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Schaltanordnung zur direktzeigenden Peilung Für eine direktzeigende,
funkentelegraphische Peilung. kann man in bekannter Weise eine gerichtete Antenne
über zwei im niederfrequenten Gegentakt eingeschaltete Hochfrequenzverstärkerstufen
mit periodisch wechselnder Richtung, das ist mit um 1800
wechselnder hochfreciuenter
Phase, an einen Empfänger . koppeln. - Der Empfänger wird gleichzeitig von einer
abgestimmten ungerichteten Antenne beeinflußt. Die aus den, Rahmenkreis und dem
Antennenkreis in den Empfänger induzierten hochfrequenten Spannungen werden sich
vektoriell addieren. Sind Rahmenkreis und Antennenkreis genau abgestimmt, so werden
die Spannungen phasengleich oder um 18ö0 phasenverschoben sein, je nachdem die erste
oder die zweite der im Gegentakt eingeschalteten Hochfrequenzverstärkerstufen verstärkt.
Beide Spannungen werden sich gegenseitig verstärken und wieder schwächen. Die Amplitude
ihrer Resultierenden wird periodisch wechseln; es entsteht eine Wechsel stromkomponente
im Empfangsstrom, deren Frequenz dem niederfrequenten Gegentakt der Verstärkerstufen
entspricht.
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Diese Wechselstromkomponente wird ausgesiebt und dem Peilzeiger, einem
Dynamometer, zugeführt, der gleichzeitig von der Hilfswechselspannung gespeist wird,
die den Gegentakt der Verstärkerstufen auslöst. Die niederfrequenten Phasenbeziehungen
dieser beiden Wechselströme bestimmen die Aüsschlagsrichtung des Peilzeigers: Bei
der praktischen Verwertung dieser bekannten Anordnung zeigte sich der Übelstand,
daß durch unsachgemäße Abstimmung der hochfrequenten Kreise .die Zuordnung zwischen
der Richtung des Peilzeigers und der Rahmenlage des Peilfeldes verändert werden
kann. Verstimmt man den Rahmenkreis, so wird bei induktiver Belastung die vom Rahmen
induzierte Spannung um 9o0 der von der Antenne induzierten Spannung nacheilen. -
Verstimmt -man_ gleichzeitig den Antennenkreis derart, daß kapazitive Belastung
auftritt, so wird der Antennenstrom um 9o0 voreilen. Die gegenseitige Phasenzuordnung
der von Rahmen und Antenne in den Empfänger induzierten Spannungen ändert sich durch
die Verstimmung beider Kreise um 18o°. Beide Spannungen werden sich nun in den Gegentaktzeiten
schwächen, in denen vorher eine Verstärkung . auftrat. Dadurch ändert sich die Phasenzuordnung
der Wechselstromkompönente und der Hilfswechselspannung um 18o0; es wird die Ausschlagsrichtung
des Peilzeigers verändert.
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Das einleitend beschriebene Verfahren gestattet somit eine eindeutige
Zuordnung zwischen Senderichtung und Richtung des Peilzeigers nur unter der Voraussetzung;
daß die Art der Verstimmung der gerichteten sowie ungerichteten Antenne bekannt
ist, wobei sich der Richtungssinn des Zeigers umkehrt, wenn eine der Antennen verstimmt.
ist und sich die andere Antenne von induktiver zu kapazitiver Verstimmung ändert.
Das Verfahren wird
unbrauchbar, wenn durch Schwankungen der Antenne
u. dgl. die Abstimmung derselben unkontrollierbar verändert wird.
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Vorliegende Erfindung beansprucht den Schutz für eine Schaltung; die
den Übelstand der Veränderung der Ausschlagsrichtungdes Peilzeigers mit der Abstimmungsänderung
unter' Verwendung einer ungerichteten, gegen die Peilwelle wesentlich verstimmten
-Antenne dadurch behebt, daß diese über einen eigenen Hochfrequenzverstärker, der
die gleiche resultierende Phasenverschiebung wie der Verstärker der Rahmenenergie
besitzt, mit dem gemeinsamen Empfängerkreis gekoppelt ist.
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Um die Wirkung der erfindungsgemäßen Schaltung darzustellen, sind
in der Abb. i die zur Erklärung notwendigen Schaltelemente dargestellt. Der Rahmen
i ist durch den Kondensator 2 abgestimmt und über die Spulen 3 und 4 mit dem Hochfrequenzverstärker
5 gekoppelt. Der Verstärker 5 hat bei der Peilung die einleitend geschilderte Aufgabe,
die Rahmenkopplung im Gegentakt zu wechseln. Die ungerichtete Antenne 6 enthält
die Koppelspule 7, die über Spule 8 auf eine weitere Verstärkerstufe g induziert.
Mit den Ausgangskreisen der- Verstärker 5 und g ist der Empfänger gekoppelt.
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Das Vektorbild der Abb. 2 zeigt die Phasenverhältnisse in den hochfrequenten
Kreisen während einer Halbperiode der Hilfswechselspannung, in der beispielsweise
der erste der beiden im Verstärker 5 untergebrachten Röhren eingeschaltet ist.
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Der Vektor des Peilfeldes sei e. Der Strom in der Antenne iA ist bei
induktiver Belastung der Antenne um go° nacheilend. Die in der Spule 8 induzierte
Spannung e$ ist wieder um go° gegen i#A nacheilend. Die im Rahmen induzierte Spannung
eR eilt dem Feldvektor um -go° nach, der Rahmenstrom ist je nach Abstimmung des
Kreises gegenüber eR um go° nacheilend (iR), phasengleich (iR) oder um go° voreilend
(iR'). Die in der Spule ¢ induzierte Spannung e4, e4', e," ist wieder um go° gegen
iR, iR', iR '
nacheilend.
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Die T.Ihasenverschiebung zwischen den in den Spulen .4 und 8 induzierten
Spannungen ergibt sich je nach der Abstimmung des Rahmenkreises zu -go° und -(-
go°.
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Unter der Annahme, daß die Verstärker g und 5 gleiche Phasenverschiebungen
ergeben, ändert sich auch die Phasenbeziehung der auf dem Empfänger induzierten
Spannungen bei Änderung der Rahmenabstimmung nur vom Wert -go° über o° zu -E- go°.
Die vektorielle Summe aus beiden Spannungen ist somit unabhängig von der Rahmenabstimmung
stets größer als jeder einzelne Vektor. Während der Schaltzeiten der zweiten im
Gegentakt arbeitenden Verstärkerstufe ist die Phase der aus, dem Rahmen in den Empfänger
induzierten Spannung um i 8o0 -verschoben. Die Resultierende bleibt dann kleiner
als die Resultierende während der Einschaltung der ersten Verstärkerstufe. Es kann
somit bei Änderung der Rahmenabstimmung keine Änderung der Ausschlagsrichtung des
Peilzeigers auftreten..
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Es ist bekannt, daß der ungerichtete Antenneneffekt eines Rahmens
gleichzeitig zur Erzielung einer einseitigen Charakteristik verwendet werden kann.
- Die oben gezeigte Schaltung läßt sich auch derart verändern, daß unter Verwendung
des Antenneneffektes des Rahmens die Peilung ohne Hilfsantenne möglich ist. Dabei
ist jedoch die Verwendung der bekannten Schaltungen nicht möglich, da bei diesen
der Rahmen und Antenneneffekt des -Rahmens gleichzeitig zum Empfänger oder Verstärker
kommt. Würde man eine derartige Schaltung zur direktzeigenden Peilung mittels des
einleitend genannten Verfahrens verwenden, so würden bei etwas verschiedenem Verstärkerfaktor
der beiden Umschaltröhren Peilmißweisungen auftreten. Wesentlich für die Vermeidung
dieser Mißweisungen ist die getrennte Verstärkung des Rahmens und Antenneneffektes
und die Vereinigung beider nach den Hochfrequenzverstärkerröhren. .
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Die Abb. 3 gibt ein Ausführungsbeispiel für diesen Erfindungsgedanken.
Zur Erläuterung der Schaltung dienen die Bezeichnungen iA, iR - mit- den angegebenen
Richtungspfeilen, die für einen bestimmten Moment gelten, Es. zeigt sich, daß in
der Spule io nur durch die Wirkung der Ströme iR eine Spannung induziert wird, während
sich die Ströme iA gegenseitig aufheben. In der Spule .i i induziert nur der Strom
iA eine Spannung. - Die Spannung der Spule io ist den im Gegentakt geschalteten
Iiochfrequenzverstärkerstufen und die Spannung der Spule i i dem Antennenverstärker
zuzuführen.
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Der gleiche Effekt läßt sich beispielsweise mit einer Schaltung nach
Abb. q. erzielen. Hier wird in der Spule i2 nur eine dem Strom iR proportionale
Spannung und in der Spule 13 eine Spannung proportional 'A induziert. Kapazitive
Kopplungen zwischen den Spulen sind dabei zu vermeiden.