-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen Verfahren und Geräte zur Durchführung von
Analysen und im Besonderen Mikrofluidikvorrichtungen zum Nachweis
von Zielanalyten.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Es
gibt eine Vielzahl an Tests und Sensoren zum Nachweis der Gegenwart
und/oder der Konzentration bestimmter Substanzen in Fluids oder
Gasen. Viele davon basieren auf bestimmten Ligand/Antiligand-Reaktionen
als Detektionsmechanismus. Das bedeutet, dass bekannt ist, dass
Substanzenpaare (d.h. Bindungspaare oder Liganden/Antiliganden)
aneinander binden, während
sie gar nicht oder kaum an andere Substanzen binden. Dies war der
Kernpunkt zahlreicher Verfahren, die sich dieser Bindungspaare bedienen,
um Komplexe nachzuweisen. Diese werden im Allgemeinen durch Markieren
einer Komponente im Komplex auf beliebige Weise durchgeführt, um
den gesamten Komplex nachweisbar zu machen, beispielsweise unter
Verwendung von Radioisotopen, fluoreszierenden und anderen optisch
aktiven Molekülen,
Enzymen usw.
-
Ein
Typ eines Sensors, der besonders vielversprechend ist, basiert auf
Mikrokügelchen
oder Perlen, die auf einem Substrat an diskreten Stellen verteilt
sind. Jede Perle enthält
eine chemische Funktionalität,
wie z.B. einen Bindungspartner, die zum Nachweis der Gegenwart eines
Zielanalyten eingesetzt werden kann. Die Perlen werden statistisch
abgelagert, woraufhin eine Vielzahl an Decodierungssystemen verwendet
wird, um die Position und die chemische Funktionalität an jeder
Stelle aufzuklären. Vgl.
beispielsweise WO 99/18434, WO 99/45357, WO98/40726 und WO 98/50782.
-
WO
00/04372, gemäß Art. 54
(3) anführbar, offenbart
ein System zur Merkmalsbestimmung von Multianalyt-Fluids unter Verwendung
einer Lichtquelle, einer Sensoranordnung und eines Detektors.
-
Es
herrscht ein deutlicher Trend dahingehend vor, die Größe dieser
Sensoren zu verringern, sowohl bezüglich der Empfindlichkeit als
auch zur Senkung der Reagenskosten. Es wurden also eine Vielzahl
von Mikrofluidikvorrichtungen entwickelt, die im Allgemeinen einen
festen Träger
mit Mikrokanälen umfassen
und eine Vielzahl verschiedener Vertiefungen, Pumpen, Reaktionskammern
und dergleichen einsetzen. Vgl. beispielsweise EP Nr. 0.637.996
B1; EP Nr. 0.637.998 B1; WO 96/39260; WO 97/16835; WO 98/13683;
WO 97/16561; WO 97/43629; WO 96/39252; WO 96/15576; WO 96/15450;
WO 97/37755; und WO 97/27324; und die U.S.-Patente Nr. 5.304.487;
5.071.531; 5.061.336; 5.747.169; 5.296.375; 5.110.745; 5.587.128;
5.498.392; 5.643.738; 5.750.015; 5.726.026; 5.35.358; 5.126.022;
5.770.029; 5.631.337; 5.569.364; 5.135.627; 5.632.876; 5.593.838;
5.585.069; 5.637.469; 5.486.335; 5.755.942; 5.681.484; und 5.603.351.
-
Es
besteht demnach Bedarf an einem Mikrofluidik-Biosensor, der sowohl
klein ist als auch eine hohe Dichte aufweist und mit hoher Durchlaufleistung
eingesetzt werden kann.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Den
oben formulierten Zielen gemäß stellt die
vorliegende Erfindung Mikrofluidikvorrichtungen zum Nachweis eines
Zielanalyten in einer Probe bereit. Die Vorrichtungen umfassen einen
festen Träger, der
eine beliebige Anzahl von Modulen umfasst, einschließlich einer
Probeneinlassöffnung
und zumindest einer Probenbehandlungsvertiefung, die zumindest eine
Vertiefungseingangsöffnung
und eine Vertiefungsausgangsöffnung
umfasst. Die Vorrichtung umfasst im Allgemeinen weiters einen ersten
Mikrokanal, um Fluidkontakt zwischen der Probeneinlassöffnung und
der Probenbehandlungsvertiefung zu ermöglichen. Die Vorrichtung umfasst
zudem ein Detektionsmodul, umfassend ein Substrat mit einer diskrete
Stellen umfassenden Oberfläche,
und eine Population von Mikrokügelchen,
die zumindest eine erste und eine zweite Subpopulation umfasst,
worin jede Subpopulation ein bioaktives Mittel umfasst. Die Mikrokügelchen
sind auf der Oberfläche
verteilt. Das Detektionsmodul umfasst zu dem einen zweiten Mikrokanal,
um Fluidkontakt zwischen der Probenbehandlungsvertiefung und der
Detektionseinlassöffnung
zu ermöglichen.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
eine graphische Darstellung der verbesserten Signalintensität unter
Vibration des Chips während
der Hybridisierung.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung stellt Mikrofluidikkassetten oder -vorrichtungen bereit,
die zur Durchführung
einer Vielzahl an Manipulationen an einer Probe verwendet werden
können,
um im Nachweis oder Quantifizierung eines Zielanalyten zu resultieren.
Diese Manipulationen können
die Behandlung von Zellen (Zellkonzentration, Zelllyse, Zellentfernung,
Zelltrennung usw.), das Abtrennen des gewünschten Zielanalyten von den
anderen Komponenten der Probe, chemische oder enzymatische Reaktionen
am Zielanalyten, den Nachweis des Zielanalyten usw. umfassen. Die
Vorrichtungen der Erfindung können
Folgendes umfassen: eine oder mehrere Vertiefungen zur Manipulation
der Probe, Abfall oder Reagenzien; Mikrokanäle zu und zwischen diesen Vertiefungen,
einschließlich
Mikrokanälen,
die elektrophoretische Trennmatrizen umfassen; Ventile zur Steuerung
der Fluidbewegung; Pumpen auf dem Chip, wie beispielsweise elektroosmotische,
elektrohydrodynamische oder elektrokinetische Pumpen; sowie Detektionssystem
umfassend Perlenanordnungen, wie nachstehend ausführlicher
beschrieben wird. Die Vorrichtungen der Erfindung können konstruiert
werden, um eine oder mehrere Proben oder Analyten zu manipulieren.
-
Die
Mikrofluidikvorrichtungen der Erfindung werden zum Nachweis von
Zielanalyten in Proben eingesetzt. Unter "Zielanalyt" oder "Analyt" oder gleichwertigen Bezeichnungen ist
hierin ein jedes Molekül,
Verbindung oder Teilchen gemeint, das nachgewiesen werden soll.
Wie nachstehen dargelegt wird, binden Zielanalyten vorzugsweise
an Bindungsliganden, so wie zuvor bereits ausführlicher beschrieben wurde.
Wie für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung klar ersichtlich ist, kann
eine Vielzahl an Analyten unter Verwendung der vorliegenden Verfahren
nachgewiesen werden; praktisch kann jeder Zielanalyt, für den es
einen hierin beschriebenen Bindungsliganden gibt, unter Verwendung
der Verfahren der Erfindung nachgewiesen werden.
-
Geeignete
Analyten umfassen organische Moleküle, einschließlich Biomoleküle. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist der Analyt gegebenenfalls ein Umweltschmutzstoff (einschließlich Pestiziden,
Insektiziden, Toxinen usw.); eine Chemikalie (einschließlich Lösungsmitteln,
Polymeren, organischer Materialien usw.); therapeutische Moleküle (einschließlich therapeutisch
oder missbräuchlich verwendeter
Arzneimittel oder Drogen, Antibiotika usw.); Biomoleküle (einschließlich Hormonen,
Cytokinen, Proteinen, Lipiden, Kohlenhydraten, Zellmembranantigenen
und Rezeptoren (neuronale und hormonelle Rezeptoren, Nährstoff-
und Zelloberflächenrezeptoren)
oder deren Liganden usw.); ganze Zellen (einschließlich prokaryotische
(wie beispielsweise pathogene Bakterien) und eukaryotische Zellen,
einschließlich
Tumorzellen von Säugern);
Viren (einschließlich
Retroviren, Herpesviren, Adenoviren, Lentiviren usw.); und Sporen
usw. Besonders bevorzugte Analyten sind Umweltschmutzstoffe; Nucleinsäuren, Proteine
(einschließlich
Enzymen, Antikörpern,
Antigenen, Wachstumsfaktoren, Cytokinen usw.); therapeutische oder
missbräuchlich
verwendete Arzneimittel; Zellen; und Viren.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Zielanalyt eine Nucleinsäure.
Unter "Nucleinsäure" oder "Oligonucleotide" oder gleichwertigen
Bezeichnungen sind hierin zumindest zwei kovalent aneinander gebundene
Nucleotide zu verstehen. Eine Nucleinsäure der vorliegenden Erfindung
enthält
im Allgemeinen Phosphordiesterbindungen, obwohl in einigen Fällen, wie
in Folge dargelegt wird, Nucleinsäureanaloga mit gegebenenfalls
alternierendem Rückgrat
eingeschlossen sind, die beispielsweise Phosphoramide (Beaucage
et al., "Tetrahedron", 49(10):1925 (1993)
und darin enthaltene Verweise; Letsinger, "J. Org. Chem.", 35:3800 (1970); Sprinzl et al., "Eur. J. Biochem.", 81:579 (1977);
Letsinger et al., "Nucl.
Acids Res.", 14:3487
(1986); Sawai et al., "Chem.
Lett.", 805 (1984);
Letsinger et al., "J.
Am. Chem. Soc.",
110:4470 (1988); und Pauwels et al., "Chemica Scripta", 26:141 (1986)), Thiophosphat (Mag
et al., "Nucleic
Acids Res.", 19:1437
(1991); und das U.S.-Patent Nr. 5.644.048), Di thiophosphoat (Briu
et al., "J. Am.
Chem. Soc.", 111:2321
(1989)), O-Methylphosphoramidit-Bindungen (vgl. Eckstein, "Oligonucleotides
and Analogues: A Practical Approach", Oxford University Press) und Peptidnucleinsäurerückgrate
und -bindungen (vgl. Egholm, "J.
Am. Chem. Soc.",
114:1895 (1992); Meier et al., "Chem. Int.
Ed. Engl.", 31:1008
(1992); Nielsen, "Nature", 365:566 (1993);
Carlsson et al., "Nature", 380:207 (1996))
umfassen. Andere analoge Nucleinsäuren umfassen jene mit positivem
Rückgrat
(Denpcy et al., "Proc.
Natl. Acad. Sci. USA",
92:6097 (1995); mit nichtionischem Rückgrat (U.S.-Patente Nr. 5.386.023,
5.637.684, 5.602.240, 5.216.141 und 4.469.863; Kiedrowshi et al.,
Angew. Chem. Intl. Ed. English",
30:423 (1991); Letsinger et al., "J. Am. Chem. Soc.", 110:4470 (1988); Letsinger et al., "Nucleoside & Nucleotide", 13:1597 (19941;
Kapitel 2 und 3 der ASC Symposium Series 580, "Carbohydrate Modifications in Antisense
Research", Hrsg.
Y. S. Shanghui und P. Dan Cook; Mesmaeker et al., "Bioorganic & Medicinal Chem.
Lett.", 4:395 (1994);
Jeffs et al., "J.Biomolecular
NMR", 34:17 (1994); "Tetrahedron Lett.", 37:743 (1996))
und mit Nicht-Ribose-Rückgrat,
einschließlich
der in den U.S.-Patenten Nr. 5.235.033 und 5.034.506 und in Kapitel
6 und 7 der ASC Symposium Series 580, "Carbohydrate Modifications in Antisense
Research", Hrsg.
Y. S. Shanghui und P. Dan Cook, beschriebenen. Nucleinsäuren, die
einen oder mehrere carbozyklische Zucker umfassen, sind ebenfalls
in der Definition von Nucleinsäuren
enthalten (vgl. Jenkins et al., "Chem. Soc.
Rev.", pp. 169–76 (1995)).
Verschiedene Nucleinsäureanaloga
sind in Rawls, "C&E News", Seite 35, 2. Juni
1997, beschrieben. Diese Modifikationen des Ribose-Phosphat-Rückgrats
können
durchgeführt werden,
um das Zusetzen von Markern zu vereinfachen und um die Stabilität und die
Halbwertszeit derartiger Moleküle
in physiologischen Umgebungen zu erhöhen.
-
Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, findet gegebenenfalls
jedes dieser Nucleinsäureanaloga
gegebenenfalls Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Zudem können Gemische
aus natürlich
vorkommenden Nucleinsäuren
und -analoga hergestellt werden. Alternativ dazu können gegebenenfalls
Gemische verschiedener Nucleinsäureanaloga
und Gemische aus natürlich vorkommenden
Nucleinsäuren
und -analoga hergestellt werden.
-
Besonders
bevorzugt sind Peptid-Nucleinsäuren
(PNA), die Peptid-Nucleinsäureanaloga
umfassen. Diese Rückgrate
sind unter neutralen Bedingungen im Wesentlichen nichtionisch, im
Gegensatz zum stark geladenen Phosphordiester-Rückgrat von natürlich auftretenden
Nucleinsäuren.
Daraus ergeben sich zwei Vorteile. Erstens weist das PNA-Rückgrat eine
verbesserte Hybridisationskinetik auf. Bei PNAs ändert sich der Schmelzpunkt
(Tm) von fehlgepaarten Basenpaaren im Vergleich zu korrekt gepaarten
Basenpaaren stärker.
DNA und RNA weisen bei einer internen Fehlpaarung einen Abfall des
Fp. von 2–4 °C auf, während beim
nichtionischen PNA-Rückgrat
der Abfall eher 7–9 °C entspricht.
Dies ermöglicht
einen besseren Nachweis von Fehlpaarungen. Auf ähnliche Weise ist aufgrund
ihrer nichtionischen Natur die Hybridisierung der an diesem Rückgrat gebundenen
Basen relativ unempfindlich was die Salzkonzentration betrifft.
-
Die
Nucleinsäuren
können
einsträngig
oder doppelsträngig
sein, wie spezifiziert wird, oder Abschnitte sowohl einer einsträngigen als
auch einer doppelsträngigen
Sequenz enthalten. Die Nucleinsäure
kann eine DNA, sowohl genomische als auch cDNA, RNA oder ein Hybrid
sein, worin die Nucleinsäure
eine beliebige Kombination aus Desoxyribo- und Ribonucleotiden und
eine beliebige Kombination aus Basen, einschließlich Uracil, Adenin, Guanin, Cytosin,
Thymin, Inosin, Xathanin, Hypoxathanin, Isocytosin, Isoguanin usw.,
enthält.
So wie hierin verwendet umfasst die Bezeichnung "Nucleosid" umfasst Nucleotide und Nucleoside und
Nucleotidnalaoga sowie modifizierte Nucleoside, wie beispielsweise aminomodifizierte
Nucleoside. Zusätzlich
umfasst "Nucleosid" nicht natürlich auftretende
Analogstrukturen. So werden beispielsweise die einzelnen Einheiten
einer Peptid-Nucleinsäure,
die jede eine Base enthalten, hierin als ein Nucleosid bezeichnet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Nachweis von Zielnucleinsäuren bereit.
Mit "Zielnucleinsäure" oder "Zielsequenz" und gleichwertigen
Bezeichnungen ist hierin eine Nucleinsäuresequenz oder ein einzelner
Strang einer Nucleinsäure
gemeint. Die Zielsequenz ist gegebenenfalls ein Abschnitt eines Gens,
eine Regulationssequenz, genomische DNA, cDNA, RNA, einschließlich mRNA
und rRNA, und Andere. Sie kann eine beliebige Länge aufweisen, wobei es sich
versteht, dass längere
Sequenzen spezifischer sind. In einigen Ausführungsformen ist es gegebenenfalls
wünschenswert,
die Nucleinsäureprobe
zu fragmentieren oder zu in Fragmente mit 20 bis 10.000 Basenpaaren
aufzuspalten, wobei etwa 500 Basenpaare in einigen Ausführungsformen
bevorzugt sind. Wie für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, kann die
komplementäre Zielsequenz
zahlreiche Formen annehmen. Beispielsweise kann sie in einer größeren Nucleinsäuresequenz
enthalten sein, d.h. unter anderem in einem Gen oder mRNA als Ganzes
oder einem Teil davon, einem Restriktionsfragment eines Plasmids
oder genomischer DNA.
-
Wie
in Folge noch detaillierter dargelegt wird werden Sonden (einschließlich Primer)
eingesetzt, um an Zielsequenzen zu hybridisieren, um die Gegenwart
oder Abwesenheit der Zielsequenz in einer Probe zu bestimmen. Im
Allgemeinen ist dieser Begriff für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung verständlich.
-
Die
Zielsequenz kann gegebenenfalls auch aus verschiedenen Zieldomänen bestehen,
beispielsweise kann bei Tests vom "Sandwich"-Typ, so wie nachstehend beschrieben,
eine erste Probenzielsequenz an einer Fängersonde oder einer Fänger-Extendersonde hybridisieren
und eine zweite Probenzielsequenz an einem Abschnitt einer Amplifikatorsonde,
einer Markersonde oder einer anderen Fängersonde oder Fänger-Extendersonde
usw. hybridisieren. Zudem können
die Zieldomänen
benachbart (d.h. zusammenhängend)
oder voneinander getrennt sein. Werden beispielsweise Ligationsverfahren
eingesetzt, so hybridisiert gegebenenfalls ein erster Primer an
eine erste Zieldomäne,
und ein zweiter Primer hybridisiert gegebenenfalls an eine zweite Zieldomäne; entweder
sind die Domänen
benachbart, oder sie sind gegebenenfalls durch ein oder mehrere
Nucleotide getrennt, gekoppelt mit der Verwendung einer Polymerase
und dNTPs, so wie in Folge detaillierter beschrieben.
-
Die
Begriffe "erste" und "zweite" sollen nicht eine
Ausrichtung der Sequenzen mit Bezug auf die 5'-3'-Ausrichtung
der Zielsequenz vermitteln. Wird beispielsweise von einer 5'-3'-Ausrichtung der
komplementären
Zielsequenz ausgegangen, so kann die erste Zieldomäne entweder
5' zur zweiten Domäne oder
3' zur zweiten Domäne angeordnet
sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Zielanalyt ein Protein. Wie für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung klar ersichtlich ist, gibt es eine große Anzahl
an möglichen
proteinhältigen
Zielanalyten, die unter Verwendung der vorliegenden Erfindung nachgewiesen
werden können.
Unter "Proteine" oder gleichwertigen
Bezeichnungen sind hierin Proteine, Oligopeptide und Peptide, Derivate
und Analoga, einschließlich
Proteine, die nichtnatürlich vorkommende
Aminosäuren
und Aminosäureanaloga
enthalten, und peptidomimetische Strukturen zu verstehen. Die Seitenketten
können
entweder in (R)- oder in (S)-Konfiguration vorliegen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
liegen die Aminosäuren
in (S)- oder L-Konfiguration vor. Wie nachstehend erörtert wird
kann es, wenn das Protein als bindender Ligand eingesetzt wird,
wünschenswert
sein, Proteinanaloga zu verwenden, um die Zersetzung durch Probenverunreinigungen
zu verzögern.
-
Geeignete
Zielanalyten umfassen Kohlenhydrate, einschließlich, jedoch nicht ausschließlich, Marker
für Brustkrebs
(CA 15-3, CA 549, CA 27.29), Mucin-ähnliches tumorassoziiertes
Antigen (MCA), Ovarialkrebs (CA 125), Pankreaskrebs (DE-PAN-2) und
Kolorektal- und Pankreaskrebs (CA 19, CA 50, CA 242).
-
Diese
Zielanalyten können
in jeder beliebigen Anzahl an unterschiedlichen Probentypen gegenwärtig sein,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Blut, Lymphe, Speichel, Vaginal- und Analsekrete, Urin, Stuhl, Schweiß und Tränen, sowie in
festen Geweben, einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Leber, Milz, Knochenmark, Lunge, Muskel, Gehirn usw.
-
Demgemäß stellt
die Erfindung Mikrofluidikvorrichtungen zum Nachweis von Zielanalyten
bereit, die ein festes Substrat umfassen. Wie in Folge dargelegt
wird kann das Substrat, das die Mikrofluidikvorrichtung bildet,
(im Allgemeinen hierin als "Vorrichtungssubstrat" bezeichnet) gleich
wie das Substrat der Detektionsanordnung (im Allgemeinen hierin
als "Anordnungssubstrat" bezeichnet, nachstehend
definiert) oder anders sein. Das feste Substrat kann aus zahlreichen
verschiedenen Materialien hergestellt und auf verschiedenste Weisen
konstruiert sein, so wie hierin erörtert wird und wie für Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung klar ersichtlich ist. Außerdem kann
eine einzige Vorrichtung mehr als ein Substrat umfassen; beispielsweise
kann eine "Probenbehandlungs"-Kassette vorliegen,
die mit einer getrennten "Detektions"-Kassette verbunden ist; eine unbehandelte
Probe wird der Probenbehandlungskassette zugeführt und manipuliert, um die
Probe für
die Detektion vorzubereiten, die dann von der Probenbehandlungskassette
entfernt und der Detektionskassette zugeführt wird. Es kann gegebenenfalls
eine weitere funktionelle Kassette vorliegen, in die die Vorrichtung
hineinpasst; beispielsweise ein Heizelement, das in Kontakt mit
der Probenkassette angeordnet ist, um Reaktionen, wie beispielsweise
PCR, durchzuführen.
In einigen Fällen
ist ein Abschnitt des Substrats gegebenenfalls abnehmbar; beispielsweise
kann die Probenkassette gegebenenfalls über eine abnehmbare Detektionskassette
verfügen,
sodass die gesamte Probenkassette nicht in Kontakt mit dem Detektionsgerät steht.
Vgl. beispielsweise das U.S.-Patent Nr. 5.603.351 und WO 97/16561.
-
Die
Zusammensetzung des Vorrichtungssubstrats hängt von einer Vielzahl von
Faktoren ab, einschließlich
des zur Bildung der Vorrichtung verwendeten Verfahrens, der Verwendung
der Vorrichtung, der Zusammensetzung der Probe, dem nachzuweisenden
Analyten, der Größe der Vertiefungen und
der Mikrokanäle,
der Gegenwart oder der Abwesenheit von elektronischen Komponenten
usw. Im Allgemeinen sollten die Vorrichtungen der Erfindung einfach
sterilisierbar sein, einen niedrigen Fluoreszenzgrad aufweisen,
nicht spezifisch binden, biokompatibel und gegenüber Temperaturänderungen beständig sein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das feste Mikrofluidik-Substrat aus einer Vielzahl von Materialien
hergestellt werden, einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Silicium, wie beispielsweise Siliciumwafer, Siliciumdioxid, Siliciumnitrid,
Glas und Quarzglas, Galliumarsenid, Indiumphosphid, Aluminium, Keramik,
Polyimid, Quarz, Kunststoffe, Harze und Polymere, einschließlich Polymethylmethacrylat, Acrylate,
Polyethylen, Polyethylentherephthalat, Polycarbonat, Polystyrol
und andere Styrol-Copolymere, Polypropylen, Polytetrafluorethylen,
Superlegierungen, Zirkaloy, Stahl, Gold, Silber, Kupfer, Wolfram, Molybdän, Tantal,
Kovar, Kevlar, Kapton, Mylar, Messing, Saphir usw. Hochwertiges
Glas, wie beispielsweise hochschmelzendes Borosilicat oder Ouarzglase
sind gegebenenfalls aufgrund ihrer UV-Durchlässigkeitseigenschaften bevorzugt,
wenn bei irgendeinem Schritt der Probenmanipulation Technologien auf
Lichtbasis eingesetzt werden. Zudem sind, so wie hierin dargelegt,
gegebenenfalls Abschnitte der inneren Oberfläche der Vorrichtung mit einer
Vielzahl an Beschichtungen je nach Bedarf beschichtet, um die nichtspezifische
Bindung zu reduzieren, um die Bindung der Bindungsliganden zu ermöglichen
usw.
-
Die
Vorrichtungen der Erfindung können
auf verschiedene Arten hergestellt werden, wie für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung ersichtlich ist. Vgl. beispielsweise WO 96/39260,
die sich mit der Herstellung von fluiddichten elektrischen Isolierrohren
beschäftigt;
U.S.-Patent Nr. 5.747.169, das sich mit Dichtungen beschäftigt; und
EP 0.637.996 B1; EP 0.367.998 B1; WO 96/39260; WO97/16835; WO 98/13683;
WO 97/16561; WO 97/43629; WO 96/39252; WO 96/15576; WO 96/15450;
WO 97/37755; und WO 97/27324; und die U.S.-Patente Nr. 5.304.487;
5.071.531; 5.061.336; 5.747.169; 5.296.375; 5.110.745; 5.587.128;
5.498.392; 5.643.738; 5.750.015; 5.726.026; 5.35.358; 5.126.022;
5.770.029; 5.631.337; 5.569.364; 5.135.627; 5.632.876; 5.593.838;
5.585.069; 5.637.469; 5.486.335; 5.755.942; 5.681.484; und 5.603.351.
Geeignete Herstellungsverfahren hängen erneut auch hier von der
Wahl des Substrats ab, jedoch schließen bevorzugte Verfahren eine
Vielzahl von Mikro-Materialbearbeitungs- und Mikroherstellungsverfahren,
unter anderem Filmauftragsverfahren, wie beispielsweise Schleuderbeschichtung,
chemischer Dampfauftrag, Laserherstellung, Photolithographie und
andere Ätzverfahren
unter Einsatz chemischer Nassverfahren oder Plasmaverfahren, Stanzen,
Spritzgussverfahren und Klebeverfahren (vgl. U.S.-Patent Nr. 5.747.169)
ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Zudem gibt es Druckverfahren
zur Bildung von Fluidführungswegen;
das bedeutet, dass Strukturen des bedruckten Materials einen gerichteten
Fluidtransport ermöglichen
können.
Die Erhöhungen
der "Tinte" können somit
dazu dienen, einen Strömungskanal
zu definieren. Zudem ermöglicht
gegebenenfalls die Verwendung von unterschiedlichen "Tinten" und "Pasten", verschiedenen Ab schnitten des
Weges verschiedene Strömungseigenschaften zu
verleihen. So können
beispielsweise Materialien eingesetzt werden, um die gelöster Stoff/Lösungsmittel-RF-Werte
zu verändern
(das Verhältnis
der von einem bestimmten gelösten
Stoff zurückgelegten
zu der von einer Lösungsmittelfront
zurückgelegten
Distanz). Beispielsweise können
gedruckte Fluidführungswege
mit einer aufgedruckten Schicht oder Schichten, bestehend aus zwei
verschiedenen Materialien, die unterschiedliche Transportraten bereitstellen,
hergestellt werden. Multimaterial-Fluidführungswege können verwendet
werden, wenn eine Modifikation der Verweilzeit der Reagenzien in
den Fluidführungswegen
wünschenswert
ist. Weiters können aufgedruckte
Fluidführungswege
Bereiche bereitstellen, die Reagenssubstanzen enthalten, indem das Reagens
in der "Tinte" enthalten ist oder
durch eine darauf folgenden Druckschritt darin eingeschlossen wird.
Vgl. beispielsweise das U.S.-Patent Nr. 5.795.453.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das feste Substrat so konstruiert, dass eine einzelne Probe,
die mehrere Zielanalyten enthält,
behandelt werden kann. Das bedeutet, dass eine einzelne Probe der
Vorrichtung zugeführt
wird und die Probe entweder für
eine parallel laufende Bearbeitung zum Nachweis der Analyten aliquot
geteilt werden kann, oder die Probe wird gegebenenfalls nacheinander bearbeitet,
wobei die einzelnen Zielanalyten seriell nachgewiesen werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das feste Substrat so konstruiert, dass multiple Proben, von
denen jede einen oder mehrere Zielanalyten enthält, behandelt werden können. Im
Allgemeinen wird in dieser Ausführungsform
jede Probe einzeln behandelt, das heißt, dass die Manipulationen
und Analysen parallel ausgeführt
werden, wobei es vorzugsweise zu keinem Kontakt oder Kontamination zwischen
diesen kommt. Alternativ dazu können
gegebenenfalls einige Schritte gemeinsam ausgeführt werden; beispielsweise
kann es wünschenswert sein,
verschiedene Proben getrennt zu bearbeiten, aber alle Zielanalyten
in einer einzigen Detektionsanordnung, wie nachstehend beschrieben,
nachzuweisen.
-
Zudem
sollte es sich verstehen, dass, auch wenn der Hauptteil der Diskussion
hierin auf die Verwendung planarer Substrate mit Mikrokanälen und Vertiefungen
abzielt, auch andere geometrische Formen herangezogen werden können. Beispielsweise können zwei
oder mehrere planare Substrate aufeinander gestapelt werden, um
eine dreidimensionale Vorrichtung zu bilden, die Mikrokanäle enthalten kann,
die sich in einer Ebene oder zwischen Ebenen ausdehnen; auf ähnliche
Weise können
sich Vertiefungen über
zwei oder mehrere Ebenen erstrecken, um die Behandlung gößerer Probenvolumen
zu ermöglichen.
So können
beispielsweise beide Seiten des Substrats zur Ausbildung von Mikrokanälen geätzt werden;
vgl. beispielsweise die U.S.-Patente Nr. 5.603.351 und Nr. 5.681.484.
-
Somit
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung zumindest einen Mikrokanal
oder Strömungskanal,
der den Fluß der
Probe von der Probeneinlassöffnung
zu den anderen Komponenten oder Modulen des Systems zulässt. Die
Gesamtheit der Mikrokanäle
und Vertiefungen wird im Fach manchmal als "mesoskaliges Strömungssystem" bezeichnet. Wie für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung klar ersichtlich ist, können die Strömungskanäle in Abhängigkeit
vom Verwendungszweck des Kanals auf verschiedenste Weise konzipiert
werden. Beispielsweise kann sich ein einzelner, an der Probeneinlassöffnung beginnender
Strömungskanal
in eine Vielzahl kleinerer Kanäle
teilen, sodass sie ursprüngliche
Probe in diskrete Subproben zur parallelen Bearbeitung oder Analyse
aufgeteilt wird. Alternativ dazu können mehrere Strömungskanäle von verschiedenen
Modulen, beispielsweise der Probeneinlassöffnung und einem Probenspeichermodul
gemeinsam in eine Mischkammer oder Reaktionskammer münden. Wie für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung klar ersichtlich ist, gibt eine breite
Palette an möglichen Konstruktionsweisen;
wichtig ist hierbei, dass die Strömungskanäle eine Bewegung der Probe
und der Reagenzien von einem Bereich der Vorrichtung zu einem anderen
zulassen. Beispielsweise kann die Weglänge der Strömungskanäle nach Bedarf geändert werden;
sind ein Mischen zeitliche abgestimmte Reaktionen notwendig, können beispielsweise
längere
und manchmal gewundene Strömungskanäle eingesetzt
werden; ähnlich
sind zum Zweck der Trennung gegebenenfalls größere Längen wünschenswert. Alternativ dazu
kann gegebenenfalls die Größe eines
Kanals zur Verringerung oder zur Erhöhung der Durchflussrate der
Probe geändert
werden. So kann beispielsweise die Größe eines Kanals zur Reduktion der
Probendurchflussrate gesteigert werden.
-
Im
Allgemeinen werden die Mikrofluidikvorrichtungen der Erfindung als "mesoskalige" Vorrichtungen bezeichnet.
Die Vorrichtungen hierin sind typischerweise in einem zur Analyse
von Mikrovolumen geeigneten Maßstab
konzipiert, obwohl in einigen Ausführungsformen große Proben
(z.B. cm3 an Proben) gegebenenfalls in der
Vorrichtung auf kleine Volumen für
die folgende Analyse reduziert werden. Das bedeutet, dass "mesoskalig" sich hierin auf
die Kammern und Mikrokanäle
bezieht, die Querschnittsmaße
in einer Größenordnung
von 0,1 μm
bis 500 μm aufweisen.
Die mesoskaligen Strömungskanäle und Vertiefungen
weisen eine bevorzugte Tiefe im Bereich von 0,1 μm bis 100 μm auf, typischerweise 2–50 μm. Die Kanäle weisen
ein bevorzugte Breite von 2,0 bis 500 μm, noch bevorzugter 3–100 μm, auf. Für viele
Anwendungen sind Kanäle
von 5 bis 50 μm
nützlich.
Jedoch können
für zahlreiche
Anwendungen auch größere Maße im Millimeterbereich
eingesetzt werden. Auf ähnliche
Weise haben auch die Kammern (manchmal hierin auch als Vertiefungen
bezeichnet) im Substrat größere Maße im Bereich
von einigen Millimetern.
-
Zusätzlich zum
Strömungskanalsystem
sind die Vorrichtungen der Erfindung so konstruiert, dass sie eine
oder mehrere aus einer Vielzahl an Komponenten, hierin als "Module" bezeichnet", umfassen, die abhängig vom
Verwendungszweck in jeder beliebigen Vorrichtung zugegen sein können. Diese
Module schließen
die Folgenden ein, sind jedoch nicht auf diese eingeschränkt: Probeneinlassöffnungen; Probeneinführungs-
oder Sammelmodule; Zellbehandlungsmodule (beispielsweise zur Zelllyse,
Zellentfernung, Zellkonzentration, zur Zelltrennung oder zum Einfangen
von Zellen, zur Zellfusion, Zeltwachstum usw.); Trennmodule (beispielsweise
für Elektrophorese,
Gelfiltration, Ablagerung usw.); Reaktionsmodule zur chemischen
oder biologischen Veränderung
der Probe, einschließlich
Amplifikation des Zielanalyten (beispielsweise sind Amplifikationsverfahren
nützlich,
wenn es sich beim Zielanalyten um eine Nucleinsäure handelt, einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich,
Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Ligase-Kettenreaktion (LCR), Strand-Displacement-Amplifikation
(SDA), Nucleinsäuresequenz-basierter
Amplifikation (NASBA), chemischer, physikalischer oder enzymatischer
Spaltung oder Veränderung
des Zielanalyten oder chemi scher Veränderung des Ziels; Fluidpumpen;
Fluidventilen; Heizmodulen; Speichermodulen für Testreagenzien; Mischkammern;
und Detektionsmodulen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung zumindest eine Probeneinlassöffnung zur
Einführung
einer Probe in die Vorrichtung. Diese kann Teil eines Probeneinführungs-
oder Sammelmoduls sein oder auch getrennt von diesem bestehen; das
heißt,
die Probe kann direkt von der Probeneinlassöffnung in eine Trennkammer
eingespeist werden, oder sie wird in einer Probensammelvertiefung
oder -kammer vorbehandelt.
