-
Gesäßreinigungsvorrichtung Es sind. Vorrichtungen an Klosettbecken
zum Reinigen des Gesäßes mit Rollenpapier bekannt, bei welchen hinter denn Sitz
eine in das Becken durch Handantrieb, einschiebbare Stange angeordnet ist, welche
an ihrem vorderen, gegen das Gesäß geführten Ende beim Vorwärtsgang einen von einer
Rolle abgezogenen Papierstreifen mitnimmt, dessen benutzter Teil beim Zurückführen
der Stange 'durch eine Abschneidvorrichtung abgetrennt wird.
-
Zu den Nachteilen dieser bekannten Vorrichtungen gehört vor allem
die Verwendung einer starren, unnachgiebigen Reinigungsstange, welche einerseits
eine harte, unvollkommene Reinigung des Gesäßes. bedingt, anderseits ein verhältnismäßig
großes Einbaugehäuse benötigt.
-
Von großem Nachteil ist aber auch das Fehlen jeglicher Haltemittel
für den Papierstreifen an der Reinigungsstange, wodurch eine sichere und gute Reinigung
beeinträchtigt wird.
-
Aber auch die zur Verwendung gekommenen Abtrennvorrichtungen für den
gebrauchten Papierstreifen- arbeiten derart unzuverlässig, daß der Fall eintreten
kann, daß der gebrauchte Reinigungsstreifen statt in das Becken abzufallen, durch
die Reinigungsstange wieder zurück in das Einbaugehäuse gezogen wird.
-
Die Erfindung besteht nun darin, daß die in einem Gehäuse unmittelbar
hinter dein Sitz angeordnete Vorrichtung eine aus -zwei elastischen Federbändern
zusammengesetzte, im Innern des Gehäuses zwischen zwei Rollen bogenförmig geführte
Vorschubstange aufweist, die auf ihrem Weg in das Becken unter der Einwirkung zweier
auf ihre Oberfläche drückenden Förderrollen das Papier von der Rolle abzieht und
mitnimmt sowie . dieses durch zwei am vorderen Ende des oberen Federbandes angelenkte
seitliche Klappen festhält, derart, daß das Papier beim Hinundherbewegen der Vorschubstange
innerhalb des Beckens ständig nachgeschoben wird, während die das Papier abtrennende
Abschneidvorrichtung als Verschluß für die die Vorschubstange durchlassende Öffnung
des Gehäuses ausgebildet ist.
-
Der Vorteil des Erfindungsgegenstandes gegenüber dem Bekannten liegt
vor allem darin, daß sich die federnde, elastische Vorschubstange leicht dein Gesäß
anpaßt und sich im Gehäuse in Bogenform unterbringen läßt, wodurch die Länge des
Gehäuses verhältnismäßig klein wird.
-
Aber auch die Versorgung des Reinigungskopfes mit Reinigungspapier
ist eine bessere, da ein Rollenpaar den Reinigungsstreifen auf dieVorschubstange
aufbringt und ein Klappenpaar diesen Streifen am Reinigungskopfe beim Vorwärtsgang
festhält.
-
Ein weiterer Vorteil liegt in der Ausbildung der Abschneidvorrichtung,
welche aus zwei Schneidplatten besteht, die durch Federwirkung den Abschnitt des
gebrauchten Reinigungsbandes sicher und verläßlich ausführen,
sobald
die Vorschubstange das Klosettbecken verlassen hat, wobei gleichzeitig das Gehäuse
durch die Schneidplatten wasser- und staubdicht von dem Becken abgeschlossen ist.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen Fig. i die Vorrichtung im Schnitt in der Ruhestellung, Fig. 2 in der Gebrauchsstellung,
Fig. 3 und ¢ die Antriebsvorrichtung für die Vorschubstange, Fig. 5 und 6 die Antriebsvorrichtung
für die Abschneidvorrichtung, Fig. 7 den Reinigungskopf, von der Seite gesehen,
Fig. 8 einen Schnitt durch den Reinigungskopf nach der Linie a-b der Fig.7. Fig.
g den Reinigungskopf im Längsschnitt und Fig. io einen Schnitt durch den Reinigungskopf
nach der Linie c-d der Fig. g.
-
Die Reinigungsvorrichtung hat eine waagerecht gelagerte Antriebswelle
22, auf die ein Hebel i' aufgekeilt ist. Am freien Ende dieses Hebels ist ein federndes
Band i angebracht, dessen obere Fläche mit einem Belag :2 aus weichem, nachgiebigem
Stoff (Gummi) bedeckt ist. Der Belag 2 ist in seinem Querschnitt (Fig. 8 und io)
keilförmig und am vorderen Ende zu einem Reinigungskopf 6 ausgebildet. Unter dem
oberen Federbande i ist ein zweites gleichlaufendes Federband 3 angeordnet und mit
ersterem durch eine Reihe von Stiften 30 verbunden. Diese Stifte
30 sind im Federband i fest angebracht, während sie im Federband 3 in einer
entsprechenden Anzahl von Schlitzen geführt sind.
-
Die Führung der aus den Federbändern i und 3 bestehenden Vorschubstange
erfolgt durch ein Rollenpaar 7, welches fest im Gehäuse 24 angebracht ist und sich
auf die Oberseite des unteren Federbandes 3 legt. Durch dieses Rollenband wird die
Vorschubstange i, 3 innerhalb des Gehäuses in eine bogenförmige Lage gebracht, die
sie beim Eintritt in das Klosettbecken verliert.
-
In dem Gehäuse 24 sind ferner in Lagern 52 zwei Arme 27 schwenkbar
gelagert. Diese tragen an ihren freien Enden Förderrollen B. Mit den beiden aus
einem Stück bestehenden Armen 27 steht ein einen Zahnbogen 54 tragender Arm 53 in
fester Verbindung. Mit Hilfe dieses Armes 53 können die Arme 27 geschwenkt und die
Rollen 8 auf den Rücken 2 des oberen Federbandes i aufgedrückt oder von ihm abgehoben
werden. Der Zahnbogen 54 steht in Eingriff mit einem Zahnrad 39, das auf einem Zapfen
40 im Gehäuse 24 gelagert ist und wiederum mit einem Zahnbogen 26 in Eingriff steht.
Die diesem Zahnbogen zugehörige Nabe sitzt auf einem Zäpfen 36 des Gehäuses 24 und
weist einen beweglich gelagerten Zahn 38 auf, welcher in ein auf der Welle 22 fest
angebrachtes Zahnrad 9 eingreift. Eine Blattfeder 37 drückt auf diesen Zahn 38 und,
sorgt dafür, daß er immer im Eingriff mit dem Zahnrad 9 bleibt.
-
Durch eine am Arm 53 und am Gehäuse 24. befestigte Zugfeder 41 wird
nun das Rollenpaar 8 auf den Rücken 2 bzw. den Reinigungskopf 6 des Federbandes
i bei der Vorwärtsbewegung der Vorschubstange i, 3 gedrückt. Erfolgt auch nur eine
kleine Rückwärtsbewegung der Vorschubstange, so wird durch das Zahnrad 9, den Zahn
38, den Zahnbogen 26 und das Zahnrad 39 der Arm 53 derart geschwenkt, daß die Arme
27 die Rollen 8 vom Rücken 2 und von der auf diesem liegenden Klosettpapierbahn
der Rolle 15 abheben.
-
Am Reinigungskopf 6 sind, wie aus Fig. 7 bis io ersichtlich, an den
beiden Seitenflächen zwei unter Wirkung eines Drahtzuges 4 stehende Klappen 5 vorgesehen.
Der Drahtzug ist an dem einen Arm eines zweiarmigen Hebels 5o befestigt, dessen
anderer, einen Zahnbogen 55 tragender Arm mit einer gezahnten Scheibe 21 in Eingriff
steht. Diese sitzt ebenfalls auf der Welle 22 und ist durch den Halter 31 gegen
Verdrehung gesichert. Da nun der Hebel 2o auf dem Zapfen 56 des Hebels i' gelagert
ist, wird bei der Aufwärtsbewegung des letzteren der Drahtzug ¢ angezogen. Die Klappen
5 legen sich hierdurch am Reinigungskopf 6 seitlich an und klemmen die Papierbahn
fest. Bei einer Abwärtsbewegung des Hebels i' werden dagegen die Klappen 5 vom Reinigungskopf
6 abgehoben und geben die Papierbahn frei.
-
Die winkelförmig gebogenen Klappen 5 sind in den Lagern 45 mittels
der Zapfen 46 am Federband i unterhalb des Reinigungskopfes 6 angeordnet. Eine im
Reinigungslcopf 6 gelagerte Feder 47 drückt auf die inneren Klappenschenkel und
bringt die äußeren Klappenschenkel zum Anliegen an die Seitenflächen des Reinigungskopfes
6.
-
Die von der Feder 47 abwärts gedrückten Klappenschenkel liegen auf
einem Hebel 48 auf, welcher auf einer Welle 5o schwenkbar im Reinigungskopf 6 untergebracht
ist. Zwischen den Schenkeln der geteilten Hebelnabe 48 ist auf der Welle 5o frei
schwingend eine Klinke 49 angebracht, welche in die Verzahnung eines Gleitstückes
43 eingreift. Dasselbe ist am Ende des Drahtzuges 4 angebracht. Eine Blattfeder
p i sichert den Eingriff der Klinke 49 bei einem Anzug des Drahtzuges 4 und der
damit verbundenen Verschiebung des Gleitstückes 43 nach links
(Fig.7),
welches zwischen zwei Führungsleisten 44 auf dem Federband 3 geführt ist. Bei einer
Verschiebung des Gleitstückes nach rechts gleitet die Klinke 49 über die Zahnung
des Gleitstückes 43 und läßt den Hebel 48 in seiner untersten Lage. Bei entgegengesetzter
Verschiebung dagegen wird die Klinke 49 nach links geschwenkt und drückt den Hebel
48 entgegen der Wirkung der Feder 47 nach oben, wodurch die Klappen 5 sich seitlich.
vom Reinigungskopf 6 abheben.
-
Die selbsttätige Abschneidvorrichtung für den gebrauchten Teil der
Papierbahn besteht, wie aus Fig. 5 und 6 ersichtlich, aus einer feststehenden Schneidplatte
io und einer gleitenden Schneidplatte 14, welche gleichzeitig den wasser- und staubfreien
Verschluß des Gehäuses zur Spülmuschel bildet.
-
Die Federn 25, welche beide Schneidplatten io und 14 verbinden, halten
dieselben in geschlossener Ruhelage.
-
Zwei auf der Welle 22 sitzende Nocken i i stehen über zwei Rollen
12 mit einem Antriebsgestänge 13, 32, 33 in Verbindung, derart, daß beim Drehen
der Welle im Uhrzeigersinn (Fig.5) die gleitende Schneidplatte 14 angehoben und
die Federn 25 gespannt werden, so daß die Vorschubstange i, 3 aus dem Gehäuse 24
in das Klosettbecken treten kann.
-
Das Antriebsgestänge besteht aus den beiden doppelarmigen Hebeln 13
und 33, welche auf Zapfen 34 und 35 im Gehäuse 24 gelagert sind, und aus der sie
verbindenden Schubstange 32. Mittels des Gleitstückes 42 ist der Hebel 33 mit einer
an der Schneidplatte 14 befestigten Stange 57 verbunden.
-
Die zur Desinfektion der Papierbahn vorgesehene Vorrichtung (Fig.
i und 2) besteht im wesentlichen aus einem im Gehäuse 24 befestigten Behälter i9,
einem Gummiball 17 und einer die beiden verbindenden und zur Papierbahn führenden
Rohrleitung 18. Ein auf der Welle 22 angebrachter Nocken 16 drückt beim Drehen der
Welle auf den Gummiball 17, wodurch das Desinfektionsmittel aus dem Behälter i9
auf die Papierbahn gespritzt wird.
-
Der Antrieb der Vorrichtung erfolgt, wie in Fi,g. i dargestellt, mittels
eines Handrades durch das Zahnrädergetriebe 29, 23 und a8, wodurch die Antriebswelle
22 vor- oder rückwärts gedreht werden kann, die wiederum alle Einzelantriebe zwangsläufig
in Bewegung setzt.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Das Handrad wird im
Uhrzeigersinne bewegt, dreht die Welle 22 unter Vermittlung des Getriebes 29, 23
und 28 ebenfalls in diesem Sinne und schiebt die Vorschubstange i, 3 in das Klosettbecken.
Bei diesem Vorgang wird vor Eintritt des Reinigungskopfes 6 in das Becken die Schneidplatte
14 mittels der Nocken i i, der Rollen 12 und des Hebelgestänges 13, 32, 33 unter
Spannung der Federn 25 gehoben. Gleichzeitig werden auch die Förderrollen 8 durch
die Spannkraft der Feder 41 gegen die auf dem Federbandrücken 2 liegende Papierbahn
15 gedrückt, während die Klappen 5 vom Drahtzug; 4 entsprechend der Vorwärtsbewegung
der Vorschubstan.ge i, 3 an den Reinigungskopf 6 seitlich angepreßt werden und die
Papierbahn 15 festhalten. Während der Vorwärtsbewegung der Vorschubstange i, 3 wird
auch der Gummiball 17 von dem Nocken 16 erreicht und zusammengedrückt. Der erzeugte
Luftdruck spritzt das Desinfektionsmittel auf die Papierbahn 15- Hat der Reinigungskopf
6 das Gesäß erreicht, so kann durch Vor- und Rückwärtsbewegungen des Handrades das
Gesäß gereinigt werden. Bei jeder Rückwärtsbewegung der Vorschubstange heben sich.
die Klappen 5 vom Reinigungskopf 6 und die Förderrollen 8 vom Federbandrücken z
ab. Das Reinigungsband liegt dann ohne Halt auf dem Rücken und gleitet über demselben
hinweg. Im Augenblick der beginnenden Vorwärtsbewegung der Vorschubstange wird die
von der Rolle 15 kommende reine Papierbahn von den Förderrollen 8 und den Klappen
5 festgehalten und von neuem dem Gesäß zugeführt, während der gebrauchte Teil der
Papierbahn über den Reinigungskopf 6 nach vorn in das Becken herabhängt. Nach beendigter
Reinigung wird die Vorschubstange i, 3 mit Hilfe des Handrades in die Ruhelage zurückgeschoben.
In dieser kommen die Rollen 12 zunächst außer Eingriff mit den Nocken i i, und die
gespannten Federn 25 ziehen die Schneidplatte 14 nach unten, so daß die Rollen 12
und Nocken: i i in die in Fig.5 gezeichnete Lage kommen. Die auf der Schneidplatte
io aufliegende Papierbahn 15 wird von der Schneidplatte 14 abgeschnitten und fällt
in. das Becken.