherweise ist der intestinale pH nicht vorhersagbar stabil, was diese Form der Abgabe unzuverlässig macht. Das Colon wird von vielen Bakterien bewohnt, einschließlich Bakterien, von denen bekannt ist, dass sie die Azobindung reduzieren. Ein weiterer Typ einer enterischen Beschichtung umfasst daher Polymere mit Azobindungen; das Polymer zersetzt sich im Darm. Allerdings können mikrobieller Verdau und gastrointestinale Durchgangszeiten stark variieren. Bei einem menschlichen Patienten gehen Arzneimittel, die vor Mahlzeiten genommen werden, typischerweise innerhalb einer Stunde durch den Magen, aber wenn das Arzneimittel nach einer Mahlzeit genommen wird, kann es bis zu 10 Stunden benötigen. Durchgangszeiten werden auch vom Alter und von der Gesundheit des Patienten beeinflusst. Variationen der Durchgangszeit und beim mikrobiellen Abbau können den Ort und die Geschwindigkeit der Freisetzung, die mit Azopolymerbeschichtungen verbunden ist, stark beeinflussen.
  • Die Herstellung existierender Formen eines oral verabreichten pharmazeutischen Produktes ist ein relativ günstiges und geradliniges Verfahren. Beispielsweise kann das Verfahren das Einsetzen der Wirksubstanz in eine Gelatineschale unter Bildung einer Kapsel umfassen, oder es kann die Formung eines Arzneimittels und Füllstoffs zu einer Tablette beinhalten. Allerdings sind Materialien, die derzeit in bekannten oral verabreichten Pharmazeutika verwendet werden, bezüglich der Kontrolle der Geschwindigkeit und des Ortes der Arzneimittelfreisetzung schwer zu entwickeln. Variationen bei den gastrointestinalen Bedingungen von humanem Patienten zu humanem Patienten werden durch existierende oral verabreichte Produkte nicht leicht angepasst.
  • Zusätzlich zur oralen Verabreichung ist es auch möglich, Wirksubstanzen (bzw. Wirksubstanzen) mit Hilfe eines Suppositoriums über andere Körperöffnungen zu geben. Ein Suppositorium ist eine feste Dosierungsform, die zum Einsetzen in Körperöffnungen bestimmt ist, wo sie schmelzen, weich werden oder sich auflösen, um die Wirksubstanz freizusetzen. Suppositorien werden üblicherweise rektal, vaginal und gelegentlich urethral verwendet. Die Form und Größe des Suppositoriums muss so sein, dass es geeignet ist, leicht in die bestimmte Körperöffnung eingeführt zu werden, ohne dass es eine übermäßige Dehnung verursacht; und sobald es eingesetzt ist, muss es für den geeigneten Zeitraum gehalten werden. Allerdings gelten ähnliche Probleme auch für diese Verabreichungsformen: existierende Produkte liefern keine ausreichende Kontrolle über die Freisetzungsrate der Wirksubstanz, die im Suppositorium enthalten ist.
  • Zwei Materialien, die sich für biologische Anwendungen einfach verarbeiten lassen, sind poröses und polykristallines Silicium. GB 98 08 052.6 beschreibt Implantante, die aus porösem und polykristallinem Silicium geformt sind, die eine Wirksubstanz in den Körper eines Patienten freisetzen. Die Anmeldung beschreibt die Bildung des porösen Siliciums durch Anodisieren kristalliner Siliciummasse. Die Anwendung beschreibt auch die Herstellung von Strukturen unter Verwendung von Mikroverarbeitungstechniken, die die kontrollierte Freisetzung der Wirksubstanz erlauben. Die Bildung von polykristallinem Silicium ist in GB 99 14 298.6 diskutiert und beinhaltet das Wachstum einer Siliciumoxidschicht auf Silicium und anschließende Abscheidung von polykristallinem Silicium; die Abscheidung wird durch Pyrolyse von SiH4 erreicht. Eine solche Anodisierung und Mikroverarbeitungstechniken sind im Vergleich zu Standardtechniken zur Bildung von Tabletten, Pellets und Kapseln teuer. Die Implantate gemäß GB 98 08 052.6 arbeiten durch Korrosion von porösem Silicium. Eine solche Korrosion ist in simulierter Körperflüssigkeit in GB 99 14 298.6 offenbart.
  • WO 99/53898 A beansprucht die Priorität der GB 98 08 052.6 und ist für die Neuheit gemäß Art. 54(3) EPÜ relevant.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes und von Suppositorien, die einige der oben genannten Probleme bezüglich der Arzneimittelabgabe vermeiden. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung von Verfahren zur Herstellung derartig oral verabreichbarer pharmazeutischer Produkte und Suppositorien.
  • Nach einem ersten Aspekt stellt diese Erfindung ein oral verabreichbares Produkt bereit, das poröses und/oder polykristallines Silicium umfasst.
  • Ein oral verabreichbares pharmazeutisches Produkt muss eine Größe, eine Form und Oberflächeneigenschaften haben, die es für einen oralen Verzehr durch einen Patienten geeignet machen.
  • Vorzugsweise ist die Struktur des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums, das in dem oral verabreichbaren Produkt verwendet wird, so, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium im Körper des Patienten korrodierbar ist; bevorzugter ist das poröse und/oder polykristalline Silicium im Darm des Patienten korrodierbar; noch bevorzugter ist das poröse und/oder polykristalline Silicium im Dickdarm des Patienten korrodierbar.
  • In dieser Beschreibung bezeichnet der Ausdruck "Patient" einen Menschen oder ein Tier, dem ein pharmazeutisches Produkt zu verabreichen ist.
  • Eine Korrosion des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums kann aus einer Wechselwirkung des porösen und/oder polykristallinen Siliciums mit der gastrointestinalen Umgebung resultieren.
  • Vorteilhafterweise umfasst das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt eine Wirksubstanz. Noch vorteilhafter ist die Anordnung der Wirksubstanz und des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums so, dass die Korrosion des porösen und/oder polykristallinen Siliciums nach oraler Verabreichung im Körper eines Patienten zur Freisetzung der Wirksubstanz führt.
  • Das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt kann eine Vielzahl von Wirksubstanzen umfassen.
  • In dieser Beschreibung bedeutet der Ausdruck "Wirksubstanz" eine Substanz, die insgesamt eine günstige Wirkung auf den Patienten hat. Der Ausdruck "Wirksubstanz" umfasst Arzneimittel und Mineralien. Der Ausdruck "Wirksubstanz" umfasst auch Substanzen, die zu einem gewissen Grad für den Patienten toxisch sein können, vorausgesetzt, dass die Gesamtwirkung beim Patienten wohltuend ist. Beispielsweise sind Antikrebsarzneimittel oft in gewissem Ausmaß für den Patienten toxisch.
  • Vorteilhafterweise umfasst das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt außerdem einen Excipiensüberzug oder eine Excipiensschale, der/die so angeordnet ist, dass die Wirksubstanz und poröses und/oder polykristallines Silicium sich alle im wesentlichen innerhalb der Schale und des Überzugs befinden. Der Excipiensüberzug oder die Excipiensschale machen einen oralen Verzehr des pharmazeutischen Produktes für den Patienten annehmbarer, indem sie den Geschmack und die Oberflächentextur des Produktes verbessern. Der Excipiensüberzug kann eine oder mehrere der Substanzen umfassen: Saccharose, Gelatine, Lactose, Dextrose, Stärke, Mannit, Cellulose, Cellulosederivate, Dicalciumphosphat, Tricalciumphosphat, Calciumcarbonat, Calciumsulfat.
  • Vorteilhafterweise wird der Excipiensüberzug oder die Excipiensschale ausgebildet und hat eine Zusammensetzung, dass die Schale oder der Überzug durchbrechbar ist, wenn das Produkt oral verabreicht worden ist.
  • Der Überzug oder die Schale können als Resultat einer Wechselwirkung zwischen dem pharmazeutischen Produkt und dem Magentrakt und/oder dem Mund und/oder dem Darm aufgebrochen werden. Das Aufbrechen des Überzugs oder der Schale kann aus einer vollständigen Verdauung des Überzugs oder der Schale resultieren, sobald das pharmazeutische Produkt oral verabreicht worden ist. Das Brechen kann aus einem Ziehen oder Verformen des Überzugs oder der Schale resultieren. Das Brechen des Überzugs oder der Schale erlaubt ein Aussetzen des porösen und/oder polykristallinen Siliciums der gastrointestinalen Umgebung und eine anschließende Abgabe der Wirksubstanz. Bevorzugter ist der Excipiensüberzug ausgebildet und hat eine solche Zusammensetzung, dass, sobald das pharmazeutische Produkt oral verabreicht worden ist, die Schale oder der Überzug vor Eintritt in den intestinalen Trakt brechbar ist.
  • Der Überzug oder die Schale können als Resultat einer Wechselwirkung zwischen dem pharmazeutischen Produkt und dem Magentrakt und/oder Mund gebrochen werden. Das Brechen des Überzugs oder der Schale vor Eintritt in den Darm stellt sicher, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium während seines Durchgangs durch den Darm der intestinalen Umgebung ausgesetzt wird.
  • Vorzugsweise ist das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt eine Kapsel und umfasst eine Excipiensschale.
  • Vorteilhafterweise ist das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt eine Tablette oder ein Pellet und umfasst einen Excipiensüberzug.
  • Vorzugsweise umfasst das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt einen Korrosionskatalysator oder -inhibitator, der die Korrosion des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums katalysiert oder inhibiert.
  • Das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt kann einen Oxidationskatalysator umfassen, der eines oder mehrere der folgenden umfasst:
    Kupfer, Gold, Silber, Eisen, Nickel, Zink, Mangan, Chrom oder Germanium. Das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt kann ein alkalisches oder saures Puffersalz umfassen.
  • Das Vorliegen eines Oxidationskatalysators kann die Korrosion des porösen und/oder polykristallinen Siliciums im gastrointestinalen Trakt unterstützen; dadurch wird ein weiterer Grad der Kontrolle über den Ort der Arzneimittelabgabe ermöglicht.
  • Vorteilhafterweise umfasst das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt derivatisiertes poröses und/oder polykristallines Silicium; noch vorteilhafterweise umfasst das derivatisierte poröse und/oder polykristalline Silicium eine Si-C- und/oder Si-O-C-Bindung.
  • Zu Zwecken der Klarheit wird ausgeführt, dass derivatisiertes poröses Silicum poröses Silicium ist, das eine im wesentlichen monomolekulare Schicht hat, die kovalent an mindestens einem Teil der porösen Siliciumoberfläche gebunden ist.
  • Vorteilhafterweise umfasst das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt poröses Silicium, das eine Porosität von größer als 30 % hat; bevorzugter umfasst das Produkt poröses Silicium mit einer Porosität von größer oder gleich 70 %.
  • Das poröse und/oder polykristalline Silicium kann eine solche Struktur haben, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium eine enterische bzw. magensaftresistente Oberfläche hat; eine enterische Oberfläche ist eine Oberfläche, die im wesentlichen keine Korrosion aufweist, wenn sie in die Magenumgebung eingetaucht wird.
  • Vorteilhafterweise hat das poröse und/oder polykristalline Silicium eine solche Struktur, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen keine Korrosion aufweist, wenn es für Zeiträume von weniger als 10 min in eine simulierte gastrische Umgebung eingetaucht wird; bevorzugter, wenn es für Zeiträume von weniger als 1 Stunde eingetaucht wird; noch bevorzugter, wenn es für Zeiträume von weniger als 20 Stunden eingetaucht wird.
  • Vorteilhafterweise umfasst die Wirksubstanz ein colonisches Arzneimittel bzw. Dickdarmarzneimittel; vorteilhafterweise umfasst das Dickdarmarzneimittel ein oder mehrere analgetische Polypeptide, ein kontrazeptives Polypeptid, ein orales Vakzin, ein Wachstumshormon, Insulin, ein Interferon, ein Erythropoietin und ein Interleukin.
  • Poröses und/oder polykristallines Silicium wird im Magentrakt nicht merklich korrodiert; und es ist somit möglich, poröses und/oder polykristallines Silicium zu verwenden, um Dickdarmarzneimittel vor der gastrischen Umgebung zu schützen. Außerdem wird poröses und/ oder polykristallines Silicium im Darm korrodiert. Dies macht poröses und/oder polykristallines Silicium zu einem idealen Träger für colonische Arzneimittel bzw. Dickdarmarzneimittel; sobald das Arzneimittel den Magen passiert hat, korrodiert das poröse und/oder polykristalline Silicium unter Freisetzung des Arzneimittels. Die Tatsache, dass poröses und/ oder polykristallines Silicium in der gastrischen Umgebung nicht korrodiert, ist unerwartet, da eine Korrosion von porösem und/oder polykristallinem Silicium in simulierten Körperfluiden gezeigt wurde. Es ist überraschend, dass poröses und/oder polykristallines Silicium in simulierten Körperflüssigkeiten korrodiert wird, aber in der viel raueren gastrischen Umgebung nicht korrodiert wird oder minimale Korrosion zeigt.
  • Vorteilhafterweise umfasst das pharmazeutische Produkt einen elektronischen Schaltkreis. Der elektronische Schaltkreis kann einen integrierten Siliciumschaltkreis umfassen. Der elektronische Schaltkreis kann auch einen Radioempfänger und/ oder -sender umfassen.
  • Der elektronische Kreislauf kann mindestens einen Teil einer Zeitgebungsvorrichtung bilden. Die Zeitgebungsvorrichtung kann verwendet werden, um die Zeit der Freisetzung einer Wirksubstanz nach Verabreichung zu kontrollieren. Die Zeitgebungsvorrichtung (timing device) kann auch verwendet werden, um eine Freisetzung einer Wirksubstanz in Intervallen zu kontrollieren, wenn das pharmazeutische Produkt durch den gastrointestinalen Trakt geht.
  • Poröses Silicium wird durch Anodisieren von massenkristallinem Silicium gebildet und ist so relativ leicht mit Hilfe eines integrierten Siliciumschaltkreises mit porösem Silicium zu assoziieren; der Schaltkreis kann aus derselben Probe massenkristallinem Silicium gebildet werden, aus dem das poröse Silicium abgeleitet wurde.
  • Das Vorliegen eines Funksenders und/oder -empfängers kann vorteilhaft sein, da dieser eine Kontrolle über die Freisetzung des Arzneimittels ermöglicht. Der Sender kann verwendet werden, um Signa le an das oral verabreichbarer pharmazeutischer Produkt zu senden oder Signale von diesem zu empfangen. Der Empfänger kann verwendet werden, um Signale zu empfangen, die das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt instruieren, das Arzneimittel an einem passenden Punkt im gastrointestinalen Trakt freizusetzen.
  • Vorzugsweise umfasst das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt ein Heizmittel zum Erwärmen des porösen und/oder polykristallinen Siliciums. Das Heizmittel kann ein magnetisches Material umfassen. Das Heizmittel kann Mittel zum Anlegen einer Potentialdifferenz durch mindestens einen Teil des porösen und/oder polykristallinen Siliciums umfassen. Das Mittel zum Anlegen einer Potentialdifferenz kann eine Schicht leitfähigen Materials in elektrischem Kontakt mit dem porösen und/ oder polykristallinen Silicium umfassen; die Potentialdifferenz kann durch elektrochemische Wechselwirkung zwischen dem leitenden Material, dem porösen und/oder polykristallinen Silicium und der gastrointestinalen Umgebung erzeugt werden. Die Schicht leitenden Materials, die mit dem porösen und/oder polykristallinem Silicium in Kontakt steht, kann eine oder mehrere der folgenden Substanzen umfassen: Gold, Silber, Kupfer, Zink, Magnesium, Aluminium und Massen-kristallines Silicium. Die Potentialdifferenz kann auch aus der Bildung eines elektrischen Kontaktes zwischen porösem und polykristallinem Silicium resultieren, wobei das poröse und polykristalline Silicium jeweils elektrochemisch mit der gastrointestinalen Umgebung Wechsel wirkt.
  • Vorteilhafterweise kann das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt ein Reservoir umfassen, das die Wirksubstanz enthält; vorteilhafter wird das Reservoir mindestens teilweise durch eine Wand definiert, die aus dem porösen und/oder polykristallinem Silicium gebildet ist.
  • Sobald das pharmazeutische Produkt in den gastrointestinalen Trakt eintritt, kann das poröse und/oder polykristalline Silicium eine Barriere bilden, die das Reservoir von der gastrointestinalen Umgebung trennt. Die gastrointestinale Umgebung kann die Barriere korrodieren, so dass die Wirksubstanz der gastrointestinalen Umgebung ausgesetzt wird. Das pharmazeutische Produkt kann auch eine Vielzahl von Reservoirs umfassen, wobei jedes Reservoir eine poröse und/oder polykristalline Siliciumbarriere damit verbunden hat. Das poröse und/oder polykristalline Silicium kann derart hergestellt werden, dass jede Barriere mit einer unterschiedlichen Geschwindigkeit korrodierbar ist, so dass die Inhalte des Reservoirs im Lauf der Zeit nacheinander freigesetzt oder exponiert werden. Die Barrieren können unterschiedliche Abmessungen haben, wobei die Abmessungen so sind, dass die Inhalte des Reservoirs mit der Zeit nacheinander exponiert oder freigesetzt werden. Die Barrieren können unterschiedliche Abmessungen haben, so dass die Inhalte der Reservoirs nacheinander im Lauf der Zeit freigesetzt oder exponiert werden.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produkts bereit, wobei das Verfahren den Schritt des Nehmens einer Siliciumprobe und Verarbeiten des Siliciums in die Form einer oral verabreichbaren Probe von porösem und/oder polykristallinem Silicium umfasst.
  • Vorzugsweise umfasst das Verfahren zur Herstellung einer oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes außerdem den Schritt der Bildung eines Excipiensüberzugs oder einer Excipiensschale derart, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen in der Schale oder in dem Überzug ist, und derart, dass die Excipiensschale oder der Excipiensüberzug, wenn das pharmazeutische Produkt oral verabreicht worden ist, durchbrechbar ist. Bevorzugter umfasst das Produkt poröses Silicium und umfasst der Verarbeitungsschritt den Schritt des Anodisierens einer Probe aus massenkristallinem Silicium. Noch bevorzugter ist die Probe aus massen-kristallinem Silicium ein Siliciumwafer und umfasst der Verarbeitungsschritt den Schritt des Zerteilens des Siliciumwafers.
  • Das Zerteilen des Siliciumwafers kann vor oder nach dem Schritt des Anodisierens erfolgen.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes außerdem den Schritt des Einführens einer Wirksubstanz in das poröse und/oder polykristalline Silicium.
  • Vorzugsweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes außerdem die Schritte (i) Bilden eines Reservoirs derart, dass das Reservoir mindestens teilweise durch das poröse und/oder polykristalline Silicium gebunden ist, und (ii) Anordnen der Wirksubstanz im Reservoir.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes den Schritt einer Bildung mindestens eines Reservoirs.
  • Vorzugsweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes den Schritt eines Einführens eines Oxidationskatalysators, der die Oxidation des porösen und/oder polykristallinen Siliciums oxidiert, in das poröse und/oder polykristalline Silicium. Bevorzugter umfasst der Oxidationskatalysator eines oder mehrerer der folgenden: Kupfer, Gold, Silber, Eisen, Nickel, Zink, Mangan, Chrom oder Germanium.
  • Vorteilhafterweise umfasst die Wirksubstanz ein Dickdarmarzneimittel. Bevorzugter umfasst das Dickdarmarzneimittel eine oder mehrere der Substanzen: ein analgetisches Polypeptid, ein kontrazeptives Polypeptid, ein orales Vakzin, ein Wachstumshormon, Insulin, ein Interferon, ein Erythropoietin und ein Interleukin.
  • Vorzugsweise umfasst das pharmazeutische Produkt zur oralen Verabreichung poröses Silicium und wird die Anodisierung derart durchgeführt, dass das poröse Silicium eine Porosität von mehr als 30 % hat; bevorzugter wird die Anodisierung so durchgeführt, dass die Porosität 70 % oder höher ist.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes den Schritt der Bildung eines integrierten Siliciumschaltkreises.
  • Nach einem dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung eines pharmazeutischen Produktes, das poröses und/oder polykristallines Silicium und eine Wirksubstanz umfasst, bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer intestinalen oder rektalen Erkrankung bereit.
  • Nach einem vierten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung eines pharmazeutischen Produktes, umfasst poröses und/oder polykristallines Silicium und eine Wirksubstanz bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer intestinalen oder rektalen Erkrankung über orale Verabreichung des Medikaments bereit.
  • Nach einem fünften Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein oral verabreichbares pharmazeutisches Produkt, umfassend poröses und/oder polykristallines Silicium und eine Wirksubstanz, bereit, wobei das Produkt für eine Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung eines menschlichen oder tierischen Körpers bestimmt ist.
  • Vorzugsweise umfasst die Wirksubstanz ein Dickdarmarzneimittel.
  • Nach einem sechsten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Suppositorium bereit, das poröses und/oder polykristallines Silicium umfasst.
  • Das Suppositorium kann zur rektalen, vaginalen oder urethralen Verabreichung angepasst sein. Die Struktur des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums, das im Suppositorium verwendet wird, kann so sein, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium im Körper eines Patienten, in den es über eine dieser Routen Zutritt gefunden hatte, korrodierbar ist.
  • Vorzugsweise ist das Suppositorium für eine rektale Verabreichung angepasst.
  • Das Suppositorium sollte eine Gestalt und Abmessungen haben, die eine rektale Verabreichung erlauben. Rektale Suppositorien können 20 bis 40 mm lang sein, einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt haben und an jedem Ende eine Verjüngung haben.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Suppositorium einen Einführungsüberzug oder eine Einführungsschale, der bzw. die so angeordnet ist, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen innerhalb des Einführungsüberzugs lokalisiert ist. Noch vorteilhafter ist der Einführungsüberzug oder die Einführungsschale so, dass er/sie schmilzt und/oder sich auflöst und/oder verformt wird, sobald das Suppositorium rektal verabreicht worden ist, so dass das poröse und/oder polykristalline Silicium der anorektalen oder intestinale Umgebung ausgesetzt wird.
  • Der Einführungsüberzug oder die Einführungsschale können eine Substanz umfassen, die eine Schmelztemperatur zwischen 35°C und 45°C hat.
  • Vorzugsweise umfasst das Suppositorium eine Wirksubstanz. Bevorzugter umfasst das Suppositorium ein colonisches oder rektales Arzneimittel. Noch bevorzugter umfasst das Suppositorium eine oder mehrere der folgenden Substanzen: ein analgetisches Polypeptid, ein kontrazeptives Polypeptid, ein orales Vakzin, ein Wachstumshormon, Insulin, ein Interferon, ein Erythropoietin und ein Interleukin.
  • Zu Zwecken der vorliegenden Beschreibung bedeutet der Ausdruck "rektales Arzneimittel" ein Arzneimittel, das am besten im rektalen Bereich abgegeben wird.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Suppositorium ein Reservoir, das die Wirksubstanz enthält. Noch vorteilhafter ist das Reservoir mindestens teilweise mit mindestens einem Teil des porösen und/oder polykristallinen Siliciums gebunden.
  • Vorzugsweise umfasst das Suppositorium einen integrierten Siliciumschaltkreis.
  • Nach einem siebten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines rektalen Suppositoriums bereit, das den Schritt Aufnehmen einer Siliciumprobe und Verarbeiten des Siliciums unter Bildung einer rektal verabreichbaren Probe an porösem und/oder polykristallinem Silicium umfasst.
  • Die Struktur des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums, das in dem rektal verabreichbaren Suppositorium verwendet wird, kann so sein, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium in Körperteilen eines Patienten, die über das Rektum zugänglich sind, korrodierbar ist.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines Suppositoriums außerdem den Schritt eines Bildens eines Einführungsüberzugs oder einer Einführungsschale derart, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen innerhalb der Schale oder des Überzugs ist, und in einer Weise, dass die Einführungsschale oder die Einführungsbeschichtung, wenn das pharmazeutische Produkt rektal verabreicht worden ist, brechbar ist.
  • Vorzugsweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines rektal verabreichbaren Suppositoriums den Schritt einer Anodisierung einer Probe massenkristallinen Siliciums unter Bildung von porösem Silicium. Bevorzugter ist die Probe aus massenkristallinem Silicium ein Siliciumwafer und umfasst der Verarbeitungsschritt den Schritt eines Zerteilens des Siliciumwafers. Noch bevorzugter wird die Anodisierung derart durchgeführt, dass das poröse Silicium eine Porosität von mehr als 30 % hat.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines Suppositoriums außerdem den Schritt eines Einführens einer Wirksubstanz in das poröse und/oder polykristalline Silicium. Noch vorteilhafter umfasst die Wirksubstanz ein Dickdarmarzneimittel und/ oder ein anorektales Arzneimittel.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines Suppositoriumsferner die Schritte (i) Bilden eines Reservoirs derart, dass das Reservoir mindestens teilweise durch das poröse und/oder poly kristalline Silicium gebunden ist, und (ii) Anordnen einer Wirksubstanz innerhalb des Reservoirs. Bevorzugter umfasst die Wirksubstanz ein Dickdarmarzneimittel und/ oder ein anorektales Arzneimittel.
  • Vorteilhafterweise umfasst das Verfahren zur Herstellung eines Suppositoriums den Schritt einer Bildung eines integrierten Siliciumschaltkreises aus dem massenkristalinen Silicium.
