DE598081C - Elektrisches Schaltsystem aus durch Steckvorrichtungen verbundenen einzelnen Leitungsstraengen - Google Patents
Elektrisches Schaltsystem aus durch Steckvorrichtungen verbundenen einzelnen LeitungsstraengenInfo
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltsystem für elektrische Anlagen, das in bekannter
Weise aus einzelnen Leitungssträngen mit abzweigenden Stromverbrauchern durch an ihren Enden angeordnete Steckvorrichtungen
zusammengesetzt wird. Jeder Leitungsstrang besitzt also an seinem einen Ende eine Steckdose und an seinem anderen
Ende einen Stecker. In den Leitungsstrang sind Abzweigmuffen eingebaut, von denen
die Leitungen zu den Stromverbrauchern führen. Durch Verbinden der Steckdose am Ende eines Stranges mit dem Stecker des
nächsten Stranges werden die einzelnen Stränge in beliebiger Anzahl zu einer ganzen
Anlage zusammengesetzt, wobei die Steckvorrichtungen in schlagwettergefährdeten Betrieben
verriegelt sein müssen, damit sie in spannungsführendem Zustand nicht gezogen werden können.
Außer den beiden zur Speisung der Stromverbraucher dienenden Adern wird noch eine
dritte Ader mitgeführt, über die die eine der zur Speisung der Stromverbraucher dienenden
Adern am Ende der gesamten Leitungsstrecke angeschlossen ist und in die an beliebiger
Stelle Unterbrechungsschalter eingebaut sind, die zur Signalgabe dienen. Durch diese Signalschalter ist es möglich, von jeder
beliebigen Stelle aus nach beiden Richtungen der Anlage zu signalisieren. Gewöhnlich sind
die Signalschalter geschlossen und werden nur zur Signalgebung kurzzeitig geöffnet.
Diese Anordnung und Verwendung von Signalschaltern zur Erzielung einer Signalisiermöglichkeit
nach zwei Richtungen ist schon bekannt. Da die Signalleitung als Speiseleitung für die Stromverbraucher dient, muß
sie zwecks Bildung eines geschlossenen Stromkreises am Ende des letzten Stranges
mit der einen Verbraucherader, welche dafür am Anfang der Leitung nicht unmittelbar an
die Stromquelle angeschlossen ist, verbunden sein, wozu bisher ein besonderes Verbindungsstück
nötig war.
Da aber die aus einzelnen Leitungssträngen zusammengesetzten Anlagen z. B. im Abbaubetrieb
unter Tage mit fortschreitendem Abbau verlängert oder umgelegt werden, müßte das Verbindungsstück für das Ende des letzten
Stranges auch mitgeführt und umgesteckt werden. Dieses Mitführen des Verbindungsstückes
ist nicht nur lästig, sondern seine vorübergehende Entfernung ruft auch eine ebensolange Unterbrechung des Stromkreises
hervor. Dadurch werden die an den bisher verlegten Strängen liegenden Stromverbraucher
ausgeschaltet, wodurch nicht nur die Arbeit unter Tage gestört, sondern auch der Eindruck erweckt wird, als ob ein Signal
gegeben worden sei, da ja die Signalgebung durch Ausschalten der Anlage erfolgt. Bei
den vielen Gefahren, denen das Personal besonders im Bergbau ausgesetzt ist, können
aber Irrtümer hinsichtlich der Signalgebung leicht zu schweren Unfällen führen.
Erfindungsgemäß .werden diese Mängel des bisher bekannten Schaltsystems durch eine
Schalteranordnung vermieden, welche es ermöglicht, daß die ganze Anlage während des
Verlängerns oder Kürzens unter Spannung bleibt. Zu diesem Zweck wird die am Ende
der einzelnen Leitungsstränge befindliche ίο Steckvorrichtung mit einer besonderen Schaltvorrichtung
versehen, die am jeweilig letzten Strang zur Verbindung der Signalader mit der einen Verbraucher ader dient. Die Steckvorrichtungen
am Ende der Stränge enthalten daher außer den Riegelschaltern, die nur ein Lösen der Steckverbindung in spannungslosem
Zustand ermöglichen würden, noch einen Umschalter. Dieser stellt die Verbindung der einen Verbraucherader mit der
co Signalader her, so daß das besondere Verbindungsstück
vermieden wird, das mitgeführt und umgesteckt werden müßte, aber doch nicht eine kurzzeitige Stromunterbrechung
verhindern könnte.
Zwischen den Riegelschaltern und dem Umschalter besteht eine zwangsläufige Verbindung,
so daß der Umschalter dann die Verbraucherader V mit der Signalader 6" verbindet,
wenn die Riegelschalter ausgeschaltet sind.
Der Umschalter ist so ausgebildet, daß er stets vom Strom durchflossen ist, so daß die
vor ihm liegenden Glühlampen nicht erlöschen. Dadurch wird vermieden, daß durch "
eine kurzzeitige Unterbrechung während des Verlängerns oder Kürzens der Anlage der
Anschein einer Signalgebung erweckt wird. Auch wegen der Verwendung solcher Anlagen
in schlagwettergefährdeten Betrieben ist diese Ausbildung des Umschalters vorteilhaft,
da er in bekannter Weise mit unterbrechungsloser Umschaltung arbeitet und so Funken beim Schalten nicht auftreten.
Die Schaltkontakte sind daher so angeordnet, daß beim Umschalten auf die Signalleitung
die Kontaktgebung mit dem an dieser Leitung liegenden Schaltkontakt schon eintritt,
bevor an dem anderen, an der Verbraucherleitung liegenden Kontakt der Abriß erfolgt. Diesen Zweck kann man z. B.
erreichen durch möglichst nahes Aneinanderrücken der Kontakte bei entsprechender Stellung
der Stromschließteile. Soll umgekehrt von der Signalleitung auf die Verbraucherleitung
geschaltet werden, so sorgt ebenfalls die Anordnung des an der Signalleitung liegenden
Schalterkontaktes dafür, daß an ihm der Abriß nicht früher erfolgt, bis mit dem an der Verbraucherl'eitung liegenden Kontakt
die Verbindung hergestellt ist.
Abreißfunken können also am Umschalter nicht auftreten, da er stets von einem
ununterbrochenen Strom durchflossen wird. Nur die Stromstärke wechselt, je nachdem ob
und wieviel Stromverbaucher hinter dem Umschalter liegen.
Die Signalkontakte oder Schalter können an beliebiger Stelle eingebaut sein, in den
Endsteckdosen oder in den Abzweigmuffen der Stromverbaucher oder schließlich für sich
allein an beliebiger Stelle des Stranges.
In den Abbildungen ist die Erfindung bildlich und schematisch dargestellt.
Abb. ι zeigt in stark verkleinertem Maßstab eine oben beschriebene Anlage in Ansieht,
Abb. 2 ein vollständiges Schaltbild einer aus mehreren Strängen zusammengesetzten
Anlage. Abb. 3 veranschaulicht den in die Steckdose eingebauten Riegel- und Umschalter
in eingeschaltetem Zustand, d. h. bei Anschluß eines weiteren Leitungsstranges. Abb. 4 zeigt schließlich denselben Schalter in
einer Endsteckdose auf die Signalleitung umgeschaltet.
In allen Schemen sind die Erdleiter als zur Erläuterung überflüssig fortgelassen.
Statt des in den Abbildungen gezeigten Systems kann auch ein solches für Drehstromanlagen
mit oder ohne besonderen Nullleiter durchgebildet werden. Es braucht dann nur die Zahl der Riegelschalter entsprechend
vermehrt zu werden.
Entsprechend Abb. 1 besteht die Anlage
aus mehreren Leitungssträngen a, an deren Enden ein Stecker b und eine Steckdose c angeschlossen
sind. Im Strang α selbst befinden sich mehrere Abzweigmuffen d, von
denen Leitungen e zu den Verbrauchern, z.B. elektrischen Leuchten/2, führen. Am Anfang
der Anlage befinden sich ein Transformator g und eine schaltbare Steckdose h. In die Steckdose
c ist der oben beschriebene Riegel- und Umschalter eingebaut.
In Abb. 2 ist durch eine gestrichelte Linie der Teil der Anlage umrahmt, der sich an
einem Strang befindet und dabei dieser Strang hinsichtlich des in seiner Endsteckdose enthaltenen
Riegel- und Umschalters als Endstrang der Anlage bezeichnet. Die übrigen
noch ganz oder teilweise angegebenen Stränge no sollen die Fortsetzungsmöglichkeit der Anlage
andeuten. Sie sind aber noch nicht an den umrahmten Strang angeschlossen. Die Verbraucherleitungen sind mit U und V, die
Signalleitung mit S bezeichnet. Sie gehen von der Steckdose h aus. Der Signalkontakt
m ist beispielsweise in die Signalleitung vS1 vor dem Riegelschalter eingebaut.
Die in Abb. 2 schematisch veranschaulichte Schaltstellung des Riegel- und Umschalters
ist in Abb. 4 so dargestellt, daß diese besondere Anordnung der Kontakte sichtbar wird.
Der an der Signalleitung >S liegende Kontakt
i ist besonders nahe an den an der Verbraucherleitung V liegenden Kontakt k herangeführt,
so daß durch entsprechende Anordnung der Stromschließ teile I z. B. beim Umschalten
auf die Leitung V die Verbindung mit i nicht eher aufhört, bevor sie mit k hergestellt
ist. Der Signalkontakt oder Schalter m ist betriebsmäßig immer geschlossen,
ίο Nur zur Signalgebung wird durch ihn
momentan der Strom unterbrochen.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Elektrisches Schaltsystem aus durch Steckvorrichtungen verbundenen einzelnen Leitungssträngen mit dazwischenliegenden abzweigenden Stromverbrauchern, besonders für Beleuchtungsanlagen unter Tage, bei denen die eine der beiden zur Speisung der Stromverbraucher dienenden Leitungsadern über eine besondere zur Signalgabe dienende Leitungsader (Signalader) am Ende der Leitungsstrecke angeschlossen ist, .dadurch ge- kennzeichnet, daß in die am Ende jedes Stranges (a) befindliche verriegelbare Steckdose (c) ein mit dem Riegelschalter gekuppelter Umschalter eingebaut ist, der in der einen Stellung die Verbindung zwischen der am Ende angeschlossenen Verbraucherader (V) und der Signalader (S) herstellt, und zwar derart, daß während des Umschaltens beim Anschluß eines weiteren Stranges nicht die an den bisher verlegten Strängen liegenden Verbraucher vorübergehend ausgeschaltet werden.
- 2. Elektrisches Schaltsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der an der Signalader (S) liegende Schalterkontakt (i) und die Stromschließteile (I) des Umschalters so ausgebildet sind, daß beim Umschalten die Verbindung der Schließteile (/) mit dem Kontakt (i) nicht eher aufhört, als der mit dem an der Verbraucherader (V) liegende Kontakt (k) geschlossen ist oder umgekehrt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH93419D DE598081C (de) | 1931-03-04 | 1931-03-04 | Elektrisches Schaltsystem aus durch Steckvorrichtungen verbundenen einzelnen Leitungsstraengen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH93419D DE598081C (de) | 1931-03-04 | 1931-03-04 | Elektrisches Schaltsystem aus durch Steckvorrichtungen verbundenen einzelnen Leitungsstraengen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE598081C true DE598081C (de) | 1934-06-05 |
Family
ID=7445130
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH93419D Expired DE598081C (de) | 1931-03-04 | 1931-03-04 | Elektrisches Schaltsystem aus durch Steckvorrichtungen verbundenen einzelnen Leitungsstraengen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE598081C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE969500C (de) * | 1942-05-05 | 1958-06-12 | Aeg | Schlagwetter- oder explosionsgeschuetzte dreipolige Kupplungssteckvorrichtung fuer Grubenbeleuchtung |
DE970315C (de) * | 1941-07-17 | 1958-09-04 | Aeg | Mehrpolige schlagwettergeschuetzte Steckvorrichtung fuer mit einer Schutzschaltung gegen Beruehrungsspannungen versehene Beleuchtungsanlagen unter Tage |
-
1931
- 1931-03-04 DE DESCH93419D patent/DE598081C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970315C (de) * | 1941-07-17 | 1958-09-04 | Aeg | Mehrpolige schlagwettergeschuetzte Steckvorrichtung fuer mit einer Schutzschaltung gegen Beruehrungsspannungen versehene Beleuchtungsanlagen unter Tage |
DE969500C (de) * | 1942-05-05 | 1958-06-12 | Aeg | Schlagwetter- oder explosionsgeschuetzte dreipolige Kupplungssteckvorrichtung fuer Grubenbeleuchtung |
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