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Wasserdichter Belag für Terrassen, Dächer, Böden u. dgl. Um das an
und für sich unvermeidliche Rissigwerden von Belägen, die aus Zementmasse o. dgl.
bestehen und allen Temperatur- und Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, auf bestimmte
Stellen zu beschränken, stellt man solche Beläge aus Feldern her, die durch sogerannte
Dilatationsfugen voneinander getrennt sind, füllt diese Fugen auf ihrem unteren
Teil durch eine Masse aus Pech, Teer, Asphalt w.d'gl., @die :dichten soll und' bringt
darüber die gleiche Masse, welche die Felder bildet. An diesen Stellen geschwächten
Querschnittes entstehen dann in erster Linie allfällige Risse in. der Belagmasse.
Die unter letzterer befindliche Masse genannter Art soll dann ein Durchsickern des
durch die Risse eindringenden Wassers an den Grund des Belages verhindern. Erfahrungsgemäß
ist dies aber bei Anwendung der bisher üblich ge@vesenen Dichtungsmittel nicht der
Fall. Denn Teer, Pech, Asphalt u. dgl. werden schon bei einigen Graden über Null
hart und spröde. Es entstehen dann, wie auch bei Erschütterungen und Senkungen des
Belages, in ihnen Brüche, sie schwinden und reißen sich seitlich von der Belagmasse
los, so daß hier Wasser durchsickern kann. Ohnehin ist eine dichte Verbindung einer
lediglich aus Teer, Pech, Asphalt o. dgl. bestehenden Dichtungsmasse mit dem Zement
so gut wie ausgeschlossen, weil jene Masse heiß aufgetragen werden muß, und zwar
während der Zement noch feucht ist, so daß beim Eingießen jener Masse Dampf entsteht
und diese Masse fast plötzlich erstarrt.
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Diese Mängel der bisher vorgeschlagenen Abdichtungsarten werden nun
nach vorliegender Erfindung dadurch vermieden, daß nicht mehr Teer, Pech, Asphalt
u. dgl. allein als Dichtungsmasse verwendet *erden, sondern daß man den einen oder
andern dieser Stoffe gegebenenfalls gemeinsam mit anderen bituminösen Klebestoffen,
wie z. B. Harze, trocknende Öle usw., zur Emulsion bringt mittels Stoffen, von denen
die einen die ganze Masse auch nach dem Erkalten flüssig halten, so daß sie nach
beliebig langer Zeit noch eingegossen werden kann, während andere Bestandteile des
emulgierenden Gliedes die Fähigkeit besitzen, die Dichtungsmasse, nachdem sie durch
Berührung mit der Zementmasse fest geworden, doch noch elastisch und dabei hitzebeständig
zu halten und vor dem Gefrieren zu schützen.
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Die Anwendung von Emulsionen bituminöser Stoffe zur Herstellung wasserdichter
Körper, wie z. B. Wände .und Decken, ist an und für sich bekannt. Sie geschieht
beispielsweise so,- daß man die Emulsionen mit dem Baustoff mischt und dem Gemisch
einen kleinen Prozentsatz ungelöschten Kalkes beisetzt zum Z-\vecke, das in der
Mischung frei werdende Wasser sofort zu binden unter Bildung eines mit der Zeit
immer härter werdenden Mörtels. Wie oben schon angedeutet, bezweckt die vorliegende
Erfindung aber nicht die Bildung einer starren, mörtelartigen Masse, sondern es
soll im Gegenteil- die in den Dilatationsfugen enthaltene Dichtungsmasse elastisch
sein, um Erschütterungen, Senkungen usw. des Belages nachgeben zu können.
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Emulsionen bituminöser Stoffe wurden
auch schon verwendet
zur Herstellung von Isolierstoffen, für Bau-, elektrische und andere Zwecke. Dabei
bediente man sich als emulgierende Glieder alkalischer Lösungen, vorzüglich einer
Lösung von Natriumkarbonat, um die Aufnahmefähigkeit der Emulsion für das nachher
zuzusetzende Bariumsuperoxyd zu erhöhen. Letzteres wird dann durch die vereinigte
Wirkung des Alkalis und der organischen Substanz unter gleichzeitiger Abgabe von
Sauerstoff in Barythydrat und Bariumkarbonat übergeführt, wobei der abgegebene Sauerstoff
das schnelle Erhärten des Bitumens befördert.
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In diesem Falle macht das enzulgierende Glied, z. B. das Natriumkarbonat,
die Emulsion noch nicht gebrauchsfertig, sondern erst fähig zur Aufnahme des Bariumsuperoxydes.
Übrigens wäre Soda für denErfindungszweck nicht verwendbar, da sie ausblüht und
deshalb dem betreffenden Belag ein fehlerhaftes, unschönes Aussehen gäbe. Sodann
wird auch hier, wie im vorher beschriebenen Falle, die Erhärtung des Bitumens angestrebt,
während die Erfindung es auf Schaffung einer elastischen Masse abgesehen hat. Und
zwar hat diese Masse noch den besonderen Zweck, als wasserdichte V,@rbindung zwischen
zwei Zementfeldern zu dienen, während in den oben als bekannt angeführten Fällen
es sich um Schaffung von selbständigen, für sich allein verwendbaren Körpern handelt,
bei deren Herstellung nicht auf eine selbsttätige wasserclichte Verbindung mit anderen
Körpern Bedacht genommen werden muß. Die für den Zweck vorliegender Erfindung in
Betracht kommende Masse soll nicht nur an und für sich wasserundurchlässig sein,
söndern auch mit der sie umgebenden Zementmasse dicht abbinden. Außerdem ist es
wertvoll, daß diese neue Dichtungsmasse vor der Anwendung unbeschränkt lang flüssig
erhalten bleibe und erst beim Auftragen auf den Belag durch die Berührung mit der
Zementmasse in festen Zustand übergehe.
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Diese verschiedenen Anforderungen, welche an eine gute Dichtungsmasse
für Beläge fraglicher Art gestellt werden, erfüllt die vorliegende Erfindung dadurch,
daß als emulgierendes Glied eine Mischung verwendet wird, die kaustische Zusätze,
wie z.B. Kalihydratlösung mit oder ohne Zusatz von Pottasche und Kalisilikat und
gegebenenfalls Faserstoff enthält.
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Beispielsweise kann die Herstellung der Dichtungsmasse folgendermaßen
geschehen: 25 Gewichtsteile Teer, vorzugsweise Steinkohlenteer, zweckmäßigerweise
destillierter, io Teile mexikanischer Asphalt, allenfalls noch 5 Teile Harz und
3 Teile Wachs werden zusammengeschmolzen. Diesem Schmelzgut wird das emulgierende
Glied beigegeben. bestehend z. B. aus etwa 5 Teilen Kalihydratlösung oder Pottasche,
7 Teilen Kalisilikat und gegebenenfalls etwa 15 Teilen Faserstoff. Das Ganze
wird in siedendem Zustand dem angegebenen, aus Klebstoffen bestehenden Schmelzgut
beigegeben, sei es frei oder unter Druck, und mit diesem gut gerührt. Je nachdem
man die Masse etwas dünner oder dicker haben will, fügt man mehr Klebstoff und Füllstoff
oder mehr Emulsionsmittel bei.
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Die so erhaltene Dichtungsmasse kann man nun kalt oder mäßig warm
unmittelbar in flüssigem Zustande in die Dilatationsfugen eingießen, oder man kann
in ihr Seile, Stricke o. dgl. tränken, oder sie so stark mit Faserstoffen durchsetzen,
daß man aus ihr selbst Bänder u. dgl. formen und diese in die Fugen einlegen kann.
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Auf der Zeichnung sind Teile einiger Ausführungsbeispiele eines unter
Zuhilfenahme der beschriebenen Dichtungsmasse hergestellten Belages je in einem
senkrechten Schnitt dargestellt.
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Bei allen diesen Beispielen bedeutet a die aus Zement o. dgl. bestehenden
Felder, die auf dem in der Regel aus Beton bestehenden Boden b liegen. Zwischen
den Feldern a werden wenigstens gemäß Abb. i und 2 ursprünglich die Dilatationsfugen
c freigelassen.
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In Abb. i ist angenommen, in diese Fugen c sei die beschriebene Dichtungsmasse
in flüssigem Zustande bis auf etwas mehr als die halbe Fugentiefe eingegossen. Sobald
diese Masse mit der noch nassen oder schon trocknenden Zementmasse in Berührung
kommt, werden jener durch die in letzterer enthaltene Feuchtigkeit die wasserlöslichen
Bestandteile des emulgierenden Gliedes zum größten Teil entzogen unter Herstellung
einer dichten Verbindung zwischen Zement und Dichtungsmasse. Ein weiterer Teil jener
wasserlöslichen Bestandteile wird der Dichtungsmasse unmittelbar nachher noch entzogen,
indem der von ihr nicht ausgefüllte obere Teil der Fugen c noch mit der gleichen
Zementmasse ausgefüllt wird, welche die Felder a bildet. Auch durch die im Betongrund
b enthaltene Feuchtigkeit werden der Dichtungsmasse wasserlösliche Bestandteile
entzogen. Es bleiben also in der Dichtungsmasse höchstens nur noch ganz unbedeutende
Mengen wasserlöslicher Bestandteile zurück, zu wenig, als das Wasser, das nach dem
Rissigwerden der im oberen Fugenteil enthaltenen Zementfüllung etwa eintreten kann,
die Dichtungsmasse auflösen könnte. Letztere von den wasserlöslichen Bestandteilen
in der Hauptsache befreit, wird nun zähe und ist weben ihres Gehaltes an Kalihydratlösung
oder Pottasche vor Gefrieren geschützt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sind
in die Dilatatiönsiugen
c mit der Dichtungsmasse gut getränkte Seile f gelegt. Der obere Teil der Fuge ist
wiederum mit Zement ausgefüllt.
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Nach Abb. 3 und 4 ist die stark mit Faserstoffen durchsetzte Dichtungsmasse
zu Bändern g geformt. In diesen Fällen empfiehlt es sich, nicht zuerst die Belagmasse,
sondern die Bänder auf den Grund b zu legen und dann Zement nachher aufzutragen.
Es werden dann die Dilatationsfugen nicht besonders ausgespart, sondern der Zement
wird mehr . oder weniger gleichzeitig seitlich der Bänder g und über diese aufgetragen.
Auf diese Weise erhält man auch hier genügend Berührungsfäche zwischen Dichtungsmasse
und Zement und wird außerdem mehr Gewähr geboten für Beibehaltung annähernd der
ursprünglichen 0-uerschnittsform der Bänder. Kleine Abweichungen von dieser spielen
übrigens keine nennenswerte Rolle.
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Für die Bildung der Emulsion kann die Kalihydrätiösung ohne oder mit
Pottasehe und Kalisilikat verwendet werden.