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Spulenfühlereinrichtung für Webstühle mit -Revolverschützenkasten
Gemäß Patent 547 075 fühlt der Spulenfühler nur die selbsttätig zu wechselnden
Spulen (Grundspulen) ab und veranlaßte dann die Spulenauswechselung vor Schußfadenendablauf.
Bei Spülen, die -er nicht abfühlen soll (Musterfadenspulen), sowie für die Zeit
des Karierens, also des Schwenkens des Revolvers, wurde er außer Wirkung gesetzt.
Das geschah, indem eine auf der Revolverwelle sitzende Kurvenscheibe auf ein den
Spulenfühler mittelbar ausrückendes Gestänge einwirkte. Eine selbsttätige Stuhlstillsetzung
war bei dieser Einrichtung nicht vorgesehen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun die weitere Ausbildung der
Spulenfühleinrichtung, derart, daß der Fühler nicht nur die Spulenauswechselung,
sondern auch die Stuhlstillsetzung selbsttätig, jeweils zur gegebenen Zeit, veranlaßt,
ehe die Spule vollständig abgelaufen ist; dieses hat- den großen Vorteil, daß dann
das bisher notwendige, Schußsuchen nach Fadenendablauf fortfällt. Dadurch, daß der
- Fühler im vorliegenden Falle auch die Musterfadenspulen abfühlt, verringern sich
neben der Zahl seiner Ausrückbewegungen auch die bewegten Massen der Weblade durch
Fortfall des zum Zwecke der Ausschaltung des Fühlers bei Musterfadenspulen bisher
benötigten zusätzlichen Gestänges. Das bringt einen weiteren erheblichen Nutzen
hinsichtlich Zeit-, Kostenersparnis und Produktionserhöhung mit sich. An sich sind
selbsttätige Stuhlstillsetzvorrichtungen nach Schußfadenendablauf wohl bekannt,
ihnen gegenüber zeichnet sich der Erfindungsgegenstand durch seine besondere Einfachheit
aus. Erreicht wird die neue Wirkung dadurch, daß die auf der Revolverwelle angebrachte
Steuerscheibe Nocken trägt, welche einen an der Weblade oder am Webstuhl.gestell
angeordneten, mit dem Spulenfühler elektrisch verbundenen Hebelumschalter steuern,
der kurz vor dem Ablaufen einer Grundschußspule die Schußspulenauswechselung einleitet
und kurz vor dem Ablaufen einer Musterfadenspule den Webstuhl stillsetzt.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
einer Spulenfühlereinrichtung gemäß der Erfindung dargestellt. -Es zeigen Bild i
die- Einrichtung von vorn in Ruhestellung, wobei mit der Erfindung nicht zusammenhängende
Teile des Webstuhles weggelassen sind, Bild 2 die Einrichtung in Draufsicht, Bild.
3 eine Seitenansicht derselben, von der Revolverseite aus gesehen, in Arbeitsstellung,
für Stuhlausrückung und
Bild 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV
des Bildes i in etwas größerem Maßstabe, wobei die Einrichtung in Arbeitsstellung
in dem Augenblick der Stuhlausrückung erfaßt ist.
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Am Webstuhl ist auf der Welle i i des Revolvers 9 neben der Karierscheibe
noch eine Steuerscheibe 4o festgekeilt, auf der außen in der Verlängerung der Mittellinie
derjenigen Spulenbehälter des Schützenkastens io des Revolvers 9, die der abzufühlenden
Grundschußspule diametral im Revolver gegenüberstehen, ein Nocken 41 vorgesehen
ist. Der Nocken 41 ist über einem von ihm betätigten einpoligen Hebelumschalter
angeordnet, der aus einem Kontakthebel 42, einer Feder 43 sowie zwei Kontakten 44
und 45 besteht und an der Weblade befestigt ist. Der Kontakthebel 42 ist mit dem
Spulenfühler i und die Kontakte qq. und 45 mit den Hubmagneten 46 bzw. 47 elektrisch
verbunden. Die Magnete 46 bzw. 47 sind auf Schlitten 48 angebracht, die mittels
je einer in der Höhe einstellbaren Schraube 49 auf dem Brustbaum 5o des Webstuhlgestelles
gleiten. Die Schlitten 48 dienen außerdem als Lager für die Schwenkzapfen von als
doppelarmige Hebel ausgebildeten Magnetankern 51 bzw. 52. Die Anker weisen an ihren
den Magneten abgekehrten Enden Nasen 53 bzw. 54 auf, die in entsprechende Aussparungen
von Schußgabelhämmern 55 bzw. 56 greifen können. Ferner sind an den Schlitten 48
noch Lager für die Bolzen von Hebeln 57 und 58 vorgesehen, die andererseits auf
einer Welle 59 sitzen. Der Hebel 57 ist lose, der Hebel 58 fest auf der Welle 59
angeordnet. Der Schwenkbolzen 63 des Hebels 57 ist nach der Revolverseite zu verlängert.
Auf der Verlängerung des Bolzens 63 sitzt ein nach hinten ragender Hebelarm 6o,
dessen freies, als Kopf ausgebildetes Ende in einen Schlitz des senkrechten Teiles
eines Winkelstückes 62 greift. Das Winkelstück 62 ist auf dem in bekannter
Weise mit dem Einrückhebe164 zusammenarbeitenden einarmigen Abstellhebel 61 ein-und
feststellbar angeordnet.
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Die Wirkungsweise der Spulenfühlereinrichtung ist die folgende: Wenn
eine Grundschußspule durch den Fühler i abgefühlt und selbsttätig gewechselt werden
soll, - so steht der Nocken 41 der Steuerscheibe 40 in der in Bild 3 ersichtlichen
unteren Stellung und drückt den Umschalthebel 42 gegen den Kontakt 45. Wenn der
Fühler i nun eine Grundschußspule abfühlt, deren Garn nahezu allgeschossen ist,
so schließt er den Stromkreis, der über den Umschalter 42, 45 zum Magnet 47 führt;
infolgedessen zieht der Magnet 47 den Anker 52 an, dessen Nase 54 sich senkt und
mit der Schußgabe156 bei deren Vorwärtsbewegung in Eingriff kommt. Die Schußgabel
56 drückt dann den Magnetanker samt dem Hebel 58
zurück, der, da er auf der
Welle 59 festgekeilt ist, diese dreht und somit die Schußspulenauswechselung in
bekannter Weise herbeiführt.
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Fühlt der Fühler i jedoch eine Musterfadenspule ab, die von Hand gewechselt
werden soll, so veranlaßt er die Stillsetzung des Webstuhles bei Fadenablauf. Der
Stromkreis wird dann über den Schußfühler i, den Hebelkontakt 42, den Kontakt 44
und -den Magnet 46 geschlossen, indem die Feder 43 den Kontakthebel 42 gegen den
Kontakt 44 gedrückt hält.
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Bei Stromschluß durch den Spulenfühler zieht der Magnet 46 den Anker
51 an, dessen Nase 53 dann mit der Schußgabel 55 in Eingriff kommt. Diese drückt
bei ihrer Vorwärtsbewegung den Anker 51 zurück und nimmt dann den Magnet 46, dessen
Schlitten 48 sowie den Hebel 5.7 mit dem Bolzen 6o mit zurück. Der Bolzen 6o veranlaßt
dann durch Mitnehmen des Hebels 61 mittels des Winkels 62 die Stillsetzung des Webstuhles
durch Ausklinken des Einrückhebels 64 (siehe Bild 2).
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Statt einer elektromechanischen Steuerung der Einrichtung, die außer
an der Weblade auch am Stuhlgestell vorgesehen sein kann, kann die Steuerung auch
rein mechanisch erfolgen.