-
Verfahren zum Auskleiden von Eisenbetonbehältern mit Platten aus Glas,
Steingut oder ähnlichem Hartmaterial _ Das Belegen von Wänden mit Platten aus Glas,
Steingut oder ähnlichem Hartmaterial und auch das Auskleiden der Innenwände von
Eisenbetonbehältern mit solchen Platten, wobei als Befestigungsmittel Zement verwendet
wird, ist an sich bekannt. Auch hat man schon vorgeschlagen, daß man bei Verwendung
von Platten anderer Art zum Auskleiden von Wänden elastische,. beim Erwärmen erweichende,
klebende Massen zum Ausfüllen der Fugen benutzt. Bei dem bekannten Verfahren zum
Auskleiden der Wände der Betonbehälter erfolgt die Ausfüllung der Fugen zwischen
den Platten mittels Zement; die geglättete Oberfläche der Fuge wird dann mit einer
Schicht einer neutralen fettartigen Masse überzogen. Dieser Fettüberzug bedarf der
öfteren Erneuerung. Er hat außerdem den Nachteil, daß die Überzugsmasse mit der
Zeit einen unangenehmen Geruch und Geschmack an den Inhalt der Eisenbetonbehälter
abgibt.
-
Auch bei dem neuen Verfahren; das den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildet, - werden die Platten aus Glas, Steingut oder ähnlichem Hartmaterial
mittels Zement an der Wandung der Betonbehälter befestigt; die zwischen den Kanten
der Platten verbleibenden Fugen werden durch Auskratzen vertieft und zweckmäßig
auch nach unten zu etwas verbreitert, wobei die Oberflächen der Fugen ein wenig
tiefer liegen können als die Unterflächen der Platten, und sodann mit einer beim
Erwärmen erweichenden und klebenden indifferenten Masse geschlossen. Hierbei verfährt
man so, daß zunächst Stäbe oder Streifen von passender Breite und Dicke aus der
beim Erwärmen erweichenden und klebenden indifferenten Masse, z. B. aus einer Mischung
von bituminösen Stoffen mit höherem Gehalt an indifferenten mineralischen Füllstoffen,
hergestellt werden. Dies kann geschehen unter Benutzung des in der Patentschrift
413 992 beschriebenen Verfahrens zum Überziehen von Flächen mit Platten aus
schmelzbaren Massen; die aus der Walze laufende Platte passender Dicke wird mit
einem mechanisch betätigten Messer in Stäbe oder Streifen passender Breite geschnitten.
Die so gewonnenen Streifen oder die in anderer Weise aus der Masse geformten Stäbe
werden bis zum oberflächlichen Schmelzen, das bis zum Beginn des Abtropfens fortgesetzt
werden kann, erhitzt. In diesem Zustande, in welchem der Kern der Stäbe oder Streifen
biegsam, aber noch fest ist, werden sie unter leichter Vorwärmung der Fugen in diese
hineingebracht, die dadurch
völlig geschlossen werden. Die feste
Anpressung der äußerlich erweichten Stäbe geschieht beispielsweise mittels eines
Holzgriffels, der leicht angefeuchtet sein kann. Die Oberfläche der Fugenfüllung
wird darauf, z. B. unter Benutzung eines mit Griff versehenen metallenen Glättfußes,
flachgedrückt und geglättet; der Glättfuß kann auf der Unterfläche einen niedrigen
Fortsatz von der oberen Breite der Fuge haben, so daß auch dann die Anpressung und
Glättung gesichert ist, wenn die Oberfläche der Fuge zum besseren Schutz derselben
beim Gebrauch der Behälter etwas niedriger liegen soll als die Oberfläche der Platten.
Überschüssiges Material der Streifen oder Stäbchen kann durch Ziehklinge mit den
Auskleideplatten eben gemacht werden.
-
Wichtig ist dieses neue Verfahren besonders zur Ausfüllung der Fugen
an den Seitenwänden und bei gewölbten Betonbehältern an der Decke. Auf der Bodenfläche
des Behälters könnten wohl die Fugen durch verflüssigten Kitt ausgegossen werden.
Immerhin bietet auch für die Fugenfüllung der Bodenfläche das neue Verfahren eine
Erleichterung und technische Vervollkommnung der Arbeit. Die Fugen auf den Seitenwandungen
und bei gewölbten Behältern an der Decke können in wirklich zuverlässiger Weise
nur so geschlossen werden, wie es durch das neue Verfahren ermöglicht ist. Auf jeden
Fall wird dabei erreicht, daß eine Schädigung der Verbindung- zwischen den Auskleideplatten
einerseits und der Zementschicht und Betonwand andererseits und ferner auch die
Beschädigung der Platten selbst völlig vermieden wird.
-
Die beim Erwärmen erweichende und klebende indifferente Masse muß
vorher so geschmack- und geruchlos gemacht sein, daß eine merkbare Geschmacks- und
Geruchsbeeinflussung des Inhaltes nicht eintritt. Um dies zu erreichen, wird nötigenfalls
zu Behältern für besonders empfindliche Flüssigkeiten die geschmolzene Masse vorher
unter Einwirkung von Wasser oder Dampf erhitzt, bis die erforderliche Geschmack-
und Geruchlosigkeit erreicht ist; der Rest der Feuchtigkeit wird nötigenfalls vor
Herstellung der Streifen oder Stäbe durch nachträgliches Erhitzen entfernt.
-
Der Erweichungspunkt der Masse darf nicht wesentlich niedriger sein
als die Temperatur des Inhalts oder des Aufbewahrungsraumes; auch diese Bedingung
kann ohne Schwierigkeit erfüllt werden. Der Brechpunkt der Masse liegt unterhalb
der tiefsten Temperatur des Inhaltes und des Aufbewahrungsraumes, um das Spröde-
und Brüchigwerden zu verhindern. Alle diese Eigenschaften werden ohne Schwierigkeit
erfüllt durch. die richtige Auswahl der Stoffe, aus denen die Fugenfüllmasse hergestellt
wird.
-
Nachstehend werden zwei Beispiele für die Zusammensetzung der Fugenfüllmasse
angegeben:
Mex. Asphalt . . . . . . . . . . 3o Teile, |
Bitumen .............. 3 - , |
Talkum ..:.......... 50 - , |
Petrolpech .:.......... 17 - , |
oder |
Bitumen .............. 25 - , |
Petrolpech , .... 4o - |
Gummi roh pulverisiert . . io - , |
Talkum .......... ... .. 25 - . |
Durch dieses Verfahren werden gegenüber dem bisher benutzten Verfahren zur Auskleidung
der Wände der Betonbehälter folgende Vorteile erreicht: i. Es lassen sich für das
vorliegende Verfahren verhältnismäßig große Platten verwenden, ohne daß die Gefahr
der Loslösung besteht, weil die Platten fest in der schwach elastischen Fugenfüllmasse
gehalten werden.
-
2. Die Gefahr der Rißbildung der Platten bei Temperaturwechsel, die
bei der bisherigen Art der Auskleidung der Betongefäße in hohem Maße vorhanden ist,
wird vollständig vermieden.
-
3. Die Haftfestigkeit der Platten, wie sie beim vorliegenden Verfahren
durch die rahmenförmige Einfassung in der elastischen klebenden Masse erreicht wird,
ist eine wesentlich erhöhte.
-
Bisher war es unmöglich, eine auf Zement befestigte Glasplatte zu
erwärmen, ohne daß die Befestigung gelockert wurde; die Glasplatten springen ab.
Schon allein der Umstand, daß dies verhindert ist, ist ein ganz außerordentlicher
Fortschritt in der Vervollkommnung der Auskleidung der Betonbehälter.