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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Werkzeug zum Hochdruckumformen von Blech, das zur Verwendung
in einer konventionellen hydraulischen oder mechanischen Presse
mit mindestens einem Stempel bestimmt ist, wobei das Werkzeug eine
Trimmplatte aufweist, die zwischen einem Werkzeugteil und weiteren Presswerkzeugen
anzuordnen ist, wobei die Trimmplatte mit mindestens einer Kammer
versehen ist, die auf mindestens einer Seite, wie in der Pressrichtung
gesehen, in der Trimmplatte ausgebildet ist und die nach innen durch
die Trimmplatte begrenzt ist und nach außen durch eine flexible Membran
begrenzt ist, die an einem Randbereich der Kammer befestigt ist,
welche mindestens eine Kammer entlang einer gegebenen Länge außen von
dem Stempel vorgesehen ist und sich außen davon und darum herum erstreckt,
und wobei in der Trimmplatte ein Zugang zu der Kammer für ein Fluid
zur Erzeugung eines Drucks in der Kammer ausgebildet ist, und wobei
das umzuformende Blech dazu bestimmt ist, zwischen die weiteren
Presswerkzeuge, alternativ zwischen eines der weiteren Presswerkzeuge
und die Trimmplatte gelegt zu werden (siehe zum Beispiel DE-A-37
24 382).
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Die
US
3 420 089 beschreibt eine Art und Weise, die Pressung zwischen
Ziehringen und einem Rohteil individuell zu regeln. Ein Werkzeug
enthält
eine Anzahl von ringförmigen
Kammern, die sich jeweils ganz um einen Stempel herum erstrecken
und die in einer Richtung vom Stempel weg voneinander getrennt sind.
Jede ringförmige
Kammer ist mit Einlässen
für Hydrauliköl versehen,
und der Druck vom Hydrauliköl
kann für
jede Kammer individuell geregelt werden. Das Werkzeug ist dazu bestimmt,
in jeder Kammer eine gleichförmige, aber
individuelle Pressung überall
um den Umfang des Stempels herum zu erzeugen. Dadurch kann die Flächenpressung
so geregelt werden, dass sie am äußersten
Teil des Umfangs am kleinsten ist und nach innen in Richtung auf
den innersten Teil des Umfangs um den Stempel herum größer wird.
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Dieses Werkzeug beinhaltet jedoch
einige Nachteile. Das Werkzeug ist für radialsymmetrische Werkstücke geeignet.
Für Werkstücke, die
nicht radialsymmetrisch sind, kann das Werkstück nicht verwendet werden und
ein befriedigendes Ergebnis erhalten werden, da keine Möglichkeit
besteht, die Flächenpressung
entlang des Umfangs in Bezug auf die Parameter, die den fertigen
Gegenstand beeinflussen, individuell zu regeln.
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Weiterhin treten abrupte und relativ
große
Sprünge
in der Druckverteilung, wie in Radialrichtung gesehen, an dem umzuformenden
Rohteil auf, wenn ein äußerer Rand
des Rohteils vom Außenumfang
her und radial nach innen von einer ringförmigen Kammer zur anderen ringförmigen Kammer
gezogen wird. Dies kann den Umformprozess selbst beeinflussen und
kann zu ungleich- mäßiger und
plötzlicher
Verschiebung des Stempels und folglich unbefriedigender Umformung
führen,
mit der Gefahr großer
Schwankungen in der Dicke des fertigen Gegenstands oder im schlimmsten
Fall mit der Gefahr von Bruchschaden beim fertigen Gegenstand.
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Die
EP
835 699 beschreibt eine andere Art und Weise, die Pressung
zwischen Rohteilhalter-Ringen und einem Rohteil individuell zu regeln.
Das Werkzeug enthält
eine Basisplatte, die mit einer Anzahl von Löchern versehen ist, die Führungen
für eine
Anzahl von kleineren Pressdornen bilden. Eine Mehrpunkt-Pressplatte enthält eine
entsprechende Anzahl von kleineren Hydraulikpressenkolben, die auf
jeden einzelnen Pressdorn ein wirken können, der sich durch die Führungen
in der Werkzeug-Basisplatte
hindurch erstreckt. Durch individuelle Formgebung der Pressdorne
und durch individuelles Einwirken auf Pressdorne durch die kleineren
Presskolben können
die Pressung und die Pressfläche
an verschiedenen Stellen auf dem Rohteil individuell geregelt werden.
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Dieses Werkzeug beinhaltet mehr Möglichkeiten,
die Flächenpressung
auch für
Rohrteile zu regeln, die nicht radialsymmetrisch sind. Die gewünschte Pressung
an einer gegebenen Stelle auf dem Rohteil zu erreichen, ist jedoch
mit umfangreicher Auswechselung von Pressdornen und Regelung der
Pressung für
jeden Pressdorn verbunden. Weiterhin beinhaltet das Werkzeug die
Beschränkung,
dass die Position des Presskolbens durch die-Mehrpunkt-Pressplatte bestimmt ist,
und die Form der Pressdorne ist durch bestimmte einfache Geometrien
beschränkt.
Dies bedeutet, dass keine ganz optimale, individuelle Einstellung
der Pressung in Abhängigkeit
von dem umzuformenden Werkstück
und in Abhängigkeit
von der Form des Rohteils erreicht werden kann.
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Es ist das Ziel der vorliegenden
Erfindung, ein Werkzeug für
eine Presse bereitzustellen, bei dem die Flächenpressung an einer beliebigen
Stelle auf dem Rohteil und über
einem beliebigen Bereich, der sich seitlich um den Stempel herum
und vom Stempel weg erstreckt, unter Berücksichtigung der Parameter,
die Einfluss auf den fertigen Gegenstand haben, individuell geregelt
werden kann, so dass in Bezug auf das Rohteil, den fertigen Gegenstand
und den Umformprozess selbst die Flächenpressung auf das Rohteil
optimal wird.
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Dieses Ziel wird mit einem Werkzeug
erreicht, das darin besonders ist, dass in einer Richtung um den Stempel
herum eine Unterteilung in mehrere Kammern vorgenommen worden ist
und dass die Kammern durch Fräsungen
in der Trimmplatte ausgebildet sind, dass eine Membran am Rand der
Fräsung
befestigt ist, derart, dass die Oberseite der Membran in der gleichen
Ebene wie die Oberfläche
der Trimmplatte liegt, dass die Fräsung eine Tiefe hat und dass
die Membran eine Dicke kleiner als die oder gleich der Tiefe der
Fräsung
hat.
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Die vorgesehenen Kammern werden mit
individuell eingestellter Form sowohl in einer Richtung um den Stempel
herum als auch in einer Richtung vom Stempel weg ausgebildet, und
wo die Anzahl der Kammern, wie in der Richtung vom Stempel weg gesehen,
individuell gewählt
werden kann, besteht die Möglichkeit,
eine vollständige
Einstellung der Flächenpressung
auf das Rohteil unter Berücksichtigung
der verschiedenen Parameter vorzunehmen, die Einfluss auf den fertigen
Gegenstand haben. Weiterhin bewirkt die Form der Kammern mit der
in der Fräsung
angeordneten Membran, dass die Oberseite der Membran in der gleichen Ebene
wie die Oberfläche
der Trimmplatte liegt, und ermöglicht
eine Einstellung der Rohteilhalter-Pressung, indem die Membran außer Kontakt
mit dem Boden der Fräsung
verlagert wird, wenn die Kammern unter Druck gesetzt werden. Somit
kann im Prinzip ein großer
perfekter Gegenstand erlangt werden, indem die verschiedenen Parameter
vollständig
auf den betreffenden Gegenstand eingestellt werden. Im übrigen Teil
der vorliegenden Beschreibung wird der Ausdruck Rohteil als Bezeichnung
für das
Blech verwendet, dass den Ausgangsgegenstand bildet, ohne Beschränkung auf
die möglichen
Abmessungen eines Blechs, das durch das Werkzeug und durch das Verfahren
gemäß der Erfindung
umzuformen ist.
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Die Einstellung erfolgt sowohl statisch
als auch dynamisch. Die statische Einstellung wird mittels der ausgewählten Formen und
Positionen der Kammern um den Stempel herum durchgeführt, und
die dynamische Einstellung erfolgt durch Regelung des Drucks in
den Kammern während
des Umformprozesses selbst. Die statische Einstellung kann auf Basis
von empirischen Daten zu dem Material und den Abmessungen des Rohteils,
zu der während
des Umformprozesses benutzten Schmierung und zu der Geometrie und
den Abmessungen des fertigen Gegenstands durchgeführt werden.
Die dynamische Einstellung kann auf Basis von Betriebs- daten zur
Presskraft und Pressgeschwindigkeit von der benutzten Presse und
Daten in Bezug auf den aktuellen Druck in jeder Kammer der Trimmplatte
durchgeführt
werden.
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Die Kammern können durch reale Fräsungen in
dem Werkzeug ausgebildet werden, die in der Trimmplatte hergestellt
werden, umdie Kammern in der Trimmplatte und unter der Membran auszubilden,
wenn die Membran an der Trimmplatte befestigt wird. Am Ort der Kammern
kann hierdurch die Pressung zwischen der Trimmplatte und dem Rohteilhalter-Ring,
alternativ dem Ziehring, sowohl vergrößert als auch verkleinert werden
und dadurch die Pressung auf das umzuformende Blech vergrößert oder
verkleinert werden. Wenn ein Volumen eines Pressmediums, das dem
Volumen der Kammer vollständig
entspricht, zugeführt
wird, wenn die Membran im Neutralzustand ist, d. h. in einem völlig ebenen
Zustand, wird die Pressung die gleiche wie die Pressung auf den
Rest des Blechs zwischen dem Rohteilhalter-Ring und dem Ziehring,
wo die Membran den Rohteilhalter-Ring, alternativ den Ziehring,
berührt.
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Die Pressung wird im Verhältnis zu
der Pressung zwischen dem Ziehring und dem Rohteilhalter-Ring vergrößert, indem
ein größeres Volumen
Pressmedium als das Volumen der Kammer zugeführt wird, die durch den Boden
und die Seiten der Fräsung
und durch die Unterseite der Membran im Neutralzustand begrenzt
ist. Die Pressung wird im Verhältnis
zu der Pressung zwischen dem Ziehring und dem Rohteilhalter-Ring
verkleinert, indem ein kleineres Volumen Pressmedium als das Volumen
der Kammer zugeführt
wird, die durch den Boden und die Seiten der Fräsung und durch die Unterseite
der Membran im Neutralzustand begrenzt ist.
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Ein Verfahren gemäß der Erfindung ist darin besonders,
dass in einem ersten Schritt eine erste Pressung in einer ersten
Zone zwischen einem Ziehring und einem Rohteilhalter-Ring und eine
zweite Pressung in einer Anzahl von Kammern in einer zweiten Zone
hergestellt wird und dass in einem zweiten, nachfolgenden Schritt
mindestens eine zweite erste Pressung in den Kammern in der ersten
Zone und wahlweise eine zweite zweite Pressung in den Kammern in
der zweiten Zone hergestellt wird.
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So ein Verfahren stellt sicher, dass
die dynamische Einstellung der Flächenpressung auf das Rohteil die
ganze Zeit optimal ist, um hierdurch die Gefahr von Defekten im
fertigen Gegenstand zu vermindern oder vollständig zu beseitigen. Eine laufende Überwachung
der Pressung in jeder Zone beinhaltet, dass die Pressung in einer
oder mehreren der Zonen augenblicklich eingestellt werden kann,
um während
verschiedener Schritte des Umformprozesses eine gewünschte Flächenpressung
auf das Rohteil zu erreichen und/oder um Unregelmäßigkeiten
während
des Umformprozesses auszugleichen.
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Es folgt eine detailliertere Beschreibung
der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung, worin:
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1 eine
Draufsicht von oben auf eine erste Ausführungsform einer Trimmplatte
zum Formen eines Gegenstands mit einer ersten Form ist,
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2 eine
Draufsicht von oben auf eine zweite Ausführungsform einer Trimmplatte
zum Formen eines Gegenstands mit einer. zweiten Form ist,
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3 eine
Draufsicht von oben auf eine dritte Ausführungsform einer Trimmplatte
zum Formen eines Gegenstands mit einer dritten Form ist,
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4 ein
Schnitt durch eine mögliche
Ausführungsform
des ganzen Werkzeugs gemäß der Erfindung ist,
und
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5 ein
Schnitt durch einen Teil der möglichen
Ausführungsform
des Werkzeugs gemäß der Erfindung
ist.
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1 zeigt
eine so genannte Trimmplatte 1, die einen Teil eines Werkzeugs
bildet, um in der gezeigten Ausführungsform
ein Einzel-Küchenspülbecken
zu formen. Das Spülbecken
selbst hat eine Länge L,
Breite B und gerundete Ecken C. Diese Form wird
als eine Öffnung H durch
die Trimmplatte hindurch ausgebildet. Um die Öffnung H herum, die
die Form des Spülbeckens
ausbildet, werden Kammern 2, 3, 4 ausgebildet,
indem Vertiefungen in der Trimmplatte hergestellt werden. In der
gezeigten Ausführungsform
sind um die Öffnung H herum,
die die Form des Spülbeckens
ausbildet, zwei Längskammern 2,
zwei Querkammern 3 und vier den Ecken C gegenüberliegende
Kammern 4 ausgebildet. Die Längskammern 2 und die
Querkammern 3 sind länglich,
mit einer Breite b, die in der Mitte der Kammer 2, 3 etwas
größer ist
als an den Enden der Kammern 2, 3. Weiterhin sind
die Kammern 2, 3 an den Enden gerundet. Die Kammern 4 an
den Ecken C der Öffnung H sind kreisförmig.
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Fiq. 2 ist eine so genannte Trimmplatte 5,
die einen Teil eines Werkzeugs bildet, um in der gezeigten Ausführungsform ein
Doppel-Küchenspülbecken
zu formen. Das Küchenspülbecken
hat ein erstes Spülbecken
mit einer Länge L1 und
einer Breite B1 und ein zweites Spülbecken mit einer Länge L2 und
einer Breite B2. Diese Form ist als eine erste Öffnung H1 und
eine zweite Öffnung H2 durch
die Trimmplatte 5 hindurch ausgebildet. Um die Öffnungen H1, H2 herum,
die zusammen die Form der zwei Spülbecken ausbilden, sind ebenfalls
Längskammern 6, 7 und
Querkammern 8 zusammen mit Kammern 4 an den Ecken C der Öffnungen H1, H2 ausgebildet.
Eine zwischen der ersten Öffnung H1 und
der zweiten Öffnung H2 ausgebildete
Querkammer 9 ist den beiden Öffnungen gemeinsam. Die Kammer 9 ist
länglich,
mit der gleichen Breite entlang der Kammer und mit gerundeten Enden
der Kammer. Die anderen Längs-
und Querkammern 6, 7, 8 sind länglich, mit
einer Breite b in der Mitte der Kammer, die etwas größer ist
als an den Enden der Kammern, und die Enden der Kammern 6, 7, 8 sind
gerundet. Die Kammern 4 an den Ecken C der Öffnungen H1, H2 sind
kreisförmig.
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3 zeigt
eine Trimmplatte 10, die einen Teil eines Werkzeugs bildet,
um in der gezeigten Ausführungsform
eine diametrale Hälfte
eines Rohrbogens auszubilden. Der Rohrbogen wird in einer Öffnung H3 in der
Trimmplatte ausgebildet. Die Öffnung H3 hat
eine Form wie ein Teil eines Rings. Die Öffnung erstreckt sich über einen
Winkel α.
Die Öffnung
hat eine Außenlänge Ly und
eine Innenlänge Li.
Entlang der Außenlänge Ly sind
drei Kammern 11 ausgebildet, die länglich sind und sich entlang
eines Bogens erstrecken, der der Öffnung H3 entspricht.
Die Kammern 11 sind an den Enden gerundet. Die Kammern 11 sind
mit gegenseitigem Abstand a zwischen den Enden der Kammern 11 ausgebildet.
Entlang der Innenlänge
Li ist eine einzelne Kammer 12 ausgebildet, die ebenfalls
länglich
ist und sich ebenfalls entlang eines Bogens erstreckt, der der Öffnung H3 entspricht.
Entlang Querseiten der Öffnung
sind Querkammern
13 ausgebildet, die ebenfalls an den Enden
gerundet sind. An den Ecken C der Öffnung H3 sind kreisförmige Öffnungen 14 ausgebildet.
