DE1596424B1 - Vorrichtung zur Homogenisierung einer Glasschmelze - Google Patents
Vorrichtung zur Homogenisierung einer GlasschmelzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines homogenen Glasstromes in einem
Schmelzofen für die kontinuierliche Herstellung eines Flachglasbandes, wobei die Glasschmelze der
Anlage für die Bildung des Glasbandes durch einen im Vergleich zum Schmelzofen verengten Kanal
zugeführt wird, bestehend aus einem in die Glasschmelze eingetauchten langgestreckten Schwimmkörper,
der an seinen Enden von gekühlten Haltevorrichtungen gehalten wird.
Es ist bekannt, vor Stationen zur Herstellung von Flachglas zum Zwecke der Homogenisierung der
Glasschmelze in dieser Schwimmkörper anzuordnen. Dadurch soll eine Schlierenbildung im fertigen Glasband
vermieden werden.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art liegt der Schwimmkörper unmittelbar in dem zu der
Verarbeitungsstation führenden Kanal. Er erstreckt sich dort über die gesamte Kanalbreite, d. h. von
einer Wand bis zur gegenüberliegenden. Um den Kanal möglichst lückenlos zu überbrücken, soll der
Schwimmkörper vorzugsweise an seinem einen Ende unmittelbar in der Wandung des Kanals verankert
sein, während das andere Ende von einem gekühlten Rohr gehalten ist.
Es hat sich gezeigt, daß sich mit den bekannten Anordnungen das Problem der Schlierenbildung
nicht in dem gewünschten Maße lösen läßt.
Bei der Herstellung eines Flachglasbandes kann man durch schlierenoptische Untersuchungen feststellen,
daß, über den Querschnitt des Glasbandes gesehen, voneinander getrennte Turbulenzzonen auftreten,
vorzugsweise in der Mitte und in den beiden Randbereichen. Dabei sieht man, daß die Schlierenbildungen
in den einzelnen Zonen einen anderen Verlauf und damit offenbar unterschiedliche Ursachen
haben.
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die es erlaubt,
auf die verschiedenen Schlierenfelder getrennt voneinander und unterschiedlich einzuwirken.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Schwimmkörper, in Glasflußrichtung
gesehen, innerhalb des Schmelzofens mittig vor dem Kanal angeordnet ist, daß seine Längsausdehnung
wesentlich geringer ist als die Breite des Schmelzofens an dieser Stelle und daß auf beiden Seiten
zwischen dem Schwimmkörper und den Wänden des Schmelzofens auf die Oberfläche der Glasschmelze
einwirkende Kühlelemente angeordnet sind.
Die durch die seitlich angeordneten Kühlelemente erreichte Kühlwirkung in diesen Bereichen bedeutet
im Endergebnis eine thermische Barriere, die jedoch in anderer, weniger schroffer Weise auf den Strömungsverlauf
einwirkt als der in der Mitte angeordnete Schwimmer mit der Funktion einer mechanischen
Barriere. Durch Veränderung der Kühlwirkung der Kühlelemente läßt sich die Strömungsbildung
in den Randbereichen des Glasstromes im laufenden Betrieb feinstufig regulieren, ohne daß dadurch die
Wirkung des Schwimmers beeinträchtigt wird.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der Schwimmkörper eine etwa der Breite des
Kanals entsprechende Länge auf.
Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn bei dieser Anordnung der Schwimmkörper in einer
solchen Entfernung vor dem Beginn des Kanals angeordnet, wird, wo die Viskosität des Glases noch
eine Homogenisierung erlaubt und keine bleibenden optischen Fehler entstehen.
Diese Bedingungen sind in einem Viskositätsbereich der Glasschmelze von 500 bis 2500 Poise
gegeben. Bei den üblichen Glaszusammensetzungen und Arbeitstemperaturen befindet sich dieser Viskositätsbereich
in einer Entfernung von etwa größenordmmgsmäßig 1 bis 2 m vor dem Kanal.
In Weiterbildung der Erfindung können sowohl der Schwimmkörper wie auch die Kühlelemente gemeinsam
oder einzeln unabhängig voneinander höhenverstellbar ausgebildet sein. Auf diese Weise
können, wenn sich nach einer gewissen Zeit innerhalb des Wannenofens andere Strömungsverhältnisse
eingestellt haben, die wieder zu einer Schlierenbildung führen, durch einfaches Anheben oder Absenken
des Schwimmkörpers und/oder der Kühlelemente andere Schichten innerhalb der Glasschmelze herausgegriffen
werden, die wieder eine größere Homogenität aufweisen.
In manchen Fällen ist es ebenfalls vorteilhaft, den Schwimmkörper so zu lagern, daß er eine translatorische,
eine schwingende oder eine kreisende Bewe- { gung ausführen kann. Dadurch kann die Wirkung
der neuen Vorrichtung in gewissen Fällen weiter verbessert werden. Die Bewegungsgeschwindigkeit
des Schwimmkörpers soll dabei je nach der Viskosität der Glasschmelze zwischen 0,3 und 1 m pro Minute
liegen.
Es hat sich gezeigt, daß bei dieser zuletzt genannten Ausführungsform eine kontinuierliche gleichmäßige
Bewegung des Schwimmkörpers nicht immer notwendig ist, sondern daß ungleichförmige Bewegungen
oder ein kurzzeitiges Bewegen in größeren Zeitabständen in vielen Fällen zu ausgezeichneten
Ergebnissen führen.
Die Erfindung wird an Hand der Abbildungen, in denen verschiedene Ausführungsformen dargestellt
sind, näher erläutert. Es zeigen
F i g. 1 eine erste Ausführungsform in der Aufsicht,
F i g. 2 die gleiche Ausführungsform im Schnitt,
F i g. 3 eine andere mögliche Ausführungsform in der Aufsicht, I
F i g. 4 die Ausführungsform nach F i g. 3, von der Seite gesehen,
F i g. 5 und 6 weitere Ausführungsformen in der Aufsicht und
F i g. 7 und 8 Möglichkeiten für die Bewegung des Schwimmers bei der Ausführungsform nach F i g. 6.
In dem Wannenofen 1 wird die Glasmasse 2 erschmolzen und durch den Kanal 3 in Richtung des
Pfeiles F der Anlage für die Bildung des Glasbandes zugeführt. Der Kanal 3 schließt sich an die Stirnwand
4 an und wird von den Seitenwänden 5 begrenzt.
Im Abstand von etwa 1 bis 2 m vor der Stirnwand 4 liegt vor dem Kanal der Schwimmkörper 6
aus feuerfestem Material. Das Material, aus dem der Schwimmkörper besteht, muß gegenüber der Glasschmelze
inert sein, damit es nicht durch die Glasschmelze angegriffen wird und sich dadurch seinerseits
Schlieren bilden. Bekannt ist zu diesem Zweck z. B. eine Umkleidung mit Platinblech.
Der Schwimmkörper 6 wird an seinem Ort gehalten durch die als Haltestangen ausgebildeten Kühlelemente?,
die sich durch in den Seitenwänden der Schmelzwanne vorgesehene Öffnungen bis außerhalb
der Schmelzwanne erstrecken. Die Kühlelemente
bestehen aus von einem Kühlmedium, wie Luft oder Wasser, durchströmten Rohr von rundem oder
rechteckigem Querschnitt. Sie sind an ihrem inneren Ende zu einer Öse 8 erweitert, die über entsprechende
Nasen 9 auf den Schwimmkörper greifen und diesen dadurch fixieren.
Die Wirkung der Kühlelemente 7 kann durch Wahl des Kühlmediums, durch die Änderung ihres
Abstandes von der Oberfläche der Glasschmelze und/oder durch Vergrößerung bzw. Verkleinerung
der wirksamen Kühlflächen in weiten Grenzen variiert werden. Ferner ist es möglich, durch geeigneten
Antrieb der Kühlelemente diese und damit den Schwimmkörper hin- und herzubewegen und damit
zusätzlich eine leichte Durchmischung der Glasschmelze zu erzieien.
Während bei der bisher beschriebenen Ausführungsform die Kühlelemente in der Verlängerung des
Schwimmkörpers angeordnet sind und damit von den Seitenwänden der Schmelzwanne her in diese hineinragen,
zeigt F i g. 3 eine Ausführungsform, bei der die Kühlelemente 17 durch entsprechende Öffnungen in
der Stirnwand 4 in den Ofenraum hineinragen. Dadurch kann die Form der kombinierten mechanischthermischen Barriere in den Oberflächenschichten der
Glasschmelze geändert werden.
Die Kühlelemente 17 stehen wiederum mit dem Schwimmkörper 16 im Eingriff, und zwar im vorliegenden
Fall über einen Bolzen 18, der in eine entsprechende Ausnehmung 19 im Schwimmkörper
eingreift. Desgleichen sind die Kühlelemente wieder von einem Kühlmedium durchströmt, das bei 20
und 21 zu- bzw. abgeführt wird. Die Kühlelemente 17 sind mit Hilfe der Stützrollen 22,23 gelagert, die
eine Längsverschiebung bzw. eine Hin- und Herbewegung gestatten. Wie bei 24 angedeutet ist, sind
die Stützrollen 22,23 in der Weise gelagert, daß auch eine Winkelverschiebung der Kühlelemente 17
möglich ist. Darüber hinaus sind die Kühlelemente auch höhenverstellbar gelagert.
F i g. 5 zeigt eine Anordnung, bei der der Schwimmkörper 26 eine Drehbewegung ausführt,
während der in F i g. 6 dargestellte Antrieb für die Bewegung des Schwimmkörpers 36 aus auf die
Kühlelemente 37 wirkenden Kurbelwellen 38 besteht, die in verschiedener Weise angetrieben werden
können, wodurch entweder eine Parallelverschiebung des Schwimmkörpers oder aber schwingende
Bewegungen erreicht werden, wie es schematisch in F i g. 7 und 8 dargestellt ist.
Selbstverständlich sind auch eine Reihe anderer Ausführungsformen denkbar, bei denen von dem
der Erfindung zugrunde liegenden Prinzip der Kombination von mechanischer und thermischer Barriere
Gebrauch gemacht wird.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Erzeugung eines homogenen Glasstromes in einem Schmelzofen für die
kontinuierliche Herstellung eines Flachglasbandes, wobei die Glasschmelze der Anlage für die
Bildung des Glasbandes durch einen im Vergleich zum Schmelzofen verengten Kanal zugeführt
wird, bestehend aus einem in die Glasschmelze eingetauchten langgestreckten Schwimmkörper,
der an seinen Enden von gekühlten Haltevorrichtungen gehalten wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (6; 16; 26; 36) in Glasflußrichtung gesehen innerhalb
des Schmelzofens (2) mittig vor dem Kanal (3) angeordnet ist, daß seine Längsausdehnung
wesentlich geringer ist als die Breite des Schmelzofens (2) an dieser Stelle und daß auf beiden
Seiten zwischen dem Schwimmkörper (6; 16; 26; 36) und den Wänden des Schmelzofens (2) auf
die Oberfläche der Glasscheibe einwirkende Kühlelemente (7; 17; 37) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (6; 16; 26;
36) eine etwa der Breite des Kanals (3) entsprechende Länge aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper
(6; 16; 26; 36) an einer Stelle innerhalb der Glasschmelze (2) angeordnet ist, an der die Viskosität
der Glasschmelze 500 bis 2500 Poise beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (6; 16;
26; 36) und/oder die Kühlelemente (7; 17; 37) höhenverstellbar angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwimmkörper (6; 16; 26; 36) so gelagert ist, daß er eine translatorische, eine schwingende
oder eine kreisende Bewegung ausführen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 'OpJ,
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