DE597686C

DE597686C - In Steuereinrichtungen fuer Motoren, insbesondere Rudermotoren, verwendbare Rueckfuehrung des Regelorgans durch den Motor

Info

Publication number: DE597686C
Application number: DES107801D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Eduard Fischel
Original assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens and Halske AG; Siemens AG
Priority date: 1933-01-05
Filing date: 1933-01-05
Publication date: 1934-05-29

Description

Die Erfindung betrifft eine Rückführung bei Steuereinrichtungen für Motoren, die eine bestimmte, als Steuergröße vorhandene- Sollbewegung, z. B. die Kürsabweichung eines Luft- öder Wasserfahrzeuges, auf einen Gegenstand, z. B. auf das Seitenruder des Fahrzeuges, übertragen sollen. Bei Anwendung der mittelbaren Regelung ist dabei eine Rückführung des für den Motor vorgesehenen Regelorgans entsprechend der vom Motor ausgeführten Bewegung in der Weise erforderlich, daß die Verstellung des Regelorgans aus der Mittellage proportional der Differenz zwischen der Sollbewegung und der vom Motor ausgeführten Bewegung ist. Es ist bekannt, diese Rückführung nicht völlig starr, sondern nachgiebig zu gestalten. Als solche nachgiebige Übertragungsglieder sind Flüssigkeitsbremsen, z. B. ölkatarakte, verwendet worden, deren nachgiebiger Teil mit einer Feder oder ähnlich wirkenden Vorrichtung zusammenwirkt, welche bei großen Steuerbewegungen die Rückführung etwas verschleppt und die Nu-llage des nachgiebigen Zwischengliedes wieder herbeiführt. Die Durchflußkanäle der Flüssigkeitsbremse sind in den bisher bekannten Steuerungen stets offen, so daß bei jeder Rückführbewegung des Regelorgans durch den Motor auch eine mehr oder minder große Verstellung der Flüssigkeitsbremse erfolgt, was eine verzögerte Rückführung des Regelorgans und damit eine länger dauernde Einschaltung des Motors zur Folge hat. Diese empfindliche Nachgiebigkeit der Rückführung in der Nullage ist unerwünscht, da sie sehr leicht zu Ungenauigkeiten und Pendelungen der Einstellung führt. Es ist erwünscht, daß die Rückführung nur zeitweise, und zwar nur bei großen und schnellen Verstellbewegungen des Motors, nachgiebig, im übrigen jedoch völlig starr ist.

Um dies zu erzielen, ist erfindungsgemäß die Durchströmöffnung der erwähnten, mit einer Rückstellung versehenen Flüssigkeitsbremse innerhalb eines bestimmten, um die Nullage des nachgiebigen Teiles der Flüssigkeitsbremse liegenden Verstellbereiches selbsttätig verschließbar. Dies kann bei Verwendung eines hydraulischen Bremszylinders in einfacher Weise dadurch erreicht werden, daß der mit einer Durchströmöffnung versehene Kolben des Bremszylinders seinerseits auf einer feststehenden Kolbenstange verschiebbar ist, deren Kolben in der Nähe der Nulllage des Kolbens der Flüssigkeitsbremse den Überströmkanal zwischen den beiden Räumen des hydraulischen Bremszylinders abschließt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen hydraulischen Rudermotor ist in der Zeichnung dargestellt.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr.-Ing. Eduard Fischel in Berlin-Charlottenburg.

In Fig. ι sei R beispielsweise das Höhenruder eines Luftfahrzeuges, welches durch den an den hydraulischen Steuerschieber st angeschlossenen Zylindermotor M eingestellt wird. Die Kolbenstange S₁ des Steuerschiebers wird vermittels der Hebelarme S₂ ^und s_s von dem um den festen Punkt ο drehenden Hebel h entsprechend der Steuergröße betätigt. Die dadurch bewirkte Bewegung des

ίο Motorkolbens k in der einen oder anderen Richtung wird einerseits auf das Ruder R und rückläufig über das nachgiebige Zwischenglied N und die Stangen s₂ und S₁ auf den Steuerschieber übertragen, bis das Ruder R einen der Stellung des Hebels h' entsprechenden Ausschlag angenommen hat und damit der Steuerschieber st wieder geschlossen ist.

Das nachgiebige Zwischenglied N ist in Fig. 2 gesondert dargestellt. Die Kolbenstange des Motors M greift an dem in dem Gehäuse G verschiebbaren Zylinder Z der Flüssigkeitsbremse an. Der Kolben c dieses Zylinders ist in seiner Nullage dargestellt, in welcher er durch die Feder F gehalten wird; diese Feder liegt mit Vorspannung zwischen zwei auf der Kolbenstange verschiebbar geführten Scheiben d_t und d₂, deren Ränder gegen die Anschläge O₁ und a₂ des Gehäuses G anliegen. Die beiden Flüssigkeitsräume des Bremszylinders Z sind durch den Kanal e verbunden, der jedoch in der dargestellten Nullage des Kolbens c durch den mittleren Kolben einer an dem Gehäuse G befestigten Kolbenstange f geschlossen ist. Es ist ersichtlich, daß, solange die Steuerbewegung des Hebels h und somit auch die Einstellbewegung des Motors M nur gering ist, auch die Rückführbewegung, also die Ver-Schiebung des Bremszylinders Z, innerhalb des Gehäuses G nur sehr klein ist, so daß der Durchströmkanal e durch den Kolben f nicht geöffnet wird. In diesem Falle ist die Rückführung vollkommen starr. Sobald jedoch größere Ausschläge des Steuerhebels h auf das Ruder übertragen werden, ist auch die Verschiebung des Bremszylinders Z so groß, daß der Durchströmkanal e geöffnet und damit die Rückführung nachgiebig wird.

Die beschriebene Rückführung kann auch in Steuerungen für beliebige andere Motoren, beispielsweise für einen Elektromotor, verwendet werden, wobei der Steuerschieber durch einen Anlasser oder eine Kontakteinrichtung ersetzt ist. Ebenso kann an Stelle des hydraulischen Bremszylinders auch eine Flügelradpumpe o. dgl. verwendet werden; ferner kann an Stelle von öl auch eine andere Flüssigkeit oder auch Luft als Bremsmittel dienen.

Claims

Patentansprüche:

1. In Steuereinrichtungen für Motoren, insbesondere Rudermotoren, verwendbare Rückführung des Regelorgans durch den Motor, welche eine Flüssigkeitsbremse und eine Vorrichtung enthält, die den nachgiebigen Teil der Flüssigkeitsbremse stets in seine Nullage zurückzustellen sucht, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchströmöffnung der Flüssigkeitsbremse innerhalb eines bestimmten, um ihre Nullage liegenden Verstellbereiches selbsttätig abschließbar ist.

2. Rückführung gemäß Anspruch 1, bei der die Flüssigkeitsbremse aus einem hydraulischen Zylinder besteht, dessen Kolben mit Durchflußöffnungen versehen ist und sich in dem Zylinder unter der Kraft einer bei der Verstellung der Bremse gespannten Feder verschieben kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben seinerseits auf einer feststehenden Kolbenstange verschiebbar ist, deren Kolben in der Nähe der Nullage des Kolbens der Flüssigkeitsbremse den durch diesen Kolben führenden Überströmkanal abschließt.

3. Rückführung gemäß Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem zu steuernden Motor verstellbar verbundene Zylinder der Flüssigkeitsbremse in einem feststehenden Gehäuse, Gestell o. dgl. verschiebbar geführt ist, welches zwischen zwei Anschlägen die Enden einer mit der Kolbenstange der Flüssigkeitsbremse verbundenen Feder erfaßt, und an welchem ferner die Kolbenstange befestigt ist, deren Kolben zur Schließung der Durchströmöffnung des Kolbens der Flüssigkeitsbremse dient.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen