DE583136C

DE583136C - Schalteinrichtung zum Anschluss eines Verbrauchers vorgegebener Spannung und Stromart an Netze beliebiger Spannung und Stromart ueber umlaufende oder ruhende Umspann- und Umformeinrichtungen

Info

Publication number: DE583136C
Application number: DE1930583136D
Authority: DE
Inventors: Hans Ehlers
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1930-03-13
Filing date: 1930-03-13
Publication date: 1933-08-29

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalteinrichtung, die es gestattet, einen Verbraucher vorgegebener Spannung und Stromart an Stromquellen beliebiger Stromart und Spannung anzuschließen, ohne daß dabei besondere Schaltmaßnahmen notwendig sind. Es ist nur erforderlich, die Zuführungen der Schalteinrichtung an die Stromquelle, z. B. an das Netz, anzuschließen und dieAusführungen der Schalteinrichtung mit dem Verbraucher zu verbinden.

Die Schalteinrichtung ist besonders vorteilhaft für mit Netzanschlußgeräten ausgerüstete Musikübertragungsanlagen, Rundf unk-,empfänger, Kraftverstärker, transportable Tonfilmapparaturen u. dgl. Da in diesen Fällen nur selten mit geschultem Personal zu rechnen ist, ist eine vollkommen selbsttätig arbeitende Schalteinrichtung unbedingt notwendig, um

ao mit Sicherheit Schaltfehler und dadurch hervorgerufene Zerstörungen der Apparate zu vermeiden.

Der Erfindungsgedanke wird mit bekannten Mitteln verwirklicht. An die Stromquelle wird

as beispielsweise ein Universalmotor angeschlossen, der so bemessen ist, daß die Drehzahlen des Motors, die sich für verschiedene Stromarten und' Spannungen" einstellen, genügend voneinander abweichen, um durch einen mit dem Universalmotor gekuppelten geschwindigkeitsabhängigen Schalter mit Sicherheit verschiedene, den einzelnen Stromarten und Spannungen zugehörige Schalterbewegungen veranlassen zu können. Als Schalter wird vorteilhafterweise ein Fliehkranschalter . Verwendung finden. Dieser Schalter legt, wenn eine Umformung des Stromes erforderlich ist, ein Umformeraggregat an die Stromquelle. Der Umformer kann dann so ausgeführt sein, daß für die verschiedenen Spannungen der umzuformenden Stromart verschiedene Motoren oder ein und derselbe Motor zum Antrieb eines Generators über verschiedene Vorschaltwiderstände angeschlossen werden. Entspricht die von der Stromquelle gelieferte Stromart der Stromart des Verbrauchers, so wird dieser entweder unmittelbar oder über Widerstände oder Anzapftransformatoren an die Stromquelle angeschlossen.

An Stelle des Universalmotors kann auch eine aus mehreren Relais bestehende Anord-

*) Von dem Patent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hans Ehlers in Lübeck.

nung verwendet werden, die die erforderlichen Schaltmaßnahmen ausführt.

Die Abbildung zeigt ein einfaches Aüsführungsbeispiel des Erfindungsgedankens für einen Wechselstromverbraucher.

