DE59699C - Röhrensieb-Niederschlagfänger für Rübensaft und andere Flüssigkeiten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Dei neue Apparat dient zum Auffangen und Absei. ;en von in gröfserer Menge vorhandenen grobe en oder derberen Niederschlagen aus Flüssi jkeiten aller Art, besonders zum Abseiher der Pulpe aus dem direct von der Diffus onsbatterie unter Druck ankommenden rohen noch nicht der Scheidung oder Saturation unter /orfenen Diffusionsrübensaft der Zuckerfabrik :n.

Un das Abseihen möglichst stetig (continuir ich) und mit nur kurzen Unterbrechungen 2 am Reinigen des Apparates durchführen zu kö inen, mufs der Apparat, selbst bei grofsen Flüssi jkeits- und Niederschlagsmengen, die FlUssi *keit längere Zeit ohne Reinigung durchlassen , und wenn endlich eine Reinigung nöthi ; wird, mufs dieselbe sich einfach und in mi glichst kurzer Zeit bewerkstelligen lassen.

Da Abseihen der Pulpe erfolgt blos mit Hülfe der Wandungen von durchlöcherten Rohr η und ohne dafs man, wie sonst üblich, deren Wände noch mit Geweben (Leinen, WoIl oder dergleichen) auskleidet oder ihre Hohl: äume mit losen Filtrirmitteln (Spodium, Holz¹ 'olle, Kies, Sand oder dergleichen) anfüllt, wie dies bei anderen ähnlichen Apparaten gesch eht. Man erspart aus diesem Grunde, und yeil das Reinigen vom Niederschlage ganz leicht mittelst Bürsten geschehen kann, das kosts] ielige und ' zeitraubende Reinigen und Ausv\ ischen von Filtergeweben oder losen Filtrii mitteln und die bei allen diesen Mitteln wege!. fortwährenden Abganges nothwendige Nach, nschaffung.

In der Zeichnung ist die Construction des Niederschlagfängers im Aufrifs und Querschnitt dargestellt.

Der Apparat besteht aus einem (am vorteilhaftesten cylindrischen) Gefäfse A, welches zwei einander gegenüberliegende gelochte Böden B B enthält, in deren Löcher die Siebrohre C eingesetzt sind.

Diese Siebrohre sind aus steifem Material, z. B. Metall, hergestellt und an ihrer ganzen Oberfläche durchlöchert; sie dienen ohne Zuhülfenahme von Geweben oder Filtrirmitteln zum Auffangen und Zurückhalten des Niederschlages.

Die Siebrohre sind den entsprechenden Lochungen der Böden ziemlich genau angepafstund an derjenigen Seite, wo die Flüssigkeit einströmt, ein wenig umgebördelt; sie werden ohne Weiteres lediglich in die Löcher der beiden Böden eingeschoben bezw., wenn der Apparat senkrecht steht, eingehängt, so dafs sie zu etwa erforderlicher vollständiger Reinigung leicht herausgezogen werden können.

Zu diesem Zwecke ist auch der Apparat an einem (am besten oberen) Ende mit einem leicht zu öffnenden Deckel D versehen; am entgegengesetzten Ende kann er entweder ebenfalls mit einem solchen Deckel oder aber vortheilhafter mit einem Konus E zum Auswaschen des aufgenommenen Niederschlages mit Wasser und nachherigem Ablassen desselben durch das Ausflufsrohr C versehen sein.

Die Wirkungsweise des Apparates selbst ist folgende:

Die vom Niederschlage (von der Pulpe) zu befreiende Flüssigkeit (roher Diffusionsrüben-

saft) tritt durch ein Zulaufrohr d ein, füllt die Siebrohre C, passirt die durchlöcherten Wandungen derselben, wobei der Niederschlag an der inneren Fläche der Siebrohre zurückgehalten wird und die gröberen Theile desselben in den unter den Siebrohren befindlichen Raum E hinabfallen und sich dort ansammeln, und tritt gereinigt (abgeseiht) beim Ablafsrohre e aus.

Sind die Siebrohre und der Raum unter denselben mit Pulpe angefüllt, was wegen der vorhandenen hinreichend grofsen Siebflächen erst nach entsprechend langer Zeit eintritt, so öffnet man den oberen Deckel D, reinigt die Siebröhren von dem in ihnen angesammelten Niederschlage, indem man sie mit Bürsten durchfährt und mit Wasser ausspült, zu welchem Zwecke ein seitlicher Wassereinlaufstutzen f und ein Ablafsrohr c vorgesehen ist, oder durch Oeffnen eines unten angebrachten Deckels.

Schliefslich ist ein Saftablafsstutzen g angeordnet, um den Apparat vollständig von Saft zu entleeren.

Dieser Apparat ist ganz besonders geeignet zum Auffangen und Abseihen der sogenannten Pulpe (eines Gemenges von eiweifsartigen, gallertartigen Körpern mit Rübenwürzelchen, Theilen von Rübenschnittlingen und anderen mechanischen Verunreinigungen) aus dem rohen, direct von der Diffusionsbatterie kommenden und daher noch nicht geschiedenen oder saturirten Rübensaft. Der Apparat kann jedoch auch in der Stärkefabrikation, sowie in anderen Fabrikationszweigen, wo es gilt, derbe Niederschläge in gröfseren Mengen von grofsen Mengen Flüssigkeit zu trennen, Anwendung finden.

Es sind schon früher Apparate zu ähnlichen Zwecken, besonders zur Absonderung der Pulpe während des continuirlichen Diffusionsbetriebes in Zuckerfabriken, construirt worden, wobei es sich hauptsächlich darum handelte, längere Zeit einen ungestörten Betrieb aufrecht zu erhalten und dann die Entleerung und Reinigung in kurzer Zeit und mit wenig Kosten zu bewerkstelligen. Diese Apparate waren jedoch in ihrer Construction von dem patentirten gänzlich. verschieden und verstopften sich entweder bei den grofsen, durch sie hindurchgehenden Mengen Flüssigkeit in kurzer Zeit oder konnten nur mit Mühe gereinigt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Niederschlagfänger, verwendbar zum Auffangen und Absieben (Abseihen) derberer, gröberer Niederschläge in gröfseren Mengen aus grofsen Flüssigkeitsmengen, welche unter Druck und in geschlossenen Gefäfsen ankommen, insbesondere geeignet zum Auffangen der Pulpe aus dem direct von der Diffusionsbatterie kommenden, noch nicht der Scheidung oder Saturation unterzogenen rohen Rübensafte der Zuckerfabriken, wesentlich bestehend aus einem System von Siebröhren C, welche zwischen zwei in einem Gefäfse A eingesetzten Böden B B eingehängt oder eingeschoben sind und steife, auf ihrer ganzen Oberfläche durchlöcherte Wandungen besitzen, welche zum Absieben des Niederschlages dienen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.