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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine lithographische Druckplatte und ein Tintenstrahldruckverfahren zu
ihrer Herstellung. Die erfindungsgemäßen lithographischen Druckplatten
weisen eine gute Auflösung
auf und das „Fingerabdruck"-Problem, das bei
herkömmlichen
lithographischen Platten auftritt, besteht bei ihnen nicht. Sie
sind auch für
Druckauflagen von über
100.000 Kopien geeignet.
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Das Verfahren des lithographischen
Offset-Druckes verwendet eine entwickelte Flachdruckplatte mit oleophilen
Bildbereichen und hydrophilen Nicht-Bildbereichen. Die Platte wird
vor oder während
des Anfärbens mit
einer auf Öl
basierenden Druckfarbenzusammensetzung gewöhnlich befeuchtet. Das Befeuchtungsverfahren
verwendet wäßrige Feuchtmittel,
wie sie z. B. in den US-Patenten Nr. 3,877,372, 4,278,467 und 4,854,969 beschrieben
sind. Wird Wasser auf die Platte aufgebracht, wird das Wasser auf
den hydrophilen Bereichen (d. h. den Nicht-Bildbereichen der Platte) einen Film
bilden, sich auf den oleophilen Plattenbereichen (d. h. den Bildbereichen)
aber zu winzigen Tröpfchen
zusammenziehen. Wird eine Walze, die eine auf Öl basierende Druckfarbenzusammensetzung
trägt, über die
befeuchtete Platte geführt,
wird sie die mit dem wäßrigen Film bedeckten
Bereiche (die Nicht-Bildbereiche) nicht anfärben können, wird aber die Wassertröpfchen auf
den wasserabstoßenden
Bereichen (den Bildbereichen) emulgieren, welche dann die Druckfarbe
aufnehmen werden. Das erhaltene Bild aus Druckfarbe wird auf ein
Gummidrucktuch übertragen
(„offset"), welches dann dazu verwendet
wird, ein Substrat, wie z. B. Papier, zu bedrucken. ..
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Herkömmliche lithographische Platten
können
durch einen „Fingerabdruck" leicht beschädigt werden, was
bei der Handhabung der Platte durch den Drucker beim Rüsten passiert.
Insbesondere werden Öle,
wie Squalen, und andere oleophile Stoffe von den Händen des
Druckers auf die Druckplattenoberfläche übertragen, wodurch die sorgfältig gezeichneten hydrophilen
und hydrophoben Bereiche der Platte angegriffen werden. Dies führt dazu,
daß die
ersten paar Bilder, die mit der Platte gedruckt werden, fehlerhaft
sind. Bei dem erfindungsgemäßen druckbaren
Material besteht dieses „Fingerabdruck"-Problem nicht.
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Lithographische Druckplatten können über den
Weg einer Maske und mit einer Schmelzfarbe auf Farbstoffbasis für den Tintenstrahldruck
hergestellt werden. US-Patent Nr.4,833,486 offenbart z. B. eine Schmelzfarbenzusammensetzung
auf Farbstoffhasis, die auf eine herkömmliche Photopolymer-Platte
gespritzt wird. Die aufgetragene Farbe fungiert bei der Plattenbelichtung
als Maske und wird dann bei der Entwicklung der Platte zusammen
mit dem belichteten Photopolymer von der Platte entfernt. Diese
Technik bedingt mehrere Verarbeitungsschritte, wie UV-Bestrahlung,
chemische Entwicklung und Plattentrocknung, welche zu hohen Produktionskosten
und Umweltproblemen führen.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, „direkte" Verfahren mittels
Tintenstrahldruck für
den lithographischen Druck anzuwenden. Die europäische Patentveröffentlichung
Nr. 503 621 offenbart z. B. ein direktes Verfahren zur Herstellung
einer lithographischen Platte, welches das Aufspritzen einer photochemisch
härtenden Farbe
auf den Plattenträger
und das Belichten der Platte mit UV-Strahlung zum Härten des
Bildbereiches beinhaltet. Zum Drucken auf ein Druckmaterial kann
dann eine Druckfarbe auf Ölbasis
auf dem Bildbereich haften. Es wird jedoch nichts über die
Auflösung
der Farbtröpfchen,
die auf den Träger
aufgespritzt werden, oder die Haltbarkeit der lithographischen Druckplatte
hinsichtlich der Druckauflagenhöhe
offenbart.
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Das kanadische Patent Nr.2,107,980
offenbart eine wäßrige Druckfarbenzusammensetzung,
welche ein erstes Polymer, das ein cyclisches Anhydrid oder ein
Derivat davon enthält,
und ein zweites Polymer, das Hydroxylgruppen enthält, umfaßt. Die
zwei Polymere werden in einem Einbrennschritt nach der Bebilderung eines
Trägers
thermisch vernetzt. Die erhaltene Matrix soll gegen das saure Feuchtmittel
eines Offset-Druckverfahrens beständig sein. Die Beispiele erläutern die
Herstellung bebilderter Platten, mit denen lithographische Auflagenhöhen von
35.000 bis 65.000 Kopien möglich
sein sollen, während
eine unvernetzte bebilderte Platte nur eine Auflagenhöhe von 4.000
Kopien aufwies.
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Diese Vorschläge für eine direkte Lithographie
erfordern beide einen Härtungsschritt
und das kanadische Patent verdeutlicht die Wichtigkeit dieses Härtungsschrittes
für große Auflagen höhen. Die
vorliegende Erfindung eliminiert die Notwendigkeit eines solchen
thermischen oder Bestrahlungsschrittes und stellt gleichzeitig eine
direkte lithographische Platte bereit, mit der eine Auflagenhöhe von mindestens
100.000 Kopien möglich
ist.
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Bekanntlich wird die Auflösung eines
Tintenstrahldruckers dadurch erhöht,
daß auf
Substrate, wie Metall, Kunststoff, Gummi, Stoffe, Leder, Glas und
Keramik, bevor darauf gedruckt wird, eine farbannehmende Schicht
aufgebracht wird. Siehe z. B. die europäische Patentveröffentlichung
Nr. 738 608, welche eine thermisch härtbare farbannehmende Schicht
offenbart, die eine erste wasserlösliche hochmolekulare Verbindung mit
einer kationischen Gruppe in der Polymerhauptkette und eine zweite
wasserlösliche
hochmolekulare Verbindung mit einer Seitenkette, die eine kondensierbare
funktionelle Gruppe enthält,
enthält.