U ist der an die Stromquelle Q anzuschließende Universalmotor, mit dessen Achse der Fliehkraftschalter Z gekuppelt ist. Entsprechend den verschiedenen Drehzahlen ίο bewegt sich der Gleitschuh B auf■· oder abwärts, wodurch das Kontaktstück S über die zu dem Verbraucher und den Umformeinrichtungen führenden Kontakten Ki, Ks, Ks, Ki bewegt wird. Ist der Universalmotor an ein Gleichstromnetz von 220 Volt angeschlossen, so befindet sich das Kontaktstück S an den Kontakten K₁, und der Umformermotor M₂, der den Wechselstromgenerator G treibt, ist ohne Vorwiderstand an das Netz angeao schlossen. Wird der Universalmotor mit einer Stromquelle von 110 Volt Gleichstrom in Verbindung gebracht, so befindet sich das Kontaktstück 5 an den Kontakten K₃ und legt den für 110 Volt Gleichstrom bestimmten Motor M₁ an das Netz. An Stelle von M₁ könnte ebenso M₂ über einen entsprechenden Vorschaltwiderstand eingeschaltet werden. Der Wechselstromgenerator G ist an die Primärwicklung des Transformators Tr, an dessen Sekundärwicklung der Verbraucher V liegt, angeschlossen. Wird der Universalmotor mit einer Wechselstromquelle von 220 oder 110 Volt in Verbindung gebracht, so bleiben die beiden Motoren M₁ und M₂ außer Betrieb, und die Energie wird dem Verbraucher über den Transformator Tr direkt zugeführt. Die Primärwicklung des Transformators Tr ist ganz allgemein mit einer beliebigen Anzahl Anzapfungen, entsprechend den verschiedenen zu erwartenden Wechselspannungen, versehen.

Es ist selbstverständlich, daß die üblichen für den Anschluß von Motoren an eine Strom^ quelle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen sind. So wird z. B. die Leitung A zu unterbrechen sein, wenn die Kontakte K₂ miteinander verbunden sind, um einen Kurzschluß der Stromquelle über den Generator zu vermeiden. Die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen sind jedoch an sich bekannt und brauchen nicht besonders erwähnt zu werden. Es bereitet keine Schwierigkeiten, den Erfindungsgedanken für einen Gleichstromverbraucher anzuwenden. Es wäre dann ein entsprechender Wechselstrom-Gleichstrom-Umformer (z. B. Gleichrichter) zwischen Stromquelle und Verbraucher anzuordnen.

Der gemäß der Erfindung notwendige Aufwand an Umformeinrichtungen ist bei den meisten Verbrauchern, die an ein Netz anzuschließen sind, sowieso notwendig. Da die Netzspanung in sehr vielen Fällen, z. B. bei fast allen elektroakustischen Einrichtungen, die größere Leistungen abgeben sollen, nicht hoch genug ist, muß eine Spannungserhöhung, die bei Gleichstromquellen wirtschaftlich nur über Umformer erfolgen kann, vorgenommen werden.

Claims

Patentansprüche:

• i. Schalteinrichtung zum Anschluß eines Verbrauchers vorgegebener -Spannung und Stromart an Netze beliebiger Spannung und Stromart über umlaufende oder ruhende Umspann- und Umformeinrichtungen, gekennzeichnet durch Schaltorgane, welche in Abhängigkeit von der verfügbaren Netzspannung und Stromart selbsttätig jeweils die für die vorgegebene Verbraucherspannung und Stromart notwendige Umspann- und Umformeinrichtung vor den Verbraucher schalten.
2. Schalteinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen unmittelbar an die Stromquelle anzuschließenden Universalmotor, der mit einem geschwindigkeitsabhängigen Schalter ■ (z. B. Fliehkraftschalter) zur Ausführung der notwendigen Umschaltungen gekuppelt ist.
3. Schalteinrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Relaisanordnung, die die zur Umformung notwendigen Schaltungen vornimmt.
4. Schalteinrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3,. gekennzeichnet durch einen an die Stromquelle anzuschaltenden Motorgenerator mit mehreren. Motoren (für jede Spannung einer) zur Umformung von Gleich- in Wechselstrom.
5. Schalteinrichtung nach den An-. Sprüchen 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen nur mit einem Motor ausgerüsteten Umformer, dessen Motor über Widerstände an die.verschiedenen Spannungen angeschlossen wird.
6. Schalteinrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umformung von Wechselstrom in Gleichstrom ein Gleichrichter über den verschiedenen Spannungen ange- no paßte Übertrager oder einer von mehreren, · den verschiedenen Spannungen angepaßten Gleichrichtern unmittelbar an die Stromquelle geschaltet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen