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Langsiebpapiennaschine Allen Papierbahnen; welche auf einer Langsiebmaschine
erzeugt werden, und zwar mittels eines Formatwagens, welcher wiederum zwei, -drei
oder mehr Schaumlatten hat, ist eine Eigenschaft gemeinsam, und zwar diejenige,
daß die äußerste Stoffschicht,. welche direkt das laufende Langsieb berührt, von
letzterem mitgerissen wird, d. h. daß sich eine Adhäsion zwischen den Fasern der
äußersten Papierschicht 'und dem Langsieb bildet. Der Nachteil ist offensichtlich
ein Festlegen dieser äußersten Lage der Stoffasern auf den Maschen des Langsiebes.
Mit anderen Worten, auch durch ein seitliches Schütteln kann an dieser Lage der
Stoffasern so gut wie nichts mehr geändert werden. Schon besser verhält es sich
mit den darüberliegenden Lagen (der Stoffasern, welche, je weiter von der Oberfläche
des Langsiebes entfernt, mehr und mehr frei schwimmen und daher auf die mechanische
Wirkung des Schüttelns besser reagieren. Wenn nun beispielsweise ein Papier .hergestellt
werden soll, welches nach Möglichkeit gleiche Eigenschaften in der Längs- und Querrichtung
aufweisen soll, so wird das seitliche Schütteln eines Langsiebes allein diese Wirkung
nur in beschränktem Maße ausüben können; es wird sich, gewissermaßen vom Querschnitt
einer Papierbahn ausgehend, immer das Bild zeigen, daß sich die äußersten, dem Siebe
anliegenden Stoffschichten wohl in der Längsrichtung gut verfilzen, dagegen in der
Querrichtung fast gar nicht. Bei den vom Siebe am weitesten entfernten Stoffaserschichten
kann dagegen die entgegengesetzte Wirkung erzielt werden, d. h. die Verfilzung in
diesen Schichten kann mitunter bei langsamem Lauf und großer Schüttelurig in der
Querrichtung stärker sein als in der Längsrichtung.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, die obengenannten, am
Siebe anhaftenden Stoffasern einer mechanischen Beeinflussung auszusetzen, welche
dieselben in aufwirbelnde Bewegung bringt und ihnen nicht die Zeit und Möglichkeit
läßt, sich sofort an die Maschen des Siebes zu heften. Dadurch werden diese Stoffasern
eine bedeutend längere Zeit als bisher üblich im Schwebezustand erhalten, und unterliegen
diese Fasern somit in viel größerem Maße als bisher der seitlichen Schüttelbewegung.
Sie werden sich also viel besser als bisher in der Querrichtung verfilzen können.
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Es ist bekannt, Rührwerke bei den Schaumlatten bzw. zwischen den Schaumlatten
zu verwenden. Doch dienen diese infolge ihrer kleinen Abmessungen in erster Linie
dazu, die Stoffschichten auf .dem Langsieb, welche am weitesten von letzterem entfernt
sind, in der Laufrichtung zu beschleunigen. Dieses erhellt auch daraus, daß die
Drehrichtung besagter Rührwerke in derselben Richtung verläuft wieder Lauf des Langsiebes.
Die in den
vorstehenden Zeilen als Zweck der vorliegenden Erfindung
genannte mechanische Wirkung wird durch ein an sich wohlgekanntes Rührwerk mit auf
einer Welle sitzenden Schaufeln oder Rührarmen erzielt, welches jedoch dadurch gekennzeichnet
ist, daß der Durchmesser des Rührwerkes annähernd dem Abstand der Wände des Rührraumes
und der Stoffhöhe entspricht, so daß die praktische Wirkung dahin geht, daß der
den gesamten Rührraum ausfüllende Stoff durchgewirbelt wird.
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Außerdem ist dieses eben beschriebene Rührwerk regelbar in bezug auf
den Drehsinn und die Drehzahl. Ebenso ist es zweckmäßig, die Länge der Rührarme-
zu verändern.
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Das Rührwerk kann zweckmäßig in dein Raum zwischen der ersten Schaumlatte
und einer über der Brustwalze liegenden Abschlußwalze angeordnet werden. Letztere
kann gegebenenfalls mit einer Andruckwalze versehen sein, um - das unnütze Übertreten
des Stoffes zu vermeiden.
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In ,der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Abb. z im Querschnitt eine Langsiebmaschine
mit einem Formatwagen und drei Schaumlatten sowie einem Siebauflauftisch, bei welchem
sich das Rührwerk in der Nähe des letzteren vor der ersten Schaumlatte befindet,
Abb. a einen Querschnitt einer Langsiebmaschine mit einem Formatwagen und drei Schaumlatten
mit einer Abschlußwalze und einer Andruckwalze auf derselben, wobei sich das Rührwerk
zwischen letzterer und der ersten Schaumlatte befindet.
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Es bezeichnet: B die Brustwalze, S das Langsieb, T den Auflauftisch,
L das Siebleder, Rdas Rührwerk, r die Rührlatten bzw. die Rührscheite, Sch
I, II und III die Schaumlatten, W die Abschlußwalze über der Brustwalze und
a die Andruckwalze über der Abschlußwalze W.
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Das Rührwerk R wird am zweckmäßigsten in Abhängigkeit von der Brustwalze
B angetrieben, und zwar dergestalt, daß die Drehzahl bzw. die Umlaufgeschwindigkeit
der Rührscheite beliebig gewählt werden kann, wobei einmal die Drehrichtung des
Rührwerkes R entgegengesetzt der Laufrichtung des Langsiebes S ist, ein anderes
Mal die Drehrichtung in dein Sinne der Laufrichtung des Langsiebes S erfolgt. Diese
Drehrichtung des Rührwerkes, je nachdem mit oder gegen die Laufrichtung des Siebes,
ist aus den beiden Pfeilen aus Abb. z zu ersehen. Es ist somit möglich, (die Umfangsgeschwindigkeit
der äußeren Kanten der Rührscheite bzw. -latten r des Rührwerkes
R relativ zur Geschwindigkeit :des Langsiebes S beliebig einzustellen. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß das Rührwerk R in senkrechter Richtung verstellbar
ist. Weiter kann die Lage des Rührwerkes R in Laufrichtung des Langsiebes S verändert
werden. So zeigt Abb. r beispielsweise eine Ausführung, in welcher sich das Rührwerk
R unmittelbar neben dem Auflauftisch T und Siebleder L vor der Schaumlatte
Sch I befindet. Außerdem ist aus Abb. r wie auch aus Abb. z, was die Höhenlage
des Rührwerkes R anbetrifft, zu ersehen, daß sich dasselbe ganz im Stoff befindet,
d. h. von letzterem vollkommen umschlossen wird.
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Das Rührwerk kann sich je nach der Papiersorte auch zwischen der ersten
und zweiten, der zweiten und dritten oder, falls eine vierte vorhanden ist, auch
zwischen der dritten und vierten Schaumlatte befinden. In Abb. 2 befindet sich das
Rührwerk R zwischen der ersten Schaumlatte Sch I und der abschließenden Walze
W. Hier kann zweckmäßig, um ein Überlaufen des Stoffniveaus über die Walze W hinweg
zu verhindern, eine Andruckwalze a angebracht werden. Die Lage dieser Andruckwalze
a zur Abschlußwalze W kann beliebig gewählt werden.
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Durch die Erfindung wird es möglich, daß j e nach der Geschwindigkeit
des Langsiebes S, der Stoffbeschaffenheit und der Stoffhöhe beim Auflauf in den
Formatwagen durch die Regulierung der Geschwindigkeit des Rührwerkes R sowie der
Höhenlage des letzteren ein Papier erzeugt wird, dessen Eigenschaften sich in der
Querrichtung bedeutend verbessern. Bei sehr feinen Papieren, wie Büttenpapieren,
Banknoten und ähnlichen Wertpapieren, ist es daher auch möglich, ein Produkt zu
erzeugen, dessen Eigenschaften, wie Reißlänge, Dehnung, Doppelfalzungen usw., in
der Längs- und Querrichtung gleich sind. .