DE579319C

DE579319C - Kleinmotor fuer Einphasenwechselstrom mit wicklungslosem Laeufer, insbesondere fuer die Steuerung von Messgeraeten

Info

Publication number: DE579319C
Application number: DEH132323D
Authority: DE
Original assignee: Hartmann and Braun AG
Current assignee: ABB Training Center GmbH and Co KG
Priority date: 1932-06-29
Filing date: 1932-06-29
Publication date: 1933-06-24
Also published as: FR753008A

Description

Klein- und Kleinstmotoren für Einphasenwechselstrom, die längere Zeit ohne Wartung laufen sollen, werden zweckmäßig mit wicklungslosen Läufern ausgeführt. Das Wechselfeld des Stators muß dabei auf irgendeine Weise in ein Drehfeld umgewandelt werden. Es sind Motoren bekanntgeworden, bei denen das Drehfeld dadurch erzeugt wird, daß die Pole des Ständers in je zwei Teilpole gespalten sind. Jeder dieser Teilpole trägt eine kurzschließbare Spule. Bei Kurzschließen der einen oder anderen Spulengruppe entsteht ein Drehfeld in der einen oder anderen Richtung, und der Läufer dreht sich dementsprechend ebenfalls in der einen oder anderen Richtung. Bei den bisher bekanntgewordenen Motoren lief der Läufer, wenn er einmal angelaufen war, weiter, gleichgültig ob die Kurzschlußspulen geschlossen blieben oder geöffnet wur-

ao den. Wollte man einen derartigen Motor stillsetzen, so mußte man den ganzen Ständet abschalten.

Weiterhin hat man erkannt, daß derartige , Motoren mit wicklungslosem Läufer durch

as entsprechende Bemessung der Läuferdämpfung so ausgeführt werden können, daß der Läufer beim öffnen der Kurzschlußspulengruppen vom Ständerfeld sofort gebremst wird und stehenbleibt.

.30 Der wesentliche Vorzug eines derartigen Motors ist, daß man den Ständerstrom dauernd eingeschaltet lassen kann und alle Schaltbetätigungen für Rechtslauf, Linkslauf und Stillsetzen nur mit deri Kurzschlußwindungen ausführt. Die Schaltleistung dieser Kurzschlußwindungen ist aber nur ein Bruchteil der Schaltleistung des ganzen Motors.

Nun treten aber Fälle ein, bei welchen die gleichen Überlegungen zutreffen, wie man sie bei Ruhestromkontakten gegenüber den Arbeitskontakten anzustellen pflegt. Die Sicherheit einer Relaiseinrichtung beispielsweise läßt sich wesentlich erhöhen, wenn man nicht mit Arbeitsstrom, sondern mit Ruhestrom arbeiten kann. Ein derartiger Fall liegt. auch dem in der Abbildung dargestellten Beispiel zugrunde, wo es sich darum handelt, den Eintritt der Resonanzschwingungen von abgestimmten Zungenfedern 1 und 2 kenntlich zu machen, und zwar mit Hilfe eines Klein- so motors. Es handelt sich bei schwingenden Zungen nicht nur um verhältnismäßig geringe Kräfte, sondern die Kontaktfedern 3 und 4 dürfen auch keinerlei Bremsbewegung ausüben, weil dadurch eine Verstimmung der Eigenschwingung eintreten würde. Die Sicherheit einer solchen Einrichtung wird dadurch außerordentlich erhöht, daß die Kontaktfedern nach Art von Ruhestromkontakten dauernd anliegen, sei es auch mit einem äußerst geringen Auflagedruck. Ferner ist zu beachten, daß mit dem stärkeren Schwingen der abgestimmten Zungen die anliegenden Federn abgeschleudert werden, so daß die

Bildung eines Arbeitskontaktes ungewöhnliche Schwierigkeiten bereitet.

Eine Reihe von Versuchen hat nun gezeigt, daß man durch geeignete Bemessung der Wicklungselemente den bekannten Motor so umändern kann, daß er auch in einer Ruhestromschaltung verwendet werden kann. Erfindungsgemäß sind die einzelnen Wicklungselemente so bemessen, daß der Motor bei ein- geschaltetem Einphasenfeld und bei Kurzschluß der einen Spule 5 oder 6 läuft. Werden dagegen beide Spulen 5 und 6 kurzgeschlossen, so bleibt infolge der Dämpfung der Motor stehen.

Beginnt also eine der Zungen 1 oder 2 zu schwingen, so wird die entsprechende Kurzschlußspule unterbrochen, und der Motor setzt sich in Bewegung. Beginnt die andere Zunge zu schwingen, so läuft, der Motor nach der

ao umgekehrten Richtung. Kommt die gerade schwingende Zunge wieder zur Ruhe, so daß also beide Zungen in Ruhestellung sind, so sind beide Kurzschlußspulen geschlossen, und der Motor bleibt stehen.

Claims

Patentansprüche:

1. Kleinmotor für Einphasenwechselstrom mit wicklungslosem Läufer, insbe^· · sondere für die Steuerung von Meßgeräten, dessen Ständereisen in je zwei Teil- 3» pole gespalten ist, von denen je einer eine kurzschließbare Spule trägt, so daß der Motor beim Kurzschließen der einen oder der anderen Spule in verschiedenen Drehrichtungen umläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor bei gleichzeitigem Kurzschließen beider Spulen stillgesetzt wird.

2. Kleinmotor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung der Spulen durch abgestimmte schwingende Körper erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen