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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Markierung der Oberfläche
eines Gegenstands aus schwarz oder dunkel eingefärbtem Kautschuk, insbesondere
eines Luftreifens, mit einem kontrastierenden Muster, das aus mindestens
zwei Farben gebildet ist, wobei in dem Verfahren ein gepulster Laser
eingesetzt wird. Die Erfindung betrifft außerdem die Gegenstände auf
Kautschukbasis, die eine farbige Markierung aufweisen, die unter
Anwendung einer Markierungsverfahrens erzeugt worden ist, bei dem
ein gepulster Laser eingesetzt wird.
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Für
die Markierung der Oberfläche
eines Luftreifens mit einem vorgegebenen Muster, dessen Farbe verschieden
von der ursprünglichen
Farbe der schwarzen Oberfläche
des Luftreifens ist und mit dieser kontrastiert, ist bekannt, beispielsweise
aus
US 5,478,426 , während der
Herstellung des schwarzen Luftreifens eine Kautschukschicht mit
einer von schwarz verschiedenen Farbe in der Nähe der Oberfläche des
Luftreifens vorzusehen, die dann mit einer schwarzen Kautschukschicht überzogen
wird, wonach die Formgebung und die Vulkanisation des Luftreifens
in einer Form durchgeführt
werden. Zur Sichtbarmachung eines Musters, das die Farbe der darunter
liegenden Kautschukschicht hat, wird die darüber liegende abdeckende Schicht über ihre
gesamte Dicke und mustergemäß entfernt.
Die äußere Schicht
wird dabei mit Hilfe eines Laserstrahls entfernt.
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Das Verfahren zur Erzeugung eines
farbigen Musters auf der Oberfläche
dieses Luftreifens mit Hilfe eines Lasers wird so gesteuert, daß eine definierte
und vorab festgelegte Schichtdicke des als Abdeckung verwendeten
Kautschuks entfernt wird. So wird beispielsweise in dem Patent
US 5,478,426 vorgeschlagen,
für den
als Abdeckung verwendeten Kautschuk eine Formulierung eines Kautschukgemischs
zu verwenden, die eine größere Empfindlichkeit
gegenüber
der Laserstrahlung hat als das darunter liegende Kautschukgemisch.
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Die Formung des Luftreifens wird
jedoch von verschiedenen Bewegungen der Kautschukgemische unter
der Einwirkung der Kräfte,
die bei der Formgebung auftreten, und einer Zunahme der Temperatur
der Gemische, die ihre Erweichung hervorruft, begleitet; außerdem werden
diese Bewegungen noch durch die Formung von Mustern verstärkt, die
in Form von Reliefs auf der äußeren Oberfläche des
Luftreifens gebildet werden. Diese Bewegungen, die durch die formgebende
Bearbeitung verursacht werden, führen
dazu, daß die Position
der gemeinsamen Grenzfläche
zwischen den unterschiedlich gefärbten
Gemischen, die bezogen auf die äußere Oberfläche des
Luftreifens gemessen wird, mehr oder weniger stark verschoben sein
kann. Hieraus folgt, daß es,
um ein zufriedenstellendes farbiges Muster zu erhalten, häufig erforderlich
ist, den Laserstrahl mehrfach über
das Muster zu bewegen: wenn farbige Bereich nach dem ersten Arbeitsgang
nicht sichtbar sind, ist ein zweiter oder sogar ein dritter Arbeitsgang
unverzichtbar.
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Zum anderen verändert das Verfahren die Oberfläche des
Luftreifens, weil ein Teil der Materialstärke des Oberflächengemischs
in einer mehr oder weniger großen
Tiefe entfernt wird, was mit der Zeit Ausgangspunkt für eine größere lokale
Ermüdung
des Kautschukgemischs sein kann.
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Es muß außerdem bedacht werden, daß dieses
Verfahren kostspielig ist, weil es die Anordnung mehrerer unterschiedlich
gefärbter
Gummigemische erfordert und weil es außerdem sehr viel Energie verbraucht, weil
eine mehr oder weniger große
Schichtdicke des Kautschukgemischs entfernt werden muß. Es ist
außerdem
offensichtlich, daß es
mit diesem Verfahren praktisch unmöglich ist, Muster herzustellen,
die aus minde stens zwei verschieden gefärbten Teilen bestehen, wenn
die farbigen Gemische nicht sehr genau zueinander angeordnet werden.
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In der Patentanmeldung EP-A-0 327
508 wird ein Verfahren zur Laserbeschriftung organischer Materialien
beschrieben, das darin besteht, in die Formulierung dieser Materialien
mindestens einen für
die Strahlung eines Lasers lichtempfindlichen, ausbleichenden Zusatzstoff
und eine nicht ausbleichende und weniger lichtempfindliche Verbindung
einzubringen, die als Pigment dient und deren Farbe einem gewünschten
Muster entsprechend nach der Laserbelichtung sichtbar wird. Die
Einwirkung des Lasers auf den lichtempfindlichen ausbleichenden
Zusatzstoff führt
zu seiner Ausbleichung, was dazu führt, daß die Farbe der gegenüber dem Laserlicht
unempfindlichen Verbindung sichtbar wird.
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Dieses Verfahren erfordert jedoch,
auch wenn es die Oberfläche
des zu markierenden Gegenstands nicht ähnlich stark wie das weiter
oben beschriebene Verfahren stört,
das Vorhandensein von mindestens zwei lichtempfindlichen ausbleichenden
Zusatzstoffen, wie eines Azopigments oder eines Indanthenpigments,
um ein Muster zu erzeugen, das aus mindestens zwei verschiedenen
Farben gebildet ist. Es ist bekannt, daß diese Zusatzstoffe sehr teuer
sind: um eine Größenordnung
anzugeben wird darauf hingewiesen, daß diese Verbindungen am Anmeldetag
dieser Anmeldung ungefähr
hundertmal teurer waren als die im allgemeinen in der Reifenindustrie
eingesetzten Füllstoffe,
wie z. B. Ruß.
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Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren
zur Lasermarkierung der Oberfläche
eines Kautschukgegenstands mit einem aus mindestens zwei verschiedenen
Farben gebildeten Muster, das nicht die Nachteile aufweist, die
mit den weiter oben dargestellten Verfahren verbunden sind, und
das außerdem
keine sichibare Beschädigung
des Zustands der Oberfläche
des markierten Gegenstands hervorruft.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es,
insbesondere auf einer Oberfläche
eines Luftreifens oder jedes Gegenstands, der an der Oberfläche mindestens
eine Kautschukzusammensetzung aufweist, eine Markierung vorzunehmen,
die aus einem Muster besteht, das aus mindestens zwei verschiedenen
Farben gebildet ist, wobei diese Farben mit der dunklen oder schwarzen
Farbe der ursprünglichen
Oberfläche
des Luftreifens oder Gegenstands kontrastieren, und dies ohne daß es zu
einer mit dem bloßen
Auge sichtbaren Entfernung von Material und damit zu einer Verschlechterung
des Oberflächenzustands
kommt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es nicht erforderlich, lichtempfindliche ausbleichende Pigmente
einzusetzen.
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In Anbetracht dieses Ziels umfaßt das Verfahren
zur Markierung eines Gegenstands aus Kautschuk, der eine dunkel
gefärbte
oder schwarze, zu markierende Oberfläche aufweist, mit einem Muster,
das aus mindestens zwei verschieden gefärbten Teilen besteht, die folgenden
Schritte:
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- – Herstellen
einer hell gefärbten
Kautschukzusammensetzung, die für
die Erzeugung des Gegenstands verwendbar ist, aus der mindestens
ein Teil der Oberfläche
gebildet wird, die dafür
vorgesehen ist, markiert zu werden, wobei die Zusammensetzung mindestens
ein Elastomer und mindestens zwei verschiedene helle Farbmittel
enthält,
die der Zusammensetzung nach dem Vermischen ihre anfängliche
Farbe geben;
- – Einarbeiten
eines Maskierungsmittels in einem Mengenanteil von weniger als 15
pce (d. h.: 15 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile des oder der
Elastomere) in die oben erhaltene Zusammensetzung, um die anfängliche
Farbe der Kautschukzusammensetzung zu verdunkeln oder zu maskieren;
- – Konfektionieren,
Formen des Gegenstands, der an der Oberfläche mindestens die dunkel gefärbte oder schwarze
Kautschukzusammensetzung enthält;
- – Erzeugen
des ersten Teils des Musters auf der Oberfläche des Gegenstands mit Hilfe
eines Lasers, der einen gepulsten Laserstrahl mit solchen Eigenschaften
aussendet, daß er
für eine
Wechselwirkung mit dem Maskierungsmittel geeignet ist, wobei das
erhaltene Muster eine helle und mit der dunklen oder schwarzen Farbe
der benachbarten Oberfläche
des Gegenstands kontrastierende Farbe aufweist (diese Farbe entspricht
im wesentlichen der Farbe, die beim Vermischen der Farbmittel entsteht),
- – Erzeugen
des zweiten Teils des Musters in einer Farbe, die von der Farbe
des im vorherigen Verfahrensschritt erhaltenen ersten Teils des
Musters verschieden ist, auf dem ersten Teil des Musters mit Hilfe
eines Lasers, der einen gepulsten Laserstrahl mit solchen Eigenschaften
aussendet, daß er
für eine
Wechselwirkung mit einem der Farbmittel, die nach denn ersten Verfahrensschritt
in dem Material vorhanden sind, geeignet ist.
