DE586692C - Kreiselkompass - Google Patents
KreiselkompassInfo
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- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/34—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
- G01C19/38—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Kreiselkompasse, bei denen zur Einstellung der Kreiselachse
in den Meridian eine Schwerkraftsteuerung mittels Flüssigkeitsüberführung durch ein Rohr
zwischen beiderseits der Drehungsebene des Rotors angebrachten Behältern ausgeübt wird,
deren zwei an jeder Seite in seitlichem Abstand östlich und westlich von der Drehungsachse angeordnet
sind. Bis zur vorliegenden Erfindung ist es in der Praxis gebräuchlich gewesen, bei
Kompassen zwei Paare von untereinander verbundenen Flüssigkeitsbehältern oder -büchsen
in der Weise zu verwenden, daß die Verbindungsrohre unmittelbar von der Nordostbüchse zur
Südostbüchse und von der Nordwestbüchse zur Südwestbüchse laufen, wobei diese Rohre
eine wesentliche waagerechte Länge in der Nordsüdrichtung haben. Derartige Kompasse arbeiten
unter gewöhnlichen Bedingungen recht
ao befriedigend und werden auch im allgemeinen durch das Rollen des Schiffes wenig gestört;
wenn sie aber einer zusammengesetzten Schlinger- und Stampfbewegung unterworfen sind, die
etwa unter 45 ° zur Nordsüdrichtung mit einer Dauer von 8 Sekunden wirkt, so zeigen solche
Kompasse ein Bestreben, ein wenig vom Meridian wegzuwandern. Die Erfindung bezweckt, gerade
diesen geringfügigen Fehler zu verhüten und genauere Ergebnisse als jemals zuvor unter
solchen schweren Rollzuständen durch eine eigentümliche Anordnung der Verbindungsrohre
zwischen den verschiedenen Behältern zu erzielen, wie sie durch die Ansprüche gekennzeichnet
ist.
Auf der Zeichnung sind mehrere bevorzugte Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
Abb. ι ist die Ansicht von Norden auf einen mit der Erfindung ausgerüsteten Kreiselkompaß,
teilweise im Schnitt.
Abb. 2 ist ein schematischer Grundriß der Flüssigkeitsbehälter und ihrer Verbindungsrohre.
Abb. 3 ist eine gleichartige Darstellung einer Abänderung, und ' "
Abb. 4 ist eine Seitenansicht der in Abb. 3 gezeichneten Ausführungsform der Verbindungsrohre.
Die gebräuchlichen Teile eines genormten Kreiselkompasses sind aus Abb. 1 zu entnehmen,
in welcher 1 die Kreiselkappe, 2 den lotrechten Kardanring, 3 den im Azimut nachgesteuerten
ringförmigen Bestandteil und 4 den Rahmen der die Schwerkraft zur Richtwirkung heranziehenden
Einrichtung darstellt, der an den Ring 3 angelenkt und durch den exzentrischen Arm 5 mit der Kreiselkappe verbunden ist. Auf
dem Rahmen 4 sind die Flüssigkeitsbehälter .
oder Büchsen 6, 6' und· 7, 7' befestigt, wovon 6 und 6' nördlich und südlich von der lotrechten
, Ebene des Kreiselrades, jedoch westlich von der Kreiselachse angeordnet sind, während die
Büchsen 7, 7' in gleichartiger Weise östlich von der Kreiseldrehachse sich befinden. Wie oben
angegeben, ist die frühere Gepflogenheit die gewesen, die Büchsen 6 und 6', ferner 7 und 7
unmittelbar miteinander zu verbinden. Hingegen ist bei der in Abb. 1 und 2 gezeichneten
Ausführungsform ein Rohr 9 vorgesehen, das von der Büchse 6 unterhalb des Kompasses
diagonal durch zur Büchse 7' geht, und in gleicher Weise reicht ein Rohr 10 von der Büchse 7
unterhalb des Kompasses diagonal durch zur Büchse 6'. Durch eine derartige Anordnung
wird das waagerechte Stück eines jeden Rohres,
das sich in der Linie der vom Rollen herrührenden Beschleunigungskräfte befindet, in hohem
ao Maß heruntergesetzt, indem die Rohre so gekrümmt sind, daß ein großes Stück ihrer Länge
mehr in einer lotrechten als in einer waagerechten Ebene verläuft.
Außerdem ist zu beachten, daß, wenn das Schiff kombinierte Schlinger- und Stampfbewegungen
ausführt, keine seitlichen Beschleunigungskräfte vorhanden sind, die in einem von den Rohren wirken, nämlich im Rohr
rechtwinklig zur Rollebene. Infolgedessen besteht z. B. für ein Nordost-Südwest-Rollen kein
Bestreben, irgendwelche Strömung zwischen den Büchsen 6 und 7' herbeizuführen. Allerdings
würde unter diesen Umständen ein etwas größeres Streben vorhanden sein, um eine
Strömung zwischen den Büchsen 7 und 6' herbeizuführen. Aber eine Verdoppelung der
Strömung würde nicht zustande kommen, weil zwar die Beschleunigungskraft größer werden
würde, aber die Strömung nicht direkt zu der Kraft, welche das Bestreben hat, die Strömung
herbeizuführen, proportional ist. Auch ist zu beachten, daß irgendwelche Verschiebung der
Flüssigkeit (z. B. des Quecksilbers) in der Ostwestrichtung auf die Wirkungsweise des
Kompasses keinen Einfluß hat.
Eine bessere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in den Abb. 3 und 4 gezeichnet.
Bei dieser Ausführungsforrn sind die Büchsen 16 und 17 miteinander durch ein Rohm
50. verbunden und die Büchsen 16' und 17' durch
ein Rohr 12; diese Rohre verlaufen nach Ost
und West. Dies ist ein neuer Grundsatz beim Entwurf von Kreiselkompassen; denn bei solchen
sind die Behälter bisher ausschließlich in der Nordsüdrichtung verbunden worden. Dadurch
ist eine mehr gleichbleibende Vollkommenheit in der Wirkungsweise erzielt, ohne Rücksicht auf die Rollebene des Schiffes. Außer-■
dem sind die Rohre 11 und 12 durch ein einziges
abwärts gebogenes Rohr 13 quer miteinander verbunden. Die Rohre 11 und 12 sind ebenfalls
abwärts gebogen, und zwar in dem aus Abb. 4 ersichtlichen ■ Maße. Diese Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes scheint die meisten von den Vorzügen der in Abb. 1 und 2 gezeichneten
Ausführungsform zu besitzen. Außerdem sieht sie einen Flüssigkeitsweg für die Flüssigkeit
(Quecksilber) vor, der das Bestreben hat, sehr kräftig das Ansteigen der vom Rollen und
Stampfen herrührenden raschen Beschleunigungsdrücke zu verhüten. Wie im Fachgebiet
bekannt ist, geht die ernsteste Rollwirkung in den Ebenen mitten zwischen den Hauptebenen
vor sich, und wenn diese bei der vorliegenden Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise in eine Richtung von Nordost nach Südwest vorkommt, so würde das vorherrschende
Bestreben das sein, eine Strömung von der Büchse 16 zur Büchse 17 und von der
Büchse 16' zur Büchse 17' herbeizuführen, weil
das Rohr in der Ostwestrichtung die größere Länge hat. Auf diese Weise wird das kleinere
Bestreben des Quecksilbers, in der Nordsüdrichtung zu strömen, stark überwunden. Wird
die Angelegenheit auf eine andere Weise betrachtet, so würde das Quecksilber beim Fließen
von der Büchse 16' in das Rohr 13 das Bestreben
haben, etwas Quecksilber aus der Büchse 17' herauszusaugen, wodurch der Strömung ein
Widerstand geleistet wird. Außerdem würde das vom Rohr 13 in das Rohr 11 nach der Büchse
17 hinströmende Quecksilber das Bestreben haben, etwas Quecksilber aus der Büchse 16
herauszuziehen, also wiederum die Strömung zu verlangsamen, und welche Verschiebung
des Quecksilbers in den Büchsen 16' und 17' oder 16 und 17 auch stattfinden mag, sie würde
den Kompaß nicht beeinflussen, da dieseBüchsen auf verschiedenen Seiten von der Nordsüdachse
liegen. Das Herumströmen des Queck-Silbers um die Biegung der Rohre strebt auch
danach, den Anstieg herunterzusetzen.
Ein Vorzug der in den Abb. 3 und 4 gezeichneten Ausführungsform gegenüber der in Abb. 2
gezeichneten ist der, daß die Beschleunigungskraft in der Zwischenebene unter einem Winkel
von 45° auf die Flüssigkeit (Quecksilber) im Rohr 13 einwirkt, so daß sie keine so große
Störkraft erhält wie z. B. das Rohr 10 in Abb. 2. Demgegenüber wird in den Abb. 3 und 4 nur
ein Rohr 13 benutzt, während bei der alten
Ausführungsform des Kompasses, bei der zwei Paare von Büchsen angewendet wurden, je ein
Rohr unmittelbar die Büchsen 16 und 16' sowie 17 und 17' verband.
Ferner ist zu beachten, daß die Vorzüge der in den Abb. 3 und 4 gezeichneten Ausführungsform der Erfindung bei der in Abb. 2 ge-
;eichneten Ausführungsfarm in hohem Maß einfach dadurch erreicht werden können, daß lao
die beiden Rohre 9 und 10 in der Nähe ihres mittleren Punktes aneinander angeschlossen
und zusammengeschweißt werden, so daß die beiden Rohre innen verbunden sind.
Claims (6)
1. Kreiselkompaß, bei dem zur Einstellung der Kreiselachse in den Meridian
eine Schwerkraftsteuerung mittels Flüssigkeitsüberführung durch ein Rohr zwischen
ίο beiderseits der Drehungsebene des Rotors
angebrachten Behältern ausgeübt wird, deren zwei an jeder Seite in seitlichem Abstand
östlich und westlich von der Drehungsachse angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der NO-Behälter mit dem SW-Behälter . und der NW-Behälter mit dem SO-Behälter
verbunden ist.
2. Kompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Verbindungen
zwischen den Behältern unter der Kreiselkappe kreuzweise diagonal erstrecken.
3. Kompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet/ daß die Verbindungsmittel
enthalten:
eine Rohrleitung (11, Abb. 3), welche die Behälter (16 und 17) auf der
Nordseite verbindet;
eine Rohrleitung (12, Abb. 3), welche die Behälter (16' und 17') auf der Südseite
verbindet, und
eine Leitung, die die vorerwähnten Rohre (11 und 12) verbindet, um
Strömung der Flüssigkeit in der Nordsüdrichtung zuzulassen.
4. Kompaß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen
den Ostwestrohren (11 und 12) aus einem
einzigen, im Bogen abwärts geführten Rohr (13) besteht.
5. Kompaß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsrohr
(13) in der nordsüdlichen Lotebene durch die Kompaßaufhängung liegt.
6. Kompaß nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behälter in der Ostwestrichtung weiter voneinander entfernt liegen als in der
Nordsüdrichtung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US389146A US1811415A (en) | 1929-08-29 | 1929-08-29 | Liquid controlled gyrocompass |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE586692C true DE586692C (de) | 1933-10-26 |
Family
ID=23537028
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930586692D Expired DE586692C (de) | 1929-08-29 | 1930-08-29 | Kreiselkompass |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1811415A (de) |
DE (1) | DE586692C (de) |
FR (1) | FR701258A (de) |
GB (1) | GB353296A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2922228A (en) * | 1944-09-02 | 1960-01-26 | Bosch Arma Corp | Gyro compass |
US2811785A (en) * | 1946-04-02 | 1957-11-05 | Sperry Rand Corp | Gyroscopic direction-indicating instruments |
GB1098827A (en) * | 1964-09-14 | 1968-01-10 | Kabushikikaisha Tokyo Keiki Se | Liquid ballistic for gyrocompasses |
-
1929
- 1929-08-29 US US389146A patent/US1811415A/en not_active Expired - Lifetime
-
1930
- 1930-08-27 GB GB25545/30A patent/GB353296A/en not_active Expired
- 1930-08-28 FR FR701258D patent/FR701258A/fr not_active Expired
- 1930-08-29 DE DE1930586692D patent/DE586692C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1811415A (en) | 1931-06-23 |
GB353296A (de) | 1931-07-23 |
FR701258A (fr) | 1931-03-13 |
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