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Sitzgestell aus Rohr, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die bisher bestehenden
Sitzgestelle aus Rohr, die insbesondere für Kraftfahrzeuge verwendet werden, haben
den Nachteil, daß die Rohre zwecks Festigkeit des Gestelles entsprechend stark gehalten
werden mußten, wodurch aber keine genügende Nachgiebigkeit des Sitzes selbst erlangt
werden konnte.
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Es bestehen zwar Sitzgestelle, bei welchen auf den Sitzholmen federnde
Bandstahlholme aufgesetzt sind, die als eine Art Auspolsterung des Sitzes dienen
und unabhängig von den Untergestellholmen schwingen. Infolge dieser Auspolsterung
aber wird dieser Sitz zu hoch, um für ein Kraftfahrzeug insbesondere als Vordersitz
verwendet werden zu können, und es muß auch bei diesen Sitzen das Untergestell aus
entsprechend starken Rohren bestehen, um eine gute Festigkeit des Sitzes zu erlangen.
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Durch die Erfindung werden die vorerwähnten Nachteile dadurch behoben,
daß die zur Verwendung kommenden Bandstablsitzholme die U-förmigen, federnden Seitenteile
des Sitzgestelles sehnenartig überspannen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß
der Rohrbogen des Sitzgestelles durch die Bandstahlholme geschlossen und versteift
wird, so daß diese Stahlbänder nicht nur nachgiebige Sitzholme bilden, sondern gleichzeitig
auch den U-förmigen Rohrbogen des Sitzgestelles abschließen und bei Belastung des
Sitzes eine Spannung dieses Rohrbogens hervorrufen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform in Abb. i in Ansicht dargestellt. Abb. 2 zeigt einen teilweisen
Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i und Abb. 3 einen Teil des Schwenkgelenks,
mit welchem der Sitz an dem Wagenkasten befestigt ist.
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Das Sitzgestell besteht aus einem gebogenen Rohr aus Spezialstahl,
bei welchem zu beiden Seiten der Auflageholme x die vorderen Füße :2 und die rückwärtigen
Füße 3 herausgebogen sind, wobei diese letzteren in ihrer Verlängerung die Lehnenholme
q. bilden. An den vorderen Füßen 2 sind Stahlbänder 5 befestigt, die mit den rückwärtigen
Füßen 3 ebenfalls verbunden sind, so daß dieselben den U-förmigen, aus federndem
Rohr bestehenden Seitenteil i, 2, 3 des Sitzgestelles sehnenartig überspannen. An
Stelle der Stahlbänder 5 kann auch ein. anderes biegsames Material, wie z. B. ein
Seil o. dgl., zur Anwendung kommen.
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Ein derartiges Sitzgestell wird mit einem durchlaufenden, zusammenhängenden
Überzug 7 bespannt, der an dem Übergange der Sitz- und Lehnenhohne frei liegt, wobei
dieser Überzug, wie z. B. in Abb. 2 dargestellt ist, auch als Polsterung ausgebildet
werden kann, welche an den Bandstahlsitzholmen längs verlaufende Wülste g besitzt.
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Die Befestigung des Sitzgestelles an dem Wagenkastenboden io eines
Fahrzeuges erfolgt durch ein Gelenk beliebiger Ausführungsform, um eine Verschwenkung
des Sitzes nach vorn zu ermöglichen. Der Bolzen ii dieses Gelenks ist in den Verbindungsrohren
r2 der Auflageholme i eingesetzt und mit Steckschrauben =q. in demselben befestigt,
so daß er eine starre
Verbindung der beiden Enden der Verbindungsrohre
12 bildet. Diese Rohre 12 können aber auch, wie in der Zeichnung dargestellt, aus
einem Rahmen 13 herausgebogen sein, der längs der Auflageholme I verläuft und an
denselben befestigt ist. Auf diesen Verbindungsbolzen ii wird das Rohr 15 eines
Führungsbügels 16 aufgeschoben, das vorteilhaft denselben Durchmesser wie die Rohre
I2 hat (Abb. 3).
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Der Führungsbügel 16 wird über eine an dem Wagenkastenboden io befestigte
Leiste 17 geschoben und kann durch eine Stellschraube i8 in verschiedene Lagen festgeschraubt
werden.
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Infolge dieses Gelenks läßt sich das ganze Sitzgestell um das Rohr
15 entsprechend verschwenken, so daß man den Sitz aufklappen kann. Diese Aufklappbarkeit
ist insbesondere bei Kleinfahrzeugen unbedingt notwendig, da dieser Sitz insbesondere
als Vordersitz Verwendung finden soll und infolge der gedrängten Bauart eines solchen
Kleinfahrzeuges vor der Einsteigetür zu liegen kommt. Infolge des Vorhandenseins
der Verstellvorrichtung 16, 17, i8 kann dieser Sitz auch in verschiedene Lagen eingestellt
werden, so daß man denselben je nach Bedarf nach vorn oder rückwärts verschieben
kann.
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Durch die Verwendung des Bandstahles 5 o. dgl. als Sitzholme wird
bei Belastung des Sitzes der Rohrbogen in sich federn, so daß eine gute Nachgiebigkeit
des Sitzes erreicht wird. Da der als Spannsehne ausgebildete Bandstahl 5 nur auf
Zug beansprucht wird und deshalb aus dünnem Stahlband bestehen kann, wird das Gewicht
eines solchen Sitzes bedeutend herabgesetzt. Man kann auch diesem Bandstahl eine
gewisse Vorspannüng geben, um den Rohrbogen z, 2, 3 in sich zu spannen, wodurch
trotz guter Versteifung die gewünschte Nachgiebigkeit vorhanden ist und man auch
infolgedessen die zur Verwendung kommenden Rohre etwas schwächer halten kann als
bisher, was bei Verwendung von mehreren Sitzen in einem Fahrzeuge schon eine gewisse
Rolle spielt. Auch ist die Lebensdauer dieser Sitze eine bedeutend größere als der
bisherigen Rohrgestelle, da der Bandstahl nur auf Zug beansprucht wird und von dem
Rohrbogen z, 2, 3 stets in der gespannten Lage gehalten bzw. nach Art einer Sehne
eines Bogens gespannt wird.