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Verfahren: zur Kühlung mehrerer Räume Es sind bereits Kühlanlagen
bekanntgeworden, bei denen eine durch Eis oder aber durch eine Kältemaschine gekühlte
Sole mittels einer elektrisch angetriebenen Pumpe durch ein Kühlrohrsystem getrieben
wird. Weiterhin ist es bereits bekanntgeworden, ein solches Kühlrohrsystem in eine
Reihe von parallel geschalteten Zweigen aufiulösen, wobei etwa jeder einzelne dieser
Zweige einem der zu kühlenden Räume zugeordnet ist. Schließlich ist es noch bekanntgeworden,
den Durchfluß .der Sole durch die einzelnen parallel geschalteten Zweige in Abhängigkeit
von der Temperatur der zu kühlenden Räume zü regeln, und zwar durch Ventile, welche
den Durchfluß j e nach Erfordernis sperren oder freigeben.
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Anlagen der zuletzt beschriebenen Art haben nun eine Reihe von nicht
unbedeutenden technischen Mängeln: Einmal müssen die Solepumpe und ihr Antriebsmotor
notwendig der größten gegebenenfalls im Rahmen der Anlage erforderlichen Leistung
erstsprechend bemessen sein, sie werden infolgedessen meist nur unvollkommen ausgenutzt
und arbeiten demgemäß `mit einem verhältnismäßig sehr schlechten Wirkungsgrad. Sodann
erfordert eine Vielzahl von Ventilen, deren praktische Ausgestaltung mit Rücksicht
auf die sie durchströmende kalte Sole an sich bereits nicht' ganz einfach ist, verhältnismäßig
umständliche, empfindliche und keineswegs billige Betätigungsvorrichtungen sowie
eine durch ihre räumliche Verteilung nicht unerheblich erschwerte sorgfältige Überwachung.
Schließlich ist einer solchen Anlage auch noch ein gewisser Mangel an Elastizität
eigen, der sich daraus ergibt, daß das Öffnen oder Schließen eines Ventils erst
nach einer gewissen, oft zu langen Zeit auf die Kältemaschine zurückwirkt.
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Alle diese Nachteile nun, die indessen nicht einmal die einzigen sind,
werden durch ein Verfahren nach der vorliegenden Erfindung vermieden.
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Diese besteht darin, daß in einer Anlage zur Kühlung mehrerer Räume
mittels inindesteris einer Kältequelle, wie z. B. Eis, Kältemaschine o. dgl., von
der Kältequelle bzw. von den Kältequellen aus nach den zu kühlenden Räumen hin mehrere
voneinander unabhängige Kühlmittelströme, etwa Luft, Sole o. dgl., durch je eine
besondere Fördereinrichtung, beispielsweise eine Pumpe, ein Gebläse o. dgl., bewegt
werden, wobei jede einzelne dieser Fördereinrichtungen dem besonderen Kühlzweck
des durch sie bewegten Kühlmittelstromes entsprechend selbsttätig regelnd beeinflußt
wird.
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Ein derartiger Einzelantrieb für die verschiedenen Kühlmittelströme,welche
von der Kältequelle ausgehen, hat gegenüber dem bisherigen Verfahren des gemeinsamen
Antriebs den Vorzug, daß einmal die Fördereinrichtungen für die einzelnen Kühlmittelströme
mit einem sehr hohen Wirkungsgrad, d. h.
also sehr sparsam arbeiten.
Sodann fallen alle empfindlichen und räumlich ungünstig angeordneten Absperrorgane
mit selbsttätiger Steuerung nebst Zuleitungen usw. vollkommen fort. Und endlich
eignet einer Anlage mit Einzelantrieb der Kühlmittelströme, neben einer beliebig
hohen Empfindlichkeit, eine ganz bedeutende Elastizität. Jeder einzelne Kühlmittelstrom
folgt unverzüglich auch der geringsten regelnden Beeinflussung seiner Fördereinrichtung,
ohne daß etwa gleichzeitig von einer anderen Stelle der Kühlanlage ausgehende hindernde
Einflüsse zur Auswirkung kommen könnten. Alle Temperaturdifferenzen, etwa von Räumen
eines Gebäudes, die sich beispielsweise aus ihrer verschiedenartigen Lage innerhalb
des Gebäudes, aus ihrer unterschiedlichen Größe, aus den Eigentümlichkeiten ihrer
Verwendung (Hitze abgebende Anlagen oder Vorrichtungen, starker und schneller Wechsel
hinsichtlich der im Raum anwesenden Menschen oder Tiere o. dgl.) oder aber aus anderen
Gründen ergeben, werden schnell und sicher ausgeglichen.
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Dient in einer solchen Anlage eine gleichfalls in Abhängigkeit von
den Temperaturen der zu kühlenden Räume geregelte Kälteinaschine als Kältequelle,
so wird diese Regelung sozusagen die Grobregelung darstellen, während die Regelung
der Fördermaschinen für die einzelnen Kühlmittelströme dabei als eine diese Grobregelung
ergänzende Feinregelung anzusprechen ist.
