DE588075C

DE588075C - Schutzeinrichtung gegen Erdschluss fuer starr geerdete Netze

Info

Publication number: DE588075C
Application number: DEA63667D
Authority: DE
Inventors: Dr Rolf Wideroee
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1931-10-07
Filing date: 1931-10-07
Publication date: 1933-11-13

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 13. NOVEMBER 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE 6850

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschait in Berlin*) Schutzeinrichtung gegen Erdschluß für starr geerdete Netze

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Oktober 1931 ab

In starr geerdeten Netzen treten in den meisten Fällen die Fehler als einphasige — Kurzschlüsse auf. Namentlich bei Kabeln pflegen diese Fehlerarten die Regel zu bilden. In starr geerdeten Netzen genügt es daher, im allgemeinen ein nur auf Erdschluß ansprechendes Schutzsystem vorzusehen. Um ein selektives Abschalten der fehlerbetroffenen Anlageteile zu erhalten, wird man dabei das bekannte Impedanzprinzip anwenden, d. h. die Abschaltung in Abhängigkeit von dem Widerstand der Kurzschlußschleife vornehmen. Eine sehr einfache impedanzabhängige Schutzeinrichtung für Netze mit starr geerdetem Sternpunkt erhält man durch Verwendung eines allen Phasen gemeinsamen Relais, auf dessen Drehsystem in dem einen Drehsinne ein Stromquadratsystem und in dem anderen Drehsinne ein Wattsystem einwirken, dessen Stromspule vom Asymmetriestrom beeinflußt ist, während die an ihrem einen Ende an den Nullpunkt angeschlossene Spanrmngsspule nach der Erfindung mit ihrem anderen Ende über eine in jeder Phasenleitung liegende Impedanz sowie die Kontakte von Anregerelais jeweils an die vom Fehler betroffene Phase gelegt ist.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Auf die Ferrarisscheibe 1 eines Relais 2 wirken die Stromspule 3, die Stromquadratspule 4 und eine Spannungsspule 5. Die Stromspulen 3 und 4 werden vom Asymmetriestrom durchflossen. Sie sind zu diesem Zweck zwischen den Sternpunkt der Stromwandler 6, 7 und 8 gelegt und einen weiteren Sternpunkt 9, der von den Stromspulen 10, 11 und 12 von drei Anregerelais gebildet wird. Außer diesen Stromspulen besitzen die Anregerelais je zwei Spannungsspulen 13, 14, 15, 16 und 17, 18. Die Spannungsspulen 13, 15 und 17 liegen dabei jeweils -zwischen den Phasen, deren Strom in dem betreffenden Anregerelais nicht wirksam ist, während die Spannungsspulen 14, 16 und 18 zwischen die Phase, deren Strom in dem Relais wirksam ist, und dem Nullpunkt des Systems angeschlossen sind. Die von den Anregerelais betätigten Kontakte 19, 20 und 21 liegen in Serie zu Widerständen 22, 23 und 24, die zu einem Sternpunkt 25 vereinigt sind. Zwischen den Sternpunkt 25 und den Nullpunkt ist über einen Kondensator 26 die Spannungsspule 5 geschaltet.

Bei einem Erdschluß wird nun die Spannungsspule 5 infolge der Betätigung der Kontakte 19, 20 und 21 der Anregerelais von der Spannung zwischen der vom Fehler betroffenen Leitung und Erde erregt. Gleichzeitig tritt der Asymmetriestrom auf, so daß die Einstellung der Kontakte 27 des Relais 2 in Abhängigkeit von dem Quotienten aus der

*J Von dein Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Rolf Wideröe in Vinderen, Oslo.

Erdschlußleistung und dem Stromquadrat erfolgt. Durch ein Zeitrelais, das z. B. die Gegenkontakte zu den Relaiskontakten 27 bewegt, wird erreicht, daß die Auslösezeit abhängig von der Impedanz der Erdschlußschleife wird. Die Widerstände 22, 23 und 24 verhüten, daß bei gleichzeitigem Ansprechen von zwei Anregerelais der Spannungswandler kurzgeschlossen wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Schutzeinrichtung gegen Erdschluß für starr geerdete Netze mit Hilfe eines allen .Phasen gemeinsamen Impedanzrelais, dessen Stromquadratspule und im Zusammenhang mit der Spannungsspule im entgegengesetzten Sinne wirkende Stromspule vom Asymmetriestrom beeinflußt sind, während die Spannungsspule von der Spannung der kranken Phase gegen Erde erregt ist, dadurch gekennzeichnet, daß diese Spannungsspule (5) mit ihrem einen Ende über eine in jeder Phase liegende Impedanz (22,23,24) sowie die Kontakte (19, 20, 21) von Anregerelais an die Phasenspannungsanschlüsse gelegt ist.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anregerelais" eine Strom- (10) und zwei Spannungswicklungen (13, 14) besitzen, von denen die eine (13) jeweils zwischen den Phasen (S₁ T) liegt, deren Ströme in dem Relais nicht wirksam sind, während die andere (14) zwischen die Phase (r), deren Strom in den Relais wirksam ist, und Erde gelegt ist.
3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungsspule (5) eine Kapazität (26) vorgeschaltet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen