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Die
Erfindung betrifft eine Polymerzusammensetzung, die ein Polymer
und als Additiv zum Bilden einer dunklen Lasermarkierung auf einem
hellen Hintergrund mindestens 0,1 Gew.-% (Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Polymerzusammensetzung) Antimontrioxid enthält. Die Erfindung betrifft
auch Gegenstände,
die vollständig
oder teilweise aus der Polymerzusammensetzung hergestellt sind,
und ein Verfahren zum Aufbringen einer dunklen Lasermarkierung auf
einem hellen Hintergrund eines solchen Gegenstands.
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Die
DE-A-4143258 beschreibt eine Polymerzusammensetzung, die ein Polyacetal
und ein anorganisches, lichtempfindliches weißes Pigment enthält. Dieses
Patent definiert das anorganische, lichtempfindliche weiße Pigment
als Substanz, deren Farbe sich durch die Einwirkung von UV-Licht
von hell zu dunkel ändert. Als
lichtempfindliche weiße
Pigmente sind in dem Patent Titandioxid, Antimontrioxid und Zinkoxid
genannt. Gemäß der DE-A-4143258
werden Markierungen auf Formgegenständen, die aus der bekannten
Polymerzusammensetzung hergestellt sind, unter Verwendung eines
Excimer-Lasers mit einer Wellenlänge
zwischen 200 und 550 nm erzeugt.
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Ein
Nachteil der bekannten Polymerzusammensetzung besteht darin, dass
sie nur für
ein Polyacetal Markierungen ergibt, die kratzfest sind und einen
ausreichend hohen Kontrast aufweisen. Ein weiterer Nachteil besteht
darin, dass die dunkel gefärbten
Markierungen nur mittels eines Excimerlasers mit einer Wellenlänge zwischen
200 und 550 nm erhalten werden können,
während
der für
das Aufbringen von Markierungen am gebräuchlichsten verwendete Laser
ein Nd:YAG-Laser (mit einer Wellenlänge von 1064 nm) ist. Nd:YAG-Laser sind
gegenüber
Excimerlasern bevorzugt, da sie stabiler sind und einen Schreibkopf
aufweisen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Polymerzusammensetzung,
welche diese Nachteile nicht aufweist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass das Antimontrioxid in der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
eine durchschnittliche Teilchengröße über 0,5 Mikrometer aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung
kann mittels Laserlicht unter Bildung einer dunklen Markierung mit
einem guten Kontrast zu ihrem hellen Hintergrund markiert werden.
Ein Hauptvorteil besteht darin, dass die Wellenlänge des Laserlichts, das zur
Markierung verwendet wird, frei gewählt werden kann und nicht auf
Laserlicht von einem Excimerlaser mit einer Wellenlänge zwischen
200 und 550 nm beschränkt
ist. Insbesondere ist es ein Vorteil, dass die Polymerzusammensetzung
mit Laserlicht mit einer Wellenlänge
von 1064 nm markiert werden kann, wodurch ein leicht verfügbarer und
kostengünstiger
Nd:YAG-Laser verwendet werden kann. Darüber hinaus ist die Auswahl
des Polymers in der Polymerzusammensetzung nicht auf Polyacetal
beschränkt,
um kratzbeständige
Markierungen mit hohem Kontrast zu erhalten. Experimente haben gezeigt,
dass ein guter Kontrast auch dann erhalten wird, wenn eine erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung
auf der Basis anderer Polymere einem Laserschreiben unterworfen
wird.
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Ein
weiterer Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
besteht darin, dass es möglich
ist, anstelle eines Lampen-gepumpten Lasers einen Dioden-gepumpten
Laser zu verwenden, um Markierungen mit einem vernünftigen
bis guten Kontrast zu erhalten. Im Allgemeinen ist es erforderlich,
für Verfahren,
in denen viel Wärme
erforderlich ist, wie im vorliegenden Fall der Erzeugung einer dunklen
Markierung auf einem hellen Hintergrund, einen Lampen-gepumpten
Laser zu verwenden. Ein Dioden-gepumpter Laser führt neben anderen Faktoren
aufgrund der kleinen Impulslänge
und des kleinen Strahldurchmessers zu schlechten Ergebnissen. Es
ist daher sehr überraschend,
dass Markierungen mit einem vernünftigen
bis guten Kontrast mit der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
erhalten werden können,
wenn ein Dioden-gepumpter Laser verwendet wird. Im Hinblick auf
die wachsende Popularität
Dioden-gepumpter Laser ist es ein wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung,
dass Formgegenstände,
die zumindest an der Stelle, wo die Markierung aufgebracht wird,
aus dieser Polymerzusammensetzung bestehen, mit solchen Lasern markiert
werden können.
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Der
Kontrast kann so gemessen werden, wie es nachstehend im experimentellen
Abschnitt beschrieben wird, und wird als Kontrastwert ausgedrückt. Ein
Kontrastwert von 1 bedeutet, dass kein Kontrast vorliegt, d.h. keine
sichtbare Lasermarkierung. Obwohl der Effekt der Erfindung bei Kontrastwerten
zwischen 1 und 1,5 sichtbar ist, beträgt der Kontrastwert für praktische
Zwecke vorzugsweise mindestens 1,5, mehr bevorzugt mindestens 1,8
und insbesondere mindestens 2. Ein Kontrastwert von mindestens 2
wird für
die meisten Zwecke als gut erachtet. Für sehr anspruchsvolle Zwecke,
z.B. Tastaturkappen, Logos und feinen Text, die bzw. der eine hohe
Auflösung
und einen hohen Kontrast erfordern bzw. erfordert, wird der Kontrastwert
vorzugsweise noch höher
gewählt,
vorzugsweise mindestens 2,5 und mehr bevorzugt mindestens 3.
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Im
Hinblick auf die Erzeugung eines guten Kontrasts beträgt die durchschnittliche
Teilchengröße des Antimontrioxids
vorzugsweise mindestens 1, mehr bevorzugt mindestens 1,5, noch mehr
bevorzugt mindestens 2 und insbesondere mindestens 3 Mikrometer.
Mit der durchschnittlichen Teilchengröße ist der durchschnittliche
Teilchendurchmesser gemeint. Dieser kann z.B. mit einem dynamischen
Lichtstreuungs-Teilchenanalysegerät oder einer Siebanalyse, wie
z.B. mit dem 325-Sieb-Rückstandsverfahren,
bestimmt werden. Obwohl der Kontrast durch größere Durchmesser weiter verbessert
werden kann, liegt die Teilchengröße im Hinblick auf die Bewahrung
der mechanischen Eigenschaften vorzugsweise unter 10, mehr bevorzugt
unter 8 und insbesondere unter 5 Mikrometer. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
weist das Antimontrioxid eine Teilchengröße zwischen 1 und 8 Mikrometer,
mehr bevorzugt zwischen 2 und 5 Mikrometer auf.
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Die
Menge des Antimontrioxids in der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
beträgt
vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens 1
Gew.-%, noch mehr bevorzugt mindestens 2 Gew.-% und insbesondere
mindestens 3 Gew.-%. Der Vorteil besteht dabei in einer zunehmenden
Verbesserung des Kontrasts. Bei einem höheren Gehalt bis zu beispielsweise
15% kann der Kontrast weiter marginal verbessert werden. Vorzugsweise
ist die Menge des Antimontrioxids jedoch kleiner als 10 Gew.-%,
mehr bevorzugt kleiner als 8 Gew.-% und insbesondere kleiner als
5 oder sogar 4 Gew.-%, da dies zu besseren mechanischen Eigenschaften
und elektrischen Eigenschaften der Polymerzusammensetzung führt, während der beim
Lasermarkieren erhaltene Kontrast nicht wesentlich geringer ist.
