DE586465C

DE586465C - Elektrische Selektivschutzschaltung fuer Wechselstromnetze mit Distanzzeitrelais

Info

Publication number: DE586465C
Application number: DEA65993D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Publication date: 1933-10-21

Description

Distanzrelais, die zum Anzeigen oder Abschalten dex kranken Strecke bei einer Störung in einem Wechselstromnetz dienen, müssen eine möglichst hohe Energierichtungsempfindlichkeit besitzen, damit z. B. bei nahe an den Stationen auftretenden Kurzschlüssen nur die kranke Leitung abgeschaltet wird.

Die Erfindung bezieht sich auf Distanzzeitrelais, in welchen ein und dasselbe Relaisglied sowohl für die Unterscheidung der Kurzschlußenergierichtung als auch für die Anzeige des Fehlerortes oder die Abschaltung der Feuerleitung benutzt wird. Meistens erfolgt die Unterscheidung der Energierichrung zu Beginn der Ablaufzeit des Relais. Zur nichtigen Bestimmung des Fehlerortes ist im allgemeinen die zusammengebrochene, distanzgetreue Spannung, die dem Relais zugeführt werden muß, gegeben.

2.0 Erfindungsgemäß wird zwecks Erhöhung der Energierichtungsempfind]ichkieit im Augenblick der Richtungsunterscheidung dem Relais eine andere, für die Auslösezeit nicht maßgebende, vorzugsweise höhere, vom Kurzschluß weniger beeinflußte Spannung zugeführt. Die Richtungsempfindlichkeit kann auch gesteigert werden, wenn diese Spannung eine günstigere Phasenlage gegenüber dem Kurzschlußstrom erhält als die distanzgetreue Spannung. Nach erfolgter Richtungsunterscheidung wird die Meßspannung dem Relais zugeführt, damit es die kranke Strecke richtig anzeigen oder abschalten kann. Die Umschaltung der Spannungen kann z. B. mit einem Kontakt, dessen Stellung vom Ablauf des Relais abhängig ist, verwirklicht werden, und zwar braucht nur das Energierichtungsglied (Meßglied) und nicht auch das Ansprechglied oder ein anderes Relaisglied umgeschaltet zu werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt sie ein Schaltbild für ein Distanzrelais, in welchem unwesentliche Teile fortgelassen sind. In diesem Schaltbild bedeutet α das Spannungssystem des gleichzeitig zur Energierichtungsbestimmung und zur Fehlwerkbestimmung dienenden Relaisgliedes b eine Impedanz und k einen Kontakt, der vom Laufwerk des Relais bewegt wird. E ist die zusammengebrochene, distanzgetreue Spannung des Netzes und E' eine höhere, für die Richtungsunterscheidung günstigere Spannung. Bei Bestimmung der Auslösezeit, d.h. bei offenem Kontakt^, ist die SpannungE wirksam, während im Augenblick der Richtungsunterscheidung, d.h. bei geschlossenem Kontaktk, die höhere Spannung E' dem Spannungssystem α des Relais aufgedrückt wird.

Claims

Patentansprüche:

ι. Elektrische Selektivschutzschaltung für Wechselstromnetze mit Distanzzeitrelais, welche «in für die Energierichtungsentscheidung und für die Bestimmung der Auslösezeit gemeinsames Relaisglied besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsspule (a) dieses Relaisgliedes im Augenblick der Richtungsentscheidung an eine andere, von der für die Auslösezeit maßgebenden Spannung nicht oder nur wenig beeinflußte, vorzugsweise höhere Spannung angelegt wird als bei* der Bestimmung der Auslösezeit.
2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Augenblick der Richtungsentscheidung dem Relais zugeführte Spannung eine andere Phasenlage gegenüber dem Kurzschlußstrom erhält als die zusammengebrochene, distanzgetreue Spannung.
3. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung von der <einen auf die andere Spannung mit einem Kontakt (k) bewirkt wird, der mit dem Laufwerk des Relais zwangsläufig verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen