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Geschoß mit Unterdruck erzeugenden Gleitstufen Zur Gewinnung der bekannten,
mit besonderen Vorteilen verbundenen, Unterdruck erzeugenden Gleitstufen auf dem
Mantel von Geschossen ist man bisher meist so vorgegangen, daß die Gleitstufen in
den Hauptgeschoßkörper von vornherein eingegossen oder späterhin aus dem außen glatten
Mantel herausgefr äst wurden. Die Herstellung der Gleitstufen auf diesen Wegen ist
umständlich, da das Geschoß, um genaue Abmessungen der Gleitstufen zu gewährleisten,
mehrfach nachgearbeitet werden muß und das wiederholte Umspanner -eine wirtschaftliche
Massenfertigung erschwert.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachbeile dadurch, daß als Träger für
die Gleitstufen ein besonderer Hohlkörper dient, der aus plastisch verformbarem
Material besteht, aus dem die Gleitstufen herausgedrückt sind.
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Bei Panzergeschossen ist zwar schon vorgeschlagen worden, die die
Durchschlagsfähigkeit erhöhenden scharfkantigen Vorsprünge nicht unmittelbar auf
der mit dem Geschoßkörper einen Bauteil bildenden Geschoßspitze anzubringen, sondern
eine besondere Haube auf die Geschoßspitze aufzusetzen, auf der die scharfkantigen
Vorsprünge angeordnet waren. Da die auf die Panzerplatteneinwirkenden Vorsprünge
und Schneiden solcher Geschosse die Herstellung aus sehr hartem Werkstoff notwendig
machen, so muß.te ihr Träger' aus dem gleichen oder einem noch härteren Werkstoff
wie der Geschoßkörper gefertigt werden. Dann 'aber bedürfen die Schneiden und scharfkantigen
Vorsprünge nach dem Gießen doch wieder der Nacharbeit, so daß besondere Vorteile
in Richtung einer einfacheren Herstellung nicht erwachsen.
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Bei Geschossen mit Unterdruck erzeugenden Gleitstufen auf dem Geschoßmantel
spielt die Herstellung der Gleitstufen schon an sich eine ganz andere Rolle als
bei den in engeren Grenzen für' Sonderzwecke benötigten Panzergeschossen mit zur
Erhöhung der Durchschlagsf,ähigkeit besonders gestalteter Spitze. Die Gleitstufen
haben nur während des Fluges ihre besonderen Aufgaben zu ,erfüllen. Hierfür müssen
aber einerseits genaue Abmessungen eingehalten werden; und andererseits darf im
Hinblick auf eine billige Massenfertigung die Anbringung der Gleitstufen keine Nacharbeiten
am Geschoßkörper erforderlich machen. Die Erfindung trägt beiden Umständen entsprechend
Rechnung.
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In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
schematisch dargestellt.
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Fig. i zeigt die Spitze eines Geschosses in einem der Linie I-I der
Fig. z folgenden Längsschnitt.
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Fig. ? gibt einen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. i wieder.
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Fig.3 zeigt in einem Querschnitt eine andere Ausführungsform.
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Fig. q. ist ein teilweiser Längsschnitt durch eine dritte und Fig.5
ein Längsschnitt durch eine vierte Ausführungsform.
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Der aus hartem Werkstoff bestehende Geschoßkörper läuft in eine ovigale
Spitze 2 aus, die den Zünder 3 trägt.
Bei der Ausführungsform nach
Fig. i ist die Geschoßspitze bei 4 abgesetzt, so daß eine Schulter 5 entsteht. Über
die Geschoßspitze 2 und den Zünder 3 greift ein vorn geschlossener Hohlkörper 6,
der aus plastisch verformbarem Werkstoff besteht, also z. B. aus Messing, Kupfer,
Aluminium, Elektron o. dgl. Der Hohlkörper 6 liegt mit seiner Innenfläche an der
Geschoßspitze an und ist außerdem so geformt, daß er an der Stelle seines größten
Durchmessers bündig mit dem Geschoßmantel abschließt. Außen sind auf dem Hohlkörper
6 vier Gleitstufen 8 vorgesehen, die so geformt sind, daß am Boden der Gleitstufen
noch so viel Werkstoff stehenbleibt, daß der Hohlkörper hinreichende Eigenfestigkeit
behält.
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Der Hohlkörper 6 wird auf der Geschoßspitze in beliebiger Weise befestigt,
z. B. durch Stifte io, die am Boden der Gleitstufen in den Geschoßkörper eingeschlagen
werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig.3 sind die Gleitstufen aus einem
dünnwandigen, nahtlos gezogenen Messingrohr 12 herausgedrückt, z. B. dadurch, daß
das Messingrohr über einen entsprechend geformten Dorn gezogen wird.
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Der Hohlkörper liegt bei dieser Ausführungsform nur an -den in Fig.
3 mit 13 bezeichneten Stellen an der Geschoßspitze an. Die Hohlräume 15 bleiben
leer; sie beeinträchtigen jedoch die Wirkungsweise nicht.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 endigt der die Gleitstufen tragende
Hohlkörper 16 vor dem Zünder 17. Außerdem ist hier der Hohlkörper 16 verlängert
und reicht bis kurz vor den hinteren Führungsring 18. Der Hohlkörper 16 wird
durch den Zünder 17 gegen die Schulter ig fest gespannt und dadurch gegen Lageänderungen
gesichert.
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Bei Geschossen, die auf Panzerplatten einzuwirken bestimmt sind, erhält
die eigentliche G.eschoßspitze oft die in Fig.5 schematisch angedeutete Form 2i,
22, 23. Solche Geschoßspitzen sind in aerodynamischer Beziehung besonders ungünstig.
Man rüstet sie daher mit sogenannten Windkappen aus. Setzt man jedoch auf die Geschoßspitze
solcher Geschosse :einen Hohlkörper 25 mit Gleitstufen, so ergeben sich zwei besondere
Vorteile. Einmal «-erden nämlich Verbesserungen der ballistischen Eigenschaften
durch Ausnutzung des Gleitstufeneffektes erzielt, und andererseits wird die Herstellung
vereinfacht.
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In diesem Fall kann man den Hohlkörper 2 5 sogar aus nichtmetallischen,
jedoch plastisch verformbaren Werkstoffen, z. B. aus Pr eß,-span, herstellen, um
den Schwerpunkt des Geschosses nicht zu weit nach vorn zu verschieben.