  • Nach einem achten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verabreichung einer Wirksubstanz an den Darmtrakt eines Tiers oder eines Menschen bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: (i) orale Verabreichung eines pharmazeutischen Produktes, das poröses und/oder polykristallines Silicium und eine Wirksubstanz umfasst, und (ii) das pharmazeutische Produkt in den Darmtrakt passieren lassen.
  • Nach einem neunten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verabreichung einer Wirksubstanz an den Darm oder das Rektum eines Tiers oder Menschen bereits, wobei das Verfahren den Schritt einer rektalen Verabreichung eines pharmazeutischen Produktes, das poröses und/oder polykristallines Silicium und eine Wirksubstanz umfasst, umfasst.
  • Nach einem zehnten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine oral verabreichbare Zusammensetzung bereit, die poröses und/oder polykristallines Silicium umfasst.
  • Vorzugsweise umfasst die oral verabreichbare Zusammensetzung eine Wirksubstanz.
  • Vorteilhafterweise ist die oral verabreichbare Zusammensetzung fähig, sich im Darmtrakt eines Tiers oder Menschen unter Freisetzung der Wirksubstanz zu lösen, ist aber im gastrischen Trakt des Menschen oder des Tiers im wesentlichen unlöslich.
  • Ausführungsformen der Erfindung werden nun lediglich beispielhaft anhand der folgenden Zeichnungen beschrieben:
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung eines pharmazeutischen Produktes gemäß der Erfindung, wobei das Produkt eine Reservoirtablette ist;
  • 2 bis 4 zeigen schematische Darstellungen der Herstellungsschritte, die bei der Herstellung des in 1 dargestellten pharmazeutischen Produktes involviert sind;
  • 5 zeigt eine schematische Darstellung eines pharmazeutischen Produktes gemäß der Erfindung, wobei das Produkt eine Trägertablette ist;
  • 6 zeigt eine schematische Darstellung eines pharmazeutischen Produktes gemäß der Erfindung, wobei das Produkt eine Zeitgebungsvorrichtung (timing device) umfasst;
  • 7 zeigt eine schematische Darstellung eines Suppositoriums gemäß der Erfindung;
  • 8 zeigt SEM-Bilder einer Probe von porösem Silicium, das eine Porosität von 75 % hat, das für eine Reihe unterschiedlicher Zeitintervalle in simulierter Magenflüssigkeit eingetaucht wurde;
  • 9 zeigt SEM-Bilder einer Probe von porösem Silicium mit einer Porosität von 75 %, die für eine Reihe unterschiedlicher Zeitintervalle in simuliertes intestinales Fluid eingetaucht worden war; und
  • 10 zeigt SEM-Bilder von porösem Silicium mit einer Porosität von 80 %, das für eine Reihe unterschiedlicher Zeitintervalle in simulierte intestinale Flüssigkeit eingetaucht worden war.
  • 1 ist eine schematische Darstellung eines pharmazeutischen Produktes gemäß der Erfindung. Das Produkt ist für einen oralen Verzehr durch einen Patienten geeignet und ist eine Reservoirtablette 14, die ein Reservoir 1, eine poröse Siliciumbarriere 2, einen Körper 3 aus massenkristallinem Silicium und einen Excipiensüberzug 4 hat. Zu Zwecken der vorliegenden Beschreibung ist eine Reservoirtablette als eine Tablette definiert, die mindestens ein Reservoir umfasst, wobei eine Wirksubstanz in dem Reservoir oder in mindestens einem der Reservoire angeordnet ist. Der Siliciumkörper umfasst eine erste Körperkomponente 5 und eine zweite Körperkomponente 6. Das Reservoir enthält eine Wirksubstanz 12.
  • Das Verfahren, durch welches die Reservoirtablette hergestellt werden kann, ist in den 2 bis 4 schematisch gezeigt. 2 zeigt einen ersten Siliciumwafer 7, und 3 zeigt einen zweiten Silciumwafer 8. Der erste Wafer 7 ist mikromaschinell behandelt, um eine Vielzahl erster Körperkomponenten 9 bereitzustellen, und der zweite Wafer 8 wird mikromaschinell behandelt, um eine Vielzahl zweiter Körperkomponenten 10 bereitzustellen. Dann wird eine Oberfläche des ersten Wafers in wässriger HF anodisiert, wie es im US-Patent Nr. 5,348,618 beschrieben ist, um eine Schicht aus porösem Silicium zu bilden. Der erste Wafer und der zweite Wafer 7, 8 werden zusammen mit der Wirksubstanz 12 kombiniert und die Wafer 7, 8 werden miteinander verbunden, wie es in 4 gezeigt ist. Die Wirksubstanz kann in die Körperkomponenten 8, 9 eingeführt werden, indem die Substanz in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst wird, die Komponenten 8, 9 mit der solvatisierten Wirksubstanz beschichtet werden und die Substanz durch Kapillarwirkung in die Komponenten 8, 9 gehen gelassen werden. Die Anordnung der gebundenen Wafer 7, 8 ist so, dass eine Vielzahl von Reservoiren gebildet wird, von denen jedes die Wirksubstanz 12 enthält. Die gebundenen Wafer werden dann unter Bildung einer Vielzahl von Siliciumkörpern 1 zerteilt, wie es in 4 gezeigt wird; jeder Körper wird dann in einen Excipiensüberzug eingeschlossen. Die Abmessungen und die Oberflächentextur der Reservoirtablette sind so, dass die Tablette für eine orale Verabreichung geeignet ist.
  • Die Reservoirtablette ist für Dickdarmarzneimittel geeignet, die dem Dickdarm eines Patienten zugeführt werden müssen und die daher vor der gastrischen Umgebung geschützt werden müssen. Der Excipiensüberzug wird vom Patienten verdaut, bevor er den Darm erreicht. Die poröse Siliciumbarriere ist gegenüber der gastrischen Umgebung resistent, so dass die Wirksubstanz in chemisch unverändertem Zustand in den Darm gehen kann. Die poröse Barriere wird dann korrodiert, was zu einer Freisetzung des Dickdarmarzneimittels führt. Der genaue Ort, an dem das Arzneimittel freigesetzt wird, hängt von der Zeit ab, die zur Korrosion der Barriere benötigt wird, welche wiederum von der Korrosionsrate und den Abmessungen der Barriere abhängt. Die Abmessungen der Barriere können verändert werden, indem die Dauer der HF-Anodisierung und die Bedingungen, unter den das Ätzen durchgeführt wird, verändert werden. Eine Reihe von Faktoren beeinflussen die Korrosionsrate und diese werden nachfolgend diskutiert.
  • 5(a) und (b) sind schematische Darstellungen eines pharmazeutischen Produktes gemäß der Erfindung. 5(a) zeigt ein Pro dukt, das für eine orale Verabreichung an einen Patienten geeignet ist; das Produkt ist eine Trägertablette 15, die einen Körper aus massenkristallinem Silicium 1, eine Excipienssubstanz 4 und einen Trägerbereich 2 aus porösem Silicium umfasst. Zu Zwecken dieser Beschreibung ist eine Trägertablette als eine Tablette definiert, in der eine Wirksubstanz innerhalb eines Bereichs aus porösem und/ oder polykristallinem Silicium vor Freisetzung in einem Patienten gespeichert wird. Die Trägertablette 15 kann in ähnlicher Weise wie die, durch die die Reservoirtablette 14 hergestellt wird, produziert werden. Ein Wafer wird durch Anodisieren eines Siliciumwafers porosifiziert, der Wafer wird dann unter Bildung einer Vielzahl poröser Trägerbereiche 2 zerteilt. Jeder poröse Trägerbereich 2 wird dann in einer Excipienssubstanz 4 eingehüllt. Ein schematischer Querschnitt des Trägerbereichs 2 aus porösem Silicium ist in 5(b) gezeigt. Die Poren P sind durch Zwischenporenbereiche I aus Silicium voneinander getrennt. Wenn die Poren P ausreichend nahe aneinander sind, dann werden die Abmessungen der Zwischenporenbereiche so eng, dass Siliciumquantumdrähte gebildet werden.
  • Das in 5 dargestellte pharmazeutische Produkt umfasst außerdem eine Wirksubstanz, die durch das poröse Silicium verteilt ist. Die Wirksubstanz kann in den Poren vorliegen, beispielsweise können Moleküle der Wirksubstanz an die Oberfläche des Siliciums gebunden sein, in dem die Poren gebildet sind. Die Verteilung der Wirksubstanz in den Poren kann erreicht werden, indem der poröse Trägerbereich 2 in eine Lösung der Wirksubstanz gegeben wird, so dass die Substanz aus der Lösung in die Poren geht. Alternativ könnte die Wirksubstanz in der wässrigen HF-Lösung vorliegen, die verwendet wird, um den Masse-Siliciumkörper zu anodisieren; dabei wird die Wirksubstanz in den Poren, wie sie ausgebildet sind, abgeschieden. Die Wirksubstanz kann auch durch Innenimplantation der Wirksubstanz in die Zwischenporenbereiche in den Siliciumwafer eingeführt werden, der Wafer wird dann geglüht und anodisiert, wodurch eine Schicht aus porösem Silicium erhalten wird.
  • Die Trägertablette kann verwendet werden, um ein Dickdarmarzneimittel abzugeben. Der Excipiensüberzug 4 der Trägertablette wird im Magen des Patienten verdaut. Der poröse Träger 2 ist gegenüber der gastrischen Umgebung resistent, so dass das Dickdarmarzneimittel fähig ist, in den Darm zu gehen, wo eine Korrosion des porösen Siliciumträgers 2 zu einer unverzüglichen Freisetzung des Arzneimittels führt. Der Ort und die Rate, an dem/mit der das Arzneimittel freigesetzt wird, hängt von der Korrosionsgeschwindigkeit des porösen Siliciums ab.
  • Die Korrosionsgeschwindigkeit kann variiert werden, indem die Porosität des porösen Siliciums variiert wird, hohe Porositäten führen zu hohen Korrosionsgeschwindigkeiten. Die Korrosionsgeschwindigkeit kann auch durch Verwendung eines Korrosionskatalysators oder -inhibitors erhöht werden.
  • Ein weiterer Weg, durch den die Korrosionsrate bzw. -geschwindigkeit erhöht werden kann, ist die Erwärmung des porösen und/oder polykristallinen Siliciums, aus dem das pharmazeutische Produkt besteht. Ein Heizmittel, das einen Streifen aus magnetischem Material, wie z.B. Eisen, umfasst, kann mit dem porösen und/oder polykristallinen Bereich in Kontakt gebracht werden. Dann kann ein Magnetfeld in der Weise an das Heizmittel angelegt werden, dass Wirbelströme im Streifen entwickelt werden. In dem Fall, in dem das pharmazeutische Produkt poröses Silicium umfasst, kann das Heizmittel ein magnetisches Material umfassen, das in das Massen-kristalline Silicium innenimplantiert worden ist, aus welchem das poröse Silicium gebildet worden ist. Das innenimplantierte magnetische Material kann in ähnlicher Weise erwärmt werden, indem ein magnetisches Feld an das poröse Silicium angelegt wird.
  • Alternativ kann das Heizmittel einen Widerstandsdraht umfassen und kann an eine Stromquelle angeschlossen sein, wobei der Fluss des elektrischen Stroms durch den Widerstandsdraht eine Erwärmung des porösen und/oder polykristallinen Siliciums bewirkt. Noch ein weiterer Weg, auf dem das poröse und/oder polykristalline Silicium erwärmt werden kann, ist das Anlegen einer Potentialdifferenz durch das poröse und/oder polykristalline Silicium, so dass ein elektrischer Strom durch den porösen und/oder polykristallinen Bereich geht. Der Stromfluss durch das poröse und/oder polykristalline Silicium erwärmt den Bereich und seine Umgebungen.
  • Durch den Bereich des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums kann auf verschiedene Weise eine Potentialdifferenz angelegt werden. Was 5 angeht, so kann eine Metallschicht, z.B. Gold, auf dem porösen Trägerbereich 2 oder auf dem Körper aus massenkristallinem Silicium 1 abgeschieden werden; das edlere Metall oder der Halbleiter, bildet die Anode, wenn er bzw. es der GI-Umgebung ausgesetzt wird. Eine ähnliche Wirkung kann durch Verwendung eines Siliciumkörpers 1 erreicht werden, der aus degenerativ dotiertem massenkristallinem Silicium gebildet ist, wobei eine Potentialdifferenz zwischen dem Trägerbereich 2 und dem kristallinen Körper 1 als Resultat der elektrochemischen Wechselwirkung mit der GI-Umgebung gebildet wird.
  • Zur Herstellung einer Probe, in der ein Metall mit dem kristallinen Siliciumkörper 1 in Kontakt steht, wird Metall an einer Seite des Wafers abgeschieden. Es kann ein guter ohmischer Kontakt zwischen dem Wafer und dem Metall durch thermisches Sintern des Metalls erreicht werden. Die nicht beschichtete Seite des Wafers wird dann unter Bildung der Schicht aus porösem Silicium anodisiert. Zur Herstellung einer Probe, in der das Metall mit dem porösen Trägerbereich 2 in Kontakt steht, kann das Metall in einfacher Weise durch thermische Verdampfung auf die poröse Schicht nach Anodisierung gedampft werden.
  • 5 zeigt eine Trägertablette 15, die einen porösen Trägerbereich 2 und einen kristallinen Körper 1 umfasst. Allerdings ist es möglich, eine Trägertablette 15 zu haben, in der die poröse Trägerregion 2 nicht mit Massen-kristallinem Silicium in Kontakt steht. Dies kann durch Anodisierung eines Siliciumwafers unter Bildung einer Schicht aus porösem Silicium und danach deutliche Erhöhung der Stromdichte auf einen Wert und für einen Zeitraum, dass die Schicht aus porösem Silicium vom Rest des Wafers abgelöst wird, erreicht werden. Eine derartige abgelöste Schicht aus porösem Silicium kann in entsprechender Weise mit einer Metallschicht beschichtet werden, und zwar mit der Absicht, eine Potentialdifferenz zu erzeugen, sobald die Tablette im GI-Trakt ist.
  • Die Reservoirtablette 14 oder die Trägertablette 15, die in 1 und 5 dargestellt sind, können außerdem einen Sensor umfassen, der die Umgebung der Tablette führt. Der Sensor kann den pH oder die Temperatur der Tablettenumgebung fühlen und kann in den Siliciumkörper integriert sein, an diesen gebunden sein oder von diesem getrennt sein. Der Sensor kann verwendet werden, um die Position der Tablette in gastrointestinalem Trakt zu überwachen. Sobald der Sensor anzeigt, dass die Tablette die gewünschte Position erreicht hat, kann das Heizelement unter Freisetzung der Wirksubstanz erwärmt werden.
  • Die Reservoirtablette oder Trägertablette kann einen Radiosender und einen Radioempfänger umfassen. Der Radioempfänger und -sender können in den Siliciumkörper integriert sein oder an diesen gebunden sein oder davon getrennt sein. Der Radioempfänger und -sender können verwendet werden, um die Position der Tablette im gastrointestinalen Trakt von außen zu überwachen.
  • Die Reservoirtablette oder Trägertablette kann auch eine Steuerungseinheit in Form eines integrierten Siliciumschaltkreises, der auf dem Siliciumkörper ausgebildet ist, umfassen. Die Steuerungseinheit kann Inputsignale von dem Sensor oder vom Radioempfänger empfangen; und kann Signale an die Stromquelle des Heizelements oder den Radiosender senden. Die Steuerungseinheit kann verwendet werden, um die genaue Position zu bestimmen, an der die Wirksubstanz freigesetzt werden sollte.
  • 6a und 6b zeigen schematische Darstellungen eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes gemäß der Erfindung, das allgemein mit 60 bezeichnet wird. 6a zeigt die Oberseite des Produktes 60 und 6b zeigt eine Seite des Produktes 60. Das Produkt 60 ist eine Trägertablette und umfasst eine Kontrolleinheit, die eine Zeitgebungsvorrichtung 61 (z.B. eine Ringoszillatorstruktur) umfasst. Das Produkt 60 umfasst ferner eine Mikrobatterie 62 (z.B. eine Dünnfilmzelle auf Lithiumbasis mit einer Kapazität von > 100 μAh), eine Dickfilmkathode 63 (z.B. 5 bis 50 μm Au-Film), eine Passivierungsschicht 64 (z.B. eine Schicht aus Siliciumdioxid oder Siliciumnitrid), Metallspuren 65 und 66, eine Dünnfilmanode 67 (z.B. 1 bis 10 μm Au), einen porösen Siliciumträgerbereich 68 und einen Bereich 69 aus Siliciummasse. Eine Wirksubstanz ist durch den porösen Trägerbereich 68 verteilt. Das Produkt 60 umfasst weiter einen Excipiensüberzug 601. Die Mikrobatterie 62 und die damit verbundene Schaltanordnung sind so entwickelt, dass sie ein Potential an den Trägerbereich 68 aus porösem Silicium anlegen. Die Zeitgebungsvorrichtung 61 kontrolliert das Anlegen der Potentialdifferenz, wobei das Potential entweder in Intervalle oder mit einem vorbestimmten Intervall ab oraler Verabreichung des Produktes 60 angelegt wird.
  • Die Funktion der Passivierungsschicht 64 besteht darin, die Anode 67, metallische Spuren 65, 66 und die Batterie 62 zu schützen. Die Passivierungsschicht verdeckt die Dickfilmkathode 63 nicht, so dass nach oraler Verabreichung die Kathode 63 der GI-Umgebung ausgesetzt wird.
  • Die Wirkung der Anlegung des Potentials an den porösen Bereich 68 kann der sein, dass die Freisetzung einer Wirksubstanz gefördert wird. Beispielsweise kann das Anlegen eines Potentials die Korrosion des porösen Bereichs 68 erhöhen. Wenn Alternativmoleküle der Wirksubstanz an die Oberfläche des porösen Siliciums gebunden sind, kann das Anlegen eines Potentials die Spaltung solcher Bindungen bewirken. (Es wurde gezeigt (Surface Science 457, L425-L431), dass Adsorbate, die C-C-n-Bindungen enthalten, ihre Si-C-Bindung durch elektrische Anregung gespalten haben können.)
  • 7 zeigt eine schematische Darstellung eines rektalen Suppositoriums gemäß der Erfindung. Das Suppositorium hat eine solche Gestalt und Größe, die es für eine rektale Einführung geeignet machen. Das rektale Suppositorium umfasst einen Einführungsüberzug 17, der Kakaobutter umfasst, eine Probe aus porösem Silicium 18 und eine Wirksubstanz, die im porösen Silicium 18 verteilt ist. Ein Teil der Kakaobutter kann bei Einführung des Suppositoriums in das Rektum geschmolzen werden, die geschmolzene Butter bildet eine Schmierung zur Einführung. Sobald das Suppositorium eingeführt ist, wird die Kakaobutter im rektalen Bereich aufgebrochen, wobei das poröse Silicium (18) der rektalen oder intestinalen Umgebung ausgesetzt wird. Das poröse Silicium 18 korrodiert in der rektalen Umgebung unter Freisetzung der Wirksubstanz.
  • Oral verabreichbare pharmazeutische Produkte und Suppositorien gemäß der Erfindung können in ähnlicher Weise unter Verwendung von polykristallinem Silicium hergestellt werden. Polykristallines Silicium kann durch Standardtechniken abgeschieden werden, z.B. durch solche, die in Poly-crystalline Silicon for integrated Circuit Applications" von T. Kamins, veröffentlicht durch Kluwer Acad. Publ. 1988, beschrieben sind. Wenn das oral verabreichbare pharmazeutische Produkt oder Suppositorium eine Wirksubstanz umfasst, dann könnte die Wirksubstanz in den Körnern an den Korngrenzen des polykristallinen Siliciums verteilt sein; alternativ kann die Wirksubstanz in einem Reservoir, das mindestens teilweise durch polykristallines Silicium gebunden ist, angeordnet sein.
  • Die folgenden Experimente beweisen die Nützlichkeit von porösem Silicium als enterisches Material.
  • Poröse Siliciumproben wurden sowohl in simulierter gastrischer Flüssigkeit als auch in simulierter intestinaler Flüssigkeit, welche den Formulierungen von Cooper et al (Hydrolysis Studies on oleamide in simulated GI fluids, Food Additives + Contaminants 12(6), S. 769-777 (1995)) entsprachen, getestet. Die simulierte gastrische Flüssigkeit (SGF) wurde hergestellt, indem zuerst 1 M HCl auf 0,07 M und ein Volumen von 500 cm3 verdünnt wurde. 1,6 g Pepsin und 1 g NaCl wurden dann zugesetzt und die Lösung wurde bei 37°C inkubiert. Die simulierte intestinale Flüssigkeit (SIF) wurde hergestellt, indem 6,8 g Kaliumdihydrogenorthophosphat in 250 ml gelöst wurden, dann 190 ml 0,2 M Natriumhydroxid und dann 400 ml Wasser zugegeben wurden.
  • Pankreatin (Schweineenzyme) wurden zu einer steifen Paste (10 g in 20 ml Wasser) vermischt und dann zugesetzt. Der pH wurde mit 0,2 M Natriumhydroxid auf 7,5 eingestellt und mit Wasser auf 1 Liter verdünnt, nachdem 0,5 g Cholsäure (Gallensalze) aufgelöst worden waren. Die Lösung wurde bei 37°C inkubiert.
  • Es wurden Proben aus 4,7 μm dickem porösem Silicium (Porosität 70 %) hergestellt, indem ein p*-Substrat anodisiert wurde (100 mA.cm–2 für 5 min in 20%iger wässriger HF) und anschließend eine Alterung in Luft durchgeführt wurde. Diese Proben mit 70%iger Porosität wurden für 5 Stunden, 24 Stunden und 67 Stunden in SIF und 5 Stunden und 6 Wochen in SGF eingetaucht. Nach 5 Stunden wurde durch Elektronenrastermikroskopie und Röntgenstrahlanalyse festgestellt, das bei SIF eine deutliche Korrosion erfolgt war; nach 67 Stunden war das poröse Silicium vollständig korrodiert. In SGF wurde die Schicht innerhalb von 5 Stunden deutlich stärker oxidiert, allerdings gab es selbst nach 6 Wochen keine signifikante Verdünnung/Korrosion.
  • Aus einem n*-Substrat wurden durch Anodisierung (10 mA.cm–1 für 5 min in 20% ethanolischer HF) Proben aus 40 μm dickem porösem Silicium mit einer Porosität von 4 %, einer durchschnittlichen Porenweite von 100 nm und einer Oberfläche < 1m2.g–1 hergestellt. Diese Proben mit 4 % Porosität zeigten sowohl in SGF als auch SIF eine sehr geringe Korrosion, selbst wenn die Proben für einen Zeitraum von 67 Stunden eingetaucht wurden.
  • Proben mit einer Porosität von 75 % und einer Dicke von 4,3 μm wurden durch Anodisierung eines p* (0,03 Ωcm)-Substrats mit 100 mA.cm–2 für 1 min in 20 % ethanolischer HF (gleiche Volumina an 40 Gew.-%iger HF und Ethanol) hergestellt. Solche Schichten haben eine spezifische Oberfläche von etwa 640 m2.g–1 und eine durchschnittliche Porenbreite von etwa 10 nm. Wafersegmente von diesen Poren mit 75 % Porosität wurden für Zeiträume von bis zu 6 Wochen in SGF eingetaucht. Die 8(a) bis (c) zeigen SEM-Bilder der Oberfläche der porösen Siliciumprobe. 8(a) zeigt ein Bild der Probe vor Eintauchen, 8(b) zeigt die Probe nach 67 Stunden Inkubation, und 8(c) zeigt die Probe nach einer Inkubation von 6 Wochen. Bei der dargestellten Vergrößerung (× 40.000) sind einzelne Poren erkennbar. Während der ersten 1 bis 10 Stunden (was einer typischen Durchgangszeit für den menschlichen Magen entspricht) SGF-Behandlung wird nur eine Oxidation des porösen Siliciums beobachtet. Nach 67 Stunden Einwirkung von SGF ist die Porengröße der vor Eintauchen in SGF vergleichbar. 8(c) zeigt die Probe nach einer 6-wöchigen Inkubation. In diesem Fall gab es einen leichten Anstieg bei der durchschnittlichen Porengröße, ein Anstieg, der für eine leichte Korrosion indikativ ist.
  • Die 9(a) bis (d) zeigen SEM-Bilder von Proben von Silicium mit 75% Porosität, dessen Herstellung oben beschrieben ist, nach Einwirkung von SIF. Die SEM-Bilder entsprechen einer Vergrößerung von 2.000, bei der die einzelnen Poren nicht erkennbar sind. 9(a) zeigt eine Probe, bevor diese SIF ausgesetzt war. Die 9(b), (c) und (d) zeigen dieselbe Probe nach einer Einwirkung von 16, 24 bzw. 30 Stunden. 9(b) zeigt, dass nach 16 Stunden im wesentlichen keine Korrosion aufgetreten ist (die dunkleren Patches, die auf diesem Bild vorliegen, beruhen eher auf einer organischen Abscheidung als auch einer Korrosion). Das rissige Aussehen der Schichten in den 9(c) und 9(d) rührt von einer nicht-einheitlichen Erhöhung der Porosität, verursacht durch SIF-Angriff, her. Die Strukturen, die in den 9(b) und (c) gezeigt sind, zerfallen als Resultat dieser Erhöhung der Porosität in Luft.
  • Eine Probe aus porösem Silicium mit einer Porosität von 80 % und einer Dicke von 4,5 μm wurde durch Anodisieren eines p* (40 Ωcm)-Substats mit 20mA.cm–2 für 5 Minuten in 20%iger ethanolischer HF hergestellt. Solche Schichten haben eine spezifische Oberfläche von 906 m2.g–1 und eine durchschnittliche Porenweite von etwa 5 nm. Diese Proben mit einer Porosität von 80 % wurden für 2, 4, 6, 8 und 24 Stunden in SIF eingetaucht. 10 zeigt SEM-Bilder (× 2.000-fache Vergrößerung); 10(a) zeigt die Probe vor Eintauchen in SIF, die 10(b), (c) und (d) zeigen die Proben nach 4, 6 bzw. 8 Stunden. 10(b) zeigt, dass innerhalb von nur 4 Stunden eine ausreichende Korrosion in SIF auftritt, um eine isolierte Rissfortpflanzung während eines anschließenden Trocknens zu initiieren. Dies steht im Gegensatz zu 10(b), in der nach 16 Stunden SIF keine Korrosion erfolgt war. Eine wesentliche Korrosion erfolgt dann zwischen 4 und 8 Stunden Eintauchen in SIF (10(c) und (d)).
  • Tests, die ein Eintauchen in SIF beinhalten, wurden auch an Proben durchgeführt, die durch Eintauchen in SGF für 1 Stunde vorbehandelt worden waren. Diese Tests zeigten, dass eine durch SIF induzierte Korrosion durch einen früheren Kontakt mit der simulierten gastrischen Umgebung nicht inhibiert wurde.
  • Die Korrosionsgeschwindigkeit des porösen Siliciums in SIF kann somit kontrolliert werden, indem die Mikrostruktur des porösen Siliciums kontrolliert wird. Massenkristallines Silicium und makroporöses Silicium (mit 4 % Porosität) weisen sehr geringe Korrosionsraten auf, wohingegen mesoporöses Silicium hoher Porosität (> 70 %) hohe Korrosionsraten aufweist. Die Durchgangszeiten sind 1 bis 10 Stunden für den Magen, 3 bis 4 Stunden für den Dünndarm und 20 bis 30 Stunden für den Dickdarm (Colonic Drug Targeting Band 6, Nr. 2, S. 129 bis 149 (1998)). Die 9 und 10 zeigen, dass eine Korrosion zeitlich gesteuert werden kann, so dass sie vor Eintritt des pharmazeutischen Produkts in den Dickdarm oder in späteren Stufen des Transports durch den Dickdarm beginnt.

Claims (61)

  1. Oral verabreichbares pharmazeutisches Produkt, umfassend: poröses und/oder polykristallines Silicium und einen Arzneimittelträgerüberzug oder eine Arzneimittelträgerumhüllung, wobei der Arzneimittelträgerüberzug oder die Arzneimittelträgerumhüllung so ausgebildet ist und eine solche Zusammensetzung hat, dass sich das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen innerhalb der Umhüllung oder des Überzugs befindet und dass die Umhüllung oder der Überzug, nachdem das Produkt oral verabreicht worden ist, als Folge einer Wechselwirkung zwischen dem pharmazeutischen Produkt und dem Magentrakt und/oder Mund und/oder Darm aufspaltbar ist.
  2. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt eine vorteilhafte Substanz umfasst.
  3. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei der Arzneimittelträgerüberzug so ausgebildet ist und eine solche Zusammensetzung hat, dass, wenn das pharmazeutische Produkt oral verabreicht worden ist, die Umhüllung oder der Überzug vor Eintritt in den Darm-Trakt aufspaltbar ist.
  4. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei der Arzneimittelträgerüberzug oder die Arzneimittelträgerumhüllung eine oder mehrere der folgenden Verbindungen umfasst: Saccharose, Gelatine, Lactose, Dextrose, Stärke, Mannit, Cellulose, Cellulosederiva te, Dicalciumphosphat, Tricalciumphosphat, Calciumcarbonat, Calciumsulfat.
  5. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das Produkt eine Kapsel ist und eine Arzneimittelträgerumhüllung umfasst.
  6. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das Produkt eine Tablette ist und einen Arzneimittelträgerüberzug umfasst.
  7. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 2, wobei die vorteilhafte Substanz ein Dickdarmarzneimittel umfasst.
  8. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das Produkt einen Oxidationskatalysator umfasst, der die Oxidation von porösem und/oder polykristallinem Silicium katalysiert.
  9. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 8, wobei der Oxidationskatalysator eines oder mehrere der folgenden Elemente umfasst: Kupfer, Gold oder Silber, Eisen, Nickel, Zink, Mangan, Chrom oder Germanium.
  10. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das poröse und/oder polykristalline Silicium derivatisiertes poröses und/oder polykristallines Silicium umfasst.
  11. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 10, wobei das derivatisierte poröse und/oder polykristallinie Silicium eine Si-C-Bindung oder Si-O-C-Bindung oder beide aufweist.
  12. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 7, wobei das Dickdarmarzneimittel eine oder mehrere der folgenden Verbindungen umfasst: ein analgetisches Polypeptid, ein kontrazeptives Polypeptid, ein orales Vakzin, ein Wachstumshormon, Insulin, ein Interferon, ein Erythropoietin und ein Interleukin.
  13. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das Produkt poröses Silicium umfasst.
  14. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 13, wobei das Produkt poröses Silicium mit einer Porosität von höher als 30 % umfasst.
  15. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 14, wobei das Produkt poröses Silicium mit einer Porosität von 70 % oder höher umfasst.
  16. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das poröse und/oder polykristalline Silicium eine solche Struktur hat, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium eine magensaftresistente Oberfläche bildet.
  17. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das Produkt außerdem eine elektronische Schaltung umfasst.
  18. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das Produkt außerdem ein Heizmittel zum Erwärmen des porösen und/oder polykristallinen Siliciums umfasst.
  19. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 18, wobei das Heizmittel ein magnetisches Material umfasst.
  20. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 18, wobei das Heizmittel eine Versorgung mit elektrischer Energie umfasst.
  21. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 20, wobei das Heizmittel ein Mittel zum Anlegen einer Potentialdifferenz an mindestens einen Teil des porösen und/oder polykristallinen Siliciums umfasst.
  22. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 17, wobei das pharmazeutische Produkt außerdem einen integrierten Siliciumschaltkreis umfasst.
  23. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 1, wobei das Produkt ein Reservoir umfasst, das die vorteilhafte Substanz enthält.
  24. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 23, wobei das Produkt eine Vielzahl von Reservoiren umfasst.
  25. Pharmazeutisches Produkt nach Anspruch 23, wobei das Reservoir mindestens teilweise durch mindestens einen Teil des porösen und/oder polykristallinen Siliciums begrenzt ist.
  26. Verfahren zur Herstellung eines oral verabreichbaren pharmazeutischen Produktes, wobei bei dem Verfahren als Schritt eine Siliciumprobe genommen und das Silicium unter Bildung einer oral verabreichbaren Probe aus porösem und/oder polykristallinem Silicum verarbeitet wird und wobei bei dem Verfahren außerdem als Schritt ein Arzneimittelträgerüberzug oder eine Arzneimittelträgerumhüllung derart gebildet wird, dass sich das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen innerhalb der Umhüllung oder des Überzugs befindet und derart, dass die Arzneimittelträgerumhüllung oder der Arzneimittelträgerüberzug, wenn das pharmazeutische Produkt oral verabreicht worden ist, als Resultat der Wechselwirkung zwischen dem pharmazeutischen Produkt und dem Magentrakt und/oder Mund und/oder Darm aufspaltbar ist.
  27. Verfahren nach Anspruch 26, wobei das Produkt poröses Silicium umfasst und der Verarbeitungsschritt als Schritt das Anodisieren einer Probe aus kristallinem Siliciummassengut unter Bildung des porösen Siliciums umfasst.
  28. Verfahren nach Anspruch 27, wobei die Probe aus kristallinem Siliciummassengut ein Siliciumwafer ist und der Verarbeitungsschritt außerdem als Schritt das Zerteilen des Siliciumwafers umfasst.
  29. Verfahren nach Anspruch 26, wobei das Verfahren außerdem als Schritt das Einführen einer vorteilhaften Substanz in das poröse und/oder polykristalline Silicium umfasst.
  30. Verfahren nach Anspruch 26, wobei bei dem Verfahren außerdem als Schritt (i) ein Reservoir derart gebildet wird, dass das Reservoir mindestens teilweise durch das poröse und/oder polykristalline Silicium begrenzt ist und als Schritt (ü) eine vorteilhafte Substanz im Reservoir angeordnet wird.
  31. Verfahren nach Anspruch 30, wobei das Verfahren als Schritt die Bildung mindestens ein Reservoirs umfasst.
  32. Verfahren nach Anspruch 26, wobei bei dem Verfahren außerdem als Schritt ein Oxidationskatalysator, der die Oxidation des porösen und/oder polykristallinen Siliciums katalysiert, in das poröse und/oder polykristalline Silicium eingeführt wird.
  33. Verfahren nach Anspruch 32, wobei der Oxidationskatalysator eines oder mehrere der folgenden Elemente umfasst: Kupfer, Gold, Silber, Eisen, Nickel, Zink, Mangan, Chrom oder Germanium.
  34. Verfahren nach Anspruch 29 oder Anspruch 30, wobei die vorteilhafte Substanz ein Dickdarmarzneimittel umfasst.
  35. Verfahren nach Anspruch 34, wobei das Dickdarmarzneimittel eine oder mehrere der folgenden Substanzen umfasst: ein analgetisches Polypeptid, ein kontrazeptives Polypeptid, ein orales Vakzin, ein Wachstumshormon, Insulin, ein Interferon, ein Erythropoietin und ein Interleukin.
  36. Verfahren nach Anspruch 27, wobei die Anodisierung derart durchgeführt wird, dass das poröse Silicium eine Porosität von höher als 30 % hat.
  37. Verfahren nach Anspruch 36, wobei die Anodisierung derart durchgeführt wird, dass das poröse Silicium eine Porosität von 70 % oder höher hat.
  38. Verfahren nach Anspruch 27, wobei das Verfahren außerdem als Schritt die Bildung eines integrierten Siliciumschaltkreises aus kristallinem Siliciummassengut umfasst.
  39. Verwendung von porösem und/oder polykristallinem Silicium bei der Herstellung eines pharmazeutischen Produktes zur oralen Verabreichung an einen tierischen oder menschlichen Körper, wobei das pharmazeutische Produkt einen Arzneimittelträgerüberzug oder eine Arzneimittelträgerumhüllung umfasst und der Arzneimittelträgerüberzug oder die Arzneimittelträgerumhüllung so ausgebildet ist und eine solche Zusammensetzung hat, dass die Umhüllung oder der Überzug, nachdem das Produkt oral verabreicht worden ist, als Resultat einer Wechselwirkung zwischen dem pharmazeutischen Produkt und dem Magentrakt und/oder Mund und/oder Darm aufspaltbar ist.
  40. Oral verabreichbares pharmazeutisches Produkt, das poröses und/oder polykristallines Silicium und ein Dickdarmarzneimittel umfasst, wobei das Produkt zur Verwendung in einem Verfahren zur Behandlung eines menschlichen oder tierischen Körpers bestimmt ist und das Produkt einen Arzneimittelträgerüberzug oder eine Arzneimittelträgerumhüllung umfasst, der Arzneimittelträgerüberzug oder die Arzneimittelträgerumhüllung so geformt ist und eine solche Zusammensetzung hat, dass die Umhüllung oder der Überzug, nachdem das Produkt oral verabreicht worden ist, als Resultat einer Wechselwirkung zwischen dem pharmazeutischen Produkt und dem Magentrakt und/oder Mund und/oder Darm aufspaltbar ist.
  41. Suppositorium, das poröses und/oder polykristallines Silicium umfasst, wobei das Suppositorium für eine rektale Verabreichung angepasst ist und das Suppositorium einen Einführungsüberzug oder eine Einführungsumhüllung aufweist, die so angeordnet ist, dass das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen innerhalb der Einführungsumhüllung oder des Einführungsüberzugs lokalisiert ist, und wobei die Zusammensetzung und der Aufbau des Einführungsüberzugs oder der Einführungsumhüllung derart ist, dass er/sie schmilzt und/ oder aufgelöst und/ oder verformt wird, nachdem das Suppositorium rektal einem Patienten verabreicht worden ist, so dass das poröse und/oder polykristalline Silicium der anorektalen oder intestinalen Umgebung des Patienten ausgesetzt wird.
  42. Suppositorium nach Anspruch 41, wobei das Suppositorium eine vorteilhafte Substanz umfasst.
  43. Suppositorium nach Anspruch 42, wobei die vorteilhafte Substanz ein Dickdarmarzneimittel oder ein anorektales Arzneimittel ist.
  44. Suppositorium nach Anspruch 42, wobei die vorteilhafte Substanz eine oder mehrere der folgenden Verbindungen umfasst: ein analgetisches Polypeptid, ein kontrazeptives Polypeptid, ein orales Vakzin, ein Wachstumshormon, Insulin, ein Interferon, ein Erythropoietin und ein Interleukin.
  45. Suppositorium nach Anspruch 42, wobei die vorteilhafte Substanz ein anorektales Arzneimittel ist.
  46. Suppositorium nach Anspruch 42, wobei das Suppositorium ein Reservoir umfasst, das die vorteilhafte Substanz enthält.
  47. Suppositorium nach Anspruch 46, wobei das Reservoir mindestens teilweise durch mindestens einen Teil des porösen und/ oder polykristallinen Siliciums begrenzt ist.
  48. Suppositorium nach Anspruch 51, wobei das Suppositorium einen integrierten Siliciumschaltkreis umfasst.
  49. Verfahren zur Herstellung eines rektalen Suppositoriums, bei dem als Schritt eine Probe eines Materials genommen und die Materialprobe unter Bildung einer rektal verabreichbaren Probe verarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Material Silicium ist und das Verarbeiten der Materialprobe aus dem Verarbeiten des Siliciums unter Bildung einer rektal verabreichbaren Probe aus porösem und/oder polykristallinem Silicum besteht.
  50. Verfahren nach Anspruch 49, wobei bei dem Verfahren außerdem als Schritt ein Einführungsüberzug oder eine Einführungsumhüllung derart gebildet wird, dass sich das poröse und/oder polykristalline Silicium im wesentlichen innerhalb der Umhüllung oder des Überzugs befindet, und in einer Weise, dass die Einführungsumhüllung oder der Einführungsüberzug, nachdem das pharmazeutische Produkt rektal verabreicht worden ist, aufspaltbar ist.
  51. Verfahren nach Anspruch 49, wobei das Suppositorium poröses Silicium umfasst und der Verarbeitungsschritt als Schritt die Anodisierung einer Probe aus kristallinem Siliciummassengut unter Bildung des porösen Siliciums umfasst.
  52. Verfahren nach Anspruch 51, wobei die Probe aus kristallinem Siliciummassengut ein Siliciumwafer ist und der Verarbeitungsschritt außerdem als Schritt das Zerteilen des Siliciumwafers umfasst.
  53. Verfahren nach Anspruch 49, wobei das Verfahren außerdem als Schritt das Einführen einer vorteihaften Substanz in das poröse und/oder polykristalline Silicium umfasst.
  54. Verfahren nach Anspruch 49, wobei das Verfahren außerdem als Schritt (i) das Bilden eines Reservoirs derart, dass das Reservoir mindestens teilweise durch das poröse und/oder polykristalline Silicium begrenzt ist, und als Schritt (ii) das Anordnen einer vorteilhaften Substanz innerhalb des Reservoirs umfasst.
  55. Verfahren nach Anspruch 54, wobei das Verfahren außerdem als Schritt die Bildung mindestens eines Reservoirs umfasst.
  56. Verfahren nach Anspruch 53 oder Anspruch 54, wobei die vorteilhafte Substanz ein Dickdarmarzneimittel oder ein anorektales Arzneimittel umfasst.
  57. Verfahren nach Anspruch 53 oder 54, wobei die vorteilhafte Substanz eine oder mehrere der folgenden Verbindungen umfasst: ein analgetisches Polypeptid, ein kontrazeptives Polypeptid, ein orales Vakzin, ein Wachstumshormon, Insulin, ein Interferon, ein Erythropoietin und ein Interleukin.
  58. Verfahren nach Anspruch 51, wobei die Anodisierung derart durchgeführt wird, dass das poröse Silicium eine Porosität von höher als 30 % hat.
  59. Verfahren nach Anspruch 58, wobei die Anodisierung derart durchgeführt wird, dass das poröse Silicium eine Porosität von 70 % oder höher hat.
  60. Verfahren nach Anspruch 51, wobei das Verfahren außerdem als Schritt die Bildung eines integrierten Siliciumschaltkreises aus kristallinem Siliciummassengut umfasst.
  61. Verwendung von porösem und/oder polykristallinem Silicium bei der Herstellung eines Suppositoriums.
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