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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft metallische Glaslegierungen für die Verwendung
bei hohen Frequenzen und die daraus bestehenden magnetischen Bauelemente.
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Hintergrund
der Erfindung
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Metallische
Glaslegierungen (amorphe Metalllegierungen oder metallische Gläser) sind
im US-Patent 3 856 513 („das
531 Patent") offenbart,
welches am 24.12.1974 an H.S. Chen und andere erteilt wurde. Diese Legierungen
umfassen Zusammensetzungen, welche die Formel MaYbZc aufweisen, wobei
M ein Metall ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Nickel, Cobalt, Vanadium und
Chrom ist, Y ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phosphor, Bor und Kohlenstoff ist und
Z ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aluminium, Silicium, Zinn, Germanium,
Indium, Antimon und Beryllium ist, und wobei „a" im Bereich 60 bis 90 Atomprozent, „b" im Bereich 0 bis
30 Atomprozent und „c" im Bereich 0,1 bis
15 Atomprozent liegen. Ebenso sind metallische Glasdrähte offenbart,
welche die Formel TiXj haben,
wobei T wenigstens ein Übergangsmetall
ist und X ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Phosphor, Bor, Kohlenstoff, Aluminium,
Silicium, Zinn, Germanium, Indium, Antimon und Beryllium ist, wobei „i" im Bereich 70 bis
87 Atomprozent und „j" im Bereich 13 bis
30 Atomprozent liegen. Solche Materialien werden praktischerweise
durch rasches Abschrecken der Schmelze hergestellt, wobei aus dem
Stand der Technik wohlbekannte Herstellungsverfahren verwendet werden.
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Metallischen
Glaslegierungen fehlt es im Wesentlichen an weitreichender atomarer
Ordnung und sind dadurch charakterisiert, dass Röntgenbrechungsmuster ein diffuses
(breites) Intensitätsmaxima
aufweisen, wobei das Muster in qualitativer Hinsicht den Brechungsmustern ähnlich ist,
welche bei Flüssigkeiten
oder anorganischen Oxidgläsern
beobachtet werden. Bei Erhitzen auf eine ausreichend hohe Temperatur
beginnen sie jedoch unter Entwicklung von Kristallisationswärme auszukristallisieren;
Das Röntgenbrechungsmuster
beginnt sich entsprechend dadurch von einem, welches für amorphe
Materialien beobachtet wird, zu einem, welches für kristalline Materialien beobachtet
wird, zu verändern.
Folglich befinden sich die metallischen Legierungen im Glaszustand
im metastabilen Zustand. Dieser metastabile Zustand der Legierung
bietet signifikante Vorteile gegenüber der kristallinen Form der
Legierung, insbesondere im Hinblick auf die mechanischen und magnetischen
Eigenschaften der Legierung.
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Die
Verwendung metallischer Gläser
in magnetischen Anwendungen wurde im 531 Patent offenbart. Es werden
jedoch bestimmte Kombinationen magnetischer Eigenschaften benötigt, um
magnetische Bauelemente, welche in der modernen Elektroniktechnologie
benötigt
werden, zu realisieren. Zum Beispiel das US-Patent 5 284 528, welches
am 8.2.1994 an Hasegawa und andere erteilt wurde, spricht solch
ein Bedürfnis an.
Eine der wichtigen magnetischen Eigenschaften, die das Betriebsverhalten
magnetischer Bauelemente in elektrischen oder elektronischen Geräten beeinflussen,
wird magnetische Anisotropie genannt. Magnetische Materialien sind
im Allgemeinen anisotrop und die Entstehung der magnetischen Anisotropie
ist von Material zu Material unterschiedlich. In kristallinen, magnetischen
Materialien kann eine der kristallographischen Achsen mit der Richtung
der magnetischen Anisotropie zusammenfallen. Diese magnetische,
anisotrope Richtung kann dann die magnetische Vorzugsrichtung sein,
in dem Sinne, dass die Magnetisierung sich bevorzugt entlang dieser
Richtung ausrichtet. Da keine wohldefinierten kristallographischen
Achsen in metallischen Glaslegierungen vorhanden sind, konnte die
magnetische Anisotropie in diesen Materialien erheblich reduziert
werden. Das ist einer der Gründe,
dass metallische Glaslegierungen dazu tendieren, magnetisch weich
zu sein, was sie wiederum für
viele magnetische Anwendungen geeignet macht. Die andere wichtige
magnetische Eigenschaft wird Magnetostriktion genannt, welches als
relative Änderung
in den physikalischen Ausmaßen
eines magnetischen Materials definiert ist, wenn das magnetische
Material im unmagnetisierten Zustand magnetisiert wird. Folglich
ist die Magnetostriktion eines magnetischen Materials eine Funktion
des angelegten magnetischen Feldes. In der Praxis wird der Begriff „Sättigungsmagnetostriktion" (λs)
häufig
verwendet. Die Größe λs ist
als relative Längenänderung
definiert, die auftritt, wenn ein magnetisches Material in Richtung
seiner Länge
vom unmagnetisierten zum gesättigt
magnetisierten Zustand magnetisiert wird. Folglich ist der Magnetostriktionswert
eine dimensionslose Größe und wird
gewöhnlich
in Einheiten der Mikrodehnung angegeben (d.h. eine relative Längenänderung,
gewöhnlich
Teile auf eine Millionen oder ppm).
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Magnetische
Legierungen mit geringer Magnetostriktion sind aus den folgenden
Gründen
wünschenswert:
- 1. Weichmagnetische Eigenschaften, charakterisiert
durch geringe Koerzitivkraft, hohe Permeabilität usw., werden im Allgemeinen
dann erhalten, wenn beide die Sättungsmagnetostriktion
und die magnetische Anisotropie des Materials klein werden. Solche
Legierungen sind für
verschiedene weichmagnetische Anwendungen, besonders für Hochfrequenzanwendungen,
geeignet.
- 2. Ist die Magnetostriktion gering oder beträgt bevorzugt Null, so sind
die magnetischen Eigenschaften solcher verschwindend gering magnetostriktiver
Materialien unempfindlich gegenüber
mechanischer Beanspruchung. In so einem Fall bedarf es kaum eines
spannungsabbauenden Anlassens nach Wickeln, Stanzen oder anderer
physikalischer Bearbeitung, welche für die Herstellung einer Vorrichtung
aus diesem Material notwendig ist. Im Gegensatz dazu nehmen die
magnetischen Eigenschaften von Materialien, die gegenüber Beanspruchung
empfindlich sind, schon bei kleinster elastischer Beanspruchung
beachtlich ab. Nach dem endgültigen
formgebenden Bearbeitungsschritt, müssen die Spannungen in solchen
Materialien vorsichtig abgebaut werden.
- 3. Ist die Magnetostriktion verschwindend gering, so zeigt ein
magnetisches Material unter Wechselstromerregung einen geringen
magnetischen Verlust aufgrund einer geringen Koerzitivkraft und
verringerte Energieverluste aufgrund der geringen magneto-mechanischen
Kopplung mittels Magnetostriktion. Kernverluste solcher verschwindend
gering magnetostriktiver Materialien können sehr gering sein. Folglich
sind solche verschwindend gering magnetostriktive Materialien da
nützlich,
wo es auf geringe magnetische Verluste und hohe Permeabilität ankommt.
Solche Anwendungsgebiete umfassen verschiedenste bandgewickelte
und mehrschichtige Bauelemente, wie Leistungstransformatoren, Sättigungsdrosseln,
Linearspulen, Schnittstellenübertrager,
Signalübertrager,
magnetische Aufzeichnungsköpfe
und Ähnliches.
Elektromagnetische Geräte,
die Material mit verschwindend geringer Magnetostriktion aufweisen,
erzeugen nur wenig Geräusch
unter Wechselstromerregung. Wenn dies auch der Grund für die oben
beschriebenen reduzierten Kernverluste ist, so ist es auch eine
wünschenswerte
Charakteristik an sich, weil es das hörbare Brummen, was vielen elektromagnetischen
Geräten
eigen ist, beachtlich reduziert.
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Es
gibt drei wohlbekannte kristalline Legierungen mit keiner oder verschwindend
geringer Magnetostriktion: Nickel-Eisen-Legierungen, welche etwa
80 Atomprozent Nickel enthalten (beipielsweise „80 Nickel-Permalloy"); Cobalt-Eisen-Legierungen, welche
etwa 90 Atomprozent Cobalt enthalten; Eisen-Silicium-Legierungen, welche
etwa 6,5 Gewichtsprozent Silicium enthalten. Von diesen Legierungen
wurde Permalloy umfangeicher verwendet als die anderen, da diese
leichter so zugeschnitten werden kann, dass sie sowohl keine Magnetostriktion
als auch geringe magnetische Anisotropie aufweist. Diese Legierungen
neigen jedoch dazu, empfindlich auf mechanische Erschütterung
zu sein, was deren Anwendungsmöglichkeiten
einschränkt. Obwohl
vor kurzem einige Verbesserungen durch Herstellung Eisen basierter,
kristalliner Legierungen, welche 6,5 % Silicium enthalten [J. Appl.
Phys. Vol. 64 Seite 5367 (1988)], erreicht wurden, ist deren Akzeptanz
als in technologischer Hinsicht konkurrierendes Material zurzeit
nicht ersichtlich.
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Wie
oben bereits erwähnt,
tritt magnetokristalline Anisotropie aufgrund der nicht vorhandenen
Kristallstrukturen praktisch nicht in metallischen Glaslegierungen
auf. Daher ist die Suche nach gläsernen
Metallen mit fehlender Magnetostriktion wünschenswert. Die oben genannten
chemischen Zusammensetzungen, welche zu fehlender oder verschwindend
geringer Magnetostriktion in kristallinen Legierungen führten, schienen Hinweise
in entsprechende Richtung zu geben. Die Ergebnisse waren jedoch
enttäuschend.
Zu diesem Zeitpunkt zeigten nur stark cobalthaltige und Cobalt-Nickel-basierte
Legierungen mit kleinen Mengen Eisen fehlende oder verschwindend
geringe Magnetostriktion im Glaszustand. Beispiele für diese
Legierungen, von denen berichtet wurde, sind Co27,
Fe3 P16 B6 Al3 (AIP Conference
Proceedings No. 24, Seiten 745–746
(1975)) und Co31,2 Fe7,8 Ni39,0 B14 Si8 (Proceedings of 3rd International
Conference on Rapidly Quenched Metals, Seite 197 (1979)). Stark
cobalthaltige metallische Glaslegierungen mit verschwindend geringer
Magnetostriktion sind kommerziell unter den Handelsbezeichnungen
METGLAS® – Legierungen
2705M und 2714A (AlliedSignal Inc.) und VITROVAC® 6025
und 6030 (Vacuumschmelze GmbH) erhältlich. Diese Legierungen wurden
in einer Vielfalt magnetischer Bauelemente für den Hochfrequenzbetrieb verwendet.
Nur eine Legierung (VITROVAC 6006), basierend auf Cobalt-Nickel-basierten,
metallischen Glaslegierungen war kommerziell erhältlich und zwar für eine Anwendung
als Anti-Diebstahl-Markierer
(US-Patent 5 037 494). Neue magnetische metallische Glaslegierungen
basierend auf Cobalt und Nickel, welche in magnetischer Hinsicht
vielseitiger als die existierende Legierung sind, sind zweifellos
wünschenswert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine
magnetische Legierung bereitgestellt, die zu mindestens 70% glasartig
ist, mit der Formel Coa Nib Fec Md Be Sif Cg, worin M mindestens
ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Cr, Mo, Mn und Nb ist, "a–g" in Atomprozent angegeben sind und die
Summe von "a–g" gleich 100 ist, "a" im Bereich von 25 bis 60 liegt, "b" im Bereich von 5 bis 45 liegt, "c" im Bereich von 6 bis 12 liegt, "d" im Bereich von 0 bis 3 liegt, "e" im Bereich von 5 bis 25 liegt, "f" im Bereich von 2 bis 15 liegt und "g" im Bereich von 0 bis 6 liegt, wobei
die Legierung einen Wert der Sättigungsmagnetostriktion
zwischen –3
ppm und +3 ppm aufweist, die Legierung bei einer Temperatur unter
der ersten Kristallisationstemperatur der Legierung angelassen worden
ist, die Legierung eine rechteckige Gleichstrom-B-H-Hystereseschleife
mit einer Gleichstrom-B-H-Schleifenrechteckigkeit über 75%
aufweist und die Legierung eine Sättigungsinduktion im gegossenen
Zustand über
etwa 0,5 Tesla aufweist.
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Die
metallische Glaslegierung wird durch rasche Aushärtung aus der Schmelze in Band-,
Platten- oder Drahtform gegossen und wird zur Bildung eines magnetischen
Bauteils gewunden oder gestapelt. Abhängig von den Anforderungen
wird das Bauteil unterhalb seiner Kristallisationstemperatur wärmebehandelt
(angelassen) mit oder ohne ein magnetisches Feld.
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Metallische
Glaslegierungen, die entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
wärmebehandelt wurden,
sind besonders für
die Verwendung in Geräten
geeignet, die bei hohen Frequenzen betrieben werden, wie Sättigungsdrosseln,
Linearspulen, Leistungstransformatoren, Signalüberträger und ähnliches.
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Metallische
Glaslegierungen der vorliegenden Erfindungen sind ebenso als magnetische
Markierungen in elektronischen Überwachungssystemen
nützlich.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Durch
die nachfolgende detaillierte Beschreibung der Erfindung und mit
Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung, ist die Erfindung tiefer
zu verstehen und weitere Vorzüge
werden verdeutlicht. Die Zeichnung ist ein Graph, der die B–H Charakteristik
von Legierungen veranschaulicht, die in Abwesenheit eines angelegten
Magnetfeldes angelassen wurden (A), mit einem entlang der Umfangsrichtung
des Kerns angelegten Magnetfeld (B) und mit einem Magnetfeld, das
in axialer Richtung bezogen auf den Kern des Bandes angelegt wurde
(C).
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Eine
metallische Glaslegierung mit geringer Sättigungsmagnetostriktion bietet
eine Menge Verwendungsmöglichkeiten
in Hochfrequenzanwendungen. Ist die Legierung preiswert, verbessert
sich seine technologische Verwendungsfähigkeit zusätzlich. Die metallische Glaslegierung
der vorliegenden Erfindung hat die folgende Zusammensetzung: Coa Nib Fec Md Be Sif Cg, worin M mindestens ein Element ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Cr, Mo, Mn und Nb ist, "a-g" in
Atomprozent angegeben sind und die Summe von "a-g" gleich
100 ist, "a" im Bereich von 25
bis 60 liegt, "b" im Bereich von 5
bis 45 liegt, "c" im Bereich von 6
bis 12 liegt, "d" im Bereich von 0
bis 3 liegt, "e" im Bereich von 5
bis 25 liegt, "f' im Bereich von 2
bis 15 liegt und "g" im Bereich von 0
bis 6 liegt. Die Legierung weist einen Sättigungsmagnetostriktionswert
zwischen –3
ppm und +3 ppm auf. Die Reinheit der obigen Zusammensetzung entspricht
dem, was in normaler kommerzieller Anwendung üblich ist. Die metallische
Glaslegierung wird auf herkömmliche
Weise mit Techniken hergestellt, die bereits verfügbar sind;
beispielsweise aus US-Patent 3 845 805, erteilt am 5.11.1974 und
3 856 513, erteilt 24.12.1974. Im Allgemeinen wird die metallische
Glaslegierung in fortlaufender Band-, Drahtform usw. aus der Schmelze
der gewünschten
Zusammensetzung bei einer Rate von wenigstens 105 K/s
abgeschreckt. Die Summe aus Bor, Silicium und Kohlenstoff von ungefähr 20 Atomprozent
der gesamten Legierungszusammensetzung verträgt sich mit der Fähigkeit
der Legierung zur Glasausbildung. Es wird jedoch bevorzugt, dass
der Bestandteil M, das heißt
der Wert „d", nicht weit mehr
als 2 Atomprozent beträgt,
wenn die Summe „e+f+g" 20 Atomprozent überschreitet.
Die erfindungsgemäße metallische
Glaslegierung ist besonders gläsern,
was soviel bedeutet, dass sie zu 70% gläsern ist, ist bevorzugt wenigstens
zu etwa 95 % gläsern
und besonders bevorzugt zu 100% gläsern, was durch Röntgenbeugung,
Transmissionselektronenmikroskopie und/oder Differentialscanning-Kalorimetrie
bestimmt wird.
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Repräsentative
metallische Glaslegierung, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurden, sind in der Tabelle I gelistet, wobei die folgenden Eigenschaften
der Legierungen in gegossenem Zustand angegeben sind: Sättigungsinduktion
(BS), Sättigungsmagnetostriktion
(λs) und die erste Kristallisationstemperatur
(Tx1).
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Alle
in Tabelle I aufgelisteten Legierungen zeigen eine Sättigungsinduktion
Bs, welche 0,5 Tesla übersteigt und eine Sättigungsmagnetostriktion,
die im Bereich – 3ppm
und +3ppm liegt. Es ist im Hinblick auf die Größe der magnetischen Bauelemente
wünschenswert,
eine hohe Sättigungsinduktion
zu haben. Magnetisches Material mit hoher Sättigungsinduktion macht kleine
Komponentengröße möglich. Für viele
zurzeit verwendete elektronische Geräte wird eine Sättigungsinduktion über 0,5
Tesla (T) als ausreichend hoch angesehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Legierungen
eine Sättigungsmagnetostriktion
im Bereich zwischen –3ppm
und +3ppm aufweisen, ist ein bevorzugter Bereich –2ppm und
+2ppm, und besonders bevorzugt ist ein Wert von nahezu Null. Folglich
sind die folgenden Legierungen Beispiele für die besonders bevorzugten
erfindungsgemäßen Legierungen:
Co45 Ni25 Fe10 B18 Si2, Co43 Ni27 Fe10 B18 Si2, Co43 Ni25 Fe10 Mo2 B16 Si2 C2, Co43 Ni25 Fe10 Mo2 B15 Si2 C3, Co41 Ni29 Fe10 B18 Si2, Co37,5 Ni32,5 Fe9 Mo1 B18 Si2, Co37,5 Ni32,5 Fe9 Mo1 B14 Si6,
Co37,5 Ni32,5 Fe9 Mo1 B10 Si10, Co37,5 Ni32,5 Fe9 Mo1 B6 Si14,
Co37 Ni33 Fe10 B18 Si2, Co36 Ni35 Fe9 Mo1 B18 Si2,
Co36 Ni36 Fe9 Mo1 B10 Si10, Co35 Ni34 Fe11 B18 Si2, Co35 Ni35 Fe10 B18 Si2, Co35 Ni34 Fe11 B16 Si14, Co34,5 Ni34 Fe7,5 Mo1 B16 Si8, Co35,2 Ni37,5 Fe9 Mo1 B18 Si2, Co32,5 Ni37,5 Fe9 Mo1 B14 Si8,
Co32,5 Ni37,5 Fe9 Mo1 B6 Si14, Co31 Ni34 Fe7 B17 Si2, Co31 Ni41 Fe9 B17 Si2, Co31 Ni41 Fe7 B19 Si2, Co31 Ni41 Fe7 B17 Si4, Co31 Ni39 Fe7 B19 Si4, Co31 Ni39 Fe9 B19 Si2, Co31 Ni39 Fe9 B17 Si4, Co31 Ni39 Fe9 B19 Si2, Co31 Ni38 Fe10 Mo2 B17 Si2,
Co30 Ni38 Fe10 Mo2 B18 Si2, Co30 Ni39 Fe10 Mo2 B17 Si2 C1, Co30 Ni38 Fe10 Mo2 B15 Si2 C3, Co30 Ni41 Fe10 Mo2 B15 Si2,Co30 Ni38 Fe10 Mo2 B14 Si6, Co30 Ni38 Fe10 Mo2 B13 Si2 C5, Co30 Ni40 Fe9 Mo2 B18 Si2,
Co30 Ni40 Fe9 Mo2 B13 Si2 C5, Co30 Ni40 Fe10 B18 Si2, Co30 Ni40 Fe9 Mo1 B18 Si2, Co30 Ni40 Fe10 B15 Si2 C3,
Co30 Ni40 Fe10 B14 Si2 C4, Co30 Ni40 Fe10 B13 Si2 C5,
Co30 Ni40 Fe10 B14 Si4 C2, Co30 Ni40 Fe10 B12 Si4 C4,
Co30 Ni34 Fe10 B22 Si2, Co30 Ni40 Fe9 Mo1 B18 Si2,
Co30 Ni40 Fe9 Mo1 B14 Si6, Co30 Ni40 Fe9 Mo1 B16 Si4,
Co30 Ni37,5 Fe10 Mo2,5 B18 Si2, Co30 Ni40 Fe8 Mo1 B18 Si3, Co30 Ni40 Fe8 Mo1 B17 Si2,3 C1,7, Co29 Ni43 Fe7 B19 Si2, Co29 Ni41 Fe9 B19 Si2, Co29 Ni43 Fe7 B17 Si4, Co29 Ni45 Fe7 B17 Si2 und Co29 Ni39 Fe9 B19 Si4.
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Wärmebehandlung
oder Anlassen der metallischen Glaslegierung gemäß der vorliegenden Erfindung verändert auf
gewünschte
Weise die magnetischen Eigenschaften der Legierung. Die Auswahl
der Bedingungen beim Anlassen unterscheidet sich hinsichtlich des
benötigten
Verhaltens des anvisierten Bauteils. Wird beispielsweise das Bauteil
als Sättigungsdrossel
verwendet, ist eine rechtwinklige B-H-Schleife wünschenswert. Die Anlassbedingung
kann dann ein magnetisches Feld erforderlich machen, das entlang
der Richtung angelegt wird, in welcher das Betriebsfeld des Bauelement
anliegt. Ist das Bauelement ein Ringkern, dann wird das magnetische
Anlassfeld in Richtung Umfangsrichtung des Ringkerns angelegt. Wird
das Bauelement als Schnittstellenüberträger verwendet, ist eine lineare
B-H Schleife erforderlich und das Anlassfeld ist rechtwinklig zur
Umfangsrichtung des Ringkerns ausgerichtet. Um diese Bedingungen
und die daraus resultierenden Eigenschaften besser zu verstehen,
zeigt 1 typische, aus dem Stand der Technik wohlbekannte
B-H-Schleifen. Die vertikale Achse gibt die magnetische Induktion
B in Tesla [T] und die horizontale Achse das angelegte magnetische
Feld H in Ampere/Meter [A/m]. 1A gibt
den Fall wieder, dass ein band-gewundener Kern ohne ein externes
magnetisches Feld einer Wärmebehandlung
unterzogen oder angelassen wird. Es sei hierzu angemerkt, dass die
B-H Schleife weder rechtwinklig noch linear ist. Dieses Verhalten
ist nicht geeignet für eine
Anwendung als gesättigter
Kern, kann jedoch für
Anwendungen als Hochfrequenzüberträger nützlich sein,
da hierbei die Rechtwinkligkeit unbedeutend ist. Wird ein so starkes
Magnetfeld angelegt, dass ein band-gewundener Kern während des
Anlassens in die magnetische Sättigung
gebracht wird, ergibt sich eine B-H Schleife wie es die 1B zeigt.
Diese Art rechtwinkliger (oder quadratischer) B-H Schleifen ist
für Anwendungen
als Sättigungsspule,
einschließlich
als Magnetverstärker,
geeignet, welche in modernen Schaltnetzteilen für viele elektronische Geräte einschließlich für Personal
Computer verwendet werden. Ist das angelegte magnetische Feld während des
Anlassens rechtwinklig zum ringförmig
bewickelten Kern, sieht die sich ergebende B-H Schleife, wie in 1C gezeigt
ist, aus. Diese Art verscherter B-H-Charakteristik ist für magnetische
Bauelemente erforderlich, deren Einsatz als Schnittstellenüberträger, Signalüberträger, Linearspulen, magnetische
Drosseln und Ähnliches
beabsichtigt wird.
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Für die verschiedenen
Anwendungen, die die erfindungsgemäße metallische Glaslegierung
verwenden, sind spezifische Anlassbedingungen herauszufinden. Beispiele
hierfür
sind nachfolgend angegeben:
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Beispiele
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1. Probenzubereitung
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Die
metallischen Glaslegierungen, aufgelistet in Tabelle 1, wurden schnell
mit einer Abkühlrate
von 106 K/s aus der Schmelze abgeschreckt,
wobei die Techniken, welche von Chen u.a. im US-Patent 3 856 513
gelehrt wurden, angewandt wurden. Die erhaltenen Bänder, typischerweise
10 bis 30 um dick und 0,5 bis 2,5 cm weit, erwiesen sich gemäß Röntgendiffraktion
(unter Verwendung Cu-Kα-Strahlung) und Differentialscanning-Kalorimetrie
als frei von signifikanter Kristallstruktur. Die metallischen Glaslegierungen
in der Bandform waren stark, glänzend,
hart und duktil.
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2. Magnetische
Messungen
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Die
Sättigungsmagnetisierung
MS jeder Probe wurde mit einem kommerziell
erhältlichen
Schwingproben-Magnetometer (Princeton Applied Research) gemessen.
Dafür wurde
das Band in mehrere kleine Quadrate (etwa 2 mm × 2 mm) geschnitten, und jedes
wurde in einen Probenhalter eingebracht, wobei deren Fläche parallel
zum angelegten Feld ausgerichtet wurde, wobei das Feld ein Maximum
von etwa 800 kA/m oder (10 kOe) aufwies. Die Sättigungsinduktion BS (=4πMSD) wurde mit Hilfe der gemessenen Massendichte
D berechnet.
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Die
Sättigungsmagnetostriktion
wurde anhand eines Stückes
der Bandprobe (etwa 3 mm × 10
mm) gemessen, das an einem metallischen Dehnmessstreifen befestigt
war. Die Probe mit dem Dehnmessstreifen wurde dann einem magnetischen
Feld von etwa 40 kA/m (500 Oe) ausgesetzt. Die Längendehnung des Dehnmessstreifens
wurde mit einer Widerstandsbrückenschaltung
gemessen, die anderweitig beschrieben ist [Rev. Scientific Instrument,
Vol. 51, Seite 382 (1980)], wobei die Feldausrichtung aus der Längsrichtung
der Probe in eine Richtung entlang der Breite der Probe geändert wurde.
Die Sättigungsmagnetostriktion
wurde gemäß der folgenden
Formel bestimmt: λs
= 2/3 (Differenz aus den Dehnungen in den beiden Ausrichtungen).
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Die
ferromagnetische Curie-Temperatur θf wurde
durch eine Induktionsmethode gemessen und überwacht mittels Difterentialscanning- Kalorimetrie, welche
primär
zur Bestimmung der Kristallisationstemperatur herangezogen wurde.
Abhängig
von der Chemie, fand die Kristallisation manchmal in mehr als einem
Schritt statt. Da für
die vorliegende Anwendung die erste Kristallisationstemperatur relevanter
ist, sind die ersten Kristallisationstemperaturen der erfindungsgemäßen metallischen
Glaslegierungen in Tabelle I gelistet.
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Fortlaufende
Bänder
der metallischen Glaslegierungen, welche gemäß des in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahrens hergestellt wurden, wurden auf Spulenträger gewickelt
(3,8 cm Außendurchmesser),
um in magnetischer Hinsicht geschlossene Ringproben auszubilden.
Jeder Probenringkern wies 30 g des Bandes auf und hatte eine primäre und sekundäre Kupferwicklung,
welche mit einem kommerziell erhältlichen
B-H Schleifen-Tracer verdrahtet wurden, um eine B-H Hystereseschleife
der in 1 gezeigten Art zu erhalten. Der gleiche Kern
wurde verwendet, um die Kernverluste durch die im IEEE-Standard
393–1991
beschriebene Methode zu ermitteln.
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3. Magnetische
Bauelemente aus Legierungen in gegossenem Zustand
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Ringförmige Kerne,
die gemäß Beispiel
2 unter Verwendung erfindungsgemäßer Legierungen
in gegossenem Zustand hergestellt wurden, wurden getestet und zeigten
rechtwinklige B-H Schleifen. Die Ergebnisse der Gleichstrom-Koerzitivkraft und
Gleichstrom B-H Rechtwinkligkeitsgrad der Legierungen 2, 3, 6, 21, 41,
49, und 57 aus Tabelle I sind in Tabelle II angegeben.
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Geringe
Koerzitivkraft und variierende B-H Rechtwinkligkeitsgrade sind Anzeichen
dafür,
dass die erfindungsgemäßen Legierungen
für eine
Vielfalt verschiedener magnetischer Anwendungen, wie Sättigungsdrosseln,
Linearspulen, Leistungstransformatoren, Signalüberträger und Ähnliches geeignet sind.
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4. Magnetische Bauelemente
mit rechtwinkligen B-H Schleifen
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Ringförmige Kerne,
welche gemäß dem Verfahren
aus Beispiel 2 hergestellt wurden, wurden bei einem magnetischen
Feld von 800 A/m, das in Umfangsrichtung des Ringes angelegt wurde,
angelassen. Die Ergebnisse der Gleichstrom B-H Hystereseschleifen
einiger der Legierungen aus Tabelle I sind in Tabelle V aufgelistet.
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Tabelle V
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Koerzitivkraft
Hc und B-H Rechtwinkligkeitsgrad (BT/BS , wobei BT die Remanenzinduktion ist) einiger der
metallischen Glaslegierungen aus Tabelle I. Die Legierungen wurden
für 2 Stunden
bei 320°C
angelassen, wobei ein magnetisches Feld von 800 A/m in Umfangsrichtung
des Kerns angelegt wurde.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäßen metallischen Glaslegierungen
einen hohen Gleichstrom B-H Rechtwinkligkeitsgrad über 85 verbunden
mit einer geringen Koerzitivkraft von weniger als 4 A/m erreichen,
wenn sie mit einem Gleichstrom-Magnetfeld angelassen werden, das
in Richtung der magnetischen Erregung ausgerichtet ist, und sie
zeigen ferner, dass diese Legierungen für Anwendungen als Sättigungsspulen
geeignet sind.
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Tabelle
VI fasst die Ergebnisse von Wechselstrom B-H und Hystereseverlustmessungen,
gemessen bei 5 und 50 kHz an ringförmig gewundenen, kleinen Kernen,
welche aus den Legierungen 29, 30, 31, 65, 66 und 67 der Tabelle
I gemäß Beispiel
2 hergestellt wurden, zusammen.
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Tabelle VI
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B-H
Rechtwinkligkeitsgrad bestimmt bei 5 kHz und Kernverluste bei 50
kHz von ringförmig
gewundenen, kleinen Kernen mit einem Außendurchmesser von 12,5 mm,
einem Innendurchmesser von 9,5 mm und einer Höhe von 4,8 mm. Diese Kerne
wurden aus den Legierungen 29, 30, 31, 65, 66 und 67 der Tabelle
I hergestellt. Das Gewicht jedes Kerns war 1,5 g. Ein Gleichstrom-Magnetfeld
von 80 A/m war während
des Anlassens in Umfangsrichtung dieser kleiner Kerne angelegt.
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B-H
Rechtwinkligkeitsgrade über
85 % und geringe Kernverluste von weniger als 400 W/kg machen Anwendungen
als Sättigungsdrossel
möglich.
Ein Magnetverstärker
ist eine dieser Sättigungsdrosseln.
Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Magnetverstärkers ist
ein hoher B-H Rechtwinkligkeitsgrad, der im Bereich zwischen 80
und 90 % bei den meisten kommerziellen Legierungen liegt.
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Daher übertrifft
der Magnetverstärker
der vorliegenden Erfindung die meisten der kommerziell erhältlichen.
Solche Magnetverstärker
werden in weitreichendem Maße
in Schaltnetzteilen für
elektronische Geräte, einschließlich Personal
Computer verwendet.