-
Unter Öffnung bzw.
Stutzen ist ein Eingangs- oder Austrittspunkt, beispielsweise eines
Kanals oder einer Vertiefung, zu verstehen, die den Fluss der Probe
regelt. In einer Ausführungsform
ist der Stutzen verschließbar,
sodass sie eine Abdichtung bildet, die das Ausfließen der
Probe aus einem abgedichteten Reservoir verhindert. Die Öffnung kann
eine physische Strömungsbarriere,
wie beispielsweise ein Stöpsel
oder eine Membran, sein. Alternativ dazu wird die Öffnung/der
Stutzen oder die Barriere durch Strömungsdruck, elektrischen Strom
und dergleichen geregelt.
-
Wie
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung klar ist, muss an jedem
Eingangs- oder Austrittspunkt
zwischen den verschiedenen Vertiefungen und Kanälen ein Stutzen sein. Es können jedoch, falls
dies notwendig ist, jeder Eingangs- oder Austrittspunkt einen Stutzen
umfassen. In einer Ausführungsform,
beispielsweise, umfasst eine Probenbehandlungsvertiefung einen Vertiefungseinlassstutzen und
gegebenenfalls auch eine Vertiefungsauslassstutzen. Auf ähnliche
Weise umfasst ein Detektionsmodul einen Einlassstutzen und einen
Auslassstutzen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung ein Probensammelmodul,
das zur Konzentration oder Anreicherung der Probe, falls dies nötig ist,
eingesetzt werden kann; vgl. beispielsweise das U.S.-Patent Nr. 5.770.029,
einschließlich
der Diskussion bezüglich Anreicherungskanäle und Anreicherungsmittel.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung ein Zellbehandlungsmodul.
Dies ist dann von besonderer Bedeutung, wenn die Probe Zellen umfasst,
die entweder den Zielanalyten enthalten oder die zum Nachweis des
Zielanalyten entfernt werden müssen.
So kann beispielsweise der Nachweis bestimmter Antikörper im
Blut der Entfernung der Blutkörperchen
bedürfen,
um eine effiziente Analyse zu gewährleisten, oder die Zellen
müssen
vor dem Nachweis lysiert werden. In diesem Kontext beinhaltet der
Begriff "Zellen" Virionen, die gegebenenfalls
einer Behandlung vor der Analyse bedürfen, wie beispielsweise die Freisetzung
der im Virion enthaltenen Nucleinsäure vor dem Nachweis der Zielsequenzen.
Zudem können
Zellbehandlungsmodule Folgemodule zum Nachwesi der Gegenwart oder
Abwesenheit von Zellen einsetzen. Geeignete Zellbehandlungsmodule schließen Zelllysemodule,
Zellentfernungsmodule und Module zur Zelltrennung oder zum Einfangen von
Zellen ein, sind jedoch nicht auf diese eingeschränkt. Weiters
steht, was für
alle Module der Erfindung gilt, das Zellbehandlungsmodul über einen Strömungskanal
in Fluidkommunikation mit zumindest einem anderen Modul der Erfindung.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Zellbehandlungsmodul ein Zelllysemodul. Wie auf dem
Gebiet der Erfindung bekannt ist können Zellen abhängig vom
Zelltyp auf verschiedene Weisen lysiert werden. In einer Ausführungsform,
die im EP 0.637.998 B1 und im U.S.-Patent Nr. 5.63.5.358 beschrieben
werden, umfasst das Zelllysemodul gegebenenfalls Zellmembranen perforierende
Vorsprünge,
die sich von einer Oberfläche
des Zellbehandlungsmodul aus erstrecken. Wird ein Fluid durch die
Vorrichtung gezwängt,
so werden die Zellen aufgebrochen. Auf ähnliche Weise kann mit scharfkantigen
Teilchen, die sich im Zellbehandlungsbereich befinden, erzielt werden.
Alternativ dazu kann das Zelllysemodul einen Bereich mit eingeschränkten Querschnittsmaßen umfassen,
was zur Lyse der Zellen durch Druck führt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Zelllysemodul ein Zelllysemittel, wie beispielsweise
Detergenzien, NaOH, Enzyme, Proteinase K, Guanidinium-HCl usw. In
einigen Ausführungsformen,
bei Blutkörperchen,
kann die Verdünnung der
Probe mit Wasser oder einem Puffer zu einer hypotonischen Lyse führen. Das
Lysemittel kann in gelöster
Form innerhalb des Zelllysemoduls oder in einem Speichermodul, von
wo aus es in das Lysemodul gepumpt wird, vorliegen. Alternativ dazu
kann das Lysemittel in fester Form vorliegen, die bei der Einführung der
Probe in Lösung
aufgenommen wird. Ein bestimmte Temperatur kann, genauso wie ein
Mischschritt, angewandt werden.
-
Das
Zelllysemodul kann zudem, entweder im Inneren oder außerhalb,
ein Filtermodul zur bedarfsgerechten Entfernung von Zellbruchstücken umfassen.
Dieses Filter kann durch ein Mikroherstellungsverfahren zwischen
dem Zelllysemodul und dem folgenden Modul gebildet werden, um die
Entfernung der lysierten Zellmembranen und anderer Zellbruchstücke zu ermöglichen;
Beispiele für
geeignete Filter sind im EP 0.637.998 B1 aufgeführt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Zellbehandlungsmodul ein Zelltrennmodul oder Zelleinfangmodul.
Diese Ausführungsform
verwendet einen Zelleinfangbereich, umfassend Bindungsstellen, die
zur reversiblen Bindung eines Zelloberflächenmoleküls fähig sind, um die selektive
Isolierung (oder Entfernung) eines bestimmten Zelltyps aus der Probenpopulation
ermöglicht.
Diese Bindungsgruppierungen können
entweder auf der Oberfläche
des Moduls oder auf einem im Inneren des Moduls befindlichen Teilchens
(d.h. einer Perle) durch physikalische Absorption oder kovalente
Bindung immobilisiert sein. Geeignete Bindungsgruppierungen hängen vom
zu isolierenden oder zu entfernenden Zelltyp ab und umfassen im
Allgemeinen Antikörper
und andere Bindungsliganden, wie beispielsweise Liganden für Zelloberflächenrezeptoren
usw. Somit kann ein bestimmter Zelltyp aus der Probe vor einer weiteren
Behandlung dieser entfernt werden, oder der Testvorgang ist so konzipiert,
dass der gewünschte
Zelltyp spezifisch gebunden und die nichterwünschten Zelltypen weggespült werden,
gefolgt von einer Freisetzung der gebundenen Zellen durch Zusatz
von Reagenzien oder Lösungsmitteln,
durch physikalisches Entfernen (d.h. höhere Durchflussrate oder Druck)
oder durch In-situ-Lyse.
-
Alternativ
dazu kann ein Zell-"Sieb" zur Trennung der
Zellen auf der Grundlage ihrer Größe eingesetzt werden. Dies
kann auf verschiedene Weisen erfolgen, einschließlich Vorsprüngen auf
der Oberfläche
die einen Ausschluß von
Größen zulassen,
einer Reihe von sich verengenden Kanälen oder einer Einrichtung
vom Diafiltrationstyp.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Zellbehandlungsmodul ein Zellentfernungsmodul. Dieses
kann dann eingesetzt werden, wenn eine Probe Zellen enthält, die
im Test nicht benötigt werden.
Im Allgemeinen wird die Zellentfernung wie bei den obigen "Sieben" auf der Grundlage
des Ausschlusses von Größen mithilfe
von aus dem Zellbehandlungsmodul herausführenden Kanälen, die für die Zellen zu klein sind,
vollzogen; Filtration und Zentrifugation können ebenfalls durchgeführt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Zellbehandlungsmodul ein Zellkonzentrationsmodul. Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet klar ersichtlich ist, wird dies durch "Sieb"-Verfahren erreicht, beispielsweise
um die Zellen aus einem großen
Probenfluidvolumen vor der Lyse zu konzentrieren; oder durch Zentrifugation.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung ein Trennmodul. Trennen
bedeutet in diesem Kontext die Abtrennung von zumindest einer Komponente
der Probe von den anderen Komponenten der Probe. Dies kann, je nach
Test, die Trennung oder Isolierung des Zielanalyten oder die Entfernung
von Verunreinigungen, die die Analyse des Zielanalyten beeinträchtigen,
umfassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Trennmodul Trennmedien vom Chromatographie-Typ, wie
beispielsweise absorptionsfähige Phasenmaterialien,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Umkehrphasenmaterialien (C8- oder C16-beschichtete Teilchen usw.), Ionentauschermaterialien,
Affinitätschromatographie-Materialien,
wie beispielsweise Bindungsliganden usw. Vgl. U.S.-Patent Nr. 5.770.029.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
setzt das Trennmodul Bindungsliganden ein, so im Allgemeinen hierin
für die
Zelltrennung oder Analytendetektion dargelegt. In dieser Ausführungsform
werden Bindungsliganden (erneut durch die nachstehend beschriebene
physikalische Absorption oder kovalente Bindung) im Trennmodul (erneut
entweder an der inneren Oberfläche
des Moduls, auf einem Teilchen, wie beispielsweise einer Perle,
einer Faser oder einer Kapillare, das im Modul beispielsweise durch
die Verwendung einer Fritte festgehalten ist) immobilisiert. Geeignete
Bindungsgruppierungen hängen
von der zu isolierenden oder zu entfernenden Probenkomponente ab.
Unter "Bindungsligand" oder gleichwertigen
Bezeichnungen ist hierin eine Verbindung zu verstehen, die zum Binden
einer Komponente der Probe, entweder eines Schmutzstoffs (zur Entfernung) oder
des Zielanalyten (zur Anreicherung), eingesetzt wird. In einigen
Ausführungsformen
wird der Bindungsligand zum Sondieren der Gegenwart des Zielanalyten
eingesetzt, der an den Zielanalyten bindet.
-
Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, hängt die Zusammensetzung des Bindungsliganden
von der zu abzutrennenden Probenkomponente ab. Bindungsliganden
für eine
Vielzahl von Analyten sind bekannt oder können unter Verwendung bekannter
Verfahren leicht ausgemacht werden. Ist beispielsweise die Komponente
ein Protein, so umfassen die Bindungsliganden Proteine (insbesondere
Antikörper
oder Fragmente davon (FAbs usw.)) oder kleine Moleküle. Ist
die Probenkomponente ein Metallion, so umfassen die Bindungsliganden
im Allgemeinen die üblichen
Ionenliganden oder Chelatbildner. Bevorzugte Bindungsliganden sind
unter anderem Peptide. Ist die Komponente beispielsweise ein Enzym,
so schließen
geeignete Bindungsliganden Substrate und Hemmstoffe ein. Antigen-Antikörper-Paare,
Rezeptorliganden sowie Kohlenhydrate und deren Bindungspartner sind ebenfalls
geeignete Komponenten-Bindungsliganden-Paare. Der Bindungsligand
ist gegebenenfalls eine Nucleinsäure,
für den
Fall, dass Nucleinsäure-bindende
Proteine die Ziele sind; alternativ dazu können, so wie allgemein in den
U.S.-Patenten Nr. 5.270.163, 5.475.096, 5.567.588, 5.595.877, 5.637.459,
5.683.867, 5.705.337 und verwandten Patenten beschrieben, auch Nucleinsäure-"Aptamere" zur Bindung von praktische
jedem Zielanalyten gebildet werden können. Analog dazu gibt es einen umfangreichen
Literaturbestand zum Thema der Entwicklung von Bindungspartnern
auf der Grundlage kombinatorischer chemischer Verfahren. In dieser Ausführungsform
sind die bevorzugten Zusammensetzungen und Verfahren, wenn der Bindungsligand eine
Nucleinsäure
ist, in der WO 98/20162 dargelegt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bindung der Probenkomponente an den Bindungsliganden spezifisch,
und der Bindungsligand ist Teil eines Bindungspaars. Unter "Spezifisch binden" ist hierin zu verstehen,
dass der Ligand die Komponente, beispielsweise den Zielanalyten,
mit zur Unterscheidung zwischen Analyt und anderen Komponenten oder
Verunreinigungen in Testprobe ausreichender Spezifität bindet.
Die Bindung sollte ausreichend stark sein, unter den Bedingungen
des Trennschritts oder Tests, einschließlich Waschschritten zur Entfernung
nichtspezifischer Bindungen, aufrecht zu bleiben. in einigen Ausführungsformen,
beispielsweise beim Nachweis bestimmter Biomoleküle, liegt die Dissoziationskonstante
des Analyten und des Bindungsliganden unter etwa 10–4–10–6 M–1,
wobei unter etwa 10–5–10–9 M–1 bevorzugt
und unter etwa 10–7–10–9 M–1 noch
bevorzugter ist.
-
Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet klar ist hängt
die Zusammensetzung des Bindungsliganden von er Zusammensetzung
des Zielanalyten ab. Bindungsliganden sind für eine Vielzahl von Analyten bekannt
oder können
unter Verwendung bekannter Verfahren einfach ausgemacht werden.
Ist der Analyt beispielsweise eine einsträngige Nucleinsäure, so
ist der Bindungsligand im Allgemeinen eine im Wesentlichen komplementäre Nucleinsäure. Auf ähnliche Weise
kann der Analyt ein Nucleinsäure-bindendes Protein
sein, und der Fängerligand
ist entweder eine einsträngige
oder eine doppelsträngige
Nucleinsäure;
alternativ dazu kann der Bindungsligand Nucleinsäure-bindendes Protein sein,
wenn der Analyt eine einsträngige
oder doppelsträngige
Nucleinsäure
ist. Ist der Analyt ein Protein, so sind die Bindungsliganden unter
anderem Proteine oder kleine Moleküle. Bevorzugte Bindungsliganden
schließen
Peptide ein. Ist beispielsweise der Analyt ein Enzym, so umfassen geeignete
Bindungsliganden Substrate, Hemmstoffe und andere Proteine, die
das Enzym binden, d.h. die Komponenten eines Multienzym- (oder -protein-) Komplexes.
Wie für Fachleute
auf dem Gebiet klar ersichtlich ist, können zwei beliebige Moleküle, die eine – vorzugsweise
spezifische – Bindung
eingehen, entweder als Analyt oder als Bindungsligand eingesetzt
werden. Geeignet Analyt/Bindungsligand-Paare sind unter anderem
Antikörper/Antigene,
Rezeptoren/Liganden, Proteine/Nucleinsäuren; Nucleinsäuren/Nucieinsäuren, Enzyme/Substrate
und/oder Hemmstoffe, Kohlenhydrate (einschließlich Glykoproteine und Glykolipide)/Lectine,
Kohlenhydrate und andere Bindungspartner, Proteine/Proteine; und
Proteine/kleine Moleküle.
Diese können
Wildtyp- oder abstammende Sequenzen sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Bindungsliganden Abschnitte (insbesondere die extrazellulären Abschnitte)
von Zelloberflächenrezeptoren,
von denen bekannt ist, dass sie multimerisieren, wie beispielsweise
der Wachstumshormonrezeptor, Glucosetransporter (insbesondere GLUT4-Rezeptor),
der Transferrinrezeptor, der epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor,
der Rezeptor für
Lipoprotein niedriger Dichte, der Rezeptor von Lipoprotein hoher
Dichte, der Leptinrezeptor, Interleukinrezeptoren, einschließlich IL-1-,
IL-2-, IL-3-; IL-4-, IL-5-, IL-6-, IL-7-, IL-8-, IL-9-, IL-11-,
IL-12-, IL-13-, IL-15-, und IL-16-Rezeptoren, der VEGF-Rezeptor,
der PDGF-Rezeptor, der EPO-Rezeptor, der TPO-Rezeptor, Rezeptoren
für ziliare
neurotrophe Faktoren, der Prolactinrezeptor und T-Zellen-Rezeptoren.
-
Ist
die vom Bindungsliganden gebundene Probenkomponente der Zielanalyt,
so kann dieser, falls nötig,
zu Detektionszwecken unter Verwendung verschiedener bekannter Verfahren,
die von der Stärke
der Bindungswechselwirkung abhängen,
freigesetzt werden, einschließlich
durch Veränderungen des
pH-Werts, der Salzkonzentration, der Temperatur usw. oder durch
den Zusatz konkurrierender Liganden usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Trennmodul ein Elektrophoresemodul, so wie allgemein
in den U.S.-Patenten Nr. 5.770.029; 5.126.022; 5.631.337; 5.569.364;
5.750.015 und 5.135.627 beschrieben. Bei der Elektrophorese werden
Moleküle
in erster Linie durch unterschiedliche elektrophoretische Wanderungsgeschwindigkeiten, die
von ihrer unterschiedlichen Molekülgröße, Form und/oder Ladung verursacht
werden, getrennt. Mikrokapillarrohre wurden in jüngster Zeit bei der Mikrokapillar-Gelelektrophorese
(Hochleistungskapillarelektrophorese (HPCE)) ein gesetzt. Ein Vorteil
von HPCE liegt darin, dass die sich vom angelegten elektrischen
Feld ergebende Hitze aufgrund der großen Oberflächen-Fläche effizient abgeführt wird,
wodurch eine schnelle Trennung ermöglicht wird. das Elektrophoresemodul
dient der Trennung von Probenkomponenten durch das Anlegen eines
elektrischen Felds, wobei die Bewegungen der Probenkomponenten entweder
auf ihre Ladung oder, je nach Oberflächenchemie des Mikrokanals,
auf den Hauptfluidstrom als Resultat des elektroosmotischen Flusses zurückzuführen sind.
-
Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, kann das Elektrophoresemodul eine
Vielzahl von Formen aufweisen und umfasst im Allgemeinen einen elektrophoretischen
Mikrokanal und entsprechende Elektroden, um ein elektrisches Feld
an den Mikrokanal anzulegen. Abfallfluidauslässe und Fluidspeicher sind
je nach Bedarf vorhanden.
-
Die
Elektroden umfassen Elektrodenpaare, entweder ein einzelnes Paar
oder, so wie in den U.S.-Patenten Nr. 5.126.022 und 5.750.015 beschrieben,
eine Vielzahl von Paaren. Einzelne Paare verfügen im Allgemeinen über eine
Elektrode an jedem Ende des Elektrophoresewegs. Multiple Elektrodenpaare
können
zur präzisen
Steuerung der Bewegung der Probenkomponenten eingesetzt werden, sodass
die Komponenten kontinuierlich einer Vielzahl von elektrischen Feldern
entweder gleichzeitig oder sequentiell ausgesetzt sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann ein elektrophoretisches Gelmedium eingesetzt werden. Durch
Variieren der Porengröße des Mediums, indem
zwei oder mehr Gelmedien mit unterschiedlicher Porösität eingesetzt
werden, und/oder Bereitstellen eines Porengrößengradienten kann die Trennung
der Probenkomponenten maximiert werden. Gelmedien für Trennungszwecke
sind bekannt, einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Polyacrylamid und Agarose. Eine bevorzugte elektrophoretische Trennungsmatrix
wird im U.S.-Patent Nr. 5.135.627 dargelegt, das die Verwendung
einer "Mosaikmatrix" beschreibt, die
durch Polymerisation einer Dispersion aus Mikrodomänen ("Dispersoiden") und einer Polymermatrix
gebildet wird. Dies ermöglicht
die verbesserte Abtrennung von Zielanalyten, insbesondere von Nuclein säuren. Ähnlich beschreibt auch
das U.S.-Patent Nr. 5.569.364 Elektrophorese-Trennmedien umfassend vernetzte Gelteilchen mit
einer Größe von unter
bis über
Mikrometer-Maßen,
die in Mikrofluidiksystemen Anwendung finden. Das U.S.-Patent Nr.
5.631.337 beschreibt die Verwendung von thermoreversiblen Hydrogelen,
die Polyamidrückgrate
mit N-Substituenten umfassen, die zur Bereitstellung von Wasserstoffbindenden
Gruppen für
eine verbesserte elektrophoretische Trennung dienen. Vgl. auch die
U.S.-Patente Nr. 5.061.336 und Nr. 5.071.531, die sich mit Verfahren des
Gießens
von Gelen in Kapillarrohren beschäftigen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung ein Reaktionsmodul. Diese
kann entweder die physikalische, chemische oder biologische Veränderung
einer oder mehrerer Probenkomponenten einschließen. Alternativ dazu umfasst
es gegebenenfalls ein Reaktionsmodul, in dem der Zielanalyt eine
zweite Gruppierung verändert,
die dann nachgewiesen werden kann; ist beispielsweise der Zielanalyt
ein Enzym, so umfasst die Reaktionskammer gegebenenfalls ein Substrat, das
nach der Modifikation durch den Zielanalyten nachgewiesen werden
kann. In dieser Ausführungsform
umfasst enthält
das Reaktionsmodul gegebenenfalls die notwendigen Reagenzien, oder
diese sind in einem Speichermodul gelagert und werden in Folge,
so wie hierin dargelegt, nach Bedarf in das Reaktionsmodul gepumpt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Reaktionsmodul eine Kammer zur chemischen Modifikation
der gesamten Probe oder eines Teils davon. Beispielsweise kann eine
chemische Spaltung der Probenkomponenten (CNBr-Spaltung von Proteinen
usw.) oder eine chemische Vernetzung vollzogen werden. WO 97/43629
listet eine Vielzahl an möglichen
chemischen Reaktionen auf, die in den Vorrichtungen der Erfindung
durchgeführt
werden können,
einschließlich
Amidbildung, Acylierung, Alkylierung, reduktiver Aminierung, Mitsunobu-, Diels-Alder-
und Mannich-Reaktionen,
Suzuki- und Stille-Kupplung usw. Auf ähnliche Weise beschreiben die
U.S.-Patente Nr. 5.616.464 und Nr. 5.767.259 eine Variation der
Ligations-Kettenreaktion (LCR; manchmal auch Oligonucleotid-Ligationsamplifikation
oder OLA bezeichnet), in der eine Art "chemische Ligation" eingesetzt wird. In dieser Ausfüh rungsform wird, ähnlich wie
bei der LCR, ein Primer-Paar eingesetzt, worin der erste Primer
im Wesentlichen komplementär
zu einer ersten Domäne
des Ziels und der zweite Primer Wesentlichen komplementär zu einer benachbarten
zweiten Domäne
des Ziels ist (obwohl wie bei der LCR ein "Spalt" existiert können eine Polymerase und dNTPs
zum "Füllen" des Spalts zugesetzt
werden). Jeder Primer weist einen als "Seitenkette" dienenden Abschnitt auf, der nicht
an die Zielsequenz bindet und der als eine Hälfte einer Stammstruktur dient,
die nichtkovalent durch Wasserstoffbrückenbindung, Salzbrücke, Van-der-Waals-Kräfte usw.
wechselwirkt. Bevorzugte Ausführungsformen setzen
im Wesentlichen komplementäre
Nucleinsäuren
als Seitenketten ein. So werden bei der Hybridisation der Primer
an der Zielsequenz die Seitenketten der Primer in räumliche
Nähe gebracht
und können,
wenn die Seitenketten ebenfalls Nucleinsäuren umfassen, zudem Hybridisationskomplexe
ausbilden. Zumindest eine Seitenkette der Primer umfasst einen aktivierbaren
Vernetzer, der im Allgemeinen kovalent an die Seitenkette gebunden
ist und bei der Aktivierung für
eine chemische Vernetzung oder chemische Ligation sorgt. Die aktivierbare
Gruppe umfasst gegebenenfalls irgendeine Gruppierung, die ein Vernetzen
der Seitenketten ermöglicht
und schließt chemisch,
photonisch und thermisch aktivierte Gruppen ein, wobei photoaktivierbare
Gruppen bevorzugt sind. In einigen Ausführungsformen reicht eine einzige
aktivierbare Gruppe an einer der Seitenketten aus, um über die
Wechselwirkung mit einer funktionellen Gruppe an einer anderen Seitenkette
zur Vernetzung zu führen;
in anderen Ausführungsformen sind
aktivierbare Gruppe an jeder der Seitenketten vonnöten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Reaktionsmodul eine Kammer zur biologischen Veränderung
der gesamten Probe oder eines Teils dieser. Beispielsweise enzymatische
Verfahren, die Nucleinsäureamplifikation
und andere Modifikationen von Nucleinsäuren, einschließlich Ligation, Spaltung,
Zirkularisierung, Supercoiling, Methylierung, Acetylierung, Sequenzierung,
Genotypisierung; Hydrolyse der Probenkomponenten oder Hydrolyse von
Substraten durch Zielenzyme, Zusatz oder Entfernung nachweisbarer
Markierungen, Zusatz oder Entfernung von Phosphatgruppen, Proteinmodifikation
(Acylierung, Glykosylierung, Zusatz von Lipiden, Kohlenhydraten
usw.), Synthese/Modifikation von kleinen Molekülen usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Zielanalyt eine Nucleinsäure,
die biologische Reaktionskammer ermöglicht die Amplifikation der
Zielnucleinsäure.
Geeignete Amplifikationsverfahren, sowohl für die Amplifikation des Ziel
als auch der Sonde, schließen
Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Ligase-Kettenreaktion (LCR), Strand-Displacement-Amplifikation
(SDA), selbsterhaltende Sequenzreplikation (3SR), QB-Replikase-Amplifikation (QBR),
Reparatur-Kettenreaktion (RCR), Cycling-Probe-Technologie oder -Reaktion (CPT oder CPR),
InvaderTM und Nucleinsäuresequenz-basierte Amplifikation (NASBA) ein,
sind jedoch nicht darauf eingeschränkt. Verfahren, die derartige
Methoden einsetzen, sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. In
dieser Ausführungsform
umfassen die Reaktionsreagenzien im Allgemeinen zumindest ein Enzym
(im Allgemeinen Polymerase), Primer und nach Bedarf Triphosphate.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Mikrofluidikvorrichtung eine Vielzahl von Reaktionsmodulen.
In dieser Ausführungsform üben die Reaktionsmodule
gegebenenfalls unterschiedliche Funktionen aus. So führt ein
Reaktionsmodul beispielsweise PCR durch , während ein anderes für QβR zuständig ist.
Alternativ dazu übt
jedes Reaktionsmodul dieselbe Funktion aus. Wichtig ist hier, dass
die Reaktionsmodule mit einem Detektionsmodul zur Analyse, wie nachstehend
beschrieben, in Verbindung stehen.
-
Allgemeine
Verfahren der Nucleinsäureamplifikation
werden in Folge erörtert.
In den meisten Fällen
werden doppelsträngige
Zielnucleinsäuren
zu einsträngigen
denaturiert, um die Hybridisation der Primer und anderer Sonden
der Erfindung zu ermöglichen.
Eine bevorzugte Ausführungsform
setzt einen Wärmeschritt
ein, im Allgemeinen durch Anheben der Reaktionstemperatur auf etwa
95 °C, jedoch
sind auch pH-Wert-Änderungen
und andere Verfahren, wie beispielsweise die Verwendung von zusätzlichen Sonden
oder Nucleinsäure-bindenden
Proteinen einsetzbar.
-
Eine
Nucleinsäuresonde
(hierin auch als Primer-Nucleinsäure
bezeichnet) wird mit der Zielsequenz in Kontakt gebracht, um eine
Hybridisationskomplex zu bilden. Mit "Primer-Nucleinsäure" ist hierin eine Nucleinsäuresonde
zu verstehen, die an einem Abschnitt, d.h. einer Domäne, der
Zielsequenz hybridisiert. Sonden der vorliegenden Erfindung sind so
konzipiert, dass sie zu einer Zielsequenz (entweder die Zielsequenz
der Probe oder an andere Sonden-Zielsequenzen, wie nachstehend beschrieben) komplementär sind,
sodass es zur Hybridisation der Zielsequenz und der Sonden der vorliegenden
Erfindung kommt. Wie nachstehend dargelegt wird muss diese Komplementarität nicht
vollständig
sein; es kann eine beliebige Anzahl an Basenfehlpaarungen vorliegen,
die die Hybridisation zwischen der Zielsequenz und den einsträngigen Nucleinsäuren der
vorliegenden Erfindung beeinträchtigen.
Ist die Anzahl der Mutationen jedoch so groß, dass sich auch unter den
am wenigsten stringenten Hybridisationsbedingungen keine Hybridisation
vollziehen kann, so ist die Sequenz keine komplementäre Zielsequenz.
Somit ist hierin unter "im
Wesentlichen komplementär" eine zur Hybridisation
unter normalen Reaktionsbedingungen ausreichende Komplementarität der Sonden zu
den Zielsequenzen zu verstehen.
-
Eine
Vielzahl von Hybridisationsbedingungen sind in der vorliegenden
Erfindung einsetzbar, einschließlich
hoch, mittel und niedrige Stringenzbedingungen; vgl. beispielsweise
Maniatis et al., "Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
2. Ausgabe, 1989, und "Short
Protocols in Molecular Biology",
Ausubel et al.(Hrsg.). Stringente Bedingungen sind sequenzabhängig und
sind unter unterschiedlichen Umständen nicht gleich. Längere Sequenzen
hybridisieren bei höheren
Temperaturen spezifisch. Ein ausführlicher Leitfaden zur Hybridisation
von Nucleinsäuren
ist in Tijissen, "Techniques
in Biochemistry and Molecular Biology – Hybridization with Nucleic Acid
Probes, Overview of Principles of Hybridization and the Strategy
of Nucleic Acid Assays" (1993),
zu finden. Im Allgemeinen werden stringente Bedingungen so gewählt, dass
die Temperatur etwa 5–10 °C unter dem
Schmelzpunkt (Tm) der spezifischen Sequenz liegt und ein und ein
Ionenstärke-pH-Wert
definiert ist. Tm ist jene Temperatur (unter definierter Ionenstärke, pH-Wert
und Nucleinsäurekonzentration), bei
der 50 % der zum Ziel komplementären
Sonden an der Zielsequenz im Gleichgewicht hybridisieren (da die
Zielsequenzen im Überschuss
vorhanden sind, sind bei Tm 50 % der Sonden im Gleichgewicht besetzt).
Stringente Bedingungen sind solche, bei denen die Salzkonzentration
unter etwa 1,0 Natriumionen liegt, typischerweise mit einer Nariumionenkonzentration
(oder andere Salze) von etwa 0,01 bis 1,0 M, einem pH-Wert von 7,0
bis 8,3 und einer Temperatur von zumindest etwa 30 °C für kurze
Sonden (z.B. 10 bis 50 Nucleotide) und von zumindest etwa 60 °C für lange
Sonden (z.B. mehr als 50 Nucleotide). Stringente Bedingungen können ebenfalls
durch den Zusatz von Destabilisatoren, wie beispielsweise Formamid,
erzielt werden. Die Hybridisationsbedingungen können zudem variieren, wenn
ein nichtionisches Rückgrat,
d.h. eine PNA, verwendet wird, wie auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt ist. Außerdem können Vernetzer
nach der Bindung des Ziels zur Vernetzung, d.h. zur kovalenten Bindung
der beiden Stränge
des Hybridisationskomplexes zugesetzt werden.
-
Somit
werden die Tests im Allgemeinen unter Stringenzbedingungen durchgeführt, die
die Ausbildung eines Hybridisationskomplexes nur in der Gegenwart
des Zieles zulassen. Die Stringenz kann durch Veränderung
der eines Verfahrensschritt-Parameters, der eine thermische Variable
ist, gesteuert werden, einschließlich, jedoch nicht ausschließlich, der
Temperatur, der Formamidkonzentration, der Salzkonzentration, des
chaotropen Salzkonzentration-pH-Werts, der organischen Lösungsmittelkonzentration
usw.
-
Diese
Parameter können
ebenfalls zur Steuerung nichtspezifischer Bindungen eingesetzt werden,
wie allgemein im U.S.-Patent Nr. 5.681.697 dargelegt. Es ist demnach
gegebenenfalls wünschenswert,
bestimmte Schritte unter Bedingungen höherer Stringenz zur Reduktion
der nichtspezifischen Bindungen durchzuführen.
-
Die
Größe der Primer-Nucleinsäure kann, wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, variieren, im Allgemeinen
von 5 bis 500 Nucleotiden in der Länge, mit einer bevorzugten
Anzahl an Primer zwischen 10 und 100, noch bevorzugter zwischen
15 und 50, und insbesondere von 10 bis 35, je nach Verwendungszweck
und Amplifikationsverfahren.
-
Zusätzlich können verschiedene
Amplifikationsverfahren weitere Anforderungen an die Primer stellen,
wie in Folge detaillierter beschrieben wird.
-
Hat
sich der Hybridisationskomplex zwischen dem Primer und der Zielsequenz
gebildet, wird ein Enzym, manchmal als "Amplifikationsenzym" bezeichnet, zur Modifikation des Primers
eingesetzt. Für
alle hierin beschriebenen Verfahren gilt, dass die Enzyme zu jedem
beliebigen Zeitpunkt während
des Tests zugesetzt werden können,
entweder vor, während
oder nach dem Zusetzen der Primer. Die Identifikation des Enzyms
hängt,
wie nachstehend detaillierter beschrieben wird, vom verwendeten
Amplifikationsverfahren ab. Auf ähnliche
Weise hängt
auch die Modifikation, wie nachstehend beschrieben wird, vom Amplifikationsverfahren
ab, obwohl im Allgemeinen der erste Schritt einer jeden Reaktion
hierin die Extension des Primer ist d.h. dem Primer werden Nucleotide
zugeführt,
um dessen Länge
zu vergrößern.
-
Hat
das Enzym den Primer modifiziert und einen modifizierten Primer
gebildet, dissoziert der Hybridisierungskomplex. Im Allgemeinen
werden die Amplifikationsschritte über einen Zeitraum hinweg wiederholt,
um eine Reihe von Zyklen, abhängig
von der Anzahl der Kopien der Ausgangszielsequenz und der Detektionsempfindlichkeit,
zuzulassen, wobei 1 Zyklus bis Tausende von Zyklen möglich sind,
10 bis 100 Zyklen bevorzugt und 20 bis 50 Zyklen noch bevorzugter
sind.
-
Nach
einer geeigneten Zeit oder Amplifikation wird der modifizierte Primer
zu einem Detektionsmodul geführt
und in einen Testkomplex inkorporiert, wie nachstehend beschrieben
wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Amplifikation eine Zielamplifikation. Die Zielamplifikation
beinhaltet die Amplifikation (Replikation) der nachzuweisenden Zielsequenz,
sodass die Anzahl der Kopien der Zielsequenz erhöht wird. Geeignete Zielamplifikationsverfahren
sind unter anderem Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Strand-Displacement-Amplifikation
(SDA), Nucleinsäuresequenz-basierte
Amplifikation (NASBA), sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Amplifikationsverfahren PCR. Die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) ist häufig
beschrieben worden und wird weit verbreitet eingesetzt, und sie
beinhaltet den Einsatz der Primerextension in Kombination mit zyklischer
Wärmebeanspruchung
zur Amplifikation einer Zielsequenz; vgl. die U.S.-Patente Nr. 4.683.195
und 4.683.202 sowie "PCR
Essential Data",
C.R. Newton (Hrsg.), J. Wiley & Sons,
1995. Zudem gibt es eine Vielzahl an Variationsmöglichkeiten der PCR, die ebenfalls
in der Erfindung Anwendung finden, unter anderem einschließlich der "quantitativen kompetitiven
PCR" oder "QC-PCR", "Zufallsprimer-PCR" oder "AP-PCR", "Immuno-PCR", "Alu-PCR", "PCR-Einzelstrang-Konformationspolymorphismus" oder "PCR-SSCP", "Reverse-Transkriptase-PCR" oder "RT-PCR", "Biotin-Fang-PCR", "Vectorette-PCR", "Pfannenstiel-PCR" ("panhandle-PCR"), "PCR-Select cDNA-Subtraktion".
-
Im
Allgemeinen kann PCR wie folgt beschrieben werden: Eine doppelsträngige Zielnucleinsäure wird,
im Allgemeinen durch Anheben der Temperatur, denaturiert und anschließend in
Gegenwart eines Überschusses
eines PCR-Primers abgekühlt,
welches dann an den ersten Zielstrang hybridisiert. Daraufhin wirkt
eine DNA-Polymerase zur Extension des Primers auf diesen ein, was
zur Synthese eines Strangs, der einen Hybridisationskomplex bildet, führt. Die
Probe wird daraufhin zur erneut erwärmt, um den Hybridisationskomplex
zu dissoziieren, wonach der Vorgang wiederholt wird. Unter Verwendung
eines zweiten PCR-Primers für
den komplementären
Zielstrang vollzieht sich eine rasche und exponentielle Amplifikation.
Die PCR-Schritte sind somit Denaturierung, Annealing und Extension.
Die Einzelheiten der PCR sind bekannt und schließen die Verwendung einer thermostabilen
Polymerase, wie beispielsweise Taq I-Polymerase, und zyklischer Wärmebeanspruchung
ein.
-
Demzufolge
benötigt
die PCR-Reaktion zumindest einen PCR-Primer und eine Polymerase. Mesoskalige
PCR-Vorrichtungen sind in den U.S.-Patenten Nr. 5.498.392 und Nr.
5.587.128 sowie in der WO 97/16561 beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Zielamplifikationsverfahren SDA. Strand-Displacement-Amplifikation
(SDA) ist allgemein in Walker et al., "Molecular Methods for Virus Detection", Academic Press
Inc., 1995, und in den U.S.-Patenten Nr. 5.455.166 und 5.130.238
beschrieben.
-
Im
Allgemeinen kann SDA wie folgt beschrieben werden. Eine einsträngige Zielnucleinsäure, üblicherweise
eine DNA-Zielsequenz, wird mit einem SDA-Primer kontaktiert. Ein "SDA-Primer" weist im Allgemeinen
eine Länge
von 25 bis 100 Nucleotiden auf, wobei SDA-Primer mit etwa 35 Nucleotiden
bevorzugt sind. Ein SDA-Primer ist im Wesentlichen komplementär zu einem
Bereich am 3'-Ende
der Zielsequenz, und der Primer verfügt über eine Sequenz an seinem
5'-Ende (außerhalb
des zum Ziel komplementären
Bereichs), die eine Erkennungssequenz für eine Restriktionsendonuclease
ist, die manchmal hierin als "Nicking-Enzym" oder als "Nicking-Endonuclease" bezeichnet wird,
wie nachstehend beschrieben wird. Der SDA-Primer hybridisiert dann
an die Zielsequenz. Das SDA-Reaktionsgemisch enthält zudem
eine Polymerase ("SDA-Polymerase", nachstehend beschrieben)
sowie ein Gemisch aller vier Desoxynucleosidtriphosphate (auch als
Desoxynucleotide oder dNTPs , d.h. dATP, dTTP, dCTP und dGTP bezeichnet),
von denen zumindest eines ein substituiertes oder modifiziertes
dNTP ist; somit ist der SDA-Primer modifiziert, d.h. extendiert,
um einen modifizierten Primer zu bilden, der hierin manchmal als "neu synthetisierter
Strang" bezeichnet
wird. Das substiuierte dNTP ist modifiziert, sodass eine Spaltung
des Strangs, der das substiuierte dNTP enthält, verhindert, jedoch nicht
eine Spaltung im anderen Strang verhindert. Beispiele für geeignete
substiuierte dNTPs umfassen 2'-Desoxyadenosin-5'-O-(1-thiotriphosphat),
5-Methyldesoxycytidin-5'-triphosphat, 2'-Desoxyuridin-5'-triphosphat, und
7-Desaza-2'-desoxyguanosin-5'-triphosphat, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Zudem
vollzieht sich die Substitution des dNTP gegebenenfalls nach der
Inkorporation in einen neu synthetisierten Strang; beispielsweise
kann eine Methylase eingesetzt werden, um dem synthetisierten Strang
Methylgruppen zuzusetzen. Außerdem
weist die Polymerase, wenn alle Nucleotide substituiert sind, gegebenenfalls
eine 5'-3'-Exonuclease-Aktivität auf. Sind
jedoch weniger als alle Nucleotide substituiert, weist die Polymerase
vorzugsweise keine 5'-3'-Exonuclease-Aktivität auf.
-
Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, kann das Erkennungsstelle/Endonuclease-Paar
eines aus einer Vielzahl von bekannten Kombinationen sein. Die Endonuclease
ist so gewählt,
dass sie einen Strang entweder an der Erkennungsstelle oder an einem
aus 3' und 5' davon spaltet, ohne
jedoch die komplementäre
Sequenz zu spalten, entweder weil das Enzym nur einen Strang spaltet
oder aufgrund der Inkorporation der substituierten Nucleotide. Geeignete
Erkennungsstelle/Endonuclease-Paare sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt;
geeignete Endonucleasen sind unter anderem HincII, HindII, AvaI,
Fnu4HI, TthIIII, NcII, BstXI, BamI usw. Eine Darstellung der geeigneten
Enzyme und ihrer entsprechenden Erkennungsstellen sowie der zu verwendenden
modifizierten dNTPs findet sich im U.S.-Patent Nr. 5.455.166.
-
Ist
die Polymerase (eine "SDA-Polymerase") genickt, so wird
sie zur Extension des neu genickten Strangs, 5'-3',
eingesetzt, wodurch ein weiterer neu synthetisierter Strang gebildet
wird. Die gewählte
Polymerase sollte imstande sein, eine 5'-3'-Polymerisation
an der Nick-Stelle einzuleiten, sollte zudem den polymerisierten
Strang stromabwärts
vom Nick verschieben und keine 5'-3'-Exonuclease-Aktivität aufweisen
(dies kann zusätzlich
durch den Zusatz eines Blockers erzielt werden). Geeignete Polymerasen umfassen
somit das Kenlow-Fragment der DNA-Polymerase 1, Sequenase 1.0 und
Sequenase 2.0 (U.S. Biochemical), T5 DNA-Polymerase und Phi29 DNA-Polymerase,
sind jedoch nicht darauf eingeschränkt.
-
Dementsprechend
benötigt
die SDA-Reaktion – in
keiner bestimmten Reihenfolge – einen SDA-Primer,
eine SDA-Polymerase, eine Nicking-Endonuclease und dNTPs, von denen
zumindest eine Spezies modifiziert ist.
-
Im
Allgemeinen bedarf die SDA keiner zyklischen Wärmebeanspruchung. Die Reaktionstemperatur
wird im Allgemeinen hoch genug festgelegt, um nichtspezifische Hybridisierung
zu verhindern, jedoch niedrig genug, um spezifische Hybridisierung zuzulassen;
diese liegt, abhängig
von den Enzymen, bei etwa 37 °C
bis etwa 42 °C.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann, wie bei den meisten hierin beschriebenen Amplifikationsverfahren,
eine zweite Amplifikationsreaktion unter Verwendung der zweiten
komplementären
Zielsequenz durchgeführt
werden, was zu einem wesentlichen Anstieg der Amplifikation während eines zweiten
festgelegten Zeitraums führt.
Das bedeutet, dass eine zweite Primer-Nucleinsäure an einer zweiten Zielsequenz
hybridisiert wird, um einen zweiten Hybridisationskomplex zu bilden.
Der Zusatz des Enzyms, gefolgt von der Zerlegung des zweiten Hybridisationskomplex
führt zur
Bildung einer Reihe von neu synthetisierten zweiten Strängen.
-
Auf
diese Weise wird eine Vielzahl von Zielmolekülen hergestellt und zum Detektionsmodul übermittelt,
so wie nachstehend beschrieben. Wie in Folge detaillierter dargelegt
wird, können
diese Reaktionen (d.h. die Produkte dieser Reaktionen) auf verschiedene
Arten nachgewiesen werden. Im Allgemeinen kann eine direkter oder
ein indirekter Nachweis der Zielprodukte durchgeführt werden.
Der "Direkte" Nachweis benötigt in
diesem Kontext, genauso wie bei den anderen hierin dargelegten Amplifikationsstrategien,
die Inkorporation einer Markierung, entweder durch die Inkorporation
der Markierung in die Amplifikationsprimer oder durch Polymeraseinkorporation
markierter Nucleotide in den wachsenden Strang. Alternativ dazu
bestehen indirekte Nachweisverfahren, wie beispielsweise der Sandwich-Test,
wobei die neu synthetisierten Stränge wenige oder gar keine Markierungen
besitzen. Der Nachweis vollzieht sich dann über die Verwendung von Markersonden,
die eine fluoreszierende Markierung umfassen; diese Markierungen
hybridisieren entweder direkt am neu synthetisierten Strang oder an
Zwischensonden, wie beispielsweise Amplifikationssonden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Zielamplifikationsverfahren Nucleinsäuresequenz-basierte Amplifikation
(NASBA). NASBA wird allgemein im U.S.-Patent Nr. 5.409.818 und in "Profiting from Gene-Based
Diagnostics", CBT
International Publishing Inc., N.J., 1996, beschrieben.
-
Im
Allgemeinen kann die NASBA wie folgt beschrieben werden: Eine einsträngige Nucleinsäure, üblicherweise
eine RNA-Zielsequenz (manchmal hierin auch als "die erste Zielsequenz" oder "die erste Matrize" bezeichnet), wird
mit einem ersten NASBA-Primer kontaktiert. Ein "NASBA-Primer" weist im Allgemeinen eine Länge von
25 bis 100 Nucleotiden auf, wobei NASBA-Primer mit einer Länge von
50 bis 75 Nucleotiden bevorzugt sind. Der erste NASBA-Primer ist
vorzugsweise ein DNA-Primer, der an seinem 3'-Ende eine im Wesentlichen zum 3'Ende der ersten Matrize
komplementäre
Sequenz besitzt. Der erste NASBA-Primer verfügt über einen RNA-Polymerase-Promotor
an seinem 5'-Ende.
Der erste NASBA-Primer wird dann an der ersten Matrize hybridisiert,
um einen ersten Hybridisationskomplex zu bilden. Das NASBA-Reaktionsgemisch
umfasst zudem ein Reverse-Transkriptase-Enzym (eine "NASBA-Reverse-Transkriptase") und eine Gemisch
der vier dNTPs, sodass der erste NASBA-Primer modifiziert ist, um
einen modifizierten ersten Primer zu bilden, der einen Hybridisierungskomplex
aus RNA (die erste Matrize) und DNA (dem neu synthetisierten Strang)
umfasst.
-
Unter "Reverse Transkriptase" oder "RNA-abhängige DNA-Polymerase" ist hierin ein Enzym
zu verstehen, das zur Synthese von DNA aus einem DNA-Primer und
einer RNA-Matrize fähig
ist. Geeignete RNA-abhängige
DNA-Polymerasen umfassen die Vogel-Myelobastosevirus-Reverse-Transkriptase
("AMV-RT"} und die Moloney-Mäuse-Leukemievirus-RT,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Zusätzlich zu
den oben aufgeführten
Komponenten enthält
die NASBA-Reaktion weiters ein RNA-abbauendes Enzym, das hierin
manchmal auch als eine Ribonuclease bezeichnet wird, das die RNA eines
RNA:DNA-Hybriden hydrolysiert, ohne ein- oder doppelsträngige RNA
oder DNA zu hydrolysieren. Geeignete Ribonucleasen sind unter anderem RNase
H von E.coli und Kalbsthymus, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Die
Ribonuclease baut die erste RNA-Matrize im Hybridisationskomplex
ab, was zur Dissoziation des Hybridisationskomplexes führt und
einen neu synthetisierten DNA-Strand
ergibt, der manchmal hierin auch als "die zweite Matrize" bezeichnet wird.
-
Weiters
umfasst die NASBA-Reaktion einen zweiten NASBA-Primer, der im Allgemeinen
DNA umfasst (obwohl, wie für
alle Sonden hierin, einschließlich
Primer, auch Nucleinsäureanaloga
verwendet werden können).
Dieser zweite NASBA-Primer verfügt
an seinem 3'-Ende über eine
im Wesentlichen zum 3'-Ende
der zweiten Matrize komplementäre
Sequenz und enthält
zudem eine Antisense-Sequenz für
einen funktionellen Promotor und die Antisense-Sequenz einer Transkriptionsstartstelle.
Wird diese Primersequenz nun als Matrize für die Synthese der dritten
DNA-Matrize verwendet, so enthält
sie ausreichend Informationen, um eine spezifische und effiziente
Bindung einer RNA-Polymerase und den Start der Transkription an
der gewünschten
Stelle zuzulassen. Bevorzugte Ausführungsformen, die den Antisense-Promotor
und die Transskriptionsstartstelle verwenden, setzen die T7 RNA-Polymerase
ein, obwohl auch andere RNA-Polymerasepromotoren und Startstellen
verwendet werden können,
wie nachstehend erläutert
wird.
-
Der
zweite Primer hybridisiert an der zweiten Matrize, und eine DNA-Polymerase,
auch als eine "DNA-abhängige DNA-Polymerase" bezeichnet, die ebenfalls
in der Reaktion gegenwärtig
ist, synthetisiert eine dritte Matrize (einen zweiten neu synthetisierten
DNA-Strang), was zur Bildung eines zweiten Hybridisationskomplexes
führt,
der zwei neu synthetisierten DNA-Stränge umfasst.
-
Letztendlich
resultiert die Einbeziehung einer RNA-Polymerase und der vier notwendigen
Ribonucleosidtriphosphate (Ribonucleotide oder NTPs) in der Synthese
eines RNA-Strangs (eines dritten neu synthetisierten Strangs, der
im Wesentlichen der ersten Matrize entspricht). Die RNA-Polymerase, manchmal
hierin als eine "DNA-abhängige RNA-Polymerase" bezeichnet, erkennt
den Promotor und initiiert spezifisch die RNA-Synthese an der Startstelle. Zudem
synthetisiert die RNA-Polymerase vorzugsweise mehrere Kopien der
RNA pro DNA-Duplex. Bevorzugte RNA-Polymerase schließen T7 RNA-Polymerase
und andere bakteriophage RNA-Polymerasen, einschließlich des
Phagen T3, des Phagen ϕII, des Salmonella-Phagen sp6 oder
des Pseudomonase-Phagen gh-1, ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Demzufolge
benötigt
die NASBA-Reaktion, in keiner bestimmten Reihenfolge, einen ersten
NASBA-Primer, einen zweiten NASBA-Primer, umfassend eine Antisense-Sequenz
eines RNA-Polymerase-Promotors, eine den Promotor erkennende Polymerase,
eine Reverse Transkriptase, eine DNA-Polymerase, ein RNA-abbauendes
Enzym, NTPs und dNTPs, zusätzlich
zu den nachstehend aufgeführten Detektionskomponenten.
-
Diese
Komponenten ergeben eine einzelne Starter-RNA-Matrize, die einen
einzelnen DNA-Duplex erzeugt; da jedoch der DNA-Duplex zur Bildung multipler
RNA-Stränge führt, die
daraufhin erneut zum Starten der Reaktion eingesetzt werden können, vollzieht
sich die Amplifikation sehr rasch.
-
Wie
hierin dargelegt wird, kann sich der Nachweis neu synthetisierter
Stränge
auf mehrere Arten vollziehen. Im Detektionsmodul kann ein direkter
Nachweis durchgeführt
werden, wenn die neu synthetisierten Stränge ETM-Markierungen umfassen,
die entweder durch Inkorporation in die Primer oder durch Inkorporation
von modifizierten markierten Nucleotiden in den wachsenden Strang
eingeführt
wurden. Alternativ dazu kann, so wie nachstehend detaillierter beschrieben,
ein indirekter Nachweis unmarkierter Stränge (die nun als "Ziel" im Detektionsmodul
dienen) unter Verwendung verschiedener Sandwich-Testkonfigurationen
vollzogen werden. Wie für
Fachleute auf dem Gebiet klar ersichtlich ist, ist es vorzuziehen,
DNA-Stränge
während
der NASBA nachzuweisen, da die Gegenwart der Ribonuclease die RNA-Stränge potentiell
labil macht.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Amplifikation eine Signalamplifikation. Eine Signalamplifikation
beinhaltet die Verwendung einer beschränkten Anzahl an Zielmolekülen als
Matrizen, um entweder multiple Signalsonden zu bilden oder um die
Verwendung von multiplen Signalsonden zu ermöglichen. Signalamplifikationsstrategien
schließen
LCR-, CPT-, InvaderTM-Technologien sowie
die Verwendung von Amplifikationssonden in Sandwich-Tests ein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Amplifikationsverfahren LCR. Das Verfahren kann auf zwei
verschiedene Arten durchgeführt
werden; in einer ersten Ausführungsform
wird nur ein Strang einer Zielsequenz als Ligationsmatrize eingesetzt;
alternativ dazu können
beide Stränge
verwendet werden. Vgl. im Allgemeinen die U.S.-Patente Nr. 5.185.243
und 5.573.907; die EP 0.320.308 B1; EP 0.336.731 B1; EP 0.439.182
B1; WO 90/01069; WO 89/12696; WO 89/09835; und WO 99/37819.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die einsträngige
Zielsequenz eine erste Zieldomäne
und eine zweite Zieldomäne,
und eine erste LCR-Primer- und ein zweite LCR-Primer-Nucleinsäure werden
zugesetzt, die im Wesentlichen zur jeweiligen Zieldomäne komplementär sind und
somit an den Zieldomänen
hybridisieren. Diese Zieldomänen können direkt
aneinander liegen, d.h. benachbart, oder durch mehrere Nucleotide
voneinander getrennt sein. Sind sich nicht benachbart, so werden
Nucleotide gemeinsam mit Mitteln zur Verbinden der Nucleotide, wie
beispielsweise Polymerase, das die Nucleotide zu einem der Primer
hinzufügt,
zugesetzt. Die zwei LCR-Primer werden dann kovalent gebunden, beispielsweise
unter Verwendung eines Ligaseenzyms, das auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt ist. So bildet sich ein erster Hybridisationskomplex, der die
ligierte Sonde und die Zielsequenz umfasst. Dieser Hybridisationskomplex
wird daraufhin denaturiert (zerlegt), und das Verfahren wird zur
Bildung eines Pools an ligierten Sonden wiederholt. Zudem kann es wünschenswert
sein, dass die nachstehend beschriebenen Detektionssonden eine Fehlpaarung
an der Sondenbindungsstelle umfasst, sodass die Detektionssonde
nicht als Ligationsmatrize verwendet werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird LCR für
beide Stränge
einer doppelsträngigen
Zielsequenz durchgeführt.
Die Zielsequenz wird denaturiert, und zwei Sondensätze werden
zugesetzt; ein so wie oben definierter Satz für einen Strang des Ziels und
ein getrennter Satz (d.h. dritte und vierte Primersondennucleinsäuren) für den anderen
Strang des Ziels. In einer bevorzugten Ausführungsform hybridisieren die
erste und die zweite Sonde, ebenso die dritte und die vierte Sonde,
sodass eine Amplifikation sich vollziehen kann. Wurden die erste
und die zweite Sonde an gebunden, so kann die ligierte Sonde nun zusätzlich zur
zweiten Zielsequenz als Matrize zur Bindung der dritten und vierten
Sonde eingesetzt werden. Auf ähnliche
Weise dienen die ligierte dritte und vierte Sonde zusätzlich zum
ersten Zielstrang als Matrize zur Bindung der ersten und zweiten
Sonde. Auf diese Weise kann sich eine exponentielle Amplifikation
vollziehen, und keine lineare.
-
Erneut
kann, wie zuvor beschrieben, der Nachweis der LCR-Reaktion auf direkte
Weise, für den
Fall, dass ein oder beide Primer zumindest eine Markierung umfassen,
oder auf indirekte Weise unter- Verwendung von Sandwich-Tests durch
den Zusatz zusätzlicher
Sonden erfolgen; das bedeutet, dass die ligierte Sonde als Zielsequenz
dienen kann und für
den Nachweis gegebenenfalls Amplifikationssonden, Fängersonden,
Fänger-Extendersonden, Markersonden,
Marker-Extendersonden usw. eingesetzt werden.
-
Die
InvaderTM-Technologie basiert auf strukturspezifischen
Polymerasen, die Nucleinsäuren
stellenspezifisch spalten. Zwei Sonden werden eingesetzt: eine "Invader-Sonde" und "Signalsonde", die nebeneinander
liegend an einer Zielsequenz mit nichtkomplementärer Überlappung hybridisieren. Das
Enzym spaltet aufgrund der Erkennung des "Schwanzes" an der Überlappung und setzt den "Schwanz" mit einer Markierung
frei. Dieser kann dann nachgewiesen werden. Die InvaderTM-Technologie
wird in den U.S.-Patenten Nr. 5.846.717; 5.614.402; 5.719.028; 5.541.311;
und 5.843.669 beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Signalamplifikationsverfahren CPT. die CPT-Technologie wird
in mehreren Patenten und Patentanmeldungen beschrieben, einschließlich der U.S.-Patente
Nr. 5.011.769, 5.403.711, 5.660.988 und 4.876.187, und der gemäß dem PCT-Vertrag
veröffentlichten
Anmeldungen WO 95/05480, WO 95/1416, WO 95/00667 und U.S. Nr. 6.063.573.
-
Im
Allgemeinen kann CPT wie folgt beschrieben werden: Ein CPT-Primer
(hierin auch manchmal als "spaltbarer
Primer" bezeichnet),
der zwei durch eine spaltbare Verbindung getrennte Probensequenzen
umfasst. Der CPT-Primer ist im Wesentli chen zur Zielsequenz komplementär und hybridisert
somit an dieser, um einen Hybridisierungskomplex zu bilden. Die
spaltbare Verbindung wird gespalten, ohne jedoch die Zielsequenz
zu spalten, wodurch die zwei Sondensequenzen getrennt werden. Die
zwei Sondensequenzen können
somit leichter von Ziel abgetrennt werden, und die Reaktion kann
beliebig oft wiederholt werden. Der gespaltene Primer wird dann auf
die hierin beschriebene Weise nachgewiesen.
-
Unter "spaltbare Verbindung" ist hierin eine Verbindung
zu verstehen, die gespalten werden kann, wenn die Sonde Teil eines
Hybridisationskomplexes ist, d.h. wenn ein doppelsträngiger Komplex gebildet
wird. Wichtig ist, dass die spaltbare Verbindung nur die spaltbare
Sonde und nicht die Sequenz, an die hybridisiert ist (d.h. entweder
die Zielsequenz oder die Sondensequenz), spaltet, sodass die Zielsequenz
in der Reaktion zur Amplifikation des Signals erneut eingesetzt
werden kann. So wie hierin verwendet ist die spaltbare Verbindung
jedwede chemische Verbindungsstruktur, die zwei Sondensequenzen
verbindet und die selektiv ohne Spaltung der Sondensequenzen oder
der Sequenz, an die die abspaltbare Sonde hybridisiert ist, spaltbar
ist. Die spaltbare Bindung kann eine Einfachbindung oder eine Vielfachsequenz?
sein. Wie für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, kann eine Vielzahl
möglicher
spaltbarer Bindungen eingesetzt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die spaltbare Bindung RNA. Dieses System, das zuvor beschrieben
worden ist, basiert auf der Tatsache, dass bestimmte doppelsträngige Nucleasen, insbesondere
Ribonucleasen, RNA-Nucleoside eines RNA:DNA-Hybridsationskomplexes
nicken oder abtrennen. In dieser Ausführungsform sind RNAseH, Exo
III und Reverse Transkriptase von besonderem Nutzen.
-
In
einer Ausführungsform
besteht die gesamte abspaltbare Sonde aus RNA, und das Nicken wird
dann besonders einfach, wenn der Vorgang mit einer doppelsträngigen Ribonuclease
ausgeführt wird,
wie beispielsweise mit RNAseH oder Exo III. Zur Gänze aus
RNA hergestellte RNA-Sonden sind besonders nützlich weil sie erstens enzymatisch
einfach hergestellt werden können
und weil sie zweitens mehrere Spaltungsstellen aufweisen, die für ein Nicking-Mittel,
wie beispielsweise Ribonucleasen, zum Nicken oder Spalten zugänglich sind.
Zur Gänze
aus RNA hergestellte RNA-Sonden
bedürfen
somit keiner spaltbaren Verbindung, da die spaltbare Verbindung
in der Sonde inhärent
ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
können,
wenn die spaltbare Verbindung eine Nucleinsäure, wie beispielsweise RNA,
ist, die Verfahren der Erfindung zum Nachweis von Fehlpaarungen
eingesetzt werden, so wie allgemein im U.S.-Patent Nr. 5.660.988
und in der WO 95/14106 beschrieben, die hiermit durch Verweis aufgenommen
sind. Diesen Fehlpaarungs-Nachweisverfahren liegt die Tatsache zugrunde,
dass RNAseH gegebenenfalls nicht an den RNA:DNA-Duplex bindet und/oder
diesen spaltet, wenn in der Sequenz Fehlpaarungen gegenwärtig sind.
Somit sind in den NA1-R-NA2-Ausführungsformen
NA1 und NA2 nicht-RNA-Nucleinsäuren, vorzugsweise
DNA. Vorzugsweise liegt die Fehlpaarung innerhalb des RNA:DNA-Duplex,
in einigen Ausführungsformen
jedoch ist die Fehlpaarung gegebenenfalls in einer benachbarten
Sequenz nahe der gewünschten
Sequenz gegenwärtig,
und zwar nahe genug, um die RNAseH (im Allgemeinen innerhalb einer oder
zwei Basen) zu beeinträchtigen.
In dieser Ausführungsform
ist die spaltbare Nucleinsäure-Verbindung
so konzipiert, dass die Sequenz der spaltbaren Verbindung die jeweilige
nachzuweisende Sequenz, d.h. den Bereich der mutmaßlichen
Fehlpaarung, widerspiegelt.
-
In
einigen Ausführungsformen
des Fehlpaarungsnachweises ist die Rate der Bildung der freigesetzten
Fragmente so, dass die Verfahren im Wesentlichen ein Ja/Nein-Ergebnis
liefern, wobei der Nachweis von praktisch jedem freigesetzten Fragment
auf die Gegenwart der gewünschten
Zielsequenz hinweist. Typischerweise jedoch bilden sich einige wenige
gespaltene Sequenzen auch dann, wenn nur eine minimale Fehlpaarung
vorliegt (beispielsweise eine 1-, 2- oder 3-Basenfehlpaarung oder
eine 3-Basendeletion),
obwohl die Zielsequenz nicht gegenwärtig ist. Demnach wird die
Rate der Bildung gespaltener Fragmente und/oder die letztendliche
Menge der gespaltenen Fragmente quantifiziert, um die Gegenwart
oder Abwesenheit des Ziels zu bestimmen. Zudem kann die Verwendung
sekundärer und
tertiärer
abspaltbarer Sonden in dieser Ausührungsform besonders nützlich sein,
da diese den Unterschied zwischen einer korrekten Paarung und einer
Fehlpaarung verstärken
können.
Diese Verfahren sind insbesondere bei der Bestimmung des homozygoten
oder heterozygoten Zustand eines Patienten dienlich.
-
In
dieser Ausführungsform
ist es ein wichtiges Merkmal der spaltbaren Verbindung, dass ihre Länge durch
die vermutete Differenz zwischen Ziel und Sonde bestimmt wird. Im
Besonderen bedeutet dies, dass die spaltbare Verbindung lang genug
ist, um die vermutete Differenz zu umfassen, und kurz genug, sodass
die spaltbare Verbindung nicht unangebrachterweise an das jeweilige
Nucleinsäuremolekül "spezifisch hybridisieren" kann, wenn die vermutete
Differenz vorhanden ist; eine derartige unangemessene Hybridisierung
würde das
Abtrennen oder Spalten der spaltbaren Verbindungen auch dann zulassen,
wenn das gewählte
Nucleinsäuremolekül nicht
zur Gänze
zur Nucleinsäuresonde
komplementär
ist. Deshalb ist in einer bevorzugten Ausführungsform die spaltbare Verbindung
zwischen 3 und 5 Nucleotide lang, sodass eine vermutete Nucleotiddifferenz
von 1 bis 3 Nucleotiden von der spaltbaren Verbindung umfasst wird
und sich 0, 1 oder 2 Nucleotide an jeder Seite der Differenz befinden.
-
Ist
die spaltbare Verbindung eine Nucleinsäure, so setzen bevorzugte Ausführungsformen
1 bis etwa 100 Nucleotide ein, wobei etwa 2 bis etwa 20 bevorzugt
und etwa 5 bis etwa 10 noch bevorzugter sind.
-
CPT
kann enzymatisch oder chemisch ausgeführt werden. Das bedeutet, dass
neben RNAseH auch zahlreiche andere Spaltmittel zum Spalten von spaltbaren
RNA-Bindungen (und
anderer Nucleinsäure-Bindungen).
So wurde beispielsweise von zahlreichen chemischen Nucleasen berichtet;
vgl. beispielsweise Sigman et al., "Annu. Rev. Biochem.", 59, 207–236, 1990; Sigman et al., "Chem. Rev.", 93, 2295–2316, 1993;
Bashkin et al., "J.
Org. Chem.", 55, 5125–5132, 1990;
und Sigman et al., "Nuclear
Acids and Molecular Biology",
Band 3, 13–27,
F. Eckstein und D.M.J. Lilley (Hrsg.), Springer-Verlag, Heidelberg,
1989.
-
Spezifische
RNA-Hydrolyse ist ebenfalls ein sehr aktives Gebiet dar; vgl. beispielsweise
Chin, "Acc. Chem.
Res.", 24, 145–152, 1991;
Breslow et al., "Tetrahedron", 47, 2365–2376, 1991;
Anslyn et al., "Angew.
Chem. Int. Ed. Engl.",
36, 432–450, 1997;
und darin enthaltene Literaturverweise.
-
Reaktive
Phosphatzentren sind ebenfalls bei der Entwicklung von spaltbaren
Verbindungen von Bedeutung; vgl. Hendry et al., "Prog. Inorg. Chem: Bioinorganic Chem.", 31, 201–258, 1990.
-
Die
jüngsten
Ansätze
bezüglich
Stellen-gerichteter RNA-Hydrolyse schließen die Konjugation einer reaktiven
Gruppierung, die imstande ist, Phosphordiesterbindungen an einem
Erkennungselement zu spalten, das zu sequenzspezifischen Hybridisierung
an RNA fähig
ist. In den meisten Fällen
ist ein Metallkomplex kovalent an einen DNA-Strang gebunden, der
einen stabilen Heteroduplex bildet. Bei der Hybridisierung wird
eine Lewis-Säure
sehr nah an das RNA-Rückgrat
gebunden, um Hydrolyse zu vollziehen; vgl. Magda et al., "J. Am. Chem. Soc.", 116, 7439, 1994;
Hall et al., "Chem.
Biology", 1, 185–190, 1994;
Bashkin et al., "J.
Am. Chem. Soc.",
116, 5981–5982,
1994; Hall et al., "Nucleic
Acids Res.", 24,
3522, 1996; Magda et al., "J.
Am. Chem. Soc.", 110,
2293, 1997; und Magda et al., "J.
Am. Chem. Soc.",
119, 6947, 1997.
-
Auf ähnliche
Weise zeigte sich, dass DNA-Polyamin-Konjugate Stellen-gerichtete RNA-Strangspaltung
initiieren; vgl. beispielsweise Yoshinari et al., "J. Am. Chem. Soc.", 113, 5899–5901, 1991;
Endo et al., "J.
Org. Chem.", 62, 846,
1997; und Barbier et al., "J.
Am. Chem. Soc.", 114,
3511–3515,
1992.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die spaltbare Verbindung nicht notwendigerweise RNA. Beispielsweise
können
chemische Spaltgruppierungen zur Spaltung basischer Stellen von
Nucleinsäuren
eingesetzt werden; vgl. Belmont et al., "New J. Chem.", 21, 47–54, 1997; sowie darin enthaltene
Verweise. Auf ähnliche
Weise können
auch lichtspaltbare Gruppierungen, beispielsweise unter Verwendung von Übergangsmetallen,
verwendet werden; vgl. Moucheron et al., "Inorg. Chem.", 36, 584–592, 1997.
-
Andere
Ansätze
beruhen auf chemischen Gruppierungen oder Enzymen; vgl. beispielsweise Keck
et al., "Biochemistry", 34, 12029–12037,
1995; Kirk et al., "Chem.
Commun.", 1998,
im Druck; Spaltung von G-U-Basenpaaren durch Metallkomplexe; vgl. "Biochemistry", 31, 5423–5429, 1992;
Diaminkomplexe zur Spaltung von RNA; Komiyama et al., "J. Org. Chem.", 62, 2155–2160, 1997;
und Chow et al., "Chem.
Rev.", 97, 1489–1513, 1997,
und darin enthaltene Verweise.
-
Der
erste Schritt des CPT-Verfahrens beinhaltet die Hybridisierung eines
primären
abspaltbaren Primers (auch als abspaltbare Sonde bezeichnet) an
das Ziel. Dies wird vorzugsweise bei einer Temperatur durchgeführt, die
sowohl die Bindung der längeren
primären
Sonde als auch die Abtrennung der kürzeren, gespaltenen Abschnitte
der primären
Sonde möglich
ist, was für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung klar ersichtlich ist. So
wie hierin beschrieben kann dies in Lösung vollzogen werden, oder
es wird entweder das Ziel oder eine oder mehrere spaltbare Sonden
auf einem festen Träger
angebracht. Beispielsweise ist es möglich, "Ankersonden" auf einem festen Träger auf dem Testsubstrat zu
verwenden, die zu einem Abschnitt der Zielsequenz im Wesentlichen
komplementär
sind, vorzugsweise zu einer Sequenz, die nicht dieselbe Sequenz
ist, an die auch eine spaltbare Sonde bindet. Auf ähnliche
Weise sind, so wie hierin dargelegt, in einer bevorzugten Ausführungsform
eine oder mehrere der spaltbaren Sonden auf einem festen Träger angebracht,
wie beispielsweise auf einer Perle (derartige Amplifikationsperlen
sind von den nachstehend beschriebenen Detektionsanordnungsperlen
zu unterschieden). In dieser Ausführungsform diffundiert das
lösliche
Ziel, um die Bildung eines Hybridisierungskomplexes zwischen der
löslichen
Zielsequenz und der trägergebundenen
abspaltbaren Sonde zu ermöglichen.
In dieser Ausführungsform
ist es gegebenenfalls wünschenswert,
zusätzliche
spaltbare Verbindungen in die abspaltbaren Sonden einzuführen, um
die Freisetzung von zwei oder mehr Sondensequenzen zuzulassen, sodass
mehr als eine Sondensequenz pro spaltbare Sonde nachgewiesen werden
kann, wie nachstehend erläutert
wird, und zwar mit dem Zweck der maximalen Signalverstärkung.
-
Bei
dieser Ausführungsform
(genauso wie bei anderen Verfahren hierin) setzen bevorzugte Vorgehensweisen
Schnitt- oder Brechverfahren zum Zuschneiden der Nucleinsäuresonde,
die die Zielsequenz enthält,
zu einer Größe, die
eine ausreichende Diffusion der Zielsequenz auf der Oberfläche einer Perle
zulässt.
Dies kann durch Brechen der Nucleinsäure mittels mechanischer Kräfte oder
durch Spalten der Nucleinsäure
unter Verwendung von Restriktionsendonucleasen erzielt werden. Alternativ
dazu kann ein das Ziel enthaltendes Fragment unter Verwendung von
Polymerase, Primer und der Probe als Matrize, so wie in der Polymerase-Kettenreaktion (PCR),
erhalten werden. Zudem kann auch eine Amplifikation des Ziels unter
Einsatz von PCR oder LCR und verwandten Verfahren durchgeführt werden;
dies kann insbesondere dann nützlich
sein, wenn die Zielsequenz in der Probe in sehr geringen Kopienzahl vorhanden
ist. Auf ähnliche
Weise sind auch zahlreiche andere Verfahren auf dem Gebiet der Erfindung zur
Steigerung der Misch- und Hybridisierungsrate bekannt, einschließlich Rühren, Erwärmen, Verfahren
zur Erhöhung
der Gesamtkonzentration, wie beispielsweise Ausfällen, Trocknen, Dialyse, Zentrifugation,
Elektrophorese, Magnetperlenkonzentration usw.
-
Im
Allgemeinen werden die spaltbaren Sonden in molarem Überschuss
zu ihren Zielen (einschließlich
beider Zielsequenzen und anderer spaltbarer Sonden, beispielsweise
wenn sekundäre
und tertiäre
spaltbare Sonden eingesetzt werden) eingeführt, wobei das Verhältnis spaltbare
Sonde:Ziel vorzugsweise zumindest 100:1, noch bevorzugter zumindest
1.000:1, insbesondere zumindest 10.000:1, beträgt. In einigen Ausführungsformen
ist der Überschuss
Sonde:Ziel noch viel größer. Derartige
Verhältnisse
können
bei allen hierin beschriebenen Amplifikationsverfahren eingesetzt
werden.
-
Hat
sich der Hybridisierungskomplex zwischen der primären spaltbaren
Sonde und dem Ziel gebildet, so wird der Komplex nun Spaltungsbedingungen
ausgesetzt. Wie sich versteht hängt
dies von der Zusammensetzung der spaltbaren Sonde ab; ist die se
RNA, so wird RNAseH eingeführt.
Es sollte festgehalten werden, dass unter bestimmten Umständen, wie
sie beispielsweise in der WO 95/00666 und WO 95/00667 allgemein
beschrieben sind, die Verwendung eines doppelsträngigen Bindemittels, wie beispielsweise
RNAseH, gegebenenfalls ein Fortschreiten der Reaktion auch bei Temperaturen über dem
Fp. des primäre
Sonde:Ziel-Hybridisierungskomplexes ermöglicht. Dementsprechend kann der
Zusatz der spaltbaren Sonde zum Ziel entweder vor der Einführung des
Spaltmittels oder der Spaltbedingungen durchgeführt werden, oder die Sonden werden
in Gegenwart des Spaltmittels oder der Spaltbedingungen zugesetzt.
-
Die
Spaltbedingungen führen
zur Trennung der zwei (oder mehr) Sondensquenzen der primären spaltbaren
Sonde. Ergebnis ist, dass die kürzeren Sonden
nicht mehr an der Zielsequenz hybridisert bleiben, wodurch sich
der Hybridisierungskomplex auflöst
und die Zielsequenz intakt bleibt. Die optimale Temperatur zur Durchführung von
CPT-Reaktionen liegt im Allgemeinen bei etwa 5 °C bis etwa 25 °C unter dem
Schmelzpunkt des Sonde:Ziel-Hybridisierungskomplexes. Dies erlaubt
eine schnelle Hybridisierungsrate und einen hohen Grad an Spezifität für die Zielsequenz.
Der Fp. des jeweiligen Hybridisierungskomplexes hängt von
der Salzkonzentration, dem GC-Gehalt
und der Länge
des Komplexes ab, wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist und hierin
dargelegt wird.
-
Während der
Reaktion kann es notwendig sein, wie auch bei den anderen Amplifikationsverfahren
hierin, die Spaltung der Sonde sowie der Zielsequenz mithilfe von
nichtspezifischen Nucleasen zu unterdrücken. Derartige Nucleasen werden
im Allgemeinen während
der Isolierung der DNA durch Wärme-
oder Extraktionsverfahren aus der Probe entfernt. Mehrere Hemmer
für einsträngige Nucleasen, wie
beispielsweise Vanadat, die Hemmer it-ACE und RNAsin, ein Placenta-Protein,
beeinträchtigen
die RNAseH-Aktivität
nicht. Dies kann, abhängig
von der Reinheit der RNAseH und/oder der Zielsequenz nicht notwendig
sein.
-
Diese
Schritte werden wiederholt, indem die Reaktion über einen Zeitraum hinweg fortschreiten gelassen
wird. Die Reaktion wird üblicherweise
für etwa
15 Minuten bis etwa 1 Stunde durchgeführt. Im Allgemeinen wird jedes
Molekül
der Zielsequenz in diesem Zeitraum zwischen 100 und 1.000 Mal umgesetzt,
je nach Länge
und Sequenz der Sonde, den spezifischen Reaktionsbedingungen und
dem Spaltverfahren. Beispielsweise werden für jede Kopie der Zielsequenz,
die in der Testprobe gegenwärtig
ist, 100 bis 1.000 Moleküle
durch RNAseH gespalten. Ein höherer
Amplifikationsgrad kann dadurch erzielt werden, dass der Reaktion
ein längeres
Fortschreiten gewährt
wird oder dass, wie hierin dargelegt ist, sekundäre tertiäre oder quartäre Sonden
verwendet werden.
-
Nach
Vollendung der Reaktion, was üblicherweise
durch Zeit oder Ausmaß der
Spaltung bestimmt wird, müssen
die nichtgespaltenen Sonden vor dem Nachweis entfernt oder neutralisiert
werden, sodass ein Binden der nichtgespaltenen Sonden an eine Detektionssonde
verhindert wird, was sonst zu fälschlich
positiven Signalen führen
würde.
Dies kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wie nachstehend allgemein
beschrieben wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Trennung durch die Verwendung eines festen Trägers (entweder
eine innere Oberfläche
der Vorrichtung oder im Inneren der Vorrichtung befindliche Perlen),
der die primäre
Sonde enthält,
erleichtert. Werden die spaltbaren Sonden auf dem Träger angebracht,
so kann ein Vorbeifließen
der Sonde am festen Träger
zur Entfernung der nichtgespaltenen Sonden führen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
basiert die Trennung auf der Gelelektrophorese der Reaktionsprodukte
zur Trennung der längeren,
nichtgespaltenen Sonde von den kürzeren,
gespaltenen Sondensequenzen, so wie auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und hierin beschrieben ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
basiert die Trennung auf einer Fällung
mit starker Säure.
Dies ist zur Trennung von langen (im Allgemeinen länger als
50 Nucleotide) Fragmenten von kürzeren (im
Allgemeinen etwa 10 Nucleotide) Fragmenten vonnutzen. Die Einführung einer
starken Säure,
wie beispielsweise Trichloressig säure, in die Lösung (im Allgemeinen
aus einem Speichermodul heraus) verursacht das Ausfällen der
längeren
Sonde, während die
kleineren, gespaltenen Fragmente in Lösung verbleiben. Fritten oder
Filter können
zur Entfernung des Niederschlags eingesetzt werden, und die gespaltenen
Sondensequenzen können
quantfiziert werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die gespaltenen Sonden eine nachweisbare Markierung und
einen Affinitätsbindungsliganden oder
-gruppierung, sodass ein Affinitätsträger eingesetzt
werden kann, um die Trennung zu vollziehen. In dieser Ausführungsform
ist es wichtig, dass die nachweisbare Markierung, die zur Detektion
verwendet wird, nicht dieselbe Sondensequenz ist, die die Affinitätsgruppierung
enthält,
sodass die Entfernung der nichtgespaltenen Sonde und der gespaltenen,
die Affinitätsgruppierung
enthaltenden Sonde nicht die alle nachweisbaren Markierungen entfernt.
Geeignete Affinitätsgruppierungen
schließen
Biotin-Avidin-Streptavidin,
Lectine, Haptene, Antikörper
usw. ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Der Bindungspartner der
Affinitätsgruppierung
ist an einem festen Träger gebunden
(erneut entweder an einer inneren Oberfläche der Vorrichtung oder an
im Inneren der Vorrichtung befindlichen Perlen), und das Vorbeifließen der
Sonde am Träger
wird genutzt, um die nichtgespaltenen Sonden herauszuziehen, wie
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist. Die gespaltenen Sondensequenzen,
die keine Affinitätsgruppierung
enthalten, bleiben in Lösung
und können
dann, wie nachstehend dargelegt, entfernt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform,
die der obigen Ausführungsform ähnlich ist,
wird eine Nucleinsäure-Trennsequenz
in die spaltbare Sonde eingeführt,
die während
der Reaktion nicht gespalten wird. Ein zur Trennsequenz komplementäre Nucleinsäure wird
an einen festen Träger
gebunden und dient als Fängersequenz.
Vorzugsweise wird die Trennsequenz den spaltbaren Sonden zugesetzt
und wird nicht von der Zielsequenz nicht erkannt, sodass eine generalisierte
Fängersequenz
in einer Vielzahl von Tests eingesetzt werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die nichtgespaltene Sonde durch den Zusatz einer im Wesentlichen
komplementären
Neutralisierungsnucleinsäure,
im All gemeinen aus einem Speichermodul heraus, neutralisiert. Dies
ist in Ausführungsformen, die
Fängersequenzen
als Trennsequenzen einsetzen, und in Einstufensystemen besonders
nützlich, da
das Komplement zu einer Sonde, das Fängersequenzen enthält, aufgrund
der Länge
weitaus stabilere Hybridisierungskomplexe bildet als der gespaltene Sonde-Detektionssonde-Komplex.
Wichtig ist, dass die nichtgespaltene Sonde nicht zur Bindung an
eine für
gespaltene Sonden spezifische Detektionssonde zur Verfügung steht.
Deshalb wird dieser Schritt in einer Ausführungsform im Detektionsmodul
vollzogen, und die Neutralisierungsnucleinsäure ist eine Detektionssonde
auf der Oberfläche
des Anordnungssubstrats, an einer separaten "Adresse", sodass das Signal vom Hybridisierungskomplex
nicht zum Signal der gespaltenen Fragmente beiträgt. Alternativ dazu kann die
Neutralisierungsnucleinsäure
an einem festen Träger
gebunden sein; die Probe fließt
zum Quenchen der Reaktion an der Neutralisierungsoberfläche vorbei
und tritt somit nicht das Detektionsmodul ein.
-
Nach
der Entfernung oder Neutralisierung der nichtgespaltenen Sonde wird
der Nachweis durch den Zusatz der gespaltenen Sondensequenzen zum
Detektionsmodul durchgeführt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden keine Sonden höherer
Ordnung verwendet, und der Nachweis basiert auf der/den Sondensequenzen)
des primären
Primers. In einer bevorzugten Ausführungsform werden zumindest
eine, vorzugsweise mehrere, sekundäre Sonden verwendet (hierin auch
als sekundäre
Primer bezeichnet). Die sekundären
spaltbaren Sonden können
der Reaktion auf verschiedene Arten zugesetzt werden. Wichtig ist hier
zu verhindern, dass die sekundären
spaltbaren Sonden an den nichtgespaltenen primären Sonde hybridisieren, da
dies zur Erzeugung eines fälschlich positiven
Signals führt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die primären
und sekundären
Sonden an feste Träger
gebunden. Ausschließlich
bei der Hybridisierung der primären
Sonden mit dem Ziel, die zur Spaltung und Freisetzung der primären Sondensequenzen
von der Perle führt,
können
die nun diffundierbaren primären
Sondensequenzen an die sekundären
Sonden binden. Im Gegenzug dienen die primären Sondensequenzen als Ziel
für die
sekundären
spaltbaren Sonden, was zur Spaltung und Freisetzung der sekundären Sondensequenzen führt. In
einer alternativen Ausführungsform
wird die gesamte Reaktion in Lösung
vollzogen. In dieser Ausführungsform
werden die primären
Sonden zugesetzt, woraufhin die Reaktion für einen Zeitraum fortschreiten
gelassen wird, und die nichtgespaltenen primären spaltbaren Sonden werden
wie oben beschrieben entfernt. Daraufhin werden die sekundären Sonden
zugesetzt, und die Reaktion schreitet fort. Die sekundären nichtgespaltenen
Sonden werden dann entfernt, und die gespaltenen Sonden werden, wie
allgemein hierin dargelegt, nachgewiesen. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden zumindest ein, vorzugsweise mehr, tertiäre Sonden eingesetzt. Die tertiären spaltbaren
Sonden können
der Reaktion auf verschiedene Arten zugesetzt werden. Wichtig ist hier
zu verhindern, dass die tertiären
spaltbaren Sonden an den nichtgespaltenen sekundären Sonde hybridisieren, da
dies zur Erzeugung eines fälschlich positiven
Signals führt.
Diese Verfahren werden allgemein wie oben beschrieben durchgeführt. Analog dazu
können
auch quartäre
Sonden auf die zuvor beschriebene Weise verwendet werden.
-
CPT
benötigt
somit, erneut in keiner bestimmten Reihenfolge, einen ersten CPT-Primer,
der eine erste Sondensequenz umfasst, eine spaltbare Verbindung
und eine zweite Sondensequenz; sowie ein Spaltmittel.
-
Auf
diese Weise erzeugt CTP eine große Menge an gespaltenen Primer,
dann auf die nachstehend dargelegte Weise nachgewiesen werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Signalamplifikationsverfahren ein "Sandwich"-Test, wie allgemein in der WO 99/37819
und in den U.S.-Patenten Nr. 5.681.702, 5.597.909, 5.545.730, 5.594.117,
5.591.584, 5.571.670, 5.580.731, 5.571.670, 5.591.584, 5.624.802, 5.635.352,
5.594.118, 5.359.100, 5.124.246 und 5.681.697 beschrieben. Obwohl
Sandwich-Tests nicht zu einer Veränderung der Primer führen, können Sandwich-Tests
als Signalamplifikationsverfahren betrachtet werden, da multiple
Signale (d.h. Markersonden) an ein einziges Ziel gebunden werden,
was zur Verstärkung
des Signals führt.
Sandwich-Tests werden eingesetzt, wenn die Zielsequenz nur wenige
oder keine nachweisbaren Markierungen umfas sen; d.h., wenn eine
sekundäre,
die Markierungen umfassende Sonde zur Signalerzeugung eingesetzt
wird.
-
Wie
hierin erörtert
wird sollte angemerkt werden, dass die Sandwich-Tests zum Nachweis
von primären
Zielsequenzen (z.B. einer Patientenprobe) oder auch als Verfahren
zum Nachweis des Produkts einer wie oben beschriebenen Amplifikationsreaktion eingesetzt
werden können;
so kann beispielsweise ein jeder der obigen neu synthetisierten
Stränge,
beispielsweise unter Verwendung von PCR, LCR, NASBA, SDA usw., als
die "Zielsequenz" in einem Sandwich-Test
verwendet werden.
-
Im
Allgemeinen können
Sandwich-Verfahren wie folgt beschrieben werden. Die nachstehend
beschriebenen Reaktionen können
entweder in Reaktionsmodul mit folgendem Transfer zum Detektionsmodul
zum Zweck des Nachweises oder im Detektionsmodul mit Zusatz der
benötigten
Komponenten durchgeführt
werden; um für
mehr Klarheit zu sorgen werden beide gemeinsam erörtert.
-
Einleitend
soll gesagt werden, dass, wie in Folge detaillierter beschrieben
wird, Fänger-Extendersonden
der Zielsequenz zum Anbinden an die Perlen im Detektionsmodul zugesetzt
werden können.
-
Die
Verfahren umfassen den Zusatz einer Amplifikatorsonde, die an die
Zielsequenz entweder direkt oder durch die Verwendung einer oder
mehrerer Marker-Extendersonden hybridisert wird, die dazu dienen,
die Bildung einer "generischen" Amplifikatorsonde
zuzulassen. Vorzugsweise umfasst die Amplifikatorsonde ein Vielzahl
von Amplifikationssequenzen, obwohl, wie nachstehend beschrieben,
in einigen Ausführungsformen
die Amplifikatorsonde gegebenenfalls auch nur eine einzige Amplifikationssequenz,
oder zumindest zwei Amplifikationssequenzen, enthält. Die
Amplifikatorsonde kann mehrere verschiedene Formen annehmen; entweder
eine verzweigte Struktur, eine Dendrimer-Struktur oder eine lineare "Kette" von Amplifikationssequenzen. Markersonden,
die nachweisbare Markierungen umfassen, hybridisieren dann an den
Amplifikationssequenzen (oder in einigen Fällen hybridisieren die Mar kersonden
direkt an die Zielsequenz), und die Markierungen werden auf die
nachstehend detaillierter beschriebene Weise nachgewiesen.
-
Wie
sich für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung versteht können die
Systeme der Erfindung eine Vielzahl unterschiedlicher Formen annehmen.
Im Allgemeinen gibt es drei Systemtypen, die verwendet werden können: (1) "Nicht-Sandwich"-Systeme (hierin
auch als "direkter" Nachweis bezeichnet),
bei denen die Zielsequenz selbst markiert wird (erneut entweder
weil die Primer Markierungen umfassen oder weil markierte Nucleotide
in die neu synthetisierten Stränge
inkorporiert wurden); (2) Systeme, in denen Markersonden direkt
an die Zielanalyten binden; und (3) Systeme, in denen Markersonden
indirekt an die Zielanalyten gebunden werden, beispielsweise durch
die Verwendung einer Amplifikatorsonde.
-
Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen bereit, die eine Amplifikatorsonde
umfassen. Unter "Amplifikatorsonde" oder "Nucleinsäure-Multimer" oder "Amplifikationsmultimer" oder gleichwertigen
Bezeichnungen ist hierin eine Nucleinsäure zu verstehen, die zur Vereinfachung
der Signalamplifikation verwendet wird. Amplifikatorsonden umfassen
zumindest eine einsträngige Nucleinsäuresondensequenz,
wie nachstehend definiert, und zumindest eine einsträngige Nucleinsäureamplifikationssequenz,
wobei eine Vielzahl an Amplifikationssequenzen bevorzugt sind.
-
Amplifikatorsonden
umfassen eine erste Sondensequenz, die entweder direkt oder indirekt zur
Hybridisierung an die Zielsequenz eingesetzt wird. Das bedeutet,
dass die Amplifikatorsonde selbst gegebenenfalls eine erste Sondensequenz aufweist,
die im Wesentlichen komplementär
zur Zielsequenz ist, oder dass sie eine erste Sondensequenz aufweist,
die im Wesentlichen komplementär
zu einem Abschnitt einer zusätzlichen
Sonde ist, die in diesem Fall als Marker-Extendersonde bezeichnet wird,
die einen ersten Abschnitt aufweist, der im Wesentlichen komplementär zur Zielsequenz
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die erste Sondensequenz der Amplifikatorsonde im Wesentlichen komplementär zur Zielsequenz.
-
Im
Allgemeinen gilt, so wie für
alle Sonden hierin, dass die erste Sondensequenz ausreichend lang
ist, um Spezifität
und Stabilität
zu gewährleisten. Deshalb
sind die so konzipierten Sondensequenzen der Erfindung, dass die
an eine andere Nucleinsäure (d.h.
Sondensequenzen, Amplifikatorsequenzen, Abschnitte oder Domänen größerer Sonden)
hybridisieren, zumindest etwa 5 Nuceloside lang, wobei zumindest
10 bevorzugt und zumindest 15 noch bevorzugter sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden mehrere unterschiedliche Amplifikatorsonden verwendet, wobei
jede erste Sondensequenzen besitzt, die an einen jeweils anderen
Abschnitt der Zielsequenz hybridisieren. Somit kommt es zu mehr
als einer Amplifikationssutufe; die Amplifikatorsonde stellt die
Verstärkung
des Signals aufgrund einer Vielzahl an Markierungsvorgängen bereit,
und unterschiedliche Amplifikatorsonden, von denen jede diese Vielzahl
an Markierungen aufweist, wird für
jede Zielsequenz eingesetzt. Bevorzugte Ausführungsformen verwenden demnach
zumindest zwei unterschiedliche Pools an Amplifikatorsonden, wobei
jeder Pool eine unterschiedliche Sondensequenz zur Hybridisierung
an unterschiedliche Abschnitte der Zielsequenz aufweist; die einzige
tatsächliche
Beschränkung
der Anzahl an verschiedenen Sonden ist die Länge der ursprünglichen
Zielsequenz. Zudem besteht die Möglichkeit,
dass verschiedene Amplifikatorsonden unterschiedliche Amplifikationssequenzen enthalten,
obwohl dies im Allgemeinen nicht bevorzugt wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
hybridisiert die Amplifikatorsonde nicht direkt an der Probenzielsequenz,
sondern hybridisert statt dessen an einen ersten Abschnitt der Marker-Extendersonde. Dies
ist insbesondere zur Ermöglichung
der Verwendung von "generischen" Amplifikatorsonden
von Bedeutung, d.h. von Amplifikatorsonden, die mit einer Vielzahl
unterschiedlicher Ziele eingesetzt werden können. Dies ist gegebenenfalls
wünschenswert, weil
mehrere der Amplifikatorsonden spezieller Syntheseverfahren bedürfen, beispielsweise
wenn eine verzweigte Struktur verwendet wird. Deshalb ist der Zusatz
einer relativ kurzen Sonde als Marker-Extendersonde bevorzugt. Die
erste Sondensequenz der Amplifikatorsonde ist somit im Wesentlichen
zu einem ersten Abschnitt oder Domäne einer ersten einsträngigen Marker-Extender-Nucelinsäuresonde komplementär. Die Marker-Extendersonde
enthält weiters
einen zweiten Abschnitt oder Domäne,
der zu einem Abschnitt der Zielsequenz im Wesentlichen komplementär ist. Jeder
dieser Abschnitte ist vorzugsweise zumindest etwa 10 bis etwa 50
Nucleotide lang, wobei ein Bereich von etwa 15 bis etwa 30 bevorzugt
ist. Die Bezeichnungen "erster" und "zweiter" sind nicht dazu
da, auf die Ausrichtung der Sequenz in Bezug auf die 5'-3'-Ausrichtung des
Ziels oder der Sondensequenzen hinzuweisen. Wird beispielsweise eine
5'-3'-Ausrichtung der
komplementären
Zielsequenz angenommen, so kann der erste Abschnitt sowohl 5' zum zweiten Abschnitt
als auch 3' zum
zweiten Abschnitt angeordnet sein. Aus praktischen Gründen wird
die Reihenfolge der Sequenz hierin von links nach rechts beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann mehr als eine Marker-Extendersonde-Amplifikatorsonde-Paar eingesezt werden.
Das heißt,
dass eine Vielzahl an Marker-Extendersonden
verwendet werden können,
von denen jede einen zu einem jeweils anderen Abschnitt der Zielsequenz
komplementären Abschnitt
aufweist; dies kann als weitere Stufe der Amplifikation dienen.
Eine bevorzugte Ausführungsform
verwendet somit einen Pool von zumindest zwei Marker-Extendersonden,
wobei die Obergrenze durch die Länge
der Zielsequenz festgesetzt ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird mehr als eine Marker-Extendersonde mit einer einzigen Amplifikatorsonde
verwendet, um nichtspezifische Bindung einzudämmen, wie allgemein im U.S.-Patent
Nr. 5.681.697 beschrieben, welches hiermit durch Verweis aufgenommen
ist. In dieser Ausführungsform
hybridisiert ein erster Abschnitt der ersten Marker-Extendersonde
an einen ersten Abschnitt der Zielsequenz, und der zweite Abschnitt
der ersten Marker-Extendersonde hybridisiert an eine erste Sondensequenz
der Amplifikatorsonde. Ein erster Abschnitt der zweiten Marken-Extendersonde hybridisiert
an einen zweiten Abschnitt der Zielsequenz, und der zweite Abschnitt
der zweiten Marker-Extendersonde hybridisiert an eine zweite Sondensequenz
der Amplifikatorsonde. Diese bilden Strukturen aus, die manchmal
als "Kreuz"-Strukturen oder
-Konfigurationen bezeichnet werden, und werden im Allge meinen durchgeführt, um
bei der Verwendung von verzweigten oder Dendrimer-Amplifikatorsonden
für Stabilität zu sorgen.
-
Zudem
kann, was für
Fachleute auf dem Gebiet ersichtlich ist, die Marker-Extendersonde
gegebenenfalls mit einer nachstehend beschriebenen Präamplifikatorsonde
anstatt direkt mit der Amplifikatorsonde wechselwirken.
-
Ähnlich wie
zuvor beschrieben verwendet eine bevorzugte Ausführungsform mehrere unterschiedliche
Amplifikatorsonden, von denen eine jede eine erste Sondensequenz
umfasst, die an einen jeweils anderen Abschnitt der Marker-Extendersonde hybridisiert.
Weiters ist es, wie oben beschrieben, zudem möglich dass die verschiedenen
Amplifikatorsonden unterschiedliche Amplifikationssequenzen enthalten,
obwohl dies im Allgemeinen nicht bevorzugt ist.
-
Zusätzlich zur
ersten Sondensequenz umfasst die Amplifikatorsonde zumindest eine
Amplifikationssequenz. "Amplifikationssequenz" oder "Amplifikationssegment" oder gleichwertige
Bezeichnungen stehen hierin für
eine Sequenz, die entweder zur direkten oder zur indirekten Bindung
an einen ersten Abschnitt einer Markersonde eingesetzt wird, wie
in Folge noch detaillierter beschrieben wird (obwohl in einigen
Fällen
die Amplifikationssequenz gegebenenfalls direkt an eine Detektionssonde
bindet). Vorzugsweise umfasst die Amplifikatorsonde eine Vielzahl
an Amplifikationssequenzen, wobei etwa 3 bis etwa 1.000 bevorzugt,
etwa 10 bis etwa 100 noch bevorzugter, und etwa 50 am meisten bevorzugt
sind. In einigen Fällen,
insbesondere wenn lineare Amplifikatorsonden verwendet werden, sind
1 bis etwa 20 bevorzugt und etwa 5 bis etwa 10 besonders bevorzugt.
-
Die
Amplifikationssequenzen können
auf verschiedenste Weisen miteinander verbunden sein, wie Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung klar ist. Sie können direkt kovalent aneinander
oder an Zwischensequenzen oder chemischen Gruppierungen durch Nucleinsäure-Bindungen,
wie beispielsweise Phosphordiesterbindungen, PNA-Bindungen usw., oder durch dazwischen
liegende Bindemittel, wie beispielsweise Aminosäure-, Kohlenhydrat- oder Polyolbrücken oder
durch andere Vernetzen oder Bindungspartner gebunden sein. Die Verbindungstelle(n)
können
an den Enden eines Segments und/oder an einem oder mehreren Nucleotiden
im Strang liegen. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Amplifikationssequenzen über Nucleinsäure-Bindungen
angebunden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden verzweigte Amplifikatorsonden verwendet, wie allgemein im
U.S.-Patent Nr. 5.124.246 beschrieben. Verzweigte Amplifikatorsonden
können
eine "gabelähnliche" oder eine "kammähnliche" Struktur aufweisen. "Gabelähnliche" verzweigte Amplifikatorsonden verfügen im Allgemeinen über drei
oder mehr Oligonucleotidsegmente, die sich von einem Ausgangspunkt
aus zur Bildung einer verzweigten Struktur erstrecken. Der Ausgangspunkt
ist gegebenenfalls ein anderes Nucleotidsegment oder ein multifunktionelles
Molekül,
an dem zumindest drei Segmente kovalent oder eng gebunden sein können. "Kammähnliche" verzweigte Amplifikatorsonden
haben ein lineares Rückgrat
mit einer Vielzahl an Seitenkettennucleotiden, die sich vom Rückgrat aus
erstrecken. In beiden Strukturen hängen die seitenständigen Segmente
von einem modifizierten Nucleotid oder einer anderen organischen
Gruppierung mit angemessenen funktionellen Gruppen zur Bindung von
Oligonucleotiden ab. Weiters stehen in beiden Strukturen eine große Anzahl
an Amplifikationssequenzen zur direkten oder indirekten Bindung
an Detektionssonden zur Verfügung.
Im Allgemeinen werden diese Strukturen, wie auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt, unter Verwendung von modifizierten multifunktionellen Nucleotiden
hergestellt, wie unter anderem in den U.S.-Patenten Nr. 5.635.352
und Nr. 5.124.246 beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Dendrimer-Sonden eingesetzt, wie allgemein im U.S.-Patent
Nr. 5.175.270 beschrieben. Dendrimer-Amplifikatorsonden weisen Amplifikationssequenzen
auf, die mittels Hybridisierung gebunden sind, und verfügen somit über Abschnitte
einer doppelsträngigen
Nucleinsäure
als Komponente ihrer Struktur. Die äußere Oberfläche der Dendrimer-Amplifikatorsonde
weist eine Vielzahl von Amplifikationssequenzen auf.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden lineare Amplifikatorsonden eingesetzt, die über individuelle
Amplifikationssequenzen verfügen,
die an ihren Enden entweder direkt oder über kurze Zwischensequenzen
zur Bildung eines Polymers miteinander verbunden sind. So wie bei
den anderen Amplifikatorstrukturen können zusätzliche Sequenzen oder Gruppierungen
zwischen den Amplifikationssequenzen gegenwärtig sein.
-
In
einer Ausführungsform
weist die lineare Amplifikatorsonde eine einzige Amplifikationssequenz
auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
jedoch umfasst die lineare Amplifikatorsonde ein Vielzahl an Amplifikationssequenzen.
-
Zusätzlich kann
die Amplifikatorsonde völlig linear,
völlig
verzweigt, ein völliges
Dendrimer oder jedwede Kombination davon sein.
-
Die
Amplifikationssequenzen der Amplifikatorsonde werden zur direkten
oder indirekten Bindung einer Markersonde verwendet, um einen Nachweis
zu ermöglichen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Amplifikationssequenzen der Amplifikatorsonde zu einem
ersten Abschnitt einer Markersonde im Wesentlichen komplementär. Alternativ
dazu werden Amplifkator-Extendersonden eingesetzt, die einen an
die Amplifikationssequenz bindenden ersten Abschnitt und einen an
den ersten Abschnitt der Markersonde bindenden zweiten Abschnitt
aufweisen.
-
Zudem
umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung gegebenenfalls "Präamplifikator"-Moleküle, die
als Bindungsgruppierung zwischen den Marker-Extender-Molekülen und
den Amplifikatorsonden dienen.
-
Somit
sind die Markersonden entweder zu einer Amplifikationssequenz oder
zu einem Abschnitt der Zielsequenz im Wesentlichen komplementär.
-
Der
Nachweis der Amplifikationsreaktionen der Erfindung, einschließlich des
direkten Nachweises der Amplifikationsprodukte und des indirekten Nachweises
unter Verwendung von Markersonden (d.h. Sandwich-Tests), wird durch
Detektieren von Test komplexen, die die als Komponente des Hybridisierungskomplexes
angebundenen Markierungen umfassen, durchgeführt.
-
Zudem
kann, wie im U.S.-Patent Nr. 5.587.128 beschrieben, die Reaktionskammer
eine Zusammensetzung, entweder in Lösung oder an der Oberfläche der
Reaktionskammer angebracht, umfassen, die die Hemmung einer Amplifikationsreaktion
durch die Zusammensetzung der Vertiefung verhindert. Beispielsweise
können
die Wandoberflächen mit
einem Silan, beispielsweise unter Verwendung eines Silanisierungsreagens,
wie beispielsweise Dimethylchlorsilan, oder mit einem Siliconisierungsreagens,
wie beispielsweise AquasilTM oder SurfacilTM (Pierce, Rockford, IL), die Organosilane
mit einer hydrolysierbaren Gruppe sind, beschichtet sein. Diese hydrolysierbare
Gruppe kann in Lösung
hydrolysieren, um ein Silanol zu bilden, das polymerisieren und einen
dicht angebundenen Film auf der Oberfläche der Kammer bilden kann.
Die Beschichtung umfasst gegebenenfalls auch einen Blocker, der
mit dem Film zur weiteren Reduktion der Hemmung reagieren kann;
geeignete Blocker sind unter anderem Aminosäurepolymere und Polymere, wie
beispielsweise Polyvinylpyrrolidon, Polyadenylsäure und Polymaleimid. Alternativ
dazu kann bei Siliciumsubstraten ein Siliciumoxidfilm auf den Wänden bereitgestellt
sein, oder die Reaktionskammer kann mit einem relativ inerten Polymer,
wie beispielsweise Polyvinylchlorid, beschichtet sein. Zudem kann
es wünschenswert sein,
blockierende Polynucleotide zuzusetzen, um alle Bindungsstellen
auf der Oberfläche
der Kammer zu besetzen.
-
In
dieser und in anderen Ausführungsformen kann
zumindest ein Heiz- und/oder Kühlmodul
verwendet werden, das entweder Teil der Reaktionskammer oder eigenständig ist,
jedoch in räumliche Nähe zum Reaktionsmodul
gebracht werden kann. Geeignete Heizmodule sind in den U.S.-Patenten
Nr. 5.498.392 und Nr. 5.587.128 sowie in der WO 97/16561 beschrieben
und umfassen gegebenenfalls elektrische Widerstandsheizungen, Impulslaser
oder andere Quellen elektromagnetischer Energie, die zur Reaktionskammer
geleitet wird. Es sollte festgehalten werden, dass, wenn Heizelemente
eingesetzt werden, es gegebenenfalls wünschenswert ist, eine Reaktionskammer
von relativ geringer Höhe
zu verwenden, um den Wärmetransfer
zu erleichtern; vgl. U.S.-Patent Nr. 5.587.128.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ermöglicht
die biologische Reaktionskammer die enzymatische Spaltung oder Veränderung
des Zielanalyten. Beispielsweise können Restriktionsendonucleasen
zur Spaltung von Zielnucleinsäuren,
die die Zielsequenzen umfassen, beispielsweise genomische DNA, in
kleinere Fragmente eingesetzt werden, um entweder die Amplifikation
oder den Nachweis zu erleichtern. Zudem kann, wenn der Zielanalyt
ein Protein ist, dieses mittels einer Protease gespalten werden.
Andere Arten der enzymatischen Hydrolyse können ebenfalls durchgeführt werden,
je nach Zusammensetzung des Zielanalyten. Weiters kann, wie hierin
beschrieben, der Zielanalyt ein Enzym umfassen, und die Reaktionskammer
umfasst ein Substrat, welches dann gespalten wird, um ein nachweisbares Produkt
zu ergeben.
-
Zusätzlich umfasst
das Reaktionsmodul in einer Ausführungsform
eine Kammer zur physikalischen Veränderung der gesamten Probe
oder eines Teils dieser, beispielsweise zum Scheren genomischer
oder großer
Nucleinsäuren,
zur UV-Vernetzung usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung zumindest eine Fluidpumpe.
Pumpen fallen im Allgemeinen in zwei Kategorien: auf dem Chip und
außerhalb
des Chips; d.h. die Pumpen (im Allgemeinen auf der Basis von Elektroden)
können
sich innerhalb der Vorrichtung selbst befinden, oder sie können in
einem Gerät
vorhanden sein, in das die Vorrichtung hineinpasst, sodass es zu
einer Ausrichtung der benötigten Strömungskanäle kommt,
wodurch das Pumpen der Fluids ermöglicht wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Pumpen in der Vorrichtung selbst enthalten. Diese Pumpen
sind im Allgemeinen Pumpen auf Elektrodenbasis; d.h. die Anlegung
von elektrischen Feldern kann eingesetzt werden, um sowohl geladene
Teilchen als auch das Haupt-Lösungsmittel
zu bewegen, abhängig
von der Zusammensetzung der Probe und der Vorrichtung. Geeignete
Pumpen auf dem Chip schließen
elektroosmotische (EO) Pumpen und elektrohydrodynamische (EHD) Pumpen
ein, sind jedoch nicht darauf eingeschränkt; alle Pumpen auf Elektrodenbasis
wurden auf dem Gebiet der Erfindung manchmal als "elektrokinetische
(EK) Pumpen" bezeichnet.
All diese Pumpen basieren auf Konfigurationen von Elektroden, die
entlang einem Strömungskanal
angeordnet sind, die die Probenkomponenten enthaltenden Proben zu
pumpen. Wie auf dem Gebiet der Erfindung beschrieben wurde sind
die Konfigurationen einer jeden dieser Pumpen auf Elektrodenbasis
leicht unterschiedlich; beispielsweise hängt die Wirksamkeit einer EDH-Pumpe
von der Beabstandung der zwei Elektroden ab, wobei gilt, dass je enger
sie beieinander liegen, desto kleiner die zur Veranlassung des Fluidflusses
notwendige anzulegende Spannung. Alternativ dazu sollte bei EO-Pumpen
der Abstand zwischen den Elektroden größer sein, und zwar bis zur
halben Länge
des Kanals, in dem die Fluids bewegt werden, da die Elektroden nur in
der Einwirkung einer Kraft eine Rolle spielen und nicht, wie bei
EHD, in der Erzeugung von Ladungen, auf die die Kraft einwirkt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine elektroosmotische Pumpe eingesetzt. Elektroosmose (EO)
basiert auf der Tatsache, dass die Oberflächen zahlreicher Feststoffe,
einschließlich Quarz,
Glas und anderer, in der Gegenwart ionischer Metalle verschieden,
positiv und oder negativ, geladen werden. Die geladenen Oberflächen ziehen
entgegengesetzt geladene Gegenionen in wässrigen Lösungen an. Das Anlegen von
Spannung führt
zur Migration der Gegenionen zur entgegengesetzt geladenen Elektrode
und bewegt auch den Hauptanteil des Fluids. Die Volumenstromrate
verläuft
proportional zum Strom, und der im Fluid erzeugte Volumenstrom ist
ebenfalls proportional zur angelegten Spannung. Der elektroosmotische
Fluss ist bei Flüssigkeiten
nützlich,
die dieselbe Leitfähigkeit
aufweisen, und ist üblicherweise
nicht auf nichtpolare Lösungsmittel anwendbar.
EO-Pumpen sind in den U.S.-Patenten Nr. 4.908.112 und Nr. 5.632.876
sowie in den WO 96/39252 und WO 97/43629 beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine elektrohydrodynamische (EHD) Pumpe verwendet. In der EHD übertragen
die Elektroden, die in Kontakt zum Fluidtransfer stehen, Ladung,
wenn Spannung angelegt wird. Diese Ladungsübertragung entsteht entweder
durch Übertragung
eines Elektrons zu oder Entfernung eines sol chen aus dem Fluid,
sodass der sich Flüssigkeitsstrom
in Richtung von der ladenden Elektrode hin zur entgegengesetzt geladenen
Elektrode bewegt. EHD-Pumpen können zum
Pumpen widerstandsbehafteter Flüssigkeiten, wie
beispielsweise nichtpolarer Flüssigkeiten,
eingesetzt werden. EHD-Pumpen sind im U.S.-Patent Nr. 5.632.876
beschrieben, welches hiermit durch Verweis aufgenommen ist.
-
Die
Elektroden der Pumpen weisen vorzugsweise einen Durchmesser von
etwa 25 Mikrometern bis etwa 100 Mikrometern, noch bevorzugter von etwa
50 Mikrometern bis etwa 75 Mikrometern, auf. Vorzugsweise stehen
die Elektroden von der Oberseite eines Strömungskanals in eine Tiefe von
etwa 5 % bis etwa 95 % der Tiefe des Kanals vor, wobei etwa 25 %
bis etwa 50 % bevorzugt sind. Zusätzlich kann, wie in der WO
96/39252 beschrieben, ein inneres Pumpsystem auf Elektrodenbasis
im Flüssigkeitsverteilungssystem
der Vorrichtungen der Erfindung mit einer Flussratensteuerung an
mehreren Pumpstellen und mit weniger Elektronik, wenn die Pumpen
durch Anlegung von Impulsspannungen durch die Elektroden betrieben
werden, eingebaut sein; so wird der zusätzliche Vorteil einer einfachen
Integrierung in hochdichte Systeme, der Reduktion des Ausmaßes an Elektrolyse,
die sich an den Elektroden vollzieht, der Reduktion der Wärmekonvektion
in der Nähe
der Elektroden sowie die Möglichkeit,
einfachere Treiber zu verwenden, und die Möglichkeit, sowohl einfache als
auf komplexe Impulswellengeometrien zu verwenden, bereitgestellt.
-
Welche
Spannung an die Elektroden notwendigerweise angelegt werden muss,
um einen Fluidfluss auszulösen,
hängt von
der Geometrie der Elektroden und den Eigenschaften des zu bewegenden
Fluids ab. Die Flussrate der Fluids ist eine Funktion der Amplitude
der zwischen den Elektroden angelegten Spannung, der Elektrodengeometrie
und der Fluideigenschaften, die für jedes Fluid auf einfache
Weise bestimmt werden können.
Testspannungen können
bis zu 1500 Volt betragen, jedoch ist eine Betriebsspannung von
etwa 40 bis 300 Volt wünschenswert.
Eine analoger Treiber wir im Allgemeinen zur Änderung der an der Pumpe angelegten Spannung
aus einer DC-Stromquelle verwendet. Eine Übertragungsfunktion für jedes
Fluid wird experimentell als die angelegte Spannung ermittelt, die den
gewünschten
Fluss oder Fluiddruck des im Kanals bewegten Fluids erzeugt. Ein
analoger Treiber ist jedoch im Allgemeinen bei jeder Pumpe entlang dem
Kanal vonnöten
und ist ein geeigneter Operationsverstärker.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine mikromechanische Pumpe entweder auf dem Chip oder außerhalb
des Chips verwendet, so wie auf den Gebiet der Erfindung bekannt
ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Pumpe außerhalb
des Chips verwendet. Beispielsweise passen die Vorrichtungen der
Erfindung gegebenenfalls in einen Apparat oder in ein Gerät, das eine
Einbettungsstelle zum Anbringen der Vorrichtung aufweist, die sich
mit den Öffnungen
(d.h. Probeneinlassöffnungen,
Fluideinlassöffnungen
und Abfallaustrittsöffnungen)
und den Elektrodenleitungen decken. Der Apparat kann Pumpen beinhalten, die
die Probe zur Vorrichtung zuführen
können;
die beispielsweise Proben, die Zellen enthalten, in das Vorsprünge enthaltende
Zelllysemodul zwingen können,
um bei der Anwendung eines ausreichenden Flussdrucks die Zelllyse
zu veranlassen. Derartige Pumpen sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt.
-
in
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung vorzugsweise zumindest
ein Fluidventil, das den Fluss des Fluid in ein Modul der Vorrichtung
oder aus diesem heraus steuern kann. Eine Vielzahl an Ventilen sind
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. In einer Ausführungsform
beispielsweise umfasst das Ventil gegebenenfalls eine Kapillarsperre,
so wie allgemein in der WO 97/43629 beschrieben. In dieser Ausführungsform mündet der
Kanal in einen größeren Raum,
der so konzipiert ist, dass die Bildung einer energieminimierenden
Flüssigkeitsoberfläche gefördert wird,
wie beispielsweise ein Meniskus an der Öffnung. Vorzugsweise umfassen
Kapillarsperren einen Damm, der die vertikale Höhe des Kanals unmittelbar vor
der Mündung
in einen größeren Raum,
wie beispielsweise eine Kammer, anhebt. Zusätzlich kann, so wie im U.S.-Patent
Nr. 5.858.195 beschrieben, ein Typ eines "virtuellen Ventils" verwendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung Abdichtungsöffnungen,
um den Eintritt von Fluids, einschließlich Proben, in eines der
Module der Erfindung zuzulassen, woraufhin die Öffnung geschlossen wird, um
einen Verlust der Probe zu verhindern.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung zumindest ein Speichermodul
für Testreagenzien.
Dieses ist mit den anderen Modulen des Systems über Strömungskanäle verbunden und umfasst gegebenenfalls
Vertiefungen oder Kammern oder verlängerte Strömungskanäle. Dies können eine Vielzahl von Reagenzien,
Puffern, Salzen usw. enthalten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung ein Mischmodul; es können dies,
wie bei den Speichermodulen, verlängerte Strömungskanäle (insbesondere für zeitlich
festgelegtes Mischen nützlich),
eine Vertiefungen oder Kammern sein. Insbesondere im Fall der verlängerten
Strömungskanäle können auf
der Seite des Kanals Vorsprünge
bestehen, die das Mischen bewirken.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Vorrichtungen der Erfindung ein Detektionsmodul. Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren und Zusammensetzungen ausgerichtet,
die zum Nachweis biologischer Zielanalytenspezies, wie beispielsweise
Nucleinsäure
und Proteine, nützlich
sind. Im Allgemeinen basiert das Detektionsmodul auf der in den
WO 99/18434; WO 99/45357 und WO 98/40726 dargelegten Arbeit.
-
Die
Detektionsmodule der vorliegenden Erfindung umfassen ein Anordnungssubstrat
mit einer diskrete Stellen umfassenden Oberfläche und eine Population von
Anordnungsmikrokügelchen
(manchmal hierin als Perlen bezeichnet), die über die Oberfläche der
Anordnung verteilt sind. Das Detektionsmodul der hierin beschriebenen
Mikrofluidikvorrichtungen basiert auf vorangegangener Arbeit, die
ein Perlen-basiertes chemisches Analysesystem umfasst, in dem Perlen,
auch als Mikrokügelchen
bezeichnet, die Träger
verschiedener chemischer Funktionalitäten sind, auf einem Anordnungssubstrat
verteilt sind, welches eine strukturierte Oberfläche aus diskreten Stellen umfasst,
die die Mikrokügelchen binden
können.
Im Allgemeinen werden die Mikrokügelchen
zufällig
auf dem Substrat verteilt, wodurch mehrere unterschiedliche Methoden
zum "Decodieren" der Anordnungen
angewendet werden können. In
einer Ausführungsform
sind in den Perlen optische Signaturen inkorporiert, im Allgemeinen
fluoreszierende Farbstoffe, die eingesetzt werden können, um die
chemische Funktionalität
an jeder einzelnen Perle zu identifizieren. Dies ermöglicht eine
von ihrer Position auf dem Substrat getrennte Synthese der Kandidatenmittel
(d.h. Verbindungen, wie beispielsweise Nucleinsäuren und Antikörper), d.h.
die Kandidatenmittel können
auf den Perlen synthetisiert werden, woraufhin die Perlen zufällig auf
einer strukturierten Oberfläche
verteilt werden. Da die Perlen zuerst mit einer optischen Signatur
codiert werden, bedeutet dies, dass die Anordnung später "decodiert" werden kann, d.h.
nachdem die Anordnung fertig gestellt wurde, kann eine bestimmten
Stelle auf der Anordnung mit der Perle oder dem Kandidatenmittel
in Zusammenhang gebracht werden. Das bedeute, dass die Perlen auf
der Anordnung zufällig
verteilt werden können,
was ein schnelles und kostengünstiges
Verfahren im Vergleich zur In-situ-Synthese oder zu Auftupfverfahren
nach dem Stand dem Stand der Technik darstellt. Diese Verfahren
sind allgemein in den WO 98/40726; WO 00/16101, den U.S.-Patenten
Nr. 6.023.540, Nr. 6.200.737 und Nr. 6.266.459 beschrieben.
-
Der
Nachteil dieser Verfahren liegt in der Tatsache, dass das System
für eine
Anordnung von sehr hoher Dichte eine große Anzahl an unterschiedlichen optischen
Signaturen benötigt,
deren Verwendung schwer oder zeitaufwendig sein kann. Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung auch zahlreiche Verbesserungen
dieser Verfahren bereit, die im Allgemeinen auf Verfahren des Codierens
und Decodierens der Anordnungen abzielen. Wie für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung klar ersichtlich ist also das Platzieren der bioaktiven
Mittel im Allgemeinen zufällig,
wodurch ein Codierungs-/Decodierungssystem notwendig ist, um das
bioaktive Mittel an jeder Position der Anordnung zu identifizieren.
Dies kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, wie nachstehend
detaillierter beschrieben wird, im Allgemeinen Folgendes einschließend: a)
die Verwendung eines Decoder-bindenden Liganden (DBL), der im Allgemeinen
direkt markiert ist und entweder an das bioaktive Mittel oder an
Identifikator-bindende Liganden (IBLs) bindet, die an den Perlen
gebunden sind; b) Positionsdecodierung, beispielsweise durch Zielen
auf die Position der Perlen (beispielsweise unter Verwendung von
lichtaktivierbaren oder lichtspaltbaren Gruppierungen, um das selektive
Zusetzen von Perlen an bestimmten Stellen zu ermöglichen), oder unter Verwendung
von Sub-Bündeln
oder selektives Beladen der Stellen, wie Folge detaillierter dargelegt
wird; c) selektives Decodieren, worin ausschließlich jene Perlen, die an ein
Ziel binden, decodiert werden; oder d) Kombinationen aus jedem dieser.
In einigen Fällen,
wie nachstehend detaillierter beschrieben wird, können alle
so Perlen decodiert werden, oder auch nur jene, die, die einen bestimmten
Zielanalyten binden. Auch kann dies vor oder nach dem Zusetzen des
Zielanalyten durchgeführt werden.
-
Im
Detektionsmodul der vorliegenden Erfindung können optische Signaturen, Decoderbindende Liganden,
die während
eines Decodierungsschritte zugesetzt werden, oder eine Kombination
dieser Verfahren zum "Decodieren" verwendet werden.
Die Decoder-bindenden Liganden binden entweder an einen bestimmten
Indentifikatorbindenden Partnerliganden, der auf einer Perle positioniert
ist, oder an das bioaktive Mittel selbst, beispielsweise wenn die Perlen
einsträngige
Nucleinsäuren
als bioaktive Mittel umfassen. Die Decoder-bindenden Liganden sind entweder
direkt oder indirekt markiert, wodurch das Decodieren durch den
Nachweis der Gegenwart von Markierungen erfolgt. Unter Verwendung
von Pools an Decoder-bindenden Liganden auf sequenzielle Weise ist
es möglich,
die Anzahl an notwendigen Decodierungsschritten drastisch zu reduzieren.
-
Wurden
Identität
(d.h. das tatsächliche
Mittel) und Position eines jeden Mikrokügelchens auf der Anordnung
bestimmt, wird nun die Detektionsanordnung Proben ausgesetzt, die
die Zielanalyten enthalten, obwohl dies auch, so wie nachstehend
beschrieben, vor oder während
der Analyse durchgeführt
werden kann. Die Komponenten der Mikrofluidikvorrichtung können beim
Decodieren nach Wunsch eingesetzt werden. Die Zielanalyten binden
an die bioaktiven Mittel, wie in Folge detaillierter beschrieben
wird, und führen
zu einer Veränderung
des optischen Signals einer bestimmten Perle und somit zum Nachweis.
-
Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Detektionsmodule bereit, die Anordnungen
mit zumindest einem Substrat mit einer eine Vielzahl an Teststellen
umfassenden Oberfläche
umfassen. Unter "Anordnung" ist hierin ein Vielzahl
an Kandidatenmittel im Format einer Anordnung zu verstehen. Es können Anordnungen
hergestellt werden, die von etwa 2 bis zu vielen Millionen verschiedene
bioaktive Mittel (d.h. verschiedene Perlen) enthalten, wobei sehr
große
faseroptische Anordnungen möglich
sind. Im Allgemeinen umfasst eine Anordnung 2 bis viele Milliarden
oder mehr, abhängig
von der Größe der Perlen
und des Substrats sowie vom Endzweck der Anordnung, somit können Anordnungen
von sehr hoher Dichte, von hoher Dichte, von mäßiger Dichte, niedriger Dichte
und von sehr niedriger Dichte hergestellt werden. Bevorzugte Bereiche
für Anordnungen von
sehr hoher Dichte liegen bei etwa 10.000.000 bis etwa 2.000.000.000
(alle Zahlen pro cm2), wobei etwa 100.000.000
bis etwa 1.000.000.000 bevorzugt sind. Hochdichte Anordnungen liegen
im Bereich von etwa 100.000 bis etwa 10.000.000, wobei etwa 1.000.000
bis etwa 5.000.000 besonders bevorzugt sind. Mäßig dichte Anordnungen liegen
im besonders bevorzugten Bereich von etwa 10.000 bis etwa 100.000,
wobei insbesondere etwa 20.000 bis etwa 50.000 bevorzugt sind. Anordnungen
von niedriger Dichte liegen im Allgemeinen bei unter 10.000, wobei etwa
1.000 bis etwa 5.000 bevorzugt sind. Anordnungen von sehr niedriger
Dichte liegen bei unter 1.000, wobei etwa 10 bis etwa 1.000 bevorzugt,
und etwa 100 bis etwa 500 besonders bevorzugt sind. In einigen Ausführungsformen
liegt die Zusammensetzung der Erfindung gegebenenfalls nicht in
einem Anordnungsformat vor; d.h. in einigen Ausführungsformen können genauso
Zusammensetzungen hergestellt werden, die nur ein einziges bioaktives
Mittel umfassen. Zudem können
in einigen Ausführungsformen multiple
Substrate eingesetzt werden, entweder verschiedene oder identische
Zusammensetzungen. So können
beispielsweise große
Anordnungen eine Vielzahl an Substraten umfassen.
-
Außerdem liegt
ein Vorteil der vorliegenden Zusammensetzung darin, dass insbesondere
durch den Einsatz von Faseroptiktechnologie Anordnungen von äußerst hoher
Dichte hergestellt werden können. Da
beispielsweise Perlen mit einer Größe von 200 μm oder weniger (wobei Perlen
von einer Größe bis zu
200 nm möglich
sind) verwendet werden können, und
da sehr kleine Fasern bekannt sind ist es möglich, dass eine große Anzahl
wie bis zu 250.000 oder mehr (in einigen Fällen 1 Million) verschiedene
Fasern und Perlen in einem 1 mm2 Faserbündel enthalten
ist, wobei eine Dichte von mehr als 15.000.000 einzelner Perlen
und Fasern (erneut in einigen Fällen sogar
25–50
Millionen) 0,5 cm2 möglich ist.
-
Unter "Anordnungssubstrat" oder "fester Träger der
Anordnung" oder
gleichwertigen Bezeichnungen ist hierin ein Material zu verstehen,
das modifiziert werden kann, um einzelne diskrete Stellen zu umfassen,
die zur Bindung oder Anhaftung von Perlen geeignet und für zumindest
eines der hierin beschriebenen Nachweisverfahren geeignet sind.
Wie für
Fachleute auf dem Gebiet klar ersichtlich ist, steht eine Vielzahl
möglicher
Anordnungssubstrate zur Verfügung.
Mögliche
Substrate schließen
Glas und modifiziertes oder funktionalisiertes Glas, Kunststoffe (einschließlich Acryle,
Polystyrol und Copolymere von Styrol und anderen Materialien, Polypropylen, Polyethylen,
Polybutylen, Polyurethane, TeflonJ usw.), Polysaccharide, Nylon
oder Nitrocellulose, Harze, Silica oder Materialien auf Silica-Basis,
einschließlich
Silicium und modifiziertes Silicium, Kohlenstoff, Metalle, anorganische
Glase, Kunststoffe, Faseroptikbündel
und eine Vielzahl an anderen Polymeren ein, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
Im Allgemeinen lassen diese Substrate einen optischen Nachweis zu
und sind selbst kaum fluoreszent. Die Anordnungssubstrate können dieselben
wie die Vorrichtungssubstrate oder andere sein. Falls anders können sei
auf verschiedenste Weise an der Vorrichtung angebracht sein, wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich,
der Verwendung von Klebern, des Zusammenschmelzens zweier Materialien (beispielsweise
durch Wärme
oder den Einsatz organischer Lösungsmittel).
-
Im
Allgemeinen ist das Substrat flach (planar), obwohl, wie Fachleute
auf dem Gebiet wissen, auch andere Konfigurationen von Testsubstraten
eingesetzt werden können,
beispielsweise können
dreidimensionale Konfigurationen verwendet werden, beispielsweise
durch Einbetten der Perlen in einen porösen Kunststoffblock, der den
der Probe den Zugang zu den Perlen ermöglicht, und die Verwendung eines
konfokalen Mikroskops zum Nachweis. Ähnlich können die Perlen auch an der
inne ren Oberfläche
eines Rohrs zur Analyse der hindurchfließenden Probe platziert werden,
um das Probenvolumen zu minimieren. Bevorzugte Testsubstrate umfassen
die nachstehend erörterten
Faseroptikbündel
und flache, planare Substrate, wie beispielsweise Glas, Polystyrol und
andere Kunststoffe und Acryle.
-
Dementsprechend
umfasst die Anordnung in einer bevorzugten Ausführungsform ein Faseroptikbündel. Das
heißt,
dass der Mikrofluidikchip und ein Faseroptikbündel, wie in den WO 98/40726
und WO 00/016101 beschrieben, kombiniert werden, um die Vorrichtung
der Erfindung zu bilden.
-
In
einer Ausführungsform
werden Mikrofluidikchip und das Faseroptikbündel getrennt voneinander hergestellt
und dann kombiniert. Um das Faseroptikbündel mit dem Mikrofluidikchip
zu kombinieren wird ein Loch im Chip gemacht, das einen Kanal im Chip überschneidet.
In einer bevorzugten Ausführungsform
steht das Loch senkrecht zum Kanal. Weiters wird bevorzugt, dass
das Loch nur die erste Wand des Kanals penetriert. Letztendlich
wird bevorzugt, dass der Durchmesser des Lochs zum Durchmesser des
Faseroptikbündels
passt. Entspricht der Durchmesser des Lochs nicht exakt der Größe des Faseroptikbündels, können Verbindungspasstücke eingesetzt
werden, um die Verbindung des Chips mit dem Faseroptikbündel zu
vereinfachen.
-
Wurde
die Öffnung
im Chip gebildet, so wird nun das Faseroptikbündel in das Loch eingeführt. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Oberfläche
des Bündels
der ersten Wand des Kanals entsprechend ausgerichtet.
-
Das
Bündel
wird durch eine Vielzahl möglicher
Weisen, wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist, am Chip befestigt.
Diese umfassen beispielsweise die Kleber oder Presspassung.
-
In
einer Ausführungsform
werden die Mikrokügelchen
auf der Anordnung oder dem Bündel
vor dessen Verbindung mit dem Chip verteilt. Alternativ dazu werden
die Per len nach dem Anbringen des Bündels an den Chip verteilt,
wie in Folge noch beschrieben wird.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat selbst, das die diskreten Stellen umfasst, die
Mikrofluidikkammer. Das bedeutet, dass ein Kanal der Mikrofluidikvorrichtung
so modifiziert ist, dass er Vertiefungen zur Verteilung der Perlen aufweist.
In einer Ausführungsform
werden die Vertiefungen durch Ätzen
oder Formen der Oberfläche der
Kammer auf die hierin beschriebene Weise gebildet. Alternativ dazu
werden dem Boden der Kammer vorgefertigte Vertiefungen zugesetzt,
d.h. auf diesem angebracht.
-
Das
Testsubstrat umfasst eine Testoberfläche, die eine Vielzahl an Teststellen
umfasst, d.h. die Stellen, an denen der Test zum Nachweis eines
Zielanalyten durchgeführt
wird. Die Teststellen sind im Allgemeinen physisch voneinander getrennt,
obwohl auch andere Konfigurationen (Hydrophilie/Hydrophobie usw.)
eingesetzt werden können,
um die Teststellen voneinander zu trennen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Testsubstrat eine Scheibe oder ein Schnittstück eines
Faserbündels
oder eine Anordnung, so wie allgemein im U.S.-Patent Nr. 2001-0.029.049,
in der WO 99/67641, im U.S.-Patent Nr. 6.200.737, in den WO 98/40726,
WO 99/18434 und WO 98/50782, die hierin ausdrücklich durch Verweis aufgenommen sind.
Bevorzugte Ausführungsformen
verwenden vorgefertigte einheitliche Faseroptikanordnungen. Unter "vorgefertigte einheitliche
Faseroptikanordnungen" ist
hierin eine Anordnung aus diskreten einzelnen Faseroptiksträngen zu
verstehen, die koaxial ausgerichtet und entlang ihrer Länge miteinander verbunden
sind. Die Faserstränge
sind im Allgemeinen einzeln umhüllt.
Ein Punkt jedoch, der vorgefertigte einheitliche Anordnungen von
anderen Faseroptikformaten unterscheidet, ist die Tatsache, dass
die Fasern nicht einzeln physikalisch manipulierbar sind; d.h.,
dass ein Strang im Allgemeinen an keinem Punkt entlang seiner Länge von
einem anderen Faserstrang physikalisch getrennt werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Testoberfläche
eine Vielzahl an diskreten Stellen. Das bedeutet, dass zumindest
eine Oberfläche
des Substrats modifiziert ist, um einzelne, diskrete Stellen zur
späteren
Anbringung von Mikrokügelchen
zu umfassen. Diese Stellen umfassen gegebenenfalls physikalisch
veränderte
Stellen, d.h. physikalische Konfigurationen, wie beispielsweise
Vertiefungen oder kleine Einbuchtungen im Substrat, die die Perlen
festhalten können,
sodass sich ein Mikrokügelchen
in der Vertiefung ablagern kann, oder die Verwendung anderer Kräfte (magnetisch
oder Druck) oder chemisch veränderte
oder aktive Stellen, wie beispielsweise chemisch funktionalisierte
Stellen, elektrostatisch veränderte
Stellen, hydrophob/hydrophil funktionalisierte Stellen, Klebstoffpunkte
usw.
-
Die
Stellen ergeben gegebenenfalls ein Muster, d.h. eine regelmäßige Zeichnung
oder Konfiguration, oder sie sind zufällig verteilt. Eine bevorzugte Ausführungsform
verwendet ein regelmäßiges Muster
an Stellen, sodass den Stellen eine Adresse im X-Y-Koordinatensystem
zugeteilt werden kann. "Muster" beinhaltet in diesem
Zusammenhang eine Grundeinheitszelle, vorzugsweise eine solche,
die eine hohe Perlendichte auf dem Substrat zulässt. Es sollte jedoch festgehalten
werden, dass diese Stellen gegebenenfalls nicht diskret sind. Das
bedeutet, dass beispielsweise die Verwendung einer einheitlichen
Oberfläche
mit haftenden oder chemischen Funktionalitäten möglich ist, die das Anbringen
von Perlen an jeder beliebigen Stelle zulässt. Das bedeutet, dass die
Oberfläche
des Substrats modifiziert ist, um das Anbringen von Mikrokügelchen
an einzelnen Stellen zu ermöglichen,
unabhängig
davon, ob diese Stellen an andere Stellen angrenzen oder nicht angrenzen.
Die Oberfläche
des Substrats kann also so modifiziert sein, dass diskrete Stellen
gebildet werden, die nur über
eine zugeordnete Perle verfügen, oder
alternativ dazu ist die Oberfläche
des Substrats modifiziert, und die Perlen können sich an einer beliebigen
Stelle absetzen, landen aber letztendlich an diskreten Stellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Oberfläche
des Substrats so modifiziert, dass sie Vertiefungen aufweist, d.h.
Einbuchtungen in der Oberfläche
des Substrats. Dies kann, so wie allgemein auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt ist, unter Verwendung zahlreicher Verfahren erreicht werden, einschließlich, jedoch
nicht aus schließlich,
Photolithographie, Druckverfahren, Formverfahren und Mikroätzverfahren.
Wie Fachleuten auf dem Gebiet bekannt ist hängt das verwendete Verfahren
von der Zusammensetzung und der Form des Substrats ab.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Oberfläche
des Substrats physikalisch verändert, um
die Stellen auszubilden. In einer bevorzugten Ausführungsform,
beispielsweise wenn das Anordnungssubstrat ein faseroptisches Bündel ist,
liegt die Substratoberfläche
am terminalen Ende des Faserbündels,
so wie allgemein in der WO 98/40726, WO 00/16101, den U.S.-Patenten
Nr. 6.023.540, Nr. 6.327.410 und Nr. 6.266.459 beschrieben. In dieser Ausführungsform
werden die Vertiefungen in einem terminalen oder distalen Ende eines
einzelne Fasern umfassenden Faseroptikbündel ausgebildet. In dieser
Ausführungsform
sind die Kerne der einzelnen Faser mit Bezug auf den Mantel geätzt, sodass
kleine Vertiefungen oder Einbuchtungen an einem Ende der Fasern
gebildet werden. Die notwendige Tiefe der Vertiefungen hängt von
der Größe der den
Vertiefungen zuzusetzenden Perlen ab.
-
im
Allgemeinen sind in dieser Ausführungsform
die Mikrokügelchen
nicht kovalent in den Vertiefungen gebunden, obwohl die Vertiefungen,
so wie nachstehend allgemein beschrieben, zusätzlich chemisch funktionalisiert
sein können,
gegebenenfalls werden Vernetzer verwendet, oder es kann eine physische
Barriere, d.h. ein Film oder Membran über den Perlen eingesetzt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Oberfläche
des Substrats so modifiziert, dass die chemisch veränderte Stellen
umfasst, die zur kovalenten oder nichtkovalenten Anbringung der
Mikrokügelchen
der Erfindung an die diskreten Stellen oder Positionen auf dem Substrat
verwendet werden können. "Chemisch veränderte Stellen" schließen in diesem
Kontext den Zusatz von Mustern aus chemischen funktionellen Gruppen,
unter anderem Aminogruppen, Carboxygruppen, Oxogruppen und Thiolgruppen,
die zur kovalenten Bindung von Mikrokügelchen, die im Allgemeinen
auch entsprechende reaktive funktionelle Gruppen enthalten, eingesetzt werden
können;
den Zusatz eines Musters aus einem Kleber, der zur Bindung der Mikrokügelchen
(entweder durch vorherige chemische Funktionalisierung für den Zusatz
des Klebers oder durch direkten Zusatz des Klebers) verwendet werden
kann; den Zusatz eines Musters aus geladenen Gruppen (den chemischen
Funktionalitäten ähnlich)
für die
elektrostatische Anhaftung der Mikrokügelchen, d.h. wenn die Mikrokügelchen
zu den Stellen entgegengesetzt geladene Gruppen umfassen; den Zusatz
eines Musters aus chemischen funktionellen Gruppen, die den Stellen
unterschiedliche Hydrophilie oder Hydrophobie verleihen, sodass
der Zusatz von ähnlich
hydrophoben oder hydrophilen Mikrokügelchen unter geeigneten Versuchsbedingungen
zur Bindung der Mikrokügelchen
an die Stellen auf Grundlage der Hydroaffinität führt. Beispielsweise leitet
die Verwendung von hydrophoben Stellen mit hydrophoben Perlen in
einem wässrigen
System die Bindung der Perlen vorzugsweise zu den Stellen hin. Wie
zuvor dargelegt beinhaltet "Muster" in diesem Zusammenhang das
Durchführen
einer einheitlichen Behandlung der Oberfläche, um die Bindung der Perlen
an diskreten Stellen zu ermöglichen,
und die Behandlung der Oberfläche,
die zur Ausbildung der diskreten Stellen führt. Wie für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung ersichtlich ist, kann dies auf verschiedene Weisen
erzielt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat so konfiguriert, dass ein Vermischen der Probe,
der Reagenzien, der Mikrokügelchen
usw. möglich
ist. Das bedeutet, dass in einer Vielzahl von Ausführungsformen
ein Mischen oder ein Wirbeln der Probe wünschenswert ist. Dies kann
auf verschiedene Weisen geschehen. in einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Substrat vorstehende Mikrostrukturen, wie beispielsweise
vertikale "Pfosten" oder Wehre oder
andere Strukturen, die ein Wirbeln der Probe veranlassen, wie beispielsweise
kantige Einbuchtungen. Diese Strukturen können in Bezug auf die Kammer
so konfiguriert sein, dass das Vorbeifließen der Probe an der Anordnung
ein Mischen oder ein Wirbeln der Probe verursacht. beispielsweise
ist in einer Ausführungsform
die Detektionsoberfläche
in Bezug auf die Kammer "vertieft
angelegt" oder "versenkt", sodass das Vorbeifließen der
Probe an der Elektrode ein Mischen veranlasst. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind vertikale "Pfosten" oder "Nadeln" eingebaut, um ein
Wirbeln der Probe zu bewirken.
-
Diese
Mikrostrukturen können
an einem beliebigen Ort in der Vorrichtung eingebaut sein, einschließlich innerhalb
der Kammern oder Kanäle,
und können
aus jedem hierin beschriebenen Substrat unter Einsatz bekannter
Mikroherstellungsverfahren gebildet werden. In einer Ausführungsform
sind diese Mikrostrukturen aus Materialien gebildet oder beschichtet,
die anders als das Substrat sind, und unerwünschte Wechselwirkungen mit
den Perlen oder der Probe zu verhindern; beispielsweise sind in
einer bevorzugten Ausführungsform
die Pfosten aus Metall gefertigt.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung umfassen zudem eine Population an
Mikrokügelchen. Unter "Population" ist hierin eine
Vielzahl an zuvor für Anordnungen
beschriebenen Perlen zu verstehen. Innerhalb der Population gibt
es getrennte Subpopulationen, die aus einem einzigen Mikrokügelchen oder
aus mehreren identischen Mikrokügelchen
bestehen können.
Das heißt,
dass in einigen Ausführungsformen,
wie nachstehend ausführlicher
beschrieben wird, die Anordnung gegebenenfalls nur eine einzige
Perle für
jedes bioaktive Mittel aufweist; bevorzugte Ausführungsformen verwenden eine Vielzahl
an Perlen eines jeden Typs.
-
Mit "Mikrokügelchen" oder "Perle" oder "Teilchen" oder gleichwertigen
Bezeichnungen ist hierin ein kleines, diskretes Teilchen gemeint.
Die Zusammensetzung der Perlen variiert in Abhängigkeit der Klasse des bioaktiven
Mittels und des Syntheseverfahrens. Geeignete Perlenzusammensetzungen
umfassen jene, die zur Peptid- und
Nucleinsäuresynthese
sowie zur Synthese von organischen Gruppierungen eingesetzt werden,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
Kunststoffen, Keramik, Glas, Polystyrol, Methylstyrol, Acrylpolymeren,
paramagnetischen Materialien, Thoria Sol, Graphitkohlenstoff, Titandioxid,
Latex oder vernetzten Dextranen, wie beispielsweise Sepharose, Nylon,
Cellulose, vernetzte Mizellen und Teflon – all diese können verwendet
werden. Die Publikation "Microsphere
Detection Guide" der Bangs
Laboratories, Fishers, IN, USA, ist ein nützlicher Leitfaden.
-
Die
Perlen müssen
nicht kugelförmig
sein; unregelmäßige Teilchen
können
eingesetzt werden. Zudem können
die Teilchen porös
sein, wodurch die Oberfläche
der Perle, die für
die Bindung des bioaktiven Mittels oder für die Bindung der Markierung zur Verfügung steht,
vergrößert werden.
Die Perlengröße reicht
von Nanometergröße, d.h.
100 nm, bis zu Millimetergröße, d.h.
1 mm, wobei Perlen mit von etwa 0,2 Mikrometern bis etwa 200 Mikrometern
bevorzugt sind, und von etwa 0,5 bis etwa 5 Mikrometern besonders
bevorzugt sind, obwohl in einigen Ausführungsformen manchmal auch
kleinere Perlen verwendet werden können.
-
Es
sollte festgehalten werden, dass eine Schlüsselkomponente der Erfindung
die Verwendung einer Substrat/Perlen-Paarung ist, die die Zuordnung oder
Bindung von Perlen an diskreten Stellen auf der Oberfläche des
Substrats ermöglicht,
sodass sich die Perlen im Verlauf des Tests nicht bewegen.
-
Jedes
Mikrokügelchen
umfasst ein Bioaktives Mittel, obwohl, was Fachleuten auf diesem
Gebiet bekannt ist, gegebenenfalls auch, je nach Syntheseverfahren,
Mikrokügelchen
vorhanden sind, die kein bioaktives Mittel umfassen. Unter "bioaktives Kandidatenmittel" oder "bioaktives Mittel" oder "chemische Funktionalität" oder "Bindungsligand" ist hierin ein jedes
Molekül,
z.B. Protein, Oligopeptid oder kleines organisches Molekül, Koordinationskomplex, Polysaccharid,
Polynucleotid usw., zu verstehen, das an die Mikrokügelchen
der Erfindung gebunden werden kann. Es versteht sich, dass die Zusammensetzungen
der Erfindungen zwei Hauptverwendungszwecke aufweisen. In einer
bevorzugten Ausführungsform,
wie nachstehend ausführlicher
erläutert wird,
werden die Zusammensetzungen zum Nachweis der Gegenwart eines bestimmten
Zielanalyten eingesetzt; beispielsweise die Gegenwart oder Abwesenheit
einer bestimmten Nucleotidsequenz oder eines bestimmten Proteins,
wie beispielsweise ein Enzym, ein Antikörper oder ein Antigen. In einer
alternativen Ausführungsform
werden die Zusammensetzungen zum Screening von bioaktiven Mitteln,
z.B. eines Kandidatenmedikaments, hinsichtlich der Bindung an einen
bestimmten Zielanalyten eingesetzt.
-
Bioaktive
Mittel schließen
zahlreiche chemische Klassen ein, sind jedoch typischerweise organische
Moleküle,
vorzugsweise kleine organische Verbindungen mit einem Molekulargewicht
von mehr als 100 und weniger als 2.500 Dalton. Bioaktive Mittel umfassen
funktionelle Gruppen, die zur strukturellen Wechselwirkung mit Protei nen,
insbesondere zur Wasserstoffbrückenbindung,
notwendig sind, und schließen
typischerweise Amin-, Carbonyl-, Hydroxyl- oder Carboxylgruppen,
vorzugsweise zumindest zwei der funktionellen chemischen Gruppen,
ein. Die bioaktiven Mittel umfassen häufig zyklische Kohlenstoffstrukturen
oder heterozyklische Strukturen und/oder aromatische oder polyaromatische
Strukturen, die mit einer oder mehr der obigen funktionellen Gruppen
substituiert sind. Bioaktive Mittel sind auch in den Reihen der
Biomoleküle
zu finden, einschließlich
Peptiden, Nucleinsäuren,
Sacchariden, Fettsäuren,
Steroiden, Purinen, Pyrimidinen, Derivaten, Strukturanaloga oder
Kombinationen davon. Besonders bevorzugt sind Nucleinsäuren und
Proteine.
-
Bioaktive
Mittel können
aus einer Vielzahl von Quellen gewonnen werden, einschließlich Bibliotheken
synthetischer und natürlicher
Verbindungen. Beispielsweise stehen zahlreiche Methoden zur zufälligen und
direkten Synthese einer enormen Vielzahl von organischen Verbindungen
und Biomolekülen
zur Verfügung,
einschließlich
der Expression zufallsveränderter
Oligonucleotide. Alternativ dazu stehen Bibliotheken natürlicher
Verbindungen in Form von Bakterien-, Pilz-, Pflanzen- und Tierextrakten
zur Verfügung
oder sind schnell herzustellen. Zudem sind natürliche und synthetisch hergestellte
Bibliotheken und Verbindungen durch herkömmliche chemische, physikalische
und biochemische Mittel einfach zu modifizieren. Bekannte pharmakologische
Mittel können
direkten oder zufälligen
chemischen Modifikationen unterzogen werden, wie beispielsweise Acylierung,
Alkylierung, Veresterung und/oder Amidierung zur Erzeugung von Strukturanaloga.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Mittel Proteine.
-
In
einer der bevorzugten Ausführungsformen sind
die bioaktiven Mittel natürlich
auftretende Proteine. So werden gegebenenfalls proteinhältige Zellextrakte
oder zufällige
oder direkte Verdaue von proteinhältigen Zellextrakten verwendet.
Auf diese Weise können
Bibliotheken prokaryotischer und eukaryotischer Proteine zum Screening
in den hierin beschriebenen Systemen eingesetzt werden. Besonders
bevorzugt sind in dieser Ausführungsform
Bibliotheken von Bakterien-, Pilz-, Viren- und Säugetier proteinen, wobei Letztere
bevorzugt und menschliche Proteine besonders bevorzugt sind.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Mittel Peptide mit etwa 5 bis etwa 30 Aminosäuren, wobei
etwa 5 bis etwa 20 Aminosäuren
bevorzugt und etwa 7 bis etwa 15 besonders bevorzugt sind. Die Peptide
können
Verdaue natürlich auftretender
Proteine, so wie zuvor beschrieben, zufällige Peptide oder "beeinflusste" zufällige Peptide sein.
Mit "zufallsverändert" oder gleichwertigen
Bezeichnungen ist hierin gemeint, dass jede Nucleinsäure bzw.
jedes Peptid aus zufälligen
Nucleotiden bzw. Aminosäuren
besteht. Da im Allgemeinen all diese zufälligen Peptide (oder Nucleinsäuren, nachstehend
erörtert)
chemisch synthetisiert sind können sie
ein beliebiges Nucleotid oder eine beliebige Aminosäure an jeder
beliebigen Position inkorporieren. Der synthetische Vorgang kann
so konzipiert sein, dass zufallsveränderte Proteine oder Nucleinsäuren erzeugt
werden, um die Bildung von allen oder den meisten möglichen
Kombinationen entlang der Länge
der Sequenz zu ermöglichen,
wodurch eine Bibliothek zufallsveränderter proteinhältiger bioaktiver Mittel
gebildet wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Bibliothek bioaktiver Mittel verwendet. Die Bibliothek
sollte eine ausreichend strukturell unterschiedliche Population
von bioaktiven Mitteln bereitstellen, um eine wahrscheinlichkeitstheoretisch
ausreichende Palette an Bindungen an Zielanalyten zu verwirklichen.
Demgemäß muss eine
Wechselwirkungsbibliothek umfangreich genug sein, dass zumindest
ein Element eine Struktur aufweist, die diesem Affinität gegenüber dem
Zielanalyten verleiht. Obwohl die notwendige absolute Größe der Bibliothek
schwierig zu bemessen ist, gibt uns die Natur mit der Immunantwort
einen Hinweis: eine Diversität
von 107–108 verschiedenen Antikörpern stellt zumindest eine Kombination
mit ausreichender Affinität
zur Wechselwirkung mit den meisten potentiellen Antigenen bereit,
mit denen ein Organismus konfrontiert wird. veröffentlichte In-vitro-Selektionsverfahren
haben ebenfalls gezeigt, dass eine Biblitheksgröße von 107–108 ausreicht, um Strukturen mit Affinität zum Ziel
zu finden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden deshalb in
den vorliegenden Verfahren zumindest 106,
vorzugsweise zumindest 107, noch be vorzugter zumindest
108 und insbesondere zumindest 109 verschiedene bioaktive Mittel gleichzeitig
analysiert. Bevorzugte Verfahren maximieren Größe und Diversität der Bibliothek.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bibliothek zur Gänze
zufallsverändert,
wobei es an keiner Stelle Sequenzpräferenzen oder -konstanten gibt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Bibliothek beeinflusst. Das bedeutet, dass einige Stellen
innerhalb der Sequenz entweder konstant gehalten sind, oder sie
sind aus einer eingeschränkten Anzahl
an Möglichkeiten
ausgewählt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
beispielsweise sind die Nucelotide oder Aminosäuren innerhalb einer definierten
Klasse zufallsverändert,
beispielsweise hydrophobe Aminosäuren,
hydrophile Reste, sterisch beeinflusste (entweder kleine oder große) Reste,
für die Bildung
von Cysteinen, zum Vernetzen, für
Proline für SH-3-Domänen, Serine,
Threonine, Tyrosine oder Histidine für Phsophorylierungsstellen
usw., oder zu Purinen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Mittel Nucleinsäuren, wie oben definiert (allgemein
hierin als "Sondennucleinsäuren" oder Kandidatensonden" bezeichnet). So
wie oben allgemein für
Proteine beschrieben können
bioaktive Nucleinsäure-Mittel
natürlich
auftretende Nucleinsäuren,
zufällige
Nucleinsäuren
oder "beeinflusste" zufällige Nucleinsäuren sein.
Beispielsweise können Verdaulösungen prokaryotischer
oder eukaryotischer Genome wie oben für Proteine dargelegt verwendet werden.
-
Sind
die bioaktiven Mittel Nucleinsäuren,
so sind die so konzipiert, dass sie im Wesentlichen zu Zielsequenzen
komplementär
sind. Der Begriff "Zielsequenz" oder gleichwertige
Bezeichnungen stehen hierin für
eine Nucleinsäuresequenz
auf einem einzelnen Strang einer Nucleinsäure. Die Zielsequenz kann eine
Abschnitt eines Gens, eine Regulationssequenz, genomische DNA, cDNA,
RNA, einschließlich mRNA
und rRNA oder eine andere sein. Sie kann beliebig lang sein, wobei
sich versteht, dass längere
Sequenzen spezifischer sind. Wie für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung ersichtlich ist, kann die komplementäre Zielsequenz
viele Formen an nehmen. Beispielsweise kann sie in einer größeren Nucleinsäuresequenz
enthalten sein, d.h. unter anderem als Ganzes oder als Teil eines
Gens oder mRNA, als Restriktionsfragment eines Plasmids oder einer
genomischen DNA. Wie nachstehend detaillierter erklärt wird
werden Sonden zur Hybridisierung an den Zielsequenzen hergestellt,
um die Gegenwart oder Abwesenheit der Zielsequenz in einer Probe
zu bestimmen. Im Allgemeinen ist dies für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung verständlich.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Mittel organische chemische Gruppierungen, wobei
eine Vielzahl dieser in der Fachliteratur zur Verfügung stehen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst jede Perle einen einzigen Typ eines bioaktiven Mittels,
obwohl vorzugsweise mehrere einzelne bioaktive Mittel an jede Perle
angebunden sind. Auf ähnliche
Weise verwenden bevorzugte Ausführungsformen
mehr als ein Mikrokügelchen,
das jeweils ein einzigartiges bioaktives Mittel umfasst; das bedeutet, dass
durch die Verwendung von Subpopulationen von Mikrokügelchen
Redundanz im System eingebaut ist, da jedes Mikrokügelchen
der Subpopulation dasselbe bioaktive Mittel umfasst. Die Anzahl
der Perlen jeder Subpopulation variiert. Fachleuten auf dem Gebiet
der Erfindung dürfte
bekannt sein, dass die zufällige
Verteilung der Perlen auf der Anordnung dem Prinzip der Poissonschen
Verteilung gehorcht, wodurch jede einzelne Subpopulation dieselbe
Anzahl oder eine andere Anzahl an Perlen auf dem Anordnungsubstrat
aufweist. Auf ähnliche
Weise variiert die Redundanz der Anordnung je nach Anwendungszweck.
In bevorzugten Ausführungsformen
sind zumindest zwei Perlen einer jeden Subpopulation auf der Anordnung
gegenwärtig,
wobei zumindest etwa 3 bis etwa 50 bevorzugt, etwa 5 bis etwa 20
noch bevorzugter, und insbesondere etwa 8 bis etwa 10 bevorzugt
sind.
-
Wie
für Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, können die bioaktiven Mittel
entweder direkt auf den Perlen synthetisiert werden, oder sie werden
hergestellt und nach der Synthese angebracht. In einer bevorzugten
Ausführungsform werden
Bindemittel eingesetzt, um die bioaktiven Mittel an die Perlen zu
binden, um dadurch gute Haftung und ausreichende Flexibilität zur Ermöglichung
einer guten Wechselwirkung mit dem Zielmolekül und zur Vermeidung von unerwünschten
Bindungsreaktionen bereitzustellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die bioaktiven Mittel direkt auf den Perlen synthetisiert.
Wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist werden derzeit zahlreiche
Klassen chemischer Substanzen auf festen Trägern synthetisiert, wie beispielsweise
Peptide, organische Gruppierungen und Nucleinsäuren. Es handelt sich hierbei
um eine relativ direkte Art der Anpassung der derzeitigen Syntheseverfahren
an die Verwendung von Perlen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die bioaktiven Mittel zuerst synthetisiert und dann kovalent
an die Perlen gebunden. Wie für
Fachleute auf dem Gebiet ersichtlich ist, hängt die Durchführung dessen
von der Zusammensetzung der bioaktiven Mittel und der Perlen ab.
Die Funktionalisierung Oberflächen
des festen Trägers,
wie beispielsweise bestimmte Polymere mit chemisch reaktiven Gruppen,
wie beispielsweise Thiole, Amine, Carboxyle usw., ist im Allgemeinen
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Dementsprechend können Mikrokügelchen-"Rohlinge" mit einer Oberflächenchemie verwendet
werden, die die Anbindung der gewünschten Funktionalität durch
den Benutzer erleichtert. Einige Beispiele dieser Oberflächenchemie
von Mikrokügelchen-Rohlingen
schließen
Aminogruppen, die aliphatische und aromatische Amine enthalten,
Carboxylsäuren,
Aldehyde, Amide, Chlormethylgruppen, Hydrazid, Hydroxygruppen, Sulfomate
und Sulfate ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Diese
funktionellen Gruppen können
eingesetzt werden, um den Perlen eine beliebige Anzahl an Kandidatenmitteln
zuzusetzen, im Allgemeinen unter Anwendung bekannter Chemie. Beispielsweise können kohlenhydrathältige Kandidatenmittel
an einen aminofunktionalisierte Träger angebunden werden; der
Aldehyd des Kohlenhydrats wird unter Einsatz von Standardverfahren
hergestellt, woraufhin der Aldehyd mit einer Aminogruppe auf der
Oberfläche
umgesetzt wird. In einer alternativen Ausführungsform wird gegebenenfalls
ein Sulfhydryl-Binder eingesetzt. Mehrere reaktive Sulfhydryl-Binder
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt, wie beispielsweise SPDP,
Maleimide, α-Halogenacetyle
und Pyridyldisulfide (vgl. beispielsweise den Katalog der Pierce
Chemical Company aus dem Jahr 1994, die Seiten 155–200 des
technischen Anschnitts zum Thema Vernetzer, der hierin durch Verweis
aufgenommen ist), die zum Anbringen von Cysteinen, die proteinhältige Mittel
enthalten, an den Träger.
Alternativ dazu kann eine Aminogruppe auf dem Kandidatenmittel zur
Bindung an eine Aminogruppe auf der Oberfläche eingesetzt werden. Beispielsweise
ist eine große
Anzahl an stabilen bifunktionellen Gruppen auf diesem Gebiet bekannt,
einschließlich
homobifunktioneller und heterobifunktioneller Vernetzer (vgl. Pierce-Katalog
und -Handbuch, Seiet 155 bis 200). In einer weiteren Ausführungsform
können
Carboxylgruppen (entweder der Oberfläche oder des Kandidatenmittels)
unter Verwendung wohl bekannter Bindemittel in ein Derivat überführt werden
(vgl. Pierce-Katalog). Beispielsweise aktivieren Carboiimide Carboxylgruppen
für den
Angriff durch gute Nucleophile, wie beispielsweise Amine (vgl. Torchilin
et al., Critical Rev. Therapeutic Drug Carrier Systems, 7(4):275–308 (1991)).
Proteinhältige
Kandidatenmittel können
auch unter Verwendung anderer auf dem Gebiet der Erfindung bekannter
Verfahren angebunden werden, beispielsweise zur Bindung von Antikörper an
Polymere; vgl. Slinkin et al., "Bioconj.
Chem.", 2:342–348 (1991);
Torchilin et al., oben; Trubetskoy et al., "Bioconj. Chem.", 3:323–327 (1992); King et al., "Cancer Res.", 54:6176–6185 (1994);
und Wilbur et al., "Bioconjugate
Chem.", 5:220–235 (1994).
Es versteht sich, dass sie Kandidatenmittel auf eine Vielzahl von
Weisen angebunden werden können,
einschließlich
der oben aufgeführten.
Wichtig ist hierbei, dass die Art der Bindung die Funktionalität des Kandidatenmittel
nicht wesentlich verändert;
d.h., dass das Kandidatenmittel in einer derart flexiblen Weise angebunden
werden soll, dass es mit dem Ziel wechselwirken kann.
-
Spezifische
Verfahren zur Immobilisierung von Enzymen auf Mikrokügelchen
sind nach dem Stand der Technik bekannt. In einem Fall werden Mikrokügelchen
mit NH2-Oberflächenchemie verwendet. Die Oberflächenaktivierung
wird mit einer 2,5%-igen
phosphatgepufferten Salzlösung(10
mM) von Glutaraldehyd erzielt, die einen pH-Wert von 6,9 bereitstellt
(138 mM NaCl, 2,7 mM KCl). Diese wird für 2 Stunden auf einem Rührbett bei
Raumtemperatur gerührt.
Die Mikrokügelchen
werden daraufhin mit hochreinem Wasser plus 0,01 % Tween 20 (Tensid) –0,02% gespült und in
Folge erneut mit PBS mit einem pH-Wert von 7,7 plus 0,01 % Tween
20 gespült. Letztendlich
wird das Enzym zugesetzt, vorzugsweise nach Filtration mit einem
0,45 μm
Amicon Micropure Filter.
-
In
einigen Ausführungsformen
umfassen die Mirkokügelchen
zusätzlich
eine optische Signatur, die zur Identifikation des bioaktiven Mittels
eingesetzt werden kann; vgl. beispielsweise WO 98/40726, WO 00/16101,
die U.S.-Patente Nr. 6.023.540, 6.200.737 und 6.266.459.
-
In
einigen Ausführungsformen
umfassen die Mirkokügelchen
zusätzlich
Identifikatorbindende Liganden zur Verwendung in bestimmten Decodierungssystemen.
Unter "Identifikator-bindende
Liganden" oder "IBLs" ist hierin eine
Verbindung zu verstehen, die spezifisch an einen entsprechenden
Decoder-bindenden Liganden (DBL) bindet, um die Klärung der
Identität
des an die Perle gebundenen bioaktiven Mittels zu erleichtern. Das
bedeutet, dass der IBL und der entsprechende DBL ein Bindungspartnerpaar
bilden. Unter "spezifisch
binden" ist hierin
zu verstehen, dass der IBL an den DBL mit zur Unterscheidung zwischen
dem entsprechenden DBL und anderen DBLs (d.h. DBLs für andere
IBLs) oder anderen Komponenten oder Verunreinigungen des Systems
ausreichender Spezifität
bindet. Die Bindung sollte ausreichend stark ein, um unter den Bedingungen
des Decodierungsschritts stabil zu bleiben, einschließlich der
Waschschritte zur Beseitigung nichtspezifischer Bindungen. In einigen
Ausführungsformen,
beispielsweise wenn die IBLs und die entsprechenden DBLs Proteine
oder Nucleinsäuren sind,
liegt die Dissoziationskonstante des IBL zu seinem DBL unter etwa
10–4–10–6 M–1,
wobei unter etwa 10–5–10–9 M–1 bevorzugt
und unter etwa 10–7–10–9 M–1 besonders
bevorzugt ist.
-
IBL-DBL-Bindungspaare
sind bekannt oder können
schnell unter Verwendung bekannter Verfahren ausgemacht werden.
Ist beispielsweise der IBL ein Protein, umfassen die DBLs Proteine
(insbesondere umfassend Antikörper
oder Fragmente davon (FAbs usw.)) oder kleine Moleküle, oder
umgekehrt (der IBL ist ein Antikörper und
der DBL ein Protein). Metallion-Metallion-Liganden- oder Chelatbildnerpaare
sind ebenfalls vonnutzen. Antigen-Antikörper-Paare, Enzyme und Substrate
oder Hemmer, andere Protein-Protein-Wechselwirkungspaare, Rezeptor-Liganden,
komplementäre
Nucleinsäuren
und Kohlenhydrate und deren Bindungspartner sind weitere geeignete
Bindungspaare. Nucleinsäure-Nucleinsäure-bindende
Proteinpaare sind auch nützlich. Auf ähnliche
Weise, so wie allgemein in den U.S.-Patenten Nr. 5.270.163, 5.475.096,
5.567.588, 5.595.877, 5.637.459, 5.683.867, 5.705.337 und verwandten
Patenten beschrieben, auch Nucleinsäure-"Aptamere" zur Bindung von praktisch jedem Zielanalyten
gebildet werden können.
Analog dazu gibt es einen umfangreichen Literaturbestand zum Thema
der Entwicklung von Bindungspartnern auf der Grundlage kombinatorischer
chemischer Verfahren.
-
In
einer bevorzugte Ausführungsform
ist der IBL ein Molekül,
dessen Farbe oder Leuchteigenschaften sich in Gegenwart eines selektiv
bindenden DBL verändern.
Beispielsweise kann der IBL ein fluoreszierender pH-Indikator sein,
dessen Emissionsintensität
sich mit dem pH-Wert ändert. Ähnlich dazu kann
der IBL ein fluoreszierender Ionenindikator sein, dessen Emissionseigenschaften
sich mit der Ionenkonzentration ändern.
-
Alternativ
dazu ist der IBL ein Molekül,
dessen Farbe oder Leuchteigenschaften sich in Gegenwart verschiedener
Lösungsmittel
verändern.
Beispielsweise kann der IBL ein fluoreszierendes Molekül, wie beispielsweise
ein Ethidiumsalz, dessen Fluoreszenzintensität in hydrophober Umgebung steigt. Ähnlich dazu
kann der IBL ein Fluoresceinderivat sein, dessen Farbe sich zwischen
wässrigen
und nichtpolaren Lösungsmitteln ändert.
-
In
einer Ausführungsform
kann der DBL an eine Perle gebunden sein, d.h. eine "Decoderperle", die gegebenenfalls
eine Markierung, wie beispielsweise ein Fluorophor, trägt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das IBL-DBL-Paar im Wesentlichen komplementäre einsträngige Nucleinsäuren. In
dieser Ausführungsform
können
die Bindungsliganden als "Identifikatorsonden" und "Decodersonden" bezeichnet werden.
Im Allgemeinen weisen die Identifikator- und Decodersonden entlang
ihrer Länge
etwa 4 bis etwa 1.000 Basenpaare auf, wobei etwa 6 bis etwa 100
bevorzugt und etwa 8 bis etwa 40 besonders bevorzugt sind. Wichtig
ist hier, dass die Sonden lang genug sind, um spezifisch zu sein,
d.h. um zwischen verschiedenen IBL-DBL-Paaren zu unterscheiden, und
gleichzeitig kurz genug sind, sowohl a) eine Dissoziation, falls
nötig,
unter geeigneten Versuchsbedingungen, als auch b) eine effiziente
Hybridisierung zuzulassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform,
wie nachstehend genauer dargelegt, binden die IBLs nicht an DBLs,
sondern es werden die IBLs als Identifikatorgruppierungen ("IMs") eingesetzt, die
direkt, beispielsweise unter Verwendung von Massenspektroskopie,
identifiziert werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthalten die Mikrokügelchen
keine optische Signatur. Das heißt, dass, so wie in der WO
98/40726, WO 00/16101, den U.S.-Patenten Nr. 6.023.540, 6.327.410
und 6.266.459 beschrieben, jede Subpopulation von Mikrokügelchen
gegebenenfalls eine einzigartige optische Signatur oder optische
Markierung umfasst, die zur Identifikation des einzigartigen bioaktiven
Mittels dieser Subpopulation von Mikrokügelchen verwendet wird; das
bedeutet, dass zur Decodierung die optischen Eigenschaften der Perlen herangezogen
werden, sodass eine Perle, die die einzigartige optische Signatur
umfasst, von den Perlen an anderen Stellen mit anderen optischen
Signaturen unterschieden werden kann. So wird jedem bioaktiven Mittel
eine einzigartige optische Signatur zugeteilt, sodass die Mikrokügelchen,
die die dieses bioaktive Mittel umfassen, auf der Grundlage dieser
Signatur identifizierbar sind. Derartige optische Signaturen umfassen
Farbstoffe, üblicherweise
Chromophore oder Fluorophore, die in den Perlen eingeschlossen oder
an diese angebunden wurden. Zur Diversität der optischen Signaturen
werden unterschiedliche Fluorochrome, verschiedene Mischverhältnisse
von Fluorochromen und verschiedene Konzentrationen (Intensitäten) von
Fluorochromen verwendet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
basieren die Anordnungen ausschließlich auf den optischen Eigenschaften
zur Decodierung der Anordnungen. Wie jedoch Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung wissen, ist es in einigen Ausführungsformen möglich, optische
Signaturen als zusätzliches
Codierungsverfahren in Kombination mit anderen, nachstehend beschriebenen
Verfahren zu benutzen. So kann beispielsweise, wie nachstehend detaillierter
dargelegt wird, die Größe der Anordnung
wirksam gesteigert werden, während
nur ein Satz an Decodergruppierungen auf verschiedene Arten eingesetzt
wird, von denen eine die Verwendung optischer Signaturen auf einigen
der Perlen darstellt. So ermöglicht beispielsweise
die Verwendung eines "Satzes" an Decodermolekülen, die
Verwendung zweier Perlenpopulationen, eine mit und eine ohne optische
Signatur, die wirksame Steigerung der Anordnungsgröße. Die
Verwendung multipler optischer Signaturen steigert auf ähnliche
Weise die mögliche
Größe der Anordnung.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst jede Perlensubpopulation eine Vielzahl verschiedener IBLs.
Durch die Verwendung einer Vielzahl verschiedener IBLs zum Codieren
für ein
jedes bioaktive Mittel wir die Anzahl der möglichen einzigartigen Codes
wesentlich gesteigert. Das bedeutet, dass durch die Verwendung eines
einzigen IBL pro bioaktives Mittel die Größe der Anordnung der Zahl einzigartiger
IBLs entspricht (unter der Annahme, dass es zu keiner nachstehend
erläuterten "Wiederverwendung" kommt). Unter Verwendung
einer Vielzahl n von verschiedenen IBLs pro Perle kann die Größe der Anordnung
auf 2n gesteigert werden, wenn die Gegenwart
oder Abwesenheit eines jeden IBL als Indikator herangezogen wird.
So erzeugt beispielsweise die Zuordnung von 10 IBLs pro Perle eine 10-Bit-Binärcode, worin
jedes Bit als "1" (IBL gegenwärtig) oder "0" (IBL abwesend) bezeichnet werden kann.
Ein 10-Bit-Binärcode
weist 210 mögliche Varianten auf. Die Größe der Anordnung
kann jedoch, so wie in Folge ausführlicher erläutert, weiter
gesteigert werden, wenn ein zusätzlicher
Parameter einbezogen wird, wie beispielsweise Konzentration oder
Intensität;
so kann beispielsweise bei der Verwendung zweier Konzentrationen
des IBL die Anordnungsgröße auf 3n gesteigert werden. Somit wird in dieser
Ausführungsform
jedem einzelnen bioaktiven Mittel in der Anordnung eine Kombination
aus IBLs zugeordnet, die den Perlen vor oder nach der Synthese des bioaktiven
Mittels, d.h. dem gleichzeitigen Zusatz von IBLs und den Komponenten
des bioaktiven Mittels, zugesetzt werden kann.
-
Alternativ
dazu kann, wenn das bioaktive Mittel ein Polymer aus verschiedenen
Resten ist, d.h. wenn das bioaktive Mittel ein Protein oder eine
Nucleinsäure
ist, die Kombination verschiedener IBLs zur Klärung der Sequenz des Proteins
oder der Nucleinsäure
verwendet werden.
-
So
kann beispielsweise unter Verwendung von zwei unterschiedlichen
IBLs (IBL1 und IBL2) die erste Position einer Nucleinsäure geklärt werden: Beispielsweise
kann Adenosin durch die Gegenwart von IBL1 und IBL2 dargestellt
werden; Thymidin kann durch die Gegenwart von IBL1 und die Abwesenheit von
IBL2 dargestellt werden; Cytosin kann durch die Gegenwart von IBL2
und die Abwesenheit von IBL1 dargestellt werden; und Guanosin kann
durch die Abwesenheit beider dargestellt werden. Die zweite Position
der Nucleinsäure
kann auf ähnliche
Wesie unter Verwendung von IBL3 und IBL4 bestimmt werden; somit
steht die Gegenwart von IBL1, IBL2, IBL3 und IBL4 für die Sequenz
AA; IBL1, IBL2 und IBL3 für
die Sequenz AT; IBL1, IBL3 und IBL4 für die Sequenz TA usw. Für die dritte
Position werden IBL5 und IBL6 verwendet usw. Auf diese Weise kann
die Verwendung von 20 verschiedenen Identifikatoren ein einzigartiger
Code für
jedes mögliche
10-mer erzeugt werden.
-
Das
System für
Proteine ist ähnlich,
benötigt jedoch
eine größere Anzahl
an unterschiedlichen IBLs zur Identifikation einer jeden Position,
je nachdem, welche Diversität
an jeder Position zugelassen wurde. Wurde beispielsweise jede Aminosäure an jeder
Position zugelassen, so werden 5 verschiedene IBLs für jede Position
benötigt.
Wurden hingegen, so wie oben beschrieben, zufällige Peptide als bioaktive Mittel
eingesetzt, so kann eine Beeinflussung in das System integriert
werden; nicht alle Aminosäuren können an
allen Positionen gegenwärtig
sein, und einige Positionen können
vorbestimmt sein; dementsprechend besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, vier
verschiedene IBLs pro Aminosäure
zu verwenden.
-
Auf
diese Weise kann eine Art "Strichcode" für jede Sequenz
gebildet werden; die Gegenwart bzw. Abwesenheit eines jeden einzelnen
IBL ermöglicht
die Identifikation jedes bioaktiven Mittels.
-
Zudem
ermöglicht
die Verwendung verschiedener Konzentrationen oder Dichten der IBLs
eine Art "Wiederverwendung". Weist beispielsweise
die Perle, die ein erstes Mittel umfasst, eine 1X-Konzentration
des IBL auf, und eine zweite Perle, die ein zweites Mittel umfasst,
eine 10X-Konzentration des IBL auf, so ermöglicht die Verwendung von Sättigungskonzentrationen
des entsprechenden markierten DBL dem Benutzer, die beiden Perlen
zu unterscheiden.
-
Wurden
die Mikrokügelchen,
die die Kandidatenmittel und die einzigartigen Markierungen umfassen,
hergestellt, werden sie dem Substrat zur Ausbildung einer Anordnung
zugesetzt. Im Allgemeinen werden die Verfahren zur Herstellung der
Anordnungen und zur Decodierung der Anordnungen durchgeführt, um
die Anzahl der verschiedenen Kandidatenmittel, die einzigartig codiert
werden können,
größtmöglich zu
steigern. Die Zusammensetzungen der Erfindung können auf verschiedene Arten
hergestellt werden. Im Allgemeinen werden die Anordnungen durch
Zusetzen einer die Perlen enthaltenden Lösung oder Aufschlämmung zu
einer Oberfläche
hergestellt, die die Bindungsstellen für die Perlen umfasst. Dies
kann in einer Vielzahl von Puffern durchgeführt werden, einschließlich wässriger
und organischer Lösungsmittel
und Gemischen. Das Lösungsmittel
kann abdampfen und die überschüssigen Perlen
entfernt werden.
-
In
einer Ausführungsform
werden die Perlen oder Mikrokügelchen
durch die Mikrofluidikkanäle
mit der Anordnung kontaktiert oder auf dieser verteilt. Das heißt, dass
die Perlen durch die Kanäle
strömen und
in den Vertiefungen des Substrats absetzen gelassen werden. Die
Perlen können
sowohl vor als auch nach dem Kontaktieren des Substrats verteilt werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform
setzt ein Kontaktieren der Perlen und der Probe vor der Beladung
der Anordnung ein, kombiniert mit einem Mischvorgang, da dies die
Bindungskinetik verbessern kann. Werden die Perlen mit der Probe
vor der Verteilung kontaktiert, so wird die Lösung gegebenen falls in eine
Mikrowellanordnung "geleert". Das bedeute, dass
die Probe einschließlich
der Perlen in einen Kanal oder eine Detektionsvertiefung fließt, die Mirkowells
umfasst. Die Perlen setzen sich in den Vertiefungen ab und der Probenüberschuss
wird entfernt.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
werden die Perlen auf der Anordnung, einschließlich der Faseroptikbündel, aufgebracht
oder verteilt bevor die Anordnung mit dem Mikrofluidikchip kombiniert
wird.
-
Es
sollte festgehalten werden, dass nicht alle Stellen auf der Anordnung
eine Perle umfassen müssen;
d.h. es können
gegebenenfalls einige Stellen auf dem Substrat vorliegen, die unbesetzt
sind. Zudem kann es einige Stellen geben, die mehr als eine Perle enthalten,
obwohl dies im Allgemeinen nicht bevorzugt ist.
-
In
einigen Ausführungsformen,
beispielsweise wenn eine chemische Anbindung durchgeführt wird,
ist es möglich,
die Perlen auf nichtzufällige
oder geordnete Weise gebunden werden. Werden beispielsweise lichtaktivierbare
Bindungslinker oder lichtaktivierbare Kleber oder Masken eingesetzt,
können
ausgewählte
Stellen auf der Anordnung zur Anbindung geeignet gemacht werden,
sodass sich eine definierte Perlenpopulation sich darauf ablagert.
-
Die
Anordnungen der vorliegenden Erfindung sind so konstruiert, dass
die Information bezüglich
der Identität
der Kandidatenmittel in die Anordnung eingebaut ist, sodass die
zufällige
Ablagerung der Perlen in den Faservertiefungen "decodiert" werden kann, um die Identifizierung
des Kandidatenmittels an allen Positionen zu ermöglichen. Dies kann auf mehrere
Weisen und vor, während
bzw. nach der Verwendung der Anordnung zum Nachweis von Zielmolekülen geschehen,
wie in der WO 99167641, U.S.-Patent Nr. 2002-0.132.221, der WO 01/46675 und
WO 99/67641 beschrieben.
-
Nachdem
die Anordnung hergestellt wurde wird sie nun "decodiert", um die Position eines oder mehrerer
bioaktiver Mittel, d.h. jede Perlensubpopulation, auf der Substratoberfläche zu identifizieren.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein selektives Decodierungssystem eingesetzt. In diesem Fall
werden nur jene Mikrokügelchen
decodiert, deren optisches Signal aufgrund der Bindung des Zielanalyten
eine Veränderung
aufweist. Dies wird im Allgemeinen dann durchgeführt, wenn die Anzahl der "Treffer", d.h. der zu decodierenden
Stellen, im Allgemeinen gering ist. Das bedeutet, dass die Anordnung
zuerst unter Versuchsbedingungen in Abwesenheit der Zielanalyten
gescannt wird. Die Probe, die die Zielanalyten enthält, wird
zugesetzt, und ausschließlich
jene Stellen, die ein verändertes
optisches Signal aufweisen, werden decodiert. Beispielsweise können die
Perlen, die entweder an den positiven oder an den negativen Signalstellen
liegen, entweder selektiv markiert oder von der Anordnung entfernt
werden (beispielsweise durch den Einsatz lichtspaltbarer Linker),
woraufhin sie in einem fluoreszenzaktivierten Zellsortierer (FACS)
sortiert oder angereichert werden. Das heißt, dass entweder alle negativen
Perlen von der Anordnung entfernt werden, woraufhin die positiven
entweder entfernt oder in situ analysiert werden, oder es werden
alternativ dazu alle positiven entfernt und analysiert. Alternativ dazu
umfassen die Markierungen gegebenenfalls halogenierte aromatische
Verbindungen, und der Nachweis der Markierung wird beispielsweise
mittels Gaschromatographie, chemischer Markierungen, isotoper Markierungen,
Massenspektralmarkierungen vollzogen.
-
Wie
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist, kann dies auch
in Systemen durchgeführt
werden, in denen die Anordnung nicht decodiert ist; d.h. eine Korrelation
zwischen Perlenzusammensetzung und Stelle ist nicht immer eine zwingende
Voraussetzung. In dieser Ausführungsform
werden die Perlen auf die Anordnung geladen und der Test durchgeführt. Die "Positiven", d.h. jene Perlen, deren
optisches Signal eine Veränderung
aufweist, wie nachstehend genauer beschrieben wird, werden daraufhin
markiert, um sie von den "negativen" Perlen zu unterscheiden
oder zu trennen. Hierfür
gibt es verschiedene Möglichkeiten,
vorzugsweise unter Verwendung faseroptischer Anordnungen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
je de Perle einen fluoreszierenden Farbstoff. Nach dem Test oder der
Identifikation der "Positiven" oder "aktiven Perlen" wird Licht entweder
nur entlang den positiven Fasern oder nur entlang den negativen
Fasern ausgestrahlt, im Allgemeinen in Gegenwart eines lichtaktivierten
Reagens (typischerweise gelöster
Sauerstoff). Im ersteren Fall werden alle aktiven Perlen lichtgebleicht.
Bei der nichtselektiven Entfernung aller Perlen mit anschließender Sortierung,
beispielsweise unter Verwendung eines fluoreszenzaktivierten Zellsortierers
(FACS), können
die nichtfluoreszierenden aktiven Perlen von den fluoreszierenden
negativen Perlen getrennt werden. Werden alternativ dazu die negativen
Fasern mit Licht bestrahlt, so fluoreszieren alle Negativen nicht,
während
alle Positiven fluoreszent sind, und die Sortierung kann vonstatten
gehen. Die Bestimmung des angebundenen bioaktiven Mittels kann direkt,
beispielsweise unter Einsatz von Massenspektroskopie, durchgeführt werden.
-
Alternativ
dazu kann die Identifizierung unter Verwendung von Identifikatorgruppierungen
("IMs") durchgeführt werden,
die den IBLs zwar ähnlich
sind, jedoch nicht unbedingt an DBLs binden. Das heißt, dass
anstatt einer direkten Klärung
der Struktur des bioaktiven Mittels die Zusammensetzung der IMs
als Identifikator dienen kann. So kann beispielsweise eine spezifische
IM-Kombination der Codierung der Perle dienen und zur Identifizierung
des Mittels in der Perle nach der Freisetzung von der Perle, gefolgt
von einer Analyse, beispielsweise unter Verwendung eines Gaschromatographen
oder eines Massenspektroskops, verwendet werden.
-
Alternativ
dazu umfasst jede Perle einen nichtfluoreszierenden Vorläufer eines
fluoreszierenden Farbstoffs, anstatt jede Perle mit einem fluoreszierenden
Farbstoff zu versehen. Beispielsweise kann unter Verwendung lichtspaltbarer
Schutzgruppen, beispielsweise bestimmte ortho-Nitrobenzylgruppen,
auf einem fluoreszierenden Molekül
die Lichtaktivierung des Fluorochroms durchgeführt werden. Nach dem Test wird
Licht wiederum entweder nur entlang den "positiven" Fasern oder nur entlang den "negativen" Fasern ausgestrahlt,
um diese Populationen zu unterscheiden. Die beleuchteten Vorläufer werden
dann in einen fluoreszierenden Farbstoff umgewandelt. Alle Perlen
werden dann in der Anordnung entfernt und sortiert, um Populatio nen
aus fluoreszierenden und nichtfluoreszierenden Perlen (entweder
die positiven und die negativen oder umgekehrt) zu bilden
-
In
einer alternativen Ausführungsform
schleißen
die Anbindungsstellen der Perlen (beispielsweise die Vertiefungen)
ein photopolymerisierbares Reagens ein, oder das photopolymerisierbare
Mittel wird der bereits konstruierten Anordnung zugesetzt. Nach
dem Test wird Licht wiederum entweder nur entlang den "positiven" Fasern oder nur
entlang den "negativen" Fasern ausgestrahlt,
um diese Populationen zu unterscheiden. Als Folge der Bestrahlung sind
entweder alle Positiven oder alle Negativen polymerisiert und in
den Stellen fixiert oder an dies gebunden, während die andere Perlenpopulation
aus der Anordnung entfernt werden kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Position eines jeden bioaktiven Mittels mithilfe von Decoder-bindenden
Liganden (DBLs) ermittelt. Wie oben dargelegt binden die DBLs entweder
an Identifikator-bindende Liganden, falls gegenwärtig, oder an die bioaktiven
Mittel selbst, vorzugsweise dann, wenn das bioaktive Mittel ein
Protein oder eine Nucleinsäure
ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
bindet der DBL an den IBL, wie oben beschrieben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die bioaktiven Mittel einsträngige Nucleinsäuren, und der
DBL ist eine im Wesentlichen komplementäre einsträngige Nucleinsäure, hierin
als Decodersonde bezeichnet, die an das bioaktive Mittel, bindet
(hybridisiert). Eine Decodersonde, die im Wesentlichen zu jeder
Kandidatensonde komplementär
ist, wird hergestellt und zur Decodierung der Anordnung eingesetzt.
In dieser Ausführungsform
sollten die Kandidatensonden und die Decodersonden ausreichend lang sein
(und der Decodierungsschritt unter geeigneten Bedingungen durchgeführt werden),
um Spezifität zuzulassen;
d.h. jede Kandidatensonde bindet an die entsprechende Decodersonde
mit ausreichen Spezifität,
um die Unterscheidung einer jeden der Kandidatensonden zu ermöglichen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die DBLs entweder direkt oder indirekt markiert. Unter "markiert" ist hierin eine
Verbindung zu verstehen, die zumindest über ein angebundenes Element,
Isotop oder chemische Verbindung verfügt, die den Nachweis der Verbindung
ermöglicht.
Im Allgemeinen lassen sich Markierungen in drei Klassen einteilen:
a) isotope Markierungen, welche radioaktive oder schwere Isotope
sein können;
b) magnetische, elektrische, thermische; und c) farbgebende oder leuchtende
Farbstoffe; obwohl Markierungen auch Enzyme und Teilchen, wie beispielsweise
magnetische Teilchen, umfassen. Bevorzugte Markierungen schließen Leuchtmarkierungen,
einschließlich
Fluorochromen, ein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der DBL direkt
markiert, d.h. der DBL umfasst eine Markierung. In einer alternativen
Ausführungsform
ist der DBL indirekt markiert, d.h. ein markierender Bindungsligand
(LBL), der an den DBL bindet, wird verwendet. In dieser Ausführungsform
kann das markierender Bindungsligand-DBL-Paar wie oben die IBL-DBL-Paare beschrieben
sein.
-
Demzufolge
wird die Identifizierung der Position der einzelnen Perlen (oder
Perlensubpopulationen) durch einen oder mehrere Decodierungsschritte durchgeführt, umfassend
eine Bindung zwischen dem markierten DBL und dem IBL oder dem bioaktiven
Mittel (d.h. Hybridisierung zwischen der Kandidatensonde und der
Decodersonde, wenn das bioaktive Mittel eine Nucleinsäure ist):
Nach dem Decodieren können
die DBLs entfernt werden und die Anordnung kann verwendet werden;
unter einigen Umständen jedoch,
beispielsweise wenn der DBL an einen IBL und nicht an das bioaktive
Mittel bindet, ist das Entfernen des DBLs nicht notwendig (obwohl
dies unter bestimmten Umständen
wünschenswert
sein kann). Zudem kann der Decodierungsschritt, wie hierin dargelegt,
sowohl vor der Verwendung der Anordnung für den Test, während des
Tests und nach dem Test durchgeführt
werden.
-
In
einer Ausführungsform
wird ein einziger Decodierungsschritt durchgeführt. In dieser Ausführungsform
wird jeder DBL mit einer einzigartigen Markierung versehen, sodass
die Anzahl der einzigartigen Markierungen der Anzahl der bioaktiven
Mittel entspricht oder größer als
diese ist (obwohl in einigen Fällen
die einzigartigen Mar kierungen "wiederverwendet" werden können, so
wie hierin beschrieben ist; auf ähnliche
Weise können
auch sich geringfügig unterscheidende
Varianten der Kandidatensonden denselben Decoder gemeinsam verwenden,
falls sie Varianten einem anderen Parameter entsprechend codiert
sind, d.h. Perlengröße oder
Markierung). Für jedes
bioaktive Mittel oder jeden IBL wird ein DBL hergestellt, der an
dieses oder diesen spezifisch bindet und ein einzigartige Markierung
umfasst, beispielsweise ein oder mehrere Fluorochrome. Die Identität eines
jeden DBL, sowohl seine Zusammensetzung (d.h. seine Sequenz, wenn
es sich um eine Nucleinsäure
handelt) als auch seine Markierung, sind somit bekannt. durch das
Zusetzten der DBLs zur Anordnung, die die bioaktiven Mittel umfasst,
unter Bedingungen, die die Ausbildung von Komplexen (als Hybridisierungskomplexe
bezeichnet, falls es sich bei den Komponenten um Nucleinsäuren handelt)
zwischen den DBLs und den bioaktiven Mitteln oder den IBLs zulassen,
kann die Position aller DBLs geklärt werden. Dies ermöglicht die
Identifizierung der Position aller bioaktiven Mittel; die zufällige Anordnung
wurde entschlüsselt.
Falls nötig
können
die DBLs entfernt werden und die Zielprobe aufgebracht werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Anzahl an einzigartigen Markierungen kleiner als die Zahl
der einzigartigen bioaktiven Mittel, wodurch eine sequenzielle Reihe
an Decodierungsschritten durchgeführt wird. Um die Erläuterung
zu vereinfachen wird diese Ausführungsform
für Nucleinsäuren erklärt, obwohl
auch andere Arten von bioaktiven Mitteln und DBLs nützlich sind.
In dieser Ausführungsform
werden die Decodersonden in n Sätze
zur Decodierung unterteilt. Die Anzahl der Sätze entspricht der Anzahl an
einzigartigen Markierungen. Jede Decodersonde wird in n getrennten
Reaktionen mit n unterschiedlichen Markierungen versehen. Alle Decodersonden
verfügen über dieselben
n Markierungen. Die Decodersonden werden in Pools zusammengeführt, sodass
jeder Pool nur über
eine der n Markierungsversionen eines jeden Decoders verfügt und niemals
zwei Decodersonden in allen Pools dieselbe Markierungsequenz aufweist.
die Anzahl an Pools, die benötigt
wird, um dies zu gewährleisten,
wird durch die Anzahl der Decodersonden und n bestimmt. Die Hybridisierung
eines jeden Pools am Substrat erzeugt an jeder Adresse ein Signal.
Die sequenzielle Hybridisierung eines jeden Pools erzeugt einen
einzigartigen, sequenzspezifischen Code für jede Kandidatensonde. So
wird die Kandidatensonde an jeder Adresse in der Anordnung identifiziert.
Werden beispielsweise 4 Markierungen verwendet können 4 × n sequenzielle Hybridisierungsvorgänge idealerweise
4n Sequenzen unterscheiden, obwohl in einigen
Fällen
gegebenenfalls mehrere Schritte nötig sind. Nach der Hybridisierung
eines jeden Pools werden die Hybride denaturiert und die Decodersonden entfernt,
sodass die Sonden nun einsträngig
für den nächsten Hybridisierungsvorgang
vorliegen (obwohl es auch möglich
ist, begrenzte Mengen des Ziels zu hybridisieren, sodass die zur
Verfügung
stehende Sonde nicht gesättigt
ist. Sequenzielle Hybridisierungsvorgänge können durchgeführt werden
und durch Subtraktion der bestehenden Signale aus der vorangegangenen
Hybridisierung analysiert werden).
-
Das
Beispiel dient der Veranschaulichung. Angenommen es liegen eine
Anordnung aus 16 Sonden-Nucleinsäuren
(Nummer 1–16)
und vier einzigartige Markierungen vor (beispielsweise vier verschiedene
Fluophore, Markierungen A–D).
Decodersonden 1–16
werden hergestellt, die den Sonden auf den Perlen entsprechen. Der
erste Schritt besteht im Markieren der Decodersonden 1–4 mit der
Markierung A, die Decodersonden 5–8 mit Markierung B, die Decodersonden
9– 12
mit Markierung C und die die Decodersonden 13–16 mit Markierung D. Die Sonden
werden gemischt und der Pool mit der die Perlen und den angebunden
Kandidatensonden umfassenden Anordnung kontaktiert. Die Position
einer jeden Markierung (und somit eines jeden Decoder- und Kandidatensonden-Paars)
wird nun bestimmt. Daraufhin wird der erste Satz an Decodersonden
entfernt. Ein zweiter Satz wird zugesetzt, diesmal jedoch sind die
Decodersonden 1, 5, 9 und 13 mit der Markierung A gekennzeichnet,
die Decodersonden 2, 6, 10 und 14 mit der Markierung B gekennzeichnet,
die Decodersonden 3, 7, 11 und 15 mit der Markierung C gekennzeichnet
und die Decodersonden 4, 8, 12 und 16 mit der Markierung D gekennzeichnet.
Somit enthielten jene Perlen, die die Markierung A bei beiden Decodierungsschritten
umfassten, die Kandidatensonde 1; Markierung A beim ersten Decodierungsschritt
und Markierung B beim zweiten Decodierungsschritt stand für umfassend
Kandidatensonde 2; Markie rung A beim ersten Decodierungsschritt
und Markierung C beim zweiten Decodierungsschritt steht für umfassend
Kandidatensonde 3 usw.
-
In
einer Ausführungsform
werden die Decodersonden in situ markiert; das bedeutet, dass sie nicht
vor der Decodierungsreaktion markiert werden müssen. In dieser Ausführungsform
ist die eintretende Decodersonde kürzer als die Kandidatensonde, wodurch
ein 5'-"Überstand" an der Decodersonde entsteht. Der Zusatz
markierter ddNTPs (jedes mit einer einzigartigen Markierung versehen)
und einer Polymerase ermöglicht
den Zusatz der Markierungen auf spezifische Weise, wodurch ein sequenzspezifisches
Signalmuster erzeugt wird. Auf ähnliche
Weise können
auch andere Modifikationen durchgeführt werden, einschließlich Ligation
usw.
-
Außerdem ist
es möglich,
da die Größe der Anordnung
von der Anzahl an einzigartigen Markierungen abhängt, einen Satz einzigartiger
DBLs für eine
größere Anzahl
an Teststellen "wiederzuverwenden". Dies kann auf mehrere
Weisen durchgeführt werden;
beispielsweise durch die Verwendung von Subpopulationen, die optische
Signaturen umfassen. Ähnlich
verläuft
die Verwendung einen Positionscodierungssystems innerhalb einer
Anordnung; verschiedene Subbündel
können
den DBL-Satz wiederverwenden. Ähnlich
auch eine Ausführungsform,
die die Perlengröße als Codierungsparameter
verwendet, wodurch die Wiederverwendung eines Satzes einzigartiger
DBLs für
jede Perlengröße möglich wird.
Alternativ dazu kann das sequenzielle Teilbeladen von Anordnungen
mit Perlen die Wiederverwendung von DBLs ermöglichen. Weiters kann es auch zum "Code-Sharing", der gemeinsamen
Verwendung eines Codes, kommen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die DBLs gegebenenfalls wiederverwendet, indem einige Perlensubpopulationen
optische Signaturen umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die optische Signatur im Allgemeinen ein Gemisch aus Reporter-Farbstoffen,
vorzugsweise sind diese fluoreszierend. Durch Variieren des Gemischs (d.h.
des Verhältnisses
eines Farbstoffs zum anderen) und der Konzentration des Farbstoffs
(was zu Unterschieden im Signal führt), können Matrizen einzigartiger
Signale erzeugt werden. dies kann durch kovalentes Binden der Farb stoffe
an die Oberfläche der
Perlen oder alternativ dazu durch Einschließen des Farbstoffs im Inneren
der Perle geschehen. Die Farbstoffe können Fluorochrome oder Phosphore sein,
sind jedoch vorzugsweise weise fluoreszierende Farbstoffe, die aufgrund
ihrer starken Signale ein gutes Signal:Geräusch-Verhältnis zur Decodierung bieten.
Für die
Erfindung geeignete Farbstoffe schließen fluoreszierende Lanthanoidkomplexe,
einschließlich
Europium- und Terbiumkomplexe, Fluorescin, Rhodamin, Tetramethylrhodamin,
Eosin, Erythrosin, Pyren, Malachitgrün, Stilben, Lucifer-Gelb, Cascade
BlueTM, Texas-Rot und andere, die in der
6. Ausgabe des "Molecular
Probes Handbook" von Richard
P. Haugland beschriebene, das hiermit ausdrücklich durch Verweis aufgenommen
ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die Codierung in einem Verhältnis
von zumindest zwei Farbstoffen durchgeführt werden, obwohl auch mehrere
Codierungsparameter, wie beispielsweise die Größe der Perlen, eingesetzt werden
können.
Zudem sind die Markierungen voneinander unterscheidbar; zwei verschiedene
Markierungen können somit
verschiedene Moleküle
(d.h. zwei verschiedene Fluophore) oder alternativ dazu eine Markierung mit
verschiedenen Konzentrationen und Intensitäten umfassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Farbstoffe kovalent an der Oberfläche der Perlen angebunden.
Dies kann im Allgemeinen so wie für die Bindung der bioaktiven
Mittel beschrieben unter Verwendung von funktionellen Gruppen auf
der Oberfläche
der Perlen durchgeführt
werden. Wie Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist werden
diese Anbindungen zur Minimierung der Einwirkungen auf die Farbstoffe
durchgeführt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Farbstoffe nichtkovalent mit den Perlen verbunden, im Allgemeinen
durch Einbetten der Farbstoffe in den Poren der Perlen.
-
Weiters
ist das Codieren mit Verhältnissen von
zwei oder mehreren Farbstoffen anstelle von Konzentrationen eines
einzigen Farbstoffs bevorzugt, da dies für Unem pfindlichkeit gegenüber der
Intensität
des Lichts sorgt, das zum Abfragen der Signatur des Reporterfarbstoffs
eingesetzt wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein raum- oder positionsbezogenes Codierungssystem verwendet.
In dieser Ausführungsform
werden Subbündel
oder Subanordnungen (d.h. Abschnitte der Gesamtanordnung) verwendet.
Analog zum Telefonsystem entspricht jede Subanordnung einer "Ortsvorwahl", die über dieselben
Markierungen (d.h. Telefonnummern) wie andere Subanordnungen verfügen kann,
die auf der Grundlage der Position der Subanordnung unterschieden
werden. So kann beispielsweise dieselbe einzigartige Markierung
von Bündel zu
Bündel
wiederverwendet werden. Die Verwendung von 50 einzigartigen Markierungen
in Kombination mit 100 verschiedenen Subanordnungen kann somit eine
Anordnung aus 5.000 verschiedenen bioaktiven Mittel ergeben. In
dieser Ausführungsform
ist es von Bedeutung, dass die Identifizierung eines Bündels und
eine Unterscheidung dessen von anderen möglich ist, was im Allgemeinen
händisch
oder durch die Verwendung von Marker-Perlen, d.h. Perlen mit einzigartigen
Markierungen für
jede Subanordnung, durchgeführt
wird.
-
In
alternativen Ausführungsformen
können weitere
Codierungsparameter hinzugefügt
werden, wie beispielsweise die Größe der Mirkokügelchen. Gegebenenfalls
erlaubt beispielsweise die Verwendung von Perlen unterschiedlicher
Größe auch
die Wiederverwendung von DBL-Sätzen;
das bedeutet, dass die Möglichkeit
gegeben ist, Mikrokügelchen von
unterschiedlichen Größen zur
Erweiterung der Codierungsparameter der Mikrokügelchen verwendet werden können. Optische
Faseranordnungen können
so hergestellt werden, dass sie Punkte mit verschiedenen Faserdurchmessern
oder Querschnitten enthalten; alternativ dazu können zwei oder mehr Faseroptikbündel, von
denen jedes andere Querschnitte der einzelnen Faser aufweist, zusammengefasst
werden, um ein größeres Bündel zu
bilden; oder es werden Faseroptikbündel mit Fasern desselben Querschnitts,
jedoch mit unterschiedlichen Perlengrößen verwendet. Im Falle der
unterschiedlichen Querschnitte können
die größten Vertiefungen
mit den größten Mikrokügelchen
gefüllt
werden, und schrittweise werden kleinere Mikrokügelchen in kleineren Vertiefungen
untergebracht, bis alle Vertiefungsgrößen gefüllt sind. Auf diese Wesie könnte dasselbe
Farbstoffverhältnis
zur Codierung für
Mikrokügelchen
unterschiedlicher Größe, wodurch
die Anzahl der in der Anordnung vorliegenden unterschiedlichen Oligonucieotidsequenzen
oder chemischen Funktionalitäten
erhöht
wird. Obwohl dies hier für
Faseroptiksubstrate dargelegt wurde, kann dieses so wie auch die
anderen hierin beschriebenen Verfahren auch auf andere Substrate
und mit anderen Anbindungsmethoden angewendet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Codieren und Decodieren durch sequenzielles Beladen der
Anordnung mit den Mikrokügelchen durchgeführt. Wie
zuvor das raumbezogene Codierungsverfahren beschrieben können auch
in dieser Ausführungsform
die optischen Signaturen wiederverwendet werden. In dieser Ausführungsform
wird die Bibliothek aus Mikrokügelchen,
von denen jedes ein unterschiedliches bioaktives Mittel umfasst
(oder die Subpopulationen, von denen jede ein unterschiedliches
bioaktives Mittel umfasst) in eine Vielzahl von Subbibliotheken
unterteilt; beispielsweise können
je nach Größe der gewünschten
Anordnung und der Anzahl einzigartiger Markierungen 10 Subbibliotheken
gebildet werden, von denen jede etwa 10 % der Gesamtbibliothek umfasst,
wobei jede Subbibliothek in etwa dieselben einzigartigen Markierungen
umfasst. Daraufhin wird die erste Subbibliothek dem Faseroptikbündel, das
die Vertiefungen umfasst, zugesetzt, und die Position eines jeden
bioaktiven Mittels wird, im Allgemeinen unter Verwendung von DBLs,
bestimmt. In Folge wird die zweite Subbibliothek zugesetzt und die
Position eines jeden bioaktiven Mittels erneut bestimmt. Das Signal
umfasst nun in diesem Fall das Signal des "ersten" DBL und des "zweiten DBL", und durch den Vergleich der beiden
Matrizen kann die Position einer jeden Perle in jeder Subbibliothek
bestimmt werden. Auf ähnliche Weise
ermöglicht
der sequenzielle Zusatz der dritten, vierten usw. Subbibliothek
ein Füllen
der Anordnung.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann "Code-Sharing" auf verschiedene
Arten durchgeführt werden.
In einer ersten Ausführungsform
kann ein einziger Code (d.h. IBL/DBL-Paar) zwei oder mehreren Mitteln
zugeteilt werden, wenn die Bindungsstärken der Zielanalyten einen
ausreichen großen
Unterschied aufweisen. Beispielswei se können zwei in einem mRNA-Quantifizierungstest
verwendete Nucleinsäuresonden
einen gemeinsam Code besitzen, wenn sich ihre Hybridisierungssignalintensitäten nicht überschneiden. Ähnlich könnten auch,
wenn Analytenklassen erwünscht
sind, alle Sonden für
unterschiedliche Elemente einer Klasse, wie beispielsweise Kinasen
oder G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, einen Code gemeinsam verwenden.