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Dieser letzte Verfahrensschritt kann
selbstverständlich
mehrfach durchgeführt
werden, um anderen Teile des Musters sichtbar werden zu lassen,
die Farben aufweisen, die verschieden von den beiden zunächst erhaltenen
Farben sind; hierfür
genügt
es, eine geeignete Zahl verschiedenfarbiger Farbmittel in die Ausgangszusammensetzung
einzubringen.
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Unter gepulstem Laserstrahl, der
solche Eigenschaften aufweist, daß er für eine Wechselwirkung mit dem
Maskierungsmittel oder mit einem Farbmittel geeignet ist, wird hier
ein Laserstrahl verstanden, der beispielsweise mit Hilfe eines Lasers
vom YAG-Typ mit Frequenzvervielfachung erzeugt wird und der eine
Pulsfolge mit einer Pulsdauer auszusenden vermag, die für eine Wechselwirkung
mit dem Maskierungsmittel oder Farbmittel geeignet ist, so daß dieses
selektiv entfernt wird; diese Pulsdauer wird vorzugsweise im Bereich
von 300 Nanosekunden (ns) bis einigen 10 ns ausgewählt.
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Unter einem hellen Farbmittel wird
hier ein Farbmittel verstanden, das eine von schwarz im wesentlichen
verschiedene Farbe aufweist und das mit einem gepulsten Laserstrahl
in Wechselwirkung treten kann, der hinsichtlich Frequenz % Pulsdauer/Wellenlänge solche
speziellen Eigenschaften aufweist, daß das Mittel entfernt werden
kann.
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Unter hell gefärbter Kautschukzusammensetzung
wird in der vorliegenden Beschreibung eine weiße oder mit mindestens zwei
hellen Farbmitteln gefärbte
Zusammensetzung, d. h. eine im wesentlichen nicht schwarze Zusammensetzung,
verstanden. Diese Zusammensetzung kann mit mindestens einem Füllstoff,
der selbst weiß oder
farbig ist, insbesondere Kieselsäure,
verstärkt
sein, wobei eine derartige Zusammensetzung für die Herstellung von Luftreifen
verwendet werden kann.
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Für
die Herstellung der Luftreifen wird vorzugsweise ein "Dien"-Elastomer oder "Dien"-Kautschuk verwendet,
d. h. auf bekannte Weise ein Elastomer, das mindesters teilweise
(d. h. Homopolymer oder Copolymer) aus Dien-Monomeren (Monomere,
die zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
enthalten, die konjugiert oder nicht konjugiert sind) hervorgegangen
ist.
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Unter Maskierungsmittel wird ein
dunkelfarbiges oder schwarzes Mittel verstanden, das beispielsweise
unter den folgenden Füllstoffen
ausgewählt
wird: Ruß,
dunkelfarbigen oder schwarzen anorganischen Pigmenten; dieses Maskierungsmittel
dient dazu, die anfängliche
Farbe der Zusammensetzung zu verändern,
indem es die Zusammensetzung je nach der eingesetzten prozentualen
Menge des Maskierungsmittel mehr oder weniger dunkel oder sogar
schwarz einfärbt.
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Es wurde die übenaschende und unerwartete
Feststellung gemacht, daß es
möglich
ist, durch Einbringen eines schwarzen oder dunkel gefärbten Maskierungsmittels
in einer geringen und kontrollierten Menge in eine Zusammensetzung,
die mindestens zwei verschiedene Farbmittel enthält, obwohl die anfängliche
Farbe der Zusammensetzung unter Verdunklung oder sogar vollständiger Maskierung
verändert
wird, eine Kautschukzusammensetzung erhalten werden kann, die für die Herstellung
von Kautschukgegenständen,
wie Luftreifen, verwendbar ist, wobei diese Zusammensetzung den
Vorteil aufweist, daß sie
mit einer Laserstrahlungsquelle, die im Pulsbetrieb verwendet wird,
unter Erhalt mindestens eines Musters, das aus mehreren verschiedenen
und von der dunklen oder schwarzen Farbe der Zusammensetzung verschiedenen
Farben gebildet ist, markiert werden kann.
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Unter der Einwirkung einer ersten
Laserstrahlung wird der Anteil des schwarzen oder dunkel gefärbten Maskierungsmittels
in der Kautschukzusammensetzung lokal verringert, was zur Folge
hat, daß die
Farbe der Kautschukzusammenetzung aufgehellt wird und eine Farbe
erhalten wird, die der anfänglichen
Farbe der Kautschukzusammensetzung, die dieses Maskierungsmitael
nicht enthält,
mehr oder weniger ähnelt.
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Unter Farbe, die der urspräünglichen
Farbe der Kautschukzusammensetzung mehr oder weniger ähnelt, wird
verstanden, daß die
Farbe des erhaltenen Musters eine Nuance der anfänglichen Farbe ist, die sich beim
Vermischen der verschiedenen Farbmittel ergibt, d. h. eine Nuance,
die mehr oder weniger hell oder dunkel ist, auf jeden Fall aber
ausreichend mit der dunklen Farbe des Kautschukgemischs kontrastiert
(Ergebnis der Mischung der Fachen der hellen Farbmittel und des
schwarzen oder dunkel gefärbten
Maskierungsmittels), so daß sie
mit dem bloßen
Auge sichtbar ist.
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Oberhalb eines Mengenanteils von
15 pce (d. h. 15 Gewichtsteile Maskierungsmittel pro 100 Teile Elastomer)
wurde häufig
festgestellt, daß es
unmöglich
war, die anfängliche
Farbe der Kautschukzusammensetzung in zufriedenstellender Weise
und mit einem ausreichenden Kontrast wieder mit Hilfe eines gepulsten Laserstrahls
sichtbar werden zu lassen.
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Unterhalb eines Mengenanteils von
0,2 pce Maskierungsmittel ist es im allgemeinen unmöglich, die anfängliche
Farbe der Kautschukzusammensetzung so gut zu maskieren, daß mit Hilfe
eines gepulsten Lasers ein Muster erhalten werden kann, das einen
so großen
Kontrast aufweist, daß es
sichtbar wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil
auf, daß es
in jedem Verfahrensschritt die Erzeugung von Mustern ermöglicht,
die für
jede sichtbar gemachte Farbe Farbabstufungen dieser Farbe zeigen,
insbesondere indem die Energie des ausgesendeten Laserstrahls, die
Pulsfrequenz und die Scan-Geschwindigkeit des Laserstrahls über die
Oberfläche
des Gegenstands eingestellt werden, wobei es selbstverständlich möglich ist,
diese verschiedenen Parameter auf geeignete Weise miteinander zu
kombinieren.
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Das Verhältnis des Gewichts aller nicht
schwarzen Farbmittel zum Gewicht des schwarzen oder dunkel gefärbten Farbmittels
wird in Abhängigkeit
von den Farbtönen,
der Intensität
und der Reinheit dieser Farbmittel gewählt.
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Unter Laser, der einen gepulsten
Laserstrahl aussendet, wird beispielsweise ein Laser verstanden,
der im Pulsbetrieb oder Q-Switch-Betrieb verwendet wird. Zur Erinnerung
entsteht ein Laserstrahl in einem festen oder gasförmigen Resonator,
der einer intensiven elektrischen Anregung oder Anregung durch Licht
ausgesetzt ist. Die von der Laserquelle abgegebene Leistung hängt neben
anderen Parametern von seiner Betriebsweise ab. Man unterschieidet:
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- – den
kontinuierlichen. Betrieb: Die Anregungsleistung variiert nicht,
der Laserstrahl wird nicht unterbrochen, keine zeitabhängige Änderung
der erhaltenen Leistung;
- – den
Q-Switch-Modus: die Anregungsleistung bleibt konstant, der Laserstrahl
wird im Resonator unterbrochen, und die Laserenergie wird im aktiven
Medium gespeichert und dann schlagartig freigegeben, wa zur Ausbildung
einenr Welle mit hoher, plötzlich
freigesetzter Leistung führt;
- – den
Pulsbetrieb: die Anregungsleistung ist nicht kontinuierlich, sondern
wird in Form von Pulsen zugeführt;
dem Resonator werden hoh Energiepeaks zugeführt, die es ermöglichen,
hohe Spitzenleistungen des Lasers zu erhalten.
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Eigesetzer
Lasertyp: YAG mit Frequenzvervielfachung.
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Die kombinierte Wirkung eines im
Pulsbetrieb oder im Q-Switch-Betrieb ausgesendeten Laserstrahls und
eine geeignete Wellenlänge
und Pulsdauer bei gleichzeitig begrenztem Mengenanteil eines Maskierungsmittels
und/oder eines Farbmittels ermöglichen
die Markierung eines anfänglich
schwarzen oder dunkel gefärbten
Kautschukgegenstands in mindestens zwei Farben.
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Die Erfindung betrifft außerdem die
Gegenstände
aus Kautschuk, die auf ihrer Oberflächen eine farbige Markierung
aufweisen, die mit einem Laser erzeugt wird und die; nach einem
Verfahren erhalten werden kann, das die folgenden Schritte umfaßt:
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- – Herstellen
einer hellen Kautschukzusammensetzung, die so für die Erzeugung des Gegenstands
verwendbar ist, daß aus
ihr mindestens ein Teil der Oberfläche gebildet wird, die dafür vorgesehen
ist, markiert zu werden, wobei die Zusammensetzung mindestens ein
Elastomer und mindestens zwei verschiedene helle Farbmittel enthält, die
der Zusammensetzung nach dem Vermischen ihre anfängliche Farbe geben;
- – Einarbeiten
eines dunkel gefärbten
oder schwarzen Maskierungsmittels in einem Mengenanteil von weniger
als 15 pce (Gewichtsteile pro 100 Teile des Elastomers oder der
Elastomere) in die oben erhaltene Zusammensetzung, um die anfängliche
Farbe der Kautschukzusammensetzung zu verdunkeln oder zu maskieren;
- – Konfektionieren,
Formen des Gegenstands, der mindestens die Kautschukzusammensetzung
enthält;
- – Erzeugen
des ersten. Teils des Musters auf der zu markierenden Oberfläche des
Gegenstands mit Hilfe eines Lasers, der einen gepulsten Laserstrahl
mit einer solchen Wellenlänge
und einer solchen Pulsdauer aussendet, daß er für eine Wechselwirkung mit dem
Maskierungsmittel geeignet ist, wobei das erhaltene Muster im wesentlichen
die Farbe aufweist, die durch Vermischen der Farbmittel erhal ten
wird, wobei diese Farbe mit der dunklen oder schwarzen Farbe der
benachbarten Oberfläche
des Gegenstands kontrastiert,
- – Erzeugen
des zweiten Teils des Musters in einer Farbe, die von der Farbe
des im vorherigen Verfahrensschritt erhaltenen ersten Teils des
Musters verschieden ist, auf dem ersten Teil des Musters mit Hilfe
eines Lasers, der einen gepulsten Laserstrahl mit einer solchen
Wellenlänge
und einer solchen Pulsdauer aussendet, daß er für eine Wechselwirkung mit einem
der Farbmittel, die nach dem ersten Verfahrensschritt in denn Material
vorhanden sind, geeignet ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann für die Markierung
eines nicht vulkanisierten Gegenstands, der an seiner Oberfläche eine
Zusammensetzung aus Rohkautschuk aufweist, und ebenso eines vulkanisierten
Gegenstands, der an seiner Oberfläche eine vernetzte Kautschukzusammensetzung
aufweist, eingesetzt werden.
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Um eine Kautschukzusammensetzung
zu erhalten, die zufriedenstellende mechanische Eigenschaften aufweist
(wie z. B. hinsichtlich des Dehnmoduls), ist bekannt, mindestens
einen verstärkenden
Füllstoff
in die Zusammensetzung einzuarbeiten. Diese verstärkende Wirkung
kann mit mindestens einem der eingesetzten Farbmittel erzielt werden,
soweit dieses Farbmittel über
diese Eigenschaft oder Wirkung verfügt, andernfalls kann ein ergänzender
verstärkender
Füllstoff
zugegeben werden.
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Beim erfindungsgemäßen Markierungsverfahren
ermöglicht
die Erhöhung
der Pulsfrequenz des Lasers eine deutliche Senkung der Zeit, die
für die
Erzeugung eines farbigen Musters erforderlich ist.
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Als helle Farbmittel eigenen sich
insbesondere alle weißen
Füllstoffe,
wie z. B. Kieselsäure,
Tonerde bzw. Aluminiumoxid, Tone, Hydrate oder Oxide von Aluminium
und/oder Magnesium, Bentonit, Talk, Kreide, Kaolin, Titandioxid.
Es ist bemerkenswert, daß bis
zu 100 pce Titandioxid ohne Inkompatibilität mit denn erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden können.
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Als helle Farbmittel sind außerdem die
farbigen Füllstoffe
geeignet, die von Natur aus farbige Füllstoffe oder auch Füllstoffe
sein können,
die durch eine Färbung
erhalten werden, wie z. B. eine Kieselsäure oder ein Aluminiumoxid.
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Für
die Ausführung
der Erfindung kann als helles Farbmittel jeder dem Fachmann bekannte
Typ von Farbmitteln verwendet werden, wobei dieses Farbmittel organisch
oder anorganisch sein kann. Als Beispiel können anorganische Pigmente,
wie z. B. Metallpulver, insbesondere aus Kupfer oder Aluminium,
oder verschiedene Metalloxide, Silicate, Aluminate, Titanate, Eisenoxide
oder Eisenhydroxide, Mischoxide anderer metallischer Elemente, wie
Co, Ni, Al, Zn, organische Pigmente, wie z. B. polycyclische Pigmente,
wie die Diarylide Xylidide, Komplexe, wie die Kupferphthalocyanine,
angegeben werden.
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Die Erfindung sowie ihre Vorteile
können
mit Hilfe der Beschreibung, die die im folgenden aufgeführten Ausführungsbeispiele
begleitet, leicht verstanden werden.
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In allen aufgeführten Beispielen geht man von
ein und derselben Kautschukzusammensetzung (Grundmatrix) aus, die
bei der Herstellung eines Luftreifens verwendet werden kann und
die enthält:
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- – 100
Teile Elastomere ein Verschnitt aus Naturkautschuk, Polybutadien
und EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer);
- – 40
pce Kieselsäure
als verstärkenden
Füllstoff
(d. h. 40 Teile Kieselsäure
pro 100 Teile Elastomere);
- – 15
pce Weichmacher;
- – 1
pce Stearinsäure;
- – 3
pce Zinkoxid;
- – 3
pce Schwefel.
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Unter N pce werden N Gewichtsteile
pro 100 Teile des Gemischs von Elastomeren verstanden.
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In einem ersten Beispiel. wurden
zunächst
zu der Grundmatrix gegeben:
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- – 100
pce Titandioxid, und
- – 20
pce Rotpigment Ciba DPP DP, das die Matrix rosa färbt.
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Anschließend wurden zugegeben:
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- – 5
pce Ruß N772,
der als Mittel zur Maskierung der rosa Farbe dient und die Zusammensetzung
altrosa färbt.
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Aus dieser Zusammensetzung wurde
eine 15 cm × 15
cm große
Kautschukplatte mit einer Dicke von 2,5 mm geformt, die dann vulkanisiert
wurde (Vulkanisationsbedingungen: 150°C, Druck über 10 bar, Dauer: 25 min).
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Mit einem YAG-Laser (diodengepumpt),
der im Q-Switch-Betrieb bei einer Wellenlänge von 1064 nm und einer Frequenz
von 500 Hz verwendet wird, mit einer Lampenintensität von 12
A und einer Abtast- bzw. Scangeschwindigkeit von 100 mm/s erhält man in
einem ersten Schritt ein rosa gefärbtes Muster, das gegenüber der
altrosa gefärbten
Platte einen sichtbaren Kontrast bildet.
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In einem zweiten Schritt wird die
Erzeugung des Musters durch Ausbildung eines zweiten, weiß gefärbten Teils
(sehr schwach rosa gefärbtes
weiß)
auf dem ersten, rosa gefärbten
Teil abgeschlossen. Hierfür wird
ein frequenzverdoppelter YAG-Laser (d. h. mit einer Wellenlänge von
532 nm) (diodengepumpt) im Q-Switch-Betrieb bei einer Frequenz von
500 bis 1800 Hz mit einer Intensität im Bereich von ,19 bis 22
A und einer Scangeschwindigkeit von 100 mm/s verwendet.
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Die Einstellung des Frequenzwerts
ermöglicht
es, nach Belieben verschiedene rosa-weiße Nuancen zu erzeugen.
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Andere Ausführungsbeispiele wurden unter
Verwendung der gleichen Grundmatrix durchgeführt, dabei wurden vergleichbare
Ergebnisse erzielt, wobei das Rotpigment durch das Grünpigment
SARMAGUM 60 D oder das Blaupigment Ciba Microlein BCS oder das Gelbpigment
SARMAGUM 60 A oder auch das Aluminiumpulver Sylber Line ersetzt
wurde.
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Im folgenden sind die mit der gleichen
Zusammensetzung und verschiedenen Paaren färbender Pigmente erzielten
verschiedenen Ergebnisse zusammengefaßt:
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Die Farbe jeder Markierung (erstes
und zweites Muster), die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhalten wird, kann über
einen sehr breiten Bereich variieren: z. B. kann es sich um verschiedene
Rot-, Oran ge-, Grün-,
Gelb-, Blaunuancen, die gegebenenfalls metallisiert sind, handeln.
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Die Kautschukzusammensetzung, die
für eine
Markierung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet ist,
kann für
die Herstellung einer, Platte oder einer dünnen Folie aus Kautschuk eingesetzt
werden, die dafür
vorgesehen ist, permanent oder nicht permanent aufgebracht zu werden,
beispielsweise auf die äußere Oberfläche eines
Gegenstands, insbesondere einen Luftreifen, für das Abbild eines Abziehbildes.
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Der Einsatz eines gepulsten Laserstrahls
ermöglicht
es, auf dieser Platte oder dieser Folie jedes gewünschte Muster
zu erzeugen, das mindestens zwei Farben aufweist, die mit der ursprünglichen
dunklen oder schwarzen Farbe dieser Platte oder dieser Folie kontrastieren.
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Der Einsatz dieser Zusammensetzung
in flüssiger
Form wird ebenfalls für
die Beschichtung einer Oberfläche
eines Gegenstands, insbesondere eines Luftreifens, in Betracht gezogen,
der mit einem Muster aus mindestens zwei Farben, die mit der dunklen
oder schwarzen Farbe der Zusammensetzung kontrastieren, markiert
werden soll.
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Die dunkel oder schwarz gefärbte Kautschukzusammensetzung,
die dafür
vorgesehen ist, durch das erfindungsgemäße Verfahren markiert zu werden,
wird vorzugsweise durch das Einarbeiten eines die Photooxidation
verhindernden Mittels, das photostabil ist und in dieser Zusammensetzung
keine Flecken erzeugt, vor der photooxidativen Alterung geschützt, beispielsweise
durch ein Mittel, das wie in der internationalen Patentanmeldung
PCT/EP 98/04150 definiert ist.
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Das Verfahren, das zuvor zur Anwendung
bei Kautschukzusammensetzungen für
Luftreifen bechrieben wurde, kann leicht an Kunststoffmate rialien
im allgemeinen für
die Erzeugung farbiger Muster, die mindestens zwei Farben aufweisen,
die von der anfänglichen
Farbe des Materials verschieden sind, angepaßt werden.
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Zum Schutz der Markierung ist es
außerdem
möglich,
die Kautschukzusammensetzung, die dafür vorgesehen ist, markiert
zu werden, vorab mit einer Schicht aus einem. durchsichtigen Gemisch
zu beschichten, wobei dieses durchsichtige Gemisch so ausgewählt wird,
daß es
die vom Laser ausgesendeten gepulsten Strahlen passieren läßt, damit
die Markierung der darunter liegenden Zusammensetzung durchgeführt werden kann.