DE58846C - Neuerungen an offenen Apparaten zur Klärung trüber Flüssigkeiten - Google Patents
Neuerungen an offenen Apparaten zur Klärung trüber FlüssigkeitenInfo
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Classifications
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D17/00—Separation of liquids, not provided for elsewhere, e.g. by thermal diffusion
-
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D17/00—Separation of liquids, not provided for elsewhere, e.g. by thermal diffusion
- B01D17/02—Separation of non-miscible liquids
- B01D17/0202—Separation of non-miscible liquids by ab- or adsorption
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D17/08—Thickening liquid suspensions by filtration
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der in beiliegender Zeichnung dargestellte Apparat, welcher seinen Mafsverhältnissen entsprechend
zur Klärung weichgemachten Kesselspeisewassers zu dienen hat, besteht aus dem Strömungsscheider, dem Adhäsionsscheider und
dem Absetzscheider mit offenem Druckfilter, welche in ihrer Wirkung ein Ganzes bilden.
Der Strömungsscheider, welcher zuerst das Wasser erhält, ist ein offener niederer
Kasten, dessen Breite zur Länge sich etwa wie ι : 4 verhält und der durch dicht eingesetzte
Wellblechwä'nde in eine Anzahl dreieckiger Fächer getheilt wird. Den Durchflufs des
Wassers vermitteln längliche Schlitze in den Ecken, während" der Abflufs in den-zweiten
Scheider durch eine gelochte Fläche im letzten Fach erfolgt.
Der Adhäsionsscheider ist ein offener, mäfsig hoher Kasten, der auf seiner ganzen
Länge der Breite nach durch Geflechtwände aus Holz ausgefüllt ist und dem Wasser auf
der dem Eintritt entgegengesetzten Seite den Ausflufs durch einige Lochreihen im Boden
gestattet; unterhalb ist der Boden mit etwa vier Rippen versehen.' Statt der Geflechtwände,
können auch Reisigfaschinen, Koks oder sonstige dem beabsichtigten Zweck entsprechende Stoffe
zur Füllung verwendet werden. Der Adhäsionsscheider ist mit seinem oberen Winkelrand in
den dritten Apparat,
den Absetzscheider, eingehängt, welcher
einen Wasserkasten darstellt, der fast doppelt so hoch ist wie der zweite Apparat. Entgegengesetzt
dem Wassereinlauf· aus dem Adhäsionsscheider enthält der Kasten eine schmale Abtheilung
mit offenem Siebboden zur Aufnahme des Filterstoffes, und das Wasser wird über demselben durch das Ausflufsrohr vollkommen
hell nach einem Reinwasserbehälter oder direct nach der Kesselspeiseeinrichtung abgeführt. Am
Boden ist der Absetzscheider behufs schneller Entleerung und Reinigung mit einem Schlamm-Abflufshahn
versehen.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: In dem Strömungsscheider wird die
Hauptmasse des im Wasser suspendirten Niederschlags im freien, aber oft scharf abgebogenen
Zickzacklauf derart abgeschieden, dafs von Fach zu Fach die fortschreitende Klärung leicht
wahrzunehmen ist. Im Gegensatz zu dem offenen Lauf im ersten Scheider erfolgt die
weitere Reinigung im stehenden Wasser, denn es ist ersichtlich, dafs die beiden folgenden
Apparate mindestens bis zum Ausflufsrohr angefüllt bleiben. Der Erfolg wird wesentlich
durch die fortwährende Theilung des Wassers und die Darbietung einer denkbar gröfsten
Berührungsfläche gesichert und beschleunigt, und das Wasser tritt schon fast hell in den
unteren Raum des Absetzscheiders ein. Um das Wasser vor Erreichung des Filters zu
weiterer Ausscheidung zu zwingen, wird der gerade Lauf durch die Rippen am Boden des
Adhäsionsscheiders in einen wellenförmigen übergeführt, der eine weitere Reinigung zur
Folge hat, derart, dafs dem Schlufsfilter nur bei schleimigen und färbenden Verunreinigungen
noch eine Wirkung übrig bleibt. Je nach der Beschaffenheit der Flüssigkeit werden als Filterfüllung
Filz- oder Gewebestreifen allein oder in Verbindung mit Holz-' oder Glaswolle verwendet:
den Abschlufs bildet ein mit Filz oder
Gewebe überzogener Metallrahmen, der den Auftrieb des Wassers ausgleicht.
Die Leistung des Apparates vertheilt sich derart, dafs bei sehr schmutzigem Wasser der
Strömungsscheider 92 pCt., der Adhäsionsscheider über 7 pCt. und der Absetzscheider
mit Filter weniger als 1 pCt. Rückstand erhält.' Auf diese Weise soll durch die Bauart des
Apparates eine zweckmäfsige Theilung der Arbeit und leichte Reinigung erzielt werden,
da letztere im günstigsten Verhältnifs zur Schlammausscheidung steht. Während der
Strömungsapparat entsprechend dem Verunreinigungsgrad des Wassers wöchentlich ein- bis
zweimal durch Ausbürsten und Ausgiefsen gereinigt werden mufs, kann der Adhäsionsscheider
6 Monate und der Absetzscheider bis . zu einem Jahr ohne Reinigung und ohne ungünstigen
Einflufs auf die Güte der Leistung arbeiten, da die Berührungsflächen in den Geflechtwänden
täglich nur gröfser und wirksamer werden.
Der Apparat arbeitet continuirlich ohne jede Wartung oder Aufsicht, wenn der Einflufs entsprechend
dem Abflufs regulirt ist; falls aber das gereinigte Wasser vor Eintritt in den Injector
oder' die Kesselspeisepumpe in einen kleinen Vorrathsbehälter geht, so kann der
Hahn am Einflufsrohr durch einen Schwimmer in diesem gesteuert werden.
Neben der Fähigkeit des Apparates, bei jeder Art der Wasserreinigung, sei es nach dem
de Haen'schen oder dem Bohlig'sehen Verfahren oder bei einfacher Erhitzung des Wassers
mit oder ohne Zuhülfenahme von Soda oder sonstigen Mitteln, gleich gute Dienste zu leisten,
bietet er noch den Vortheil, das Speisewasser absolut fettfrei zu liefern, so dafs auch alles
Condensationswasser nach Passiren des Apparates zur Kesselspeisung verwendet werden kann.
Wenn auch der Apparat in erster Linie zur Reinigung des Kesselspeisewassers dienen soll,
so dürfte er unter Zugrundelegung der richtigen Dimensionen doch ebenso gut und zuverlässig
zur Klärung aller Art Abwässer in jeder Beschaffenheit und Menge dienen können."
Claims (2)
1. für den Strömungsscheider die Einrichtung
dreieckiger Gefache, hergestellt durch Wellblechwände mit hohen schmalen Wechselschlitzen
in gewisser Entfernung vom Boden zum Durchführen der Flüssigkeit im horizontalen
Zickzacklauf und mit Abflufs in der ganzen Breite des Apparates;
2. für den Adhäsionsscheider die Durchführung der Flüssigkeit durch ein mit Ge- .
flechtwänden, Reisigfaschinen, Koks oder dergleichen angefülltes Gefäfs, welches, in
ein zweites eingehängt ist und mit diesem gleiche Wasserstandshöhe hat, um hierdurch
ein horizontales Fortschreiten der Flüssigkeit unter Ausnutzung der sich darbietenden
vollen Anhaftungsfläche zu erreichen;
.3. für den Absetzscheider die Ueberführung der Flüssigkeit aus dem Adhäsionsscheider
in das äufsere Gefäfs unter dem Flüssigkeitsspiegel, um durch die horizontale und
aufströmende Richtung nach dem Ausflufs unter Zuhülfenahme einer durch angebrachte
Rippen bewirkten wellenförmigen Fortbewegung die letzten suspendirten Schlammtheile
zum Absetzen zu bringen; alles sowohl für die einzelnen Theile als auch für den durch Zeichnung und Beschreibung
nachgewiesenen Gesammtapparat, soweit derselbe aus den bezeichneten Theilen besteht.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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