DE59867C - Verschlufsvorrichtung an Vakuumkoch- und ähnlichen Apparaten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT^

An den Vacuumkochapparaten bietet die Dichthaltung und Bewegung der Verschlufsvorkehrungen bei gröfseren Oeffnungen mancherlei Schwierigkeiten. Eine Anpressung der Verschlufsdeckel mit Hebeln oder Schrauben in Punkten genügt nicht und der zwischen Vacuum körper und Deckel gelegte Dichtungsschlauch ist der Einwirkung der heifsen Masse und den Folgen des Abreifsens bei der Oeffnung unterworfen. Der Verschlufsmechanismus erfordert viel Kraft und Zeit zu seiner Bedienung, da er mit schweren Gliedern und vielfachen Uebersetzungen arbeiten mufs.

Diesen Uebelstä'nden zu begegnen, benutzen wir den von einer beliebig angetriebenen Pumpe, einem Accumulator oder sonstigem Druckwerk gegebenen Flüssigkeitsdruck als Mittel zur Bewirkung einer Dichtung sowie auch im Bedarfsfall zur Bewegung der Verschlufsdeckel.

Unter jedem Deckel D des Apparates — deren Zahl, wie aus der Zeichnung ersichtlich, z. B. drei beträgt —, welcher mit geeignetem Dichtungsmaterial bei d belegt und bei gröfseren Oeffnungen heizbar ist, liegt am ganzen Umfang ein in einem unnachgiebigen Rahmen R eingebetteter Schlauch s.

Kommt Druck in den Schlauch, so hebt dieser den Deckel und prefst ihn am ganzen Umfang an das Vacuumgefä'fs.

Der die Deckel mittels der Schläuche tragende Rahmen R liegt am besten auf in feststehenden Lagern drehbaren Rollen r. Ein oder mehrere auf einen starken Wasserdruck berechnete Cylinder C mit Steuerungen, welche gleichzeitig von oben mit einem Hebel H umgesteuert werden können, ,werden von derselben Quelle wie die Schläuche mit Druckwasser versorgt und sind bestimmt, den Rahmen R in der Weise zu bethätigen, dafs hierdurch das Abreifsen der Deckel und die Bewegung der ganzen Verschlufsvorrichtung je nach Wunsch nach der einen oder anderen Richtung von statten geht.¹

Zu diesem Behuf sind die Kolbenstangen der Wasserdruckcylinder an die langen Seiten eines alle Rahmen R tragenden, etwa aus J.-Eisen gebildeten Untergestelles angeschlossen, und je nachdem bei gelüfteten Deckeln Druckwasser vor oder hinter den Kolben einströmen gelassen wird, empfängt jenes Rahmenuntergestell einen Bewegungsantrieb nach vor- oder rückwärts, wobei alsdann die Deckel tragenden Rahmen R mittelbar auf den Rollen (oder Segmenten) r rollen.

Claims (2)

1. Patent-AnSprüche:

   ι. Eine Verschlufsvorrichtung für Vacuumkoch- und ähnliche Apparate, gekennzeichnet durch einen zwischen einen Unterlagsrahmen R und den Deckel D des Gefäfses eingelegten, unter Druck stehender Flüssigkeit zu speisenden Schlauch s.
2. 2. An einer durch den zwischen Deckel D und dem auf Rollen r lagernden Unterlagsrahmen R eingelegten Schlauch s bethätigten Verschlufsvorrichtung . ein oder mehrere Wasserdruckcylinder (C), welche, indem sie dem Schlauch (s) Druckwasser zufuhren oder entziehen, den Deckel (D) gegen das Gefäfs anpressen oder lüften, und im letzteren Falle mittels ihrer Kolbenstangen den den Deckel tragenden Rahmen hin- und herzubewegen ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   Berichtigung zur Patentschrift JVo 59867.

   In der Patentschrift No. 59867, Klasse 89, ist, — an Stelle der beiden Ansprüche, — Anspruch 2 als einziger Anspruch zu setzen.

   Berlin, den 18. Juli 1892.

   Kaiserliches Patentamt.