-
Zweinadel-Hohlsaumnähmaschine Überall, wo Zweinadel - Hohlsaumnälimaschinen
Verwendung finden, werden bekanntlich fast ausschließlich nur Hohlsäume in der Breite
von i bis 5 mm verlangt. Um nun diese verschiedenen Hohlsaumbreiten herstellen zu
können, ohne bei jeder Breiteveränderung gleichzeitig die Greiferstellung entsprechend
verändern zu müssen, wurden Hohlsaumnährnaschinen konstruiert, bei denen die beiden
vertikal gelagerten Greifer hinsichtlich der Stoffv orschubmittellinie statt nebeneinander
hintereinander angeordnet sind, so daß die Nadeln an den Greifern im wesentlichen
immer tangential vorbeischwingen können.
-
Damit aber die Nadelfadenschlingen sowohl bei der kleinsten (i mm)
als auch bei der größten Hohlsaumbreite (5 mm) von der Greiferspitze stets erfaßt
und dadurch Fehlstiche vermieden werden, sind außerdem die hintereinander angeordneten
Greifer hinsichtlich der Stoffvorschubmittellin:ie derart zueinander versetzt, daß
die Achsen der Greiferwellen in der Mitte zwischen der kleinsten und größten Schwingstellung
der zugehörigen Nadel zu liegen kommen. Für Hohlsaumbreiten von i bis 5 mm beträgt
diese Versetzung etlva 5 mm, d. h. die eine Greiferwellen:achse befindet sich 2,5
mm links und die andere 2,5 mm rechts der Stoffvorschubmittellinie.
-
Bei einer derartigen Lagerung wurden die Greifer aber bisher von der
gemeinsamen, in der Längsrichtung der Stofftragplatte horizontal gelagerten Antriebswelle
weder durch Kegelräder noch durch Schraubenräder direkt angetrieben, sondern es
mußte zwischen Antriebswelle und Greiferwellen ein besonderes Getriebe eingebaut
werden; das den Antriebsmechanismus der Greifer nicht nur verteuerte, sondern auch
mehr Geräusch verursachte als ein direkter Antrieb, wie er bei Hohlsaumnähmaschinen
mit nebeneinander angeordneten Greifern stets leicht durchführbar war.
-
Während bei Hintereinanderanordnung die Greifer von einer in der Längsrichtung
der Stofftragplatte horizontal gelagerten Welle mittels Kegelräder aus naheliegenden
konstruktiven Gründen überhaupt nicht angetrieben werden können, war auch der Antrieb
mittels Schraubenräder praktisch deshalb nicht möglich, weil selbst bei einer Versetzung
von 5 mm dieser Abstand doch noch so klein ist, daß von zwei auf dieser Antriebswelle
angeordneten Schraubenrädern mit der erforderlichen Mindestzahnbreite nicht nur
jedes in das zugeordnete, auf der einen Greiferwelle sitzende Schraubenrad eingreifen
würde, sondern auch gleichzeitig in den Bereich des auf der andern Greiferwelle
sitzenden, nicht zugehörigen Schraubenrades zu liegen käme.
-
Es könnte nun als naheliegend erscheinen, die beiden Greifer mit einem
gemeinsamen Schraubenrad anzutreiben. Bei dieser Ausführung
würden
sich aber die beiden Greifer nicht im gleichen Drehsinn bewegen, so daß der eine
Greifer sich statt vom Bohrer gegen die zugehörige Nadel in entgegengesetzter Richtung
bewegen müßte. Sofern aber die Nadelfadenschlingen auf diese Art vom Greifer erfaßt
werden, führt dies schon bei kleiner \Tähgeschwindigkeit zu Fadenbruch, ganz abgesehen
von dem Nachteil, daß für diese Nadel außerdem ein Greifer verwendet werden müßte,
der gegenüber dem andern samt der Kapsel und dem Kapselhalter entgegengesetzt ausgeführt
sein müßte.
-
Durch vorliegende Erfindung wird nun erreicht, daß bei Zweinadel-Hohlsaumnähmaschinen
mit hintereinander angeordneten Greifern beide Greifer von einer gemeinsamen, zwischen
diesen hindurchgehenden, in der Längsrichtung der Stofftragplatte horizontal gelagerten
Antriebswelle aus mittels zweier Schraubenräder von entgegengesetzter Steigung mit
genügend großer Zahnbreite angetrieben werden können, und zwar dadurch, daß die
bisher genau vertikal gelagerten Greifer schräg gelagert werden, derart, daß die
Greiferwellenachsen zu der durch die Stoffvorschubmittellinie senkrecht zur Stoffitragplattenoberfläche
gelegten Ebene in der Richtung zum Greifergehäuse einen spitzen Winkel bilden.
-
Diese neuartige Lagerung der Greiferwellen ermöglicht den direkten
Antrieb der Greifer durch Schraubenräder überdies auch bei nicht versetzten Greifern,
d. h. bei solchen Greifern, deren Greifergehäuse mitten in die Vertikalebene der
Stoffvorschubmittellinie zu liegen kommen, wobei dann allerdings die Greiferwellen
etwas schräger gelagert werden müßten.
-
Damit die bisher vertikale Stellung des Greifergehäuses durch die
schräge Lagerung der Greiferwellen kaum merkbar verändert wird, können letztere
außerdem so lang ausgeführt sein, daß schon eine schwache Schrägstellung der oberen
Greiferwellenenden genügt, um- die unteren Greiferwellenenden so weit auseinanderzubringen,
daß Schraubenräder mit genügend großer Zahnbreite auf der Antriebswelle angeordnet
werden können.
-
Um ferner beim Zusammenbau der Maschine die Schraubenräder aufs genaueste
miteinander in Eingriff bringen zu können, ohne daß dabei der Abstand der Greiferspitzen
zu den Nadeln beeinflußt wird, können die Greiferwellenlager an der Maschinenplatte
auf einer parallel zur Stoffvorschubmittellinie verlaufenden Vertikalfläche befestigt
sein, wodurch sowohl die Greifer zu den Nadeln als auch die Schraubenräder beliebig
zueinander eingestellt werden können. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
-
Fig. i zeigt den Grundriß der beiden hintereinander angeordneten,
zueinander S mm versetzten Greifer samt dem Getriebe, wobei der Übersichtlichkeit
halber die Maschinenplatte mit der Stoffschiebereinrichtung und der Stichplatte
weggelassen ist.
-
Fig. 2 zeigt den Aufriß von Fig. i, wo der Übersichtlichkeit halber
nur der eine Greifer samt den zugehörigen Teilen dargestellt ist.
-
Fig.3 zeigt eine verkleinerte Darstellung der beiden Greifer mit den
übrigen Teilen im Aufriß in der Richtung R2 von Fig. i gesehen.
-
i und 2 sind die beiden Greifer, die vor und hinter dein Bohrer 18
hinsichtlich der Stoffv orschubrichtung R3 hintereinander angeordnet sind und von
denen der erstere links und der letztere rechts der Stoffvorschubmittellinie i r
gelagert ist. Beide Greifer drehen sich beim Nähen in der gleichen Richtung R1.
5 und 6 sind die Greiferwellenlager, welche auf einer zur Linie i i parallelen Vertikalfläche
8 des an der Maschinenplatte 23 befindlichen Auges 9 verschiebbar sind und dort
mittels der Schrauben 7 befestigt werden. Die beiden Greiferwellen 3 und ,4 sind
nun so gelagert bzw. beide Greiferwellenlager weisen derartige Bohrungen auf, daß
oben die Greifer die für die allgemein gebräuchlichen Hohlsaumbreiten notwendige
Versetzung 21a und 22a einnehmen, während die unteren Greiferw.ellenenden so weit
auseinandergeschwenkt sind, daß bei deren Stellung 21v und 2w auf der Antriebswelle
12 Schraubenräder 15 und 16 mit genügend großer Zahnbreite angeordnet werden können,
ohne daß die auf deren Mitten 25 und 26 eingestellten, auf den Greiferwellen befindlichen
Schraubenräder 13 und 14 in den Bereich des jeweils nicht zugehörigen Schraubenrades
auf der Welle 12 zu liegen kommen.
-
Damit die Greifergehäuse i und 2 durch die erwähnte Schrägstellung
der Greiferwellen nur unwesentlich aus ihrer bisherigen vertikalen: Stellung zu
liegen kommen, ist der Abstand zwischen der Oberseite 28 der Stofftragplatte und
der Achse 24 der Antriebswelle 12 so lang gewählt, daß schon eine schwache Schrägstellung
der Greiferwellenachsen 21 und 22 zu der durch die Stoffvorschubmittellinie i i
gelegten Vertikalebene genügt, um das untere Ende der beiden Greiferwellen mit den
darauf befindlichen Schraubenrädern 13 und 1¢ so weit von der obenerwähnten Ebene
zu entfernen, daß auf der Antriebswelle zwei Schraubenräder von entgegengesetzter
Steigung mit genügend grc;ljer Zahnbreite angeordnet werden können. -
Die
Einrichtung nach vorliegender Erfindung hat auch den Vorteil, daß nunmehr bei Zweinadel-Hohlsaumnähmaschinen
mit hintereinander angeordneten Greifern des Greiferantriebsmechanismus auf einfachere
Art als bisher eingekapselt werden kann, was bekanntlich dazu dient, das Geräusch
der Zahnräder möglichst zu dämpfen, die Zahnräder vor Staub zu schützen und deren
Abnutzung zu vermeiden, indem diese beständig in einem (J1- oder Fettbad laufen.