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Vorrichtung zum Ausheben eines endlosen Glasbandes Bei dem bekannten
Verfahren zum Ausheben eines endlosen Glasbandes aus der Schmelze ereignet es sich
häufig, daß die Güte des erzeugten Glases durch das Vorhandensein sog. Adern oder
sonstiger optischer Unregelmäßigkeiten vermindert wird, die von Auslösungen aus
der Brücke oder, falls eine solche nicht vorhanden ist, aus dem in das Glas eintauchenden
Teil des Schildes herrühren.
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Die Oberflächen der Brücke oder des Schildes werden durch die Glasmasse
angegriffen und langsam aufgelöst. Das geschmolzene Glas nimmt die aufgelösten Teile
mit sich, so daß sie in das entstehende Glasband gelangen. Die dadurch im Glase
entstehenden Adern können in solcher Menge vorhanden sein, daß sie dazu zwingen,
alle erzeugten Glastafeln, oder einen Teil der Tafeln., die von den Adern durchquert
werden, als unbrauchbar beiseitezuwerfen.
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In der Zeichnung veranschaulicht Abb. i in senkrechtem axialem. Schnitt
die übliche Anordnung der Brücke a vor der Aushebestelle etwa 3o oder 35 cm von
dem Schild b, zwischen diesem und der Ziehstelle.
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Man hat bisher versucht, den obenerwähnten Mangel in folgender Weise
zu vermeiden. Der Arbeiter teilte mittels eines Hakens die Oberfläche des Glasbades
an der Brücke a auf der der Aushehestelle d abgewendeten Seite in regelmäßigen Zeitabschnitten,
indem er den Haken in das Bad eintauchte und ihn, die Brücke a als Führung benutzend,
zu sich hinzog. Er wiederholte diese Maßnahme alle io bis 20 Minuten abwechselnd
auf der einen und andern Seite des Ofens.
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Diese Arbeitsweise hat aber erhebliche Unzuträglichkeiten im Gefolge.
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Dadurch, daß man die Oberfläche des Bades zerteilt, löst man das an
der Brücke anhaftende kalte Glas ab und bringt es an die Seiten des Ziehschachtes,
von wo es bis zur Ziehstelle gelangt, dort an den Kanten des ,entstehenden Glasbandes
d aufwärts steigt und Unregelmäßigkeiten bei der Bildung der Kanten bewirkt. Das
mehr oder weniger gute Eintauchen des Hakens oder ein mangelhafter Haken verursachen
Blasen, die Zehenfalls in dem Glasband mit aufsteigen und das Glas verderben.
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Die Erfindung bezweckt, die obenerwähuten Unzuträglichkeiten zu vermeiden.
Sie besteht darin, daß die Brücke einen Querschnitt von solcher Form erhält oder
so angeordnet wird, daß sie nach der Zieh- oder Aushebestelle des Glasbandes zu
mit ihrer oberen. Fläche unter den Spiegel der Glasschmelze taucht. Zweckmäßig bat
die Brücke einen Uförmigen oder annähernd Uförmigen Querschnitt, dessen waagerechter,
unter dem Spiegel der Schmelze liegender Schenkel nach der Aushebestelle hin gerichtet
ist. Es ist festgestellt worden, da.ß hierdurch die Bildung von Adern in der Glastafel
vermindert wird.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, Brükken mit L-förmigem Querschnitt
zu verwenden. Diese waren jedoch in dem Glasbad mit
Bezug auf die
Strömungsrichtung des Glases genau umgekehrt angeordnet, als es bei der Brücke gemäß
der Erfindung der Fall ist. Die waagerechten Schenkel dieser Brücken lagen nämlich
auf der der Ziehstelle ;entgegengesetzten Seite der Brücken und sollten keineswegs
demselben Zweck dienen wie die gemäß der Erfszdung, nämlich -insbesondere die optischen
Fehler oder Adern in der gezogenen Glastafel verschwinden zu lassen.
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Abb. 2 bis 6 veranschaulichen schematisch in senkrechtem axialem Schnitt
verschiedene Anordnungen der Brücke, welche gestatten, das erstrebte Ergebnis zu
erzielen.
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Ein erstes Mittel besteht gemäß Abb.2 darin, daß man die Brücke a,
die die übliche Form besitzt, um ihre große Achse dreht, so daß die obere Fläche
dieser Brücke a zur Ziehdüse c hin leicht geneigt ist und nur einen Teil der Brückea
in Gestalt eines Keiles um 3 bis q. cm Höhe über dem Spiegel des Bades auftauchen
läßt. Von der oberen, früher waagerechten Fläche der Brücke a bleibt nur ein im
Vergleich zur Breite dieser Fläche sehr schmales Stück übrig. Dadurch entsteht zwischen
der Brückea und der Oberfläche des Bades eine prismatische Zone A vom Querschnittal,
a°, a3, die sich über die ganze Breite des Ofens erstreckt.
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Es ist übrigens vorteilhaft, diese ZoneA so groß als möglich zu machen.
Zu diesem Zwecke kann man gemäß Abb. 3 eine flache und breite Brücke a benutzen.
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Abb. q. veranschaulicht eine Vorrichtung, bei welcher die Brücke a
einen L-förmigen Querschnitt besitzt, dessen waagerechter Schenkel zur Ziehstelle
hin gerichtet ist.
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Eine Unzuträglichkeit der Vorrichtungen nach Abb.2 bis q. ist das
allmähliche Ausbauchen der Brückea. Um diese Brücke in der Lage gemäß Abb. 2 bis
q. zu halten, muß man sie nämlich an ihren Enden belasten. Infolge des Dichtigkeitsunterschiedes
der Brücke und der Glasmasse übt letztere einen Druck auf die Brücke aus, wodurch
diese in ihrer Mitte ausgebaucht wird. Dieses Ausbauchen nimmt mit der Zeit- zu
und verringert in der Mitte die Größe der Zone A.
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Abb. 5 veranschaulicht eine Vorrichtung, mittels derer man die genannten
Unzuträglichkeiten verhindern kann. Über derBrücke a ist eine Querwand f angeordnet,
deren Länge der äußeren Breite des Ofens entspricht. Sie ruht unter Vermittlung
von Keilziegeln auf den Steinlagen des Ofens auf, so daß ihre Höhe und demgemäß
der Grad des Eintauch ens der Brücke geregelt werden km-in. Das - Eintauchen der
Brücke bleibt stets der ganzen Länge entlang gleich, da die Querwand f die Erzeugung
von Ausbauchungen verhindert.
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Die Gesamtheit der Brücke a und der Querwand f bildet einen Schild,
und man kann den eigentlichen Schild b gemäß Abb. i in Fortfall kommen lassen.
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Abb.6 veranschaulicht eine Vorrichtung, mittels derer man dasselbe
Ergebnis erzielen kann. Die Querwand f, welche die Brückea festhält, ragt bei f1,
f2 weit über das Glasbad hinaus, und zwar auf der der Ziehdüse zugekehrten Seite.
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Es ist durch praktische Versuchevon langer Dauer festgestellt worden,
daß der Querschnitt oder die Anordnung, welche der Brücke gemäß der Erfindung gegeben
worden ist, die fast vollständige Beseitigung aller erwähnten Fehler in der gezogenen
Glastafel gewährleistet.