DE57832C - Geschofs mit vom Geschützrohr unabhängiger, durch die Treibgase bewirkter Drehung - Google Patents
Geschofs mit vom Geschützrohr unabhängiger, durch die Treibgase bewirkter DrehungInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/02—Stabilising arrangements
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Geschofs mit vom Rohr unabhängiger Drehungsertheilung.
Bei diesem Geschofs sind die Führungsringe entgegengesetzt der bisher allgemein bekannten Einrichtung drehbar befestigt.
Wird das Geschofs aus einem glatten Rohr verfeuert, so werden die Führungsringe ohne Drehung durch die Seele getrieben,
während der Geschofskörper in den Ringen von den Gasen gedreht wird. Bei einem gezogenen
Rohr ist der Vorgang entsprechend, nur folgen hier noch die Führungsringe der Drehung der Züge; die Drehungsertheilung
des Geschofskörpers ist in diesem Fall eine doppelte.
Hierdurch wird es möglich:
ι. auch aus glatten Rohren und ohne Anwendung der bekannten, aber die Fluggeschwindigkeit
behindernden, Mittel Langgeschosse zu verfeuern;
2. bei gezogenen Rohren Geschossen, die aus einem und demselben Geschütz und mit derselben
Anfangsgeschwindigkeit verfeuert werden sollen, verschieden grofse Umdrehungsgeschwindigkeiten
zu geben, also aus einem Geschütz ohne Schaden für die Trefffähigkeit verschieden
lange Geschosse zu verschiefsen;
3. die Umdrehungsgeschwindigkeit der Geschosse ohne gröfsere Anstrengung der Rohre
bedeutend zu steigern.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein derartiges Geschofs dargestellt; es zeigt:
Fig. ι einen Längenschnitt des Geschosses nach Q-P aus Fig. 2,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Führungsringes,
Fig. 3 eine Bodenansicht des Geschofskörpers,
Fig. 4 eine Seiten-, Vorder- und Bodenansicht eines Führungsstückes,
Fig. 5 und 6 eine etwas abweichende Construction, und zwar Fig. 5 einen Längenschnitt
durch einen Geschofsboden nach J-Km Fig. 6.
Fig. 6 einen senkrechten Schnitt nach N-M aus Fig. 5,
Fig. 7 und 8 einen aufgerollten Schnitt nach V-W aus Fig. 2.
Der Geschofskörper A hat am Boden einen kegelförmigen Zapfen a, auf dem der Führungsring
B — durch vier in einer eingedrehten Nuth η des Zapfens gehaltene Stifte b geführt —
drehbar befestigt ist. Vorn trägt der Geschofskörper den gleichfalls drehbar befestigten
Centrirring C. In der ringförmigen Nuth c, welche centrisch in der Fläche E des Geschofs- '
körpers eingedreht ist, befinden sich die beiden Ansätze d, die sich diametral gegenüberstehen.
Die Ansätze sind nach einer Seite scharf abgesetzt, während die entgegengesetzten Theile
durch eine schiefe Fläche in den Boden der Nuth verlaufen. Der Führungsring B ist derart
abgedreht, dafs er sich mit dem Geschofskörper an der Boden- und äufseren Mantelfläche
vergleicht und hat auf letzterer einen schwalbenschwanzförmig eingewalzten Kupferring
D zur Führung in der Seele und ist parallel zur Längsachse von zwei sich diametral
gegenüberstehenden Bohrungen L für die Gleitstücke durchsetzt. Die Gleitstücke H sind
mit zwei Leisten / in den Ausschnitten des Ringes verschiebbar, so dafs sie bis auf den
Boden der Nuth c, in der sie sich saugend
Jm
■bewegen, vortreten, aber auch durch die schiefen Flächen der Ansätze d gehoben werden
können. Neben den Ausschnitten für die Gleitstücke befindet sich noch je ein Gaszuflufskanal
e und ein Abflufsloch g; letzteres mündet
a,uf der äufseren Mantelfläche des Ringes.
Der Vorgang beim Schufs ist nun wie folgt: Gleichzeitig mit dem Vorgang des Geschosses
dringen die Gase in die Kanäle e ein und drücken, indem sie gegen die Zapfen/" strömen,
die Gleitstücke fest gegen den Boden der Nuth c. Sodann greifen beim weiteren Zuflufs
der Gase diese gegen den scharf abgesetzten Theil des Ansatzes d und zwingen das
Geschofs dadurch zur Drehung um die Längsachse. Hat nun das Geschofs fast eine halbe
Umdrehung ausgeführt, so werden die beiden Gleitstücke durch die schiefen Flächen der beiden
Absätze nach hinten gedrückt und treten bei der weiteren Drehung wieder in die Nuth ein,
sobald sie über die Absätze hinweg gleiten können. Die zur ersten halben Umdrehung
verbrauchten Gase, welche sich ja noch in den betreffenden Nuthentheilen befinden, werden
bei der nun folgenden zweiten halben Umdrehung durch die Abflufslöcher g nach der
äufseren Mantelfläche zwischen Geschofs und Seelenwand geführt. Um ein Durchschlagen
der Stichflamme nach der Seelenwand zu verhindern , werden die Abflufslöcher g beim
Umsetzen der Gleitstücke durch die Ansätze h derselben verschlossen. Der beschriebene Vorgang
wiederholt sich, so lange Gase in die Kanäle e einströmen; es wird also dem Geschofs,
so lange es sich im Rohr befindet, neben der fortschreitenden Bewegung von den Gasen eine stetige Drehung um die Längsachse
ertheilt.
