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Verfahren zur Herstellung elektrischer Wickelkondensatoren Elektrische
Wickelkondensatoren werden im allgemeinen so hergestellt, daß einzelne Faserstoff-
und Folienstreifen von Vorratsrollen, die sich auf - einem Gestell befinden, abgewickelt
und auf einen Dorn oder Kern aufgewickelt werden. Es werden z. B. zu einem Kondensator,
der aus zweimal drei Papierlagen und zwei Folienstreifen besteht, sechs Papier-
und zwei Folienrollen, also insgesamt acht Rollen benötigt. Besteht der Kondensator
aus zweimal sechs Papier- und zwei Folienstreifen, so sind insgesamt vierzehn Rollen
erforderlich. Da die Vorratsrollen ihrer großen Durchmesser wegen nur in gewissen
Abständen voneinander befestigt werden können, haben die Wickelmaschinen fürs eine.
größere Anzahl von Papierlagen einen großen Raumbedarf und werden sehr teuer, und
das Wickeln wird wegen der vielen Rollen umständlich.
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Bei dem neuen Verfahren werden diese Nachteile dadurch vermieden,
daß erfindungsgemäß vor dem Wickeln und Imprägnieren mehrere leitende undioder gleichartige
dielektrische Bänder auf einen gemeinsamen Kern zu einer Vorratsrolle aufgewickelt
werden, ohne daß die Bänder hierbei imprägniert oder zusammengeklebt werden, und
dem dann die Bänder von der Vorratsrolle dem zu wickelnden Kondensator zugeführt
werden. Es ist bekannt, bei der Herstellung von Kondensatoren auf die Metallbänder
Gummilösung aufzutragen und durch darauffolgendes Trocknen auf den Metallbändern
selbst dielektrische Schichten zu erzeugen und die so erhaltenen, mit dielektrischen
Schichten versehenen Metallbänder zu einem Wickel zusammenzurollen.
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Es ist ferner bekannt, je zwei Papierstreifen mit einem dazwischenliegenden
Metallstreifen durch geschmolzenes Paraffin zu führen und darauf zwei solcher mit
Papierstreifen zusammengeklebter Metallbänder zu einem Kondensator zusammenzuwickeln.
Durch diese Maßnahme soll eine gute Imprägnierung erzielt und Luftblasen oder Zwischenräume
zwischen den Metallbändern und den Papierstreifen vermieden werden.
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Es ist weiterhin bekannt, Isolierzwischenlagen für elektrische Kondensatoren
dadurch herzustellen, daß man mehrere verschiedenartige Bänder mittels eines Wachses
zusammenklebt. Für dieses Zusammenkleben der Isolierzwischenlage ist natürlich ein
besonderer ,Arbeitsvorgang erforderlich, welcher vor dem eigentlichen Wickeln des
Kondensators erfolgt.
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Bei den beschriebenen bekannten Verfahren handelt es sich aber um
etwas ganz anderes als bei dem Verfahren nach der Erfindung,
durch
welches eine Vereinfachung des Wickelvorganges bezweckt wird. Zusammenfassend ergibt
sich, daß bei den bekannten Verfahren als Ausgangselemente entweder überhaupt keine
dielektrischen Bänder dienen, oder aber die mit Metallbändern zusammengeklebten
dielektrischen Bänder werden vor dem Wickeln imprägniert, oder aber verschiedenartige
dielektrische Bänder werden zu einem einzigen Band zusammengeklebt.
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Die bekannten Verfahren konnten deshalb keinerlei Anregung zu der
Erfindung geben, zumal es ganz selbstverständlich war, daß die zusammengeklebten
Bänder in fertigem Zustand als ein einziges Band zu betrachten sind, für welches
selbstverständlich nur eine Vorratsrolle erforderlich ist.