In einer anderen Ausführungsform
kann die zweite hochmolekulare Verbindung durch ein Monomer oder
Oligomer mit mindestens zwei (Meth)acryloylgruppen ersetzt werden,
wodurch eine UV-härtbare
farbannehmende Schicht erhalten wird. In beiden Fällen soll
es die kationische Gruppe des ersten Polymers einem Lösungsmittel
für Druckfarben erlauben,
leicht in die farbannehmende Schicht einzudringen. Die erfindungsgemäße farbannehmende Schicht
erfordert weder einen thermischen noch einen Strahlungshärtungsschritt.
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Es sind auch poröse farbannehmende Schichten
bekannt. Die vorstehend besprochene europäische Patentveröffentlichung
Nr. 738 608 schlägt
vor, feine mit Poren durchsetzte Teilchen aus einem organischen oder
anorganischen Material einzusetzen, um zu erreichen, daß eine farbannehmende
Schicht hinsichtlich der Aufnahmegeschwindigkeit und des Aufnahmevolumens
schnell aufnehmen kann. Als anorganische Teilchen werden Pigmente,
wie Siliciumdioxid und Ton, vorgeschlagen. Andere Referenzen, die
im Gegensatz zu tonhaltigen Schichten, die von einem Träger getragen
werden, tonhaltige Träger
offenbaren, schließen
die US-Patente Nr. 4,883,486 und 5,364,702 ein.
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US-Patent Nr. 4,883,468 offenbart
eine Vorrichtung für
die Übertragung
eines lithographischen Bildes mittels Tintenstrahl, welche geschmolzene
hydrophobe Farbe auf Aluminium- oder Papierplatten spritzt, wobei sich
Papierplatten mit einem hohen Tongehalt als geeignet und wirtschaftlich
erwiesen. Es wird nichts zu speziellen Tonen oder der Porösität der Platte
gesagt.
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US-Patent Nr. 5,364,702 offenbart
eine Schicht für
die Tintenstrahlaufzeichnung, die von einen Träger getragen wird, wobei die
farbannehmende Schicht mindestens eines von Acetylenglycol, Ethylenoxid-Additionsprodukt
mit Acetylenglycol und Acetylenalkohol, die jeweils eine Dreifachbindung
in ihrem Molekül
aufweisen, enthält.
Die farbannehmende Schicht kann auch ein anorganisches Pigment,
wie Siliciumdioxid, ein wasserlösliches
polymeres Bindemittel und ein kationisches Oligomer oder Polymer
enthalten. Es wird nichts zur Porösität gesagt. Das erfindungsgemäße druckbare
Material verwendet ein Copolymer mit einer Vielzahl von Aminstellen,
die wenigstens teilweise mit einer Säure neutralisiert sind.
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JP-A-1-151 852 offenbart Flächengebilde
für die
Tintenstrahlaufzeichnung, die einen Träger und eine farbannehmende
Schicht umfassen.
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US-Patent Nr.5,820,932 offenbart
ein Verfahren für
die Herstellung von lithographischen Druckplatten. Die Flüssigkeitströpfchen des
Tintenstrahls erzeugen ein Bild auf der Oberfläche einer Druckplatte, und
zwar entsprechend der digitalen Information, die das von einem Computersystem,
das mit den Druckköpfen
kommuniziert, bereitgestellte Bild beschreibt. Die Tröpfchen aus
dem Druckkopf umfassen harzbildende Reaktanten, die allein oder
in Kombination mit Reaktanten, die zuvor auf die Platte aufgetragen
wurden, auf der Plattenoberfläche
polymerisieren, wodurch ein druckbares hartes Harzbild bereitgestellt
wird. Das so erzeugte Harzbild liefert eine lithographische Druckplatte,
die für
hohe Druckauflagen geeignet ist. Im Gegensatz dazu erfordert die
vorliegende Endung keine Polymerisation der flüssigen Zusammensetzung, die
auf den Träger
für das
druckbare Material gespritzt wird.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Eine Aufgabe der vorliegenden Endung
ist es, eine lithographische Druckplatte bereitzustellen, mit der große Auflagenhöhen möglich sind
und die eine gute Auflösung
und Übertragung
auf den Träger
aufweist.
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Eine andere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, das „Fingerabdruck"-Problem zu überwinden.
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Ein Merkmal der vorliegenden Erfindung
ist ein Träger
mit einer porösen
keramischen (tonhaltigen) Schicht darauf.
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Ein anderes Merkmal der Erfindung
ist eine farbannehmende thermoplastische Schicht auf der porösen Schicht,
wobei die farbannehmende Schicht ein Copolymer mit einer maximalen
Oberflächenergie
von 50 mN/m (dyn/cm) und einer Vielzahl von tertiären Aminstellen
enthält,
wobei die Aminstellen wenigstens teilweise mit einer Säure neutralisiert
sind.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist die Eliminierung des Belichtungs- und des chemischen Entwicklungsschrittes
herkömmlicher
Verfahren zur Herstellung lithographischer Druckplatten, wodurch
geringere Produktionskosten und ein umweltfreundliches Verfahren
erreicht werden.
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
ist eine lithographische Druckplatte, umfassend (a) einen Träger mit
einer hydrophilen porösen
Schicht auf mindestens einer Oberfläche; und (b) eine farbannehmende thermoplastische
Bildschicht, die auf der hydrophilen porösen Schicht haftet, wobei die
farbannehmende Schicht ein Copolymer mit einer maximalen Oberflächenergie
von 50 mN/m (dyn/cm) und einer Vielzahl von tertiären Aminstellen
enthält,
wobei die Aminstellen wenigstens teilweise mit einer Säure neutralisiert
sind.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
für die
Herstellung einer lithographischen Druckplatte, umfassend: (a) das
Aufbringen einer hydrophilen porösen
Schicht auf einen Träger;
(b) das Aufbringen einer flüssigen
Zusammensetzung auf die hydrophile poröse Schicht mittels einer Tintenstrahldruckvorrichtung,
wobei die flüssige
Zusammensetzung ein Copolymer mit einer maximalen Oberflächenergie
von 50 mN/m (dyn/cm) und einer Vielzahl von tertiären Aminstellen
enthält,
wobei die Aminstellen wenigstens teilweise mit einer Säure neutralisiert
sind; und (c) das Trocknen der flüssigen Zusammensetzung.
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Die Figur veranschaulicht die theoretischen
Mechanismen, von denen angenommen wird, daß sie für die verbesserten Eigenschaften,
die die erfindungsgemäße lithographische
Druckplatte aufweist, verantwortlich sind. Genauer gesagt, veranschaulicht
die Figur die Säure/Base-Anpassung einer flüssigen Zusammensetzung
an die mit Silikat behandelte hydrophile poröse Schicht.
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Die Anmelder haben eine lithographische
Druckplatte mit hoher Auflösung
gefunden, die durch Tintenstrahldruck nach dem Drop-0n-Demand-Verfahren
(Tropfen auf Anforderung) bebildert werden können, ohne herkömmliche
Belichtungs- und Entwicklungsschritte zu verwenden. Bei der lithographischen
Druckplatte besteht nicht das „Fingerabdruck"-Problem, mit welchem
herkömmliche
lithographische Druckplatten behaftet sind. Die Auflösung der
lithographischen Druckplatte kann durch Säure/Base-Anpassung der Grenzfläche zwischen
einem basischen porösen
und hydrophilen Träger
und einer flüssigen
Zusammensetzung, die ein teilweise oder vollständig neutralisiertes basisches
Polymer enthält,
sogar noch weiter verbessert werden.
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Als „hydrophil" wird eine Oberfläche bezeichnet, auf welcher
der Gleichgewichtskontaktwinkel von Wasser, der in einer Luftumgebung
bei 25°C
und 35% relativer Feuchtigkeit mittels eines Goniometers gemessen
wird, kleiner als 40° ist.
Zum Vergleich, der Gleichgewichtskontaktwinkel von Wasser auf einer
Oberfläche, die
praktisch als hydrophil erachtet wird, beträgt 0 bis 20°.
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Mit „poröser Schicht" ist eine hydrophile Schicht gemeint,
die eine Aufnahmegeschwindigkeit für Wasser oder Farbe auf Wasserbasis
aufweist, welche nach 5s zu einer Abschwächung des ursprünglichen
akustischen Signals, das durch akustische Messungen mittels eines
EST Surface-Sizing-Gerätes, im
Handel erhältlich
von der Muetek Analytik, Inc., Marietta, GA, gemessen wird, von
mindestens 5% führt.
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Mit „flüssiger Zusammensetzung" ist eine Zusammensetzung
gemeint, die, wenn sie durch einen Tintenstrahldruckkopf auf eine
hydrophile poröse
Schicht eines Trägers
aufgebracht wird, einen Bildbereich erzeugt, der, wenn er getrocknet
ist, auf der Schicht haftet und nachfolgend aufgetragene Farbe,
wie sie üblicherweise
beim lithographischen Drucken verwendet wird, annimmt. Die flüssige Zusammensetzung
muß daher
die anspruchsvollen Anforderungen an die Leistung von Druckfarbenzusammensetzungen
für den
Tintenstrahldruck erfüllen.
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Wie vorstehend zusammengefaßt, umfaßt die erfindungsgemäße lithographische
Druckplatte:
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- (a) einen Träger mit einer hydrophilen porösen Schicht
auf mindestens einer Oberfläche;
und
- (b) eine farbannehmende thermoplastische Bildschicht, die auf
der hydrophilen porösen
Schicht haftet, wobei die farbannehmende Schicht (d. h. der Bildbereich)
ein Copolymer mit einer maximalen Oberflächenergie von 50 mN/m (dyn/cm)
und einer Vielzahl von tertiären
Aminstellen enthält,
wobei die Aminstellen wenigstens teilweise mit einer Säure neutralisiert
sind.
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Der Träger kann Aluminium, Polymerfolie
oder Papier sein und wird vorzugsweise durch eine herkömmliche
chemische, elektrochemische oder mechanische Oberflächenbehandlung
aufgerauht. Eine chemische Aufrauhbehandlung ist in US-Patent Nr.
5,551,585 offenbart. Es ist bekannt, daß die Oberfläche eines Aluminiumträgers basisch
gemacht werden kann, indem das Aluminium bei einer Temperatur zwischen
20°C und
100°C, vorzugsweise
zwischen 80 °C
und 95°C
mit einer wäßrigen Silikatlösung in
Kontakt gebracht wird.
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Polymere Träger, wie Polyethylenterephthalat-
oder Polyethylennaphthlatfolie, können mit einer hydrophilen
Grundierschicht, die sich z. B. aus einer Dispersion von Titandioxidteilchen
in vernetzter Gelatine zusammensetzt, beschichtet werden, um eine
aufgerauhte Oberfläche
bereitzustellen. Papierträger
können ähnlich behandelt
und als Träger
verwendet werden.
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Die hydrophile poröse Schicht
des Trägers
umfaßt
ein wasserlösliches
Bindemittel, ein Härtungsmittel und
einen Ton, ausgewählt
aus Kaolin, Hydrotalkit, Glaukonit, einem Gemisch von Metalloxiden,
einem Serpentinton, einem Montmorillonitton, einem Illitton, einem
Chloritton, einem Vermikulitton, einem Bauxitton, einem Attapulgitton,
einem Sepiolithton, einem Palygorskitton, einem Korrensitton, einem
Allophanton, einem Imogolitton, einem Böhmitton, einem Gibbsitton,
einem Kliachitton und einem Laponitton. Kaolin und Montmorillonittone
sind bevorzugt und ein Ton, der ein Gemisch aus Aluminiumoxid, Siliciumoxid,
Natrium, Titan, Calcium, Aluminium und Siliciumdioxid enthält, ist
besonders bevorzugt.
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Das wasserlösliche Bindemittel kann aus
Gelatine, einer Cellulose, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylamid, Polyvinylalkohol,
Agar, Algin, Carrageen, Fucoidan, Laminaran, Gummiarabikum, Maishülsengummi,
Gum Ghatti, Guar-Gum, Karaya-Gummi, Johannesbrot-Gummi, Pektin,
Dextrin, Stärke
und Polypeptid ausgewählt sein.
Ein Cellulosebindemittel, wie Hydroxypropylmethylcellulose, ist
bevorzugt.
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Geeignete Härtungsmittel schließen Tetraalkoxysilane
(wie Tetraethoxysilan und Tetramethoxysilan) und Silane mit mindestens
zwei Hydroxy-, Alkoxy- oder Acetoxygruppen, die 3-Aminopropyltrihydroxysilan, Glycidoxypropyltriethoxysilan,
3-Aminopropylmethyldihydroxysilan, 3-(2-Aminoethyl)aminopropyltrihydroxysilan,
N-Trihydroxysilylpropyl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, Trihydroxysilylpropansulfonsäure und
Salze davon einschließen,
aber nicht darauf beschränkt
sind, ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Die ersten zwei Verbindungen
in dieser Liste sind bevorzugt. Diese Materialien sind ohne weiteres
von mehreren kommerziellen Anbietern, einschließlich der Aldrich Chemical
Company, Milwaukee, WI, erhältlich.
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Die hydrophile poröse Schicht
kann auch amorphe Siliciumdioxidteilchen (z. B. mit einer mittleren
Größe von 5 μm) enthalten,
um eine Oberflächenrauhigkeit
bereitzustellen, wie sie schließlich
zum Drucken verwendet wird, und kann Füllstoffe (wie gemahlenen Kalkstein,
Talk, Calciumsulfat, Bariumsulfat, Titandioxid, Zinkoxid, Zinksulfid,
Zinkcarbonat, Titanweiß,
Aluminiumsilikat, Diatomeenerde, Calciumsilikat, Magnesiumsilikat,
Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid und Lithophon), Pigmente (wie Kunststoffpigmente
auf Styrolbasis, Kunststoffpigmente auf Acrylbasis, Mikrokapseln
und Harnstoffharz-Pigmente), Pigmentdispergiermittel, Verdickungsmittel,
Treibmittel, Penetriermittel, Farbstoffe oder farbige Pigmente,
optische Aufheller, UV-Absorber, Antioxidationsmittel, Konservierungsmittel
und Fungizide enthalten.
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Die hydrophile poröse Schicht
kann auch ein nichtionisches grenzflächenaktives Mittel enthalten,
wie CT-121, welches 2,4,7,9-Tetramethyl-5-decin-4,7-diol enthält, (erhältlich von
der Air Products Corporation Allentown, PA), das nichtionische grenzflächenaktive
Mittel ZonylTM FSN (erhältlich von DuPont, Wilmington, DE),
Olin 10G (erhältlich
von der Olin Corporation, Stamford, CT) und das nichtionische grenzflächenaktive Mittel
FLUORADTM FC 431 (erhältlich von der 3M Company,
St. Paul, MN). CT-121 ist bevorzugt.
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Die hydrophile poröse Schicht
kann auch ein oder mehrere Metalloxide von Silicium, Beryllium,
Magnesium, Aluminium, Germanium, Arsen, Indium, Zinn, Antimon, Tellur,
Blei, Wismut oder Übergangsmetallen enthalten.
Für die
Zwecke dieser Anmeldung wird Silicium als „Metall" betrachtet. Siliciumoxid-, Aluminiumoxid-,
Titanoxid- und Zirkoniumoxidverbindungen sind bevorzugt und Siliciumoxid-
und Titanoxidverbindungen sind bei der Ausführung dieser Erfindung am meisten
bevorzugt. Es können
auch Gemische von Oxiden in beliebiger Kombination und beliebigen
Verhältnissen
verwendet werden.
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Nachstehend sind die empfohlenen
Mengen der Komponenten der hydrophilen porösen Schicht dargestellt. Diese
Mengen sind der prozentuale Anteil am Trockenschichtgewicht und
alle Bereiche werden als Näherungsbereiche
betrachtet, die ihre Endpunkte einschließen (d. h. „etwa").
Tabelle
1
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Die poröse hydrophile Zusammensetzung
kann durch herkömmliche
Verfahren als wäßrige Lösung oder
Dispersion auf den Träger
aufgetragen werden und dann gehärtet
(vernetzt) werden, indem sie bei erhöhten Temperaturen, z. B. 100-120°C, für 5-10 min
getrocknet wird. Die so erhaltene hydrophile poröse Schicht weist ein Trockenschichtgewicht
von mindestens 5 g/m2, vorzugsweise 10 bis
20 g/m2 auf.
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Die flüssige Zusammensetzung wird
vorzugsweise mit einer Tintenstrahldruckvorrichtung auf die Bereiche
der hydrophilen porösen
Schicht, welche ein gewünschtes
Bild darstellen, aufgebracht. Die flüssige Zusammensetzung wird
dann getrocknet, wodurch eine farbannehmende thermoplastische Bildschicht
erzeugt wird, die auf der hydrophilen porösen Schicht haftet.
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Das Trocknen kann durch Trocknenlassen
der flüssige
Zusammensetzung an der Luft oder vorzugsweise durch Anwendung von
Wärme erfolgen,
z. B. indem sie für
5 bis 60 s Temperaturen von 105 bis 130 °C ausgesetzt wird. Um die Trocknungszeit
zu verkürzen,
kann mit Gebläseluft
getrocknet werden. In dieser Hinsicht ist die hydrophile Schicht
porös genug,
um zuzulassen, daß ein
Teil des Wassers der flüssigen
Zusammensetzung im Inneren der Schicht absorbiert wird, statt auf
der Oberfläche
zu verbleiben. Es wird angenommen, daß diese Porösität ein schnelles Trocknen des
jeweiligen Punktes aus der flüssigen
Zusammensetzung an Ort und Stelle ermöglicht und so die Ausbreitung
des Punktes über
die Oberfläche
der hydrophilen Schicht minimiert.
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Wenn die lithographische Druckplatte
durch Auftragen der flüssigen
Zusammensetzung mittels Tintenstrahl auf die hydrophile poröse Schicht
des Trägers
hergestellt wird, umfaßt
die erhaltene farbannehmende Schicht eine Vielzahl von Punkten,
die ein gewünschtes,
zu druckendes Bild darstellen. Durch passende Auswahl einer geeigneten
porösen
hydrophilen Schicht können
die Punkte ein mittleres Verhältnis
(d. h. Punktdurchmesser : Tröpfchendurchmesser)
von nicht mehr als 2,5, vorzugsweise nicht mehr als 2,2 aufweisen,
wobei der Tröpfendurchmesser
definiert ist als die Größe eines
Tröpfchens
der flüssigen
Zusammensetzung, das durch den zum Aufbringen der farbannehmenden
Schicht verwendeten Tintenstrahldrucker erzeugt wird. Je kleiner
das mittlere Verhältnis
desto höher
die Auflösung.
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Die flüssige Zusammensetzung enthält typischerweise
auch ein grenzflächenaktives
Mittel, ein Feuchthaltemittel und Wasser, zusätzlich zu dem Copolymer, das
aus Polyacrylaten, styrolmodifizierten Polyacrylaten, Polyamiden
und Polyurethanen ausgewählt
ist. Geeignete Polyacrylate und styrol-modifizierte Polyacrylate
können
aus Comonomeren der folgenden Formel hergestellt werden:
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Veranschaulichende Beispiele für Comonomere
schließen
Acrylate, wie Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat,
Diethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat, Di(t-butyl)aminoethylacrylat
und Di(t-butyl)aminoethylmethacrylat, Acrylamide, wie Dimethylaminopropylmethacrylamid,
und Styrole, wie p-Dimethylaminostyrol und Diethylaminostyrol, ein.
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Das Copolymer kann auch ein Polyamid
sein, das aus einem Comonomer mit mindestens einer tertiären Aminstelle
in seinem Gerüst
hergestellt ist. Geeignete Comonomere schließen 1,4-Bis(3-aminopropyl)piperazin
und C1–10-Dialkylpiperazindipropionat
ein.
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Das Copolymer kann auch ein Polyurethan
sein, das aus einem Comonomer der folgenden Formel hergestellt ist:
wobei Z ein aliphatischer,
cycloaliphatischer oder aromatischer zweiwertiger Rest ist, der
mindestens eine tertiäre
Aminogruppe enthält,
mit der Maßgabe,
daß der
Rest durch eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen an den Rest der
Comonomerstruktur gebunden ist. Geeignete Comonomere, die zur Herstellung
des Copolymers verwendet werden können, schließen jene
ein, die der folgenden Formel entsprechen:
wobei R ein aliphatischer,
cycloaliphatischer oder aromatischer Substituent ist und
u
gleich 1 bis 6 ist.
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Ein geeignetes Comonomer ist N-Methyldiethanolamin.
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Comonomere, die der folgenden Formel
entsprechen, können
auch zur Herstellung des Copolymers verwendet werden:
wobei u gleich 1 bis 6 ist.
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Um die Aminstellen des Copolymers
teilweise oder vollständig
zu neutralisieren, wird eine Säure
verwendet, die ein relativ geringes Molekulargewicht aufweisen sollte.
Geeignete Säuren
entsprechen einer der Formeln:
wobei R ein Wasserstoffatom
ist, für
-CH
3 oder -CH
2CH
3 steht; und
n eine Zahl von 0 bis 6
ist.
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Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure und Glycolsäure sind
als neutralisierende Säure
bevorzugt, wobei Ameisensäure
besonders bevorzugt ist.
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Das Copolymer sollte eine maximale
Oberflächenenergie,
die gemäß dem in
J. Appl. Pol. Sci. 13 (1969), 1741 beschriebenen Owens-Wendt-Verfahren
bezogen auf zwei flüssige
Proben (Wasser und Diiodmethan) gemessen wird, von 50 mN/m (dyn/cm),
vorzugsweise 20 bis 50 mN/m (dyn/cm) aufweisen.
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Die zweite Komponente der flüssigen Zusammensetzung
ist ein nichtionisches oder kationisches grenzflächenaktives Mittel, welches
dazu dient, die dynamische Oberflächenspannung der flüssigen Zusammensetzung
herabzusetzen, so daß sie
mit einem herkömmlichen
Tintenstrahldrucker auf einen Träger
gespritzt werden kann. Die dynamische Oberflächenspannung der flüssigen Zusammensetzung
kann im Bereich von 20 bis 60 mN/m (dyn/cm), vorzugsweise 32 bis
44 mN/m (dyn/cm) liegen. Acetylenglycole, ethoxylierte Glycole,
ethoxylierte/propoxylierte Blockcopolymere und Sorbitanester sind
bevorzugte grenzflächenaktive Mittel.
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Die Viskosität der flüssigen Zusammensetzung sollte
bei 20°C
20 mPa·s
(Centipoise) nicht übersteigen
und beträgt
vorzugsweise 1 bis 10 mPa·s
(Centipoise), am meisten bevorzugt 1 bis 5 mPa·s (Centipoise).
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Die flüssige Zusammensetzung enthält vorzugsweise
ein Feuchthaltemittel, um sicherzustellen, daß sie das Wasser behält, während sich
der Tintenstrahldrucker außer
Betrieb befindet. Geeignete Feuchthaltemittel schließen Glycerol,
Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Propylenglycol,
Dipropylenglycol, Tripropylenglycol, Ethylenglycolmonomethylether,
Diethylenglycolmonomethylether, Triethylenglycolmonomethylether,
Propylenglycolmonomethylether, Dipropylenglycolmonomethylether,
Tripropylenglycolmonomethylether und Kombinationen davon ein.
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Die flüssige Zusammensetzung kann
hergestellt werden, indem die entsprechenden Mengen an Copolymer
und nichtionischem oder kationischem grenzflächenaktiven Mittel in entionisiertem
Wasser gemischt werden. So kann die flüssige Zusammensetzung vorzugsweise
0,1 bis 10 Gew.-% Copolymer, 0,001 bis 5 Gew.-% grenzflächenaktives
Mittel und etwa 85 bis etwa 99 Gew.-% Wasser enthalten, stets bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Stärker bevorzugt enthält die flüssige Zusammensetzung,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, sogar 0,1 bis
3 Gew.-% Copolymer, 0,05 bis 1 Gew.-% grenzflächenaktives Mittel und 95 bis
99 Gew.-% Wasser. Das Feuchthaltemittel kann, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 3 Gew.-% enthalten sein.
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Die flüssige Zusammensetzung kann
auch farbgebende Stoffe, Biozide, Korrosionsschutzmittel und Antischaummittel
enthalten.
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Ohne durch die Theorie gebunden sein
zu wollen, nehmen die Anmelder heute an, daß die Oberfläche der
hydrophilen porösen
Schicht basisch ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist die hydrophile poröse
Schicht eine Vielzahl von Natriumsilikatstellen auf, die ihre Oberfläche sogar
noch basischer machen. Die flüssige
Zusammensetzung enthält
ein basisches Copolymer, welches teilweise oder vollständig mit
einer Säure
neutralisiert ist. So ist es möglich, „die Grenzfläche" zwischen der basischen
hydrophilen und porösen
Schicht des Druckplattenträgers
und dem basischen Copolymer der flüssigen Zusammensetzung „anzupassen". Vorzugsweise sollten
die basischen Stellen des Copolymers der flüssigen Zusammensetzung teilweise
neutralisiert sein, wodurch sichergestellt wird, daß in dem
Copolymer sowohl basische als auch saure Stellen vorhanden sind.
Es wird angenommen, daß dadurch,
daß sowohl
saure als auch basische Stellen vorhanden sind, zwei unterschiedliche
Mechanismen (elektrostatische Abstoßung und Doppelsalzaustausch) gleichzeitig
ablaufen können.
Diese Theorie der „Säure/Base-Anpassung
der Grenzfläche" wird durch die Figur
veranschaulicht und nachstehend erklärt.
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Ohne durch die Theorie gebunden sein
zu wollen, ist es im allgemeinen unbestritten, daß ein Flüssigkeitströpfchen,
das auf eine relativ feste Oberfläche aufgebracht wird, sich
in Form eines sehr dünner
Vorfilms, der der Masse des Flüssigkeitströpfchens
voraus geht, ausbreitet. Dies ist in der Figur veranschaulicht,
wobei das Tröpfchen 10 einer
flüssigen
Zusammensetzung auf einen Träger 15 aufgetragen
wurde, der ein basische hydrophile poröse Schicht 20 aufweist.
Die Masse 30 des Tröpfchens
ist umgeben von einem Vorfilm 40. Die Anmelder nehmen heute
an, daß Wasser
und die relativ flüchtige
Säure relativ
schnell aus dem sehr dünnen Vorfilm
des Tröpfchens
der flüssigen
Zusammensetzung, das auf die mit Silikat behandelte hydrophile und
poröse
Schicht des Druckplattenträgers
aufgetragen wurde, verdampft. Der Nettoeffekt einer solchen Verdampfung
ist der, daß der
relative prozentuale Anteil an nicht neutralisierten basischen Stellen
des Copolymers, welche in dem Vorfilm vorhanden sind im Vergleich
zur Masse des Flüssigkeitströpfchens
erhöht
wird. Diese nicht neutralisierten basischen Stellen werden von den
basischen Stellen, die an der Oberfläche der mit Silikat behandelten
porösen
Schicht vorhanden sind, abgestoßen.
Die Elektronenpaarabstoßung
zwischen den freien tertiären
Amingruppen des Polymers und den basischen Stellen der mit Silikat
behandelten porösen
Schicht neigt dazu, die Ausbreitung des Flüssigkeitströpfchens zu verringern, was
zu einem Punktdurchmesser führt, der
im Verhältnis
zum Durchmesser des Flüssigkeitströpfchens
kleiner ist, wodurch der farbannehmenden Zusammensetzung eine ausgezeichnete
Auflösung
verliehen wird. Bei diesem ersten Mechanismus wird die „Grenzfläche" zwischen der mit
Silikat behandelten porösen
Schicht und dem teilweise neutralisierten basischen Copolymer der
flüssigen
Zusammensetzung „angepaßt", um für eine solche
Abstoßung
zu sorgen.
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Es wird angenommen, daß in der
Masse des Flüssigkeitströpfchens
ein zweiter Mechanismus, wie er auch in der Figur dargestellt ist,
abläuft.
In der Masse des Flüssigkeitströpfchens
findet eine im Verhältnis
geringe Verdampfung von Säure
und Wasser statt. Daher ist der Anteil an mit Säure neutralisierten basischen Stellen
in der Masse des Tröpfchens
höher als
in dem Vorfilm. Vermutlich findet zwischen den Säurestellen, die in dem teilweise
neutralisierten basischen Copolymer in der Masse des Farbtröpfchens
vorhanden sind, und den basischen Stellen, die auf der Oberfläche der
mit Silikat behandelten porösen
Schicht vorhanden sind, eine Säure/Base
Doppelsalz-Substitutionsreaktion statt. Bei diesem zweiten Mechanismus
wird die „Grenzfläche" zwischen der mit
Silikat behandelten porösen
Schicht und dem teilweise neutralisierten Copolymer der flüssigen Zusammensetzung „angepaßt", um ein Proton von
der neutralisierten Amingruppe bereitzustellen, welches durch die
basische Stelle des Natriumsilikats angezogen wird, wie in der Figur
dargestellt ist. Man nimmt heute an, daß dieser zweite Mechanismus
für die
ausgezeichnete Haftung und Haltbarkeit der erhaltenen farbannehmenden
Schicht verantwortlich ist und erklären kann, warum ein Vernetzungsschritt
bei der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich ist. Daher ist
die farbannehmende Schicht in dem Sinne „thermoplastisch", daß sie nicht
kovalent vernetzt ist.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung und sollen den Umfang der Erfindung in keiner Weise
einschränken.
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Beispiel 1
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Herstellung
eines teilweise neutralisierten basischen Copolymers
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Ein Gemisch aus Methylisobutylketon
(MIBK, 300 g), n-Dodecylmercaptan (0,75 g) und VAZO 88 1,1'-Azobiscyclohexancarbonitril-Initiator
(15 g) wurde gerührt,
mit Stickstoff überschichtet
und auf Rückflußtemperatur
erhitzt. Dann wurde ein Gemisch aus Dimethylaminoethylmethacrylat
(84 g), Methylmethacrylat (216 g) und MIBK (20 g) tropfenweise über 2,5
h mit einer Geschwindigkeit, die so gleichmäßig wie möglichen gehalten wurde, zugegeben.
Dreißig
Minuten später
wurde eine Lösung
des Initiators VAZO 88 (1,5 g) in MIBK (20 g) zugegeben. Etwa 4
h später
wurde das Erwärmen
und Rühren
eingestellt, wodurch eine klare goldfarbene Lösung erhalten wurde. Die Lösung wurde
eingeengt, indem durch Destillation etwa 166,2 g MIBK entfernt wurden.
Bei etwa 80°C
wurde Wasser (559 g) zugegeben und die azeotrope Destillation begann,
und es wurde eine pastöse
Masse erhalten. Als die Temperatur der pastösen Masse 90°C erreichte,
wurde Wasser (55 g) und Ameisensäure
(19 g) zugegeben, wodurch eine viel flüssigere Dispersion erhalten
wurde. Die azeotrope Destillation dieser Dispersion wurde fortgesetzt,
bis ihre Temperatur 99°C
erreichte und nur noch sehr wenig MIBK entfernt wurde.
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Das Produkt war eine trübe Dispersion
eines Copolymers aus 28% DMAEMA/72% MMA, das mit Ameisensäure zu 75%
neutralisiert war. Die Dispersion wies einen pH-Wert von 6,20, einen
Feststoffgehalt von 33,2% und bei 5 U/min eine Brookfield-Viskosität von 16.900
mPa·s
(Centipoise) auf.
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Beispiel 2
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Herstellung eines teilweise
neutralisierten basischen Copolymers
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Ein 21 Vierhals-Glasreaktor wurde
mit Methylisobutylketon (MIBK, 240 g) befällt und das Lösungsmittel
unter Rühren
und Stickstoff-Schutzgas auf Rückflußtemperatur
erhitzt. Inzwischen wurden getrennte Tropftrichter mit a) einem
Gemisch aus Methylmethacrylat (140 g), Ethylacrylat (40 g) und 2-(Dimethylamino)ethylmethacrylat
(70 g) und b) einer Lösung des
1,1'-Azobiscyclohexancarbonitril-Initiators
VAZO 88 (1,0 g) in MIBK (25 g) befällt. Bei Erreichen des Rückflusses
wurde mit der gleichzeitigen tropfenweisen Zugabe begonnen und mit
solchen Geschwindigkeiten durchgeführt, daß die Zugabe jeweils in 2,5
h beendet war. Der Monomertrichter wurde mit MIBK (20 g) in den
Ansatz ausgespült.
Eine Stunde später
wurde VAZO 88 Initiator (1 g) in MIBK (10 g) zugegeben, wonach der
Trichter mit 5 g MIBK ausgespült
wurde. Drei Stunden später
wurde das Erwärmen
eingestellt und nachdem das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur
abgekühlt
war, wurde das Rühren
eingestellt.
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Nach mindestens 8 h zeigte eine Bestimmung
des Feststoffgehaltes einen praktisch vollständigen Umsatz an. Die Lösung wurde
durch Destillation eingeengt, wobei 85 g Lösungsmittel entfernt wurden.
Die Lösung wurde
mit einer Lösung
aus Ameisensäure
(15,4 g) (was theoretisch einer Neutralisiation von etwa 75% entspricht)
und Wasser (400 g) verdünnt.
Die erhaltene viskose, heterogene Dispersion wurde azeotrop destilliert, bis
ihre Temperatur 99°C
erreichte und nur noch wenig oder kein MIBK mehr entfernt wurde.
Während
dieser Destillation wurde Wasser (150 g) zugegeben, um die Viskosität herabzusetzen.
Als die Dispersion abgekühlt war,
wurde sie mit Wasser (100 g) plus 10 Tropfen Ameisensäure weiter
verdünnt.
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Das Produkt war eine durchscheinende
Dispersion eines Copolymers aus 56% Methylmethacrylat /28% Dimethylaminoethylmethacrylat
/ 16% Ethylacrylat, das mit Ameisensäure zu 75% neutralisiert war.
Die Dispersion wies einen pH-Wert von 6,25, einen Feststoffgehalt
von 26,2% und bei 20 U/min eine Brookfield-Viskosität von 4.100
mPa · s
(Centipoise) auf.
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Beispiel 3
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Formulierung
flüssiger
Zusammensetzungen
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Die flüssigen Zusammensetzungen wurden
hergestellt, indem eine entsprechende Menge der Dispersionen der
teilweise neutralisierten basischen Copolymere der Beispiele 1 und
2 zu entionisiertem Wasser, welches zusätzlich ein nichtionisches grenzflächenaktives
Mittel und ein Glycerol-Feuchthaltemittel enthielt, zugegeben wurde.
Das Gemisch wurde gerührt,
um eine homogene Vermischung sicherzustellen, und durch einen Filter
mit einer Porengröße von 1 μm filtriert.
Die erhaltenen flüssigen
Zusammensetzungen sind nachstehend in Tabelle 2 dargestellt.
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Beispiel 4
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Herstellung einer tonhaltigen
Beschichtungszusammensetzung
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LUDOX SM-30 (240 g, 30% kolloidales
Siliciumdioxid in Wasser, DuPont), METHOCEL K 100 LV Bindemittelharz
(408 g, Hydroxypropylmethylcellulose, 5% in Wasser, Dow Chemical),
TEX 540 Kaolinton (144 g, ECC International), SYLOID 7000 amorphes
Siliciumdioxid (32 g, W. R. Grace) und CT-121 nichtionisches grenzflächenaktives
Mittel (12 g, Air Products) wurden mit 240 g Wasser 15 min in einem
Schermischer gemischt und dann insgesamt viermal durch eine Eiger
Horizontalmühle,
gefüllt
mit Zirconiumoxidkügelchen,
hindurchgeführt,
wodurch die tonhaltige Beschichtungszusammensetzung hergestellt
wurde, die nachstehend in Tabelle 3 zusammengefaßt ist.
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Beispiel 5
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Aufbringen der tonhaltigen
Beschichtungszusammensetzung
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Zu der tonhaltigen Beschichtungszusammensetzung
von Beispiel 4 (950 g) wurde Tetramethylorthosilikat (8 ml) zugegeben.
Die Beschichtungszusammensetzung wurde kräftig gemischt und unter Verwendung herkömmlicher
Beschichtungsverfahren so auf Polyester- oder Aluminiumträger aufgetragen,
daß ein
Trockenschichtgewicht von 12-16 g/m
2 erreicht
wurde. Die Beschichtungen wurden bei 100-125°C für 5-10 min härten gelassen. Tabelle
4
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Beispiel 6
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Die Verfahren von Beispiel 4 wurden
wiederholt, ausgenommen daß (i)
die tonhaltige Beschichtungszusammensetzung ein Gemisch aus zwei
unterschiedlichen Tonen mit zwei unterschiedlichen Teilchengrößen enthielt
und (ii) andere Mischtechniken verwendet wurden. Genauer gesagt,
LUDOX SM-30 (160 g), METHOCEL K 100 LV Bindemittelharz (408 g),
Kaolinton G (80 g), TEX 540 Kaolinton (80 g), SYLOID 7000 amorphes Siliciumdioxid
(16 g) und CT-121 nichtionisches grenzflächenaktives Mittel (13 g) wurden
mit 319 g Wasser 48 h in einer Keramikkugelmühle mit Keramikkugeln (das
Gewicht der Kugeln betrug 1614 g) gemischt, wodurch die tonhaltige
Beschichtungszusammensetzung hergestellt wurde, die nachstehend
in Tabelle 5 zusammengefaßt
ist. Tabelle
5
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Beispiel 7
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Aufbringen
der tonhaltigen Beschichtungszusammensetzung
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Zu der tonhaltigen Beschichtungszusammensetzung
von Beispiel 6 (950 g) wurde Tetramethylorthosilikat (8 ml) zugegeben.