Das Arbeiten des in Fig. 5 und 6 zur Anschauung gebrachten Geschosses ist ähnlich.
Statt der Gleitstücke sind hier zwei um je einen Bolzen T drehbare Gleitklappen H angebracht,
welche in entsprechende Lager des Ringes von der inneren Seite desselben eingesetzt
und dann durch die Bolzen T befestigt sind. Diese Gleitklappen schleifen in der am
konischen Zapfen α des Geschofskörpers befindlichen Nuth c. Das weitere Arbeiten ergiebt
sich mit Hülfe obiger Beschreibung aus der gleichartigen Bezeichnung der entsprechenden
Theile.
Da· für das Drehen des Geschofskörpers in den Ringen zwischen beiden Theilen ein Spielraum
vorhanden sein mufs, so würde bei einfacher Verbindung dieser Theile durch Aufeinanderschiebung
der Vortheil der Hinterladung mit Pressionsführung wieder verloren gehen·. Es sind daher die in Rede
stehenden Theile, wie Fig. ι zeigt, kegelförmig
mit einander verbunden. Drückt nun der Führungsring gegen den Geschofsboden und
der Geschofskörper wiederum gegen den Centrirring, so mufs die Geschofsachse stets
centrisch zur Seele liegen.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Geschosses wird sich offenbar — nimmt- man
den in der Nuth c vorhandenen Gasdruck als gegeben an — nach der Gröfse der
Reibung des Führungsringes an dem Geschofsboden richten. Diese Reibung wird aber am
geringsten sein, wenn kein Druck von dem Ring auf. den Geschofsboden ausgeübt wird,
wenn also beide Theile mit gleicher Geschwindigkeit durch das Rohr getrieben werden.
Eine gleiche Geschwindigkeit beider Theile kann man aber — wenn M als Gewicht
des Führungsringes, r die Reibung desselben an den Seelenwänden, ferner Af1 das
Gewicht des Geschofskörpers mit Gentrirring und T1 die Reibung des letzteren an den
Seelenwänden gegeben sind — durch das Verhältnifs der von den treibenden Gasen getroffenen
hinteren Fläche des Führungsringes zu der gleichliegenden Angriffsfläche des Geschofskörpers
regeln.
Denn ist c die Geschwindigkeit des durch das Rohr getriebenen Ringes und P die Kraft
der Gase, so mufs, wenn die von den Gasen getroffene Fläche des Ringes mit F bezeichnet
wird:
_ P
°~ M+r
"~F
sein.
sein.
Drückt man ferner die hintere Angriffsfläche des Geschofskörpers durch F1 aus, so ist die
Geschwindigkeit C1 des Körpers:
_ P
_ P
F1
Soll c=cf sein, dann ist:
P P
P P
M+r M1 + rx
F F1
Daraus folgt, weil F1'= r- ■ π — F ist:
^-7t-(M+r)
~ Μ+Μ, + r + r,'
In Wirklichkeit ist F etwas gröfser zu wählen, da mit Verschmutzungen der Seelenwände
gerechnet werden mufs, die eine vermehrte Reibung verursachen und dann eine Trennung des Führungsringes vom Geschofskörper
eintreten würde.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Geschofs mit vom Geschützrohr unabhängiger Drehung, welche dadurch bewirkt wird, dafs die Treibgase zwischen den im Rohr dicht gleitenden Führungs-ring (B), sowie den in diesem gelagerten Geschofstheil (a) treten und hier auf dessenVorsprünge (d dxj wirken.
- 2. An dem unter i. gekennzeichneten Geschofs:a) die Anordnung einer Nuth (c oder C1J mit den Vorsprlingen (d oder dl) und der in diesen Nuthen schleifenden Gleitstücke (H) oder Gleitklappen (H1) zum Zwecke der Einleitung einer stetigen Geschofsdrehung;
b) die Anordnung zur centralen Führung des Geschosses, bestehend aus dem in einem trichterförmigen Lager sich drehenden kegeligen Zapfen (a bezw.a1), sowie dem Dichtungsringe (D) und dem Führungsringe (C).Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE57832C true DE57832C (de) |
Family
ID=332174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT57832D Expired - Lifetime DE57832C (de) | Geschofs mit vom Geschützrohr unabhängiger, durch die Treibgase bewirkter Drehung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE57832C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1004973B (de) * | 1952-12-19 | 1957-03-21 | Energa | Hohlladungsgeschoss |
DE1082163B (de) * | 1955-05-20 | 1960-05-19 | Foersvarets Fabriksstyrelse | Hohlladungsgeschoss |
-
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- DE DENDAT57832D patent/DE57832C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1004973B (de) * | 1952-12-19 | 1957-03-21 | Energa | Hohlladungsgeschoss |
DE1082163B (de) * | 1955-05-20 | 1960-05-19 | Foersvarets Fabriksstyrelse | Hohlladungsgeschoss |
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