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Stabnetzwerk Die Erfindung betrifft ein gewölbtes, raumabschließendes
Stabnetzwerk aus gleichen einander kreuzenden Einzelstäben mit an den Enden durch
Einschlitzungen und Kürzung des Stegteils losgelösten Flanschteilen, wobei die Verbindung
der Stäbe an den einander überlappenden-Flansch- und Stegteilen in der Längsrichtung
erfolgt. Bei der Stabverbindung nach dem Patent 556 28o, auf welche sich die vorliegende
Erfindung bezieht, entspricht jede Seite des aus den Normallinien gebildeten Stützvierecks
je einer Flanschbreite des angewandten Profils, so daß den Beanspruchungen, die
das Netzwerk aufzunehmen hat, ein verhältnismäßig großer Kraftarm von der Länge
der Flanschbreite zugrunde liegt.
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Diesem Mangel wird gemäß vorliegender Zusatzerfindung dadurch abgeholfen,
däß von den in den Knotenpunkten zusammengefaßten vier Stabenden der sich kreuzenden
Stabzüge die beiden gleichgerichteten Stäbe um Stegstärke in Richtung der Tragwerksfläche
und alle vier Stäbe um je eine Flanschstärke senkrecht zur Tragwerksfläche gegeneinander
versetzt sind, so daß die Profilöffnungen aller Stäbe eines Stabzuges auf der gleichen
Seite liegen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß jede Seite der Normallinien
des Stützvierecks nunmehr nur noch der Blechstärke des einzelnen Stabes entspricht
und der für die Biegungsbeanspruchungen in der Fläche des Netzwerks maßgebliche
Kraftarm auf diese kurze Seitenlänge des Stützvierecks vermindert ist.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die Flanschlappen der Stäbe
in jedem Stabpaar in mindestens zwei Punkten unter sich und außerdem in einem mittleren
Punkt in beiden Stabpaaren zu vier Lappen in flächenmäßiger Verspannung aneinandergeschlossen,
womit Wölbungen verschiedener Krümmung für das Netzwerk erzielt werden können.
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Die Einzelprofilstäbe, die zweckmäßig aus gleich langen geradlinigen
[J-, C- oder Z-Eisenblechstreifen bestehen, sind in ihren Abmessungen einander
gleich und lassen sich als Wechselstäbe ausbilden, womit sich ein Netzwerk mit wechselnden
Knotenpunkten ergibt. Der einzelne Wechselstab ist so ausgestaltet, daß das eine
Ende mit Flansch- und Steglappen und das andere Ende nur mit Flanschlappen versehen
ist mit abgeschnittenem oder verkürztem Steg (Flanschstab).
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
gezeigt.
Fig. i und 2 zeigen je einen schematischen Ausschnitt aus
einem Netzwerk, Fig.3 und 4 einen Grundriß und einen Mittellängsschnitt durch ein
Stützviereck und Fig. 5, 6 und 7 je einen Stegstab oder Flanschstab oder Wechselstab
in schaubildlicher Darstellung.
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In Fig. 8 sind Querschnitte 25, 26, 27 von Stäben wiedergegeben.
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Fig. 9 ist ein Stützviereck mit Steganschluß der Flanschstäbe, und
in Fig. io ist ein hierfür geeigneter Einheitsstab angegeben.
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In dem Netzwerk nach Fig. i werden die von links unten nach rechts
oben geneigten Stabzüge durch die Stegstäbe i und die von rechts unten nach links
oben geneigten Stabzüge durch die Flanschstäbe- 2 gebildet. Die Diagonalzüge mit
Wechseleinheitsstäben 22 gemäß Fig.2 wechseln an jedem zweiten Stützviereck in ihrer
Verbindungsweise.
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Der Stegstab i und der Flanschstab 2 sind in gleichem [J-, C- oder
Z-Profil aus Blechstreifen durch ausgerundetes Aufbiegen der Flanschen 3 und 4 über
den Steg 5 gebildet und an den Enden durch Profilkanteneinschnitte, z. B. 6 und
7, in Flanschlappen 8 und 9 und Steglappen io der Stegstäbe i und Flanschlappen
i i und 12 der Flanschstäbe 2 zugeschnitten. Die Steglappen io der Stegstäbe i sollen
etwa in ganzer Länge der Flanschlappen 8, 9 bestehen bleiben; die entstehenden Steglappen
13 der Flanschstäbe 2 werden ganz abgeschnitten oder etwas verkürzt, um in dem Stützviereck
in den Profilhohlraum der Stäbe i eintreten und gegen das Stegpaar der übereinandergeschobenen
Stegstäbei stoßen zu können. Die vor den Rücken der Stege 5 der Stegstäbe i stoßenden
Steglappen 13 der Flanschstäbe sind dann ganz kurz abgeschnitten. Bei längeren Steglappen
13 kann man die Enden 13' nach dem Stützviereckwinkel abbiegen und gegen die Stegflächen
io anlegen, wie in Fig. 9 angedeutet ist. Die Verbindung der vier Stäbe findet in
der Weise statt, daß zwei Stegstäbe i mit ihren Enden durch die Eckschlitze 6 bzw.
7 ineinandergelegt und aufgeschoben werden, derart, daß sich die Steglappen io und
ebenso die Flanschlappen 8 und 9 in voller Fläche decken. Diagonal hierzu durchdringen
die Flanschstäbe 2 mit ihren Flanschlappen i i die Kanteneinschnitte 7 und überlagern
mit ihren Flanschlappen 12 die entsprechenden Flanschlappen 9 der Stegstäbe i. Durch
die Bohrungen 14 und 15 der Steglappen io werden Bolzen 16 und durch die Bohrungen
17, 18 und 19 Bolzen 2o zur flächenmäßigen Verspannung der Steglappen io bzw. der
Flanschlappen 8, 9 und 11,.i2 hindurchgeführt. Zur Erzielung gewölbter Netzwerke
läßt man eine der Stegbohrungen, beispielsweise die äußere, 14, konstant und versetzt
dann die innere, 15, strahlenförmig um den Krümmungswinkel des Gewölbes; in gleicher
Weise läßt man die Bohrungen in den Flanschen der einen Seite, z. B. 8 und i i,
im Druckgurt konstant und verlegt die anderen Bohrungen, d. h. die der
Zu.," urtlappen 9 und 12, entsprechend der Verschiebung infolge der Gewölbekrümmung
mehr nach den Enden hin. An die Stützvierecke können Längspfetten oder Querpfetten
angeschlossen werden. In gleicher Weise können auch Knotenbleche 24 angeordnet werden,
wobei zur Ausfüllung des Zwischenraums an den Flanschen der Stegstäbei Einlagen
21 von der doppelten Stärke des Stabblechs zwischengeschaltet sind.
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Bei den Wechselstäben nach Fig. 2 und 7 ist das eine Ende des Einzelstabes
22 nach Art des Stegstabes i mit dem Stegl@ppen io und den Flanschlappen 8 und 9
und das andere Ende nach Art des Flanschstabes 2 mit kurzgeschnittenem Steglappen
13 an den Flanschlappen ii und 12 ausgebildet. Je zwei mit ihren Steglappen io aneinandergeschlossene
Stäbe 22 bilden an ihrer mittleren Verbindung mit den Stabpaaren der anderen Richtung
ein Stützviereck und fügen sich mit ihren freien Enden flanschenstabmäßig in die
Stützvierecke der nächsten Doppelstäbe der anderen Richtung ein. Zur Herstellung
der etwa erforderlichen symmetrischen Einzelstäbe werden aus den genau nach den
Maßen der anderen Stäbe fertig zugeschnittenen Blechstreifen lediglich die Flanschen
nach der entgegengesetzten Seite umgekantet.