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Nach der weiteren Erfindung kann das Verfahren in der Weise ausgeübt
werden, daß jedem einzelnen der zu kühlenden Räume mindestens ein Kühlmittelstrom
zufließt. Insbesondere bei großen Versammlungsräumen, Fabriksälen u. dgl. kann es
geboten erscheinen, durch die Zuleitung mehrerer unabhängig voneinander geregelter
Kühlmittelströme, die zweckmäßig an verschiedenen Stellen des Raumes wirken, einen
Ausgleich etwa innerhalb des Raumes auftretender Temperaturdifferenzen herbeizuführen.
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In anderen Fällen wiederum kann es von Vorteil sein, daß Verfahren
so auszuüben, daß mindestens einer der Kühlmittelströme einer Gruppe von Räumen
zufließt. Man wird dies insbesondere dann tun, wenn in einer Gruppe von mehreren
meist kleineren Räumen im wesentlichen die gleichen Erfordernisse in bezug auf die
Kühlung gegeben sind. Die Gesamtanlage vereinfacht sich durch eine solche Maßnahme
unter Uriständen ganz wesentlich.
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Nach der weiteren Erfindung kann eine Kühlanlage,- deren Fördereinrichtungen
für die nach den zu kühlenden Räumen hin fließenden Kühlmittelströme durch temperaturempfindliche
Einrichtungen, welche in den zu kühlenden Räumen angeordnet sind, im Sinne der angestrebten
Kühlwirkung selbsttätig regelnd beeinflußt werden, in der Weise ausgestaltet werden,
daß die Fördermaschine mindestens eines der Kühlmittelströme durch mehrere in mindestens
einem der zu kühlenden Räume angeordnete temperaturempfindliche Einrichtungen gemäß
dem Mittelwert der auf diese wirkenden Raumtemperaturen beeinflußt wird. Durch eine
derartige Ausgestaltung des Verfahrens kann insbesondere bei der Kühlung mehrerer
Räume durch einen Kühlmittelstrom eine zu geringe oder aber eine zu starke Kühlung
einzelner Räume mit Sicherheit vermieden werden, sofern nur ein zweckentsprechender
Mittelwert für die gemeinsame Regelung vorbestimmt, d. h. also durch die Bemessung
der sich aus der Regelung ergebenden Kühlwirkung angestrebt wird.
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Wirkt bei einer Kühlanlage nach der vorliegenden Erfindung als Kältequelle
eine Kältemaschine, so wird die Anlage nach der weiteren Erfindung in besonders
vorteilhafter Weise so ausgebildet, daß die selbsttätige Steuerung der Antriebsmotoren
für die Kühlmittelfördereinrichtungen in an sich bekannter Weise durch die nämlichen
temperaturempfindlichen Einrichtungen erfolgt, die zur Steuerung des Antriebsmotors
der Kältemaschine in den zu kühlenden Räumen angeordnet sind. Eine solche Ausbildung
der Kühlanlage wird insbesondere dann sehr zweckmäßig sein, wenn der Antriebsmotor
der Kältemaschine durch mehrere in mindestens einem der zu kühlenden Räume angeordnete
temperaturempfindliche Einrichtungen entsprechend dem Mittelwert der auf die einzelnen
Einrichtungen wirkenden Temperaturen regelnd beeinflußt wird. In einem solchen Fall
erhalten die temperaturempfindlichen Einrichtungen also zwei Aufgaben zugewiesen,
die sie indessen ohne jede Schwierigkeit erfüllen können. Für die gesamte Anlage
andererseits ergibt sich aus einer solchen Anordnung eine nicht unwesentliche Vereinfachung
und Ersparnis.
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Als Kälteträger kann bei der Anwendung des Verfahrens nach der vorliegenden
Erfindung sowohl Sole oder eine andere geeignete Flüssigkeit verwandt werden als
auch Luft oder ein anderes Gas.
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Wird eine Flüssigkeit verwandt, so wird diese zweckmäßig durch Strahlkörper
nach Art der Heizungsstrahlkörper getrieben, welche in den zu kühlenden Räumen aufgestellt
und in das Kühlrohrsystem eingeschaltet sind. In solchen Gegenden, die im Verlauf
des Jahres sowohl Heizung als auch Kühlung der Räume verlangen, können die in
den
Räumen vorgesehenen Strahlkörper, wie bereits vorgeschlagen wurde, auch vom Heizsystem
in das Kühlsystem umschaltbar eingerichtet sein.
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Wird dagegen als Kälteträger Luft verwandt, so kann diese entweder
durch Gebläse unmittelbar in die zu kühlenden Räume getrieben werden oder aber durch
besondere in den Decken, Wänden und Fußböden der Räume angeordnete Kanäle. Wird
aus besonderen Gründen ein zur Atmung nicht geeignetes.Gas als Kälteträger benutzt,
so müssen die entweder frei durch die Räume geführten oder aber in die Wandungen
verlegten Kühlkanäle gasdicht sein.
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Das unmittelbare Einblasen der gekühlten Luft in die zu kühlenden
Räume, das sich indessen nicht immer anwenden lassen wird, trägt insofern zur Vereinfachung
der ganzen Kühlanlage bei, als alle sonst erforderlichen Rückleitungen entfallen.