-
Elektrischer Tarifzähler Die Erfindung _ betrifft einen Zähler für
Elektrizitätsverteilungsnetze. Bei solchen Anlagen ist zuweilen der Tarifpreis für
- eine bestimmte Anzahl der dem Netz entnommenen Kilowattstunden ein anderer als
der Preis für den über die festgesetzte Anzahl überschießenden Verbrauch, und wieder
ein anderer Preis ist für solche Fälle vorgesehen, in denen der Verbrauch hinter
der im Pauschal vörausbestimmten Leistung zurückbleibt. Ziel der Erfindung ist es,
:einen telektrischen Leistungszähler zu schaffen, der folgende verschiedenen Leistungen
anzeigt a) die Gesamtleistung W1, b) die überschußleistung Ws=Wi-Wo und c) die Minderleistung
WL =Wo -Wt. Schließlich kann es verwünscht sein, auf einem vierten Zähler
den Stundentarif abzulesen. Der Zähler nach der Erfindung gestattet nun, mit Hilfe
eines Doppeldifferentialsystems die gewünschten Ablesungen auszuführen.
-
Bekannt sind bereits Überschußleistungs-oder Amperestundenzähler,
die mit einem mit konstanter Geschwindigkeit laufenden Motor und zwei Differentialen
ausgerüstet sind, wobei Zähler und Motor je ein Sonnenrad eines Differeaitials antreiben,
deren Differenzgeschwindigkeit dem zu messenden überschuß proportional ist. Da es
nun bei der Registrierung von Größen, wie W5 oder Wo, darauf ankommt, daß das Antriebsrad
des entsprechenden Uhrwerks niemals zurückbleiben darf, so machen die bisher verwendeten
Apparate die Benutzung von Zahnradgesperren o. dgl. erforderlich, die das Planetenrad,
das mit den beiden von dem Zähler und dem Motor angetriebenen Sonnenrädern zusammenwirkt,
an einer Rückwärtsdrehung hindern. Dabei treten wesentliche Reibungen auf, und außerdem
sind die dabei angewendeten Schaltanordnungen recht kompliziert und empfindlich.
-
Erfindungsgemäß wird eine Konstruktion vorgeschlagen, die die Messung
der oben angeführten Größen in einfacher Weise ermöglicht und bei der die schädliche
Reibung bei laufender-Apparatur auf ein Minimum herabgesetzt ist. Die Leistung kann
bei Oberschreiten der vorgegebenen Höhe auf einem Zählwerk gemessen werden und auf
einem anderen Zählwerk gleichzeitig die Gesamtleistung,- ohne daß diese letzte Angabe
bei geringer Belastung durch dieerwähnten schädlichen Reibungen gefälscht wird.
Erfindungsgemäß werden zu diesem Zweck die beiden Planetenräder der beiden Differentiale
fest miteinander verbunden. Ein besonderes Relais zur Arretierung des einen oder
anderen
beweglichen Teiles der Apparatur, um eine Drehung im falschen
Sinne zu vermeiden, ist hierbei nicht notwendig.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der schematischen Figur
dargestellt, in der ;eine Anordnung für einen Zähler gezeigt ist, der Wattstunden
oder ein Vielfaches dieser Größe mißt.
-
In der Anordnung nach der Figur sind die Achsen des Zählers und des
Motors mit O und O'-bezeichnet. Auf diesen Achsen sitzen Schrauben ohne Ende, die
.mit Zahnrädern R, R' 'in Eingriff stehen. Die Umdrehung der Zählerachse O wird
auf der einen Seite wie gewöhnlich auf ein Zählwerk Hl überträgen, das den gesamten
Leistungsverbrauch anzeigt, und auf der anderen Seite unter Zwischenschaltung geeigneter
Räderwerke auf das Sonnenrad P, des Differentials Dl. Auf dieselbe Weise werden
die Umdrehungen der Motorachse O' durch ein Räderwerk auf das Sonnenrad P1' desselben
' Differentials übertragen. Das Planetenrad S,. registriert dann die Differenz der
von P1 und Pi übertragenen Werte. Die Achse X X' des Planetenrades S, ist
mit der Achse Y Y' des Planetenrades S2 eines zweiten -Differentials D2 fest
verbunden.
-
Wenn die Sonnenräder P2 und P2' dieses Differentials sich frei. drehen
können, so würden sie das mit gleicher Geschwindigkeit, aber in entgegengesetztem
Sinne, tun. Zwei Klinken C und C greifen jedoch in die Räder P2 und P2 derart
ein, daß eine Drehung stets nur in :einem Sinne erfolgen kann. Wenn-das Planetenrad
S, des Differentials Dl und damit das Planetenrad S2 des Differentials,k sich in
einem Sinne drehen, der einem überschreiten der vorgegebenen Leistungshöhe entspricht,
so wird sich das Rad P2' bewegen, wobei die _Klinke C auf dem Rad gleitet, während
das Rad P2 durch die Klinke C festgehalten wird. Die Bewegung von P2' wird unter
Zwischenschaltung geeigneter Radübertragungen durch das Zählwerk H2 registriert,
das damit die ilberschußleistung über die vorgegebene Leistungsgrenze mißt. Das
Zählwerk Hl registriert gleichzeitig den Gesamtleistungsverbrauch. .
-
Wenn dagegen das Planetenrad S, und damit das Planetenrad S2 in umgekehrtem
Sinne umlaufen, wie es .bei Unterschreiten der vorgeschlagenen Höhe der Fall ist,
drehen sich die beiden Sonnenräder P2 und P2' im entgegengesetzten Sinn. In diesem
Fall aber hindert die Klinke C' das Sonnenrad P2' an der Bewegung, während das SonnenradP2
sich frei dreht.
-
Man kann daher gegebenenfalls noch auf einem dritten Zählwerk die
Umdrehungen dieses Sonnenrades P2 zählen, die den unter der vorgegebenen Höhe zurückbleibenden
Verbrauch anzeigen.
-
Durch Benutzung eines Stundenzählers (beispielsweise des mit konstanter
Geschwindigkeit laufenden Motors der Apparatur) kann man prüfen, ob der Gesamtzähler
richtig arbeitet, da nach .einer Anzahl Stunden H, während der der Zähler gelaufen
ist (wenn man mit Pd die von der vorgegebenen Grenze abweichende Leistung bezeichnet),
die Gleichung erfüllt sein -muß: Pd X H = I W H -f- j (Pd
__ W) H - 1 (W - Pd) H .
Dabei bedeuten entsprechend den oben
gegebenen Definitionen: WH die Angabe des Zählwerkes Hl, (W - Pd)
H die Angabe des Zählwerkes H., (Pd - W) H die Angabe des dritten
Zählwerkes. Pd X H könnte man auf eihem vierten Uhrwerk ählesen, das mit
dem Stundenzähler zu verbinden wäre.