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Für
die gezeigten Ausführungsformen
von Trimmplatten für
Werkzeuge gemäß der Erfindung
gilt, dass die Öffnung
zum Ausbilden des Gegenstands dazu bestimmt ist, ein durchgehendes
Loch für
einen Stempel in einer Presse auszubilden (siehe 4). Die Kammern erstrecken sich seitlich
um den Stempel herum, und die Kammern erstrecken sich vom Stempel
weg. Möglicherweise
erstrecken sich die Kammern jedoch nur über eine gegebene Länge um den
Stempel herum, je nach dem betreffenden Rohteil, und erstrecken
sich die Kammern nicht ganz um den Stempel herum. Damit wird die
Möglichkeit
einer individuellen Regelung einergegebenen Flächenpressung auf das Rohteil,
das den Ausgangsgegenstand bildet, in gegebenen Positionen seitlich
um den Stempel herum und davon weg geschaffen.
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In den gezeigten Ausführungsformen
für Trimmplatten
gibt es nur eine einzelne Kammer in einer Richtung von der Öffnung weg,
durch die hindurch der Stempel zu verschieben ist. In alternativen
Ausführungsformen
für andere
Gegenstände
als gezeigt kann es zwei oder mehr Kammern in einer Richtung von
der Öffnung weg
geben, um die Möglichkeit
zu schaffen, eine weitere. individuelle Regelung der Rohteil-Haltepressung
auf das Rohteil während
des Umformens zu erreichen.
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4 ist
ein Schnitt durch ein Werkzeug gemäß der Erfindung. Das Werkzeug
ist in einer Presse 15 zwischen einem Werkzeugoberteil 16 und
einem Werkzeugunterteil 17 montiert. Das Werkzeugoberteil 16 ist in
einer Nut 18 in einer Schubebene 19 montiert,
und das Werkzeugunterteil 17 ist in einer Nut 20 in
einer Pressenaufspannebene 21 montiert. Die Pressenaufspann ebene 21 ist
in Bezug auf das Pressengestell fest. Mittels Hydraulikzylindern 22 kann
die Schubebene 19 in Bezug auf die Pressenaufspannebene 21 nach
oben und nach unten verschoben werden.
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Ein Rohteil E zur Herstellung
z. B. eines Küchenspülbeckens
ist zwischen einem oberen Ziehring 23 und einem unteren
Rohteilhalter-Ring 24 vorgesehen. Unter dem unteren Rohteilhalter-Ring 24 ist
eine so genannte Trimmplatte 1 (siehe 1) vorgesehen, die einen Teil des Werkzeugs
gemäß der Erfindung
bildet. Der untere Rohteilhalter-Ring 24 berührt die
Trimmplatte 1, und der obere Ziehring 23 berührt das
Werkzeugoberteil 16. Die Trimmplatte 1 berührt das
Werkzeugunterteil 17. Ein Stem- pel 25 erstreckt
sich von einem Hydraulikzylinder 26 ganz unten in der Presse
her, und der Stempel 25 kann in bezug auf das Werkzeugoberteil 16 nach
oben und unten verlängert
sein. Der Stempel erstreckt sich durch Öffnungen, die sowohl im Werkzeugunterteil 17 als
auch in der Trimmplatte 1 (siehe 1), im unteren Rohteilhalter-Ring 24,
im oberen Ziehring 23 und nach oben in einem Hohlraum im
Werkzeugoberteil 16 ausgebildet sind.
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Die Trimmplatte 1 ist, wie
in 1 gezeigt, mit Kammern 2, 3, 4 versehen,
von denen nur die Kammern 2 (oder Kammern 3) gezeigt
sind. Die Kammern sind nach unten und seitlich durch die Trimmplatte 1 begrenzt und
sind nach oben durch eine Membran 27 begrenzt, die durch
ein dünnes
Blech ausgebildet ist. Die Membran 27 ist am Rand der Kammer
befestigt und hat eine so geringe Dicke, dass die Membran biegsam
ist, wenn ein Pressmedium in die Kammer 2 geleitet wird.
Das Pressmedium, vorzugsweise Hydrauliköl, wird durch in der Trimmplatte 1 ausgebildete
Kanäle 28 in
die Kammer eingeleitet. Die Kanäle 28 haben
an einem äußeren Rand 29 der
Trimmplatte 1 Zugang für das
Pressmedium. Zwischen einer Quelle des Pressmediums (nicht gezeigt)
und dem Einlass zu den Kanälen
in der Trimmplatte 1 sind sich in der gezeigten Ausführungsform
des Werkzeugs Druckverstärker 30 eingefügt. Alternativ
können
ein oder mehrere Druckverstärker
weggelassen werden.
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5 ist
ein Abschnitt von 4.
Der Abschnitt zeigt die Trimmplatte 1 mit einer darum herum
und in der Richtung vom Stempel 25 weg ausgebildeten Kammer 2,
mit der an den Rändern
der Kammer befestigten Membran 27 und mit Kanälen 28 zum
Einleiten von Pressmedium in die Kammer. Die primäre Rohteilhalter-Kraft
zwischen dem oberen Ziehring 23 und dem unteren Rohteilhalter-Ring 24 wird
mittels der Schubebene 19 und des Werkzeugoberteils 16 hergestellt.
Die Trimmplatte 1 ist dazu bestimmt, die Rohteilhalter-Kraft in
gegebenen Positionen seitlich um den Stempel herum und in einer
Richtung davon weg, wo die Kammern ausgebildet sind, individuell
zu vergrößern.
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Aufgrund der Biegsamkeit der Membran
wird dies erreicht, indem das Pressmedium in der Kammer die Membran
nach oben gegen das Rohteil presst und zusätzlich zu der. primären, durch
die Schubebene erzeugten Pressung eine weitere, sekundäre Flächenpressung
gegen das Rohteil erzeugt. Als Alternative dazu, dass die Membran
mittels des Pressmediums eine zusätzliche und vergrößerte Flächenpressung
gegen das Rohteil erzeugt, kann auch die Flächenpressung auf das Rohteil
im Verhältnis
zu der primären
Pressung von der Schubebene vermindert werden. Dies wird erreicht,
indem der Druck des Pressmediums in der Kammer vermindert wird,
um dadurch dort, wo die Kammern ausgebildet sind, eine verminderte
Flächenpressung
auszubilden.
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In der in 5 gezeigten Ausführungsform einer Trimmplatte 1 wird
die Kammer 2 durch reales Fräsen in der Trimmplatte aus gebildet,
so dass eine durch den Boden R und die Seiten S der
Fräsung
und durch die Unterseite U der Membran 27 begrenzte
Kammer ausgebildet wird. Die Fräsung
hat eine Tiefe d, die größer ist als die Dicke t der
Membran, so dass die Kammer 2 auch in einer Situation,
in der der Kammer kein Pressmedium zugeführt wird, ein gewisses Volumen
hat.
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Die Kammer 2 kann aber auch
auf andere Weise ausgebildet werden. Falls die Tiefe d nur
eine der Dicke t der Membran entsprechende Größe hat,
wird keine reale Kammer ausgebildet, wenn dem Hohlraum kein Pressmedium
zugeführt
wird. In dieser Situation berührt
die Unterseite U der Membran 27 den Boden R der
Fräsung.
Nur wenn der Kammer 2 Pressmedium zugeführt wird, erhält die Kammer
ein reales Volumen, indem die Membran 27 dann von ihrem
Kontakt mit dem Boden R der Fräsung weg verlagert wird. In
Verbindung mit der Beschreibung und Erörterung der vorliegenden Erfindung
wird die Bezeichnung Kammer jedoch auch in der Situation verwendet,
in der die Kammer kein reales Volumen hat.
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In der Ausführungsform des Werkzeugs, in
der die Kammer 2 in der Neutralstellung der Membran 27 kein
reales Volumen hat, kann die Pressung dort, wo die Kammern ausgebildet
sind, im Verhältnis
zu der Pressung auf den übrigen
Teil des Rohteils E zwischen dem Rohteilhalter-Ring 24 und
dem Ziehring 23 nicht vermindert werden. Ein bevorzugtes
Verfahren zur Herstellung dieser Ausführungsform besteht darin, die
Fräsung in
der Trimmplatte 1 auszubilden, und darin, dass danach eine
Membran 27 mit einer Dicke t, die etwas größer ist
als die Tiefe d der Fräsung,
am Rand der Trimmplatte 1 befestigt wird. Danach wird die
Oberseite der Trimmplatte 1 plangeschliffen.
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Hierdurch wird sichergestellt, dass
die Oberseite der Trimm platte 1 und die Oberseite der Membran 27 in
der gleichen Ebene liegen. In dem Fall, in dem der Kammer 2 kein
Pressmedium zugeführt
wird und die Kammer daher kein reales Volumen hat, ist dann die
Flächenpressung
auf das umzuformende Rohteil E die gleiche, entweder die
Pressung ist zwischen der Oberseite der Trimmplatte 1 und
dem Rohteilhalter-Ring 24, alternativ dem Ziehring 23,
oder die Pressung ist zwischen der Oberseite der Membran 27 und
dem Rohteilhalter-Ring 24, alternativ dem Ziehring 23.
