DE592794C - Verfahren zur Chemischreinigung von Faserstoffen, Textilwaren, Kleidungsstuecken u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Chemischreinigung von Faserstoffen, Textilwaren, Kleidungsstuecken u. dgl.

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Publication number
DE592794C
DE592794C DEW87820D DEW0087820D DE592794C DE 592794 C DE592794 C DE 592794C DE W87820 D DEW87820 D DE W87820D DE W0087820 D DEW0087820 D DE W0087820D DE 592794 C DE592794 C DE 592794C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
solvent
perchlorethylene
dry cleaning
clothing
textiles
Prior art date
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Expired
Application number
DEW87820D
Other languages
English (en)
Inventor
Georg Wolff
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Wacker Chemie AG
Original Assignee
Wacker Chemie AG
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Filing date
Publication date
Application filed by Wacker Chemie AG filed Critical Wacker Chemie AG
Priority to DEW87820D priority Critical patent/DE592794C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE592794C publication Critical patent/DE592794C/de
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06FLAUNDERING, DRYING, IRONING, PRESSING OR FOLDING TEXTILE ARTICLES
    • D06F43/00Dry-cleaning apparatus or methods using volatile solvents
    • D06F43/007Dry cleaning methods
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/02Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
19. FEBRUAR 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 592794 KLASSE 8i GRUPPE
in München*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1931 ab
Die sogenannte Chemischreinigung von Kleidungsstücken und sonstigen Textil- und Faserstoffen wird, sofern es sich nicht nur um Entfernung einzelner Flecken handelt, in der Weise vorgenommen, daß man die Stoße in 'ein flüssiges organisches Lösemittel völlig eintaucht und darin spült, wozu geeignete, in der Regel mit umlaufenden Trommeln versehene Waschmaschinen benutzt werden. Als
ίο Lösemittel dabei diente früher fast ausschließlich Benzin, das aber den. großen Nachteil hat, sehr brennbar zu sein und mit Luft höchst explosible Gemische zu bilden, weshalb man bestrebt war, es durch gleichwertige, aber unbrennbare Lösemittel zu ersetzen. Als geeignet hierfür erwiesen sich vor allem einige völlig unbrennbare, niedrigsiedende Verbindungen, die der Gruppe der Chlorierten Kohlenwasserstoffe angehören, wie z. B. Trichloräthylen und Tetrachlorkohlenstoff, die infolgedessen neuerdings in größerem Maßstab in Waschmaschinen für Ghemischreinigung Verwendung finden. Neben dem Vorzuge völliger Unbrennbarkeit, den sie vor dem Benzin haben, besitzen sie eine stärkere Lösefähigkeit als letzteres, so daß das mit ihnen gereinigte Waschgut im allgemeinen sauberer ausfällt als bei der Behandlung mit Benzin.
Bei der Anwendung niedrigsiedender Chlorkohlenwasserstoffe ist zu berücksichtigen, daß sie sehr flüchtig sind und narkotisch wirken.
Damit hieraus keine Belästigungen von Personen !entstehen, ist es notwendig, die Textilwaren mit diesen Lösemitteln in luftdicht geschlossenen Waschmaschinen zu behandeln, in denen sie auch möglichst vollständig getrocknet werden. Letzteres geschieht in der Regel mit Hülfe von Warmluft, die im Kreislauf durch einen Lufterhitzer, die Waschmaschine und einen Kühler geschickt wird und dabei das aus den Textilstoffen verdunstende Lösemittel in den Kühler überführt, wo es zum größten Teil niedergeschlagen wird. Die letzten Lösemittelreste lassen sich allerdings nur dadurch entfernen, daß man sie mittels eines Stromes von Frischluft aus der Waschmaschine ins Freie hinausbläst, was unvermeidlic'herweise mit gewissen Lösemittelverlusten verbunden ist.
Bei dieser Arbeitsweise ist ferner zu berücksichtigen, daß gewisse empfindliche Textilfarben, wie sie besonders für Acetatseide gebräuchlich sind, bei zu langer Behandlung teilweise gelöst werden können. Dies gilt zum Beispiel für das Trichloräthylen, bei dessen Anwendung die Beobachtung einer gewissen Vorsicht in dieser Beziehung ratsam ist.
Schließlich ist auch die Möglichkeit -eines Metallangriffes zu beachten, was gegebenenfalls die Verwendung von besonders widerstandsfähigen Metallarten zum Bau der Reinigungsanlage nötig macht.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Georg Wolff in München.
Das ebenfalls zur Gruppe der Chlorkohlen Wasserstoffe gehörige und unbrennbare, jedoch höhersiedende Perchloräthylen ist zwar auch als gutes Lösemittel bekannt und wird ebenso wie viele andere Lösemittel für Extraktionen, Metallentfettung und bei.der Fleckenputzerei sowie auch zur Herstellung von Fleckenputzmitteln, Seifen u. dgl. benutzt, es wurde aber zur allgemeinen Reinigung von Textilstoffen ίο innerhalb Waschmaschinen bisher nicht verwendet, weil es hierfür wenigtir geeignet erschien als Benzin oder die bisher bei der Chemischreinigung gebräuchlichen niedrigsiedenden Chlorkohlenwasserstoffe. Besonders erblickte man in dem hohen, bei 11 C liegenden Siedepunkte des Perchloräthylens eine ungünstige Eigenschaft, in der Meinung, daß sie die Trocknung der mit diesem Lösemittel durchtränkten Stoffe sowie dessen Destillation !erschweren würde.
Durch planmäßige Versuche wurde nun gefunden, daß eine solche Beurteilung des Perchloräthylens einseitig und für die Praxis unzutreffend ist, daß dieses Lösemittel viel-'25 mehr eine Reihe von ausgezeichneten Eigenschaften in sich vereinigt, wie sie in dieser Vollständigkeit die einzelnen bisher in der Chemischreinigung verwendeten Chlorkohlenwasserstoffe nicht aufweisen. Dadurch ergeben sich erhebliche Vorteile des Perchloräthylens, die es besonders geeignet zur allgemeinen Reinigung von Kleidungsstücken und sonstigen Textilwaren innerhalb geschlossener Waschvorrichtungen machen. Zunächst ist Perchloräthylen weit weniger flüchtig als die bisher verwendeten niedrigsiedenden Chlorkohlenwasserstoffe, weshalb narkotische und sonstige physiologische Wirkungen bei ihm in viel geringerem Maße in Erscheinung treten als bei jenen. Seine Anwendung in geeigneten Reinigungsvorrichtungen läßt selbst dann schädliche Wirkungen auf Personen nicht befürchten, wenn durch an den Vorrichtungen auftretende Dichtungsfehler oder eine unsachliche Bedienung gelegentlich und vorübergehend mäßige Lösemittelmengen austreten sollten. Die Sicherheit beim Betriebe einer Reinigungsanlage wird daher durch die Anwendung von Perchloräthylen wesentlich erhöht.
Eine hervorragende Eigenschaft des Perchloräthylens besteht auch darin, daß es Metalle in keiner Weise, auch nicht in Gegenwart von Wasserfeuchtigkeit, angreift, so daß es nicht notwendig ist, für die Anlagen, in denen es Verwendung findet, andere Baustoffe zu wählen, als sie beispielsweise bei Benzinanlagen allgemein üblich sind. Andererseits besteht, wie die angestellten Versuche ergaben, bei Anwendung von Perchloräthylen die Gefahr einer Beeinträchtigung von farbiger Acetatseide auch bei längerer Behandlung nicht und ebensowenig die des Hervortretens von Parfümflecken auf der gereinigten Ware.
Die Trocknung des mit den bisher gebräuchlichen Lösemitteln gereinigten Waschgutes innerhalb der Waschmaschine geschieht in der Regel durch einen Umlauf von Warmluft, die das Lösemittel zum Verdunsten bringt. Es dürfen dabei aber nur mäßig hohe Temperaturen angewendet werden, weil sonst erfahrungsgemäß eine Schädigung des Waschgutes eintreten kann. Bei solch mäßig hohen Temperaturen können zwar die bisher benutzten leicht flüssigen Lösemittel rasch abgetrieben werden, das Abtreiben des schwerer flüchtigen Perchloräthylens erfordert dagegen unter den gleichen Verhältnissen eine so viel längere Zeit, daß damit, wie schon erwähnt, die praktische Anwendbarkeit dieses Lösemittels in der Chemischwäscherei ausgeschlossen zu sein schien.
Die dieser Erfindung zugrunde liegenden Versuche ergaben jedoch, daß man überraschenderweise bei der Abtreibung von Perchlorätliylen Warmluft von weit höheren Temperaturen als bei den genannten anderen Lösemitteln anwenden kann, ohne daß dadurch das behandelte Waschgut geschädigt wird. Durch diese neue Erkenntnis ist der jfo hauptsächliche bisherige Hinderungsgrund für die Benutzung von Perchloräthylen in geschlossenen Maschinen zur Chemischreinigung hinfällig geworden, denn man kann nun unter Anwendung entsprechend hoher Lufttemperaturen die vollständige Trocknung des gereinigten Waschgutes auch bei Benutzung von Perchloräthylen in der den praktischen Erfordernissen entsprechenden kurzen Zeit erreichen. Überdies läßt sich diese Zeit noch dadurch weiter abkürzen, daß man die Trocknung unter Anwendung eines Unterdruckes vornimmt, was an sich bekannt ist, in der Chemischwäscherei bisher aber nicht üblich war.
Einer Erschwerung der Destillation infolge des hohen Siedepunktes des Perchloräthylens kann in einfacher Weise dadurch begegnet werden, daß man während der Destillation Wasserdampf in die Destillier blase einleitet. Es bildet sich dann ein binäres System, in dem die Verdampfung des Perchloräthylens bereits bei etwa 86° vor sich geht, so daß die vollständige Destillation auch mit gewöhnlichem Heizdampf von niedriger Spannung gelingt. Die nachträgliche Trennung des Wassers vom Lösemittel ist unschwer in der üblichen Weise durch einen Wasserabscheider zu erreichen.
Schließlich haben die genannten Versuche zu dem neuartigen Ergebnis geführt, daß sich aus der zum Trocknen des Waschgutes benutzten Warmluft das verdunstete Perchlor-
äthylen durch Kühlung weit vollständiger wiedergewinnen läßt als bei Benzin oder den niedrigsiedenden Chlorkohlenwasserstoffe!. Die unvermeidlichen Lösemittelverluste bei der Chemischwäscherei in geschlossenen Apparaten stellen sich dadurch unter Verwendung von Perchloräthylen als Reinigungsmittel erheblich niedriger als unter Benutzung der bisher gebräuchlichen Lösemittel.
to Demnach werden durch die neuartige Verwendung von Perchloräthylen zur Chemischreinigung von Kleidungsstücken und sonstigen Textil- und Faserstoffen innerhalb geschlossener Reinigungsapparate erhebliche Vorteile technischer, wirtschaftlicher und hygienischer Art erzielt, die gegenüber der Anwendung bisher hierfür üblicher Lösemittel einen großen Fortschritt darstellen.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Chemischreinigung von Faserstoffen, Textilwaren, Kleidungsstükken u. dgl. mittels eines flüssigen organischen Lösemittels in geschlossenen, mit Einrichtung zur Wiedergewinnung des Lösemittels ausgestatteten ■Waschvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit ganz oder im wesentlichen aus dem an sich als Lösemittel bekannten Perchloräthylen besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Trocknung des Waschgutes erforderliche Entfernung der Lösemittelreste unter Anwendung eines Unterdruckes erfolgt.
DEW87820D 1931-12-21 1931-12-22 Verfahren zur Chemischreinigung von Faserstoffen, Textilwaren, Kleidungsstuecken u. dgl. Expired DE592794C (de)

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DEW87820D DE592794C (de) 1931-12-21 1931-12-22 Verfahren zur Chemischreinigung von Faserstoffen, Textilwaren, Kleidungsstuecken u. dgl.

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DEW0087820 1931-12-21
DEW87820D DE592794C (de) 1931-12-21 1931-12-22 Verfahren zur Chemischreinigung von Faserstoffen, Textilwaren, Kleidungsstuecken u. dgl.

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DE592794C true DE592794C (de) 1934-02-19

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DEW87820D Expired DE592794C (de) 1931-12-21 1931-12-22 Verfahren zur Chemischreinigung von Faserstoffen, Textilwaren, Kleidungsstuecken u. dgl.

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DE (1) DE592794C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1062867B (de) * 1956-11-24 1959-08-06 Erhard Weih Vordetachiermittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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