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Diese Erfindung betrifft neue Druckplatten,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und einen lithographischen Druckprozess,
bei dem die Platten verwendet werden.
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Es sind Druckplatten, die sich für den lithographischen
Offset-Druck eignen, bekannt, die einen Träger aufweisen mit Nichtbild-Bereichen,
die hydrophil sind, und Bild-Bereichen,
die hydrophob und aufnahmefähig für Tinte
sind. Die Technik des lithographischen Druckes beruht auf der Unmischbarkeit
von Öl
und Wasser, wobei das ölige
Material oder die Tinte vorzugsweise durch den Bild-Bereich zurückgehalten
wird und Wasser oder Feuchtwasserlösung vorzugsweise von den Nichtbild-Bereichen
zurückgehalten
wird. Wird eine in geeigneter Weise hergestellte Oberfläche mit
Wasser befeuchtet und wird eine Tinte oder Druckfarbe aufgebracht, so
halten die Hintergrund- oder Nichtbild-Bereiche das Wasser zurück und stoßen die
Tinte oder Druckfarbe ab, während
die Bild-Bereiche die Tinte bzw. Druckfarbe aufnehmen und das Wasser
abstoßen.
Die Tinte bzw. die Druckfarbe auf den Bild-Bereichen wird dann auf
die Oberfläche
eines Materials übertragen,
auf dem das Bild reproduziert wird, wie Papier, ein Gewebe und dergleichen.
In üblicher
Weise wird die Druckfarbe auf ein Zwischenmaterial übertragen,
das als Blanket bezeichnet wird, das die Druckfarbe wiederum auf
die Oberfläche
des Materials überträgt, auf
dem das Bild reproduziert werden soll.
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Das Ausstoßen eines Tintenstrahls auf
ein Substrat (Inkjetting) ist die Nicht-Impakt-Methode für die Erzeugung von Bildern
durch die Abscheidung von Tintentröpfchen auf ein Substrat aufgrund
digitaler Signale.
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Die JP-A-53015905 beschreibt die
Herstellung einer Druckplatte durch Ausstoßen eines in Alkohol löslichen
Harzes in einem organischen Lösungsmittel
auf eine Aluminium-Druckplatte.
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Die JP-A-56105960 beschreibt die
Herstellung einer Druckplatte durch Ausstoßen einer Tinte, die ein oleophiles
Bild zu erzeugen vermag und die eine härtende Substanz enthält, wie
ein Epoxy-Sojabohnenöl
zusammen mit Benzoylperoxid oder einer photo-härtenden Substanz, wie einem
ungesättigten
Polyester, mittels eines Tintenstrahls auf einen Träger, zum
Beispiel eine anodisierte Aluminiumplatte.
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Die EP-A-0 882 584 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte, bei dem ein oleophiles Bild
auf der Oberfläche
eines Trägers
durch Aufdrucken des Bildes auf die Oberfläche mittels eines Tintenstrahls
erzeugt wird unter Verwendung einer wässrigen Lösung oder einer wässrigen,
kolloidalen Dispersion eines Salzes einer hydrophoben, organischen
Säure,
zum Beispiel Ölsäure.
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Die GB-Patentanmeldung Nr. 2 332
646, veröffentlicht
nach dem Prioritätsdatum
der vorliegenden Anmeldung, beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
einer Druckplatte, bei dem ein oleophiles Bild auf der Oberfläche erzeugt
wird unter Verwendung einer wässrigen
Lösung
oder kolloidalen Dispersion eines Polymeren mit in Wasser löslich machenden
Gruppen, wobei die in Wasser löslich
machenden Gruppen mit der Oberfläche
des Trägers
reagieren unter Bindung des Polymeren an den Träger und unter Unlöslichmachen
des Polymeren. Im Falle der beschriebenen Methode wird das Polymer
mit den in Wasser löslich
machenden Gruppen in Wasser dispergiert, um die Lösung oder
Emulsion zu erzeugen.
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Die EP-A-0 003 789 beschreibt ein
Verfahren, bei dem eine wässrige
Dispersion eines einen Film bildenden Copolymeren auf ein anodisiertes
Druckplatten-Substrat gesprüht
wird unter Erzeugung einer Druckplatte, in der die mit Polymer beschichteten
Teile oleophil sind.
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Die EP-A-0 963 841, veröffentlicht
nach dem internationalen Anmeldedatum der vorliegenden Anmeldung,
beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer lithographi schen
Druckplatte, bei dem ein synthetischer Latex von Teilchen eines
hydrophoben Polymeren auf eine hydrophile Oberfläche eines lithographischen
Trägers
aufgebracht und der Träger
auf mindestens die Glasübergangstemperatur
des hydrophoben Polymeren erhitzt wird.
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Langzeit-Druckpressenläufe mit
Platten, hergestellt durch Ausstoßen einer Flüssigkeit
auf Tinte aufnehmende Bildbereiche der Platte, erfordern, dass die
Flüssigkeit
durch Härtung
oder Quervernetzung eine Schicht bildet, die unter den Bedingungen
des lithographischen Druckprozesses nicht abgerieben wird. Benötigt wird
ein Verfahren zur Herstellung von Druckplatten durch Tintenstrahlausstoß, bei dem
die Verwendung von organischen Lösungsmitteln
und/oder lichtempfindlichen Materialien vermieden wird. Die vorliegende
Erfindung liefert eine Lösung
dieses Problems durch ein Verfahren, bei dem eine wässrige Emulsion
eines organischen Polymeren, hergestellt durch Emulsionspolymerisation,
verwendet wird, und die auf die Platte aufgebracht wird und zum
Koaleszieren gebracht wird.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung einer lithographischen Druckplatte
bereitgestellt, das umfasst die Herstellung eines olephilen Bildes
auf der Oberfläche
eines hydrophilen Trägers
durch Abscheidung des gewünschten
Bildes auf der Oberfläche
unter Verwendung einer wässrigen Emulsion
eines organischen Polymeren, hergestellt durch Emulsionspolymerisation,
wobei das Polymer filmbildend ist und funktionelle Gruppen aufweist,
die das Polymer an die Oberfläche
des hydrophilen Trägers
der Druckplatte binden unter Erzeugung eines oleophilen Films.
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Das Verfahren der Erfindung ermöglicht einen
raschen, einfachen und direkten Weg zur Herstellung einer Druckplatte
von digitalen Daten, wobei die Verwendung von organischen Lösungsmitteln
und/oder lichtempfindlichen Materialien vermieden wird. Verglichen
mit der Verwendung einer Lösung
eines Polymeren, die nach dem Stande der Technik beschrieben wird,
kann die Verwendung einer Polymerlösung gemäß der vorliegenden Erfindung
eine verbesserte Bildqualität
erzeugen.
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Die wässrige Polymerlösung, die
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist eine wässrige Dispersion
eines Polymeren, das lediglich eine beschränkte Löslichkeit in Wasser hat. Unter
einer beschränkten
Löslichkeit
ist gemeint, dass hierunter Polymere fallen, die ausreichend wasserlöslich sind,
um kolloidale Suspensionen von Polymermizellen zu bilden. Das Merkmal
wässrig
soll besagen, dass gegebenenfalls organische Flüssigkeiten vorliegen können, die
mit Wasser mischbar sind, wie mehrwertige Alkohole, zum Beispiel
Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol und Trimethylolpropan.
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In zweckmäßiger Weise enthält die Flüssigkeit,
in der das Polymer dispergiert ist, mindestens 30%, vorzugsweise
mehr als 50%, weiter bevorzugt mindestens 75 Gew.-% Wasser. Emulsionen
von Polymeren werden häufig
als Polymerlatices bezeichnet und das Merkmal Emulsion, das im Rahmen
der vorliegenden Beschreibung verwendet wird, soll einen Latex einschließen.
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Es ist nicht wesentlich, dass die
Emulsionspolymerisation in Gegenwart von Wasser durchgeführt wird. Es
liegt im Bereich der vorliegenden Erfindung, ein Polymer zu verwenden,
das hergestellt wurde durch Emulsionspolymerisation in Gegenwart
einer organischen Flüssigkeit,
worauf die Polymeremulsion in Wasser dispergiert wird, bevor sie
im Rahmen der Erfindung verwendet wird.
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Das Polymer sollte ferner auch nicht
in der Drucktinte löslich
sein und die Glasübergangstemperatur Tg
des Polymeren sollte derart sein, dass es bei der Temperatur, bei
der der Druckprozess durchgeführt
wird, nicht spröde
ist. Beispielsweise ist die Glasübergangstemperatur
vorzugsweise nicht größer als
etwa 105°C. Ist
die Glasübergangstemperatur
größer als
etwa 5°C
und insbesondere dann, wenn sie über
20 °C liegt,
ist es vorteilhaft, die Platte auf eine Temperatur über der
Glasübergangstemperatur
zu erhitzen, um einen kohärenten
Film nach dem Tintenausstoß des
Bildes zu erzeugen. Ist die Glasübergangstemperatur
geringer als 5°C,
so hat es sich im allgemeinen nicht als vorteilhaft erwiesen, die
Platte zu erhitzen, mit der Ausnahme des Falles der Verwendung einer
mit Polyvinylphosphonsäure
nachbehandelten Platte, bei der eine beträchtliche Verbesserung durch
Erhitzung erzielt wird, selbst im Falle der Verwendung von Polymeren
mit niedrigen Glasübergangstemperaturen.
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Vorzugsweise liegt dem Latex ein
Nicht-Kern-Hüllen-System
zugrunde, da dieses System bessere Ergebnisse liefert als Kern-Hüllen-Latex-Systeme.
Die Merkmale Kern-Hülle
und Nicht-Kern-Hülle
sind aus dem Stande der Technik gut bekannt.
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Geeignete Polymeremulsionen oder
Latices lassen sich herstellen nach Methoden, die aus dem Stande
der Technik allgemein bekannt sind. Beispielsweise können sie
hergestellt werden durch rasche Polymerisation von mindestens einem
Monomeren, das ein hydrophobes Homopolymer liefern würde unter
kräftiger Bewegung
in einem flüssigen
Träger.
Die Verwendung von mehr als einem Monomeren erzeugt Copolymerlatices.
Zu typischen, geeigneten Copolymeren gehören Mischpolymerisate von Acrylestern
und Sulfoestern, wie sie beschrieben werden in der US-A-3 411 911,
Mischpolymerisate von Acrylestern und Sulfo-betainen, wie sie beschrieben
werden in der US-A-3 411 912, Mischpolymerisate von Alkylacrylaten
und Acrylsäuren, wie
sie beschrieben werden in der US-A-3 287 289, Mischpolymerisate
von Vinylacetat, Alkylacrylaten und Acrylsäuren, wie sie beschrieben werden
in der US-A-3 296 169 und Mischpolymerisate, wie sie beschrieben werden
in der US-A-3 459 790.
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Polymeremulsionen oder Latices, die
für die
Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können ebenfalls
hergestellt werden durch rasche Polymerisation von hydrophoben Polymeren unter
kräftiger
Bewegung, wenn sie polymerisiert werden in Gegenwart von hohen Konzentrationen
an oberflächenaktiven
Mitteln, die in Wasser löslich
machende Gruppen enthalten. Die oberflächenaktiven Mittel werden offensichtlich
in den Mizellen eingeschlossen und die löslich machenden Gruppen der
oberflächenaktiven Mittel
haben eine ausreichende Verträglichkeit
mit wässrigen
Flüssigkeiten,
um eine Dispersion zu erzeugen, die einer Seife sehr ähnlich ist.
Geeignete Latices werden beschrieben in den US-A-3 142 568, 3 193
386, 3 062 674 und 3 220 844.
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Die Polymeremulsion oder der Polymerlatex
haben gewöhnlich
Mizellen eines mittleren Durchmessers von etwa 1,0 μm (Micron)
oder kleiner und vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von geringer
als 0,3 μm (Micron).
Für die
Verwendung in Tintenstrahl-Druckplatten ist es wünschenswert, dass die Größe beträchtlich kleiner
ist als die Öffnung
der Tintenstrahldüse,
um eine Verstopfung der Öffnung
zu vermeiden.
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Die Koaleszenz des Polymeren kann
unterstützt
werden durch Erhitzung, ein geeignetes dispergierendes, oberflächenatives
Mittel oder die Zugabe eines die Koaleszenz unterstützenden
Plastifizierungsmittels oder Co-Lösungsmittels, beispielsweise
Methylpyrrolidon.
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Nach einem anderen Aspekt der Erfindung
wird eine lithographische Druckplatte bereitgestellt mit einem hydrophilen
Träger,
auf dem ein Bild abgeschieden ist mit einem oleophilen Film eines
organischen Polymeren, hergestellt durch Emulsionspolymerisation,
das aus einer wässrigen
Emulsion koalesziert wurde, wobei das Polymer funktionelle Gruppen
enthält,
die das Polymer an die Oberfläche
des hydrophilen Trägers
der Druckplatte binden.
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Die funktionellen Gruppen (wie Sulfonat-
und Carboxylatgruppen oder die Salze hiervon, zum Beispiel Alkalimetallsalze)
sind gewöhnlich
hydrophil. Das Polymer hat eine hydrophobe Struktur im Molekül, so dass es
einen hydrophoben Film auf der Platte bilden kann. Das Polymer kann
das Polymer von einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten
Monomeren sein oder ein Polyester oder ein Polyurethan. Zweckmäßigerweise
liegt das Molekulargewicht des Polymeren im Bereich von 10 000 bis
100 000 vorzugsweise von etwa 15 000 bis 40 000.
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Nach einem anderen Aspekt der Erfindung
umfasst ein Druckprozess die Verwendung einer lithographischen Druckplatte,
auf der ein Bild abgeschieden ist aus einem oleophilen Film eines
koaleszierten Polymeren, abgeschieden aus einer wässrigen
Emulsion eines organischen Polymeren, hergestellt durch Emulsions-polymerisation,
und dessen Glasübergangstemperatur
derart ist, dass es unter den Druckbedingungen nicht spröde ist.
Vorzugsweise ist die Temperatur nicht größer als etwa 105°C.
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Der Tintenstrahl-Drucker kann vom
Thermo-Typ oder Piezo-Typ sein und kann kontinuierlich sein oder nach
der Drop-on-Demand-Methode arbeiten. Die Düsengeschwindigkeit, die Trennungslänge der
Tröpfchen, die
Tropfengröße und die
Strom-Stabilität werden
stark beeinflusst durch die Oberflächenspannung und die Viskosität der wässrigen
Zusammensetzung.
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Tintenstrahl-Tinten, die für die Verwendung
im Rahmen von Tintenstrahl-Drucksystemen geeignet sind, können eine
Oberflächenspannung
im Bereich von 20 bis 60, vorzugsweise 30 bis 50 Dyn/cm aufweisen. Die
Steuerung der Oberflächenspannung
in wässrigen
Tinten kann erfolgen durch Zugabe von geringen Mengen an oberflächenaktiven
Mitteln. Die Menge an oberflächenaktiven
Mitteln, die verwendet werden, kann bestimmt werden durch einfache
Versuchs- und Fehlerexperimente. Anionische und nicht-ionische,
oberflächenaktive
Mittel können
ausgewählt
werden aus jenen, die beschrieben werden in den US-A-5 324 349,
4 156 616 und 5 279 654 wie auch aus vielen anderen ober-flächenaktiven
Mitteln, die auf dem Gebiet des Tintenstrahl-Drucks bekannt sind.
Zu im Handel erhältlichen,
oberflächenaktiven
Mitteln gehören
die Surtynol®-Reihe der
Firma Air Products; die Zonyl®-Reihe der Firma DuPont;
die Fluorad®-Reihe
der Firma 3M und die Aerosol®–Reihe der Firma Cyanamid.
Die Viskosität
der Tinte ist vorzugsweise nicht größer als 20 Centipoise und liegt
zum Beispiel bei 1 bis 10, vorzugsweise bei 1 bis 5 Centipoise bei
20°C.
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Die Emulsion, die in dem Tintenstrahl-Drucker
verwendet wird, kann andere Bestandteile aufweisen, zum Beispiel
wasserlösliche
Flüssigkeiten
oder feste Stoffe mit einem beträchtlich
höherem
Siedepunkt als Wasser, zum Beispiel Ethandiol, wie auch andere Typen
von oleophilen Vorläufern,
wie das Natriumsalz der Ölsäure. Ein
Feuchthaltemittel oder Co-Lösungsmittel
kann zugesetzt werden, um zu helfen zu verhindern, dass die Tinte
austrocknet oder in den Öffnungen
des Druckerkopfes verkrustet. Ein Penetrierungsmittel kann gegebenenfalls
zugesetzt werden, um die Eindringung der Tinte in die Oberfläche des
Trägers
zu unter-stützen.
Ein Biocid, wie zum Beispiel Proxel® GXL
der Firma Zeneca Colours kann zugesetzt werden, um ein mikrobielles
Wachstum zu verhindern, das ansonsten mit der Zeit in der Tinte
auftreten kann.
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Die wässrige Emulsion wird beim Tintenstrahl-Druck
verwendet, bei dem Tröpfchen
der Emulsion in kontrollierter Weise auf die Oberfläche des
Trägers
aufgebracht werden durch Ausstoßen
von Tröpfchen
aus einer Vielzahl von Düsen
oder Öffnungen
eines Druckerkopfes eines Tintenstrahl-Druckers.
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Im Handel erhältliche Tintenstrahl-Drucker
verwenden verschiedene unterschiedliche Schemata, um die Abscheidung
der Tintentröpfchen
zu steuern. Diese Schemata bestehen im allgemeinen aus zwei Typen: dem
System des kontinuierlichen Stroms oder dem Drop-on-Demand-System.
Bei dem Drop-on-Demand-Systemen
wird ein Tintentröpfchen
aus einer Öffnung
ausgestoßen,
und zwar direkt auf eine Position auf der für Tinte aufnahmefähigen Schicht
durch Druck, der erzeugt wird beispielsweise durch ein piezoelektrisches
Gerät,
ein akustisches Gerät
oder einen thermalen Prozess, der mittels digitaler Signale gesteuert
wird. Ein Tintentröpfchen
wird nicht erzeugt und durch die Öffnung des Druckerkopfes ausgestoßen, solange
es nicht benötigt
wird. Tintenstrahl-Druckmethoden und damit in Beziehung stehende
Drucker sind im Handel erhältlich und
brauchen nicht im Detail beschrieben zu werden.