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Somit ist es möglich, die Flächenpressung
auf das Rohteil während
des Umformens zu optimieren. Dies wird durch eine Kombination der
gewählten
Form und dadurch der gewählten
seitlich und nach außen gerichteten
Ausdehnung jeder Kammer und des Drucks in jeder einzelnen Kammer
erreicht. Je nach dem auszubildenden Gegenstand können individuell
gelegene Kammern mit individueller Form in der Trimmplatte ausgebildet
werden. Außerdem
kann während
des Umformens selbst der Druck in jeder Kammer individuell geregelt
werden, so dass die Pressung sowohl statisch in Abhängigkeit
von der seitlich und nach außen
gerichteten Ausdehnung der betreffenden Kammer als auch dyna- misch
in Abhängigkeit
vom Umformprozess selbst geregelt wird, d. h. die Pressung wird
stufenweise geregelt, wenn der Stempel das Rohteil zum fertigen
Gegenstand presst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wie gezeigt werden Druckverstärker
verwendet, um genügend Druck
in den Kammern herzustellen, um eine gewünschte zusätzliche Flächenpressung gegen das Rohteil
zu erreichen. Der Druckverstärker
kann z. B. einen Speisedruck von bis zu 20 N/mm2 und
einen Auslassdruck von bis zu 50 N/mm2 haben.
Vorzugsweise arbeitet der Druckverstärker auf die Art und weise,
dass eine gegebene Länge
Hub eines Kolbens (nicht gezeigt) im Druckverstärker zur Zufuhr einer gegebenen
Menge Pressmedium zu den Kammern führt.
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Für
eine mögliche
stufenweise Druckregelung von verschiedenen Kammern, während ein
Stempel ein Rohteil zu einem fertigen Gegenstand presst, werden
nachfolgend Tabellen bereitgestellt. Der fertige Gegenstand ist
ein Küchenspülbecken,
das in einem Werkzeug wie in 4 und 5 gezeigt und mit einer Trimmplatte wie
in 1 gezeigt ausgebildet
wird.
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Der Ausgangsgegenstand ist ein Rohteil
aus rostfreiem Stahl mit einer Dicke von 0,9 mm. Der Umformprozess
ist in Schritte unterteilt, wobei Schritt 1 an der Startposition
des Stempels beginnt und Schritt 5 in Richtung auf die Endposition
des Stempels geht. Die Position N, M des Stempels
ist die in Inch bzw. mm gezählte
Relativposition des Stempels von der Anfangsposition aus. Die Kraft F ist
die von der Schubebene erzeugte primäre Rohteilhalter-Kraft. Die
Geschwindigkeit v ist die Geschwindigkeit des Stempels in % der
möglichen
Maximalgeschwindigkeit des Stempels auf der betreffenden hydraulischen
Presse.
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Die Trimmplatte ist in Zonen unterteilt,
wobei die Zone A eine der Kammern 2 umfasst, die
Zone B die zweite der Kammern 2 umfasst, die Zone C beide
Kammern 3 umfasst und die Zone D die Kammern 4 umfasst. Aus
der nachfolgenden Tabelle zeigt sich, dass eine Regelung des Drucks
in jeder Kammer und dadurch in jeder Zone im Umformprozess stattfindet,
indem der Druck p in jeder Zone individuell und für jeden
Schritt individuell geregelt wird.
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Die Erfindung wurde oben anhand von
speziellen Ausführungsformen
eines Werkzeugs und anhand von verschiedenen Ausführungsformen
von Trimmplatten beschrieben. Es ist möglich, eine andere Werkzeugstruktur
zum Umformen von anderen Gegenständen
oder zur Änderung
des Umformprozesses selbst herzustellen. Es ist auch möglich, andere
Trimmplatten zum Umformen von anderen Gegenständen herzustellen, die andere
Anforderungen an die Form der Kammern, an die Position der Kammern
in der Trimmplatte und an die Anzahl der Kammern stellen, die sich
seitlich um den Stempel herum und außerdem in einer Richtung davon
weg erstrecken.