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Apparat zum Massieren großer Körperflächen Die Erfindung betrifft
einen praktischen, billigen und einfachen Massierapparat zum Selbstmassieren von
großen Körperflächen, besonders der Magengegend. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, dem Apparat eine solche Konstruktion zu geben, daß, wenn er von einer
im Massieren nicht bewanderten Person benutzt wird, eine korrekte und wirkungsvolle
Dehn- und Druckbeeinflussung sowohl der Magenhaut wie der Gedärme eintritt.
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Apparate für diesen Zweck sind bereits früher hergestellt worden;
sie sind jedoch durchaus unzulänglich. So hat man z. B. eine mit Schrotkörnern gefüllte
und mit einem Handgriff versehene biegsame Hülle verwendet, wobei der Handgriff
dazu dient, die Hülle in einer mehr oder weniger rollenden Bewegung über die Magenhaut
zu führen. Das Resultat dieser Massage ist insofern ungünstig, als nur eine Bewegung
des Apparats über die Magengegend entsteht, bei der die biegsame Hülle der Bewegung
der Kugeln nachgibt und das Massageorgan stets mit einer großen Berührungsfläche
auf der Unterlage aufliegt und somit nicht tief eindringen kann. Hierdurch wird
also nur eine Druck-und keine Streckwirkung erreicht.
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Bekannt sind ferner Vollkugeln und mit Schrot teilweise ausgefüllte
Hohlkugeln; auch mit diesen wird nur eine reine Druckwirkung hervorgerufen, da der
Schwerpunkt stets die gleiche Lage zur Massagefläche bzw. Berührungsfläche zwischen
Massierapparat und Körper einnimmt.
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Mit der erfindungsgemäß hergestellten Massagevorrichtung wird hingegen
eine Reihe weiterer Wirkungen erreicht. Der neue Apparat ist nämlich, wie oben angedeutet,
so konstruiert, daß auch eine ungeübte Person bei seiner Anwendung von selbst Bewegungen
ausführt bzw. Wirkungen erzielt, die mit den üblichen Apparaten nur von gewandten
Masseuren erreicht werden. Gibt man dem Apparat, wie üblich, bei der Benutzung eine
rollende Bewegung, so erzielt man von selbst außer dem Drücken und Kneten noch gleichzeitig
eine Verschiebung der zu massierenden Fläche, wenn der Handgriff des Gerätes, wie
,es seine Benutzung von selbst ergibt, festgehalten wird. Beim Massieren der Magengegend
wird beispielsweise durch ein Kippen des Apparats notwendigerweise zugleich eine
Seitenverschiebung der Magenhaut erzielt.
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Gemäß der Erfindung besteht der Apparat aus einem Massiergewicht mit
schalenförmiger Massierfläche auf aufrecht stehendem Handgriff. Er ist schwer genug,
um im wesentlichen den für die Massage notwendigen Druck zu erzeugen. Das Massiergewicht
besteht aus einem abgeflachten Metallstück, z. B. Blei, dessen größte Dicke kleiner
als die Hälfte der größten Breite ist. Das Gewicht des Apparats ist auf seine einzelnen
Teile so verlegt, und diese sind in ihren Abmessungen und Verhältnissen der Gewichtsverteilung
so
angepaßt,. daß sich der Apparat, wenn er auf einer waagerechten Fläche auf die Seite
gekippt wird, dem mit erheblicher Kraft widersetzt, in seine Normalstellung zurückzugehen
versucht und hierbei auf die Unterlage verschiebend wirkt, falls er am Handgriff
gehalten wird.
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Um diesen Zweck zu erreichen, wird der Sch-,verpunkt des Apparats
möglichst tief angeordnet, also möglichst nahe der Massierfläche des Massierorgans.
Es ist wichtig, daß der Schwerpunkt in der Ruhelage unterhalb der Kippachse des
Gerätes liegt.
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Der Apparat kann ferner so ausgestaltet werden, daß' der Abstand zwischen
dem Mittelpunkt des Handgriffes und der Massierfl.äche kleiner ist als die ganze
Breite des Massiergewichtes. Denn auch eine tiefe Lage des Handgriffes fördert die
gewünschte Wirkung, indem eine Seitenverschiebung der zu behandelnden Körperfläche
um so eher eintritt, je näher der Mittelpunkt des Handgriffes der Massierfläche
liegt.
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Im übrigen wird der Handgriff des Apparats so gestaltet, daß er bei
der Benutzung nicht notwendigerweise steif festgehalten werden muß. Er soll in der
Hand gleiten können, damit der Apparat von selbst die zweckmäßigsten Massierbewegungen
ausführt. Am besten wird der Handgriff zu diesem Zweck eine kugelähnliche Form aufweisen.
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Bei einem in dieser Weise konstruierten Apparat dringt das steife
Massierorgan beim Massieren, besonders bei Schrägstellung, tief in die Magengegend
.ein.- Hierdurch wird ;eine Tiefenmassage erreicht, was besonders bei einer Massage
der Magengegend vorteilhaft ist.
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Da ferner der Schwerpunkt niedrig liegt, muß er, wenn der Handgriff
schräg gestellt wird, gehoben werden. Hierdurch wird man bei der Bedienung des Apparats
zum Ausführen einer Arbeit gezwungen, die die günstige Massierwirkung erhöht. Man
wird ferner dazu gezwungen, ständig, selbst wenn der Handgriff in Kurven bewegt
wird, eine nicht unbedeutende Kraft auf den Handgriff auszuüben, um das Zurückfallen
in die Normalstellung, bei der der Handgriff senkrecht nach oben steht, zu verhüten.
Die waagerechte Komponente dieser Kraft verschiebt die Magenhaut und Gedärme in
die Richtung, nach welcher der Apparat jeweils gekippt ist. Wenn der Handgriff in
geeigneten Kurven geführt wird, werden Magenhaut und Gedärme stets radial nach außen
in wechselnden Richtungen gezogen, und es tritt nicht nur eine Druckmassage, sondern
auch eine knetende und verschiebende Massage sein, die sowohl für Drüsen und Gedärme
wie für die Magenhaut zur Beseitigung von Fett äußerst günsdg ist. Wenn man
annimmt, daß die Magenhaut beim Massieren mit dem neuen Gerät um
2,5 cm in jeder Richtung verschoben wird, dann massiert der Apparat Flächen
mit einem um 5 cm größeren Durchmesser als Apparate, die die beschriebene Eigenschaft
nicht aufweisen.
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Die vertikale Komponente der Kraft, die man mit der Hand gegen
den Handgriff ausübt, um das Zurückschlagen des Apparats in die Normalstellung zu
verhüten, bedeutet eine erhebliche Erhöhung des Massagedruckes über das Eigengewicht
des Apparats hinaus. Hierdurch wird nicht nur dieses selbst für die Massagewirkung
ausgenutzt, sondern auch unbewußt ein Teil der bei der Bedienung des Apparats notwendigerweise
aufgewandten Kraft.
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Aus den angeführten Gründen kann der Apparat schließlich auch nicht
unbedeutend kleiner und leichter gehalten werden als die bekannten Vorrichtungen.
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Die angegebenen Wirkungen und Vorteile werden um so größer, je niedriger
der Schwerpunkt des Apparats in bezug auf die Massierfläche des Massierorgans liegt.
Ferner werden die Vorteile um so stärker in Erscheinung treten, je niedriger der
Handgriff angeordnet ist, soweit dies -innerhalb der praktisch zulässigen Grenzen
möglich ist.
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Mit einem derartigen handlichen Apparat kann man in liegender Stellung
eine ideale Selbstmassage der Magengegend vornehmen.
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Die Zeichnung zeigt ,ein Ausführungsbeispiel eines Apparats gemäß
der Erfindung im Schnitt.
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Auf der Zeichnung bezeichnet i das Massierorgan, das vorzugsweise
symmetrisch zu -einer durch den Handgriff und senkrecht zur Auflagefläche gehenden
Achse in. Form einer Schale hergestellt ist und aus schwerem Material ausgeführt
werden kann, damit der Schwerpunkt so niedrig wie möglich liegt, z. B. aus Blei
oder einer schweren Legierung.,. Das Massierorgan ist mit einer ureichen, wärmeisolierenden
Hülle 2 überzogen, die aus Gummi, Tuch o. dgl. hergestellt werden kann. Der Apparat
hat einen Handgriff 3, der oben zweckmäßig in Form einer Kugel 4 ausgebildet ist.
Der Apparat kann auch aus wärmeisolierenden Materialien, z. B. Zellstoff, oder einer
Kunstmasse mit eingegossenem Kern. aus schwerem Stoff, z. B. Blei, hergestellt sein.
Der Schwerpunkt -5 des Apparats liegt im Verhältnis zu der Massierfläche des Nlassierorgans
niedrig; so daß er gehoben werden und sich nach einer angedeuteten punktierten Linie
6 bewegen muß, falls der Apparat. auf einer waagerechten Unterlage 7 auf die Seite
gewälzt bzw. gekippt wird. Hierbei bat der Apparat stets die Tendenz, in die Normalstellung
zurückzugelangen.
Setzt man voraus, daß der Druck von der Hand auf die Kugel q. senkrecht zu der durch,
den Handgriff des Apparats gehenden Achse wirkt, was das natürliche ist, so erhält
man beim Kippen des Gerätes um den Winkel y folgende Gleichung, in der der Handdruck
mit S, dessen Hebelarm in bezug ,auf den Berührungspunkt B mit a, das Gewicht
des Apparats mit P, dessen Hebelarm in bezug auf Punkt B mit b bezeichnet
wird: S # a = P # b oder
Die waagerechte Komponente des Handdruckes S wird in dem angeführten Beispiel
cos 99 = etwa 0,5 P, wenn cp =etwa 3o° ist und für a und b die Zahlenwerte
der Zeichnung eingesetzt werden, .entsprechen; also wird in dem angeführten Beispiel
die Horizontalverschiebungskraft der Hälfte des Gewichtes des Apparats entsprechen.
Der Massierdruck wird um S . sin cp oder in. dem angeführten Beispiel entsprechend
0,28 P, d. h. um beinahe 1/g des Gewichtes des Apparats, vergrößert.
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Bei der Konstruktion des Apparats kann selbstverständlich das Gewicht
des Apparats j e nach der Anwendung, für die er berechnet ist, z. B. für Kinder
oder Erwachsene, gewählt werden. Vorzugsweise beträgt das Gewicht des Apparats zwischen
3 und 8 kg.
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Zweckmäßigerweise werden die äußeren Unterkanten der eigentlichen
Massierscheibe abgerundet. Um dem Apparat eire handliche Form zu verleihen, kann
sie ferner mit einer aufwärts stehenden Abrundung versehen sein. Eine derartige
aufstehende Außenkante 8 dient ferner zur Vergrößerung der Massierfläche und damit
zur Erhöhung der Massierwirkung, die mit dem Apparat erzielbar ist.