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Die durch das Verfahren erreichte Ersparnis wird nachstehend an einem
praktischen Beispiel beschrieben: Nach dem neuen Verfahren können je drei Papierbänder
durch Aufspulen auf einen gemeinsamen Kern zu einer Papierrolle vereinigt werden,
während die Folienbänder von zwei besonderen Vorratsrollen abgewickelt werden. Es
würden dann beispielsweise für den erwähnten Dreilagenkondensator nicht mehr sechs
Papier- und zwei Folienrollen, sondern nur noch zwei Papier- und zwei Folienrollen
erforderlich sein. Man kann also auch auf _ den gewöhnlichen Maschinen Kondensatoren
mit höheren Lagenzahlen herstellen, ohne daß die Maschinen verändert zu werden brauchen
und hierdurch die Übersicht beim Wickeln leidet. Dies hat insbesondere den Vorteil,
daß man nur kleinere Wickelmaschinen anzuschaffen braucht, die stets voll ausgenutzt
werden können, während bisher beispielsweise bei der Anfertigung von Ein- oder Zweilagenkondensatoren
auf Maschinen für vier oder mehr Lagen diese schlecht ausgenutzt sind. Das neue
Verfahren kann ohne weiteres auch auf größere Lagenzahlen ausgedehnt werden. Man
kann auch sämtliche zu einer Elektrode gehörige dielektrische und metallische Bänder
auf eine gemeinsame Vorratsrolle aufwickeln und hat dann überhaupt nur eine einzige
Vorratsrolle, von welcher aus die Bänder dem Wickeldorn zugeführt werden.
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Um zu erreichen, daß mehrere Papierlagen, die von einer gemeinsamen
Vorratsrolle abgewickelt werden, gleichmäßig gespannt sind, können für die einzelnen
Lagen Ausgleichsrollen angebracht werden,' die geringe Längenunterschiede der Bänder
ausgleichen und eine annähernd gleichmäßige Verteilung der Zugspannung beim Wickeln
bewirken.
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In der Abb. i der Zeichnung ist eine Wickelmaschine der bekannten
Art, bei der die Anzahl der Vorratsrollen mit der Anzahl der isolierenden und metallischen
Bänder übereinstimmt, für Kondensatoren aus zweimal einer Papierlage und zwei Folienstreifen
in Seitenansicht dargestellt. Von den Papiervorratsrollen i und a und den Folienrollen
3 und 4. werden die mit vollausgezogenen Linien dargestellten Papierstreifen 5 und
6 und die mit unterbrochenem Linienzug gekennzeichneten Folienstreifen 7 und 8 auf
den Wickel 9 aufgewickelt.
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In der Abb. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Maschine nach der
Erfindung in Seitenansicht dargestellt. Die Maschine soll beispielsweise zur Herstellung
von Kondensatoren aus zweimal drei Papierlagen und zwei Folienstreifen dienen. Die
Papierbänder mit je drei Lagen sind auf je eine gemeinsame Vorratsrolle io und i
i vor dem Wickeln der Kondensatoren aufgespult. Von der Vorratsrolle io laufen die
Papierbänder 12, 13, 14 und von der Vorratsrolle i i die Papierbänder 15, 16, 17
zu dem Wickeldorn, auf welchem der Wickel 9 hergestellt wird. Gleichzeitig laufen,
wie bei der Maschine nach Abb. i, von den Verratsrollen 3 und 4. die Folienbänder
7 und 8 zu dem Wickel g. Um eine gleichmäßige Spannung der Papierbänder 12, 13,
14 bzw. 15, 16, 17 beim Wickeln zu erreichen, sind die Papierbänder über Ausgleichsrollen
geführt. Die Anordnung ist hierbei so getroffen, daß je eine der Ausgleichsrollen,
und zwar die Rollen 2o und 21, über welche das eine Papierband 14 bzw. 15 der gemeinsamen
Papiervorratsrollen io und i i läuft, eine feste Lagerung besitzt, während die Lagerung
der übrigen Ausgleichsrollen 18 und ig, über welche die Papierbänder 12 und 13 sowie
16 und 17 laufen, in vertikaler Richtung beweglich ist und die Rollen durch einen
Kraftspeicher gegen die Papierstreifen 12- und 13 bzw. 16 und 17 gedrückt werden.
Als Kraftspeicher kommen insbesondere Federn in Frage, jedoch können auch Gewichte
Verwendung finden.