DE598840C - Kreiselpendel zur Ermittlung der Schwerkraftsrichtung oder des Horizontes auf Fahrzeugen oder aehnlich bewegten Koerpern - Google Patents

Kreiselpendel zur Ermittlung der Schwerkraftsrichtung oder des Horizontes auf Fahrzeugen oder aehnlich bewegten Koerpern

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DE598840C
DE598840C DE1930598840D DE598840DD DE598840C DE 598840 C DE598840 C DE 598840C DE 1930598840 D DE1930598840 D DE 1930598840D DE 598840D D DE598840D D DE 598840DD DE 598840 C DE598840 C DE 598840C
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DE1930598840D
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Dr Karl Glitscher
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Gesellschaft fuer Elektrische Apparate mbH
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Gesellschaft fuer Elektrische Apparate mbH
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/44Rotary gyroscopes for indicating the vertical

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  • Gyroscopes (AREA)

Description

  • Kreiselpendel zur Ermittlung der Schwerkraftsrichtung oder des Horizontes auf Fahrzeugen oder ähnlich bewegten Körpern Bekanntlich sind Kreiselpendel, die unter dem Einfluß der Schwerkraft in eine bestimmte Nullage einschwingen, bestrebt, diese Nullage _infolge von auf sie einwirkenden Beschleunigungskräften zu veranlassen. Um die Apparate gegen die kurzperiodischen Beschleunigungen, die beim Schlingern und Stampfen des Fahrzeuges auftreten, unempfindlich zu machen, genügt es, ihnen eine Eigenschwingungsdauer von wenigen Minuten zu geben. Weil nämlich die Schlinger- . und Stampfperioden nur eine Dauer von höchstens 20 Sekunden haben, befindet sich bei: einem derartigen Apparat die anregende Frequenz der Schlinger- und Stampfperioden schon so weit jenseits der Resonanzfrequenz, daß merkliche Fehlausschläge nicht entstehen. Es treten aber auch längere Störungsperioden auf, etwa wenn ein Schiff im Kreise fährt, oder auch einseitige Störungen, wenn beispielsweise das Fahrzeug längere Zeit hindurch seine Fahrt steigert oder verlangsamt. Gegen derartige Zentrifugal- und Bahnbeschleunigungen sind auch Apparate mit mehreren Minuten Schwingungsdauer empfindlich. Es ist bekannt, daß die Schwingungsdauer auf 84Minuten erhöht werden muß, um jeden störenden Einfluß der Beschleunigungen auszuschließen. Bei auf Schiffen, Flugzeugen o. dgl. zur Anzeige der Schwerkraftsrichtung bzw. des Horizontes befindlichen Apparaten hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Eigenschwingungsdauer nur so groß zu wählen, daß sie oberhalb der verhältnismäßig kurzen Schwingungszeit der Schlinger- und Stampfbewegungen dieser Fahrzeuge liegt, ohne dadurch erreichen zu können, daß sie gegen Störungen durch die meist längere Zeit wirkenden Beschleunigungskräfte, die durch Geschwindigkeits-und Kursänderungen des Fahrzeuges hervorgerufen werden, unempfindlich sind. Apparate mit großer Eigenschwingungsdauer haben nämlich den Nachteil, erst nach längerer Zeit betriebsklar und, wenn einmal doch irgendwie eine Störung ihrer Gleichgewichtslage eingetreten ist, oft stundenlang ungenau zu sein: Außerdem hat auf langschwingende Kreiselapparate die Erddrehung einen schiefstellenden Einfluß. Ein Apparat mit verhältnismäßig kurzer Schwingungsdauer hat demnach gegenüber langschwingenden erhebliche Vorteile, wenn es gelingt, ihn der Wirkung der durch Fahrgeschwindigkeits- und Richtungsänderungen hervorgerufenen Beschleunigungskräfte zu entziehen.
  • Es ist unmöglich, die Beschleunigungen, wie man schon oft versucht hat, dadurch zu kompensieren, daß man sie selbst (nach Messung) oder die von ihnen verursachten Fehl-Weisungen zur Erzeugung von Gegenmomenten benutzt. Zur genauen Messung der Ausschläge fehlt nämlich das Bezugssystem, denn die wahre Vertikale oder die Horizontalebene ist auf dem Fahrzeug nicht vorhanden und soll ja erst festgelegt werden. Kein Apparat, auf den die Schwere einen Einfluß hat, kann die Störbeschleunigung von einer etwaigen Komponente der Erdbeschleunigung unterscheiden, weil -er sich stets entsprechend der Resultierenden aller dieser durch Fahrt- oder Kursänderungen und die Erdschwere bedingten Beschleunigungen einstellt. -Es sind jedoch auch Apparate bekanntgeworden, bei denen zum Ausgleich der Beschleunigungskräfte an einem Pendel oder Kreiselpendel verschiebbar oder drehbar gelagerte Massen entsprechend außerhalb des Pendelsystems ermittelten Steuergrößen eingestellt werden, jedoch sind dabei die für die Einstellung verwendeten Steuergrößen sehr schwer zu ermitteln, oder es werden dabei nur die in der Fahrtrichtung wirksamen Beschleunigungskräfte ausgeglichen.
  • Die Erfindung bezweckt unter Vermeidung dieser Nachteile, in verhältnismäßig einfacher Weise und mit großer Genauigkeit sowohl die durch Änderungen der Fahrgeschwindigkeit hervorgerufenen Beschleunigungskräfte als auch die senkrecht zur Fahrtrichtung bei Kursänderungen auftretenden Beschleunigungskräfte auszugleichen. Erfindungsgemäß sind an einem auf Fahrzeugen oder ähnlich bewegten Körpern die Schwerkraftsrichtung bzw. den Horizont anzeigenden Kreiselpendel ein oder mehrere in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit des Körpers schwenkbare Kreisel derart gelagert, daß sie stets einen in derHorizontalebene liegenden und zur Bewegungsrichtung des Körpers senkrechten Drallvektor von solcher der jeweiligen Geschwindigkeit des Körpers entsprechender Größe erzeugen, daß dieser bei Änderung seiner Richtung die von der Fliehkraft und bei Änderung seiner Größe die von den Bahnbeschleunigungen an dem Kreiselpendel hervorgerufenen störenden Momente ausgleicht.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Fig. r zeigt perspektivisch ein Kreiselpendel, an welchem mit Hilfe eines einzigen Korrekturkreisels die in beiden Richtungen wirksamen Beschleunigungen ausgeglichen werden. Die Fig. a und 3 bzw. 4 und 5 stellen in Vorder- und Seitenansicht zwei Kreiselanordnungen dar, von denen die erstere die durch F ahrgeschwindigkeitsänderungen und die zweite die durch Fahrtrichtungsänderungen hervorgerufenen Beschleunigungen ausgleicht.
  • Das in Fig. z dargestellte Kreiselpendel möge beispielsweise zur Anzeige des Horizontes auf einem Schiffe dienen. Das Gehäuse eines Kreisels K mit vertikaler Drehachse ist in üblicher Weise mittels Zapfen q-q in einem Kardanring R gelagert, der mittels der zu den Zapfen q-q senkrechten Zapfen 1-l in den Lagerböcken bi und b2 ruht. Letztere sind parallel zur Schiffslängsachse angeordnet, das Schiff möge in Richtung des angegebenen Pfeiles fahren. Der Schwerpunkt S des Kreiselpendels liegt verhältnismäßig tief unter den Kardanachsen, wodurch angedeutet ist, daß es sich um ein Kreiselpendel mit einer Schwingungsdauer von nur wenigen Minuten handelt, däs infolgedessen nur gegen Schlinger- und Stampfbewegungen, nicht aber gegen länger wirkende Beschleunigungen unempfindlich ist. Auf dem Gehäuse des Kreisels K ist auf Stützen ein Ring r befestigt, in dem ein zweiter Kreisel k gelagert ist, dessen Gehäuse um die parallel zur Schifflängsachse liegenden Zapfen z-z durch ein fest mit ihm verbundenes Zahnsegment s schwenkbar ist. In das Zahnsegment s greift das Ritzel .eines Motors m ein, der vom Fahrtmesser aus selbsttätig durch Fernübertragung oder auch von Hand entsprechend den Angaben des Fahrtmessers gesteuert wird. Durch den Motor m wird der Kreisel k um die Zapfen z-z stets um einen der Fahrgeschwindigkeit v entsprechenden Winkel a verdreht. Beide Kreisel K und h mögen sich, von oben gesehen, entgegen dem Uhrzeigersinn drehen. Der Kreisel k erzeugt dabei einen Drall von der Größe und Richtung des Vektors To. Wenn der Fahrtmesser die Geschwindigkeit v anzeigt, sei die Drallachse um den Winkel a aus der Vertikalen herausgedreht. In der Horizontalebene und senkrecht zur Fahrtrichtung besteht dann eine Komponente des Vektors von der Größe 1o # sin a. Wenn sich jetzt die Fahrtgeschwindigkeit v ändert, wird gemäß den Angaben des Fahrtmessers auch die Vektorkomponente la # sin a geändert. Dadurch entsteht eine Kreiselwirkung um die inneren Kardanzapfen q-q des Kreiselpendels, die parallel zur Schiffsquerachse liegen. Andererseits wirkt infolge der .