Auf ähnliche
Wesie kann eine derartige Anordnung auch zum Nachweis von Homologen
bekannter Gene eingesetzt werden. In dieser Ausführungsform ist jedes Gen durch
einen heterologen Sondensatz vertreten, der an unterschiedlichen
Regionen des Gens hybridisiert (und deshalb unterschiedliche Sequenzen
aufweist). Der Sondensatz verfügt über einen
gemeinsamen Code. Ist ein Homolog gegenwärtig, kann dieser gegebenenfalls
an einigen, jedoch nicht an allen Sonden hybridisieren. Der Homologiegrad
kann gegebenenfalls durch den Anteil der hybridisierenden Sonden
und die mittlere Hybridisierungsintensität angezeigt werden. Ähnlich könnten auch
mehrere Antikörper
für dasselbe
Protein einen gemeinsamen Code verwenden.
-
Wie
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist kann die Decodierung
vor oder nach dem Einbringen des Detektionsmoduls in die Mikrofluidikvorrichtung
erfolgen.
-
Wurden
die Zusammensetzungen der Erfindung hergestellt sind sie für zahlreiche
Anwendungen vonnutzen. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Zusammensetzungen
zum Sondieren einer Probenlösung
hinsichtlich der Gegenwart oder Abwesenheit eines Zielanalyten eingesetzt,
einschließlich
der mengenmäßigen Quantifizierung
des gegenwärtigen
Zielanalyten, so wie dies oben definiert ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Zielanalyt eine Nucleinsäure.
Die Tests werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Sonden zur Gendiagnose eingesetzt. Es können beispielsweise
Sonden unter Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren hergestellt
werden, um Zielsequenzen, wie beispielsweise das Gen für nichtpolypösen Dickdarmkrebs,
das BRCA1-Brustkrebsgen, P53, ein Gen, das mit einer Vielzahl von Krebsformen
in Verbindung gebracht wird, das ApoE4-Gen, das auf ein erhöhtes Alzheimerrisiko schließen lässt, wobei
ein einfache präsymptomatische
Screening-Untersuchung von Patienten möglich ist, Mutationen im Mukoviszidose-Gen,
Cytochrom p450s oder andere, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind, nachzuweisen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden Viren und Bakterien unter Verwendung der Komplexe der Erfindung
nachgewiesen. In dieser Ausführungsform
werden Sonden so konzipiert, um Zielsequenzen von einer Vielzahl
von Bakterien und Viren nachzuweisen. Beispielsweise basieren derzeitige
Blutuntersuchungsverfahren auf dem Nachweis von HIV-Antikörpern. Die
hierin geoffenbarten Verfahren ermöglichen ein direktes Screenig
klinischer Proben zum Nachweis von HIV-Nucleinsäuren, insbesondere von hochkonservierten
HIV-Sequenzen. Zudem wird so eine direkte Überwachung des im Patienten zirkulierenden
Virus als ein verbessertes Verfahren zur Bewertung der Wirkung von
Antivirus-Therapien ermöglicht.
Analog dazu können
auch mit Leukämie in
Verbindung stehende Viren, HTLV-I und HTLV-II, auf diese Weise nachgewiesen
werden. Auch kann so der Nachweis für bakterielle Infektionen,
wie beispielsweise Tuberkulose, Chlamydien und andere sexuell übertragbare
Krankheiten erbracht werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Nucleinsäuren
der Erfindung als Sonden für toxische
Bakterien bei der Untersuchung von Wasser- und Lebensmittelproben
eingesetzt. Beispielsweise können
Proben behandelt werden, Bakterien zu lysieren und deren Nucleinsäuren freizusetzen, woraufhin
Sonden zur Erkennung von Bakterienstämmen eingesetzt werden, einschließlich, jedoch
nicht ausschließlich,
von pathogenen Stämmen,
wie beispielsweise Salmonellen, Campylobacter, Vibrio cholerae,
Leishmania, enterotoxische E. coli-Stämme und Legionärskrankeitsbakterien.
Auch können
auf ähnliche
Weise Strategien der biologischen Sanierung mithilfe der Zusammensetzungen der
Erfindung bewertet werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Sonden für
forensische "genetische
Fingerabdrücke" eingesetzt, um DNA
von einem Tatort mit Proben von Opfern und Verdächtigen zu vergleichen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Sonden in einer Anordnung zur Sequenzierung durch Hybridisierung
verwendet.
-
Die
vorliegende Erfindung kann auch als Methode zum Nachweis von Mutationen
oder Fehlpaarungen in Nucleinsäure-Zielsequenzen
Anwendung finden. In jüngster
Zeit beispielsweise lag ein Schwerpunkt auf der Analyse des Zusammenhangs zwischen
genetischer Variabilität
und Phänotypus unter
Verwendung von polymorphen DNA-Markern. In früheren Arbeiten wurden kurze
tandemartige Wiederholungen (STRs) als polymorphe Positionsmarker eingesetzt;
seit kurzem aber liegt der Schwerpunkt auf der Verwendung von Einzelnucleotid-Polymorphismen
(SNPs), die mit einer mittleren Häufigkeit von mehr als 1 pro
Kilobase in der genomischen DNA des Menschen auftreten. Einige SNPs,
insbesondere jene in der und um die codierende Sequenz befindlichen,
sind wahrscheinlich die unmittelbare Ursache von therapeutisch relevanten
phänotypischen
Varianten. Es gibt mehrere wohl bekannte Polymorphismen, die klinisch
bedeutsame Phänotypen
verursachen; beispielsweise stehen die ApoE2/3/4-Varianten in Verbindung
mit verschiedenen relativen Alzheimerrisiken und anderen Krankheiten
(vgl. Cordor et al., "Science", 261 (1993)). Die
Multiplex-PCR-Amplifikation von SNP-Loci mit folgender Hybridisierung an
Oligonucleotidanordnungen erwies sich als präzises und verlässliches
Verfahren zur gleichzeitigen Genotypisierung von zumindest Hunderten
von SNPs; vgl. Wang et al., "Science", 280:1077 (1998);
vgl. auch Schafer et al., "Nature
Biotechnology", 16:33–39 (1998).
Mit den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können die
Anordnungen nach dem Stand der Technik auf einfache Weise ersetzt
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zusammensetzungen der Erfindung zum Screening von bioaktiven
Mitteln zur Suche nach einem Mittel, das an ein Zielmolekül bindet
und vorzugsweise dessen Funktion ändert, verwendet. Wie zuvor
beschrieben kann eine Vielzahl unterschiedlicher Testformate eingesetzt
werden, wie für
Fachleute auf diesem Gebiet ersichtlich ist. Im Allgemeinen ist
der Zielanalyt, für
ein Bindungspartner gesucht wird, markiert; die Bindung des Zielanalyten
durch das bioaktive Mittel führt
zur Übertragung
der Markierung an die Perle, worauf der Nachweis folgt.
-
Im
Allgemeinen wird eine Probe, die den Zielanalyten (ob zum Nachweis
des Zielanalyten oder zum Screening nach Bindungspartnern des Zielanalyten)
enthält,
der Anordnung unter Bedingungen zugesetzt, die zum Binden des Zielanalyten
an zumindest eines der bioaktiven Mittel geeignet sind; d.h. im
Allgemeinen unter physiologischen Bedingungen. Daraufhin wird die
Gegenwart bzw. Abwesenheit des Zielanalyten nachgewiesen. Wie Fachleuten auf
dem Gebiet der Erfindung bekannt ist, kann dies auf verschiedene
Weisen durchgeführt
werden, im Allgemeinen durch die Verwendung einer Veränderung
im optischen Signal. diese Veränderung
kann sich durch zahlreiche verschiedene Mechanismen ergeben. Einige
Beispielen schließen
die Bindung eines farbmarkierten Analyten an die Perle, die Erzeugung
einer Farbstoffspezies auf oder nahe den Perlen, die Zerstörung einer
existierenden Farbstoffspezies, eine Veränderung der optischen Signatur
nach der Wechselwirkung des Analyten mit dem Farbstoff auf der Perle
oder jedwedes andere optisch erkennbare Ereignis ein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ändert sich
das optische Signal als Folge der Bindung eines direkt oder indirekt
mit einer nachweisbaren Markierung, vorzugsweise optischen Markierung,
wie beispielsweise Fluorochrom, versehenen Zielanalyten. Wird beispielsweise
ein proteinhältiger
Zielanalyt verwendet, so kann dieser mit einem Fluophor direkt oder
beispielsweise durch die Verwendung eines markierten Antikörpers indirekt
markiert sein. Ähnlich sind
Nucleinsäuren
auf einfache Wesie mit Fluorochromen zu markieren, beispielsweise
während
einer PCR-Amplifikation, wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
ist. Alternativ dazu kann nach der Bindung der Zielsequenzen ein
Hybridisierungsindikator als Markierung verwendet werden. Hybridisierungsindikatoren
verbinden sich bevorzugt und üblicherweise irreversibel
mit doppelsträngigen
Nucleinsäuren.
Hybridisierungsindikatoren umfassen Interkalatoren und an große und/oder
kleine Furchen bindende Moleküle.
In einer bevorzug ten Ausführungsform
werden gegebenenfalls Interkalatoren herangezogen; da es ausschließlich in
der Gegenwart von doppelsträngigen
Nucleinsäuren
zu einer Interkalation kommt, leuchtet die Markierung nur in der
Gegenwart des Zielhybridisierungskomplexes auf. So wird als Folge der
Bindung des Zielanalyten an das bioaktive Mittel an dieser Stelle
ein neues optisches Signal erzeugt, das dann nachgewiesen werden
kann.
-
Alternativ
dazu erzeugt in einigen Fällen,
wo wie zuvor erwähnt,
der Zielanalyt, wie beispielsweise ein Enzym, eine Spezies, die
optisch entweder direkt oder indirekt nachweisbar ist.
-
Weiters
kann in einigen Ausführungsformen eine
Veränderung
der optischen Signatur als Basis des optischen Signals herangezogen
werden. Beispielsweise ändert
gegebenenfalls die Wechselwirkung einiger chemischer Zielanalyten
mit einigen fluoreszierenden Farbstoffen auf den Perlen die optische
Signatur, wodurch ein anderes optisches Signal erzeugt wird.
-
Wie
Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt ist kann in einigen Ausführungsformen
die Gegenwart bzw. Abwesenheit des Zielanalyten durch Verwendung
von Veränderungen
in anderen optischen oder nichtoptischen Signalen bestimmt werden,
einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich,
durch oberflächenverstärkte Raman-Spektroskopie,
Oberflächen-Plasmonresonanz,
Radioaktivität
usw.
-
Die
Tests können
unter verschiedensten Versuchsbedingungen durchgeführt werden,
wie Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist. Eine Vielzahl
an Reagenzien kann in den Screening-Tests eingebunden werden. Diese
umfassen Reagenzien wie beispielsweise Salze, neutrale Proteine,
z.B. Albumin, Detergenzien, usw., die zur Vereinfachung der optimalen
Protein-Protein-Bindung und/oder zur Reduktion nichtspezifischer
oder hintergründiger Wechselwirkungen
verwendet werden können. Ebenfalls
können
Reagenzien eingesetzt werden, die die Effizienz des Tests anderweitig
steigern, wie beispielsweise Proteaseinhibitoren, Nucleaseinhibitoren,
antimikrobielle Mittel usw. Das Gemisch der Komponenten kann in
jeder beliebigen Reihenfolge zugesetzt werden, die für benötigten Bindungen sorgt.
Verschiedene Hemm- und Waschschritte können, wie auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt ist, durchgeführt
werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Konkurrenz-Hybridisierungstests mit zwei Farben durchgeführt. Diese
basieren gegebenenfalls auf herkömmliche
Sandwich-Tests. Die Perlen umfassen eine Fängersequenz, die an einer Stelle
(stromauf oder stromab) des SNP liegt, um die Zielsequenz einzufangen.
zwei SNP-Allel-spezifische Sonden, von denen jede mit einem anderen
Fluorophor markiert ist, werden an die Zielsequenz hybridisiert.
Der Genotypus kann aus einem Verhältnis der zwei Signale herausgelesen
werden, wobei die korrekte Sequenz im Allgemeinen eine bessere Bindung
aufweist. Dies bietet den Vorteil, dass die Zielsequenz selbst nicht markiert
werden muss. Zudem bedeutet dies, da die Sonden konkurrieren, dass
die Bindungsbedingungen nicht optimiert sein müssen. Unter Bedingungen, unter
denen eine fehlgepaarte Sonde stabil gebunden verbleiben würde, kann
sie eine korrekt gepaarte Sonde noch immer verdrängen. Der Konkurrenz-Test kann
somit unter derartigen Bedingungen eine bessere Unterscheidung bereitstellen.
Da zahlreiche Tests parallel ausgeführt werden können die
Bedingungen nicht für
jede Sonde gleichzeitig optimiert werden. Ein Konkurrenz-Test-System
kann somit dazu beitragen, nicht optimale Bedingungen für die Unterscheidung
von Fehlpaarungen wettzumachen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Didesoxynucleotid-Kettenabschluss-Sequenzierung unter Verwendung der Zusammensetzungen der
Erfindung durchgeführt.
In dieser Ausführungsform
wird eine DNA-Polymerase zur Extension eines Primers unter Einsatz
von Fluoreszenz-markierten ddNTPs verwendet. Das 3'-Ende des Primers
befindet sich angrenzend an die SNP-Stelle. Auf diese Weise ist
eine einfache Basenextension komplementär zur Sequenz an der SNP-Stelle.
Werden vier verschiedene Fluorophore, eines für jede Base, verwendet, so
kann die SNP-Sequenz aus dem Vergleich der vier basenspezifischen
Signale abgeleitet werden. Dies kann auf mehrere Weisen geschehen.
In einer ersten Ausführungsform
kann die Fängersonde extendiert
werden; bei dieser Herangehensweise muss die Sonde entweder 5'-3' an der Perle synthetisiert
oder am 5' Ende
gebunden werden, um so ein freies 3'-Ende für die Polymerase-Extension
bereitzustellen. Alternativ dazu kann ein Test vom Sandwich-Typ
durchgeführt
werden; in dieser Ausführungsform
wird das Ziel auf der Probe durch eine Sonde eingefangen, woraufhin
ein Primer anelliert und extendiert wird. Auch hier im letzteren
Fall muss die Zielsequenz nicht markiert werden. Zudem stellt dies
gesteigerte Stringenz bereit, da Sandwich-Tests zweier spezifischer
Wechselwirkungen bedürfen, was
insbesondere für
die Analyse von komplexen Proben hilfreich ist.
-
Die
SNP-Analyse kann auch unter Einsatz von Pyrosequenzierung unter
anderen Verfahren durchgeführt
werden, so wie allgemein in den U.S.-Patenten Nr. 2002-0.177.141, Nr. 2003-0.108.867,
Nr. 6.355.431 und der WO 00/63437 beschrieben.
-
In
einigen Ausführungsformen
findet der Einsatz von Adapter, so wie im U.S.-Patent Nr. 6.355.431
beschrieben, in der Erfindung Anwendung.
-
Zusätzlich ist
es möglich,
falls der Zielanalyt und der DBL an das Mittel binden, den Nachweis
von nichtmarkierten Zielanalyten mittels konkurrierender Decodierung
zu erbringen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Verfahren der Erfindung für Anordnungsqualitätskontrollen
vonnutzen. Vor dieser Erfindung wurden keine Verfahren beschrieben,
die einen positiven Test der Leistung einer jeden Sonde: in jeder
Anordnung bereitstellen. Das Decodieren der Anordnung stellt nicht
nur einen solchen Test bereit, sondern führt diesen unter Verwendung
der während
des Decodierungsvorgangs selbst erhaltenen Daten durch. Deshalb
ist keine zusätzliche
Versuchsarbeit vonnöten.
Dies Erfindung bedarf ausschließlich
eines Satzes an Datenanalyse-Algorithmen, der in einer Software
codiert werden kann.
-
Durch
das Qualitätskontrollverfahren
kann eine Vielzahl systematischen und zufälligen Problemen, die in einer
Anordnung auftreten, identifiziert werden. Zufällig gegenwärtige Staubkörnchen oder andere
Schmutzstoffe können
gegebenenfalls dazu führen,
dass einige Sensoren ein unkorrektes Signal emittieren – dies kann
nun wäh rend
des Decodierens nachgewiesen werden. Das Fehlen eines oder mehr Mittel
in multiplen Anordnungen kann ebenfalls nachgewiesen werden. Ein
Vorteil dieses Qualitätskontrollverfahrens
liegt darin, dass es unmittelbar vor dem Test selbst durchgeführt werden
kann und dass es sich hierbei um einen echten Funktionstest eines jeden
einzelnen Sensors handelt. Jedwedes Problem, das zwischen der Konstruktion
der Anordnung und ihrer tatsächlichen
Verwendung auftritt, kann somit nachgewiesen werden. Bei Anwendungen,
die eines hohen Grads an Sicherheit bedürfen, und/oder wenn eine signifikante
Wahrscheinlichkeit eines Sensorversagens während des Versuchsvorgangs
besteht, können
Decodierung und Qualitätskontrolle
vor und nach der eigentlichen Probenanalyse durchgeführt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Anordnungen zur Qualitätskontrolle
der Reagenzien eingesetzt werden. In vielen Fällen werden biologische Makromoleküle als Reagenzien
eingesetzt, die einer Qualitätskontrolle
unterzogen werden müssen.
Beispielsweise können
umfangreiche Sätze von
Oligonucleotidsonden als Reagenzien bereitgestellt werden. Typischerweise
ist die Durchführung
einer Qualitätskontrolle
für eine
große
Zahl verschiedener biologischer Makromoleküle schwierig. Der hierin beschriebene
Ansatz kann für
diese verwendet werden, indem die Reagenzien (als DBLs formuliert)
anstelle der Anordnungen als variabel betrachtet werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die hierin beschriebenen Verfahren in der Kalibrierung von
Anordnungen angewendet. Für
zahlreiche Anwendungen, wie beispielsweise mRNA-Quantifizierung,
ist es wünschenswert, über ein
Signal zu verfügen,
das eine lineare Antwort auf die Konzentration des Zielanalyten
ist, oder, falls nichtlinear, dass eine Beziehung zwischen der Konzentration
und dem Signal ermittelt werden kann, sodass die Konzentration des
Zielanalyten abgeschätzt
werden kann. Dementsprechend stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Erstellung von Kalibrierungskurven parallel für mehrere
Perlen in einer Anordnungen bereit. Die Kalibirierungskurven können unter
Bedingungen erstellt werden, die die Komplexität der zu analysierenden Probe
simulieren. Jede Kurve kann unabhängig von den anderen (d.h.
für andere
Konzentrationsbereiche), jedoch zur gleichen Zeit wie alle an deren Kurven
für die
Anordnung erstellt werden. Somit wird in dieser Ausführungsform
das sequenzielle Codierungsschema mit verschiedenen Konzentrationen umgesetzt,
die als die Code-"Markierungen" anstelle der verschiedenen
Fluorophore dienen. Auf diese Wesie kann das Signal als Antwort
auf die Konzentration für
jede Perle gemessen werden. Diese Kalibrierung kann knapp vor der
Verwendung der Anordnung durchgeführt werden, sodass jede Sonde
auf jeder Anordnung nach Bedarf individuell kalibriert wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
die Verfahren der Erfindung auch zur Testentwicklung verwendet werden.
So ermöglichen
die Verfahren beispielsweise die Identifizierung von guten und schlechten
Sonden; wie Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist
funktionieren einige Sonden deshalb nicht gut, weil sie nicht gut
hybridisieren oder weil sie mit mehr als einer Sequenz kreuzhybridisieren.
Diese Schwierigkeiten können auf
einfache Wesie während
des Decodierens nachgewiesen werden. Die Fähigkeit der schnellen Bewertung
der Sondenleistung weist das Potential auf, Zeit und Kosten der
Testentwicklung drastisch zu verringern.
-
Auf ähnliche
sind die Verfahren der Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform
für die Quantifizierung
in der Testentwicklung nützlich.
Eine große
Herausforderung in vielen Tests ist die Breitstellung der Fähigkeit,
Unterschiede in der Konzentration zwischen den Proben nachzuweisen,
der Fähigkeit
zur Quantifizierung dieser Unterschiede und der Messung der absoluten
Konzentration der Analyten, all dies in Gegenwart eines komplexen
Gemischs aus verwandten Analyten. Ein Beispiel für dieses Problem ist die Quantifizierung
einer spezifischen mRNA in Gegenwart einer zellulären Gesamt-mRNA.
Ein Ansatz, der als Grundlage für mRNA-Quantifizierung
entwickelt worden wurde verwendet multiple Paarungs- und Fehlpaarungs-Sondenpaare
(Lockhart et al., 1996), hiermit in seiner Gesamtheit durch Verweis
aufgenommen. Dieser Ansatz ist zwar einfach, bedarf jedoch einer
relativ großen
Anzahl an Sonden. Bei dieser Herangehensweise wird eine quantitative
Antwort auf die Konzentration durch Mitteln der Signale eines Satzes
aus unterschiedlichen Sonden an das betroffene Gen oder die betroffenen
Sequenz erhalten. Dies ist deshalb notwendig, weil nur einige der
Sonden quantitativ antworten, und es nicht möglich, mit Sicherheit vor auszusagen,
welche diese Sonden sind. In Ermangelung von Vorwissen ist nur die
mittlere Antwort einer angemessen ausgewählten Sondensammlung quantitativ. In
der vorliegenden Erfindung kann dies jedoch allgemein auf Nucleinsäure-basierte
Tests und auf andere Tests angewendet werden. Der Kern des Ansatzes besteht
in der Identifizierung der Sonden, die in einem bestimmten Test
quantitativ antworten, anstelle des Mittelns dieser mit anderen
Sonden. Dies wird unter Verwendung des zuvor beschriebenen Anordnungskalibrierungschemas
durchgeführt,
in dem konzentrationsbasierte Codes verwendet werden. Vorteile dieser
Herangehensweise sind unter anderem: weniger Sonden, die gebraucht
werden; die Präzision
der Messung ist weniger stark von der Anzahl der verwendeten Sonden
abhängig;
und die Antwort der Sensoren ist mit einem hohen Grad an Sicherheit bekannt,
da jede einzelne Sequenz auf effiziente Wesie getestet werden kann.
Wichtig ist hier festzuhalten, dass gut funktionierende Sonde empirisch
ausgewählt
werden, wodurch Schwierigkeiten und Ungewissheiten bei der Voraussage
der Sondenleistung insbesondere bei komplexen Sondengemischen vermieden
werden. Im Gegensatz dazu wurde bei den bisher beschriebenen Versuchen
mit geordneten Anordnungen eine relativ kleine Anzahl an Sequenzen durch
Ausführen
von quantitativen Impulsversuchen, in denen eine bekannte mRNA dem
Gemisch zugesetzt wird, überprüft.
-
Im
Allgemeinen funktionieren die Verfahren wie folgt: In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das Ziel zum Detektionsmodul gebracht. Im Allgemeinen können zwei
Verfahren eingesetzt werden; die nachstehend beschriebenen Testkomplexe
werden zuerst gebildet (d.h. alle löslichen Komponenten werden
entweder gleichzeitig oder nacheinander zusammengemischt), und zwar "stromauf" vom Detektionsmodul,
woraufhin der Komplex der Oberfläche zur
folgenden Bindung an eine Detektionsanordnung zugesetzt wird. Alternativ
dazu kann das Ziel dort zugesetzt werden, wo es den Fänger-bindenden
Liganden bindet, und dann werden die zusätzlichen Komponenten zugesetzt.
Letzteres wird nachstehend detailliert beschrieben, jedoch kann
jedes der beiden Verfahren durchgeführt werden. Ähnlich dazu
könne auch
einige Komponenten zugesetzt und der Elektrophorese unterzogen werden,
woraufhin andere Komponenten zugesetzt werden; beispielsweise kann
der Zielanalyt gegebenenfalls mit irgendeiner Fänger-Extendersonde kombiniert
werden und dann trans portiert werden usw. Zudem könne, wie
hierin dargelegt, "Wasch"-Schritte durchgeführt werden, durch
die Einführung
von Puffer in das Detektionsmodul, wodurch überschüssige Reagenzien (nichtgebundene
Analyten, überschüssige Sonden
usw.) von der Oberfläche
entfernt werden können.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Verfahren die Bearbeitung der Probe stromauf von der
Detektionskammer. Des bedeutet, dass die Probenbearbeitung in einem
oder in mehreren Kanälen
vollzogen wird; die Probenbearbeitung erfolgt jedoch parallel. Die
vorbereitete Probe wird dann in einem einzigen Kanal wieder zusammengeführt, der
zum Detektionsmodul führt.
So kann beispielsweise eine Vielzahl von verschiedenen PCR-Reaktionen
in einer Vielzahl von Kammern durchgeführt werden, wobei alle Reaktionsprodukte einer
einzigen Anordnung zugesetzt werden. Alternativ dazu können die
Produkte parallel durchgeführte Reaktionen
verschiedenen Anordnungen zugesetzt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die Reaktion sequenziell durchgeführt; beispielsweise kann eine
erste PCR-Reaktion
in einer ersten Kammer und eine "ineinandergeschachtelte" PCR in einer folgenden
Kammer durchgeführt
werden.
-
Die
Probenbewegung innerhalb der Kanäle kann
durch herkömmliche
Verfahren, einschließlich durch
elektroosmotischen Fluss, Kapillarwirkung oder -druck, wie hierin
beschrieben, und einschließlich
der Pumpen auf dem Chip oder außerhalb
dessen, erzeugt werden. In einer Ausführungsform stoppt die Sondenbewegung
sobald die Sonde das Detektionsmodul kontaktiert. So wird Zeit für die Durchführung eines
jeden der oben beschriebenen Tests gewonnen. Alternativ dazu muss
die Sondenbewegung nicht notwendigerweise gestoppt werden, jedoch
verlangsamt sie sich, wenn die Sonde die Anordnung durchläuft. Alternativ
dazu wird der Fluss nicht verändert,
wenn schnelle Reaktionen oder ein Rückfluss eingesetzt werden.
-
Das
Regeln des Probenflusses wird durch eine Minderung der an die Sonde
angelegten Triebkraft erzielt. Alternativ dazu können physische Aspekte des
Detektionsmoduls so geändert
werden, dass sie den Probenfluss beeinflussen. In einer Ausfüh rungsform
ist der Durchmesser des Detektionsmodul im Vergleich zu dem der
Kanäle
vergrößert. Dies
ergibt eine Verlangsamung des Probenflusses.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann eine Rückfluss
des Probenflusses durch das Detektionsmodul veranlasst werden. In
dieser Ausführungsform
wird ein geschlossener Kanalkreis zum Rückfluss der Probe eingesetzt.
Ein Rückfluss
kann gegebenenfalls auch den Test und/oder den Signalnachweis durch
erleichtertes Mischen in der Anordnung verbessern.
-
Die
Probe wird der die Anordnung im Detektionsmodul zugeführt und
daraufhin an den Pereln immobilisiert oder gebunden. In einer Ausführungsform
wird dies durch Ausbildung eines Bindungskomplexes (hierin häufig als
ein Hybridisierungskomplex bezeichnet, wenn Nucleinsäuren zum
Einsatz kommen} zwischen einer Fängersonde
und einem Abschnitt der Zielsequenz durchgeführt. Alternativ dazu kann die
Bindung der Zielsequenz an die Perlen zeitgleich mit anderen Reaktionen
durchgeführt
werden.
-
Das
Verfahren schreitet mit der Einführung von
Amplifikatorsonden, falls solche eingesetzt werden, fort. In einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Amplifikatorsonde eine erste Sondensequenz, die im Wesentlichen
zu einem Abschnitt der Zielsequenz komplementär ist, und zumindest eine Amplifikationssequenz.
-
In
einer Ausführungsform
wird die erste Sondensequenz der Amplifikatorsonde an die Zielsequenz
hybridisiert, und jedwede nichthybridisierte Amplifikatorsonde wird
entfernt. Dies wird wie allgemein auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
durchgeführt
und hängt
vom Typ des Tests ab. Ist die Zielsequenz auf der Anordnung immobilisiert
wird die Entfernung von überschüssigen Reagenzien
im Allgemeinen durch einen oder mehrere Waschschritte vollzogen,
wie Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt ist.
-
Die
Erfindung stellt somit Testkomplexe bereit, die zumindest eine Zielsequenz
und eine Markersonde umfassen. "Testkomplex" steht hierin für eine Sammlung
von Bin dungs- oder Hybridisierungskomplexen, die Analyten, einschließlich Bindungsliganden
und Zielen, umfassen, die einen Nachweis zulässt. Die Zusammensetzung des
Testkomplexes hängt
von der Verwendung der verschiedenen Sondenkomponenten ab, wie hierin
beschrieben wurde. Der Testkomplex umfasst gegebenenfalls, wie hierin
dargelegt, die Zielsequenz, Markersonden, Fänger-Extendersonden, Marker-Extendersonden
und Amplifikatorsonden, je nach verwendeter Konfiguration.
-
Die
Test werden im Allgemeinen unter stringenten Bedingungen durchgeführt, die
die Bildung des Markersondenbindungskomplexes nur in Gegenwart des
Zielanalyten erlauben. Stringenz kann durch Ändern von Parametern eines
Schrittes, der eine thermodynamische Variable darstellt, gesteuert
werden; unter anderem sind dies die Temperatur, die Formamidkonzentration,
die Salzkonzentration, der chaotrope Salzkonzentration-pH-Wert,
die organischen Lösungsmittelkonzentration
usw. Stringenz kann auch die Durchführung eines Elektrophorese-Schritts
implizieren, um nichtspezifische Materialien (d.h. mit niedriger
Stringenz) von der Detektionsanordnung zu entfernen.
-
Diese
Parameter können
such zur Steuerung von nichtspezifischen Bindungen verwendet werden,
so wie allgemein im U.S.-Patent Nr. 5.681.697 beschrieben. Es ist
deshalb gegebenenfalls wünschenswert,
bestimmte Schritte mit stärkeren
Stringenzbedingungen durchzuführen;
beispielsweise wenn ein anfänglicher
Hybridisierungsschritt zwischen der Zielsequenz und den Marker-Extender- und
Fänger-Extendersonden
durchgeführt
wird. Eine Ausführung
diese Schritts unter Bedingungen, die der spezifischen Bindung förderlich
sind macht eine Reduktion nichtspezifischer Bindungen möglich.
-
Wurden
die Testkomplexe auf der Detektionsanordnung gebildet, so kommt
es nun zum Nachweis, im Allgemeinen durch den optischen Nachweis von
Fluoreszenz. Bevorzugte Ausführungsformen setzen
somit Detektionsmodule ein, die optische Fenster zur Ermöglichung
des Nachweises der Zielanalyten umfassen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Probe zum leichteren Signalnachweis gemischt. Das bedeutet,
dass, so wie in 1 gezeigt, eine deutliche Verstärkung der
Signale beobachtet werden kann, wenn die Probe während eines Versuchs in Schwingung
versetzt wird. in einer Ausführungsform
werden diese Schwingungen oder das Mischen durch Vibration des Chips
selbst verursacht. Alternativ dazu wird das Mischen durch einen
kontinuierlichen Probenfluss entlang der Anordnungsoberfläche ausgelöst. In dieser
Ausführungsform
stellt der Fluss der Probe über
die Mikrokügelchen
umfassende Oberfläche
ausreichend starke Merkmale im Seitenverhältnis bereit, um einen Grad
an Turbulenz der des Flusses zu verursachen, der die Wechselwirkungen
der Probe mit der Perlen verstärkt.
In einer alternativen Ausführungsform
dienen die zuvor beschriebene vertikalen Mikrostrukturen oder Pfosten
zur Unterbrechung des laminaren Flusses über die mit Perlen bestückte Oberfläche.
-
Demzufolge
stellt die vorliegende Erfindung weiters Vorrichtungen oder Apparate
zum Nachweis von Analyten unter Verwendung der Zusammensetzungen
der Erfindung bereit. Wie für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung ersichtlich ist, können die Module
der Erfindung auf eine Vielzahl von Weisen konfiguriert werden,
abhängig
von der Anzahl und der Größe der Proben
sowie der Anzahl und der Art der gewünschten Manipulationen.
-
Wird
in einer bevorzugten Ausführungsform ein
Faseroptikbündel
im Detektionsmodul eingesetzt werden die Ergebnisse des Versuchs
vom nicht am Chip angebrachten Ende des Bündels abgelesen. In dieser
Ausführungsform
ist dieses Ende des Bündels mit
einer CCD-Kamera oder einem anderen Scanning-Intsrument verbunden,
wie auf diesem Gebiet bekannt ist. Zudem werden die Ergebnisse durch
Fokussieren eines konfokalen Scanning-Intsruments auf das Ende des
Faserbündels,
das sich im Chip befindet, überprüft.
-
Wie
hierin dargelegt wurde können
die Vorrichtungen der Erfindung in Kombination mit einem Gerät zur Zufuhr
von Fluids zu und zum Erhalt dieser von den Vorrichtungen verwendet
werden. Diese Gerät
kann eine "Einbettungsstelle" zur Platzierung
der Vorrichtungen) und zum Festhalten dieser an Ort und Stelle sowie
zum sich De cken mit Einlass- und Austrittsöffnungen, falls vorhanden,
umfassen. Das Gerät
kann weiters Pumpen (Pumpen außerhalb
des Chips) und Mittel zur Betrachtung des Inhalts der Vorrichtung
umfassen, einschließlich
Mikroskopen, Kameras (einschließlich
CCD-Kameras und Scanner) usw. Das Gerät kann im Einbettungsbereich über elektrische
Kontakte verfügen,
die zu den in der Struktur des Chips integrierten Kontakten passen, beispielsweise
zum Erwärmen
mittels Strom oder zur Elektrophorese. Das Gerät kann mit herkömmlichen Schaltsystemsensoren
ausgestattet sein, die in Kommunikation mit den Sensoren zur Wärmeregulierung in
der Vorrichtung stehen, beispielsweise für die PCR-Wärmeregulierung. Das Gerät kann außerdem ein
Rechnersystem umfassend einen Mikroprozessor besitzen, um die verschiedenen
Module des Systems zu steuern und die Daten zu analysieren.