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Die wässrige Emulsion kann Eigenschaften
aufweisen, die verträglich
sind mit einem breiten Bereich von Ausstoß-Bedingungen, zum Beispiel
Antriebs-Spannungen und Impulsbreiten für thermische Tintenstrahl-Drucker,
Antriebs-Frequenzen des piezoelektrischen Elementes für entweder
ein Drop-on-Demand-Gerät
oder ein kontinuierlich arbeitendes Gerät und der Form und Größe der Düse.
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Der Träger für die lithographische Druckplatte
wird in typischer Weise aus Aluminium hergestellt, das gekörnt wurde,
beispielsweise durch elektrochemische Körnung und dann anodisiert wurde,
beispielsweise mittels anodisierender Verfahren unter Verwendung
von Schwefelsäure
und/oder Phosphorsäure.
Methoden sowohl der Körnung
als auch der Anodisierung sind aus dem Stande der Technik allgemein
bekannt.
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Nach Aufzeichnung des Bildes auf
die Druckplatte kann die Druckplatte mit Druckfarbe bzw. Drucktinte in
normaler Weise eingefärbt
werden und die Platte kann in Rahmen eines Druckprozesses verwendet
werden. Vor der Einfärbung
kann die Platte mit einer wässrigen
Lösung
von natürlichem
Gummi behandelt werden, wie Gum acacia oder mit einer Lösung eines
synthetischen Gummis wie Carboxymethylcellulose, wie es aus dem Stande
der Technik bekannt ist, der sich auf das Drucken bezieht, wobei
beispielsweise verwiesen wird auf Kapitel 10 der Literaturstelle
"The Lithographer's Manual", herausgegeben von Charles Shapiro und
veröffentlicht
von The Graphics Arts Technical Foundation, Inc. Pittsburgh, Pennsylvania
(1966).
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnung
ergibt sich: von einem Tintenstrahl-Druckerkopf 2 werden
Tröpfchen
der Emulsion 4 auf eine hydrophile Oberfläche 6 einer
Druckplatte 8 ausgestoßen.
Die Richtung der Bewegung des Druckerkopfes wird durch den Pfeil
angezeigt. Auf dem Träger
wird ein hydrophober Film 10 erzeugt.
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Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Eine Tintenstrahl-Platten-Flüssigkeit
wurde hergestellt durch Vermischen von 3,6 g von 42,5%-igem Carboset
CR 785, wobei es sich um eine Acrylcopolymer-Latexemulsion in Wasser
handelt (erhalten von B. F. Goodrich Speciality Chemicals) und 26,4
g Wasser. Die Flüssigkeit
wurde in eine Tintenstrahl-Patrone gegeben und auf ein gekörntes und
anodisiertes Aluminiumsubstrat unter Verwendung eines Tintenstrahl-Druckers vom
Typ Epson 200 aufgebracht. Nach Trocknung bei Raumtemperatur wurde
die Platte in eine Duplikator-Presse vom Typ A.B. Dick eingespannt
und zum Druck von mehreren hundert Drucken verwendet. Die Platte
zeigte ein gutes Tinten-Zusammenrollen (ink rollup) dort, wo die
CR 785 Flüssigkeit
aufgebracht wurde und sie lieferte eine gute Bildqualität.
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Beispiel 2
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Eine Tintenstrahl-Platten-Flüssigkeit
wurde hergestellt durch Vermischung von 3,1 g 49%-igem Vycar 460 × 46, wobei
es sich um eine Vinylchlorid-Acryl-Latexemulsion in Wasser handelte
(erhalten von der Firma B. F. Goodrich Speciality Chemicals) und 26,9
g Wasser. Die Flüssigkeit
wurde in eine Tintenstrahl-Patrone gegeben und auf ein gekörntes und
anodisiertes Aluminiumsubstrat aufgebracht unter Verwendung eines
Tintenstrahl-Druckers vom Typ Epson 200. Nach dem Trocknen bei Raumtemperatur
wurde die Platte in eine Duplikator-Presse vom Typ A.B. Dick eingespannt
und zum Druck von mehreren hundert Drucken verwendet. Die Platte
zeigte ein ganz ordentliches Tinten-Zusammenrollen an den Stellen,
wo die Flüssigkeit
aufgebracht worden war und sie lieferte eine gute Bildqualität.
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Beispiel 3
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Eine Tintenstrahl-Platten-Flüssigkeit
wurde hergestellt durch Vermischung von 4,35 g von 35%-igem Vycar
460 × 46,
wobei es sich um eine Vinylchlorid-Acryl-Copolymer-Latexemulsion in
Wasser handelte, und 1-Methyl-2-pyrrolidon (erhalten von der Firma
B. F. Goodrich Speciality Chemicals) und 25,65 g Wasser. Die Flüssigkeit
wurde in eine Tintenstrahl-Patrone eingeführt und auf ein gekörntes und
anodisiertes Aluminiumsubstrat aufgebracht unter Verwendung eines
Druckers vom Typ Epson 200. Nach der Trocknung bei Raumtemperatur
wurde die Platte in eine Duplikator-Presse vom Typ A.B. Dick eingespannt
und zum Druck von mehreren hundert Drucken verwendet. Die Platte
zeigte ein gutes Tinten-Zusammenrollen an den Stellen, wo die Flüssigkeit
aufgebracht worden war und sie lieferte eine gute Bildqualität.
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Beispiel 4
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Eine Tintenstrahl-Platten-Flüssigkeit
wurde hergestellt durch Vermischung von 3,2 g von 48%-igem Carboset
GA 1914, wobei es sich um eine Acryl-Copolymer-Latexemulsion in
Wasser handelte (erhalten von der Firma B. F. Goodrich Speciality
Chemicals) und 26,8 g Wasser. Die Flüssigkeit wurde in eine Tintenstrahl-Patrone
eingeführt
und auf ein gekörntes
und anodisiertes Aluminiumsubstrat aufgebracht unter Verwendung
eines Tintenstrahl-Druckers vom Typ Epson 22. Nach der Trocknung
bei Raumtemperatur wurde die Platte in eine Duplikator-Presse vom
Typ A.B. Dick eingespannt und zum Druck von mehreren hundert Drucken
verwendet. Die Platte zeigte ein ganz ordentliches Tinten-Zusammenrollen
dort, wo die Flüssigkeit
aufgebracht worden war und sie lieferte eine gute Bildqualität.
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Beispiel 5
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Witcobond 404 (eine Polyurethan-Emulsion,
erhalten von Witco Chemical Company) wurde im Verhältnis von
1 : 1 mit Wasser verdünnt
unter Erzeugung einer Emulsion, die auf einem gekörnten, anodisierten Aluminiumträger mit
einer Zahnbürste
aufgebracht wurde unter Erzeugung einer lithographischen Druckplatte. Die
Platte wurde 10 Minuten lang bei 100°C gebacken, dann in eine Duplikator-Presse
vom Typ A.B. Dick eingespannt und zum Druck von mehreren hundert
guten Drucken verwendet, die einen sauberen Hintergrund hatten und
eine gute Tintendichte in den Bereichen zeigten, wo die Tröpfchen auf
den Aluminiumträger
aufgefallen waren.
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Beispiel 6
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Witcobond 213 (eine Polyurethan-Emulsion,
erhalten von Witco Chemical Company) wurde nach der folgenden Tabelle
hergestellt unter Erzeugung von 20 ml Lösung, die in eine offene, saubere
Tintenstrahl-Patrone einführt
wurden.
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Ein Standard-Testobjektbild wurde
auf eine gekörnte,
anodisierte Aluminium-Druckplatte aufgedruckt unter Verwendung eines
Tintenstrahl-Druckers vom Typ Epson 200, das Bild wurde trocknen
gelassen und die Platte wurde dann auf eine Druckplatte aufgebracht
(Heidelberg T-Offset) und es wurden Drucke hergestellt unter Verwendung
einer Varn PressMaster Universal Fountain Lösung (verdünnt 1 + 15) und einer schwarzen Tinte
vom Typ Van Son Rubber ink-VS310 "Pantone" unter Erzeugung von klaren
Drucken des Testbildes nach rascher Tinten-Aufnahme.
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Beispiel 7
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Eine Dispersion von CP 310W (einem
chlorierten Furandion-Propylen-Copolyolefin, erhalten von der Firma
Eastman Chemical Company) wurde mit Wasser auf einen Gehalt von
1% Polymer verdünnt.
Ein Bild wurde auf eine Druckplatte vom Typ Autotype Omega E-Z Polyester-Druckplatte
aufgebracht unter Verwendung eines Künstler-Pinsels und trocknen
gelassen. Die Platte wurde mit verdünnter Feuchthalte-Lösung befeuchtet
und mit Drucktinte unter Verwendung von Baumwolle abgerieben. Es
wurde schnell ein eingefärbtes Bild
guter Qualität
erhalten, wobei der Hintergrund sauber blieb.
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Beispiel 8
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Flexthane 630 (eine Urethan-Acryl-Hybridpolymeremulsion,
erhalten von Air Products) wurde auf 1 Gew.-% Polymer mit Wasser
verdünnt.
Ein Bild wurde auf eine mit Polyvinylphosphonsäure behandelte Aluminium-Druckplatte
aufgebracht und trocknen gelassen. Die Platte wurde mit verdünnter Feuchthalte-Lösung befeuchtet
und mit einer Drucktinte unter Verwendung von Baumwolle abgerieben.
Es bildete sich schnell ein gefärbtes
Bild guter Qualität,
wobei der Hintergrund sauber blieb.
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Beispiel 9
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Ein Copolymer-Latex, hergestellt
aus Styrol, Butylacrylat und Itaconsäure wurde auf 1 Gew.-% Polymer
in Wasser verdünnt.
Ein Bild wurde auf eine mit Kieselsäure/Titandioxid/Aluminiumoxid
beschichtete Polyesterdruckplatte aufgebracht und trocknen gelassen.
Die Platte wurde mit verdünnter
Feuchthalte-Lösung benetzt
und mit Drucktinte unter Verwendung von Baumwolle abgerieben. Es
wurde schnell ein eingefärbtes Bild
guter Qualität
erhalten, wobei der Hintergrund sauber blieb.
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Beispiel 10
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Eine Reihe von Homopolymeren in Latexform
wurde in Wasser bei einem Polymergehalt von 1 Gew.-% dispergiert.
Unter Verwendung eines Künstler-Pinsels
wurden Bilder auf eine gekörnte,
anodisierte Aluminium-Druckplatte aufgemalt unter Verwendung der
erhaltenen Flüssigkeiten.
Pro Flüssigkeit
wurden zwei Bilder hergestellt und ein Bild wurde bei Umgebungstemperatur
trocknen gelassen und das andere wurde getrocknet durch 15 Minuten,
langes Erhitzen auf 130°C.
Die Platten wurden mit verdünnter
Feuchthalte-Lösung befeuchtet
(Prisco Alkaless 3000, 3 oz in 1 US Gallone Wasser weiter verdünnt mit
Wasser auf 1 : 20) und mit Druckertinte auf Bauwolle abgerieben.
Das erhaltene Bild wurde mittels einer Skala von 0 bis 5 beurteilt
(0 bedeutet kein Bild, 5 stellt das beste Bild dar) bezogen auf
die Qualität
und Geschwindigkeit der Färbung
des aufgedruckten Bildes. Eine Bewertung von 3 wird als akzeptabel
betrachtet.
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Aus der Tabelle ergibt sich, dass
die Polymeren mit niedrigen Tg-Werten akzeptable Bilder unter Umgebungs-Bedingungen
erzeugten, wobei keine Wärme-Behandlung
der Platte erforderlich war, während
jene Polymeren mit einem Tg-Wert oberhalb 5 °C eine Erhitzung erforderten,
um ein akzeptabel eingefärbtes
Bild zu erzeugen.
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Beispiel 11
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Ein ähnliches Experiment wurde durchgeführt unter
Verwendung einer Polyester-Druckplatte
vom Typ Autotype Omega E-Z mit noch stärker erkennbaren Unterschieden.
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Beispiel 12
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Unter Anwendung der gleichen Methode,
wie in Beispiel 10 beschrieben, wurde eine Reihe von Polymeren untersucht
auf einer mit Polyvinylphosphonsäure
vorbehandelten, gekörnten,
anodisierten Aluminium-Druckplatte, wobei die in der Tabelle angegebenen
Ergebnisse erhalten wurden.
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Die Ergebnisse zeigen, dass ein verbessertes
Produkt erhalten wird durch Erhitzen auf 130°C und die Ergebnisse zeigen
ferner, dass die Behandlung mit Polyvinylphosphonsäure einen
Effekt auf die Filmbildung hat.
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Beispiel 13
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Eine Reihe von Polyesterionomeren
mit unterschiedlichem Molekulargewicht wurde bei 1 Gew.-% Polymer
in Wasser dispergiert, worauf die Dispersionen auf gekörnte, anodisierte
Aluminium-Druckplatten und Druckplatten vom Typ Autotype E-Z aufgebracht
wurden.
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Die Polymeren wurden hergestellt
aus Cyclohexandicarboxylat (A), 5-Sulfonatisophthalat (B), Cyclohexandimethanol
und einem Diol. Das molare Verhältnis
von (A) zu (B) wurde konstant bei 42 : 8 gehalten. Die Mol-Prozente
von Cyclohexandimethanol und Diol wurden variiert unter Erhalt einer
Reihe von Polymeren von unterschiedlichem Molekulargewicht. Nach
dem Aufbringen wurden die Proben trocknen gelassen und die Platten
wurden befeuchtet und dann mit Druckerfarbe auf Baumwolle abgerieben.
Die Bewertungen (wie in Beispiel 10 beschrieben) sind in der Tabelle
angegeben. Es ergibt sich eindeutig keine Molekulargewichts-Beziehung.
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In der obigen Tabelle steht Mn(k)
für die
mittlere Molekulargewichtszahl mal 1000.
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Beispiel 14
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Eine Reihe von Kern-Hüllen-Latexpolymeren
wurde verglichen mit einer Nicht-Kern-Hüllen-Latexreihe,
hergestellt aus den gleichen Monomeren. Diese wurden in Wasser zu
1 Gew.-% Polymer dispergiert und auf gekörnte, anodisierte Aluminium-Druckplatten und
mit Polyvinylphosphonsäure
nachbehandelte Aluminium-Druckplatten aufgestrichen. Die Platten
wurden in eine Druckpresse, wie in Beispiel 13 beschrieben, eingespannt.
Die Tabelle zeigt die Ergebnisse.
- BAG 1
- Butylacrylat/Allylmethacrylat/Glycidylmethacrylat
(Mol-% der Monomeren 89/2/9)
- BAB 1
- Butylacrylat/Allylmethacrylat/Butylmethacrylat
(89/2/9)
- BAH 1
- Butylacrylat/Allylmethacrylat/Hydroxypropylmethacrylat
(89/2/9)
- BA 1
- Butylacrylat/Allylmethacrylat
(98/2)
- BAG 2
- Butylacrylat/Allylmethacrylat
(98/2)-Glycidylmethacrylat (10)
- BAB 2
- Butylacrylat/Allylmethacrylat
(98/2)-Butylmethacrylat (10)
- BAH 2
- Butylacrylat/Allylmethacrylat
(98/2)-Hydroxypropylmethacrylat (10)
- BAG 2
- Butylacrylat/Allylmethacrylat
(98/2)-Glycidylmethacrylat (30)
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Aus der Tabelle ist eindeutig ersichtlich,
dass sich Nicht-Kern-Hüllen-Latexpolymere
viel besser verhalten als ihre Kern-Hüllen-Äquivalente.
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Beispiel 15
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Dowfax 2A1 wird von der Firma The
Dow Chemical Company geliefert und besteht aus Dodecyl(sulfphophenoxy)benzolsulphonsäure, Dinatriumsalz.
Dies ist ein typisches Dispergiermittel für Polymeremulsionen und liegt
oftmals in Emulsionen vor, die im Handel erhältlich sind.
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Dieses Dispergiermittel oder ein ähnliches
Dispergiermittel lag in den im Handel erhältlichen Emulsionen vor, die
im Falle der Beispiele 9, 10, 11, 12 und 14 verwendet wurden.
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Dowfax 2A1 wurde infolgedessen Wasser
zugegeben in der äquivalenten
Konzentration, die in der Latexprobe vorlag. Unter Verwendung von
gekörnten,
anodisierten Aluminium-Druckplatten und Polyester-Druckplatten vom
Typ Autotype E-Z wurden die folgenden Ergebnisse erhalten bei Anwendung
des in Beispiel 10 beschriebenen Verfahrens. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle zusammengestellt.
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BG 1 ist Butylacrylat/Glycidylmethacrylat
(90/10).
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Es ist klar, dass das oberflächenaktive
Mittel selbst nicht für
den ersichtlichen Effekt verantwortlich ist.
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Beispiel 16
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Es wurde ein Vergleich durchgeführt zwischen
Latexpolymeren und ihren äquivalenten
Polymeren in Lösung
unter Anwendung der Methode des Beispiels 10 und die erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
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* Die Platten wurden zur Trocknung
erhitzt (100°C
3 Minuten lang), da Tg größer als
20°C ist.
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Aus der Tabelle ist klar, dass die
Latexpolymeren einen Vorteil gegenüber den Lösungspolymeren aufweisen, insbesondere
im Falle der keramischen Autotype-Platte.
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Die Vorteile von Platten, hergestellt
unter Verwendung von wässrigen
Polymeremulsionen in den obigen Beispielen sind:
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- (i) Die Platten benötigen keine Entwicklung.
- (ii) Wässrige
Emulsionen sind billig und im Handel leicht zugänglich und können für beliebige
einer Reihe von Tintenstrahl-Vorrichtungen formuliert werden.
- (iii) Im Vergleich zu Platten, hergestellt unter Verwendung
von Lösungen
von Polymeren, führen
die Platten, hergestellt nach der Erfindung, zu einer besseren Bildqualität.
- (iv) Lange Druckläufe
können
erzielt werden.