Änderung der Fahrgeschwindigkeit auf den Schwerpunkt S des Kreiselpendels die Beschleunigung ein. Wenn M« das Richtmoment der Schwere des Kreiselpendels bedeutet, ist das von der Änderung der Fahrgeschwindigkeit herrührende störendeMoment gleich wobei g die Erdbeschleunignng ist. Die Gleichung gibt also die Bedingungen an, die erfüllt sein müssen, um in jedem Falle -das durch Änderungen - der Fahrgeschwindigkeit hervorgerufene Störmoment 'durch die Kreiselwirkung zu kompensieren. Durch Integration ergibt sich Die Integrationskonstante C wird . zweckmäßig gleich Null gewählt. Wenn man außerdem, um ein Sinusgetriebe zu ersparen, die Verhältnisse so wählt, daß der Winkel a stets nur gering bleibt, was durch geeignete Dimensionierung von Mo und To immer möglich ist, erhält man Wenn also der Winkel a mit dem Proportionalitätsfaktor stets proportional der Fahrgeschwindigkeit v ist, bleiben Fahrgeschwindigkeitsänderungen ohne Einfluß auf das Kreiselpendel. Durch die dem Kreisel k bei Änderungen der Fahrgeschwindigkeit erteilte Zwangspräzession wird stets eine Kreiselwirkung hervorgebracht, welche das Moment der bei Fahrgeschwindigkeitsänderungen auf den Schwerpunkt des Kreiselpendels wirkenden Beschleunigungen ausgleicht.
  • Die waagerechteVeletorkomponenteJo # sin a hebt jedoch nicht nur diese Beschleunigungsmomente, sondern auch die Momente der bei Kursänderungen des Schiffes senkrecht zur Fahrtrichtung entstehenden Fliehkräfte auf. Dreht sich das Schiff beispielsweise mit der Winkelgeschwindigkeit w, so ändert auch die Vektorkomponente Jo.sin a ihre Richtung mit dergleichen Winkelgeschwindigkeit. Dadurch entsteht eine Kreiselwirkung um die äußeren Kardanzapfen 1-L mit dein MomentJo # sin a # w. Andererseits wirkt auf den SchwerpunktS des Kreiselpendels dann die Zentrifugalbeschleunigung v # w ein. Wenn 31, wieder das Schweremoment um die äußeren Kardanzapfen 1-l bedeutet, ist das von der Fliehkraft herrührende störende Moment gleich Wählt man nun die Verhältnisse so, daß wird, dann ist die Wirkung der Zentrifugalkraft durch die Kreiselwirkung stets vollständig ausgeglichen. Es muß also sein Für den Ausgleich der senkrecht zur Fahrtrichteng bei Kursänderungen wirkenden Zentrifugalkräfte besteht also dieselbe Beziehung wie für den Ausgleich der in der Fahrtrichtung bei Änderungen der Fahrgeschwindigkeit hervorgerufenen Beschleunigungskräfte. Demnach ist es also möglich, mit einem einzigen Hilfskreisel k, der entsprechend der Fahrgeschwindigkeit schwenkbar ist, die Wirkung der durch beide Arten von Beschleunigungskräfte an dem Kreiselpendel" hervorgerufenen Momente zu kompensieren. Natürlich muß dann das Moment Mo um beide Kardanachsen q-q und. 1-1 gleich groß sein, was stets ausführbar ist.
  • Durch den DrallvektorJo des Hilfskreisels k wird die Wirkungsweise des Kreiselpendels im übrigen in keiner Weise beenflußt, weil der Hilfskreisel k nicht frei präz edieren kann. Der -Drall des Hilfskreisels k addiert sich einfach in jedem Falle zu dem Drall des Hauptkreisels K. Es ist jedoch ersichtlich, daß bei großen -Fahrgeschwindigkeiten infolge der dann stärkeren Neigung des Vektors Jo der Gesamtdrall um ein geringes Maß verkleinert wird. Auch dies kann vermieden werden, wenn statt des einen Korrekturkreisels k zwei gegenläufige, zwangsläufig miteinander verbundene Kreisel verwendet werden.
  • Dieser Fall ist in den Fig. a und 3 für eine Kreiselanordnung dargestellt, welche nur um die Schiffsquerachse q-q stabilisiert. Die Gehäuse zweier gegenläufiger Kreisel K1 und K2 mit den Schwerpunkten S1 und S2 ruhen in den Hängeböcken hl und h2- der Platte P und sind durch die beiden Zahnradsegmente Hl und u2 in Richtung der Schiffsquerachse q-q miteinander gekuppelt, so daß ihre Präzessionsachsen parallel zur Schiffslängsachse liegen. Sie stabilisieren daher die Plattform P gegen das Stampfen des Schiffes um die Querachse q-q. Die -Platte P ist mittels der zueinander senkrechten Zapfen a-a und b-b in einem waagerechten Ring r1 und in einem lotrechten Ring r2 gelagert: Der waagerechte Ring r1 ist mittels Zapfen z1 und z1 in Richtung der Schiffslängsachse 1-L in den Bökken bi und b2 gelagert, während der Ring y2 mittels Zapfen z2 z2 in dem zu ihm um go° versetzt angeordneten senkrechten Ring r3 gelagert ist, der wiederum mittels Zapfen z,-z2 in Richtung der. Schiffsquerachse q-q in den Lagerböcken b3 und b4 ruht. An der Platte P sind ferner auf den Tragstützen t1 und t2 die Gehäuse zweiergegenläufigerHilfskreisel klundk2 angeordnet, die durch das Stirnradsegment s1 und durch das Stirnrad s2 miteinander gekuppelt sind und durch das mit dem Stirnrad s2 kämmende Ritzel des Motors m um einen der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit entsprechen-'den Winkel a im entgegengesetzten Sinne aus ihrer waagerechten Lage und parallel zur Schiffslängsachse geschwenkt werden können. Da hier zwei Kreisel k1 und L vorhanden sind, muß die Kompensationsbedingung lauten Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß, wenn diese Bedingung erfüllt ist, durch die beschriebene Anordnung alle von Änderungen der Fahrgeschwindigkeit an dem Kreiselpendel herrührenden Momente ausgeglichen werden.
  • Das in Fig.4 und 5 dargestellte Kreiselpendel entspricht in allen Einzelheiten genau demjenigen nach den Fig. 3 und 4 mit dem einzigen Unterschied, daß dieses Kreiselpendel den Horizont um die Scbiifslängsachse 1-L stabilisiert. K1 und K2 sind wieder die beiden gegenläufigen Hauptkreisel, deren Präzessionsachsen zu diesem Zweck nunmehr parallel zur Schiffsquerachse q-q liegen. Die beiden gegenläufigen Korrekturkreisel k1 und r2 sind genau in der gleichen Weise angeordnet wie in den Fig. 2 und 3. Ihre Drehachsen liegen stets parallel zur Schiffslängsachse, ganz gleichgültig, ob das Hauptkreiselpaar zur Stabilisierung um die Längs- oder die Querachse dient. Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Kreiselpendel dienen die beiden Korrekturkreisel k, -und k2 demnach zur Kompensation der durch Fahrgeschwindigkeitsänderungen hervorgerufenen störenden Momente, während diese bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Kreiselpendel in gleicher Weise angeordneten Korrekturkreisel zum Ausgleich der durch die bei Fahrtrichtungsänderungen ausgelösten Fliehkräfte senkrecht zur Fahrtrichtung bewirkten störenden Momente dienen.
  • Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnungen kann auch kurz folgendermaßen erläutert werden: ändert sich die Geschwindigkeit des Fahrzeuges der Größe nach, so wird die dadurch auf das Kreiselpendel ausgelöste Wirkung durch eine Änderung des Dralles der Hilfskreisel der Größe nach aufgehoben. Ändert sich die Geschwindigkeit des Fahrzeuges der Richtung nach, so wird die dadurch auf das Kreiselpendel ausgelöste Momentenwirkung durch Änderung des Dralles der Richtung nach aufgehoben.
  • Die Drehachsen der Korrekturkreisel, die in den beschriebenen Ausführungsformen bei der Fahrgeschwindigkeit Null vertikal stehen, können auch waagerecht angeordnet sein. Die Zapfen, um welche diese Kreisel entsprechend der Fahrgeschwindigkeit verschwenkt werden, liegen dann waagerecht. Auch auf diese Weise läßt sich eine waagerechte, senkrecht zur Fahrtrichtung liegende Komponente des Drall-' veltors der Hilfskreisel erzeugen. Dieser Drallvektor der Hilfskreisel hat nur bei Änderungen der Fahrt, der Größe oder Richtung nach einen Einfluß auf das Kreiselpendel, im übrigen werden die Funktionen des Kreiselpendels durch ihn in keiner Weise beeinflußt oder gestört.

Claims (4)

  1. YA TENTANSPRÜCHL: i. Kreiselpendel, die unter dem Einfluß der Schwerkraft in ihre Nullage einspielen, zur Ermittlung der Schwerkraftsrichtung oder des Horizontes auf Fahrzeugen oder ähnlich bewegten Körpern mit einer Vorrichtung zum Ausgleich des Einflusses von Bahn- und Zentrifugalbeschleunigungen, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kreiselpendel ein oder mehrere in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges schwenkbare Kreisel derart gelagert sind, daß sie stets einen in der Horizontalebene liegenden und zur Bewegungsrichtung des Körpers senkrechten Drallvektor von solcher der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechenden Größe erzeugen, daß dieser bei Änderung seiner Richtung die von der Fliehkraft und bei Änderung seiner Größe die von den Fahrgeschwindigkeitsänderungen an dem Kreiselpendel hervorgerufenen störenden Momente ausgleicht.
  2. 2. Kreiselpendel nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der kompensierende Drallvektor durch die Resultierende zweier Kreiseldralle gebildet wird, die zwei zwangsläufig gekuppelten, gegenläufigen Kreiseln zugehören, deren Verstellung von Hand oder automatisch entsprechend der Bewegungsgeschwindigkeit des Körpers derart erfolgt, daß die Kreisel um gleich große, aber entgegengesetzte Winkel verschwenkt werden, deren Sinus bzw. für kleine Winkel deren Bogen proportional der augenblicklichem Fahrgeschwindigkeit ist.
  3. 3. Kreiselpendel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die entsprechend der 'Bewegungsgeschwindigkeit des Körpers schwenkbaren, vom Fahrtmesser beeinflußten Korrekturkreisel an aus jeweils einem Paar gegenläufiger Kreisel bestehenden Kreiselpendeln angebracht sind, die jeweils nur um eine Achse stabilisieren, so daß sie an dem Kreiselpendel, das nur um die Querachse stabilisiert, die Wirkung der Fahrtänderung und an dem Kreiselpendel, das nur um die Längsachse stabilisiert, die Wirkung der Fliehkraft aufheben.
  4. 4. Kreiselpendel nach Anspruch i mit zwei zueinander senkrechten Aufhängeachsen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweremomente des Kreiselpendels mit Bezug auf beide Aufhängeachsen gleich groß sind. . ,#. Kreiselpendel nach Anspruch i oder folgenden mit" kardanischer Aufhängung, gekennzeichnet durch eine weitere Kardanlagerung (b, r2, z2, r3, z3; Fig. -), durch welche das Kreiselpendel (Platte P) an zwei zu den inneren Kardanzapfen (a) der ersten Kardanlagerung (a, r1, z1) senkrecht stehenden Zapfen (b) in ortsfesten Lagern (b3, b4) aufgehängt ist, die zu den ortsfesten Lagern (bi, b2) der ersten Kardanlagerung um go° versetzt angeordnet sind.
DE1930598840D 1930-08-13 1930-08-13 Kreiselpendel zur Ermittlung der Schwerkraftsrichtung oder des Horizontes auf Fahrzeugen oder aehnlich bewegten Koerpern Expired DE598840C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE768095C (de) * 1937-04-28 1955-06-23 Siemens App Kreiselgeraet

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE768095C (de) * 1937-04-28 1955-06-23 Siemens App Kreiselgeraet

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