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Halbautomatische Milchkannenreinigungs- und Trockenmaschine Gegenstand
vorliegender Erfindung ist eine halbautomatisch arbeitende Milchkannenreinigungs-
und Trockenmaschine für kleine Leistungen bis zu zoo Kannen je Stunde in besonderer
hierfür geeigneter Bauart.
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Es sind schon Maschinen für diese kleine Leistung bekannt. Sie werden
jedoch allgemein in genauer Nachahmung der Maschinen mit größeren Leistungen für
vollautomatische Betriebsweise gebaut.
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In einem geschlossenen Behälter, der nur eine Öffnung zum Einstellen
und Entnehmen der Kannen hat, wird maschinell ein in mehrere Zellen unterteilter
Tisch gedreht. Die in die einzelne Zelle gestellte Kanne wird mit demTisch über
die verschiedenen Reinigungs-, Nachspül-, Sterilisier- und Trocknungsdüsen geführt
und dann nach einem Rundlaufe der Zelle wieder entnommen. Die Reinigung erfolgt
durch Einspritzen von heißer Sodalauge, die dauernd umgepumpt wird, die Nachspülung
durch heißes Wasser, die Sterilisierung durch Dampf und die Trocknung durch Einblasen
von heißer Luft. Die zeitweilige Öffnung oder Schließung einzelner dieser Düsen
erfolgt gegebenenfalls automatisch von dem sich drehenden Tische oder dessen Antriebe
aus. Diesen so gebauten Kleinleistungsmaschinen haften jedoch schwerwiegende Mängel
an. Sie sind durch ihre Getriebe, auf die Leistung bezogen, zu kompliziert und zu
teuer in der Ausführung im Vergleich mit den Maschinen für größere Leistungen, und
sie bringen trotz dieser Eigenschaften, doch kein rationelleres Arbeiten, da auch
bei ihnen zu ihrer Bedienung eine volle Arbeitskraft beansprucht wird. Die technische
Entwicklung ist hier übersteigert.
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Der Zweck vorliegender Erfindung ist die Schaffung einer Kleinleistungsmaschine,
die unter Beibehaltung der wesentlichen Behandlungsvorgänge der Großleistungsmaschinen
alle überflüssigen Getriebe vermeidet und so- eine einfache und für kleine Molkereibetriebe
besonders geeignete Milchkannenreinigungs- und Trockenmaschine darstellt. Durch
motorische Kraft betrieben werden nur die Pumpe zum Umpumpen der Spülflüssigkeit
und der Ventilator zum Schaffen der Luft, die nach Erhitzen die Kannen trocknet.
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Alle anderen Operationen: Das Drehen des die Kanne tragenden Tisches,
die Unterbrechung des Kreislaufes der Spülflüssigkeit durch Steuern von in die Leitung
eingebauten Klappen, ferner die Betätigung und Sperrung der Nachspül- und Sterilisierdüsen
sowie natürlich auch das Einsetzen und Entnehmen der Kanne werden durch den Bedienungsmann
von Hand ausgeführt.
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Weiter ist, da der Tisch im Innern des Behälters nur eine Kanne mit
ihrem Deckel fassen soll, die Heißluftdüse zum Trocknen der Kannen außerhalb des
Behälters angebracht, um so gleichzeitig zwei Gefäße behandeln und die Leistung
der Maschine verdoppeln zu können.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Der Arbeiter stellt die
ungereinigten Kannen mit
Deckel, die Mündung nach unten, einzeln
in den Behälter der Spülflüssigkeit auf den darin befindlichen drehbaren Tisch oder
Rost und gibt dann -durch Betätigen eines Handhebels die Leitung der Spülpumpe frei,
womit die Reinigung beginnt. Die Kanne wird nun mit dem sie tragenden Roste gedreht,
so daß unter Verwendung nur einer Düsenlinie doch jeder Punkt der Innen- und Außenfläche
getroffen wird. Man kann dasselbe natürlich auch dadurch erreichen, daß man Tisch
und Kanne stillstehen und die Düsen kreisen läßt. Die Drehung übernimmt der Bedienungsmann,
der so die Dauer der Reinigung regulieren kann. Diese Drehung des Tisches darf jedoch
nicht im Innern der Maschine am Tische selbst vorgenommen werden, da die fast kochende
Spülflüssigkeit die Hände des Arbeiters verbrühen würde. Es ist deshalb die senkrechte
Achse des Tisches nach oben über den Behälter des Tisches verlängert und ein Rad
auf ihr befestigt, an dessen Umfange die Drehung dann ohne Belästigung bewerkstelligt
werden kann. Nach genügender Reinigung stellt der Arbeiter den Tisch still und sperrt
den Kreislauf der Spülflüssigkeit. Letzteres geschieht z. B. durch Herablassen einer
beweglichen Klappe auf das Ende der Pumpensaugleitung, welche Klappe dann später.
zur Betätigung der Spülung wieder angehoben wird; es kann aber auch eine entsprechende
Klappe in die Druckleitung eingebaut werden, jedenfalls soll die Kreiselpumpe stets
in Drehung bleiben und nur der Flüssigkeitsstrom unterbrochen werden. Die Kanne
wird nun mit reinem heißem Wasser nachgespült und mit Dampf sterilisiert. Zu diesem
Zwecke ist außen am Behälter des Spülwassers ein Dampfunterbrechungsventil bekannter
Bauart angebracht, nach dessen Öffnung durch einen Handhebel zunächst Wasser und
dann Dampf in die Kanne zur Nachspülung und Sterilisierung geschleudert wird. Nach
Loslassen des Hebels entnimmt der Arbeiter die Kanne der Maschine und stellt sie
auf einen Träger, der außerhalb des Behälters angeordnet ist und in seiner Mitte
die Heißluftdüse trägt. Durch diese Düse strömt dann die vom Ventilator erzeugte
und vom Erhitzer erwärmte Heißluft in die Kanne und beginnt sie zu trocknen. Der
Arbeiter läßt die Kanne ruhig über der Luftdüse stehen und nimmt eine nächste ungereinigte
auf, die nach Einsetzen in den Tisch des Reinigungsbehälters der oben geschilderten
Behandlung unterworfen wird. Inzwischen hat die Heißluft die erste Kanne getrocknet,
so daß sie nach erfolgter Sterilisierung der zweiten von der Luftdüse abgenommen
und letztere daraufgesetzt werden kann, wonach eine dritte Kanne zur Behandlung
kommt.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke schematisch dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i einen teilweisen Längsschnitt durch die ganze Maschine und
Fig. 2 einen Grundriß derselben.
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Der runde Behälter i steht auf Füßen 2 und dient in seinem unteren
Teile zur Aufnahme der Reinigungsflüssigkeit 3. Sein Umfang ist geschlossen bis
auf eine Öffnung zum Einsetzen und Entnehmen der Kannen. Oben wird er durch einen
Deckel ¢ abgeschlossen. In der Mitte des Behälterbodens steht ein Rohr 5, das eine
doppelte Aufgabe erfüllt; einmal ist es- an die Druckleitung 6 der Kreiselpumpe
7 angeschlossen und trägt auf seinem -oberen Ende die Düse 8 zur Innenreinigung
der Kannen, während ungefähr in der Mittelhöhe ein einzelnes Spritzrohr g abgezweigt
ist, das Düsen io zur Unten-, Außen- und Obenreinigung von Kanne und Deckel trägt.
Außerdem ist Rohr 5 am oberen Ende als Spur- und Führungslager 51 ausgebildet, auf
dem der Tisch oder Rost 13 drehbar gelagert ist. Er dreht sich um die Düse 8 und
nimmt Kanne ii und Deckel i2 auf. Im Roste 13 sind am äußeren Umfange Stangen
14 befestigt, welche die Verbindung mit einem ähnlichen oberen Roste 13- herstellen.
Rost 131 besitzt in seiner Mitte eine Achse 15, welche im Lager 16 geführt und durch
den Deckel 4 des Behälters i verlängert ist. Auf dieser Verlängerung 151 ist ein
Rad 17 befestigt, an dessen Umfang der Arbeiter ig anfaßt und durch drehende Bewegung
desselben die Roste 131 und 13 mit Kanne und Deckel beliebig oft und schnell
an dem Strahl der Spritzdüsen vorbeikreisen lassen kann, so daß jeder Punkt der
Innen- und Außenfläche getroffen werden muß. An der einen Seite des Behälters i
ist der Siebkasten 18 montiert, in dem die Reinigungsflüssigkeit 3 durch Fil triervorrichtungen
zur Saugseite der Pumpe 7 strömt. Im Siebkasten 18 befindet sich das Ende igl der
Saugleitung ig, das eine bewegliche Klappe 2o trägt. Diese Klappe steht durch Welle
21 mit einem Handhebel 22 in Verbindung, dessen Auslegen in die rechte oder linke
Seitenlage durch Klappe 2o die Saugleitung ig freigibt oder verschließt.. Auf der
anderen Seite von Behälter i ist der Träger 24 befestigt, in dessen Innenraum die
Luftdüse 23 steht, über die die zu trocknende Kanne gestülpt wird. Auf seiner Vorderseite
trägt Konso124 das Dampfunterbrechungsventi125, das gesteuert durch den Handhebel
26 den von Leitung 27 kommenden Dampf freigibt und nach Loslassen des Hebels 26
wieder selbsttätig -absperrt. Von dem Ventil 25 strömt der Dampf unter dem kleinen
Wasserbehälter 28 durch, der von der Leitung 29 gespeist wird. Aus ihm füllt sich
die Leitung 30 von Ventil 25 bis zur Nachspül- und Sterilisierdüse 31. Hinter
Behälter i befinden sich auf einer Grundplatte 32, die zugleich auch die Füße 2
des Behälters
trägt, die Arbeitsmaschinen mit ihrem Antriebe. Es
sind dies die Kreiselpumpe 7 und der VentilAor 33, über welch letzterem der Lufterhitzer
wie hier direkt aufgebaut sein kann. Zwischen beiden Arbeitsmaschinen befindet sich
in der Darstellung eine gemeinsame Antriebsriemenscheibe 3q., an deren Stelle in
direkter Kupplung auch ein Elektromotor mit zwei Wellenenden treten kann.