Vorzugsweise enthält
die Polymerzusammensetzung daher zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, mehr bevorzugt
zwischen 0,5 und 8 Gew.-% und insbesondere zwischen 1 und 5 Gew.-%
Antimontrioxid. Insbesondere wenn Antimontrioxid das einzige Lasermarkierungsadditiv
ist, beträgt
die Menge des Antimontrioxids im Hinblick auf die Erzeugung eines
guten Kontrasts vorzugsweise zwischen 2 und 5 Gew.-%. Ferner wird
die durchschnittliche Teilchengröße in diesem
Fall ebenfalls vorzugsweise etwas höher gewählt und beträgt vorzugsweise
mindestens 1,5, mehr bevorzugt mindestens 2 und insbesondere mindestens
3 Mikrometer. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist ein sehr guter
Kontrastwert, insbesondere über
2, kombiniert mit einer sehr guten Bewahrung der elektrischen Eigenschaften, insbesondere
einer CTI (Vergleichskriechstromfestigkeit) von mindestens 60%,
vorzugsweise mindestens 70%, mehr bevorzugt mindestens 75% (verglichen
mit einer Vergleichsprobe, die kein Antimontrioxid aufweist). Aufgrund
dieses Vorteils ist die erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung für Anwendungen
auf dem Gebiet der Elektronik und Elektrotechnik sehr gut geeignet.
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Normalerweise
ist die Teilchengrößenverteilung
des Antimontrioxids normal und eng. Somit ist der Durchschnitt der
Teilchengrößenverteilung
(APS) repräsentativ
und wird normalerweise verwendet und in der Spezifikation des Antimontrioxids
angegeben. Wenn die Teilchengrößenverteilung
jedoch nicht normal ist, z.B. wenn die Verteilung sehr breit, unsymmetrisch
oder bimodal ist, beispielsweise durch die Verwendung eines Gemischs
von Chargen mit unterschiedlicher Teilchengrößenverteilung, ist der Durchschnitt
nicht mehr repräsentativ
und der Hauptanspruch betrifft eine Polymerzusammensetzung, die
mindestens 0,1 Gew.-% Antimontrioxid mit einer Teilchengröße von mindestens
0,5 Mikrometer umfasst, und insbesondere umfasst die Polymerzusammensetzung
zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, mehr bevorzugt zwischen 0,5 und 8 Gew.-%
und insbesondere zwischen 1 und 5 Gew.-% Antimontrioxid mit einer
Teilchengröße von mindestens
0,5, vorzugsweise mindestens 1, mehr bevorzugt mindestens 2 und
insbesondere mindestens 3 Mikrometer.
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Die
Polymerzusammensetzung kann einen Halogen-enthaltenden Flammenhemmstoff
und Antimontrioxid mit der erfindungsgemäß spezifizierten Teilchengröße enthalten.
In dieser Ausführungsform
wirkt das Antimontrioxid sowohl als synergistisches Mittel für den Halogen-Flammenhemmstoff
als auch als Lasermarkierungsadditiv. In diesem Fall beträgt die Menge
des Antimontrioxids im Hinblick auf die Erzeugung guter Flammenhemmeigenschaften
vorzugsweise über
5 Gew.-%. Mehr bevorzugt ist die Polymerzusammensetzung jedoch im
Wesentlichen halogenfrei und die Menge wird lediglich im Hinblick
auf die Lasermarkierungseigenschaften ausgewählt, wie es vorstehend beschrieben
worden ist, vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 Gew.-%.
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Vorzugsweise
enthält
die Polymerzusammensetzung, insbesondere wenn der Antimontrioxidgehalt über 2 oder
3 Gew.-% liegt, auch einen CTI-Verbesserer, wie z.B. Bariumsulfat,
zur Verminderung der elektrischen Leitfähigkeit. Es wurde gefunden,
dass deren einzigartige Kombination von Eigenschaften solche Zusammensetzungen
insbesondere zur Verwendung in elektrischen Geräten geeignet macht.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
enthält
die Zusammensetzung auch ein Perlmuttpigment als synergistisches
Mittel für
Antimontrioxid für die
Lasermarkierung.
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Es
wurde gefunden, dass eine Polymerzusammensetzung, die ein Polymer,
mindestens 0,5 Gew.-% Antimontrioxid und mindestens 0,1 Gew.-% eines
Perlmuttpigments als synergisti sches Lasermarkierungsadditiv enthält, einen
besseren Kontrast aufweist als eine Zusammensetzung mit einer vergleichbaren
Gesamtmenge an Antimontrioxid. Es wurde auch gefunden, dass überraschend
geringe Mengen, z.B. bis zu lediglich 1 oder 2 Gew.-% des ziemlich
teuren Perlmuttpigments mit dem Antimontrioxid zu einer sehr signifikanten
Verbesserung des Kontrasts führen.
Der Vorteil besteht darin, dass für einen guten Kontrast eine
geringere Gesamtmenge des Lasermarkierungsadditivs erforderlich
ist, was zu niedrigeren Kosten und besseren mechanischen und elektrischen
Eigenschaften führt.
Die bevorzugte durchschnittliche Teilchengröße und die bevorzugten Mengen
des Antimontrioxids, die vorstehend beschrieben worden sind, gelten
auch für
die Kombination mit dem Perlmuttpigment.
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Ein
Perlmuttpigment besteht aus plättchenförmigen Teilchen
mit einem hohen Brechungsindex, wie z.B. aus einem Silikat, das
vorzugsweise mit einem Metalloxid bedeckt ist. Eine Definition für ein Perlmuttpigment
ist z.B. in "Encyclopedia
of Chemical Technology Kirk-Othmer", 3. Auflage (1982),
Band 17, Seite 833, angegeben. Beispiele für das Perlmuttpigment, das
in der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung verwendet
werden kann, sind in der EP-B-0797511, Absätze 0016, 0017 und 0018 beschrieben.
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Die
Menge des in der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
vorliegenden Perlmuttpigments beträgt mindestens 0,1 Gew.-%, mehr
bevorzugt mindestens 0,3 Gew.-%, noch mehr bevorzugt mindestens 0,4
Gew.-% und insbesondere mindestens 0,6 Gew.-%. Dabei liegt der Vorteil
in einer zunehmenden Verbesserung des Kontrasts. Vorzugsweise beträgt die Menge
des Perlmuttpigments jedoch weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger
als 3 Gew.-% und mehr bevorzugt weniger als 2 Gew.-%, da dies zu
besseren mechanischen und elektrischen Eigenschaften der Polymerzusammensetzung
führt,
während
der bei der Lasermarkierung erhaltene Kontrast nicht wesentlich
geringer ist. Vorzugsweise enthält
die Polymerzusammensetzung deshalb zwischen 0,1 und 5 und mehr bevorzugt
zwischen 0,3 und 3 und insbesondere zwischen 0,5 und 2 Gew.-% des
Perlmuttpigments. Das Gewichtsverhältnis des Perlmuttpigments
und des Antimontrioxids in der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
kann innerhalb weiter Grenzen gewählt werden, jedoch liegt dieses
Verhältnis
im Hinblick auf die Verbesserung des Kontrasts der Markierung vorzugsweise
zwischen 1:0,5 und 1:20, mehr bevorzugt zwischen 1:1 und 1:10 und
noch mehr bevorzugt zwischen 1:2 und 1:5. Aufgrund des synergistischen
Perlmuttpigments kann die Menge des Antimontrioxids relativ niedrig
bleiben. In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
enthält
die Zusammensetzung zwischen 0,5 und 3 Gew.-% Antimontrioxid und
zwischen 0,1 und 3 Gew.-% Perlmuttpigment. Mehr bevorzugt enthält die Zusammensetzung
zwischen 1 und 3 Gew.-% Antimontrioxid und zwischen 0,1 und 2 Gew.-%
Perlmuttpigment. Die Gesamtmenge des Antimontrioxids und des Perlmutt pigments
liegt vorzugsweise unter 6 Gew.-%, mehr bevorzugt unter 5 Gew.-%
und insbesondere unter 4 Gew.-%.
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Das
Polymer in der Polymerzusammensetzung kann ein beliebiges Polymer
oder Polymergemisch sein. Beispielsweise sind thermoplastische Polymere,
hitzehärtende
Polymere, Harze sowie Elastomere geeignet. Wenn die Polymerzusammensetzung
ein hitzehärtendes
Polymer oder einer Harzzusammensetzung ist, bezieht sich die Erfindung
auch auf eine Vorläufer-Polymerzusammensetzung,
bei der es sich um eine erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung handelt,
die anstelle des Polymers die Monomer- oder Oligomer-Vorläufer des
Polymers enthält.
Vorzugsweise enthält
die erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung ein
Polyamid oder einen Polyester, wie z.B. Polybutylenterephthalat.
Diese Polymere sind zum Lasermarkieren sehr gut geeignet und werden
in Anwendungen verbreitet eingesetzt, in denen eine Lasermarkierbarkeit
erwünscht
ist, wie z.B. bei elektronischen Komponenten.
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Die
erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung
kann auch eines oder mehrere der gebräuchlichen Additive enthalten,
wie z.B. Füllstoffe,
Weichmacher, Flammenhemmstoffe, Pigmente und Gleitmittel.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung
einen halogenfreien Flammenhemmstoff. Der Vorteil dieser Polymerzusammensetzung
ist die spezielle Kombination aus guter Laserschreibbarkeit und
guter Flammenhemmung, ohne umweltschädliche Halogen-enthaltende
Verbindungen zu verwenden. Vorzugsweise ist der halogenfreie Flammenhemmstoff
Melamincyanurat.
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Die
erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung
kann in einer beliebigen gebräuchlichen
Weise hergestellt werden, z.B. durch separates Zugeben des Antimontrioxids
und gegebenenfalls des Perlmuttpigments und Mischen derselben mit
dem Polymer während
der Extrusion des Polymers. Ein weiteres Verfahren umfasst die Herstellung
einer sogenannten Vormischungszusammensetzung (Masterbatch-Zusammensetzung),
in der das Perlmuttpigment und das Antimontrioxid in den gewünschten
Verhältnissen,
gegebenenfalls in einer Polymermatrix, gemischt worden sind, worauf
die Vormischung dem Polymer der Polymerzusammensetzung zugesetzt
und damit gemischt wird.
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Die
Erfindung betrifft auch Gegenstände,
die vollständig
oder teilweise aus der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
hergestellt worden sind. Alle bekannten Techniken zur Herstellung
der Gegenstände
aus der Polymerzusammensetzung können
verwendet werden, wie z.B. Spritzgießen, Blasformen, Gießen, Extrudieren,
usw. In einer anderen Ausführungsform
kann der Gegenstand ein Substrat umfassen, das eine Beschichtung
aus der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
aufweist. Ein solcher Gegenstand kann durch Aufbringen einer Vorpolymerzusammensetzung
auf das Substrat und dann in-situ-Polymerisieren zur Bildung der Polymerzusammensetzung
gebildet werden. Die Erfindung betrifft auch Gegenstände, wie
z.B. Tastaturkappen und elektrische oder elektronische Komponenten,
welche die erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung
umfassen und eine Lasermarkierung mit einem Kontrastwert von mindestens
1,5, vorzugsweise mindestens 2, mehr bevorzugt mindestens 2,5 und
insbesondere mindestens 3 aufweisen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Aufbringen einer dunklen
Markierung auf einen hellen Hintergrund durch Bestrahlen eines Gegenstands,
der zumindest an der Stelle, wo die Markierung aufgebracht wird,
aus einer erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung
besteht, mittels Laserlicht in dem Muster der Markierung. Vorzugsweise
wird dies mit einem Nd:YAG-Laser durchgeführt. Der Vorteil dieses Lasers
besteht darin, dass er stabil ist und einen Schreibkopf aufweist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird
ein Dioden-gepumpter Laser verwendet. Dies hat den Vorteil, dass
dieser Laser viel kostengünstiger
und leichter verfügbar
ist und trotz einer geringeren Impulslänge und eines geringeren Strahldurchmessers
noch Markierungen erzeugt, die einen ausreichend hohen Kontrast
aufweisen, wenn sie auf die erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung aufgebracht
werden.
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Beispiele I bis VII und
Vergleichsexperimente A und B
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Eine
Anzahl von Polymerzusammensetzungen wurde unter Verwendung eines
Extruders (Typ ZSK 30, Schneckenlänge 34 D, von Werner & Pfleiderer, Deutschland)
hergestellt. Der Extruder war mit drei Dosiereinheiten ausgestattet,
die sich alle auf der Extrudereinfüllöffnung befanden. Über die
erste Dosiereinheit wurden die folgenden Materialien zudosiert:
Nylon 6 (Akulon K122 von DSM, Niederlande), 27 Gew.-% einer Vormischung,
die 40 Gew.-% Melamincyanurat
(ein halogenfreier Flammenhemmstoff von DSM, Niederlande) und 60
Gew.-% Nylon 6 (Akulon K122 von DSM) enthielt, 1 Gew.-% TiO2 (Typ RF-K-D von Bayer, Deutschland) und
in variierenden Mengen Antimontrioxid (Sb2O3 AO/PA-80/20: enthielt 80% Sb2O3 und 20% Polyamid von Campine B.V., Belgien),
das mit Perlmuttpigment (Iriodine® LS820
von Merck, Belgien) oder einem gewöhnlichen Glimmer, der nicht
zur Perlmuttfamilie gehört
(Glimmer SFG 20 von Aspanger, Österreich)
gemischt und beschichtet worden ist. Das Antimontrioxid hatte gemäß den Angaben
des Erzeugers Campine B.V. eine durchschnittliche Teilchengröße (APS)
von 0,8 Mikrometer (Fisher-Zahl, gemessen mit dem Per meabilitätsverfahren).
Der Anteil der letztgenannten Komponenten in Gewichtsprozent ist
in der Tabelle 1 angegeben.
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Über die
zweite Einheit wurden 20 Gew.-% Glas (CS173X-10C, 4 mm) zudosiert.
Die anderen Bestandteile wurden über
einen sogenannten Vormischungsstaub (Masterfluff) zugeführt. Der
Vormischungsstaub enthielt eine Pigmentzusammensetzung mit einer
Zusammensetzung, die derart war, dass die Farbe der Plättchen,
die aus der Polymerzusammensetzung hergestellt wurden, als RAL7035
(eine hellgraue Farbe) definiert werden konnte. Neben den Pigmenten
enthielt der Staub 0,1 Gew.-% Irganox® 1098
(von CIBA, Schweiz), 0,2 Gew.-% Calciumstearat und 15 Gew.-% Nylon-6-Pulver.
Die Gewichtsprozentangaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht der
Polymerzusammensetzung.
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Die
Temperaturen in den Extruderzonen wurden folgendermaßen eingestellt:
Zone 1:200°C,
Zone 2:230°C
und Zonen 3 bis und einschließlich
9:260°C.
Die Entgasung fand in der achten Zone statt. Während des Mischens wurde Stickstoff
sowohl den Dosiereinheiten als auch der Extrudereinfüllöffnung zugeführt. Die Drehzahl
betrug 200 U/min.
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Die
Mengen an Glimmer Iriodine® LS820 oder Glimmer SFG20
und an Antimontrioxid (Sb2O3, AO/PA-80/20),
die für
die verschiedenen Zusammensetzungen eingesetzt worden sind, sind
in der Tabelle 1 angegeben.
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Die
verschiedenen Zusammensetzungen wurden zu Plättchen geformt und mit einer
Markierung versehen. Es wurde ein Lampen-gepumpter Nd:YAG-Laser
von Haas, Deutschland (Wellenlänge
= 1064 nm, 10 W Monomodus) und ein Dioden-gepumpter Laser von Haas,
Deutschland (Wellenlänge
= 1064 nm, 10 bis 15 W Monomodus) verwendet. Beide Laser wurden
mit den wie folgt eingestellten maximalen Kontrastbedingungen betrieben.
Die Leistung des Lampen-gepumpten Nd:YAG-Lasers wurde auf 90% der
maximalen Leistung bei einer Impulsfrequenz von 3000 Hz eingestellt.
Der Strahldurchmesser des Laserstrahls betrug etwa 85 μm (fokussiert).
Die Markierungen hatten sowohl in der X- als auch in der Y-Richtung eine Auflösung von
300 dpi. Die Leistung des Dioden-gepumpten Laserstrahls betrug 99%
der maximalen Leistung bei einer Impulsfrequenz von 20000 Hz. Der
Strahldurch messer des Laserstrahls betrug etwa 50 μm (fokussiert).
Die Markierungen hatten sowohl in der X- als auch in der Y-Richtung
eine Auflösung
von 508 dpi.
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Markierungen
wurden in den verschiedenen Plättchen
ausgebildet, deren Farbe von sehr hellgrau (kaum sichtbar) bis dunkel
grau-braun (gut sichtbar) variierte. Der Kontrast der dunkleren
Markierungen bezogen auf den helleren Hintergrund wurde unter Verwendung
eines Minolta CM-3700d-Farbspektrometers (einschließlich einer
Spiegelkomponente) mit den folgenden Charakteristika quantifiziert:
Reflexion d/8 (diffuse Beleuchtung/8° Betrachtungswinkel); Wellenlängenbereich:
360 bis 740 nm; gepulste Xenonbogenlampe.
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Die
Messungen wurden über
einen Wellenlängenbereich
von 400 bis 700 nm durchgeführt.
Die Reflexionswerte basierten auf D65. Die
Kontrastwerte wurden durch Dividieren des für den Hintergrund gemessenen Reflexionswerts
durch den für
die Markierungsfarbe gemessenen Reflexionswert erhalten. Messungen
wurden mit 3 × 3
cm-Markierungen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Kontrastberechnungen sind in der Tabelle 2 für die mit
dem Lampengepumpten Laser bzw. dem Dioden-gepumpten Laser markierten
Proben angegeben.
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Aus
der Tabelle 2 ist ersichtlich, dass Polymerzusammensetzungen, die
sowohl das Perlmuttpigment als auch das Antimontrioxid enthalten,
nach der Verarbeitung zu einem Formgegenstand und der Markierung mit
Hilfe eines Lasers zu Markierungen mit gutem Kontrast führen. Überraschend
gute Ergebnisse wurden mit den durch den Dioden-gepumpten Laser
markierten Proben erhalten. Der Kontrast von Markierungen auf Formgegenständen, die
aus anderen Zusammensetzungen hergestellt worden sind, ist signifikant
geringer. Die Beispiele VI und VII zeigen die Situation einer geringen
Teilchengröße in Kombination
mit einer niedrigen Konzentration, was zu einem ziemlich schlechten
Kontrast führt.
Die folgenden Beispiele zeigen, dass bei höheren Konzentrationen und/oder
Teilchengrößen auch
ohne Perlmuttpigmente als synergistisches Mittel ein sehr guter
Kontrast erhalten werden kann.
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Beispiele
VIII bis XIII und Vergleichsexperiment C
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Die
Polymerzusammensetzungen der Beispiele VIII bis XIII und des Vergleichsexperiments
C wurden wie vorstehend beschrieben hergestellt, jedoch wurden 20
Gew.-% Glas (737BC 1/64 gemahlene Fasern) verwendet. Ferner wurden
in den Beispielen X bis XIII keine Pigmente zugesetzt, wodurch eine
natürliche
Farbe erhalten wurde. Ferner unterscheiden sich das Vergleichsexperiment
C und die Beispiele VIII bis XIII bezüglich der Teilchengröße des Antimontrioxids
gemäß den Angaben
in der Tabelle 3. Alle Proben enthalten 4 Gew.-% Antimontrioxid.
Es wurden keine weiteren Lasermarkierungsadditive zugesetzt. Die
Polymerzusammensetzungen wurden zum Testen von Plättchen geformt
und unter Verwendung des Dioden-gepumpten Lasers mit einer Markierung
versehen und getestet, um den Kontrastwert und die CTI (Vergleichskriechstromfestigkeit
gemäß ASTM)
zu messen.
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