Die Beschichtungszusammensetzung wurde kräftig gemischt und unter Verwendung herkömmlicher
Beschichtungsverfahren so auf Polyester- oder Aluminiumträger aufgetragen,
daß ein
Trockenschichtgewicht von 12-16 g/m
2 erreicht
wurde. Die Beschichtungen wurden bei 100-125°C für 5-10 min härten gelassen. Tabelle
6
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Beispiel 8
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Herstellung lithographischer
Druckplatten
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Die drei in Beispiel 3 hergestellten
flüssigen
Zusammensetzungen wurden unter Verwendung eines im Handel erhältlichen
EPSON Tintenstrahldruckers mit einem Tintenstrahltropfenvolumen
von etwa 14 pl bildweise auf die tonhaltigen hydrophilen Träger der
Beispiele 5 und 7 aufgetragen. Nachstehende Tabelle 7 faßt zusammen,
welche Auflösung
durch die tonhaltigen hydrophilen Träger im Vergleich zu drei nicht
porösen
Platten erreicht wird. Der erste nicht poröse Träger, STD-1, ist eine Aluminiumoxidplatte,
welche entfettet, geätzt und
einem Schritt zur Belagsentfernung unterzogen wird. Die glatte Platte
wird dann ohne irgendeinen Aufrauhschritt anodisiert und mit einer
mit Silikat behandelten Zwischenschicht beschichtet, indem die Platte
bei 75 °C
für 1 min
in eine Natriumsilikatlösung
(80 g/l), im Handel unter dem Handelsnamen N-38 von der Philadelphia
Quartz Co. erhältlich,
getaucht wird. Die beschichtete Platte wird dann mit entionisiertem
Wasser abgespült
und bei Raumtemperatur getrocknet.
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Der zweite und dritte nicht poröse Träger, STD-2
bzw. STD-3, sind im Handel erhältlich.
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Das „mittlere Verhältnis" ist ein Mittelwert über 30 Punkte
und wurde durch Lichtmikroskopie und im Handel erhältliche
Image Pro Software bestimmt. Die hydrophilen porösen Schichten der in den Beispielen
5 und 7 hergestellten bedruckbaren Materialien wiesen im wesentlichen
das gleiche mittlere Verhältnis
auf, ungeachtet dessen, ob sie auf Polyesterfolienträgern oder
Aluminiumträgern
hafteten.
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Die Porösitäten der Träger für lithographische Druckplatten
der Beispiele 5 und 7 und der drei nicht porösen Träger, STD-1 bis STD-3, wurden
durch akustische Messungen mittels eines EST Surface-Sizing-Prüfgerätes, im
Handel erhältlich
von der Muetek Analytik, Inc., bewertet. Ein Schallsender und ein
-empfänger
werden auf den gegenüberliegenden
Seiten eines mit Wasser gefüllten
Behälters
angebracht und von dem Sender wird ein kontinuierliches akustisches
Signal durch das Wasser zu dem Empfänger gesendet. Der zu prüfende Träger wird
dann senkrecht zur Richtung der Schallwelle in dem Behälter plaziert
und die Verringerung der Stärke
des ausgesendeten Signals, wenn eine solche auftritt, über die
Zeit gemessen. Eine Verringerung in der Signalstärke zeigt ein Eindringen von
Wasser in das Innere der hydrophilen Schicht an.
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Die drei nicht porösen Träger, STD-1
bis STD-3, zeigten 60 s nach dem Eintauchen eine Abschwächung von
weniger als 3%. Im Gegensatz dazu zeigten die porösen Träger der
Beispiele 5 und 7 l s nach dem Eintauchen eine Abschwächung von
81 bzw. 89%.
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Beispiel 9
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Die tonhaltigen hydrophilen Träger der
Beispiele 5 und 6 wurden zusammen mit zwei herkömmlichen Platten mit einer
flüssigen
Zusammensetzung von Beispiel 3 bebildert. Mit den erhaltenen lithographischen Druckplatten
wurden auf einer lithographischen Druckmaschine 100.000 Drucke hergestellt.
Tabelle 8 faßt
ihre Leistung als lithographische Druckplatten zusammen.
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CHB-mit Silikat behandelt: „CHB" steht für chemisches
Aufrauhen in einer basischen Lösung.
Nach einer Mattlackierung wird beim Aufrauhen bei 50 bis 70°C für 1 min
eine Lösung
aus 50 bis 100 g/l NaOH verwendet. Die aufgerauhte Platte wird dann
unter Verwendung von Gleichstrom von etwa 8 A/cm2 30
s bei 30°C in
einer H2SO4-Lösung (280
g/l) anodisiert. Die anodisierte Platte wird dann mit einer Zwischenschicht
beschichtet.
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„Mit Silikat behandelt" bedeutet, daß die anodisierte
Platte bei 75°C
für 1 min
in eine Natriumsilikatlösung
(80 g/l), die im Handel unter dem Handelsnamen N-38 von der Philadelphia
Quartz Co. erhältlich
ist, getaucht wird. Die beschichtete Platte wird dann mit entionisiertem
Wasser abgespült
und bei Raumtemperatur getrocknet.
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Die „Abnutzungsbeständigkeit" ist die Fähigkeit
einer lithographischen Druckplatte, ohne Bildverlust und dementsprechend
Dichteverlust zahlreiche Drucke zu überstehen.
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Der „Fingerabdruck" wird beurteilt,
indem die Hände
vor dem Drucken absichtlich auf die Nichtbildbereiche einer lithographischen
Druckplatte gedrückt
werden und die mit der Druckplatte gedruckten Bilder dann darauf
untersucht werden, ob diese Bilder einen Handabdruck enthalten.
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Beispiel 10
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Bewertung einer mit Silikat
behandelten tonhaltigen Schicht
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Der bei Beispiel 5 hergestellte tonhaltige
Träger
wurde mit Silikat behandelt, indem er bei 75°C für 1 nun in eine Natriumsilikatlösung (80
g/1), die im Handel unter dem Handelsnamen N-38 von der Philadelphia Quartz
Co. erhältlich
ist, getaucht wird. Die beschichtete Platte wird dann mit entionisiertem
Wasser abgespült und
bei Raumtemperatur getrocknet.
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Sowohl die mit Silikat behandelte
poröse
Schicht als auch eine entsprechende nicht mit Silikat behandelte
poröse
Kontrollschicht wurden unter Verwendung eines Tintenstrahldruckers
mit der flüssigen
Zusammensetzung III-1 von Beispiel 3 bebildert. Das mittlere Verhältnis der
mit Silikat behandelten porösen
Schicht betrug 1,61, welches im Vergleich zu dem Wert von 1,86 für das mittlere
Verhältnis,
der durch die nicht mit Silikat behandelte poröse Kontrollschicht erreicht
wurde, gut abschneidet.